ieltz, Nur, 2 ö * dun V ll. — fügen tbe ich pfehle fllt n dee il 550 75⁰ 50 . in 11 ch be unn Lit jung. Viern —— Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Nienſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon⸗Ruf 20. heimer —— Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Anzeiger Viernheimer Nachrichten. der Groſtherzoglichen Bürgermeisterei Viernheim. vevbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions- Organ. Anzeigen preis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: J 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Vr. 89. Abwarten! Man merkt in der Politik nichts von der alljähr⸗ lich in dieſe Wochen fallenden„Sauregurkenzeit“. Wer von den„Rittern von der Feder“ ſich auf das nach der letzten Wahlkampagne eigentlich wohlverdiente„Dolce far niente“ gefreut hatte, kam nicht auf ſeine Rechnung. Bedeutſame Ereigniſſe jagen ſich förmlich in eiliger Haſt. Spanien ringt mit der Revolution und mit den kriege⸗ riſchen Kabylen am Rif, die Kretafrage harrt immer noch ihrer Erledigung, Perſien kommt aus den Wirren nicht heraus und im eigenen Lande gibt es auch alle Tage„was Neues“: Zeppelin hält die Gemüter in Span⸗ nung, und in Köln hat ſoeben die die ganze Welt inter— eſſierende Tagung des internationalen Katholikentages, des„Euchariſtiſchen Kongreſſes“, begonnen. Trotzdem gibt es eine ganze Anzahl von Journaliſten, die an all dem noch nicht ausreichend ihren„Arbeitseifer“ ſättigen kön⸗ nen und ſich deshalb abquälen, den Schleier von der dunklen Zukunft unſerer Politik unter Bethmann⸗Holl⸗ wegs Leitung zu lüften. Zwar ſtößt man auch noch auf ſolche, die ihre Leſer dadurch zu intereſſieren ſuchen, daß ſie„tiefgründige“ Er- örterungen darüber anſtellen, ob der neue Kanzler nicht doch ſchließlich jüdiſcher Abſtammung ſei, ob er ſich mit oder ohne Bindeſtrich ſchreibt, uſw. Aber deren Zahl iſt gering geworden. Man kann damit keine Senſation mehr machen. Der Kanzler hat ſich bereits bis jetzt kluger⸗ weiſe eine gewiſſe Zurückhaltung auferlegt, und dieſe Zurückhaltung verſuchen manche Leute auf ihre Weiſe zu deuten. So wiſſen liberale Blätter, der Reichskanzler arbeite für Preußen eine Wahlreform aus, welche die Konſervativen ablehnen müßten. Hier iſt natürlich der Wunſch der Vater des Gedankens. Man ſpielt ſich als „Rächer“ des geſtürzten Kanzlers auf und erblickt in deſſen Nachfolger ſelbſtverſtändlich einen Bundesgenoſſen. Abge— ſehen davon, daß es einſtweilen noch unmöglich iſt, eine Wahlreform gegen die Konſervativen durchzuführen, da dieſe im Herrenhauſe den Ausſchlag geben, dürfte auch v. Bethmann⸗Hollweg die Auffaſſung von der Politik haben, daß ihr Ziel und Ende nicht die Befriedigung der Rachegelüſte liberaler Seelen ſein darf, ſondern eine für das Geſamtwohl erſprießliche Durchführung der Reichs- geſchäfte. Ein Staatsmann, der es ernſt meint mit ſeinen Aufgaben, müßte eine derartige Zumutung als eine Be⸗ leidigung auffaſſen. Die Zeit der Blockpolitik iſt vorläufig zu Ende. Das ſieht auch die„Frankfurter Zeitung“ ein. Aber das eine ſteht für ſie feſt, daß der Kanzler ſich nicht als den „Geſchäftsführer der ſchwarz⸗blauen Mehrheit“ fühlen wird. Dann meint das Blatt, daß bei einer neuen Finanzreform die Regierung auf die Erbanfallſteuer zurückkommen werde und daß ſie dann„gegenüber den reaktionären Parteien eine viel ſtärkere Poſition haben werde als in dieſem Frühjahr. Denn da es ſich dann lediglich um die Erbſchaftsſteuer und nicht zugleich um 400 Millionen indirekter Abgaben handeln würde, ſo. wäre der Erfolg einer etwaigen Reichstagsauflöſung völlig ſichergeſtellt. Die Wähler würden die reaktionäre Mehr- heit dann einfach hinwegfegen.“— Das„Wegfegen“ dürfte doch nicht ſo ganz„einfach“ ſein. Da verkennt das Blatt vollſtändig die Geſinnung des hier in Be⸗ tracht kommenden Teiles der Wählermaſſen, die neben den Unzuträglichkeiten einer ſolchen Steuer auch die Un⸗ möglichkeit einer vollſtändigen Heranziehung des mobi⸗ len Kapitals erkannt haben. Die entſcheidende Frage für die nächſte politiſche Zukunft iſt dem Blatte die preußiſche Wahlreform. Es heißt da u. a.: Die entſcheidende Frage für die nächſte politiſche Zukunft wird aber die preußiſche Wahlreform ſein. Selbſt die preußiſchen Konſervativen ſehen ein, daß dieſe Frage nach den feierlichen Verheißungen der letzten Thronrede und angeſichts der allgemeinen Volksſtimmung nicht ein⸗ fach ignoriert werden kann. Sie ſcheinen daher jetzt mit dem Gedanken umzugehen, eine ihnen unſchäd⸗ liche Aenderung des Wahlrechts zu tolerieren, um dann die wirkliche Reform auf unbeſtimmte Zeit vertagen zu können. Bereits vor zwei Wochen lud die„Kreuz⸗ zeitung“ den Kanzler ein, ſich über eine ſolche Reform mit den Konſervativen zu verſtändigen. Profeſſor Del⸗ brück hat demgegenüber im letzten Heft der„Preußiſchen Jahrbücher“ mit Recht darauf hingewieſen, daß nur eine Reform, die gegen die Konſervativen gemacht wird, das erſchütterte Anſehen der Regierung in etwas wieder herzuſtellen geeignet wäre. Wenn man die Frage der Wahlkreiseinteilung, deren Aenderung das Centrum ab⸗ lehnt, zunächſt zurückſtellt, ſo iſt für die allgemeine Wahlrechtsreform, die immerhin gegenüber dem jetzi⸗ gen Rechtszuſtand einen Fortſchritt bedeuten würde, ſelbſt im jetzigen Abgeordnetenhauſe eine Mehrheit vor⸗ handen, und eine Auflöſung würde dieſe Mehrheit außer⸗ ordentlich verſtärken. Wie ſtellt ſich Herr v. Beth⸗ mann⸗Hollweg zu dieſer Frage? Der nächſte Winter wird ſchon zeigen müſſen, ob der neue Kanzler der Handlanger der Konſervativen ſein, oder ob er eine eigene von zeitgemäßen Anſchauungen getragene Poli⸗ Donnerſtag, den 3. Auguſt 1009. tir treiben und ſo für die eben vollzogene brutale Demütigung der Regierung edle Rache nehmen will.“ Selbſt wenn man wirklich annehmen wollte, die Rech⸗ nung bezüglich des Abgeordnetenhauſes ſtimme— garan⸗ tieren kann dafür niemand, auch die„Frankfurter Ztg.“ nicht— dann iſt es immer noch nichts mit einer Erledi⸗ gung der Wahlreform in dieſem Sinne. Wie oben be⸗ reits geſagt, würde ſie an der Zuſammenſetzung des Herrenhauſes ſcheitern. Die Rachegelüſte, von denen auch die„Frankfurter Zeitung“ geleitet wird, werden alſo einſtweilen wohl noch ihrer Befriedigung harren. Daran iſt nun einmal nichts zu ändern, ſelbſt nicht durch die zum mindeſten einſeitige Auffaſſung, daß die Erreichung dieſes Zieles als eine„edle“(2) Rache bezeichnet wird. Man ſieht, der Schleier läßt ſich trotz aller krampf⸗ haften Anſtrengungen nicht ſo leicht lüften. Ernſthafte Politiker täten beſſer, wenn ſie nach des Kanzlers Bei⸗ ſpiel ſich eine kluge Zurückhaltung auferlegten. Man muß ſich eben in die einzige Notwendigkeit fügen, und die lautet: Abwarten! Die Revolution in Spanien. Die 11 Jahre, welche ſeit dem Kriege Spaniens mit Amerika, der mit dem Verluſt Kubas und der Phi⸗ lippinen endete, verfloſſen ſind, haben Spanien zwar keine weiteren nennenswerten militäriſchen Operationen gebracht. Trotzdem hat die Ruhe nach außen die inne⸗ ren Verhältniſſe nicht geſunden laſſen. Die Unzufrieden⸗ heit der unteren Klaſſen mit der Regierung, die dem entſetzlich verſchuldeten Lande immer neue, teilweiſe recht unnötige Laſten auferlegt, iſt ſtetig gewachſen, geſchürt durch die Umtriebe ſozialiſtiſcher und anarchiſtiſcher Agi⸗ tatoren, welche namentlich in dem induſtriellen Auf⸗ ſchwung Barcelonas und der Entwickelung Kataloniens regſame Bundesgenoſſen fanden. Für derartige Beſtrebun⸗ gen bilden bekanntlich Gegenden, die in verhältnismäßig kurzer Zeit eine Umwandlung in Induſtriebezirke er⸗ leben, das dankbarſte Arbeitsfeld. Die Glut, die unter der Aſche glomm, ſchlug zu hellen Flammen empor, als vor einigen Wochen die ſpaniſche Regierung es für nötig hielt, in die marokkaniſchen Wirren mit bewaff⸗ neter Fauſt einzugreifen. Das Volk ſieht einen vernünf⸗ tigen Grund für dieſen Krieg mit den Rifkabylen aber nicht ein, der ihm ebenſo unpopulär iſt, wie ſeinerzeit der amerikaniſche Feldzug. Die Opfer an Menſchen und Geld, welche dieſe Operationen in dem ſchwierigen Ge⸗ lände gefordert haben und vermutlich noch fordern wer⸗ den, hält man in Spanien nicht des eventuellen Erfolges wert. Daher die Erbitterung, die durch die geſchickte Ausnutzung des Augenblickes ſeitens der Sozialiſten und Anarchiſten zur Revolution mit allen Auswüchſen einer entfeſſelten Leidenſchaft geworden iſt. Die peinliche Durchführung der bis zur Grenze des Erreichbaren beobachteten Zenſur iſt wohl der beſte Beweis dafür, daß die Regierung von ihrer größeren Schuld überzeugt iſt. Wie man die offiziöſen Nachrich⸗ ten von einer angeblich eingetreten Beruhigung zu be—⸗ werten hat, dürfte danach ohne weiteres klar ſein. Auch am Montag gingen die Meldungen derartig auseinander, daß ein wirklich klares Bild von der gegenwärtigen Si⸗ tuation nicht zu gewinnen iſt. Nach den Angaben des Generalkapitäns hat die „Schlacht von Barcelona“ bisher etwa ebenſo viele Opfer gekoſtet als der Kampf im Rif, nämlich 1000 Tote und 2000 Verwundete. General Santiago hatte zur Unter⸗ drückung der Unruhen vier Regimenter Infanterie, zwei Bataillone Jäger, drei Regimenter Kavallerie und acht Kompagnien Guardia civil zur Verfügung. Es gelang ihm, einen großen Teil der Aufſtändiſchen in den Vierteln von Clot und San Martin de Provencals zuſammen⸗ zudrängen, wo ſie Barrikaden bauten und ſich zur Ver⸗ teidigung einrichteten. Der General ließ die Straßen mit dem Feuer ſeiner Maſchinenkolonnen fegen, das die Aufſtändiſchen mit mörderiſchen Salven von den Barri⸗ kaden, den Balkonen und Dächern und aus den Fenſtern beantworteten. Obgleich ſie mit großem Mute kämpften, mußten ſich die Anarchiſten in dieſen Stadtteilen doch ſchließlich ergeben. Hunderte ſollen kurzerhand gegen die Häuſer geſtellt und erſchoſſen worden ſein. Für den Augenblick war die Ruhe wieder hergeſtellt. Bald aber trafen bei General Santiago Eilboten aus den Küſten⸗ ſtädten ein, die ihn um Hilfe gegen die allenthalben in der Provinz aufflackernde Revolution baten. Die Bahnen und andere Verkehrszweige ſind jedoch zerſtört, weshalb das Militär nur langſam und in geringer Zahl an die gefährdeten Punkte gelangen kann. Ein, jedenfalls vom„einzigen Korreſpondenten Ma⸗ drids“, dem Miniſterpräſidenten Maura, herrührendes Beruhigungstelegramm lautet: Madrid, 2. Auguſt. In Barcelona wagten ſich geſtern die Leute wieder aus den Häuſern. Die Märkte wurden wieder beſucht und die meiſten Läden wieder geöffnet. Allerdings ſind kleine Gruppen Auf⸗ ſtändiſcher in einigen Orten noch vorhanden, ſie ſollen energiſch verfolgt werden. 7 Demgegenüber laſſen die Privatdepeſchen einiger Lon⸗ doner Zeitungen, die auf irgend eine Weiſe dem Zenſor entgangen ſind, die Lage keineswegs günſtig erſcheinen⸗ Da wird feſtgeſtellt, daß der größte Teil der Anar⸗ chiſten in Barcelona noch immer aushält, obwohl der Stadtteil, in dem ſie ihr Hauptquartier haben, dem unaufhörlichen mörderiſchen Feuer vom Fort Mon⸗ juich andauernd ausgeſetzt iſt. Die Einwohner der meiſten Städte in Katalonien, angefeuert von Emiſſären aus Bar⸗ celong, ſind dem Beiſpiel der kataloniſchen Hauptſtadt gefolgt. Der„Preſſe Exchange“ wird gedrahtet, daß die Revolutionäre die Republik in Barcelona er⸗ klärt haben. Selbſt in den Dörfern wütet die Revolu⸗ tion. Aus Nachrichten, die von Katalonien mit Expreß⸗ boten über die Grenze geſchickt und von da weitertelegra⸗ phiert wurden, iſt zu entnehmen, daß Barcelona nicht etwa vom ſpaniſchen Militär umzingelt iſt, wie es der offenbar ſehr ſtark verhaßte Miniſter des Innern dar⸗ ſtellt, ſondern daß die Revolutionäre alle Eiſenbahn⸗ und Telegraphenlinien auf weite Strecken ſo vollkommen zerſtört haben, daß bei den ſtetigen Krawallen an eine baldige Wiederherſtellung nicht zu denken iſt. Auf den Strecken von Barcelona nach Cerbere, Tarragona, Sarra⸗ goſſa, und Lerida ſind die Schienen auf mehrere Kilometer aufgeriſſen und Brücken, Stationshäuſer, Güterhallen, Viadukte uſw. mit Dynamit zerſtört worden. Ein Ge⸗ währsmann des„Daily Telegraph“ ſagt, die Frionato⸗ und Monſeratberge ſowie die Pyrenäen ſeien voll von Aufſtändiſchen, die aus Barcelona geflohen und aus dem ganzen Lande zuſammengeſtrömt ſeien. Weitere Nachrichten, die in London eingetroffen ſind, wollen ferner wiſſen, daß der geplante allgemeine Auf⸗ ſtand am Montag durchgeführt wird, und daß man in Madrid um das Leben des Königs beſorgt iſt. Hierüber berichtet ein Telegramm folgendes: London, 2. Auguſt. Heute ſoll in ganz Spanien der allgemeine Streik einſetzen. Der„Daily Telegraph“ läßt ſich melden, daß, nach den Vorbereitun⸗ gen zu ſchließen, Verkehr und Handel, beſonders aber die Zufuhr von Lebensmitteln, brach⸗ gelegt werden. Nach der„Daily Mail“ wird König Alfons heute von Madrid nach Biarritz fahren. Man nimmt an, daß die Madrider Behörden das Leben des Königs in der Hauptſtadt durch den heute be⸗ ginnenden Streik für gefährdet halten. Der„Daily Expreß“ berichtet aus San Sebaſtian, der König habe den ernſtlichen Wunſch ausgeſprochen, ſich nach Barce⸗ lona zu begeben. Aber die Miniſter hätten ihm das wieder ausgeredet. Nach den letzten Nachrichten aus Barcelona ſollen in der Feſtung Montjuich 40 Aufſtänd iſche, darunter Emiliano Igleſias, der Führer der Sozialiſten, ohne vorhergegangenes gerichtliches Verfahren erſchoſſen worden ſein. Das iſt ein Vorgehen, welches gewiß durchaus nicht dazu geeignet iſt, die Erbitterung im Volke zu beſeitigen. Wenn man fortfährt, mit der⸗ artigen Maßnahmen die Revolution zu unterdrücken, dann dürfte der Widerſtand nur um ſo heftiger werden. Aber wenn auch wirklich momentan mit brutaler Gewalt die Gärung bezwungen würde, würde die Ruhe nicht von Dauer ſein; das um ſo weniger, als der heißblütige Charakter der Spanier mit einem guten Teil Rachſucht ausgeſtaltet iſt. Euchariſtiſcher Kongreß. 50 Köln, 2. Auguſt. Soeben trifft hier die erfreuliche Nachricht ein, daß Kardinal Vanutelli, der dem Euchariſtiſchen Kongreß in Köln als Cardinal de Legat des Papſtes präſidieren wird, geſtern in Begleitung der Monf. Heiner, Uditore der Rota und ſeines Neffen die Reiſe nach Deutſchland angetreten hat. Der Kardinal wird, wie es heißt, nach dem Kongreß eine Reiſe durch Deutſchland unternehmen und auch den Biſchof von Münſter beſuchen. Köln rüſtet ſich bereits mit großem Nachdruck zu einem glänzenden Empfangstage. Während der Tagung des E u⸗ chariſtiſchen Kongreſſes wird vom 2. bis 7. Auguſt im Bureau der Empfangs- und Wohnungskommiſſion Bürgergeſellſchaft, Zimmer 1, Eingang Röhrergaſſe) eine Poſtſtelle eingerichtet, welche Brief-, Einſchreibebrief-, Te⸗ legramm-Annahme und Markenverkauf umfaßt. Außerdem werden ſämtliche poſtlagernden Briefe, bei welchen aus der Aufſchrift zu erſehen iſt, daß der Adreſſat den Eucha⸗ riſtiſchen Kongreß beſucht, ausſchließlich an dieſe Poſtſtelle geleitet und von dort ausgegeben. Auf der Rednerliſte für die Tagung ſtehen u. a. die zum Teil von den Katholikentagen bekannten Herren Prof. Dr. Eſſer⸗ Bonn, Oberlandesgerichtsrat Marx⸗ Düfſeldorf, Mr. Thellier de Porſcheville, Ancien Depute de Valenciennes, Kom. Prof. Dr. M henberg⸗ Luzern, Prof. Dr. Gisler-Chur, P. Kilian M üller, O. Cap. P. Andreas Schmitt, O. Pr. Dr. Donders⸗ Münſter, Prof. Dr. Maus bach⸗Münſter, Mr. Prüm, Depute a la Chambre de Luxembourg, Prof. Dr. Mey⸗ ers, Luxemburg und Mr. Orban de Xirryu, Senateur —̃—ñ— 8 —————— 1 — rr —— Belge. Für die abends 8 Uhr im Dom ſtattfindenden ſakramentalen Andachten haben, ſoweit bis jetzt feſtſteht, die Predigten übernommen die Herren Biſchöfe Dr. Ko⸗ rum Trier, Dr. v. Keppler⸗ Rothenburg und Weih⸗ biſchof Dr. Knecht⸗Freiburg. Politiſche Rundſchau. 9 Zu der Frage einer neuen Reichsfinanzreform wird jetzt offiziös gemeldet: Durch eine Reihe von Zei⸗ tungen iſt eine Nachricht gegangen, es ſtänden ſchon jetzt wieder neue geſetzgeberiſche Arbeiten im Reichsſchatzamt be⸗ vor, obwohl ja die neuen Finanzgeſetze zum Teil noch nicht einmal in Wirkung getreten ſind. Man wird gut daran tun, dieſe Nachricht mit weitgehender Vorſicht auf⸗ zunehmen. Zwar iſt ja bekannt, daß für die Talonſteuer ſchon jetzt ein Auslegungsgeſetz in Vorbereitung iſt, das im Herbſt den Reichstag beſchäftigen wird. Darüber hin⸗ aus aber dürften auf dem Gebiet der Finanzwirtſchaft des Reiches vorläufig geſetzgeberiſche Maßregeln nicht in Angriff genommen ſein. Denn wenn auch in den Steuer⸗ geſetzen der letzten Finanzreform, wie im Reichsſtempel⸗ geſetz, für ſpäter noch der Erlaß von Geſetzen vorgeſehen iſt, und auch die Herabſetzung der Zuckerſteuer noch ihrer endgiltigen Löſung harrt, ſo gehören dieſe kommenden Aufgaben doch einer Zeit an, welche es geſtattet, in⸗ zwiſchen eine Klärung auf dem ganzen Gebiet der Reichs⸗ finanzen herbeizuführen und vor allem auch die Wirkun⸗ gen der neuen Steuergeſetze und der Erhöhungen des Zolltarifs auf die Reichseinnahmen abzuwarten. e() Zum Tabakgeſetz ſind jetzt die Ausführungsbe⸗ ſtimmungen erlaſſen worden. Danach wird der Zollzu⸗ ſchlag mit 40 Prozent von allen unbearbeiteten und be⸗ arbeiteten Tabakblättern und Abfällen von ſolchen oder von Tabakerzeugniſſen erhoben. Ausgenommen ſind nur zigarettenſteuerpflichtige Erzeugniſſe. Der Zuſchlag iſt nach dem Preiſe zu berechnen, den bei den Tabakblättern der Verarbeiter, bei den Zigarren der Einbringer dem Verkäufer ſechs Monate nach dem Kaufabſchluſſe zu zahlen hat. Zur Zigarettenſteuer wird von neuem beſtimmt, was unter Zigarettenpapier zu verſtehen iſt, auch die Steuer⸗ klaſſen werden neu begrenzt ſowie eine Reihe von Aus⸗ gangsbeſtimmungen getroffen. (2) Deutſche Offiziere für Perſien? Eine Berliner Korreſpondenz will„aus zuverläſſiger Wiener Quelle“ wiſſen, es ſei von den neuen Machthabern Perſiens der Plan gefaßt worden, deutſche Offiziere zur Heran⸗ bildung eines modern organiſierten Heeres nach Teheran berufen zu laſſen. Man hoffe, daß dies beſſere Früchte zeitigen werde, als die Erfahrung mit der ruſſiſchen Koſa⸗ kenbrigade, die ja auch erſt in zweiter Linie erzieheriſch zu wirken beſtimmt geweſen ſei. Jedenfalls werde ſich in Kürze eine perſiſche Sondermiſſion nach Deutſchland be⸗ geben, um die Thronbeſteigung Achmed Mirzas offiziell mitzuteilen.— Sollte ſich dieſe Meldung bewahrheiten, ſo dürfte von den Ententemächten, die ja das politiſche Monopol in Aſien beanſpruchen, wieder das alte Geſchrei von den deutſchen„Umtrieben“ erhoben werden. () Deutſch⸗amerikaniſcher Patentvertrag Wräſident Taft unterzeichnete am Sonntag den Patentvertrag mit Deutſchland, der unmittelbar in Kraft tritt. Parlamentariſches. ? Der Termin für die badiſchen Landtags⸗ wahlen iſt amtlich bekannt gegeben, für die zweite Kammer iſt der Wahltag der 21. Oktober, für die erſte Kammer der 10. November. Europäiſches Ausland. England. k Das deutſche Flottenprogramm beſchäftigt unausgeſetzt die engliſchen Angſtmeier. In der Sitzung des Unterhauſes am Dienstag fragte Dillon den Staats⸗ ſekretär des Aeußern, ob er noch die von der deutſchen Regierung gegebene Erklärung als in gutem Glauben getan annehme, daß Deutſchland ſein Schiffsbauprogramm micht beſchleunigen wolle und bis Ende 1912 nicht mehr als 13 Schiffe vom Dreadnoughttyp einſchließlich der Kreuzer haben werde. Ferner wollte Dillon wiſſen, ob vor dem 26. Juli d. J. irgend eine Nachricht an die britiſche Regierung gelangt ſei, die zu der Annahme berechtigen könne, daß irgend eine Aenderung in den Ab⸗ ſichten der deutſchen Regierung eingetreten ſei. Der Par lamentsunterſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, Mac Kinnon Wood, antwortete auf den erſten Teil der Frage bejahend, auf den zweiten verneinend.— Hoffentlich hat ſich die ängſtliche Seele durch dieſe Antwort etwas be— rathiat Zeppelins große Fernfahrt. Friedrichshafen— Frankfurt—Köln. Nach glatter Fahrt von Friedrichshafen aus iſt das Reichsluftſchiff„Zeppelin 2“ am Samstag in Frankfurt angelangt auf auf dem Landungsplatz der„Ila“ vor Anker gegangen. Es hat zur 2 gung der 260 Kilometer langen Strecke genau zwölf Stunden ge⸗ braucht. In Frankfurt war er zunächſt direkt über die Stadt geflogen, dabei meiſt die Svitze des Luft⸗ ſchiffs nach unten haltend. Der Ballon hatte infolge der Sonnenſtrahlen und des Verbrauchs von Benzin ſtarken Auftrieb erhalten. Aus dieſem Grunde mußte der Führer das Luftſchiff dynamiſch unten halten. Zeppelin machte Wendungen und ließ abwechſelnd das Luftſchiff horizontal geſtellt in die Höhe gehen. Es war auch für die Laien ſchon mit bloßem Auge zu er⸗ kennen, wie in demſelben Augenblick, in welchem die Höhenſteuer eingeſtellt wurden, auch das Luftſchiff ſich danach ſteuern ließ. Auf dem Flugplatze führte das Militär unter Leitung von Zeppelin jun. die Landung durch. Es herrſchte ſehr heftiger, böiger Wind. Trotzdem landete das Flugſchiff leicht. Die Landung auf feſtem Boden, die man früher für faft unmöglich gehalten hatte, ging tadellos von ſtatten. Graf Zeppe⸗ Iin wurde durch den Kommandierenden General von Eich⸗ horn, Geheimrat Gans und Profeſſor Hartmann begrüßt. Letzterer überreichte ihm im Namen des Phyſikaliſchen Vereins einen Lorbeerkranz. In der vorderen Gondel befanden ſich noch Hauptmann George, Direktor Cols⸗ mann, Oberingenieur Dürr, ein Luftſchiffkapitän und einige Monteure. Graf Zeppelin teilte mit, daß er jedoch im Ge⸗ birge, der Schwäbiſchen Alb, ſtarken Gegenwind gehabt habe, und daß außerdem ein heftiges Schauer mit dicken Hagelkörnern niedergegangen ſei. Die J Schloſſen praſſelten ſo heftig nieder, daß die Fahrrteu⸗ nehmer glaubten, die Hülle des Luftſchiffes würde ihnen nicht ſtandhalten. Sie kamen zeitweiſe überhaupt nicht vorwärts. Bei Geißlingen trafen ſie wieder in einem Gebirgstale heftigen aufſteigenden Wind, gegen den ſie nur ſehr ſchwer ankämpfen konnten. Bei Heidel⸗ berg ließen ſie das Neckartal rechts liegen und fuhren durch das Gebirge. Beim Heidelberger Schloß befanden ſich Tauſende von Menſchen, namentlich auch auf dem Bismarckturm jenſeits der Straße. Dann fuhr das Luft⸗ ſchiff bei Cannſtatt über den Truppenübungsplatz Waſen, der gelegentlich als Landungsplatz vorgeſehen iſt. Von Heidelberg aus kamen die Luftreiſenden ſchnell vorwärts, da der Wind von hinten traf, und die begleitenden Automobile blieben zurück. Ueber dem Heidel⸗ berger Schloß kamen unter dem Eindruck der ſchönen Landſchaft mit der alten, ruhmreichen Stadt dem Grafen Zeppelin Tränen der Rührung und Freude. Das durch⸗ ſchnittliche Tempo der Fahrt betrug 12,8 Sekun⸗ denmeter Eigengeſchwindigkeit, alſo zwiſchen 45 und 50 Kilometer per Stunde, eine recht befriedigende Leiſtung. Am Montag iſt das Luftſchiff in Frankfurt vormittags 10 Uhr aufgeſtiegen, unter den begeiſterten Ovationen einer nach Hunderttauſenden zählenden Menſchenmenge, die die Straßen, Plätze, die Dächer und die Türme beſetzt hielt. Zum Abſchiede hatten ſich eingefunden der Ober⸗ bürgermeiſter Adickes, der Miniſter des Innern v. Moltke, die kronprinzlich griechiſchen und die großherzoglich heſſi⸗ ſchen Herrſchaften, der Geheimrat Gans, bei dem Graf Zeppelin in Frankfurt gewohnt hatte, und der Komman⸗ dierende General des 18. Armeekorps v. Eichhorn, der die Fahrt nach Köln im Luftſchiffe mitmacht. Die Ankunft in Köln ſollte nachmittags 4 Uhr er⸗ folgen. Gleich wie Frankfurt hat auch Köln alles getan, um dem Flugſchiff und ſeinen Inſaſſen einen feſtlichen Willkomm zu bieten. Bereits in den frühen Morgen⸗ ſtunden begann der Auszug der Maſſen nach der Luft⸗ ſchiffhalle. i Das Reichsluftſchiff iſt wider Erwarten nicht vis Köln gefahren, ſondern in der Gegend von Rolands⸗ eck, alſo kurz vor dem Ziele, nach Frankfurt um⸗ gekehrt. Der Grund lag darin, daß es zweimal in ſchwere Gewitterſtürme geriet. Glücklicherweiſe blieb dem kühnen Eroberer der Lüfte ein zweites Echterdingen er⸗ ſpart. Ohne jede Beſchädigung, ohne Motordefekt, wie man anfangs vermutete, hat es den unberechenbaren Ge⸗ walten Widerſtand geleiſtet. Das bedeutet einen Erfolg, einen Fortſchritt, dem gegenüber es wenig verſchlägt, daß das letzte Ziel nicht allen Wünſchen entſprechend erreicht worden iſt. Auch die zweite Landung in Frankfurt vollzog ſich leicht und glatt. Das Publikum, dem man die An⸗ kunft zu verheimlichen ſuchte, hatte doch rechtzeitig davon gehört. In Scharen ſtürzte alles hinaus zum Anker⸗ platz. Das Luftſchiff kam mit Schnellzugsge⸗ ſchwindigkeit näher. Als es in den Landungsplatz einbiegen wollte, wurde es von dem immer noch ſtarken Winde abgetrieben. Das Militär kam erſt, als das Schiff bereits gelandet war. Nur eine Militärkapelle war zur Stelle. Als das Luftſchiff den Boden erreicht hatte, brach ein ohrenbetäubender Jubel aus. Ein Auto ſollte den Grafen in die Stadt bringen. Da der Boden von dem wolkenbruchartigen Gewitterregen des Nachmittags ſo grundlos geworden war, daß das Auto nicht vorwärts kam, griff das Publikum ein und ſchob es mit kräftigen Armen unter immer neuem Jubel hinaus auf den Weg. Ueber die geſtrige Fahrt wird noch gemeldet: Gegen 2 Uhr nachmittags geriet Zeppelin bei Neu⸗ wied in einen gefährlichen Gewitterſturm. Er ließ ſich mit abgeſtellten Schrauben über den Rhein treiben, um im Falle der Not auf dem Paradefelde zwiſchen Weißen⸗ turm und Andernach zu landen. Ein Teilnehmer der Fahrt berichtete:„Wir hatten zwei ſchwere Gewitter zu überſtehen, das ſtärkſte gegen 2 Uhr 50 Minuten. Ein furchtbarer Sturm brach los mit Hagelſchloßen und Regen. Das Luftſchiff war ganz in Wolken gehüllt. Lange Zeit kämpften die Motoren kräftig gegen den Nordweſtſturm, dann aber, als der Wind das Luftſchiff ſtärker und ſtärker in die Flanken traf, war es vorbei. Man kam mehr zurück als vorwärts. So beſchloß man, hinter Remagen um zukehren, und nun ſchoß das Luftſchiff mit Blitzesgeſchwindigkeit wieder rheinauf— wärts dem Main entgegen. Die Städte und Dörfer raſten vorüber. Bis Bingen ging die tolle Fahrt ſe weiter, dann wurde der Sturm gelinder, aber die Fahrt ging immer noch ſchnell genug. In Mainz fuhr man mit einem Schnellzug ab, mit dem man zugleich in Frankfurt eintraf. Die Fahrt nach Remagen war ſchlim⸗ mer als die bekannte Münchener Fahrt. Das Luftſchiff hatte zeitweiſe gegen eine Windgeſchwindigkeit von 18 Sekundenmeter zu kämpfen.“ In Köln löſte die Meldung, daß Zeppelin die Rück⸗ kehr angetreten habe, Beſtürzung und Niedergeſchlagen⸗ heit aus. Die Kunde verbreitete ſich mit Blitzesſchnelle durch die ganze Stadt und führte alsbald die vieltauſend— köpfige Menſchenmenge von der Ballonhalle in die Stadt zurück. N Am Dienstag ſtieg in Frankfurt um 10 Uhr vor⸗ mittags das Luftſchiff bei ſchwachem, nördlichem Winde empor unter perſönlicher Führung des Grafen Zeppe⸗ lin, um die neue Fahrt nach Köln anzutreten. In dem Moment, als die Motoren mit voller Kraft zu arbeiten beginnen und das Luftſchiff ſich in einer Höhe von etwa 50 Metern in voller Fahrt befindet, bricht der hintere Propeller ab und fällt auf das Gelände herunter, in zwei Teile gebrochen. Militär eilt auf die Stelle zu. Das Luftſchiff arbeitet mit dem vorderen Motor, wendet in engem Bogen über dem kleinen Wäld⸗ chen und nach 10 Minuten landes es glatt an der Stelle, wo es kurz vorher aufgeſtiegen war. Sofort er⸗ folgte die Verankerung. Von allen Seiten ſtrömte das Publikum an das Luftſchiff heran. Militär und Polizei hatten große Mühe, den Raum frei zu halten. Der Graf ſteht tiefbetrübt in der Gondel. Der Kommandierende General von Eichhorn, der die geſtrige Sturmfahrt mit⸗ gemacht hat, eilt hinzu und drückt dem Grafen unter Ausdrücken tiefſten Bedauerns die Hand. Jetzt kommen Abteilungen Infanterie von den Kaſernen heran, um den Platz ſtreng abzuſperren. In den Straßen der Stadt, wo ſich eben die Kunde von dem Unfall Zeppelins ver⸗ breitet, herrſcht ungeheure Aufregung. Briefkaſten. M. M. Wir werden Ihr Gedicht der Redaktion der „Sonntagsfeier“ einſenden. W e Aus Stadt und Tand. — Herr Ortsgerichtsmaun Val. Winkler 4. hat in anbetracht ſeines hohen Alters ſein Amt als ſolcher niedergelegt. Se. Kgl. Hoheit der Großherzog verlieh Herrn Winkler das Allgemeine Ebrenzeichen für langjährige treue Dienſte; dasſelbe wurde vorgeſtern auf dem Rathauſe von Herrn Amtsricher Reitz feierlich überreicht. — Auskünfte über Kunden. Wie vorſichtig man ſelbſt bei vertraulichen Auskünften über die Kreditwürdigkeit von Kunden ſein muß, lehrt folgender Vorfall: Ein Zittauer Kaufmann hatte einen ihn befreundeten Kaufmann gebeten, ihm verſönlich ſeine Anſicht über die Kreditfähigkeit eines Kunden zu äußern und zugleich mitzuteilen, ob er dieſem Kunden einen beanſpruchten Kredit von 4000 Mark einräumen könne. Der Geſchaͤftsfreund erwiderte, daß er dem betreffen⸗ den Kunden ſchon bis zu 8000 Mk. Kredit gewährt habe und die Rückzahlung ſtets glatt erfolgt ſei. Bald nachdem nun dem Kunden der Kredit von 4000 Mark gewährt war, geriet derſelbe in Konkurs. Der Geſchädigte verklagte nun den Geſchaftsfreund auf Schadenerſatz und erzielte auch ein ob⸗ ſtegendes Urteil, weil ſich herausſtellte, daß die Auskunft, die Zahlungen ſeien immer glatt erfolgt, ſich als unwahr heraus⸗ ſtellte. Der Verurteilte hat außer den 4000 Mark Schaden⸗ erſatz auch die Gerichtskoſten zu tragen. — Ein ſchlechtes Geſchäft machte dieſer Tage in Schützingen b. Pforzheim ein Kanarienzüchter. Derſelbe bot ſeine guten Sanger zu 8 M. an, während ihm Liebhaber 7 M. zahlen wollten. Von dritter Seite wurden ihm per Kubikmeter(11) 1000 M. geboten, worauf er raſch einging. Sein Geſicht wurde aber ſehr lange, als er auf Grund fach⸗ männiſcher Berechnung 12 Pfennige als Kaufpreis erhielt. Ein netter Reinfall. L Ludwigshafen, 4. Aug. Der 42 Jahre alte, verheiratete Eiſendreher Georg Wieland verunglückte in der Maſchinenfabrik von Gebr. Sulzer, Ludwigshafen. Er griff mit dem rechten Arm in eine Horizontaldrehmaſchine, wobei ihm derſelbe zwiſchen Ellbogen und Handgelenk abgeriſſen wurde. Worms, 4. Aug. Am ſchwarzen Brett im bieſigen Rathauſe befindet ſich ſelt mehreren Tagen eine Liſte von 100 Wormſer Geſchäftsleuten, welche mit Krankenkaſſenbei⸗ trägen erheblich im Rückſtande ſind. Sie enthält außer den Namen die rückſtändige Summe und dahinter die bei den einzelnen Firmen der Pfaͤndung unterworfenen Sachen. Wegen dieſes, anſcheinend von der Aufſichtsbehörde angeordneten rigoroſen Vorgehens befindet ſich die hieſige Geſchäftswelt in ſehr ſtarker Erregung. Die Kaſten werden von einer größeren Anzahl von Menſchen umlagert, die ihrer Entrüſtung über dieſes Verfahren Ausdruck geben. — Lorſch, 2. Aug. Am frühen Morgen wurden Scheuer und Stallungen des Landwirts Philipp Engelhardt ein Raub der Flammen. Nur mit knapper Not konnte das Vieh geborgen werden; dagegen wurden die Futtervorräte faſt vollſtändig vernichtet. — Seckenheim, 3. Aug. Geſtern Abend hald 7 Uhr wurde auf der Straße nach Mannheim der 13 Jahre alte Sohn der Witwe Spies, welcher dem Zug nachſprang, von einem Auto überfahren und blieb bewußtlos liegen. Das Auto hielt ſofort und brachte den Schwerverletzten nach Seckenheim zu einem Arzt, wo er nach der Unterſuchung in das hieſige Krankenhaus überführt wurde. Den Fahrer des Aute ſoll ſeine Schuld treffen, da ihm der Junge m das Auto hineinſprang. — Darmſtadt, 4. Aug. Der Lehrer Walter von Eberſtadt, der zur Zeit in Gittersbach weilt, hat ſich dort⸗ ſelbſt auf der Jagd infolge Unvorſichtigkeit erſchoſſen. — Oberramſtadt, 3. Aug. Die Familie des Vieh- händlers Simon Bender erkrankte nach dem Genuß von grünen Bohnen, die in einem Kupferkeſſel gekocht waren, unter Ver⸗ giftungserſcheinungen. Die 37jährige Frau Bender iſt geſtorben. Der Gatte, die 3jaͤhrige Tochter und der 2jährige Sohn, ſowie ein Knecht, die ebenfalls von den Bohnen gegeſſen hatten, liegen ſchwerkrank darnieder. — Doſſenheim, 4. Aug. Am Samſtag vormittag fiel ein 9 Jahre alter Knabe, der auf ein Scheuerdach ge⸗ ſtiegen war, um von dort aus das Zeppelinſche Luftſchiff zu beſichtigen, ſo unglücklich zur Erde, daß er beide Arme brach. Der Verunglückte mußte in das Akad. Krankenhaus nach Heidelberg verbracht werden. * Zeppelins Fahrt nach Köln kann, da die Reſerve⸗ teile für den zerſprungenen Propeller ſich nicht ſo raſch herbeiſchaffen laſſen, erſt am Donnerstag ſtattfinden. Die Monteure aus Friedrichshafen ſind in Frankfurt einge⸗ troffen. Im Carltonhotel, wo Graf Zeppelin wohnt, ſprach ein Mann vor, angeblich ein Elſäſſer, der Zeppe⸗ lin durchaus perſönlich ſprechen wollte. Er ſagte, man ſolle ihn als den„kleinen Führer“ melden. Auf ſein dringendes Erſuchen wurde Graf Zeppelin davon benach⸗ richtigt, und er empfing ihn ſofort. Der Mann hat im Jahre 1870 bei dem berühmten Rekognoszierungsritt dem jungen Grafen einen großen Dienſt geleiſtet, indem er ihm den Weg zeigte, ſo daß Zeppelin, der auf dem Pferde eines erſchoſſenen franzöſiſchen Wachtmeiſters ſaß, den Händen der Feinde entrinnen konnte. l Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Prinz Eitel Friedrich von Preußen hat dem Gemeindevorſteher in Prerow für die dortigen Abge⸗ brannten eine Spende von 1000 Mark zugehen laſſen. Der Prinz beſitzt auf dem Darß ein Jagdſchloß. In München ſollen auf dem Hauptzollamt große Diebſtähle entdeckt worden ſein. Die näheren Um⸗ ſtände werden noch geheimgehalten. In Alfeld(Hannover) ſind bisher 17 Typhus⸗ fälle zur Anmeldung gekommen. Auch in den um⸗ liegenden Dörfern mehren ſich die Krankheitsfälle. Der Luftſchiffer Spelterini konnte die geplante Ballonfahrt über den Montblanc infolge un⸗ günſtiger Windverhältniſſe noch nicht unternehmen. Er ge⸗ denkt den Aufſtieg um einige Tage zu verſchieben. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim Rechnungsformulare an n der Wg und Verlagsdruckerei von Wilhelm Bingener, Viernheim. 1 1 0 . 2 — 4 gen Se don laſſenbet. er ben bel den Wegen Wüduren welt in glößeren ung über n burden Agelhardt unte das ile füſt bb 7A r ali A, Von N. Daz ten nah erſuchung n Fahrt qe m das alter bon ſch bort 1 Beh n grünen ler Bet; getothen. hy, ſopie n hatten, vormittag dach ge⸗ chiff zu e brach. ud nach 1 1 Zantenagung. Zurückgekehrt vom Grabe meiner unvergeß⸗ lichen Gattin, unſerer guten Mutter, Groß⸗ mutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante Elisabetha Baureis geb. Rohrbacher ſagen wir hiermit allen lieben Freunden, Beten und der geehrten Nachbarſchaft für die überaus großen Kranz⸗ und Blumenſpenden, ſowie auch für die zahl⸗ reiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte unſeren herzlichſten Dank. Beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit und den ehrwürdigen barmherzigen Schweſtern für ihren troſtreichen Beiſtand während der ſchweren Krankheit und 2855 der letzten Stunde. Die fleftrauernd hinterbliebenen. nne Turnverein Viernheim Die Wetturner fahren zur Beteiligung Dam 10. Kreisturufefte in Heidel⸗ berg Samſtag abend 9.59 Uhr ab Staatsbahnhof. Der Verein mit Fahne 2 fährt Sonntag morgen 9.35 Uhr ab 18„ Staatsbahnhof. Die Feſtkarten werden am Freitag abend im Lokal ausgegeben. Die aktiven und paſſiven Mitglieder werden gebeten, ſich ahlreich zu beteiligen. 85 a 91 0 Der Vorſtand. 3 Turn- Verein. Sonntag, den 8. und Montag, den 9. Auguſt findet in Heidelberg das 10. Kreisturufeſt ſtatt. Ich erſuche alle diejenigen paſſiven Mitglieder, 15 das Feſt beſuchen wollen morgen Treitag abend halb 9 Uhr — Lokal(„Gaſthaus zum Engel“) zu erſcheinen. Ferner haben ſämtliche Turner, die an der Vereins⸗ u. Gauriege ſich beteiligen, zu erſcheinen. Es kommen die Feſtkarten, Feſtbücher und Reiſeſpeſen zur Verteilung. Ich bitte, daß auch ſämtliche Vorſtandsmitglieder erſcheinen. Karl Hook, 1. Vorſitzender. N. B. Die Hinfahrt erfolgt wahrſcheinlich per Extrazug, näheres wird Freitag bekannt gegeben. Radfahrer- Verein„Vorwärts“. Samſtag, den 7. Auguſt, abends 9 Uhr findet im Sportslokal„Zum goldenen Karpfen“ eine Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt.— Nach der Verſammlung Freibier. Die verehrlichen Kollegen werden gebeten, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtaud LLL Mebel öbel kaufen Brautpaare und Interessenten in anerkannt erstklassiger Ausführung zu staunend billigen Preisen in dem Spezial-Wohnungs-Einrichtungs-Haus A. Straus& Oo. Tel. 1760 Mannheim II, 12. la. Künigsberger Saatwichen Erbſen, ſowie alle zur Herbſtausſaat i nötigen Sämereien empfiehlt Friedrich Kühlwein 5. Spezerei- u. Samenhandlung. 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Auguſt, nachm. 0 0 3 Uhr beginnend auf dem Feſtplatz gegenüber. der Wirtſchaft„Zum Roſengarten“ ein Konzert 2 verbunden mit Preisschiessen unb ladet hierzu ſämtliche Mitglieder und die Kameraden der anderen hieſigen Brudervereine, ſowie die Ein⸗ wohnerſchaft Viernheims höflichſt ein. 6 Der Vorſtand. Einkaufs-Vereinigung 51. denlſcher Ithuhwarenhändler deren alleiniges Mitglied für Weinheim und Umgegend meine Firma iſt, bietet dem verehrl. Publikum Vorteile hinſichtlich Preiſe und Qualitäten, die nicht übertroffen werden können. Große Auswahl in A Arbeiter-Schunen Herreuagraffenſtiefel prima von 2 2 22 28 0 SA mit u. 6.50 M. an. äußerſt preiswert. Verbindung. Ficdk. Ebert, Weinheim Hauptstrasse 87 vis-d-vis dem Badischen Hof. ohne Nägel. 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