Viernh Biernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Nenſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntassblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einschließl. * mer Amtsblatt ei der Großherzoglichen gürgermeiſterei Viernheim. verbreitetſte und geleſenſte Feitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Anzeiger Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon⸗Ruf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ar. 50 1 Blatt Samſtag, den 21. Auguſt 1909. 25. Jahrgang. gente 2 Blü itter 8 geiten). J lll! A Im Zeichen der„Sparſamkeit“. O Die an anderer Stelle wiedergegebene Mitteilung des„Iſerlohner Kreisanzeigers“, wonach für den ein⸗ ſtündigen(1) Beſuch des Kaiſerpaares auf der Hohen- ſyburg die anſtändige Summe von 700 000 Mark ver⸗ ausgabt worden iſt, läßt verzweifelt wenig erkennen, daß wir im vielgerühmten Zeitalter der Sparſamkeit leben. Gerade in der gegenwärtigen Zeit, wo an die finanzielle Leiſtungsfähigkeit des Volkes die höchſten An⸗ forderungen geſtellt werden ſollen, wäre ein kluges und ſparſames Haushalten mit den verfügbaren Mitteln durch⸗ aus angebracht. Aber es hat faſt allenthalben den An⸗ ſchein, als ob es mit der alten Sorgloſigkeit weiter⸗ gehen ſollte, die natürlich mit erbarmungsloſer Konſe⸗ quenz über kurz oder lang zu einer neuen Reichsfinanz⸗ reform führen muß. Den Ernſt der Situation richtig erfaßt haben be⸗ merkenswerter Weiſe die Blätter gerade derjenigen Par⸗ teien, die durch das Durchbringen der Finanzreform dem Reich aus der Klemme geholfen haben, der Konſer⸗ vativen und des Centrums. Die konſervative„Otſch. Tageszeitung“ wendet ſich in einem Artikel gegen die „Tagegelder und Fuhrkoſten“, in dem ſie auf ſolche Punkte hinweiſt, bei denen mit Recht geſpart werden kann. Es wird dort zunächſt über die koſtſpieligen Ver⸗ tretungen bei der Eiſenbahnverwaltung durch ange- ſtellte Beamte geklagt, die außer ihrem Gehalte noch Tagegelder beziehen. Die Oberpoſtinſpektoren be⸗ ziehen neben ihrem Gehalte 15 Mark Tagegelder, Poſt⸗ räte 15 und Oberpoſtdirektoren 22 Mark. Sehr erheb⸗ liche Koſten verurſachen auch die Tagegelder, FNuhrkoſten und Bauſchvergütungen der Telegraphenbau⸗ und der Kabelmeßbeamten. Es heißt dann weiter: Und nun welche Ungleichheiten bezüglich der Tagegelder! Ein Landbriefträger, der täglich vielleicht 20 Kilometer außer⸗ halb ſeines Amtsortes„abkloppt“, erhält weder Tage⸗ gelder noch Fuhrkoſten, ein Leitungsaufſeher dagegen, der womöglich zu einer drei Kilometer von der Stadt ent⸗ fernten Fernſprechſtelle fährt und dort einen unwichtigen Fehler beſeitigt, erhält 4 bis 5 Mark Tagegelder und Fuhrkoſten. Der Beamte, der täglich unter ungünſtigen Licht⸗ und Raumverhältniſſen angeſtrengt im Bahnpoſt⸗ wagen arbeitet, erhält keine Tagegelder, wohl aber der Beamte, der den Arbeitenden kontrolliert.— Ein Ober⸗ Poſtinſpektor erhält— nach etwa 20 jähriger Dienſtzeit— „kommiſſariſch“ die Verwaltung eines Poſtamtes und be⸗ zieht während der drei Monate Tagegelder, alſo etwa 1100 Mark neben ſeinem Gehalt. Wenn man einmal die Beträge zuſammenſtellte, die bei der Poſt, Eiſenbahn, Steuerverwaltung, Marine, Regierung uſw. als Tage⸗ gelder und Fuhrkoſten aufgewendet werden, es würde eine ganz erkleckliche Summe herauskommen. Hier ſollte man ſparen, anſtatt wieder auf die Suche nach neuen Steuern zu gehen. Hier ſparen, hieße Bevorzugungen einzelner aufgeben, hieße Gerechtigkeit üben. Der Fehlbetrag des Reiches hat unter der famoſen Blockwirtſchaft für das Jahr 1908 die Höhe von minde- ſtens 140 Millionen erreicht. Daran iſt, wie die„Ger⸗ mania“ ganz richtig ausführt, zu einem großen Teil die Reichspoſt ſchuldig; ſie hat, heißt es da, im Jahre 1908 nicht nur keinen Ueberſchuß abgeworfen, ſondern ſie ſchloß mit einem Fehlbetrag ab, das erſtemal ſeit Beſtehen des Reiches. Dieſes Ergebnis iſt die ganz natürliche Folge der ganz verfahrenen Perſonalverhält⸗ niſſe. Die Reichspoſt arbeitet mit dem denkbar teuerſten Beamtenperſonal. Jahrelang hat man immer nur An⸗ wärter auf den höheren und mittleren Dienſt angenom- men; dieſe rufen nach einer feſten Anſtellung, und ſo ſind über alles ſachliche Bedürfnis hinaus immer Stellen gefordert und leider auch genehmigt worden. Im letzten Winter hat das Centrum gegen dieſe Politik entſchieden Front gemacht, aber die Liberalen haben immer noch mehr höhere Stellen gefordert. Eine Reihe kleinerer Städte, die man kaum dem Namen nach kennt, haben ſo einen Poſtdirektor erhalten; dann kam der Poſtinſpek⸗ tor noch, der Oberſekretär, die Sekretäre uſw. Eine ganz ungeheuerliche Verſchwendung an Verwaltungsper⸗ ſonal riß ein, und jetzt hat man die Beſcherung in Form des Fehlbetrages. Die Reichspoſtverwaltung wird zwar dies zu beſtreiten ſuchen, aber die Zahlen des letzten Jahres widerlegen ſie auf der ganzen Linie. In Orten, wo ein tüchtiger Poſtverwalter die ganze Poſt⸗ ſache beſorgen könnte, ſitzen heute mindeſtens ein Poſt⸗ direktor, ein Poſtinſpektor und ein Oberſekretär; in dem⸗ ſelben Orte, in dem vielleicht der rieſige Güter⸗ und Perſonenverkehr von einem Eiſenbahnaſſiſtenten beſorgt wird. Im letzten Winter hatte ein Centrumsabgeordneter dafür ſehr bezeichnende Veiſpiele angeführt. Seiner da⸗ maligen Behauptung: Die Poſt iſt bankerott! widerſprach man; heute iſt der Bankerott kaufmänniſch da. Hier haben zwei Organe der neuen Mehrheit, die dem Reiche den Finanzkarren wieder flott gemacht hat, der Regierung einen zweiten Dienſt erwieſen, indem ſie ihr gezeigt haben, wo der Hebel angeſetzt werden muß, um das drohende Schreckgeſpenſt einer neuen, ver—ſchlimm⸗ beſſerten Auflage der Reichsfinanzreform zu verſcheuchen. Abhilfe kann da geſchaffen werden, wenn man nur den auten Willen hat, und zu dem ſollte man ſich angeſichts der Finanzlage des Reiches doch einmal ernſthaft auf⸗ ſchwingen können. Aus dem Ausland. Italien. : Die Spionage furcht hat den Italienern einen üblen Streich geſpielt. In Ampezzo wurde vor einigen Tagen ein Touriſt, der ſehr gut italieniſch ſprach, unter dem Verdacht verhaftet. Spionage zu treiben, weil er einige italieniſche Soldaten freundlich ahgelprochen hatte. Nachts um 12 Uhr wurde er in ſeinem Gaſthauſe von Gendarmen unter Führung eines Leutnants feſtgenommen. Als er aufgefordert wurde, ſich zu legitimieren, ſtellte ſich zum Erſtaunen aller heraus, daß der angebliche Spion der königlich italieniſche Oberſt und Re⸗ gimentskommandeur Dalmazzi war. England. * Es hat den Anſchein, als ob der neulich ge⸗ meldete Dynamitfund in den Schlachtſchiffen„Nel⸗ ſon“ und„Viktorious“ auf planmäßige, anarchiſtiſche Um⸗ triebe zurückzuführen iſt. Neue Dynamitfunde erregen nämlich das größte Aufſehen. Auch in den Kohlenbun⸗ kern des Kriegsſchiffes„Duke of Edinburgh“ wurden Sprengpatronen entdeckt. Die Sache wird immer geheimnisvoller. Das Kriegsſchiff„Drake“, das von dem⸗ ſelben Kohlenſchiffe entnommen hatte, erhielt Befehl, die Bunker wieder 9 7 leeren, weil der Verdacht vorliegt, daß auch dort Dynamit eingeſchmuggelt ſei. Frankreich. * Die Militärdienſtuntauglichkeit in Frankreich nimmt ſtetig zu. Soeben berichtet wieder eine militäriſche Fach⸗ zeitſchrift, daß von 318449 für 1909 in die Stamm⸗ rolle eingetragenen jungen Leuten 29 607 als ungeeignet zum Militärdienſt befunden wurden, davon 4499 wegen allgemeiner körperlicher Schwäche. Die Zahl der Untaug⸗ lichen hat ſich ſeit fünf Jahren faſt verdreifacht. Wegen Tuberkuloſe waren 4733 unbrauchbar. Auch dieſe Zahl weiſt eine erhebliche Zunahme auf. Aus Stadt und Land. ** Der Mord im Reichsgericht. Der Mörder des Reichsgerichts⸗Oberſekretärs Straßburg, der Kaufmann Oskar Bernhard Groſſer aus Steglitz bei Berlin, der am 16. November vorigen Jahres bei einer Verhandlung vor dem Reichsgericht in Leipzig das ſenſationelle Atten⸗ tat auf die Richter des vierten Zivilſenats verübte und dabei den Oberſekretär Straßburg erſchoß, iſt nach ein⸗ gehender Beobachtung ſeines Geiſtesgzuſtandes in der Irrenanſtalt Sonnenſtein wieder dem Unterſuchungsge— fängnis zugeführt worden. Nach den ärztlichen Gut⸗ achten ſoll ſich Groſſer bei Ausführung ſeiner Tat nicht im Vollbeſitz ſeiner Geiſteskräfte befunden haben und wird daher auch nicht in vollem Umfange für die Tat verant⸗ wortlich zu machen ſein. * Ein ſchwerer Raubmordverſuch wurde in Paris im Hauſe— Verſicherungsgeſellſchaft Winterthur ver⸗ übt. Die Mehrzahl der Beamten hatte während der Mittags spaufe die Bureaus verlaſſen, nur der Beamte Berth war anweſend. Dieſen günſtigen Moment hatten die Verbrecher abgewartet. Ein elegant gekleideter Herr betrat das Bureau und erbat eine Auskunft, worauf ihn Berth erſuchte, ſpäter noch einmal vorzuſprechen. Anſtatt ſich zu entfernen, ſtürzte ſich der Verbrecher auf den ahnungsloſen Beamten, während ein zweiter das Ge— ſchäftslokal betrat und Berth durch einen Dolchſtich in rr d e Die Schlacht und das Schlachtfeld am 18. Auguſt 1870. (Vortrag, gehalten von Herrn Kaplan Kempf⸗Bürgel- Offenbach, bei der Gravelottefeier des Kriegervereins Viernheim am 18. Auguſt im Saale des Gaſthauſes„Zum Engel“). Als am 4. und 6. Auguſt 1870 die bei Weißenburg und Wörth ſtehenden Teile der Mac Mahon'ſchen Armee den Preußen und Bayern aufs Haupt geſchlagen war und ſich zurückziehen mußte, da war auch für die franzöſiſche Rhein⸗ armee, die bei Forbach— Saarbrücken ſtand, der Rückzug auf Metz zur zwingenden Notwendigkeit geworden. Anfangs be⸗ abſichtigten die franzöſiſchen Armeeführer die geſamten franzöſ. Streitkräfte in dem befeſtigten Lager von Chalons zuſammen⸗ zuziehen und in dieſer verſchanzten Stellung die Deutſchen zu erwarten. Sicherlich waͤre dies für die Franzoſen das Beſte geweſen, denn den vereinigten franzöſiſchen Armeen gegenüber härten die Deutſchen einen ſehr ſchweren Standpunkt gehabt und leicht hätte der Krieg für die Deutſchen eine böſe Wendung nehmen können. Daß das nicht geſchah, das verdanken wir einesteils dem Strategen Moltke, anderenteils aber auch der Unent- ſchloſſenheit des franzöſ. Marſchalls Bazaine, der am 21. Aug. das Oberkommando über die Rheinarmee übernommen hatte. Bazaine war an ſich ein tapferer Haudegen und ein guter Soldat. Er hatte von der Pike auf gedient, hatte in Algier, im Krimkrieg in China und Mexiko tapfer gefochten, aber er beſaß zu einem Oberkommandanten nicht den nötigen Weit- blick, nicht die nötige Energie und auch kein ſtrategiſches Ge- ſchick und daher kam es auch, daß er einem Moltke, der 1870 in ſo meiſterhafter Weiſe den Aufmarſch der deutſchen Trup⸗ pen leitete, nicht gewachſen war. Bazaine's Unfähigkeit war aber auch die Urſache, daß die ſtolze franzöſ. Rheinarmee, die die Kerntruppen der franzöſ. Armee enthielt und die von ausgezeichneten Generälen wie Canrobert, Ladmiraul u. a. befehligt wurde unter den Mauern von Metz einem furcht- baren Schickſal entgegenging! Verehrte Anweſende! Wie alljährlich, ſo ſind Sie auch heute wieder zuſammengekommen, um in echt patriotiſchem Geiſte die Erinnerung an die blutige Schlacht von Gravelotte zu feiern, an der auch unſere heſſiſche 25. Diviſion ſo ruhm⸗ reichen Anteil genommen hat. Um nun unſeren Veteranen wieder alte Erinnerungen zu wecken und auch Ihnen allen eln kleines Bild von den Ereigniſſen des 18. Auguſt zu geben, iſt mir die Aufgabe geſtellt worden, zu ſprechen über die Schlacht und das Schlachtfeld vom 18. Auguſt 1870. Meinen Vortrag will ich in drei Teile gliedern: Im erſten Teile wollen wir den Schauplatz der Schlacht kennen lernen, zum beſſeren Verſtändnis des Folgenden. Im zweiten Teile folgt die kurze Schilderung der Schlacht und im dritten Teil eine Schilderung wie das Schlachtfeld heute ausſieht. Von jeher hat die Stadt Metz eine große Rolle ge- ſplelt bei kriegeriſchen Verwicklungen und das beſonders wegen der Lage, die ſie als Grenzſtadt zwiſchen 2 Sprachgebieten einnimmt. Wenn man von Metz aus dle Schlachtfelder be⸗ ſuchen will, dann überſchreitet man auf der Totenbrücke zuerſt die Moſel und befindet ſich bald in Ban St. Martin, einem ſchönen Villenviertel, wo auch 1870 während der Belagerung der Marſchall Bazaine wohnte und ſichs wohl ſein ließ. Da⸗ rüber erhebt ſich die gewaltige Maſſe des St. Quentin, einem Berge, der mit einem Fort gekrönt iſt. Die anweſenden Krieger kennen ihn ſehr genau. Denn als ſie 1870 in Ars a. M. in einer Eiſenſchmelze im Quartier lagen, da hat dieſes Fort jeden Morgen zum Gruße einige Granaten hinüberge⸗ ſchickt. Wir marſchieren weiter durch Longeville und Moulins, 2 ſauberen Städtchen, wo faſt nur Kaſernen und Villen zu ſehen ſind. Hinter Moulins teilt ſich das Tal. Rechts zieht ein herrliches Tal hinauf nach Amanweiler und St. Privat, links ſteigt die Straße in gewaltigen Schlangenwindungen nach der Hochebene von Gravelotte hinauf. Fortwährend hat man dabet einen herrlichen Ausblick auf die Stadt Metz und ihre Umgebung, die tief unten im Moſeltale liegen. Iſt man hier oben, dann überſchant man auch ſogleich die Schlachtfelder vom 18. und vom 16. Auguſt, denn überall, ſoweit das Auge reicht, ſieht man weiße Grabkreuze und Denkmäler, die Zeugnis ablegen von dem blutigen Kampfe, der vor 39 Jahren an dieſer Stelle iſt ausgetragen worden. Die ganze Hochebene iſt ein hügeliges Terrain, das langſam nach Frank- reich zu abfaͤllt; außerdem finden ſich überall kleine Wäldchen, bois, genannt. Das Terrain iſt ferner mit tiefen Schluchten durchzogen, ganz abgeſehen von den vielen Steinbrüchen die ſich dort befinden. Auf den Höhen ſelbſt ſehen wir vielfach ſogenannte Farmen, das ſind große, maſſiv gebaute Bauern- höfe, die 1870 den Franzoſen gute Stützpunkte boten. Links an der Chauſſee liegt der heute in Trümmern liegende Pacht⸗ hof Point du jour, der am 18. Auguſt gewaltig Widerſtand letſtete und nicht erobert werden konnte. Weiterhin kommen wir an die Farm St. Hubert, die am Abend des 18. Auguſt von den Pommern geſtürmt vurde. Die Straße ſenkt ſich alsdann hinab in die berühmte Schlucht von Gravelotte, die mit dem Blute deutſcher Krieger getränkt iſt und nach kurzer Zeit ſind wir in dem kleinen Dörfchen Gravelotte, das der Schlacht vom 18. Auguſt den Namen gegeben hat, weil von hier aus der König Wilhelm von Preußen die Schlacht ge- leitet hat. Von Gravelotte aus geht die Straße weiter nach Rezonville, Vionville, Mars la Tour, den berühmten Schlachten orten vom 16. Auguſt. Wir wenden uns jedoch die Straße rechts, marſchieren nordwärts und gelangen zuerſt an den neu aufgebauten gewaltigen Bauernhof Mogadar, wo ſich am Abend des 18. Auguſt eine grauſige Tat abgeſplelt hat. Hier lagen nämlich in den Scheunen, Schuppen ete. 400 franzöſ. Verwundete aus der Schlacht vom 16. Auguſt. Am Abend des 18. Auguſt haben jedoch die Franzoſen dieſes Anweſen in Brand geſchoſſen und ſämtliche 400 Verwundete verbrann⸗ ten, ohne daß ihnen von den Deutſchen, die mit der Er- ſtürmung von St. Hubert beſchaͤftigt waren, Hülfe gebracht werden konnte. (Fortſetzung folgt.) — den Rücken verletzte. Die beiden hindert mit einigen tauſend r 8 7 2 f 1 Das Verbrechen wurde erſt nach Schluß der Mittagspauſe entdeckt. Von den Tätern fehlt jede Spur. ** Eine ſinkende Stadt. Im letzten Jahre wurde der ſüdliche Teil Vorderindiens, in erſter Linie Heide⸗ rabad, von verheerenden Ueberſchwemmungen heimgeſucht, bei denen Tauſende von Menſchen ihr Leben einbüßten. Jetzt wird das ſagenumwobene Pandſchah durch die Hoch— flut des Indus ſchwer bedroht. Die Stadt Dera Ghazi Chan im Pandſchab ſcheint unrettbar dem Untergang geweiht zu ſein. Der Indus ſchwemmt unaufhörlich breite Streifen des Landes fort. Täglich ſinken Häuſer, Hüt⸗ ten und Moſcheen in den Strom. Das Pandſchab iſt immer das erſte Land Indiens geweſen, in das die Eroberer von Weſten her eindrangen. Die Engländer machten 1849 das Pandſchab zu einer indiſchen Provinz. Die Stadt Dera Ghazi Chan, die Hauptſtadt des gleich⸗ namigen Diſtrikts, zählt ungefähr 24000 Einwohner und hat mehrere ſtattliche Moſcheen, Dſchamatempel und eine Militärſtation. Von der ärztlichen Kunſt bei den ein ſpaniſcher Arzt im„Herold de Madrid“ folgende Be- ſchreibung: Die Behandlung geſchieht durch den Mullah, welcher zur Stillung der Blutung eine große Menge Erde ſo auf die Wunde auflegt, daß ſie den ganzen Wundkanal bedeckt. Nach zwei Stunden Abnahme der Erdauflage, Waſchen der Wunde durch Uebergießen ſaurer Milch aus einem Topf, Schmieren von Kuhbutter in das Innere der Wunde und Bedecken der Wundober— fläche mit einer ſtarken Schicht Honig, darüber ein Stück feine Leinwand. Dieſe Behandlung wiederholt ſich alle Räuber konnten unge— Franes das Weite ſuchen. Rifkabylen gibt Tage. Bei Fieber erhält der Verwundete Krüge mit friſchem Waſſer über den Nacken gegoſſen. Bei Kopf⸗ ſchmerzen wird er von den Schläfen nach der Stirn⸗ mitte ſo lange maſſiert, bis ſich die Haut rötet, wonach zweimal ſo ſtark an den Ohren gezerrt wird, daß das Blut in die Ohrläppchen tritt. Das verwundete Glied wird vermittelſt zweier von der Decke herabhängender Turbantücher ſenkrecht hochgehalten, während der übrige Teil des Körpers auf Decken ruht. Der Koran verbietet jegliche Amputation. Daher ſtirbt der Kabyle lieber, als daß er ſich ihr unterwirft. Höchſtens geſtattet er einen Einſchnitt in die Haut zum Abfluß des Eiters oder zur Entfernung des Geſchoſſes. Kranke und Verwundete erhalten zur Ernährung Pfefferminzthee, ſaure Milch und Gebäck aus Gerſte und Zucker. Bei dieſer Art der Behandlung iſt es kein Wunder, daß die Verwundeten raſch ſterben und ſchärfer gegen ſich ſelbſt wüten, als es die ſpaniſchen Geſchoſſe vermögen. Lokale Nachrichten. Viernheim, 21. Auguſt. M. Großer Brand. Am Donnerſtag nachmittag gegen 5 Uhr ertönte Feuerlärm. In dem Hintergebäude und in den Scheunen der Getreide-Firma Louis Goldſtein, Huͤgelſtraße war Großfeuer ausgebrochen. Die alarmierte Feuerwehr mußte mit allen zur Verfügung ſtehenden Löſch- zügen ausrücken und das verheerende Element mit 5 Schlauch⸗ leitungen bekämpfen. Das Hauptaugenmerk richtete die Kommandur auf das feſt angebaute Wohngebäude des Herrn Goldſtein und auf die nachbarliche Scheune des Herrn Ge⸗ meinderats Hofmann, um ein Uebergreifen des Feuers auf dieſe ſehr gefaͤhrdeten Gebäude zu verhindern. Dem tat⸗ kräftigen Eingreifen der Feuerwehr gelang es glücklicher Weiſe, das Feuer auf ſeinen Brandherd zu beſchränken und ſo weiteres Unglück zu verhüten. Nach Verlauf von zwei Stunden war die Feuerwehr dem Element Herr geworden. Der Sicherheit wegen, wurden für die einbrechende Nacht einige Feuerwehrleute zur Brandſtelle kommandiert. Die großen Warenvorraͤte in Getreide, Mehl, Futter- und Duͤnger⸗ mittel gaben dem Feuer reichliche Nahrung, welche alle ein Raub der Flammen wurden. Die Entſtehungsurſache iſt un- aufgeklärt. Das Feuer ſoll im großen Hinterbau entſtanden ſein, in welchem ſich das Hauptwarenlager befand. Der ver⸗ urſachte Schaden iſt groß und durch Verſicherung gedeckt.— Die Waſſer⸗Kalamität hat ſich bei dieſem Brandunglück wieder im rechten Lichte gezeigt und es wäre an der Zeit, wenn die Gemeinde⸗Vertretung hier Remedur ſchaffen würde. Zum Glück waren die Windverhältniſſe bei dieſem Brande günſtige, ſodaß trotz der Waſſernot die Nachbarsgebäude verſchont ge⸗ blieben ſind.— Ein weiterer Mißſtand iſt noch der, daß die Schuljugend ſich bei derartigen Unglücks fällen zu weit an den Schauplatz herandrängt und nur im Weg iſt. Wenn bier die wohll. Schulbehörde Abhilfe treffen würde, hat ſte ſicher den Dank vieler und ganz beſonders den des Feuerwehrkorps. Ein Verbot wäre am Platze und iſt ſicherlich auch von Erfolg. Wäre ein Abſperren des Brandplatzes nicht in Frage zu ziehen und nur hilfsbereiten Männern den Zugang zu gewähren? M. Katholiſcher Arbeiter Verein. Morgen Sonntag nachmittag halb 4 Uhr findet im Gaſthaus„Zu m Schützenhof“ Monatsverſammlung ſtatt. Die Tages- ordnung iſt folgende: 1. Rechenſchaftsbericht uber das Fahnen- weihfeſt; 2. Beſprechung des bevorſtehenden Familtenaus⸗ fluges; 3. Verſchiedenes. Die Mitglieder des Arbeitervereins ſeien auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam gemacht und werden gebeten, ſich zu dieſer wichtigen Verſammlung pünktlich und vollzählig einzufinden. Die Vereins liederbücher ſind mitzu⸗ bringen. M. Theater. Morgen Sonntag mittag wird„Hänſel und Gretel“ und abends der„Herrgottſchnitzer von Ober- ammergau“ gegeben, worauf wir hinweiſen und können die Aufführungen nur beſtens empfehlen.— Wie wir hören, hat ſich die Direktion Kapp enmacher entſchloſſen, nächſte Woche das ſchöne Schauſpiel„Alt⸗ Heidelberg“ nochmals aufzuführen und iſt als Volksvorſtellung gedacht. Die Eintrittspreiſe ſind auf 60, 40 und 20 Pfg. erniedrigt worden. Die Leiſtungen der Geſellſchaft hatten bisher alle Erwartungen weit über⸗ troffen. Durch den äußerſt niedrigen Eintrittspreis iſt auch den mit weniger irdiſchen Glücksgütern geſegneten Bürgern Gelegenheit geboten,„Alt⸗Heidelberg“ mit ihrem Beſuche zu erfreuen und können zu lernen. Dieſes koſtſpielige Unter- nehmen verdient unterſtützt zu werden. Wenn„Alt-Heidelberg“ gegeben wird, iſt aus den Theaterzetteln zu erfahren. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim Reine Preis- Erhöhung! Nathreiners Alalzkaffee wird nach wie vor zu den ſeitherigen Preiſen in allen einſchlägigen Geſchäften abgegeben. aromatiſchen Geſchmackes, ſeiner abſoluten Bekömmlichkeit und ſeiner Billigkeit wird er täglich von Man achte beim Einkauf auf die Schutzmarke: das Bild und die Unterſchrift des Pfarrers Kneipp und die Firma Kathreiners Malzkaffee- Fabriken. — Wegen ſeines angenehmen Millionen Menſchen getrunken. Id. Rartoffeln 10 Pfo. 38 Pfg. Bohnen, Erbſen, Zwiebeln, Weiß⸗n. Rotkraut Wirſching, Kopfſalat und Eudivien. Kornelius Gallei ———— Zum Einmachen Criſtallzucker und Weineſſig zu haben bei Joh. Karl Keupf Wwe. Bekanntmachung. Mittwoch, den 25. de. Mts., vormittags 10 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier: 1. verſchiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Genuß- zeit in Pacht, 2. das Erträgnis der gemeinheitl. Obſtbäumen(Zwetſchen, Aepfel, Birne, Nüſſe) an die Meiſtbletenden und 3. das Anfahren von ca. 300 cbm Straßenſchotter aus dem Porphyrwerk oon Herpel. Wilhelm und Hildebrand in Weinheim losweiſe an die Wenigſtnehmenden ver- verſteigert. Das Einernten von Futter auf Kartoffel- und Dick⸗ rübenäckern, ſowie das Betreten dieſer Aecker tſt bei Strafe verboten. Wir haben Kontrolle beauftragt. Viernheim, den 21. Auguſt 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. unſer Feldſchutzperſonal mit ſtrenger Bekanntmachung. Dieuſtag, den 24. ds. Mts, vormittags 9 Uhr findet auf dem Rathauſe dahier eine ordentliche Ge- meinderatsſitzung ſtatt. Viernheim, den 21. Auguſt 1909. Der Großh. Bürgermeiſter. Kühlwein. Tages ordnung: Erwerbung der Straßen um das neue Schulhaus. Geſuch der definitiv angeſtellten Lehrer und Lehrerinnen um Erhöhung ihrer Mietsentſckädigung. Unterhaltungsarbeiten in den Schulgebäuden; hier Ge⸗ nemigung des Voranſchlags. Definitive Beſetzung einer Lehrerinnenſtelle. Wirtſchaftsgeſuch des Peter Buſalt 1. Desgleichen des Joſeph Müller 1. . Herſtellung der gemeinheitl. Brückenwage. Unterſtützung ꝛc. Geſuche. 9. Uebernahme von Verpflegungskoſten. 10. Verſchiedenes. Bekanntmachung. Betr.: Die Verhuͤtung von Waldbränden. Wir ſehen uns veranlaßt, dringend davor zu warnen, ohne ausdrückliche Genehmigung der Gr. Ober. förſterei in oder an Waldungen Feuer anzuzünden. Namentlich ermahnen wir die Eltern, ihre Kinder nicht unbeaufſichtigt im Walde umherlaufen zu laſſen. Indem wir bemerken, daß das Poltzei⸗, Fo eſt- und Feldſchutzperſonal mit genauer Kontrolle beauftragt und an⸗ gewieſen iſt, Uebertretungs fälle unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen laſſen wir die hier einſchlagenden Strafbeſtimmungen, außer den, die vorſätzliche Brandſtiftung betreffenden, nachſtehend folgen: Reichsſtrafgeſetzbuch 5 309:„Wer durch Fahrläſſigkeit einen Brand der in§ 306 und 308 bezeichneten Art(auch Inbrandſetzung von Waldungen) herbelführt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu 900 Mark beſtraft.“ § 368 Ziffer 6:„Mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft wer an ge⸗ fährlichen Stellen in Wäldern Feuer anzündet.“ Forſtſtrafgeſetz Art. 66:„Iſt ein mit oder ohne Erlaub⸗ nis der Forſtbehörde angezündetes Feuer verlaſſen worden, ehe ſolches gänzlich ausgelöſcht war, ſo trifft den Schuldigen blos darum eine Strafe von 1.80 M.“ War das Feuer in jungen, unter 40 Jahre alten Schlägen vngezündet, ſo tritt eine Strafe von 6.90 M. ein. Unter Umſtänden haben auch die Eltern, Vormüuͤnder, Dienſtherren uſw. für die Handlungen ihrer Untergebenen zu haften. Auf Grund des Art. 79 der Kreis⸗ und Provinzial- ordnung iſt das Rauchen in Waldungen außerhalb der Staatsſtraßen, Kreisſtraßen und chauſſterten Ortsverbindungs⸗ wege verboten. Zuwiderhandlungen gegen dieſes Verbot werden mit Geldſtrafen bis zu 90 Mk. beſtraft. Die Großh. Gendarmerieſtation iſt durch Gr. Kreisamt Heppenheim mit ſtrenger Kontrolle beauftragt. Viernheim, den 16. Auguſt 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. SC Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß⸗ von Dounerſtag, den 19. d. Mts. ab die Ertrags ſchätzung der diesjährigen Tabaksernte in hieſiger Gemeinde ihren Anfang nimmt und die Tabakspflanzer berechtigt ſind, den Ermittelungen auf ihren Grundſtücken beizuwohnen. Wo die Abſchätzung ſtattfindet, iſt täglich am Rathauſe angeſchlagen. Das Ergebnis der Aſchäͤtzung wird durch Offenlegung der Reviſionsbogen bei der unterzeichneten Stelle bekannt gegeben. Etwaiger Einſpruch gegen die Feſtſetzung kann inner halb einer nuerſtrecklichen Friſt von drei Tagen nach Offenlegung der genannten Revlſtonsbogen von den Tab akpflanzern erhoben werden. Bemerkt wird noch, daß diejeni gen, welche vor der amt⸗ lichen Feſtſtellung der Gewichtsmengent Tabakblätter einſammeln, ohne vorher deu geſetzlichen Vorſchrifen genügt zu haben, un- nachſichtlich zur Anzeige gebracht und beſtraft werden. Betr.: Die Haftpflichtverſicherungs-Anſtalt der land- und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft für das Großherzogtum Heſſen. Es erſcheint uns erwünſcht, über die Wirkſamkeit der Haftpflichtverſicherungsanſtalt der Berufsgenoſſenſchaft und ins⸗ beſondere über den Anfang der bei ihr möglichen Verſicherung das nachſtehende bekannt zu geben: Die Anſtalt iſt ein gemeinnütziges Unternehmen, ledig⸗ lich begründet zum Schutze der Landwirte gegen die Gefahren der geſetzlichen Haftpflicht. Ihre Verpflichtungen erfüllt ſte durch Erhebung außerordentlich niedriger Beiträge, die mit 1 Mk. beginnen und ſelbſt bei großen Betrieben die Höhe von 6—8 kaum überſteigen. Die Anſtalt will keinerlei Gewinn erzielen und wird durch die Organe der Berufsgenoſſenſchaft, deren Einrichtungen ihr ſämtlich nutzbar gemacht ſind, verwaltet. Die Koſten der Verwaltung ſind daher verſchwindend niedrig. Die Haftpflichtverſicherung umfaßt neben der Verſtcherung des landw. Betriebes die geſamte Privathaftpflicht des Unter⸗ nehmens, umſchließt alſo auch ſolche Schäden, die vorkommen können im Hauſe oder den Wirtſchaftsgebäuden, durch das Halten eines Hundes, die Benutzung eines Fahrrades, ferner Haftpflichtſchäden, die ſich ergeben können aus einer Vernach⸗ läſſigung öffentlicher Pflichten, wie Beleuchtung der Treppen, Streuen bei Glatteis uſw. Wir können daher den Landwtrten unſerer Gemeinde den Beitritt zu dieſer Genoſſenſchaft nur aufs Angelegent⸗ lichſte empfehlen. Hierbei bemerken wir noch, daß die Gefahren der geſetzl. Haftpflicht z. Zt. ſehr groß und namentlich für den minder⸗ bemittelten event. zum Ruin führen können. Um den Beitritt zu dieſer Anſtalt zu erleichtern, haben wir eine Liſte angelegt, in welche die ſich Meldenden während der üblichen Buroſtunden eingetragen werden können. Viernheim, den 16. Auguſt 1909. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. Bekanntmachung. Das Grenadler Regiment Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 halt am 25. Auguſt 1909 größere Schieß übungen mit ſcharfer Munition auf den Schießſtänden im Käfertaler-Walde ab. Gefährdet iſt das Waldgelände in dem Abſchnitt: Stroße Waldhof-—Pumpſtation—Sanddorf—Heſſiſche-Grenze — Karlſtern-Hütte— Schießſtand. Das Betreten dieſes Geländes iſt an dem genannten Tage von 6 Uhr vormittag bis 12 Uhr mittags und von 2 Uhr nachmittags bis 8 Uhr abends mit Lebensgefahr verbunden und wird daher verboten. Den Weiſungen der aufgeſtellten Poſten eiſt unbedingt Folge zu leiſten. Die bezeichneten Straßen ſelbſt ſowie der Weg längs der Heſſiſchen Grenze können betreten werden. Königliches Kommando des 2. Badiſchen Grenadier⸗Regiments Kalſer Wilhelm I. Nr. 110. Geübte Maschinen-Näherinnen finden bei guter Bezahlung dauernde Beſchäftigung. Isaac Rahn& Co., Sachfabrit Mannheim Neckarauer-Uebergang. — 1 in! Fer eee 1 Friſch eingetroffen: grosser Posten Bünkin Carunter 1 grosse Partie Resten welche ſich eignen für Anzüge zu außergewöhulich billigen Preiſen. Ferner mache meine werte Kundſchaft auf mein großes Lager in Mauns-, Frauen-, Knaben⸗ und Mädchen-Hemden Der geehrten Einwohnerſchaft zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich von heute ab alle Sorten Oefen und Herde liefere, ſowie außer meinem Emaille⸗ u. Blechwarenlager ſämtliche Feld- und Garten geräte führe, wie Senſen, Neffen, Hacken, Spaten, Schaufeln, Dunggabeln, eiſerne Rechen mit und ohne Stiel Wetzſteine, Wetzſteinbehälter. Georg Babylon Spenglerei und Juſtallationsgeſchäft. Wenn Landwirte Aachener und Münchener Feuer-Verſicherungs-Gefellſchaft. Gegründet 1825. Der Geſchäftsſtand der Geſellſchaft am 31. Dezember 1908 ergibt ſich aus dem nachſtehenden Auszug aus dem Rechnungsabſchluß für das Jahr 1908. Grundkapital. 8 l a Mk. Prämien⸗Einnahme für 1908 Zinſen⸗Einnahme für 1908 Prämienüberträge a 5 Uebertrag zur Deckung außer— gewöhnlicher Bedürfniſſe Kapital⸗Reſervefonds Dividenden⸗Ergänzungsfonds Spar⸗Reſervefonds 9,000,000.— 27,227,743,91 872,763.88 10,045,422.46 4,000,000.— 900,000.— 1,500,000.— 1,500,000.— Mk. 55, 045,930.25 Verſicherungen in Kraft am Schluſſe aufmerkſam. des Jahres 1908. Mk. 14,892,438,159.— uch 0 a An Entſchädigungen wurden von 3 85 br J 1 ſich Aerger erſparen wollen, ſo kaufen ſie nur der Geſellſchaft im Jahre 1908 gezahlt„ 15,883,998.71 de, 0 Slssmann e einen Pflug bewährter Kouftrnktion mit Seit ihrem Beſtehen wurden von 3 a J 7 Pauzerſtahlrieſter. Garantie für jedes Stück. der Geſellſchaft für Schäden über— 1 Viernheim, Hügelſtraße 4. Billigſt geſtellte Preiſe. haupt bezahlt Nie 322,099,876,82 att Die Summe der dem Fonds für Leinene Decken in verſchiedenen Größen, mit und ohne Franzen. Selbſtangefertigte Ware. Ferne: Ohrenkappen Brustfranzen Brustlappen a Namen Jean Wunderle, Loniſenſtraße. Trauerbriefe, Trauer⸗Andenken werden ſchnell und billigſt angefertigt in der Buchüruckerei Wilh. Bingener-. Für Radfahrer gemeinnützige Zwecke ſeit dem Be⸗ ſtehen der Geſellſchaft zugefloſſenen Beträge beläuft ſich auf 35,433,840.14 Die Geſellſchaft betreibt außer der Feuer⸗Ver⸗ ſicherung auch die Uersſcherung gegen Wasserleitungsschäden, ſowie die Versicherung gegen Einbruch⸗Diebstahl. Der Abſchluß einer Verſicherung gegen Einbruch⸗ Diebſtahl wird für die Reiſe⸗Saiſon beſonders empfohlen. J bur Obernetze, ſowie Darmſtadt, den 1. Juli 1909. agen 3 72 i A in. wasserdichte Pferdedecken. e ee ee e ed n f 2 1 ausserst Vorteilhafte Offerte III Die Agenten der Geſellſchaft: uu mul Sehr billige Preise] Reelle Bedienung! eee. eee eee. schon 15 55 M. an Joh. Mandel 19., Viernheim; Adam Dietz 1., Lampertheim. dunn, 2 a eu vernickeln ferner ieren a 1 45 1 8. e * Franz Wilh. Kempf Räder, da letzteres 1 e e ee eee Haſthaus Zum Prinz Karl“ Lampertheim 8 0 rompt und konk los bi li. ö 50 N N f Sattler- u. Tapezlermeister. in Face aeg Wenzel ane age n dle een Groth Htsgerigt 470 statt werden Reparaturen jeder durchau 7 7 5 5. Saliche. Ssetlehe Zubshiäs. ud Ear at. ll,„ Oüfthaus„Zur Germania“, Sampertßeim i ubehör- un„satzteile sind in d ſchl je it de Farben, La cken U. Pinſel stets auf Lager u. gebe solche zu ebenfalls billigen empfehlen ſich der begierig e ene geen bei ud l. für innere und äußere Auſtriche kauft man am* Preisen ab. ihrem Beſuche hierſelbſt unter Zuſicherung beſter und auf⸗ en besten und billigſten bei Nikolaus Effler ebe Benet NB b ner, Bieranda 4 Gg. Oerle. Flora-Progerie Schlosserei und Fahrrad- Handlung. Oskar Schäfer fl ſe 1.. Putz-, Kurz-, Weiss-&MWollwarengeschäft de mit ff bringt ſich unter anderem in de Häht E„Offertere 2 15 7 la. Pflzer Kartoffel 1 77 15 7 mn vr 10 Pfd. 28 Pfg. erbekleider, Kiſſen und Strümpfe chen 7 1 d. 9. hen— Totenbouquets und Valmen ner Empfehle ferner f 2 hn f Blatt- und Terlkränzen elc. 17 3 a f Weiß⸗u. Rotkraut * Weinheim Telephon 200. Viernheim 80 57 7 0 Wes. 0 10— aut. rautschleier u. Brautkränze. Typ, Hauptſtr aße Rath ausſtraße. Jeicdch, gele iber 4 17 grasen 125 ich 1 ed N e 345 ü f e 2 eſchenkartikel wie Blumenkörbehen 8 rb- 1055 Größtes u. billigſtes Schuhgeſchüft der Bergſtraße. Endivienſalat 2 2 Leiegelrenken et- * ſowie ur* . Wir bieten Ihnen bei Ihren Einkäufen erſichtliche utter 3 Vohnenzeit empfehle: * ö Ia. Bohnenmaſchinen& Bohnenhobel. i., hben Vorteile und würden Sie ſich ſelbſt ſchädigen, wenn la. Limburger- Ulll Gg Babylon Blechwarenbandlung wäbren*. * J 1 3 neee eee eee an ein verglichen haben. Jab Helfti 5 85 9 * Wir machen Ihnen das Einkaufen bei uns ange⸗ 3 lic. 1 5—. f 00 3. egi 8 . nehm, denn unſere Preiſe ſind für alle gleich. Herde 8 Saukopföfen 5 viernheim, Weinheimerſtr. 4 . Laſſen Sie ſich daher durch keine noch ſo ſchön Wein-u. Seetffaschen— Zelteſles ll. großes Woöbelgeſchäfl 5 Grenze klingenden Redensarten beirren, ſondern kaufen Altes Eisen* Fabrikation und Lager in allen Sorten: 2 . 4* W ** Sie Schuhwaren bei uns und Sie ſind in jeder E Alfred Lublin. 5 Kasten u. P Olster Möbeln 5 chunden 1 2 a Ausverkauf von Piano 2 1 Einfache, beſſere und hochfeine S * Hinſicht zufrieden geſtellt. Firma bemmer, 1 e S Wobn. und Sehlatzimmer- Einrichtungen 3 U 5 5 2 N Komplette farbige EI 9 längz. ͥ D 1 zum Br Ot 95 in AN 4 15 roh. 2 15 1 Prima Rahmküſe S Große Auswahl in Polſtermöbeln: 25 1.0 1 e U. J War 050 10 Limburger Küſe ophas, 2. u. 3 tellige Divans, Chaiselonguesſ 1 5 4— Reich ſortiertes Lager in 25 a e Zwelſchen⸗, Himbeer n. J Kinder-, Sport- und Leiterwagen 0 5 jetzt ZU jedem annehmbaren Preis. 1 N Heidelbeer⸗Marmelade— Beſte und billigſte Bezugsquelle für 2. 1 1——— zu haben bei F arcknen. Stores, Brise: Bises 5 11, Joh. Karl Nempf WW. I: Ealenieborden u. sänmiüehe Zubepörtelle Waſſerſtraße.. 16 4 Danksagung. Zurũeckgekehrt vom Grabe unserer lieben, unvergesslichen Mutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Katharina Herbert geb. Geiger drängt es uns, für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme während der langen Krankheit und der Beerdigung, sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden unseren herzlichen Dank auszu- sprechen.— Ganz besonders danken wir den ehrw. barmh. Schwestern für die aufopfernde liebevolle Pflege und der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand in den letzten Lebensstunden der Verstorbenen. Viernheim, den 21. August 1909. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Danksagung. Für die herzlichen Beweiſe der Teilnahme während der Krankheit und beim Hinſcheiden unſeres teueren unvergeßlichen Sohnes und Bruders Adam Gutperle 3. ferner für die Kranz und Blumenſpenden und die zahlreiche Begleitung auf dem Wege zur letzten Ruheſtätte ſagen wir unſeren berzlichſten Dank. Ganz beſonders danken wir dem kath. Arbeiter- verein, der chem. Fabrik Wohlgelegen, ſowie ſeinen Mitarbeitern für die dem teueren Verſtorbenen erwieſene letzte Ehrenbezeugung. Viernheim, den 21. Auguſt 1909. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. CCTV Prima kurzgeſchnittenes Brennholz pro Zentner 1.20 haben fortwährend abzugeben Gebr. Ehrhardt. Nur kurze Kochzeit erfordern tel Suppen 8 Nur mit in Würfeln zu 10 Pfg. für 3 Teller Suppe. Waſſer zuzubereiten. Beſtens empfohlen von Katharina Grechtel, Weinheimerſtraße. Sünger⸗Einheit Viernheim. Von heute ab fünf Wochen Ferien. Der Vorſtand. Stemm- U. Ring-Klub „bblmania“. Jeden Mittwoch u Samſtaa Uebungs-Abend Vollzähliges Erſcheinen aller Sportskollegen erwartet Der Vorſtand. E Turnverein Viernheim. Mittwochs und Samſtags abends halb 9 Uhr Turnstundte. Um zahlreiches Erſcheinen bitten Die Turuwarte. Münner⸗Turn⸗ Verein. Mittwochs u. Samſtags abends halb 9 Uhr Turnſtunde. 1 Waggon Einmach⸗- Ständer ſind eingetroffen von den kleinſten bis zu den größten. Philipp Lahres. Bühler Früh⸗Jwetſchen per fd. 8 Pfg. und ſchöne Mirabellen hat zu verkaufen M. Neuhäuser 3. Bahnhofſtraße. —— la. Feltſchrot Auß kohlen u. Briketts ſowie alle Sorten kleinge⸗ ſchnittenes Breunhol; empfiehlt zu den Tagespreiſen Joh. Hoock X. Holz- und Kohlenhandlung. Erstklassige Verſicherungs⸗Geſellſchaft ſucht tüchtigen Agenten am hieſigen Platz gegen hohe Proviſion. Offerten an die Expedition d. Blattes erbeten. Mehl- Absoflah Ia. Kochmehl„ 18 pf. garant. reines Schweineschmalz fettreiche, fst. Salatöle Empfehle hochfeine automatiſch ge- mahlene Mehle aus allererſten Muͤhlen. Vorzüglich zur Bereitung von Kuchen und feinem Gebäck.— st,. Backmehl per Pfund 19, 20, 21 Pfg. mit J proz, Rabatt. Tägl. frische Süssrahmtafelbutter Palmin Eatol Margarine Solo la. gelbes Pflanzenfett Pfd. 50 7 fn bit. milde Qualitäten 1 2 Liter 39, 48, 99 bis 70 Pfg. Reiner Fruthteſſig, Ste an.— feine Tafel⸗ u. Weineſſige. grosse Salzgurken schöne Essiggurken 2 grosse Voll-Heringe Pfälzer Kartoffeln Odenwälder Grünkerne St. 5 pfg „5 7 55 Pfd. 3¹ 2 75 Neues Delikatess- Sauerkraut Pfd. 10 Pfg. Johann Schreiber. P Empfehle prima Kalbfleiſch Pfund 70 Pfg., la. Schweinefl. Pfund 80 Pfg.. Metzger Georgi. Eine ſchöne Zimmer⸗ Wohnung mit Küche u. d Zubehör zu vermieten. Wo, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. 1 Wohnung beſtebend aus 2 Zimmern nebſt Zubehör zu vermieten Georg Dewald 4. Alexanderſtraße. 1 Wohnung beſtehend aus 2 Zimmern und Küche zu vermieten. Adam Schmitt 5. Götheſtraße. 2 Zimmer au junge Leute zu ver⸗ mieten. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Ein Acker mit Kartoffeln iſt zu verkaufen. Von wem, zu erfragen in der Expediton ds. Blattes. Waldacker 2. Gewann Nr. 17 und ein Auterbruchmeidſtäck 7. Gewann Nr. 9 hat zu verpachten Friedrich Bauer 1. Ww. Selbſt eingemachtes Sauerkraut empfiehlt Nik. Werle, Huügelſtraße. Neuer Odenwälder la. Grünkern ganz und gemahlen, empfiehlt Flora-Drogerie 0 Georg Oexle Rathausſtraße 15 u. 68. Empfehle la. Samen von Inkarnatklee od. Rotklee, Ewiger- od. Blauklee, echte Königsb. Wicken, Saaterbsen, Mittelerbsen, Weiss- od. Stoppelrüben, Spinate, Feldsalate u. alle Erfurter Gemüse u. Blumen- Sämereien. Holländ. Blumenzwieheln. Süd. Samenhaus Constantin u. Löffler Mannheim, F I, 3. Breitestr. Möbel. Felegenheitskauf. Mehrere Kkompletie Engl. Schlaf-Zimmer — poliert v. Mk. 290.— an, sowie diverse Kücheneinrichtungen von Mk. 65.— an g wegen Platzmangel abzugeben. a Möbelhaus Dietrich Mannheim E 3, II. Telefon 3368. 1 Kassenöffnung 8 Uhr. Danksagung. Herzlichſten Dank allen denjenigen, welche uns 8 bei dem Brande ſo hilfreich zur Seſte ſtanden. Beſonderen Dank denjenigen, die ſo umſichts voll 5 ihre ganze Kraft in den Dienſt der Nächſtenliebe 2 Element zu ſchützen. ſtellten, um unſere Hofraite vor dem verheerenden a Familie Adam Hofmann 3. —.— 28 02080880 Kath. Arbeiter verein Morgen Sonntag, den 22. August, nachm. halb 4 Uhr 4ſt im„Schützenhof Monats-Vorsammlung. Tages- Ordnung: 1. Rechenſchaftsbericht über das Lahneuweihfeſt. 2. Beſprechung des bevorſlehenden Familien- ansfluges. 3. Verſchiedtues. Alle Mitglieder werden herzlich gebeten zu kommen! Vereins liederbücher ſind mitzubringen! Kaplan Rieth, Präses. 11 Gasthaus Theater Z. goldenen Karpfen. Süd deutsches Gastspiel- Ensemble. Direktion: Hedwig Kappenmacher. Sonntag, den 22. August 1909: „Der Herrgottschnitzer von Oberammergau“. Oberbayerisches Volksstück mit Gesang in 5 Akten von Hans Neuert. Preise der Plätze: Sperrsitz 1 Mk.— 1. Platz 80 Pfg., 2. Platz 50 Pfg.,— 3. Platz 30 Pfg. Anfang präcis 8% Uhr. NMachm. 4 Uhr grosse Kinder vorstellung „Hänsel u. Gretel“. Zu zahlreichem Besuche ladet höflichst ein Die Direktion. 5 — 2 DEUTSCHES FEST WORMSER VoLKS FEST Sonntag, 22. und Montag, 23. August 1909. Vormittags von 9 Uhr ab: Sonntag Ballonfüllung bei Militär- konzert N 11 Uhr: Ballonaufstieg der beiden Rie- sen-Ballons von 1600 u. 1400 cbm Gasinhalt, mit 8 Passagieren, Brieftauben-Aufflug vom Ballon aus 1 ½12—1 Uhr: Militärkonzerte auf den freien Plätzen inmitten der Stadt u] 3 Uhr: Beginn des grossen Volksfestes auf der zu einem präch- tigen Festplatz umgestalteten städtischen Fest- wiese am Jahnplatz. Offizielle Militär-Fest- Konzerte, Chorgesänge, Jugendspiele, Schau- turnen u. Sportspiele. Vergnügungspark: Volks- belustigungen, Konzerte in den Restaurations- hallen, Tanz am Musikpavillon, Karussels, Schaubuden Abends 9 Uhr: Grossartiges Brillant-Feuerwerk mit Schlusstableau„Graf Zeppelin“ 5 5 2 ortsetzun es grossen Montag Volkzfestes auf den Fest- platze am Jahnplatz. Konzerte und Volksbe- lustigungen. Die Verkehrskommissjon CCC... ͤ Wegen vorgerückter Saison Herren- Knaben. Strohhüte zu ausserordentlich billigen Preisen. Adam Klee, Rathausstr.