100 E Sah, fubkel. Val 5 0 Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 80 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Viernhei mer Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Anzeiger Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Verbreitetſte und geleſenſte Seitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Ruf 20. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 91. Die kretiſche Kriegsgefahr. Es iſt nicht mehr zu bezweifeln, daß ſich der Konflikt zwiſchen der Türkei und Griechenland in höchſt⸗ bedenklicher Weiſe zuſpitzt. Wenn es noch eines Be⸗ weiſes dafür bedurfte, daß man in der Türkei den Frie⸗ den einfach nicht mehr wünſcht, ſo iſt er erbracht durch eine am Sonntag in Athen überreichte türkiſche Note. Dieſe Note, die einem Ultimatum ſehr ähnlich ſieht, droht mit der Abberufung des türkiſchen Geſandt⸗ ſchaftsperſonals aus Athen, falls die griechiſche Regierung nicht in kürzeſter Friſt ausdrücklich erkläre, daß ſie keine Annexionsabſichten auf Kreta habe und jede Aktion zurückweiſe, die als Annexionsaktion aufgefaßt werden könnte. Trotz dieſer Provokation ſetzt Griechenland alles daran, um einem aller Vorausſicht nach verhängnisvollen Kriege aus dem Wege zu gehen und hat ſich zu dieſem Zwecke nicht nur an die Schutzmächte, ſondern auch an alle Mächte gewandt. Die deutſche Regierung hat ſich beeilt, ſowohl in Athen als auch in Konſtantinopel im Intereſſe des Friedens Ratſchläge zur Mäßigung zu er⸗ teilen, an beiden Orten dringend nahezulegen, die An⸗ gelegenheit nicht auf die Spitze zu treiben und ſich nicht auf Bahnen zu begeben, die zu ernſten Verwickelungen führen können. Ueber die franzöſiſche Auffaſſung von der Lage berichtet folgende Pariſer Meldung: Die Konſtantinopeler Vertreter aller Großmächte haben zunächſt privatim die volle Uebereinſtimmung der Anſchauungen ihrer Regierungen konſtatiert, doch hält man einen Kollektivſchritt der Botſchafter für verfrüht, weil angenommen wird, daß der Großweſir der Stim⸗ mung der Großmächte Rechnung tragen, und ſeinen ganzen Einfluß aufbieten werde, die Jungtürken vor übereilten Schritten zu bewahren. Dem Anſehen der Pforte könnte, dies wird in den türkiſchen Regierungs- kreiſen unbedingt anerkannt, die angekündigte Debar— kierung engliſcher und anderer europäiſcher Truppen auf Kreta keineswegs zum Vorteil gereichen. Unter dieſen Umſtänden hält man den ſofortigen Beginn diplo⸗ matiſcher Verhandlungen großen Stils über die künf— tige ſtaatsrechtliche Stellung Kretas für den nützlichſten Ausweg. Bei dieſen Verhandlungen dürfte Europa nach Lage der Dinge nicht durch die vier Schutzmächte allein, ſondern durch alle Großmächte vertreten ſein, wenig⸗ ſtens wäre dies der lebhafteſte Wunſch Frankreichs, deſſen Abſichten mit denen Deutſchlands in der ganzen Angelegenheit vollkommen übereinzuſtimmen ſcheinen. Man hofft hier ſchon, durch die Ankündigung einer geſamteuropäiſchen Intervention be⸗ ſtimmte Zuſagen ſowohl wie in Athen, wie auf Kreta dahin zu erlangen, daß die Friedensarbeit nicht durch mutwillige Störungen vereitelt werde. Die Friedensaktion der Mächte findet in Athen nach wie vor das größte Entgegenkommen. Die Antwort Grie— chenlands auf die türkiſche Drohnote iſt daher auch mit der größten Vorſicht abgefaßt. Es werden darin die Beſchuldigungen betreffend die griechiſchen Umtriebe in Mazedonien widerlegt und die getroffenen Maßnahmen gegen die Waffenausfuhr uſw. hervorgehoben. Die türki⸗ ſchen Forderungen der Abberufung griechiſcher Offiziere, und der Niederholung der griechiſchen Fahne in Kreta werden jedoch an die Schutzmächte verwieſen. 4 Auch die Volksſtimmung in Griechenland iſt ver⸗ hältnismäßig ruhig. Man ſcheint vertrauensvoll die Maßnahmen der Regierung abwarten zu wollen. Eine Meldung darüber lautet: Athen, 8. Auguſt. Die von dem türkiſchen Ge⸗ ſandten geſtern überreichte Note der türkiſchen Regie- rung, ſpeziell die Forderung der Pforte, daß die grie— chiſche Regierung in einer ſchriftlichen Erklärung die chriſtliche Agitation in Kreta mißbilligen ſoll, wird in dieſer Form als ein Vorgang bezeichnet, der im internationalen diplomatiſchen Verkehr bisher nicht üblich war. Man erblickt darin einen deut⸗ lichen Beweis, daß die Türkei eine ſachliche Diskuſſion unmöglich machen will. Man kann nach Anſicht hieſi⸗ ger politiſcher Kreiſe vielleicht verlangen, daß ein Land irgend etwas Greifbares aufgibt; man könne aber nicht verlangen, daß es Schritte unternehme, um irgend ein Denken oder Fühlen, auf das außerdem die Regierung des betreffenden Landes gar keinen Einfluß habe, zu be⸗ ſeitigen. Man meint hier, daß die kretiſche Frage ausſchließlich der Entſcheidung der Schutzmätche unter⸗ liege, und daß Griechenland in keiner Weiſe deren Rechte und deren Entſcheidung zu beeinträchtigen berech— tigt ſei. Das würde aber ſeitens Griechenlands ge— ſchehen, wenn es ſich in eine Erörterung einlaſſe, die auf einer rein pſychologiſchen Forderung beruhe und nicht auf einem realen Vorfall. In der Türkei herrſcht andauernd Kriegsluſt. Eine große Proteſtverſammlung in Saloniki richtete folgende Proteſtdepeſche an die Kammer und den Senat, den Groß⸗ weſir und die Botſchafter der Schutzmächte: Unſer Beſitz⸗ recht auf Kreta wurde bis heute keinerſeits ſtreitig ge⸗ macht; wenn dies ohne unſer Wiſſen dennoch geſchah, welche Maßregeln ergriff das Kabinett zur Wahrung unſe⸗ rer Rechte? Wir ſind bereit, uns gegen jedermann zu widerſetzen, der uns unſer Beſitzrecht entreißen will. Wir wünſchen vom Kabinett Rechenſchaft und ſofortige Löſung, und wenn die Regierung uns zu unſeren Rechten nicht verhelfen kann, ſo proteſtieren wir gegen das Kabinett. Eine Regierung, die unſere Intereſſen nicht wahren kann, erkennen wir nicht an und werden die Inſelfrage nach eigenem Ermeſſen löſen. Wir ſind zu allem bereit. Wie eine andere Meloung beſagt, will der Sultan in einem Erlaß an das türkiſche Volk dieſes er⸗ Zweimal gelebt. Aus dem Engliſchen von C. Weßner. 84(Nachdruck verboten.) „Herr Baron, ich weiß zwar nicht, was Sie ſagen wollen, aber ich fühle es in meinem Innern. Laſſen Sie mich Ihnen aus tiefſtem Herzen danken! Ich habe die Vorahnung. daß die Stunde der Erlöſung für meinen armen Sohn gekommen iſt. Sie haben jenes junge Weib dahin gebracht, daß ſie ihr Geheimnis offenbart, nicht wahr?“ „Hedwig Schöneichs Geheimnis iſt auch das meine!“ ent⸗ gegnete Arſtein mit bedeutſamem Nachdruck. Herr von Wildenſtein machte eine heftige Bewegung und ſtieß einen kernigen Fluch aus. „Warten Sie, Onkel, bevor Sie etwas ſagen“, wandte der Baron ſich an dieſen, ſeine ernſten Augen mit einem traurigen Ausdruck auf ihn richtend.„Ich werde die Wahrheit in wenigen Worten enthüllen.“ Und ſich an Frau Eppler wendend, ſagte er mit feſter Stimme:„Frau Eppler, Sie ſehen in mir den Mann vor ſich, welcher Herbert Franzius tötete. Ihr Sohn iſt unſchuldig!“ „Sie— Sie taten es?“ rief Frau Eppler ungläubig. „Robert, biſt Du von Sinnen?“ ſchrie Marga auf. „Robert, o Robert“, rief Annie. „Lieber Bruder, Du mußt den Verſtand verloren haben“, bemerkte Dona. „Nein, nein, ich bin nicht von Sinnen! Ich bin völlig bei Vernunft! Aber eine Zeitlang war ich wahnſinnig. Ich tötete Herbert Franzius auf der Ebene von Eilenfeld. Hedwig Schöneich— damals hieß ſie Amberger— war Augenzeugin meiner Tat. Sie verſchwieg die Wahrheit um meinetwillen. Sofort nach der von mir begangenen Tat verfiel ich dem Verhängnis unſeres Hauſes und vergaß alles, was ich getan, alles, was mit jener Tat in Zuſammenhang ſtand. Es war wie ausgelöſcht aus meinem Gedächtnis— fünf Jahre lang! Romberg“— wandte er ſich an den Arzt—„als ich vor etwa ſechs Monaten mein eigenes Geſicht in dem unweit des Tatortes gelegenen Teiche erblickte, da, kam die Erkenntnis der Wahrheit über mich, die mir verloren gegangene Gedächtniskraft kehrte zurück. Ich erinnerte mich deſſen, was ich begangen. Ich erinnerte mich— aber ich konnte kein Bedauern darüber empfinden und beſchloß, die Wahrheit zu verheimlichen bis an das Ende meines Lebens. Mein Gewiſſen, mein moraliſches Ehrgefühl— alſo das, was den Menſchen vom Tier unter⸗ ſcheidet— lag im tiefſten Schlafe. Ich war glücklich und befand mich recht wohl dabei. Bis geſtern— geſtern— als ich nach Hauſe zurückkehrte und alle meine Leute wiederſah, bis ich Hedwig wiederſah— bis ich den Zug tiefen Leidens in Ihrem Antlitz, Frau Eppler, entdeckte— da regte ſich die Stimme Gottes in meiner Bruſt. Von jenem Moment an kämpfte das Gute und das Böſe in mir einen heißen Kampf um meine Seele. Ich war Feigling genug, zu glauben, ich könne die Wahrheit auch fernerhin verheimlichen und das Leben eines erbärmlichen Heuchlers führen—“ Die Stimme des Barons, die bis dahin ruhig und beherrſcht geklungen, bebte bei dieſen Worten merklich. Nach einer kleinen Pauſe fuhr er fort: „Es ging nicht. ſchreiben.“ In dieſem Augenblick geſchah etwas Unerwartetes. Marga ſtürzte auf ihren Gatten zu, umſchlang leidenſchaftlich ſeinen Hals und preßte das ſchöne Geſicht an ſeine Bruſt. „Gott ſei Dank“, flüſterte ſie bewegt,„Du haſt Seele gerettet.“ „Hm“, räuſperte ſich Herr von Wildenſtein vernehmlich, „das iſt mir denn doch eine merkwürdige Geſchichte.“ Er trat näher an den Baron heran.„Sie, Arſtein, der Mann meiner Nichte, Sie kommen ſeelensruhig in dies Zimmer und ſagen uns mit der größten Kaltblütigkeit ins Geſicht, daß Sie ein Mörder ſind! Glauben kann ich ſo etwas auf keinen Fall— Sie müſſen in der Tat verrückt geworden ſein!“ Ich konnte mich dem Teufel nicht ver⸗ 0 2 eine 23. Jahrgang. mahnen, Vertrauen zur Regierung zu faſſen, die alle notwendigen Schritte tun werde, um die Integrität des türkiſchen Gebiets zu ſichern. Mittlerweile aber ſchaffen die Zwiſchenfälle an der ſerbiſch⸗türkiſchen Grenze neue Zündſtoffe. Nach einer Depeſche aus Prkuplje hat bei Merdare zwiſchen den Arnauten und der ſerbiſchen Grenzwache ein blutiger Kampf ſtattge⸗ funden, der drei Stunden anhielt. Die Arnauten wurden durch türkiſche Soldaten unterſtützt, wie die ſerbiſche Wache von den ſerbiſchen Bauern. Auf der ſerbiſchen Seite fielen drei Bauern und ein Soldat, von den Ar⸗ nauten blieben vier tot auf dem Kampfplatz, mehrere wurden verwundet. Endlich flüchteten die Arnauten. Bei dieſer Sachlage wird den Mächten die Friedens⸗ aktion ſehr ſchwierig werden, wenn— ſie überhaupt einen Erfolg hat. Freiſinnsnöte. Mit der„Fuſion“, wie das hübſche Fremdwort heißt, oder auf gut Deutſch, mit der Einigung der drei liberalen Parteien, der freiſinnigen Vereinigung, der frei⸗ ſinnigen Volkspartei und der ſüddeutſchen Volkspartei wird es nichts. Der Gedanke der Fuſionierung der links⸗ liberalen Parteien zu einer„großen“ liherglen Partei geht von der freiſinnigen Vereinigung aus, die nur davon ſich eine„gedeihliche Weiterentwickelung“ des Linkslibe⸗ ralismus verſpricht. Der Gedanke an ſich wäre ja vom Standpunkt des Liberalismus gar nicht ſo unklug, aber ſeine praktiſche Durchführung ſcheitert vorausſichtlich an dem Charakter der drei Parteien. Die ſüddeutſche Volks⸗ partei ſteht unzweifelhaft abſeits; ſie iſt die Vertreterin der württembergiſchen freiſinnigen Wählerſchaft, die nicht gerade von einer rührenden Preußenliebe be⸗ ſeelt iſt. Wenn dieſe Geſinnung auch nicht programm⸗ matiſch iſt, ſo iſt ſie doch zum mindeſten ein ſtill⸗ ſchweigendes Uebereinkommen, das der ſüddeutſche Frei⸗ ſinnsmann für ſelbſtverſtändlich hält. Es liegt infolge⸗ deſſen der ſüddeutſchen Volkspartei auch durchaus nichts an einer Fuſion mit den beiden norddeutſchen Lagern des Freiſinns, im Gegenteil, ſie hat ein großes Intereſſe daran, daß nichts daraus wird. Man iſt natürlich diplo⸗ matiſch genug, das nicht offen auszuſprechen. Man gibt ſich den Anſchein, als ob man am Prinzip feſthalte, und im„Prinzip“ iſt die ſüddeutſche Volkspartei ſelbſtverſtänd⸗ lich großdeutſch und kann deswegen offiziell den Eini⸗ gungsverſuchen keine Schwierigkeiten entgegenſetzen. Man überläßt die Sache geſchickt der freiſinnigen Volkspartei, und dieſe— will einfach nicht. Die Drahtzieher der freiſinnigen Volkspartei ſind die Herren Wiemer, Kopſch und Fiſchbeck, die als ſouveräne Triumvirn einzig und allein die Partei„regieren“. Alle anderen haben„nicks tau ſeggen“, ſie machen eben alles fällt ihnen um ſo leichter, weil die Freiſinnskämven von einer rührenden allein, und das meiſten wackeren „Ich bin geiſtig vollkommen geſund, Hedwig Schöneich kann die Wahrheit meiner Worte beſtätigen. Ich bin ein Mörder — allerdings— aber ich hatte nicht die Abſicht, Herbert Franzius zu töten. Nichtsdeſtoweniger habe ich ihn ums Leben gebracht!“ „Und das wagen Sie mir zu ſagen?“ brauſte Herr von Wildenſtein zornig auf.„Sie behaupten, daß Sie einen Un⸗ ſchuldigen nahezu ſechs Jahre an Ihrer Stelle büßen, im Kerker verteidigte ſich der Baron. ſchmachten ließen?“ „Es geſchah unbewußt!“„Ich wußte ja abſolut nicht, was ich getan.“ „Das kann ich beweiſen“, warf Dr. Romberg ein, indem er ſchnell herzutrat.„Die ganze Geſchichte grenzt ans Wunder⸗ bare, ein ſolcher Fall iſt mir überhaupt noch nicht vorgekommen. Ich wundere mich nicht, daß Sie alle im höchſten Grade über— raſcht ſind. Eines Urteils in dieſem Falle iſt niemand fähig. Und trotz alledem ſpricht der Baron die lautere Wahrheit. Ich habe ihn als meinen Patienten jahrelang beobachtet und ſeinem rätſelhaften Falle mein eifrigſtes In ereſſe gewidmet. Es iſt eins der größten pſychologiſchen Probleme, die mir in meiner Praxis je vorgekommen ſind. Der Baron von Arſtein tötete Herbert Franzius und vergaß nicht nur dieſe Tat, ſondern auch alle Nebenumſtände, die mit ihr verknüpft waren. Zweifellos handelte er damals in unzurechnungsfähigem Juſtande.“ „Er wurde auf das beleidigendſte dazu herausgefordert“, warf Hedwig ein, zum erſtenmale das Wort ergreifend. —— PHarmloſigkeit in politicis ſind, deren Parteiſtellung durch keinerlei Sachkenntnis getrübt iſt. Damit ſoll nun frei⸗ lich nicht geſagt ſein, daß das Kleeblatt Kopſch, Wiemer und Fiſchbeck gerade beſondere Leuchten der Staatswiſſen⸗ ſchaft ſeien. Aber ſie haben es verſtanden, die Fäden in die Hand zu bekommen, und ziehen jetzt nach Herzens⸗ luſt daran herum. Bei einer Fuſion würde das natür⸗ lich anders werden, denn die beiden anderen Parteien würden ſelbſtverſtändlich nicht ſo uneigennützig ſein, der Volkspartei die uneingeſchränkte Leitung zu überlaſſen. Das wiſſen die Herren natürlich ſehr wohl, wiſſen auch, daß die Wahrſcheinlichkeit gar nicht ſo gering iſt, daß ſie nach erfolgter Verſchmelzung hinter anderen Parteigrößen um mehrere Pferdelängen zurückbleiben. Deshalb darf es beileibe nicht zu einer Vereinigung kommen; dann wäre es aus mit der ganzen Herrlichkeit. In dieſen Nöten findet das Kleeblatt den Rettungs⸗ anker in der ſüddeutſchen Volkspartei. Es erweckt bei⸗ nahe den Anſchein, als ob man mit der ſüddeutſchen Volkspartei einen Vertrag auf Gegenſeitigkeit abgeſchloſſen hat. Die freiſinnige Vereinigung, der es wirklich ſehr ernſt iſt mit dem Fuſionsgedanken, würde unter Berück⸗ ſichtigung der Eigenartigkeit der ſüddeutſchen Volkspartei ſchließlich auch einer Einigung ohne dieſe zuſtimmen, und ſie war unklug genug, das offen auszuſprechen. Jetzt kommt natürlich die freiſinnige Volkspartei mit der Erklärung, daß ſie ohne die ſüddeutſche Volkspartei einer Fuſion nie und nimmer ihre Zuſtimmung geben werde. Auf dieſe Weiſe hat ſie einen Ausweg gefunden, und die freiſinnige Volkspartei kann ſich der Stichhaltigkeit dieſes Einwandes vom Geſichtspunkte einer zweckdien⸗ lichen Fuſion nicht verſchließen. Die Verhandlungen wer⸗ den ſo in die Länge gezogen, und das will gerade die freiſinnige Volkspartei. So klug ſind die Herren Wiemer, Kopſch und Fiſchbeck, einzuſehen, daß eine Verſchleppung der Angelegenheit mit einem Mißerfolge im Sinne der Fuſionsfreunde identiſch iſt. Zu großen Taten iſt der Linksliberalismus noch nie fähig geweſen und wird es auch nie ſein. Die Fuſion wird alſo nichts. Trauernd ſteht die freiſinnige Vereinigung am Grabe eines„großen Gedankens“, und die drei diesmal wirklich ſchlauen Tri⸗ umvirn lachen ſich ins Fäuſtchen. Politiſche Rundſchau. (1) Dementiert wird von einem offiziöſen Berliner Blatte die Londoner Meldung von einem im Herbſt d. J. zu erwartenden Beſuch König Manuels von Portu⸗ gal am deutſchen Hof. Ebenſo wird die durch ein Pariſer Telegramm verbreitete Nachricht als unrichtig bezeichnet, Kaiſer Wilhelm hätte eine Vermählung des ſpaniſchen Prätendenten Don Jaime von Bourbon mit einer katholiſchen Hohenzollernprinzeſſin gutgeheißen. 7(Kaum zu glauben. Das„Göttinger Amtsblatt“ veröffentlicht folgende Nachricht: „Die Kreiskaſſen werden demnächſt die im Jahre 1908 an die Volksſchullehrer und Lehrerinnen aus der Staatskaſſe für Rechnung der Schulverbände gezahlten einmaligen Zulagen von den Schulverbänden wieder einziehen.(2) Die Einziehung erfolgt durch An⸗ rechnung auf die am 1. Oktober d. J. fälligen Staats⸗ beiträge und Ergänzungszuſchüſſe. Die Schulver⸗ bände ſind berechtigt, von den Lehrper⸗ ſonen die Erſtattung dieſer Beiträge zu fordern. Die Rückzahlung erfolgt zweckmäßig in der Weiſe, daß die Schulverbände den Lehrperſonen die frag⸗ lichen Beträge beider Gehalts zahlung am 1. Ok⸗ tober d. J. in Abzug bringen.“ Eine ſolche Ausführung des neuen Lehrerbeſoldungs⸗ geſetzes hat natürlich in Lehrerkreiſen tiefe, aber gerechte Entrüſtung hervorgerufen. So ſchreibt man dem„Gött. Tageblatt“:„Alſo am 1. Oktober ſoll das Gehalt, an⸗ ſtatt höher, um 150 Mark. kleiner werden; denn 150 Mark betrug die einmalige Zulage. Siedend heiß wird einem das Blut über ſolche Ausführung des neuen Be⸗ ſoldungsgeſetzes. Dabei ſoll der Stand, der ſo hart auf die Probe geſtellt worden iſt und noch wird, Vater⸗ landsliebe in die Herzen der Kinder einprägen! Liebe zu einem Lande des heiligen Bureaukratismus, der im Schneckentempo arbeitet! Dem Ochſen, der da driſcht, ſoll man das Maul nicht verbinden, und dem Lehrer, der ſeine Kraft mit Luſt und Liebe der Jugenderziehung und dem Staate opfert, ſein Gehalt rechtzeitig geben; denn ſchnelle Hilfe iſt doppelte Hilfe.“— Das iſt eine ziemlich derbe, aber begreifliche Sprache. Die Beſtätigung der Nachricht bleibt jedoch noch abzuwarten. (:) Deutſchlands Schädigung durch den amerikaniſchen Zolltarif. Engliſche Geſchäftskreiſe ſind der Anſicht, daß Deutſchland durch den neuen amerikaniſchen Zolltarif ge⸗ ſchädigt werde. Das kommt zum Ausdruck in folgen⸗ der Auslaſſung des„Daily Grafic“: Der neue ameri⸗ kaniſche Zolltarif dürfe dem engliſchen Export auf Koſten des deutſchen zu ſtatten kommen. Alles hänge davon ab, wie ſich Deutſchland verhalten werde. Amerika wolle unbedingt ſeinen Nahrungsmitteln leich⸗ teren Eingang in Deutſchland verſchaffen, was die deut⸗ ſchen Agrarier jedoch nimmer zugeben werden, ſo daß die deutſchen Exporteure wahrſcheinlich einen Teil des ameri⸗ kaniſchen Marktes verlieren werden. )( Die Zuſammenkunft des Kaiſers mit dem ruſſi⸗ ſchen Zaren fand am Samstag im Audorfer See ſtatt. Kaiſer Wilhelm, der ſeinem Gaſt an Bord des„Sleip⸗ ner“ bis zum Audorfer See, öſtlich von Rendsburg, entgegengefahren war, begab ſich dort zur Begrüßung des Zaren auf dem„Standart“, wo er am Fallrep vom Zaren, der Zarenfamilie, dem Großherzogspaar von Heſſen, der Prinzeſſin Heinrich und ihren Söhnen und der Prinzeſſin von Battenberg herzlich begrüßt wurde. Unmittelbar darauf wurde die Kanalfahrt fortgeſetzt. Die Kaiſerflottille kam kurz nach 9 Uhr vor der Holtenauer Schleuſe an, wo die Ehrenwache des erſten Seebataillons unter den Klängen der ruſſiſchen Nationalhymne präfen⸗ tierte. Erſt nach 10 Uhr verließen der Kaiſer und Prinz Heinrich die Zarenajcht und kehrten auf die„Hohen- zollern“ zurück. Zwiſchen 10 und 11 Uhr abends reiſte der Kaiſer nach Berlin ab. Sonntag reiſte er dann zur Jubelfeier nach Cleve weiter, wohin ſich auch die Kaiſe⸗ rin direkt von Wilhelmshöhe aus begeben hat. Halbamtlich wird zur jüngſten Zarenreiſe bemerkt: „Waren die Entrevuen von Cherbourg und Cowes und ihre Begleiterſcheinungen nur durchaus geeignet, zur Feſtigung von Friede und Freundſchaft unter den Staaten Europas beizutragen, ſo wurde dieſer Akkord des Frie⸗ tag abend ein W auf der Rückreiſe änen der beiden g dieſem ihrem Wie langt; und liche Bedeutung kann.“ 2(Darum? eine Teilnahme Minden verboten Unfreundlichkeit“ Grund in dem bewieſen hat. Folge hatte, daß nicht vollſtändig lyle ſagt über di Life of Sackville, ließ, ſo wäre die wie ſie ſelten Sackville!“ hieran nicht gern * lahmgelegt. vollſtändig, Da überhaupt der eingeſtellt. Die Ge ganze Erwerbsleben der Arbeiter, den zur Beſprechung übe * Das vativen dargelegt, in der er pitals. Das heben, wie geringfügig zu, daß der Wille Willen zum Ausdru haus ſei bereit, ſeine Urteilsſpruch des Vo ſulat gemeldet, ſpaniſche Konſul kaniſchen Behörden latsgebäude, um die ſpaniſchen Obdachs fe Konſulates aus, ſpaniſchen Regierung und womöglich ſogar niſchen Flotte vo * Jetzt endlich, Siedepunkt geſtiegen nämlich aus„autorif beſteht: gierung keineswegs die Mächte an diejenigen dens noch durch die Tatſache verſtärkt, daß für Sams⸗ laus und dem Kaiſer von der Nordlandsrei Urteile aller Sach Wir glauben trotzdem, Weſtf. Ztg.“, in der engliſchen Abſage mung mit unſeren Offiziöſen freundlichkeit gegen Deutſchland ſehen zu müſſen, zumal man über derartige peinliche Erinnerungen bei Gedächt⸗ nisfeiern ſehr gut wegzugehen verſteht. g Europäiſches Ausland. * Der Generalſtreik Verkehr in der Hauptſt In den Straßen lich erſcheinende Stille. die öffentlichen Krankenhäuß herrſchenden Hitze ſchwer u der Eiſenbahn⸗ und Schiffsverkehr iſt empfing am Sonntag de von Sydow und den Vorſ zu den nä der Führer der Oppoſ Lords bereit, es zu verſuchen. ihnen ſicherlich in ſehr kurzer 3 jedoch auf die Poliziſten von eine ſpaniſchen Konſulates aufſuchend da das Kriegsthermometer ihrer Pflicht bewußt geworden zu ſein. ſchen Aktion entſchlofſen, 6 1. verlangen die jede kriegeriſche Haltung g geben, deſſen Verhalten iederſehen zwiſchen von England den Kanal durchfahrenden ruſſiſchen Herrſcher begegnete. Die Geſinnungen der Freundſchaft, die zwiſchen den Souver— roßen Nachbarreiche derſehen zu . Zu dem Fernbleiben der engliſchen Offiziere von der Gedächtnisfeier der Schlacht bei Minden wird der„Rh.⸗Weſtf. Ztg.“ Daß die engliſche Heere berichtet: an der Gedenkfeier hat, iſt wohl kaum als eine„engliſche zu bezeichnen, ſondern hat wohl ſeinen infamen Verhalten, Heerführer Lord Geo eſen Vorgang in ſeinem Werke Frederick the Great“: der die Kavallerie befehligte, als man ihn dazu durch einen Adjutanten auffordern Niederlage der Franzoſen nach dem verſtändigen ſo vernichtend geweſen, die Geſchichte meldet. Schmerz für immer kaſſiert. Schweden. geſamte ſchäfte in der Hauptſtadt liegen ſeit 24 Stunden wie verödet, da jeglicher ſtockt.— König Guſtav von Schweden n Chef des Arbeitgebervereins itzenden der Landesorganiſation ſozialdemokratiſchen r den Generalſtreik. gang der Unterrdeung iſt bis jetzt noch nichts verlautet. England. Programm der engliſchen Konſer⸗ chſten Wahl hat Lord Lansdown, ition im Oberhauſe, in einer Rede ausführte, daß ſeiner Meinung nach die arbeftenden Klaſſen eine Tarifreform brauchten, nicht aber die Beſteuerung oder die Enteignung des Ka⸗ Verhältnis von Ober⸗ und Unterhaus be— rührend, erklärt Lord Lansdowne, daß diejenigen, welche zu Gunſten des Unterhauſes den äußerſten Anſpruch er⸗ ſagen, daß jede Maßnahme, wie bedeutſam oder ſie auch ſei, über die Köpfe der Lords hinweg angenommen werden müſſe. dem Oberhauſe vorſchwebe, ſei viel ck zu n Widerſachern lkes anzunehmen. Spanien. ? Aus Tetuan in Marokko wird ein unangenehmer Zwiſchenfall auf dem dortigen ſpaniſchen Kon- der vielleicht geeignet iſt, die ſpaniſch⸗ marokkaniſchen Feindſeligkeiten noch zu verſchärfen. in Tetuan hatte nämlich einigen Be⸗ amten des Roghi Zuflucht gewährt, die von den marok⸗ Demzufolge um- verfolgt wurden. ſtellten marokkaniſche Polizeibeamte das Marokkaner bei ihrem Verlaſſen des ſtzunehmen. In der Freibriefe für alle r Tetuan veranlaſſe. Türkei. wo es ierter“ Quelle Offiziere, die Wilhelm beſtimmt war, indem der ſe heimkehrende deutſche Kaiſer dem 6 erneutem die Zuſammenkünfte von Cherbourg Cowes empfangen dadurch eine Ergänzung, die ihre fried⸗ nur noch in ein helleres Licht rücken sverwaltung ihren Offizieren rge Sackville während der Schlacht Dieſer Offizier hat Befehle in die Schlacht gar nicht eingegriffen, was zur die Franzoſen einfach geſchlagen und aufgerieben wurde 21 8 n, wie dies von allen Sachverſtändigen behauptet wird. „Hätte Lord George ir auf den Namen von Lord George Sackville wurde vor ein ſtellt und cum in famia Daß die Engländer erinnert werden, iſt ſelbſtverſtändlich. bemerkt mit Recht die eine kleinliche engliſche Un⸗ ain Stockholm hat den adt Schwedens vollſtändig herrſcht eine faſt unheim⸗ Der Straßenbahnverkehr ruht und es fahren auch keine Droſchken mehr. Fuhrwerksverkehr eingeſtellt worden iſt, ſo ruht auch der Eistransport vollſtändig. Beſonders die Reſtaurants, Apotheken, Schlächtereien und er leiden bei der gegenwärtig nter der Eiskalamität. Das Vorbild, das gemäßigter, es gäbe des Volkes ſchließlich müſſe, verlange aber, daß der Bevö lkerung des Landes vollkommen genügende Gele genheit geboten werde, dieſen bringen. Daraufhin ſeien die Ein großer Kampf ſtände eit bevor, aber das Ober— zu begegnen und den m Fenſter des ſpaniſchen ohne freilich jemand zu verwunden. Folge war, daß die W mehr hat ſich der Kon Vertreter in Tanger achen noch verſtärkt wurden. Nun⸗ ſul von Tetuan an den ſpaniſchen gewandt, damit er ihm von der en Marokkaner erwirke eine Demonſtration der ſpa⸗ beinahe ſchon zu ſpät iſt, in der Türkei bis auf den iſt, ſcheinen ſich die Schutzmächte Wie der„Matin“ g erfahren haben will, haben ſich die Schutzmächte zu einer gemeinſamen energi⸗ die in folgenden Forderungen vier Mächte von der Türkei, egenüber Griechenland aufzu⸗ gegenüber der ottomaniſchen Re⸗ anmaßend oder herausfordernd ſei: 2. geben die Mächte den Einwohnern von daß ſie in keiner Weiſe das Ausſtecken Fahne dulden werden, ſelbſt nicht am Sonntag; 3. richten die griechiſche Regierung griechiſchen einem Titel in kretiſchem Dienſte ſteben. aus der Armee⸗ dem Kaiſer Niko⸗ Kaiſer Wilhelm⸗ obwalten, ſind in Ausdruck ge⸗ und der Schlacht bei das der engliſche trotz wiederholter Thomas Car⸗ „The eingegriffen, Schmach und Kriegsgericht ge⸗ 1 4„Rh.⸗ in Uebereinſtim⸗ Auch bereits teilweiſe Handel und das Abg. Lindquiſt, Ueber den Aus⸗ durchdringen Der ſpaniſche Konſu⸗ Nacht ſchoß man Die den Schutz des Kreta zu wiſſen, der griechiſchen das Erſuchen, liſte zu ſtreichen.— Hoffentlich hat das den gewünſchten Erfolg! Afrika. 7 F Marokko. 1 Die Meldungen über die Lage am Rif widerſprechen ſich fortgeſetzt. So behauptet eine Depeſche des„Daily Mail“ aus Mekilla, daß ſich die Anzeichen dafür mehren, daß die Rifſtämme kampfmüde ſind. Zahlreiche Kabylen zogen ſich vom Guruguberge ins Hinterland zurück. Dem⸗ gegenüber meldet„Morning Leader“: Die Lage der Spa⸗ nier wird täglich kritiſcher. Die Zahl der Kabylen verſtärkt ſich immer mehr, der Waſſermangel wird drohend. Die ſpaniſchen Truppen ſind von den Anſtrengungen und dem Klima gänzlich erſchöpft.— Wahrſcheinlicher klingt die zweite Meldung. Aſien. a China. 2 Durch die offizielle Ankündigung Japans, daß es den Umbau der Antung—Mukden⸗Bahn außh ohne Zu⸗ ſtimmung Chinas beginnen werde, tritt der Konflikt der beiden Staaten in ein bedenkliches Stadium. Für Japan iſt der Ausbau dieſer Linie von größter Wichtigkeit, weil ſie die ſüdmandſchuriſche Bahn mit den koreaniſchen Bahnen verbindet. Japan beruft ſich auf den Anhang zum Pekinger Vertrage von 1905, wonach es berech⸗ tigt ſei, die während des ruſſiſch-japaniſchen Krieges flüch⸗ tig als Militärbahn gebaute Strecke in eine regelrechte, ſolid gebaute Verkehrsbahn umzuwandeln. Auf Wunſch Japans ſetzte China eine Kommiſſion zur Unterſuchung der Traſſe ein, machte jedoch ſpäter Schwierigkeiten und forderte unter anderem, daß die Spurweite der Bahn nicht erweitert werden dürfe, wodurch der Anſchluß dieſer Linie an die genannten Bahnen unmöglich geworden wäre. Die Diplomaten ſind über die ſtörriſche Haltung Chinas erſtaunt und glauben, China verfolge weitergehende Ziele. England ſympathiſiert mit ſeinem japaniſchen Bundes⸗ genoſſen. Euchariſtiſcher Kongreß. 5 50 Köln, 6. Auguſt. Die erſte geſchloſſene Verſammlung am Donnerstag eröffnete Herr Domdekan Hilpiſch⸗ Limburg a. d. L. Als erſter Redner ſprach Univerſitätsprofeſſor Doktor Brandt⸗Bonn über den latreutiſchen Kult der hl. Euchariſtie in ſeiner hiſtoriſchen Entwickelung und Aus⸗ geſtaltung. Der Glaube der Kirche an die wirkliche Gegen⸗ wart Jeſu im hl. Altarsſakramente und ihre Fortdauer führte unmittelbar zur Anbetung der hl. Euchariſtie. Seit dem Ausgange des 10. Jahrhunderts beſchäftigte ſich die kirchliche Geſetzgebung in zahlloſen Dekreten mit der Aufbewahrung der hl. Euchariſtie. Nichts aber hat auf den Anbetungskult ſo tiefen und nachhaltigen Ein⸗ fluß ausgeübt wie die Einführung des Fronleichnams⸗ feſtes. Ihre Krönung findet die bisherige Anbetung in der Einführung des vierzigſtündigen Gebetes und durch das Ewige Gebet. Pfarrer Ditges⸗Köln ſprach über die Verehrung des allerheiligſten Sakramentes in Köln und am Rhein. Sie ſprach ſich aus: in der Kunſt durch Fenſter, Bilder, Altäre, Sakramentshäuschen, Kirchenſchmuck; in der Lite⸗ ratur durch gelehrte und erbauliche Werke; im Volks⸗ leben durch Sagen und Legenden, Empfang der heiligen Kommunion, Stiftung, Prozeſſion, Teilnahme an Bruder⸗ ſchaft und Andachten. P. Corbinian Wirz O. S. B. ſprach über die täg⸗ liche Beſuchung des allerheiligſten Altarsſakramentes. Er empfahl die folgende Reſolution:„Der 20. Internatio⸗ nale Euchariſtiſche Kongreß wünſcht die möglichſte Ver⸗ breitung der täglichen Beſuchungen beim Allerheiligſten' Er ſchließt ſich den Empfehlungen an, welche der Bruder⸗ ſchaft der täglichen Anbetung(Hauptſitz Turin) durch meh⸗ rere euchariſtiſche Kongreſſe, zuletzt in Metz, und ſeitens des hl. Vaters zu teil wurde, und er empfiehlt eine Einführung derſelben auch in den Diözeſen Deutſchlands, ſoweit als möglich, als ein vorzügliches Mittel, die Ver⸗ ehrung der hl. Euchariſtie zu fördern und die Gläubigen um das Tabernakel zu ſcharen.“ P. Schäfer aus Steyl ſprach über die öftere heilige Kommunion und gab Winke für die allmähliche Durch⸗ führung des päpſtlichen Dekrets über den Empfang der hl. Kommunion. Volksſchullehrer Janſſen⸗Ohligs(Rheinland) be⸗ behandelte das Thema:„Die hl. Euchariſtie und die Schul⸗ jugend“. Zur Förderung der euchariſtiſchen Bewegung und zur Verwirklichung der päpſtlichen Dekrete ſei es von großer Wichtigkeit und Bedeutung, die Verehrung der hl. Euchariſtie bei der Schuljugend mit Eifer und Sorgfalt zu pflegen. Ziel dieſer Beſtrebungen ſei: Ehr⸗ erbietigkeit der Schuljugend gegen das Gotteshaus, rechte und öftere Beiwohnung der hl. Meſſe, würdiger und äufiger Empfang der hl. Kommunion, freudige und eifrige Teilnahme an allen feierlichen euchariſtiſchen Ver⸗ anſtaltungen. Das Schlußreferat über die erſte hl. Kommunion und die religisſe Kommunion der Schuljugend hielt Herr Pfarrer Adolf Böͤhmer-⸗Bonn.— Während der Kon⸗ greßſitzung fanden Verſammlungen für die frem⸗ den Nationen ſtatt. Die zweite öffentliche Verſammlung im Dome wurde am Donnerstag nachmittag um 4½ Uhr eröffnet. Schon lange vorher hatte ſich auf dem Domplatz eine dichte Menſchenmauer gebildet, die ſich die Freitreppe hinauf bis an den Dom erſtreikte. Der Zugang zum mittleren Hauptportal war freigehalten für die Kardinäle und die Biſchöfe. Punkt 4½ Uhr fuhr der Wagen des Kardinal⸗ legaten Vanutelli vor, der in Begleitung des Kardinals Fiſcher erſchien. Segnend ſchritt der Legat die Frei⸗ treppe hinauf. Außer ihnen erſchienen die Kardinäle Kopp und Ferrari, ſpwie eine große Anzahl von Biſchöfen, Aebten, Prälaten und Geiſtlichen. Als erſter Redner ſprach Kanonikus Meyenberg⸗ Luzern über die Euchariſtie und die Einheit der Kirche, worauf Herr Prüm, Abgeordneter der luxem⸗ burgiſchen Kammer, das Thema behandelte: Die wun⸗ derbare Kraft der hl. Euchariſtie. Prof. Dr. Giesler⸗Chur ſprach über die Euchariſtie im Or⸗ ganis mus der Sakramente, Dr. Donders⸗ Münſter über die hl. Euchariſtie als Opfer und Prof. Dr. Mausbach⸗Münſter über die hl. Euchari⸗ ſtie und die chriſtliche Vollkommenheit. Im Laufe des Nachmittags tagten die Sektionen und zwar die für Prieſter in der St. Mariä⸗Himmelfahrts⸗ unter irgend kirche, die für die Jugendfürſorge in der Bürgergeſell⸗ ſchaft und die für Damen im Fränkiſchen Hof. die teil in g ent laſe fir ud und ſuch Gru Aus Kar fran gal 7 2 0 nale Em Lie hal hin fü 80 0 0 wege in d Piat andt ſche 11 N. 5 Schl rallel. über beitet: Kapla eretzil über tichet Kau Mün mitt. geſ l drit öffne über Sehn Or. Neben die zu zweit Spro fran ſam: ſtera Gläubi ſtieg a Minut innert Verty nibus lich ve die Ve ſich 10 nach,) fand al Schaffnt 5 der Reg 3000 c, Wang betung d durch ehrung heilige Durch⸗ 10 der inäle öfen, erg“ der Hem⸗ 1 n Hr. 2 Ot⸗ * 918. ef nd 1 2 Am Zreitag vormittag fand im Erzbiſchöflichen Palais die Konferenz der preußiſchen Biſchöfe ſtatt, an welcher teilnahmen die Kardinäle Fiſcher⸗Köln, Kopp⸗Breslau und ſämtliche preußiſchen Biſchöfe. Der Kaiſer ſandte auf ein Huldigungstelegramm der Teilnehmer des Kongreſſes fol⸗ gende Depeſche:„Seine Majeſtät der Kaiſer und König laſſen Ew. Eminenz und dem Herrn Kardinal Vanutelli für die übermittelte Huldigung der zum Internationalen Euchariſtiſchen Kongreß in Köln verſammelten deutſchen und auswärtigen Katholiken beſten Dank ſagen, und er⸗ ſuchen Ew. Eminenz, den Teilnehmern allerhöchſt ihren Gruß und die beſten Wünſche für gedeihliche Arbeit zum Ausdruck zu bringen.“ Außerdem ſandte der Kaiſer dem Kardinal Vanutelli, als Vertreter des hl. Vaters, ein in franzöſiſcher Sprache gehaltenes herzliches Telegramm. 70 Köln, 7. Auguſt. Der hl. Vater ſandte an den Kongreß folgendes Telegramm: a Ihren Eminenzen, den Herren Kardinälen Vanutelli und Fiſcher, Köln. Die freundlichen Wünſche, die Ihr in Verbindung mit den zahlreichen Katholiken. die zum Euchariſtiſchen Kongreß zuſammengeſtrömt ſind, über⸗ mittelt habt, hat der hl. Bater dankbaren Herzens entgegengenommen und ſendet in Erwiderung dieſer Be⸗ weiſe Eurer Liebe, Euch, ſeinen geliebten Söhnen, von ganzem Herzen ſeinen Segen. Kardinal Merry del Val. Das Telegramm, welches der Kaiſer an den Kardi⸗ nal⸗Legaten Vanutelli ſandte, lautet: Ich habe die Gefühle warm empfunden, die Ew. Eminenz bei Ihrer Ankunft in Köln auszudrücken die Liebenswürdigkeit hatten, und hoffe, daß Ihr Aufent⸗ halt in Deutſchland nur angenehme Erinnerungen hinterlaſſen möge. Ich hege die aufrichtigſten Wünſche für die Arbeit des Euchariſtiſchen Kongreſſes, der der Leitung Ew. Eminenz durch die hohe Weisheit des hl. Vaters anvertraut worden iſt. Wilhelm J. R. Neben der zweiten geſchloſſenen Verſammlung mußte wegen des großen Andranges eine Parallelverſammlung in der Maria Himmelfahrtskirche abgehalten werden. In der Verſammlung im Gürzenich ſprachen Abg. Pfarrer Dr. Kaufmann ⸗Stolberg über Kommunion⸗ andenken, Prinz Max von Sachſen über die euchariſti⸗ ſche Lehre des hl. Kirchenlehrers Cyrillus von Jeruſalem, p. O. Blume über Sakramentslieder, P. Dröder Obl. M. J. über euchariſtiſche Volksliteratur und P. Patrizius Schlager über Sakramentsbruderſchaften. In der Pa⸗ rallelverſammlung referierten Pfarrer Dr. Fink ⸗Eſſen über Männerkommunion und ihre Förderung durch Ar⸗ beiter⸗ und Knappenvereine und durch Kongregationen, Kaplan Kaiſer⸗Vierſen über Arbeiter⸗ und Rekruten⸗ exerzitien und Generalpräſes Mſgr. Schweitzer⸗Köln über„Der katholiſche Geſellenverein— eine Schule prak⸗ tifcher Religiöſität“. Ebenfalls ſprachen die Herren Dr. Kaufmann, Prinz Max von Sachſen, P. Blume⸗ München und P. Dröder⸗ Arnheim. Am Freitag vor⸗ mittag fand in der Aula des Marzellengymnaſiums eine geſchloſſene italieniſche Verſammlung ſtatt. Unter ungeheurem Andrang wurde um 4½ Uhr die dritte öffentliche Verſammlung im Dom er⸗ öffnet. Es ſprachen hier P. Kilian Müller O. Cap. über die ſoziale Bedeutung der Euchariſtie, P. Andreas Schmitt O. Pr. über Euchariſtie und Caritas und Prof. Dr. Meyers⸗Luxemburg über Euchariſtie und Kunſt. Neben dieſen Veranſtaltungen wurden ferner abgehalten die zweite Sektionsſitzung für Prieſter, die zweite geſchloſſene Verſammlung in engliſcher Sprache, die zweite geſchloſſene Verſammlung in franzöſiſcher Sprache, die ge ſchloſſene Ver⸗ ſammlung der Iren und eine Sitzung des Prie⸗ ſterabſtinentenbundes. Aus Anlaß der Vollendung des Turmes der Herz⸗ Jeſukirche fand am Freitag nachmittag eine Feſtfeier in Anweſenheit des Kardinal⸗Legaten Vanutelli ſtatt. In feierlichſter Prozeſſion zogen die Eminenzen, Biſchöfe und ſonſtige Gäſte in die Kirche ein, wo Herr Kardinal Fiſcher von der Kanzel aus eine erhebende Anſprache an die Gläubigen richtete. Unter Hinweis auf den Euchariſtiſchen Kongreß äußerte der Herr Kardinal den Wunſch, daß in der Stadt Köln, in der Erzdiözeſe und bei allen Teil⸗ nehmern des Kongreſſes ſich mehren möge die Liebe zum allerheiligſten Altarsſakrament und zum göttlichen Herzen. Aus Stadt und Land. ** 20 000 Mark Wertpapiere im Omnibus vergeſſen. Ein Herr aus Poſen, der zu Beſuch bei Verwandten in Berlin eingetroffen war, hat Wertpapiere im Betrage von 20000 Mark in einem Omnibus liegen laſſen. Er ſtieg am Potsdamer Platz mit ſeinem Sohn aus. Wenige Minuten, nachdem beide den Wagen verlaſſen hatten, er⸗ innerten ſie ſich plötzlich der Handtaſche, in der ſich die Wertpapiere befanden. Der Sohn eilte ſofort dem Om⸗ nibus nach, und hatte ihn beinahe erreicht, als er plötz⸗ lich von ſo ſtarkem Naſenbluten befallen wurde, daß er die Verfolgung aurgeben mußte. Der junge Mann erholte ſich zwar bald und fuhr in einer Droſchke dem Omnibus nach, den er auch noch an der Endhalteſtelle antraf. Er fand aber die Handtaſche nicht mehr vor, und auch der Schaffner wußte nichts von ihrem Vorhandenſein. ** Auf die Ermittelung des Poſener Luſtmörders hat der Regierungspräſident zu Poͤſen eine Belohnung von 3000 Mark ausgeſetzt. Es handelt ſich um die Ermordung drei älterer Frauen, die Holz, Pilze oder Futter geſucht haben und auf dem Felde oder im Walde von dem Mör⸗ der überfallen worden ſind. In allen drei Fällen war das Ergebnis der Leichenöffnung ſo ziemlich dasſelbe: Meſſerſtiche in der linken Bruſtſeite, durch welche Herz oder Lunge verletzt wurden, und ſchwere Verletzungen des Unterleibes. Die Mordtaten ſind am 22. 23. und Juli verübt worden. Am 23. Juli iſt noch ein vierter Luſtmord, der zweite in der Nähe von Friedrichsweiler bei Rawitſch begangen worden, und auch hier war das Opfer eine 65 Jahre alte Arbeiterfrau. Die Aehnlichkeit des Geſamtbildes an den Tatorten, die faſt gleichen Ver⸗ letzungen der Opfer und die Beſchreibungen, welche Zeugen über die der Tat verdächtige Perſon geben, laſſen es faſt ſicher erſcheinen, daß ein und dieſelbe Perſon der Täter geweſen iſt. Dieſer ſoll den Eindruck eines beſſe⸗ ren Handwerkers gemacht haben, der im Alter von 40 bis 50 Jahren ſteht. — Graf Zeppelin hat ſich allem Anſchein nach auf der Fahrt nach Köln eine Erkältung zugezogen, die eine Operation nötig machte. Dieſe Operation hat aber keinerlei Komplikationen im Gefolge gehabt, vielmehr hat der Graf bereits am Sonntag vormittag einen Spa⸗ ziergang unternehmen können. In Frankfurt war aller⸗ dings das Gerücht verbreitet, daß der Graf ſchwer er⸗ krankt ſei, ja ſogar, er ſei bereits geſtorben. Um ſo größer war natürlich die Freude, als es ſich herausſtellte, daß das Gerücht falſch geweſen war. * Die erſten Paſſagierfahrten des Parſevalballons haben am Sonntag vom Korbplatze der„Ila“ in Frans⸗ furt a. M. aus ſtattgefunden. Die erſte Fahrt, die am Vormittag erfolgte, ging nach Homburg. Elf Perſonen ſaßen in der Gondel. Unter den Paſſagieren befand ſich das Erbprinzenpaar von Sachſen⸗Meiningen. Am Nach⸗ mittag wurde eine Rundfahrt über die Stadt mit einem Abſtecher nach Oſten unternommen. Beide Male konnte man beobachten, daß der Ballon raſch ſtartet und glatt und ſicher landet. ** Spelterinis Montblancüberfliegung mißlungen. Die ſeit langem vorbereitete Ueberfliegung des Montblanc— maſſives durch den bekannten Ballonführer Spelterini wurde am Sonntag unternommen, da die Windverhältniſſe dem Unternehmen günſtig zu ſein ſchienen. In den höheren Luftſchichten herrſchten jedoch anders gerichtete Strömungen, die den Ballon nach Oſten gegen das Maſſiv du Trient abtrieben. Im Automobil auf das„Mer de Glace“. Am Sonntag gelang es dem bekannten engliſchen Alpiniſten H. 3. Faweett, mit einem kleinen Automobilwagen, teil⸗ weiſe auf Maultierpfaden, glücklich das Eismeer am Mont⸗ blane zu erreichen. Die Neigung dieſer Strecke beträgt vielfach 20 bis 35 Prozent. ** Die Diebſtähle im Münchener Hauptzollamt ſind raſch aufgeklärt worden. Die Diebe ſind die Söhne von Zollbeamten, Knaben im Alter von 11 und 12 Jahren, die das Zollamt als Hauptquartier für ihre Räuberſpiele benutzten und ſich aus den dortigen Vorräten zu ver⸗ proviantieren pflegten. Als ſie auch das unter Zollver⸗ ſchluß liegende Champagnerlager angriffen, kam ihr Trei⸗ ben heraus. * In der Badewanne tot aufgefunden wurde in Frankfurt a. M. die 75 Jahre alte Frau Champion, die Witwe eines franzöſiſchen Generals, die zum Beſuch ihrer Schweſter gekommen war. Sie hat vermutlich einen Ohnmachts⸗- oder Schlaganfall erlitten und iſt, da Hilfe nicht gleich zur Stelle war, ertrunken. **Deutſche Luftſchiffer in Frankreich. Deutſche Luft⸗ ſchiffe, die durch den Wind zufällig über die Grenze ge⸗ trieben wurden und auf franzöſiſchem Boden landen muß⸗ ten, haben ſchon öfter über die Behandlung der dortigen Behörden geklagt. In den letzten Tagen landete bei Villersla-Montagne in der Nähe von Longwy ein deut⸗ ſcher Ballon, in deſſen Gondel ſich ein früherer Offi⸗ zier und drei andere Perſonen befanden. Von der Zoll- behörde wurde den Luftſchiffern ein Zoll von 500 Fres. abverlangt und ein photographiſcher Apparat mit den Platten beſchlagnahmt. ** Von einem Elefanten getötet. Ein Elekantentrupp, der zu einer Menagerie gehört, wurde durch Antwerpen geführt. Eine Kinderſchar folgte den Elefanten, ſchrie hinter ihnen her und bewarf ſie mit Steinen. Dieſe Verfolgung reizte eines der Tiere. Der Elefant hot mit ſeinem Rüſſel ein Kind in die Luft, ſchleuderte es in die Höhe und ließ es auf den Boden fallen. Dann zertrat er das Kind mit ſeinen mächtigen Füßen. * Einen raffinierten Zahnarzt beſitzt die Stadt Paris in der Perſon des Dr. Papon. In ſeiner Wohnung er⸗ ſchien während der Sprechſtunde ein vertrauenerweckend ausſehender Mann. Dr. Papon war im Nebenzimmer mit einem anderen Patienten beſchäftigt. Er ſchaute zu⸗ fällig durch die angelehnte Tür und ſah mit Erſtaunen, daß der Ankömmling eifrig allerlei ſilberne Gegenſtände des Sprechzimmers in ſeinen Taſchen verſchwinden ließ. Der Beſucher war juſt im Begriff, zu gehen, als der Arzt ihn einlud, in das Unterſuchungszimmer zu treten. Die Zähne des neuen Patienten waren in tadelloſer Ver⸗ faſſung, aber Dr. Papon erklärte, daß eine unbedeutende, aber ſchmerzhafte Operation nötig wäre. Der Patient ſträubte ſich ein wenig, aber der Zahnarzt ließ ſich nicht abſchrecken. Eine Minute ſpäter war der Klient narkoti⸗ ſiert. Eine Viertelſtunde ſpäter fuhr ein Polizeiwagen vor, und als der Patient aus der Narkoſe erwachte, befand er ſich in einer Gefängniszelle. Mit dem Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitten. In Oedenburg(Ungarn) mußte vor kurzem ein Angeſtell— ter der Straßenbahn wegen Trunkſucht entlaſſen werden. Dieſer Tage erſchien er auf der Direktion, um ſeine Wiederanſtellung zu erbitten. Als er abſchlägig beſchieden wurde, geriet er in große Aufregung und mußte ſchließ⸗ lich gewaltſam entfernt werden. Aus Verzweiflung über ſeine Lage durchſchnitt er ſeinen drei Kindern mit einem Raſiermeſſer die Kehle und beging ſodann durch Oeffnen der Schlagadern Selbſtmord. Die Kinder ſtarben ſofort. Der Vater lebte noch, als ſeine Frau herbeikam. Er ſtarb jedoch ebenfalls, bevor er einem Verhör unterzogen werden konnte. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Der Kaiſer hat bei dem 7. Sohne des Schweine- fütterers Hilgendorf in Dübzow bei Labes die Patenſtelle angenommen und als Patengeſchenk 50 Mark überweiſen laſſen. Für das in des Dichters Vaterſtadt Stav enhagen aufzuſtellende Reuter⸗Denkmal ſind über 70 Ent⸗ würfe eingegangen, die in dem großherzoglichen Muſeum in Schwerin aufgeſtellt werden ſollen. In der Roſtocker Mordaffäre Zobel iſt von der Staatsanwaltſchaft Anklage erhoben worden wegen Mor⸗ des, begangen an der Opernſängerin Frida Barthold, Mit⸗ glied des Stadttheaters zu Roſtock. An der Jungfrau ſind zwei deutſche Touriſten aus Baden in der Schweiz abge ſt ür z t. Die Leiche des einen iſt bereits geborgen, während die ſeines Kameraden noch nicht aufgefunden worden iſt. Der frühere Präſident des Oranjefreiſtaates, Steyn, bei dem die Gebbeſchwerden und die Augenlidlähmung noch nicht geſchwunden ſind, wird eine Kur in Oeynhauſen machen. Die Frau des Gaſthofbeſitzers Guſtav Lippmann in Hamm(Weſtfalen) wurde Samstag vormittag von einem Knecht, der am Freitag entlaſſen worden war, aus Rache erſchoſſen. Der Mörder jagte ſich darauf ſelbſt eine Kugel in die Schläfe. Der franzöſiſche Aviatiker Sommer führte am Sams⸗ tag in Mourmelon mit ſeinem Aeroplan einen Flug von 2 Stunden 27 Minuten 15 Sekunden aus und ſtellte damit einen neuen Weltrekord auf.: 8* Aus Nah und Fern. — Weinheim, 9. Aug. Es werden auf hieſiger Gemarkung wieder zahlreiche: Obſtdlebſtähle verübt. Trotz Zu⸗ hilfnahme eines Polizeihundes ſucht man aber vergebens nach den Spitzbuben.— Gärtner Leyendecker, der unter dem Verdachte des Meineids verhaftet wurde, befindet ſich wieder auf freiem Fuße. * Maunheim, 7. Aug. Geſtern vormittag wurde ein 26 Jahre alter Betriebsaſſiſtent der Großh. Badiſchen Staatsbahn in Mannheim, der aus einer ſehr achtbaren Be⸗ amtenfamilie ſtammt, wegen Wechſelfälſchungen von der Kriminalpoltzei verhaftet. Der junge Mann, der ſich in großen Geldnöten befand, hatte fünf Wechſel in Höhe von 6000 Mark ausgeſtellt, die auf den Namen hieſiger vermö zender Privatleute lauteten. Als jedoch Erkundigungen eingezogen wurden, kamen die Fälſchungen an den Tag. Einen finan⸗ ziellen Erfolg batten die verdrecheriſchen Manipulationen nicht. + Mengelbach, 9. Aug. Es wurde in l tzter Zeit ſchon des öfteren über die ganz bedenkliche Zunahme der Füchſe in unſerer Gegend geklagt, und faſt täglich verüben dieſe vierbeinigen Räuber neue„Mordtaten“. So holten dieſe ſchlauen Diebe in 2 Nächten in Mengelbach in den beiden Schmittſchen Bauernhöfen nicht weniger als 22 Hühner, ohne daß es gelungen wäre, der Räuber habhaft zu werden. Worms, 9. Aug. Am 6. September findet an der hieſigen Oberrealſchule die dies jährige Reifeprüfung für „Externe“ ſtatt. An derſelben beteiligen ſich 36 Prüflinge, darunter eine Dame, die bereits zum zweiten Male verheiratet war. — Gernsheim, 9. Aug. Ein ſchrecklicher Unglücksfall ereignete ſich hier. Während der Weichenſteller Phllipp Kiſſel an einem Güterzuge beſchaftigt war, geriet er unter den Zug. Der Kopf wurde ihm glatt vom Rumpfe getrennt. — Mörfelden, 9. Aug. Das 2½ jährige Kind des Landwirts Leonhardt lief beim Spielen in einen entgegen⸗ kommenden Geſchirrwagen und wurde überfahren. Das Kind war ſofort tot. — Mainz, 9. Aug. Als das Fuhrwerk einer Mainzer Brotfabrik dieſer Tage durch die Wiesbadener Straße in Biebrich fuhr, bemerkte man, daß der auf dem Bock ſitzende Kuiſcher tot war. Ein Schlaganfall hatte dem Leben des Mannes ein Ende gemacht. Der Köper hatte ſich zur Seite geneigt und die Peitſche war den Handen entſunken. Die Pferde trotteten noch bis zur nächſten Ablieferungsſtation, wo ſie gewohnt ſind, regelmäßig anzuhalten. — Contwig, 9. Aug. Die ledige Maria Bärmann ging mit einer Senſe bewaffnet in den Stall ihres Bruders und ſchlug einer Kuh das Rückgrat durch. Die Kuh mußte infolge der ſchweren Verletzung ſofort geſchlachtet werden. Auch ging die Jrrſinnige mit der Senſe gegen ihre Schwägerin, wurde aber durch Nachbarsleute daran verhindert und in Obhut gebracht. — Elmſtein, 9. Aug. Das 10jährige Mädchen des Arbeiters Jakob Mechnich aus Eßthal wurde im Elmſteiner Staatswald beim Reiſigſammeln von einem Förſter getroffen, es ſprang davon und ſtürzte einen 50 Meter hohen Stein⸗ bruch herab, wobel ſie das Genick brach und ſofort tot war. Lisdorf(Rheinpfalz), 9. Aug. Ein Bergmann erſtach ſeine Frau, als dieſe ſich gelegentlich eines Streites ihres Mannes mit dem Sohne zwiſchen beide warf. Marktbericht. — Weinheim, 7. Auguſt. Schweinemarkt. Milchſchweine, zugeführt 230 Stück, verkauft olle, das Paar zu 22-37 Mk. „Rimbach, 5. Aug. Recht lebhaft geſtaltete ſich der geſtrige Ferkelmarkt. Die zahlreich aufgetriebenen Ferkel fanden raſch Abſotz zum Preiſe von 20 bis 34 Mark pro Paar, je nach Qualtität und Alter. Der nächſte Ferkelmarkt findet Mittwoch, den 18. Auguſt l. Js., vormittags 8½ Uhr ſtatt. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim Bekanntmachung. Das Anliefern von cz. 30 Ztr. Welſchkorn zur Fütterung des gemeinheitl. Faſelviehes ſoll auf dem Sub⸗ miſſtonswege vergeben werden. Diesbezügl. Offerten ſind unter Vorlage von Muſtern und Preisangaben bis längſteus 22. Auguſt I. Js., abends 6 Uhr auf unſerem Bureau einzureichen. Betr.: Das Tuberkuloſe⸗ Wandermuſcum der Landesver- ſicherungs⸗Anſtalt„Gr. Heſſen“. Unter Bezugnahme unſerer Bekanntmachung vom 29. v. Mts. bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß das Tuberkuloſe-Wandermuſeum am 14. Auguſt, nachmittags 1 Uhr eröffnet werden wird. Auf die große Bedeutung dieſer Ausſtellung brauchen wir jedenfslls nicht beſonders aufmerkſam zu machen und laden zu recht zahlreichem Beſuche derſelben ein. In den Tagen der Ausſtellung wird ſowohl mittags als auch abends Gelegenheit zur Beſichtigung ſein, wobei die Herren Aerzte die Fuͤhrung öbernommen haben. Am nächſten Sonntag nachmittags 3 Uhr findet ein Vortrog für die Arbeiter und um 4½ Uhr ein ſolcher für die Arbeiterinnen ſtatt und verfehlen wir nicht hierauf nochmals beſonders aufmerkſam zu machen. Die Mitglieder unſerer Gemeindekrankenverſicherung wollen an den einzelnen Vorträgen möͤglichſt vollzählig teil⸗ nehmen. Die Vorſtände der Arbeiter ꝛc. Vereine erſuchen wir auf vollzählige Beteiligung ihrer Mitglieder hinwirken zu wollen. Das Muſeum wird vom 14. bis 18. Auguſt 1909 im Gaſthauſe„Zum goldenen Engel“ dahier ausgeſtellt ſein. Viernheim, den 10. Auguſt 1909. Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim Kühlwein. —.— 2— 1 2 ———— VDanksa gung Zurũckgekehrt vom Grabe meines unver- gesslichen Gatten, unseres guten Vaters, Grossvaters, Schwiegervaters, Schwagers und Onkels Mathias Kuhn sagen wir hiermit für die überaus grosse HKKranz- und Blumenspenden sowie auch* für die zahlreiche Begleitung beim Gange aur letzten Ruhestätte unseren herzlichsten 5 Dank. Besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit sowie den ehrw. barmh. Schwestern für ihre aufopfernde Pflege. Bruders. Viernheim, den 10. August 1909. Die fieftrauernd Hinterbliebenen. e e, 4 5 35 2 1 0 Kurs- Eröffnung.“ 0 0 Ich Endesunterzeichnete erlaube mir, während meines Hierseins einen Kurs in den neuesten Smurna KRnüpf- und zu eröffnen. 9 Gefertigt werden: Fenstermäntel, Fensterkissen, Sofakisten, Schlummerrollen, Borduren, Bettvorlagen, Wagen- 5 deckchen, Garnituren(für Tisch und Sopha) und alle in 9 dieses Fach einschlagende Arbeiten. 9 Der Unterricht wird gründlich erteilt, so dass es jedem Mädchen vom 12. Jahre an schon mit Leichtig- 6 keit möglich ist, die Arbeiten selbst anzufertigen. Ich 8 erteile täglich von nachmittags 2 Uhr bis abends 5 Uhr Stunden. Von dieser Zeit müssen nur zwei Stunden 6 benützt werden. Der Besuch derselben und die Besich- 4 tigung der Arbeiten steht jederzeit vom Tage der 2 Eröffnung an im Kurslokale frei. Das Honorar für den ganzen Kurs beträgt 6 Mk., Wovon 2 Mk. beim Eintritt anbezahlt werden und die übrigen 4 Mk. nach Schluss des Kurses zu entrichten sind. Schwestern zahlen zusammen 8 Mk. Werde mir auch erlauben, bei den geehrten Herr- 5 schaften mit meinen Mustern vorzusprechen. Hochachtungsvollst 9 Bedwig Happenmacher. 0 NB. Auf Wunsch auch Abendstunden von 8 Uhr ab. A r —ͤ— ͤ——. Landw. Bezugs- U. Absdtz-Genossenschaf Wir geben unſern Mitaliedern bekannt, daß Felderbſen, Wicken, Kleeſamenſorten und Winterwicken in be⸗ kannter Qualität eingetroffen ſind. Gleichzeitig erinnern wir den Koblenbezug in Beſtellung zu bringen. Der Vorſtaud. Bauern-Verein Viernheim. Nächſten Mittwoch, den 11. d. Mts., läugſtens Donnerſtag treffen an der Süddeutſchen Bahn Kohlen (Nuß 2) ein. Alle diejenigen Mitglieder, welche ihren Be⸗ darf decken wollen, können die Anmeldung beim Vorſttzenden, bei Herrn Val. Winkler, Schulſtr, ſowie beim Diener bis dahin geltend machen. Der Vorſtand. Eine angenehme Ueberraschung für viele Leute ſind die hübſchen, pral⸗ tiſchen Geſchenke, die jedem Paket des Veilchenſeifenpulvers„Goldperle“ bei⸗ liegen.— Kaufen Sie nur Veilchenſeifen⸗ pulver„Goldperle“! 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