11 l. tx. 25 Viernhei Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Traͤgerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Amtsblatt — der Großherzoglichen Fürgermeiſterei Viernheim. verbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon-Nuf 20. — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— ſzeiger Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 96. 2. Blatt Wochenrundſchau. Die Debatte über die Reichsfinanzreform wird andau⸗ ernd fortgeſetzt. Das in dieſen Tagen erfolgte Inkraft⸗ treten der neuen Steuergeſetze bietet natürlich dazu eine ausgiebige Gelegenheit, und die gegneriſchen Blätter be⸗ nutzen die von den Produzenten beabſichtigte Abwälzung auf die Konſumenten, die einer Ausplünderung der Kon- ſumenten gleichkommt, um gegen die„Steuermacherei des Schnapsblockes“, ſo gut es eben geht, zu räſonieren. Das hilft natürlich fürchterlich wenig, denn vernünftige Leute ſind nach der erſten Aufregung doch zu der Ueber⸗ zeugung gekommen, daß es ſo halt doch am beſten iſt. Im übrigen hat es den Anſchein, als ob den Produzen— ten ihre Manipulation nicht ſo ganz gelingen würden. Namentlich dürften die Verſuche, die die Brauereien in dieſer Hinſicht angeſtellt haben, an dem in vielen Teilen Deutſchlands ausgebrochenen„Bierkrieg“ ſcheitern. Oeſterreich⸗Ungarn feierte am Mittwoch den 79. Ge— burtstag ſeines Herrſchers. Die Freude und Teilnahme daran war um ſo größer, als das Land gerade der Friedensliebe des greiſen Monarchen es zu verdanken hat, daß die Sorgenwolken, die faſt ein ganzes Jahr' das Habsburger Land umdräuten, verſcheucht ſind. Doch ſind es jetzt wieder die Nationalitätenkämpfe, die beſonders in Wien einen bedenklichen Höhepunkt erreicht haben, die dem unermüdlichen Kaiſer Franz Joſef viel zu ſchafſen machen. Hoffentlich gelingt es dem Kabinett Bienerth. den richtigen Weg ausfindig zu machen, um den Nationa⸗ litätenhader energiſch einzudämmen. Rußland ſucht bei den noch andauernden Balkan⸗ wirren im Trüben zu fiſchen. Die Hauptſorge iſt ja ſchon ſtets geweſen, wie der ruſſiſchen Flotte der Weg vom Schwarzen Meer nach dem Mittelmeer und den aſiati⸗ ſchen Gewäſſern durch die Dardanellen ermöglicht wird. Bis jetzt haben ſich die Entente⸗Mächte geſträubt, dem ruſſiſchen Freunde zu Willen die Dardanellenfrage wieder aufzurollen, zumal England einſtweilen noch großes Inter- eſſe daran hat, daß der ruſſiſche Bär nicht allzu ſchnell mit ſeinen Schiffen nach Mittel⸗ und Oſtaſien gelangen kann. Selbſt der kürzliche Beſuch des Zaren in Cowes ſcheint in dieſem Punkte nichts erreicht zu haben. Somit ſchimpft jetzt der Ruſſe auf die Deutſchen weiter und vertröſtet ſich im übrigen nach löblichem Muſter, daß ihm die Oeffnung der Dardanellen einſtweilen ohne Wert wäre. In Schweden ſcheint der Generalſtreik bereits abzu⸗ flauen. Bald 14 Tage lang ſtehen die beiden Parteien ſcharf gegenüber und wollen kein Pardon geben. Jede Vermittelung wird abgelehnt. Die Verluſte ſteigen natür⸗ lich für beide Teile ins Ungemeſſene. Da aber die Eiſen— bahner den Streik ablehnen und auch die Landarbeiter kein allzu großes„Klaſſenbewußtſein“ an den Tag legen, ſo dürfte wenigſtens die Not an Lebensmitteln, mit der die Streikenden rechneten, ausbleiben. England hat die Etatsberatung, die in der Flotten⸗ rüſtungsfrage keine kleinen Erfolge der Oppoſition brachte, endlich beendet. Angeſichts der Kretawirren treten in der Erörterung der Preſſe die Fragen der inneren Politik und der Reichsverteidigung gegenwärtig faſt ganz zurück. Dasſelbe iſt zu ſagen von Frankreich, das den wegen des Poſtſtreiks entlaſſenen Beamten nach Möglichkeit Gnade widerfahren läßt. Spanien hat zwar im Innern wieder ſo ziemlich Ruhe, d. h. ſoweit man in Spanien überhaupt von Ruhe reden kann. In Marokko aber ſind die ſpaniſchen Truppen noch nicht vorwärts gekommen. Es iſt vielmehr zu be⸗ fürchten, daß es noch lange dauern wird, ehe von einem vollſtändigen Erfolge der ſpaniſchen„Strafexpedition“ daſelbſt die Rede ſein kann. Die Türkei hält andauernd die Gemüter in Auf⸗ regung. Die jungtürkiſche Agitation hat im Volke der⸗ artige Erfolge zu verzeichnen, daß ſich das Komitee im Vertrauen auf deſſen Anhänglichkeit ſogar ſoweit wagen konnte, vom Großweſir den Krieg gegen Griechenland zu verlangen. Inzwiſchen ſind die Schutzmächte doch zu der Ueberzeugung gekommen, daß ohne ernſte Maß⸗ nahmen nichts auszurichten iſt. Am Dienstag erſt fuhren S Schiffe der Schutzmächte in den Hafen von Canea ein. Die Kreter beſtehen nach wie vor auf ihrer Forderung, an Griechenland angeſchloſſen zu werden und proteſtieren gegen die inzwiſchen erfolgte Einziehung der Flagge. Dagegen ſträubt man ſich natürlich in Canea, und es wird berichtet, die nationale Verſammlung habe in dieſen Tagen eine ſtürmiſche Sitzung abgehalten, in der gegen die Einholung der Flagge proteſtiert wurde. Jedoch ſei von verſchiedener Seite beruhigend auf die Verſammlung eingewirkt worden, worauf dieſe die Einziehung des Emblems vor Freitag beſchloſſen habe. Das Erſcheinen der Kriegsſchiffe hat jedenfalls den Kretern den nötigen Reſpekt eingeflößt, ſo daß ſchließlich doch noch ein fried⸗ licher Ausgang dieſer Frage, die ſich bis zur höchſten Kriegsgefahr zuſpitzte, zu erhoffen iſt. 5 In Japan wendet man jetzt auch der Luftſchiff⸗ fahrt ein größeres Intereſſe zu. Der Bedarf der japa⸗ niſchen Heeresverwaltung für das nächſte Etatsjahr wird auf 80 Millionen Yen angegeben gegen 85 Millionen Yen im laufenden Jahre. Im neuen Etat ſind große Summen für den Bau und die Unterhaltung von Luft⸗ ſchiffen. und Wfa nana Samſtag, den 21. Auguſt 1909. —— Die Konſervarwen und der ſtädtiſche Mittelſtand. Der Aufruhr, den man von bülowfreundlicher Seite in der konſervativen Partei verſucht hat, um dir Konſervativen zum Parieren gegenüber Bülows Forde- rungen zu bringen, iſt verhallt. Die Verſuche, eine „jungkonſervative Partei“ ins Leben zu rufen, ſind über⸗ all elendiglich daneben geſchlagen. Als der Chef der konſervativen Partei, Frhr. v. Manteufel, von einigen Austrittserklärungen hochgeſtellter früherer Parteigänger mit kalter Gleichgiltigkeit Notiz nahm, hatte er ſich nicht verrechnet, die wahre Stimmung im Lande nicht falſch eingeſchätzt: man hatte es mit einem Sturm im Glaſe Waſſer zu tun, der die Mitwelt nicht zu erregen braucht. Von einer ernſthaften Gefährdung der konſervativen Partei iſt alſo wirkkrich nicht die Rede. Nicht greifbare Tatſachen, ſondern der Wunſch der liberalen Gegner war hier der Vater des Gedankens an eine Rebellion im konſervativen Lager. Es zeugt aber auch von großer politiſcher Einſicht, daß man in konſervativen Kreiſen den Gründen der Beunruhigung in den ſtädtiſchen Wähler⸗ kreiſen ſorgſam nachgeht. Vielleichtt hätte man das mit gutem Erfolge ſchon früher tun können; dann wäre man eher auf den Kern des Uebels: auf das Fehlen einer großſtädtiſchen Parteipreſſe, geſtoßen. Die Konſervativen haben recht: ihre Kraft liegt ebenſo wie beim Centrum auf dem Lande. Aber bei ſehr zahl⸗ reichen Mandaten geben die ſtädtiſchen Wähler die Ent⸗ ſcheidung, und das erfordert eine ſorgſame Pflege dieſer Beziehungen zur Großſtadt. Das wichtigſte Bindemittel zwiſchen Partei und Wählerſchaft bedeutet die Frage, die tagaus, tagein die allerengſte Verbindung zwiſchen Partei und Wählerſchaft herſtellt. Dauernd lebendig bleiben die politiſchen Ideale im Volke nur, wenn ſie ihm täglich, wenn auch nicht in aufdringlicher Form, vor Augen ge— führt werden. Beſonders in der Großſtadtbevölkerung, die ohnehin vielfachen deſtruktiven Neigungen ausgeſetzt iſt, verblaſen die ſchönſten tiefempfundenen Ideale zu ſchnell, wenn den abſtumpfenden Einflüſſen der harten Erwerbsarbeit nicht ein friſch fließender Quell mitreißen⸗ der Anregungen entgegengeſetzt wird. In dieſer Beziehung fehlte es aber den Konſervativen in der Großſtadt an aus⸗ reichenden Hilfsmitteln. Ein größerer Teil der älteren Konſervativen ſteht ja der Preſſe überhaupt ſehr unfreund⸗ lich gegenüber. Viele von dieſen Konſervativen haben wiederholt eine für ſonſt ſo kluge Politiker verblüffende Verſtändnisloſigkeit gezeigt, die oftmals gar zu bittern Ausfällen gegen die Preſſe geführt hat. Die Folgen hat man mit Grauen ſehen müſſen. In dem vielfach konſer⸗ vativen Teil der großſtädtiſchen Bevölkerung ſchlugen farb⸗ loſe, verkappte liberale Blätter, meiſtens großkapitali⸗ ſtiſche, auf gutes Geſchäft ſpekulierende, Blätter feſten Boden, Blätter, die angeblich tendenzlos ſind, die aber in Wirklichkeit ihre Mäntelchen gern ſo nach dem Winde hängen, daß der Geldſtrom möglichſt reichlich hineinfließt. Und dieſes Beſtreben iſt meiſtens auch von Erfolg ge— krönt, weil dieſe Blätter ja nicht die großen Opfer zu bringen haben, die von der Parteipreſſe, auch von der konſervativen, in verſchiedenſter Hinſicht verlangt werden. Stellenweiſe iſt es dieſen Blättern ſogar gelungen, es ſo darzuſtellen, als ſeien ſie rechtlich beſtehend. Dasſelbe Spiel hat ſich bekanntlich auch in Centrumskreiſen wieder— holt, wo farbloſe Blätter ſich durch eifrigſte, geradezu überkatholiſche Berichterſtattung in katholiſchen Dingen den Anſchein größter Centrumsfreundlichkeit zu geben verſuchten. In Berlin beſonders ſchwammen den Konſer⸗ vativen auf dieſe Weiſe die Felle gänzlich weg. Die Konſervativen hatten in Berlin ihre„Kreuzzeitung“. Aber das Blatt war mit ſeinen Abonnementspreiſen von neun Mark pro Quartal nur für die reichſten Schichten ge⸗ macht.„Der Reichsbote“ war konſervativ, aber dieſes Blatt der ſtrengſtgläubigen Paſtorenſchaft pflegte ſtets einen Ton, der in der breiten Maſſe das Blatt direkt unbekannt werden ließ. So hat ſich der konſervativ ge⸗ richtete Teil in Berlin direkt auf den„Lokal⸗Anzeiger“ als konſervatives Organ angewieſen geſehen. Jetzt will die antiſemitiſche„Staatsbürgerzeitung“, die ſeit dem Uebergange in den Beſitz des verſtorbenen Stöcker chriſt⸗ lich⸗ſoziale Tendenzen verfocht, den Verſuch machen, der Maſſe der konſervativ gerichteten Leute in Berlin ein konſervatives Blatt zu bieten, ein Maſſenblatt, wie es die Sozialdemokraten im„Vorwärts“, die Liberalen in der angeblich farbloſen„Morgenpoſt“ beſitzen. Man wird aber wohl nicht daneben raten, wenn man ſich von dieſen Verſuchen nicht viel verſpricht. Man hat eben den Zeit⸗ punkt verpaßt. Soviel Opferwilligkeit, ſich mit einem mit ſehr beſcheidenen Mitteln arbeitenden Blatte zu⸗ frieden zu geben, beſitzt der Durchſchnittsberliner nicht mehr, zumal die großkapitaliſtiſche Konkurrenz, die man hatg roß werden laſſen, jede ernſtere Konkurrenz erbar⸗ mungslos unterdrückt. Für das Centrum ſind dieſe Vorgänge von großer Bedeutung. Auch im Centrum hängt der bleibende Er— folg bei Wahlen vielfach von der Preſſe ab. Je ſtärker die Centrumspreſſe in ihrer Geſamtheit wird, deſto leichter werden kleinere Parteiunternehmungen in kleineren Orten oder in Orten mit geringerer Katholikenzahl durchzu⸗ 25. Jahrgang. Die Folgerungen aus dieſen Wahrheiten möge jeder Freund des Centrums ſelber ziehen. Der Gedanke, ſein Blatt durch eifriges Werben unter Bekannten für Gewin⸗ nung neuer Abonnenten und Uebermittelung ſeiner In⸗ ſerate zu ſtärken, liegt da ſehr nahe. 90 Politiſche Nundſchau. — Der Kaiſer wohnte am Donnerstag dem Gefechts⸗ exerzieren des thüringiſchen Ulanen-Regiments Nr. 6 in Mainz bei. Von dort begab er ſich nachmittags nach Kronberg auf Schloß Friedrichshof. — Zum Nachfolger des aus dem preußiſchen Handels⸗ miniſterium nach dem Reichsamt des Innern berufenen Unterſtaatsſekretärs Richter iſt der Düſſeldorfer Regie⸗ rungspräſident Schreiber ernannt worden. )—( Katholikentag und Sprachen paragraph. Zum be⸗ vorſtehenden Breslauer Katholikentag hatte der „Gazeta Opolska“ zufolge das Comitee die Genehmigung polniſcher Reden nachgeſucht. Die Polizeibehörden haben aber das Geſuch abgelehnt.— Das wäre natürlich auch furchtbar ſtaatsgefährlich geweſen, wenn man die eine oder andere polniſche Rede ſpeziell für die polniſch ſprechenden Katholiken geſtattet hätte. Die Blamage aber hat der„unentwegte“ Freiſinn, der ſich von Tag zu Tag ob eines ſolchen, von ihnen gemachten Geſetzes in Grund und Boden ſchämen muß— ſoweit ihm das über⸗ haupt noch möglich iſt. 10 Wegen der deutſch⸗ruſſiſchen Grenzzwiſchenfälle fanden in den letzten Tagen an der ſchleſiſch-ruſſiſchen Grenze mehrere Termine ſtatt. Die Termine wurden vom Landrat des Kreiſes Kattowitz und dem Bezirkschef von Bendzin geleitet. größeren Schutz der deutſchen Grenznachbarn vor den ruſſiſchen Kugeln Sorge zu tragen. Der Grenzſoldat, der in der bekannten Bienhofparkaffäre zahlreiche Schüſſe auf preußiſches Gebiet hinüber gab, ſoll(1) ſeiner Be⸗ ſtrafung entgegengehen.— Wir möchten denn doch be⸗ zweifeln, daß dieſes Vorgehen viel Zweck hat. Wenn die Regierung nicht mit den nachdrücklichſten Proteſten an die ſchießeifrigen Ruſſen herantritt, werden auch in Zukunft die unhaltbaren Zuſtände nicht beſeitigt werden. )2(Die Abgrenzung von Fabrik und Handwerk wird, wie ein Berliner Blatt erfährt, im kommenden Herbſt Gegenſtand kommiſſariſcher Verhandlungen und wohl auch geſetzgeberiſcher Vorarbeiten ſein. Es wer⸗ den im Reichsamt des Innern Beratungen unter Teil⸗ nahme von Vertretern der Induſtrie und des Handwerks ſtattfinden, um die von letzterem erhobenen Beſchwerden zu prüfen und zu beſeitigen. Das Handwerk lehnt ſich wegen der Zugehörigkeit zu den Handels- oder Hand⸗ werkskammern, beſonders gegen die bisherige Praxis auf, daß Betriebe, die gerade durch die Hilfsmittel der Or- ganiſationen des Handwerks einen gewiſſen Umfang er⸗ reichen, deswegen als Fabrikbetriebe angeſehen werden. Da es aber unmöglich erſcheint, durch klare begriffliche Beſtimmungen die Unterſcheidung von Fabrik und Hand⸗ werk feſtzulegen, ſo muß eine gemeinſchaftliche Inſtanz geſchaffen werden, der die Entſcheidung aller derartiger Streitfragen zuſteht. Das Blatt ſchreibt weiter, das Ober⸗ verwaltungsgericht erſcheine als die zweckmäßigſte Stelle. Es müßte jedoch, falls man dieſe Löſung wählen ſollte, für die Bundesſtaaten ohne Verwaltungsſtreitverfahren eine andere Inſtanz geſchaffen werden, wobei eine Zen⸗ tralinſtanz für das Reich wegen der Verſchiedenartig⸗ keit der Verhältniſſe in den einzelnen Bundesſtaaten wohl als ausgeſchloſſen gelten dürfe. (Y Der ſozialdemokratiſche Verband der freien Gaſt⸗ wirte hatte jedenfalls mit der Bewilligungsfreudigkeit der„Genoſſen“ gerechnet, als er einen verwegenen Raub⸗ zug auf die Taſchen der biertrinkenden Arbeiter inſze⸗ nierte. Aber da kam er ſchön an. In allen ſozialdemo⸗ kratiſchen Vereinen kommt das Verhalten der ſozialdemo⸗ kratiſchen Gaſtwirte zur Sprache und erregt allgemeine Entrüſtung. Ueberall wird zu Proteſten gegen den„Bier⸗ wucher“ aufgefordert. Die Parteigenoſſen ſeien nicht dazu da, um den Parteibudikern ein angenehmes Leben zu bereiten. Die ſozialdemokratiſchen Gaſtwirte ſeien bei ihren Verhandlungen mit den Brauereien in„ruppiger Weiſe“ gegen die Konſumenten vorgegangen, ſie hätten ganz vergeſſen, daß auch ſie größtenteils Arbeiter ge— weſen wären und Sozialdemokraten ſein wollten. Solche und noch viel ſchlimmere Grobheiten bekamen die Ber— liner Budiker, unter ſtürmiſcher Zuſtimmung von allen Seiten, zu hören. Die anweſenden Gaſtwirte mußten kleinlaut beigeben. In einzelnen Verſammlungen kam es zu recht pikanten Auseinanderſetzungen, die deutlich er— kennen ließen, daß man in Berlin auf die Parteibudiker, wohl hauptſächlich, weil ſie alle gut bezahlten Partei⸗ ämter uſw. an ſich zu reißen ſuchen, ſchlecht zu ſprechen iſt. Ihre Zahl iſt aber auch nirgends ſo groß, wie gerade in Berlin, wo es jetzt rund 18000 Gaſtwirt⸗ ſchaften gibt, ſo daß 110 Einwoner auf eine Gaſtwirt⸗ ſchaft kommen gegen etwa 265 Einwohner, die durch⸗ ſchnittlich auf eine Gaſtwirtſchaft in Preußen fallen. Hier⸗ nach iſt die Zahl der ſelbſtändigen Gaſtwirte in Berlin mehr als doppelt ſo hoch wie in Preußen.— Beim Geldbeutel hört alſo auch bei der Sozialdemokratie die Gemütlichkeit auf. Dieſer verſprach, in Zukunft für 2 10 Zum„Sturz des Reichsranzlers“, den man noch immer in gegneriſchen Blättern den Konſervativen und . dem Centrum zum Vorwurf macht, ſchreiben ſehr treffend 0 die„Hamburger Nachrichten“: Hätte Kaiſer Wilhelm das Entlaſſungsgeſuch Bülows abgelehnt, etwa mit der Entſchiedenheit, mit der einſt die Rücktrittsgeſuche des Fürſten Bismarck vom Kaiſer Wilhelm dem Erſten„niemals“ gewährt worden ſind, ſo wäre Fürſt Bülow noch immer Reichskanzler. Sein . Rücktritt iſt lediglich darauf zurückzuführen, daß er f über das volle Vertrauen des Kaiſers, das er bis in die kritiſchen Novembertage des vorigen Jahres beſeſſen hat, nicht mehr zu verfügen hatte. Die 5 Kanzlerſtürzerei durch die Konſervativen oder durch eine „ Parlamentsmehrheit iſt eine Fiktion, die erſt konſtruiert f worden iſt, nachdem zu erwarten war, daß ein Bülow⸗ ſches Entlaſſungsgeſuch bei der einzig und allein maß⸗ gebenden Stelle auf unüberwindliche Hinderniſſe nicht mehr ſtoßen würde; eine Fiktion, die die Tatſache ver⸗ ſchleiern ſoll, daß dem Fürſten Bülow nach der Novem- berkriſis das Vertrauen und der Wille des Kaiſers nicht 17 5 in ungeminderter Stärke zur Seite geſtanden ſaben. Das Blatt erinnert dann ferner an die beiden letzten Reden, die Fürſt Bülow im Reichstage gehalten n hat. Am 26. Juni ſagte der Exkanzler: 11 Seit Wochen regen ſich die Zeitungen darüber auf, ob ich gehe oder bleibe. Das hängt nicht von den Zeitungen ab, das hängt nicht von den Parteien ab, das hängt nicht ab von den Wünſchen meiner Geg⸗ ner. Ich bleibe, ſo lange Seine Majeſtät der Kaiſer und König glaubt, daß meine Mitarbeit in der aus⸗ b wärtigen und inneren Politik nützlich iſt für das Reich. 5 Denſelben Gedanken hat Fürſt Bülow auch in ſeiner vorletzten Reichstagsrede in der er ſagte: Ich bleibe ſo lange, als mir das Vertrauen Seiner Majeſtät des Kaiſers zur Seite ſteht... Parlamenta⸗ riſche Schwierigkeiten können mir meine Aufgabe er⸗ 8 ſchweren; ſie entbinden mich aber nicht von der Pflicht, 1 ſo lange mein ſchweres Amt zu verwalten, als dies 15 der Wille des Kaiſers iſt. 0 Damit fällt auch das ganze Lügengewebe von der auf N f Bülows Sturz hinarbeitenden Steuerpolitik der neuen „ Mehrheit in ſich zuſammen. 1 Eine wahnſinnige Geldverſchwendung iſt, wenn 1 die Angaben des„Iſerlohner Kreisanzeigers“ richtig ſind, „ beim Beſuch des Kaiſerpaares auf der Hohen⸗ 3 ſyburg getrieben worden. Das Blatt ſchreibt: 5 f Konnte nicht die gleiche Würde mit all den er⸗ 1 hebenden Momenten vollauf gewahrt werden, wenn für a 1 den einſtündigen Beſuch des Kaiſerpaares 1 keine 700 000 Mark verausgabt worden wären? 3 Mich dünkt die Summe an der Aufenthaltszeit gemeſſen 1 enorm hoch; die hohen Beſucher ſcheiden natürlich bei 15 der Ventilierung der Frage ganz aus, denn die Huldi⸗ ö 0 ö gung der Märker wäre auch mit weniger Hunderttauſen⸗ 147 51 — K 8— ä — —— — vom 30. März ausgeſprochen, 5 den genau ſo überwältigend und für das Kaiſerpaar b genau ſo ergreifend geweſen.— Mit Verlaub alſo, 9. meine Herren, hier hätte man ruhig einen Hauch der W modernen Zeitkrankheit, genannt„Sparſyſtem“, fühlen „ ſollen. 71 4 Wenn das zutrifft, dann haben die hier in Frage kom- ö 11 menden Märker recht wenig Verſtändnis für echten Patrio⸗ r tismus. 1 Parlamentariſches. 1 7 Drei Reichstagserſatzwahlen ſtehen uns in der näch „ ſten Zeit bevor, und zwar in den Kreiſen Halle, Ko⸗ 3 burg und Landsberg⸗Soldin. Der Kreis Halle, 1 der zwiſchen 1896 und 1907 im Reichstage ſozialdemokra⸗ ö kiſch vertreten war und im Jahre 1907 nur durch ein 1 Zuſammenarbeiten ſämtlicher bürgerlicher Parteien er⸗ 175 19 obert wurde, iſt am gefährdetſten. Im Jahre 1907 er⸗ 1 hielten Schmidt(freiſ.) 25 249 und Kunert(Soz.) 24 941 1 5 Stimmen. Von 33 413 Wahlberechtigten hatten 47214 * oder 89 Prozent von ihrem Wahlrechte Gebrauch ge⸗ 4 macht. Der Kreis wird alſo nur bei einer ähnlich hohen * Wahlbeteiligung der Sozialdemokratie wiederum zu ent⸗ 1 reißen ſein. Bei der Erſatzwahl in Koburg werden 61 Nationalliberale, Freiſinnige und Sozialdemokraten um das Mandat kämpfen. Der Sieg des Sozialdemokraten a dürfte hier ausgeſchloſſen ſein. Es fragt ſich nur, ob der 8 nationalliberale oder der freiſinnige Kandidat wird in 1 den Reichstag einziehen dürfen. Der Kreis Lands⸗ 8 berg⸗Soldin war ſtets abwechſelnd von Liberalen und Konſervativen im Reichstage vertreten. Bei der 10 1 letzten Wahl ſiegte Böning(konſ.) gleich im erſten Wahl⸗ 5 g gange. . Er erhielt 13 828 gegenüber 6176 freiſinnigen 5 1 und 6477 ſozialdemokratiſchen Stimmen. 1 Europäiſches Ausland. 3 N Oeſterreich⸗Ungarn. a ö 1 n Der Geburtstag des Kaiſers Franz Joſef 6 J. wurde in der ganzen Monarchie durch Feſtgottesdienſte und Feſtlichkeiten unter großer Begeiſterung der Be⸗ völkerung begangen. Der Kaiſer hat bei dieſer Gelegen⸗ 1 7 5 heit die erfolgreiche Arbeit ſeines Miniſters des Aeußern, „ Frhrn. v. Aehrenthal, bei der Durchführung der Annexion 1 von Bosnien und der Herzegowina nunmehr belohnt, 1 indem er ihn in den erblichen Grafenſtand erhob.— So erfolgreich aber auch die äußere Politik Oeſterreichs war, ſo wenig befriedigend ſind die Erfolge des Kabinetts 5 Bienerth in den inneren Angelegenheiten. Denn noch immer iſt es nicht gelungen, die Arbeitsfähigkeit des 1 Parlaments zu ſichern. 0? Tſchechiſche Blätter melden, es ſei im Minifkerrat 1 70 bei Beſprechung der letzten Vorfälle in Wien und Nieder⸗ . 0 öſterreich zu einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen dem tſchechiſchen Landsmannminiſter Dr. Zaczek einer⸗ ſeits und den Miniſtern Dr. Schreiner, Freiherrn 1 v. Haerdtl und Dr. Hochenburger andererſeits ge⸗ 4 kommen. Miniſterpräſident Baron Bienerth habe 32 einigemal vermittelnd eingegriffen. Es ſei nicht ausge⸗ 5 J ſchloſſen, daß der Zuſammenſtoß in kurzem noch ein Nachſpiel haben werde.— Der Finanzplan der öſter⸗ reichiſchen Regierung ſoll, wie die„N. Fr. Pr.“ berich⸗ tet, einer Aenderung unterzogen werden. Dabei will 5 ſich die öſterreichiſche Regierung teilweiſe an das Muſter der deutſchen Reichsfinanzreform anlehnen. Man will eine Zündholzſteuer, in der oberſten Klaſſe eine Erhöhung der Perſonalſteuer, eventuell eine Luxusſteuer und eine Erhöhung von Gebühren einführen. Türtei. * Ueber das Niederholen der griechiſchen — der Schutzmachte darauf, den Flaggenmaſt der griechi⸗ ſchen Flagge zu fällen, da dieſe ſelbſt wegen der frühen Morgenſtunde noch nicht gehißt war. Durch das Vor⸗ gehen der Schutzmächte iſt die Pforte lebhaft befriedigt. Der Miniſter des Innern hat an ſämtliche Walis den Be⸗ fehl ergehen laſſen, Maßregeln zur Aufhebung des Boy⸗ kotts der griechiſchen Schiffe zu treffen. Auch hat die Pforte die von Griechenland erbetene Friſt bis Freitag zur Beantwortung der letzten türkiſchen Note bewilligt. Die Friedensausſichten haben ſich demnach bedeutend ge— beſſert.— Am Mittwoch abend wurde dem türkiſchen Miniſter des Aeußern eine Kollektivnote der Schutzmächte überreicht. Ihr Inhalt wird geheim gehalten. Der in der Note vertretene Standpunkt ſoll ſein, daß die Pforte, da die Kretafrage die vier Schutzmächte angehe, Griechen- land in dieſe Frage nicht hineinziehen dürfe. Schweden. „ Man ſcheint allmählich ſtreikmüde zu werden. Die Zeitung„Dagen“ teilt nämlich mit, die Streik⸗ leitung ſei angeſichts der gegenwärtigen Situation geneigt, für einen Vergleichsabſchluß zu wirken. Dieſer ſollte auf der Baſis erfolgen, daß die Arbeitgeber die Ausſperrun⸗ gen und die Arbeiter die Aufforderung zum Generalſtreik widerrufen. Darauf ſollten die Verhandlungen in den einzelnen Induſtriezweigen, bei denen die Ausſperrun⸗ gen ſtattgefunden haben, wieder beginnen.— Dieſe Mel⸗ dung dürfte mit großer Vorſicht aufzunehmen ſein. Aſien. Perſien. * Im Hinblick auf die bevorſtehende Abreiſe des ent⸗ thronten Schahs nach Rußland hat die perſiſche Regierung es für nötig gehalten, beſtimmte Bedingungen über die dem früheren Herrſcher zu zahlende Penſion aufzu⸗ ſtellen. Danach ſoll der Exſchah ſeine Penſion verlieren, wenn er den Verſuch macht, gegen das gegenwärtige Re⸗ gime Verſchwörungen anzuzetteln, beziehungsweiſe wenn ein ſolcher Nachweis gegen ihn erbracht werden kann. Die ruſſiſche und die engliſche Geſandtſchaft ſind von dieſen Beſtimmungen benachrichtigt worden und haben ihre Regierungen um Inſtruktionen über ihr Verhalten dazu erſucht. Wenn die Antwort der beiden Mächte für das neue Regime günſtig ausfallen ſollte, wird der Exſchah gezwungen werden. die Bedinaungen anzuerkennen. Afrika. Marokko. 2 Dem Sultan Mulay Hafid iſt das Glück günſtig, denn endlich iſt ſeinen Truppen die Gefangennahme des Roghi: des Prätendenten Bu⸗Hamara, gelungen. Nach einem Telegramm aus Tanger iſt ein Eilbote mit der Meldung in Fez eingetroffen, daß der Roghi und zehn Notabeln ſeinre Umgebung gefangen genommen worden ſind. Gleichzeitig mit dieſer Meldung traf der Kopf ſeines Kämmerers ein. Zwanzig Verwundete wurden enthauptet, andere Gefangene gemartert. Das Eintreffen des gefangenen Roghi in Fez wird am 25. Auguſt er⸗ wartet. * Ueber die ſpaniſchen Operationen am Rif wird jetzt Nüheres bekannt. Es verlautet, daß General Marinas die Rifleute zwingen will, nach zwei Fronten zu kämpfen. Das Gros ſeiner Truppen ſandte er gegen den Ort Maſor zum Angriff der Guruguſtellung. Gleich⸗ zeitig beförderte der General zur See 8000 Mann auf einen ſtrategiſch wichtigen Punkt, um den Gegnern in den Rücken zu fallen.— Der Riffeldzug wird den Spa⸗ niern noch viel Geld koſten, und es iſt ſehr die Frage, ob dieſe hohen Summen im Rahmen des Staatsbudgets, wie der Finanzminiſter vor kurzem behauptet hat, auf⸗ gebracht werden können. Amerika. Mexiko. * Man befürchtet, daß es im nördlichen Mexiko, be⸗ ſonders in den Staaten Nuebo Leon und Coahuila, zu Unruhen kommen wird und daß deshalb dort der Be⸗ lagerungszuſtand proklamiert werden dürfte. General Bernardo Reyes, der Gouverneur von Nuevo Leon und Kandidat für den Vizepräſidentenpoſten von Mexiko, iſt nach der Hauptſtadt berufen worden, um eine untergeord⸗ nete Stellung tm Kriegsminiſterium anzunehmen. Einſt⸗ weilen jedoch übt General Reyes ruhig ſeine Funktionen als Gouverneur weiter aus und läßt ſich zu ſeinem per⸗ ſönlichen Schutze in Galeana ſtändig von 200 Soldaten bewachen. Der beim Volke beliebte Gouverneur von Coahuila, Miguel Cardenas, iſt vom Präſidenten Porfirio Diaz zum Rücktritt gezwungen worden. Die geſetzgebende Verſammlung des Staates Coahuila hat die Demiſſion ihres Gouverneurs zuerſt abgelehnt, dann jedoch in der Perſon de la Penas einen neuen Gouverneur gewählt, da Cardenas dem Präſidenten Diaz verſprochen hatte, ſein Amt niederzulegen. Alle dieſe Perſonalveränderungen und Vorſichtsmaßregeln werden darauf zurückgeführt, daß die beiden ehrgeizigen Gouverneure der mexikaniſchen Nordſtaaten im Hinblick auf den bald bevor ſte henden Rücktritt des bewährten Präſidenten Diaz einen Staatsſtreich geplant haben ſollen. 14 Aus Stadt und Land. Zeppelins Fahrt nach Berlin wird in Friedrichs⸗ hafen und der Reichs hauptſtadt ſelbſt vorbereitet. Eine Anzahl von Gemeinden hat ſich zur Anlegung von Ankerplätzen erboten in der Annahme, daß das Luft⸗ ſchiff ſie auch ſicher beſuchen werde. Das iſt nicht ganz richtig. Die Zeppelin⸗Geſellſchaft muß allerdings Inter⸗ eſſe daran haben, eine Reihe von Plätzen dieſer Art zu kennen, um gegen alle Eventualitäten auf der großen Fahrt nach Möglichkeit geſichert zu ſein. Sie muß es um ſo mehr haben, als der„Z. 3“ infolge der Ver⸗ zögerungen der Kölner Fahrt knapp zum Termin fertig wird und vorausſichtlich ohne vorherige Probe⸗ fahrt ſofort nach Berlin fliegen muß. Dennoch iſt eine Zwiſchenlandung mit Ausnahme von Bitterfeld nirgendwo vorgeſehen. Dort wird der„Z. 3“ anlaufen, um von dieſem nahe vor Berlin gelegenen Platze aus mit größerer Pünktlichkeit zur feſtgeſetzten Stunde in der Reichs hauptſtadt erſcheinen zu können, andernteils weil Graf Zeppelin mit Rückſicht auf ſeine Krankheit, die ihn zurzeit noch im Konſtanzer Hoſpital zurückhält, erſt von Bitterfeld aus die Führung ſeines Schiffes über⸗ nehmen wird.. Die Motorluftſchiff⸗Studiengeſellſchaft hat ſich bereit erklärt, dem„3. 3“ mit ihrem ganzen Apparat in Bitterfeld ſich zur Verfügung zu ſtellen. Für Mitte September hat Graf Zeppelin einen Beſuch mit dem „Z. 3“ auf dem Vierwaldſtätterſee in Ausſicht geſtellt, wofür als Landungsplatz Triebſchenmoos vorgeſehen iſt. Flagge in Kreta liegen jetzt nähere Nachrichten vor. Danach beſchränkte ſich die Aktion der Matroſenkompaanie RACE WWW r ein Kugelblitz beobachtet worden. An einem langen weißen Streifen aus Südweſten bildete ſich eine große, rubinrote, grell leuchtende Kugel, die ſich direkt an einem Balkon mehrmals drehte und dann langſam nach oben entſchwand. Die Erſcheinung iſt von mehreren beobachtet worden. * Vor den Augen ſeiner Kinder getötet wurde der Straßenbahnſchaffner Kock aus Kiel. Er wurde von ſeinen Kindern vor ſeiner Wohnung an der Hauptlinie der Straßenbahn erwartet. Da ſich dort keine Halteſtelle befindet, ſprang er während der Fahrt ab und kam zu Fall. Als er ſich aufrichten wollte, traf ihn das Tritt⸗ brett des Anhängewagens mit ſolcher Wucht gegen den Kopf, daß ein Teil des Schädels weggeriſſen wurde. 3 Verunglückte ſtarb in den Armen ſeiner entſetzten Linder. ** Der Mord im Reichsgericht. Der Mörder des Reichsgerichts⸗Oberſekretärs Straßburg, der Kaufmann Oskar Bernhard Groſſer aus Steglitz bei Berlin, der am 16. November vorigen Jahres bei einer Verhandlung vor dem Reichsgericht in Leipzig das ſenſationelle Atten⸗ tat auf die Richter des vierten Zivilſenats verübte und dabei den Oberſekretär Straßburg erſchoß, iſt nach ein⸗ gehender Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in der Irrenanſtalt Sonnenſtein wieder dem Unterſuchungsge⸗ fängnis zugeführt worden. Nach den ärztlichen Gut⸗ achten ſoll ſich Groſſer bei Ausführung ſeiner Tat nicht im Vollbeſitz ſeiner Geiſteskräfte befunden haben und wird daher auch nicht in vollem Umfange für die Tat verant⸗ wortlich zu machen ſein. ** Ein ſchwerer Raubmordverſuch wurde in Paris im Hauſe der Verſicherungsgeſellſchaft Winterthur ver⸗ übt. Die Mehrzahl der Beamten hatte während der Mittagspauſe die Bureaus verlaſſen, nur der Beamte Berth war anweſend. Dieſen günſtigen Moment hatten die Verbrecher abgewartet. Ein elegant gekleideter Herr betrat das Bureau und erbat eine Auskunft, worauf ihn Berth erſuchte, ſpäter noch einmal vorzuſprechen. Anſtatt ſich zu entfernen, ſtürzte ſich der Verbrecher auf den ahnungsloſen Beamten, während ein zweiter das Ge— ſchäftslokal betrat und Berth⸗ durch einen Dolchſtich in den Rücken verletzte. Die beiden Räuber konnten unge⸗ hindert mit einigen tauſend Francs das Weite ſuchen. Das Verbrechen wurde erſt nach Schluß der Mittagspauſe entdeckt. Von den Tätern fehlt jede Spur. ** Eine ſinkende Stadt. Im letzten Jahre wurde der ſüdliche Teil Vorderindiens, in erſter Linie Heide⸗ rabad, von verheerenden Ueberſchwemmungen heimgeſucht, bei denen Tauſende von Menſchen ihr Leben einbüßten. Jetzt wird das ſagenumwobene Pandſchah durch die Hoch- flut des Indus ſchwer bedroht. Die Stadt Dera Ghazi Chan im Pandſchab ſcheint unrettbar dem Untergang geweiht zu ſein. Der Indus ſchwemmt unaufhörlich breite Streifen des Landes fort. Täglch ſinken H. uſer, Hut⸗ ten und aſcheen in den Strom. Das Pandſchab iſt immer das erſte Land Indiens geweſen, in das die Eroberer von Weſten her eindrangen. Die Engländer machten 1849 das Pandſchab zu einer indiſchen Provinz. Die Stadt Dera Ghazi Chan, die Hauptſtadt des gleich⸗ namigen Diſtrikts, zählt ungefähr 24000 Einwohner und hat mehrere ſtattliche Moſcheen, Dſchamatempel und eine Militärſtation. ** Ein gewaltiger Sturm hat am Mittwoch an der atlantiſchen Küſte Frankreichs geherrſcht. Es werden ver⸗ ſchiedene Schiffsunfälle gemeldet. Bei Breſt hörte man anhaltend Notſignale eines Dampfers, man konnte ihm aber keine Hilfe bringen. Donnerstag früh wurden zwei Leichen von Matroſen aufgefiſcht. Zwei Segelſchiffe ſind geſcheitert. Bei einem Orkan in Italien kamen zehn Perſonen zu Tode. Von der ärztlichen Kunſt bei den Rifkabylen gibt ein ſpaniſcher Arzt im„Herold de Madrid“ folgende Be⸗ ſchreibung: Die Behandlung geſchieht durch den Mullah, welcher zur Stillung der Blutung eine große Menge Erde ſo auf die Wunde auflegt, daß ſie den ganzen Wundkanal bedeckt. Nach zwei Stunden Abnahme der Erdauflage, Waſchen der Wunde durch Uebergießen ſaurer Milch aus einem Topf, Schmieren von Kuhbutter in das Innere der Wunde und Bedecken der Wundober⸗ fläche mit einer ſtarken Schicht Honig, darüber ein Sti feine Leinwand. Dieſe Behandlung wiederholt ſich alle Tage. Bei Fieber erhält der Verwundete Krüge mit friſchem Waſſer über den Nacken gegoſſen. Bei Kopf⸗ ſchmerzen wird er von den Schläfen nach der Stirn⸗ mitte ſo lange maſſiert, bis ſich die Haut rötet, wonach zweimal ſo ſtark an den Ohren gezerrt wird, daß das Blut in die Ohrläppchen tritt. Das verwundete Glied wird vermittelſt zweier von der Decke herabhängender Turbantücher ſenkrecht hochgehalten, während der übrige Teil des Körpers auf Decken ruht. Der Koran verbietet jegliche Amputation. Daher ſtirbt der Kabyle lieber, als daß er ſich ihr unterwirft. Höchſtens geſtattet er einen Einſchnitt in die Haut zum Abfluß des Eiters oder zur Entfernung des Geſchoſſes. Kranke und Verwundete erhalten zur Ernährung Pfefferminzthee, ſaure Milch und Gebäck aus Gerſte und Zucker. Bei dieſer Art der Behandlung iſt es kein Wunder, daß die Verwundeten raſch ſterben und ſchärfer gegen ſich ſelbſt wüten, als es die ſpaniſchen Geſchoſſe vermögen. t, dee e * Der unentbehrliche Mann. In der Frauenbewe⸗ gung erſchallt wieder der„Schrei nach dem Manne“. Die Führerin der amerikaniſchen Frauenbewegung, Mrs. O. H. P. Belmont, hat ſich für die am 24. und 28. Auguſt in Newport auf Rhodes Island geplanten Verſammlun⸗ gen zu Gunſten des Frauenſtimmrechts der aktiven Mit⸗ wirkung zweier Männer verſichert. Die beiden Herren ſind der Gouverneur von Rhodes Island, Pothier, und der Bürgermeiſter von Newport, Boyle. Der Gouverneur und der Bürgermeiſter werden den Vorſitz in je einer dieſen großen Demonſtrationsverſammlungen führen.— Ohne Männer geht's halt immer noch nicht. ** Brandkataſtrophen in Holland. In Saardam (Provinz Nordholland) brach nachts in der Wohnung eines gebrechlichen Zigarrenarbeiters Feuer aus. Als die Fa⸗ milie erwachte, ſtand das Haus ſchon voll Rauch. Der Mann ergriff zwei Kinder, die Frau das dritte. Plötz⸗ lich ſtolperte er über ſeine Krücke, ſtürzte und mußte die Kinder loslaſſen. Er konnte ſich noch ſelbſt retten. Aber ſobald die Tür geöffnet wurde, ſchoß eine Stich⸗ flamme hervor, die die Frau und ihre drei Kinder ver⸗ brannte. Es wurden noch fünf andere Wohnungen vom Feuer zerſtört.— Zu gleicher Zeit verbrannten nachts in ihrem Häuschen unweit Rysbergen(Provinz Nord⸗ ee eine blinde 80 jährige Frau und ihr 70 jähriger ann. Ein Kugelblitz in Berlin. Bei einem Gewitter am 2. Auauſt iſt in Baumſchulenweag bei Treptom⸗Berlin S D * Unfall der Königin Margherita von Italien. Die Köniainmutter lanate am Donnerstag in Brunnen an. r geil, dieſe⸗ würde/ Aaſe schal“ Koſten reiſe. ton bon alten 1 zalle E Regierun Murk. f tragender die Sha ſollen dr eme Br ** Portsmi ö 1 chin Weihair an eine tötet ui ö Di Agen d. Hufen. und Oite 0 Auf! unter Bet ſeiet fi Denkmal gleiſe ge ne e Ju Vauernm Brüderche Das! ner bom zu zwei wegen U: Jahre 6. In A Gelehrten miſche 90 Arrheniue Die f: Reiſefo Wut un * P. die Ark Intereſſ gabe ger den wirt eth Tur bor Manche 0 gen Folgen ſie einerſet Anlegen, Nalen he 1 Fahren un Anſerer g. ben a eſſen für derwolkm uller, z. N Aeg. Arbeit 10 95 delhen Aöf 0 beſtieg am Montag den Pilatus und wollte in einem kleinen Dampfboot, das ſie gemietet hatte, nach Brunnen zurückkehren. In der Mitte des Sees wurde die Geſell⸗ ſchaft von einem Sturm überraſcht, der die Fahrt ſo ver⸗ zögerte, daß die Nacht hereinbrach. Vom Ufer aus wurde die Gefahr bemerkt, in der ſich das Boot befand. Die Feuerwehr eilte mit Stricken herbei, um das Boot im geeigneten Augenblick feſtzumachen. Die Gefahr, daß dieſes von den Wellen an das Ufer geworfen werden würde, war groß. Das Fahrzeug wurde wie eine Nuß⸗ ſchale hin und her geſchleudert. Königin Margherita blieb jedoch völlig ruhig und legte ſelbſt Hand mit an, als die Feuerwehr endlich Taue hinüberwerfen konnte, um ſie an das Boot zu befeſtigen. Nach übermenſchlichen Anſtrengungen waren das Schiffchen und die Inſaſſen end⸗ lich geborgen. e Opfer des Bergſports. Drei Mailänder Touriſten, die am Sonntag im nördlichen Teil der Monte Roſagruppe aufgeſtiegen ſind, werden vermißt. Es muß angenommen werden, daß ſie Opfer der Berge geworden ſind. Ver⸗ ſchiedene Rettungskarawanen wurden ausgeſchickt, haben aber keine Spur von den Unglücklichen gefunden. Ein franzöſiſcher Salomo. Zwei Bauern in einem franzöſiſchen Dorfe ſtritten ſich um ein Dutzend Hühner. Jeder behauptete, der Beſitzer zu ſein. Da ihre Freunde eine Einigung nicht zu erzielen vermochten, wurde die Streitfrage dem alten Friedensrichter des Dorfes vorge⸗ legt. Dieſer war um eine Löſung nicht verlegen. Er befahl, die Hühner herbeizubringen und ſelbſt entſcheiden zu laſſen.„Wir,“ rief er den horchenden Dorfgenoſſen zu,„wollen uns dort in der Mitte zwiſchen den Höfen der Prozeßgegner aufſtellen. Und dann laſſe man die Hühner hier ruhig fliegen.“ Alſo geſchah es, und die zwölf Hühner flogen ohne Zögern dem einen Hofe zu. Der Friedensrichter aber erklärte die Klage des zweiten Hof⸗ inhabers für abgewieſen und verurteilte ihn zu den Koſten des Verfahrens. * Staatszuſchüſſe für Shakleton. Miniſterpräſident Asquith empfahl namens der Regierung dem Parlamente die Gewährung eines Zuſchuſſes von 400 000 Mark zu den Koſten der von Shakleton unternommenen Südpolar⸗ reiſe. Dieſe Summe deckt die Bankbürgſchaft, die Shakle⸗ ton von einigen reichen Leuten unter der Bedingung er⸗ halten hat, daß er den Betrag am 10. Juli 1910 zurück⸗ zahle. Shakleton erhielt außerdem von der auſtraliſchen Regierung 100 000 Mark und von Neuſeeland 20 000 Mark. Es bleiben alſo von den 860 000 Mark be⸗ tragenden Koſten der Reiſe 340 000 Mark aufzubringen, die Shakletons Verwandte vorgeſchoſſen haben. Dieſe ſollen durch Reiſevorträge Shakletons und die Ausgabe eines Buches gedeckt werden. * Exploſion auf einem engliſchen Zerſtörer. In Portsmouth wird amtlich bekannt gegeben, daß auf dem zur chineſiſchen Station gehörigen Zerſtörer„Otter“ zu Weihaiwei eine Exploſion ſtattfand, durch die eine Tür an einem Dampfkeſſel fortgeblaſen und zwei Heizer ge⸗ tötet und zwei andere lebensgefährlich verbrüht wurden. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Die Königin⸗Witwe von Italien beſichtigte die An⸗ lagen der Zeppelin⸗Luftſchiffbaugeſellſchaft in Friedrichs⸗ hafen. Die Führung übernahmen Graf Zeppelin junior und Direktor Colsmann. Auf dem Schlachtfelde von Mars⸗la⸗Tour fand unter Beteiligung franzöſiſcher Behörden eine Gedenk- feier für die Helden des Todesritts ſtatt, bei der ein Denkmal des Erſten Garde⸗Dragoner⸗Regiments enthüllt wurde. Bei Erlangen hat ſich der von einer Kirchweil heimkehrende Gärtner Batz im Rauſch auf das Eiſenbahn⸗ gleiſe gelegt, wo ſpäter ſeine Leiche mit abgefahre⸗ nem Kopf gefunden wurde. In Olling in Oberbayern hat ein 11 jähriges Bauernmädchen, das das Mähen probieren wollte, ſein Brüderchen mit der Senſe getötet. Das Kriegsgericht verurteilte den Oberleutnant Wag⸗ ner vom Bezirkskommando zu Flöha wegen Fahnenflucht zu zwei Monaten Gefängnis. Wagner erhielt kürzlich wegen Urkundenfälſchung und Erpreſſung zwei Jahre Gefängnis. In Anweſenheit des Prinzen Eugen ſowie zahlreicher Gelehrten wurde in Stockholm das phyſikaliſch⸗che⸗ miſche Laboratorium der Nobelſtiftung, das ſogen. Arrhenius⸗Inſtitut, eingeweiht. Die franzsſiſche Regierung hat die bisherigen Reiſe formulare wegen ihrer Unhandlichkeit abge⸗ ſchafft und Hefte nach deutſchem Muſter ein⸗ geführt. a In Cadiz iſt ein heftiger Erdſto ß verſpürt worden. Mehrere Häuſer weiſen Riſſe auf. ö 4 Soziales. I Der Gewerkverein chriſtlicher Bergarbeiter hat an die Arbeitgeber, vertreten im„Verein für bergbauliche Intereſſen im Oberbergamtsbezirk Dortmund“, eine Ein⸗ gabe gerichtet, in der Vorſchläge gemacht werden, wie den wirtſchaftlichen Nachteilen der Arbeiter infolge des wechſelnden An⸗ und Abflauens der Konjunk⸗ tur vorgebeugt werden könne. Darin heißt es u. a.: Manche Grubenverwaltungen verſchärfen noch die trauri⸗ gen Folgen der jetzigen ungünſtigen Wirtſchaftslage, indem ſie einerſeits zahlreiche Feierſchichten für die Belegſchaften einlegen, und andererſeits an den Arbeitspunkten, wo die Kohlen beſonders billig zu holen ſind, Ueberſchichten ver⸗ fahren und des Nachts vollſetzen laſſen. Im Intereſſe unſerer Induſtrie und ihrer Arbeiter bitten wir deshalb den Borſtand des Vereins für die bergbaulichen Inter⸗ eſſen für den Oberbergamtsbezirk Dortmund, bei den Verwaltungen der Vereinszechen darauf hinwirken zu wollen, daß allenthalben eine zweckmäßige Verteilung der Arbeiten in der Grube erfolgt, um die Feierſchichten nach Möglichkeit einzuſchränken, und wenn ſich in ein⸗ zelnen Fällen Feierſchichten nicht vermeiden laſſen, dieſe in gerechter Weiſe auf alle Arbeiter verteilt werden. Aus Nah und Fern. — Mannheim, 20. Aug. In der Fabrik Heuß u. [Co. im Hafen ſchlug am Dienſtag ein Dampfhammer dem 17 Jahre alten Arbeiter Friedrich Weinſchüler von hier auf den rechten Fuß, der völlig platt gedrückt wurde. Der Fuß iſt wohl verloren und wird amputiert werden müſſen. — Birkenau, 20 Aug. Ein langwieriger und koſt⸗ ſpieliger Prozeß iſt gegenwärtig im Großh. Amtsgericht Fürth anhängig. Der Sachverhalt iſt ſo: Ein auswärtiger Handelsmann verkaufte an einen hieſigen Händler vor längerer Zeit eine Kuh, die als„gewöhnt“ bezw.„zugfeſt“ protokolliert war. Der hieſige Viehhaͤndler verkaufte das„Zugtier“ dann wieder an einen Landwirt einer Nachbargemeinde, welch letzterer aber die Kuh alsbald wieder zurückſchickte mit einem Bemer⸗ ken, ſie ſei nicht„zugfeſt“. Daraufhin ſagte dann der hieſige Handelsmann ſeinem Kollegen am Amtsgericht Fürth den„Du“ an. Trotzdem nun die Klage ſchon nahnezu 5 Jahre dauert, konnte leider noch keine gerichtliche Ent⸗ ſcheidung herbeigeführt werden. Nun ſcheint die Sache ins letzte Stadium zu treten. In der verfloſſenen Woche wurden jegen Tag durch einen hieſigen Landwirt als Sachverſtändiger unter Beiſein eines Gerichts- Unterbeamten aus Fürth mit der Kuh Proben ihrer Leiſtungsfähigkeit im Ziehen abgehalten. Heute weilte nun das Amtsgericht mit den beiderſeitigen Rechtsanwälten und weiteren Sachverſtändigen, ſowie die beiden klagenden Teile dahier, um die Schlußprobe mit dem„gehörnten Vieh“ vorzunehmen. Ob jetzt das Urteil gefällt werden kann. Das gibt eine teuere Kuh! — Heppenheim, 20. Aug. Das im vorigen Monat ins Leben gerufene Volksbureau für die Bergſtraße und die angrenzenden Odenwaldteile erfreut ſich ſtetig wachſender Benutzung, insbeſondere ſeitens der Arbeiterkreiſe. — Beusheim, 20. Aug. In den Tonwerken von Kärchner u. Weiler geriet eln Arbeiter zwiſchen einen ge⸗ ladenen Wagen und eine Mauer und wurde erheblich gequetſcht. — Von der Bergſtraße, 20 Aug. Auf den Obſt⸗ märken unſerer Gegend erbrachte in der letzten Zeit der Zentner Aprikoſen 18 Mark, Pfirſiche 18—19 Mark, Mirabellen 12—14 Mark, Frühpflaumen 12—13 Mark, Frühzwetſchen 14— 16 Mark, Reineklauden 14 16 Mark, Tomaten 15 Mark, Einmachbohnen 8—10 Mark, türkiſche Zwetſchen 10 bis 12 Mark. — Aus dem Odenwald, 20. Aug. Nach Ablauf von 10 Jahren wird es in unſerem Odenwald nur wenig Gemeinden mehr geben, die nicht mit Waſſerleitungen verſehen find. Für die nächſte Zeit ſind ſolche wieder für ſechs Ge⸗ meinden vorgeſehen, namlich für Schlierbach und Mörlenbach im Weſchnitztal, ſowie Ober⸗ und Unter⸗ Seebach, Hebſtahl, Rehbach und Langen-Brombach im Kreiſe Erbach. * Deutſches Feſt— Wormſer Volksfeſt. In der alten Nibelungenſtadt am Rhein feiert man am nächſten Sonntag und Montag das altbekannte deutſche Feſt als ein Volksfeſt im edelſten Sinne. Ein Doppelballonaufſtieg auf dem Doerr- und Reinhartſchen Tafelacker, veranſtaltet vom oberrheiniſchen Luftſchlfferverein in Straßburg, und verbunden mit einem Brieftaubenwetifliegen, eröffnet in den Morgen- ſtunden des Sonntags die feſllichen Darbietungen An ver- ſchledenen Plätzen im Innern der Stadt finden Promenaden⸗ konzerte ſtatt. Nachmittags um 3 Uhr verkünden Böller⸗ ſchüſſe den Beginn des eigentlichen Wieſenfeſtes. Von 3—5 Uhr werden große Schülermaſſen der Volksſchule abwechſelnd geſangliche Darbietungen, Reigen und Spiele vorführen. Von 5— 6 ¼ Uhr reiben ſich turneriſche Vorführungen und Jugendſpiele daran, während von 6¼—7¼ Ubr die Sport- vereine Wettkämpfe ausfechten, für die 2 Preiſe geſtiftet wurden. Große geräumige Wirtſchaftsballen ſorgen in aus⸗ alebigſter Weiſe für Speiſe und Trank, ein Jupplatz gibt Jung und Alt reichliche Gelegenheit, ſich auszutoben, während die 118er Regimentskapelle die Feſtkonzerte übernommen hat. Ein Brillantfeuerwerk, fuͤr das eine recht bedeutende Summe in den Voranſchlag eingeſtellt wurde, mit den verſchledenſten Ueberraſchungen und einer Schlußbuldigung für den Helden des Tages, den Bezwinger der Lüfte, Grafen Zeppelin, be⸗ ſchließt dann abends den Reigen der offtzlellen Darbietungen des Feſtſonntags. Der Feſtplatz liegt in der Nähe des Rheins, am Wormſer Wäldchen; er bietet 30 000 Feſtteil · nehmern angenehmſten Aufenthalt. — Offenbach, 20. Aug. Der Portefeuiller Georg Klein von hier ſprang am Sonntag abend bei der Fähre zwiſchen Griesheim und Schwanheim in den Maln. Er wurde von Spaziergängern aus dem Fluß gezogen. Es gelang ihm fedoch, ſich wieder loszureißen, und er ſtürzte ſich nun zum zweitenmal ins Waſſer und verſchwand in den Wellen. Seine Seiche wurde bald darauf gelandet. * Das Ende des Schulausflugs. Eine Lehrerin in Offenbach hatte mit ihrer Klaſſe einen Spaziergang nach Frankfurt zu gemacht. Gegenüber der Schleuſe fließt die ſogenannte Floßrinne, ein Waſſerlauf, der bei ge⸗ ſchloſſenem Trommelwehr nur eine ganz geringe Tiefe hat. In dieſer Floßrinne plätſcherten die Mädchen vergnügt herum. Plötzlich brauſten mit verheerender Wucht die Wogen des Mains in die Floßrinne, alles mit ſich fort⸗ reißend. Einige Knaben hatten den Hebel der Trommel⸗ wehrklappe herumgeworfen und ſo einem reißenden Stru⸗ del von 1,50 Meter Tiefe freie Bahn gegeben. Auf die Schreckensrufe ſprangen Arbeiter herbei und machten ſich unter Hinanſetzung des eigenen Lebens ans Rettungs⸗ werk. Leider gelang es nicht, dem entfeſſelten Element alle Opfer zu entreißen. Sechs Mädchen fanden den Tod, und einer der mutigen Retter, der 24 Jahre alte Arbeiter Göbel, wurde mit zwei Kindern im Arm in die Tiefe geriſſen. — Mainz, 20. Aug. Erſtickt in ſeinem Bettchen iſt vorgeſtern während der kurzen Abweſenheit ſeiner Mutter das Kind des Taglöhners Steinmetz. — In Wirtſchaften mit ſtarker Viehhaltung erzielt man beſonders gute Ernten, wenn die reichlich mit Stall miſt gedüngten Felder eine Beidüngung mit Thomasmehl erhalten. Stallmiſt iſt ja bekanntlich phosphorſänrearm. Beim Wintergetreide wird durch eine derartige Phosphorſäure⸗ zufuhr neben höheren Erträgen die Ausbildung von ſchwereren Körnern erzlelt, abgeſehen davon, daß eine Thomasmehldüngung auch mit dazu beiträgt, dem bet reichlicher Stallmiſtdüngung leicht eintretenden Lagern vorzubeugen. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bing ener, Viernheim Goltesdienſt⸗Orönung der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Fonntag, den 22. Auguſt bis einſchl. Hamſtag, den Pfarramtllehe MIttellung- 28. Auguſt.(Nachdruck verboten In der neuen Kirche am Sonntag: 7 Uhr hl. Meſſe und Austeilung der hl. Kommunion. ½8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Chriſtenlehre fur die Jünglinge. 2 Uhr Andacht; darauf Verſammlung der Jungfr. Kongregation. 4 Uhr Verſammlung des Arbeiterinnen⸗Vereins. In der alten Kirche: Morgens/ 10 Uhr Kindermeſſe. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienſt In der nenen Kirche an Werktagen: Montag: 6 Uhr 1. und ½7 Uhr 2. S. A. für A. Maria Helbig geb. Martin. Dienſtag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für A. M. Bugert, Groß⸗ eltern und Angehörige. Mittwoch: 6 Uhr 3. S.A. für A. M. Helbig geb. Martin. ½7 Uhr beſt. Br.-A. zu Ehren der hl. Familie für Hofmann und Lanz. Donnerſtag: 6 Uhr 1. und ½7 Uhr 2. S.-⸗A. für Kath. Herbert geb. Geiger. Freitag: 6 Uhr 1. und ½7 Uhr 2. S.⸗A. für ledig Adam Gutperle. Samſtag: 6 Uhr 3. S. A. für Kath. Herbert geb. Geiger. 7 Uhr beſt. B.⸗A. zu Ehren der hl. Familie für Eufinger und Martin. Am Montag iſt um 6 Uhr hl. Meſſe bei den Engl. Fräulein. In der alten Kirche an Werktagen: Dienſtag: ½6 Uhr geſt. E-A. für V. Haas, Ehefrau Marg. geb. Martin und Tochter Marg. Mittwoch: ½6 Uhr beſt. S.A. für Kath. Niebler geb. Binninger, Eltern und Schwiegereltern. Donnerſtag: ½6 Uhr geſt. J. G. für M. Kempf 5., Ehefrau Kath. geb. Winkenbach, T. Kath. geb. Kirchner, S.: Val., Nik. und Schw.⸗Sohn Georg Kirchner. Freitag: ½6 Uhr geſt. S.⸗A. für Joh. Winkler 10., Ehef. Magd. geb. Winkler, Kinder und beiderſ. Eltern. Samſtag: ½6 Uhr geſt. S.⸗A. für Math. Ohnek und Ehefrau Barbara geb. Eppel. Verkündet e: Philipp Eufinger und Kath. Martin Ztenmal. Adam Hofmann 5. und Anna Maria Lanz Ztenmal. Joh. Gallet und Sophie Espenſchied Ztenmal. Leonh. Johann aus Waldmichelbach, S. v. Wilhelm Johann und ſ. Ehefrau Ellſ. geb. Bickel und Kath. Huckele, T. v. 7 Gg. Huckele und ſ. Ehefrau Kath. geb. Griſemer Itenmal. 5. Laurentius Herwerth aus Käferthal, S. v. Adam Herwerth und ſ. Ehefrau Sus. geb. Gleisner und Anna M. Adler, T. v. Nikolaus Adler und ſ. Fhefrau Marg. geb. Wieland Itenmal. 6. Kaspar Klee 1., S. v. 1 Mich. Klee und ſ. Ehefrau A. M. geb. Sander und Kath. Sax, T. v. 7 Franz Primus Sax und ſ. T Ehef. Kath. geb. Martin Itenmal. 7. Jakob Adler 5., S. v. Joh. Adler 7. und ſ. f Ehef. Marg. geb. Winkler und Kath. Helfrich, T. v. 7 Jakob Helfrich 4. und ſ. Ehefrau Kath. geb. Mandel 1tenmal. Gottesdienſt-Orduung. Katholiſche Gemeinde Fürth. Dountag: Früh 6 Uhr Beichtgelegenheit. 7 Uhr Frühmeſſe mit gemeinſamer hl. Kommunion der Chriſtenlehrpflichtigen. 9 Uhr Hochamt. Kirchenparade des Kriegervereins zum Andenken an die Schlacht bei Gravelotte am 18. Auguſt 1870 Nachm. 2 Uhr Andacht. Um ½7 Uhr Roſenkranz. Am 25. Auguſt iſt das öffentliche große Gebet für die Pfarrei. August Noll, Schuhmacherei Rathausſtraße 20 Viernheim Rathausſtraße 20 empfiehlt ſich zur Nenanfertigung von Schuhwaren aller Art in bekannt tadelloſer Ausführung zu billigen Preiſen. Sämtliche Reparaturen ebenfalls ſchnellſtens zu folgenden Preiſen: Herren-Sohlen mit Fleck, genäht u. genagelt von M. 2.60 an . Damen⸗Sohlen„„ e eee eee reg w,—:„ Damen-Sohlen„„ 1.40 an Kinder ⸗Sohlen je nach Größe. Auf Wunſch werden die Schuhe abgeholt und wieder zugeſtellt. Gleichzeitig mache auf meine Annahmeſtelle bei Friſeur Georg Hahl, Lampertheimerſtraße, aufmerkſam. Echter Weineſſig, reiner Fruchteſſig, fſt. Salatöl.. p. Ltr. 1.05 Mk. fſt. Speiſeöl.. p. Ltr. 0.85 Mk. Bodenöl.. p. Schopp. 0.20 Mk. ferner tägl. friſche Tafelbutter Palmin u. Palmona 2 Philipp Tahres 1. —— — 1 . J. Lindemann Mannheim F 2, 7 Billigſte Bezugsquelle moderner, guter Gualitäten Damenkleiderſtoffe und Herren- Anzugſtoffe Warnung! 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