let. N zu 0 igträtz bezlelt, is8seben, ut und lles dies iſe badebeul J oe — J 9 höhung ele. ih, bi en und darf i 2 —— . — nat 5 8 2 3 — 5— — 3 aut — —— 6 . * Viernhei Viernheimer Jeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Bonnerſtags u. Jamſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonmtagsfeier“. Bezugspreis: 80 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. mel Amtsblatt 0 nzeiger Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. verbreitetſte and geleſenſte Jeitung in Diernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 101. 56. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands. bec Breslau, 30. Auguſt. Die Gegendemonſtration gegen die Breslauer Ge⸗ neralverſammlung ſcheinen darauf angelegt zu ſein, dem diesjährigen Katholikentage erſt recht ein glänzendes Re⸗ lief zu geben. Die Rieſenleiſtung, welche das Lokal- komitee in ehrlicher, ſchwerer Arbeit bewältigt hat, im⸗ poniert ſelbſt den verbiſſenſten Gegnern. Sie reden ſich darum mit der poveren Ausflucht heraus, das kenne man ja ſchon, die katholiſche Kirche verſtehe es immer, durch glänzenden Pomp zu begeiſtern. Und ſo konſtatiert denn ein waſchechtes Breslauer Kulturkämpferblatt mit be⸗ trübten Herzen, daß die Breslauer, obwohl in der Mehr- heit evangeliſch, doch ſämtlich auf den Beinen ſeien, um den Feſtzug, die Feſtſtraßen, die Studenten⸗Auffahrten uſw. zu ſchauen. Den Tanz der Katholikentag⸗Gegner eröffnete am Samstag der durch ſeine Konflikte mit der Militärbe⸗ hörde ſattſam bekannte frühere Oberſt a. D. Gädke in der„Demokratiſchen Vereinigung“, dem verkrüppelten Stiefbruder der Sozialdemokratie. Aber es ging ihm nicht anders, wie mit ſeinen Berichten über den ruſſiſch⸗ japaniſchen Krieg, die ihm den Namen„Zu⸗Spätke“ ein⸗ brachten, weil ſie immer eintrafen, wenn ſchon wieder etwas ganz neues paſſiert war. Was der Exoberſt gegen Katholizismus vorbrachte, war ein ſtark dilettantiſch ver⸗ wäſſertes Zeug und iſt nicht der Rede wert. Ein Offi⸗ zier aber, der ein ſo empfindliches Ehrgefühl hat, wie es in Preußen üblich iſt, ſollte ſich hüten, dem politi⸗ ſchen Gegner ſo niedrige und völlig aus der Luft ge⸗ griffene Abſichten zu unterſtellen, wie es Gädke mit dem Centrum tat; mit dem Ehrenkodex iſt das unver⸗ einbar. Natürlich wollten ſich die Sozialdemokraten den Wind ihres Breslauer Mandatshungers nicht aus den Segeln nehmen laſſen. Jetzt, wo Centrum und Freiſinn ſo ſcharf einander gegenüberſtehen, kann Eduard Bernſtein ja wieder auf ein Mandat in Breslau hoffen. Gerade er, der„Wiſſenſchaftler“, war ja auch als erſter be⸗ rufen,„Biſchof Ketteler und Laſalle“ gegenüberzuſtellen. Aber— unter freiem Himmel! Eduard Bernſtein, der ſchwachbrüſtige Literat, als Redner in Volksverſammlun⸗ gen unter freiem Himmel! Was war da anders als ein Mißerfolg zu erwarten?! Eine beſondere Spielart der Sozialdemokratie, die„Freireligiöſen“, laden offenbar zur Ergänzung dieſes Eindrucks zu einer Verſammlung unter dem Schlagworte„Los von Rom“ ein. Dr. Schie⸗ ler, freireligibſer Prediger in Danzig,„früher Pro⸗ feſſor am Prieſterſeminar in Mainz“, dann der ehemalige Schneidermeiſter und ſozialdemokratiſche Reichstagsabge— ordnete Ewald Vogtherr, jetzt„Schriftſteller“ in Wies⸗ baden, und der Breslauer„freireligiöſe Prediger“ ſollen wieder ihren Willen die Bedeutung des Katholikentages ins rechte Licht rücken. Es fehlt nur noch Adolf Hoff⸗ mann, der„Zehngebote-Hoffmann“, der unermüdliche Kämpfer gegen die Regeln der deutſchen Sprache; an⸗ ſcheinend aber hat er genug an dem Mißerfolge beim Euchariſtiſchen Kongreſſe in Köln. ** ** Geſtern abend fand in der Feſthalle die Begrüßungs⸗ verſammlung ſtatt, in der die Glaubensgenoſſen aus den verſchiedenſten Teilen Deutſchlands und des Auslandes die Grüße der dortigen Katholiken überbrachten. Sie wies den gleichen Zudrang auf wie die kurz vorher⸗ gegangene Arbeiterverſammlung. Die elektriſche Beleuch⸗ tung ließ das harmoniſche Farbenſpiel der inneren Aus⸗ ſtattung recht zur Geltung kommen, insbeſondere die Er⸗ löſerſtatue und die allerſeeligſte Jungfrau wirken mit ihrem Perlenkranze und elektriſchen Glühlichtern zur an⸗ dächtigen Stimmung. All die alten treuen Mitglieder der Generalverſammlung hatten ſich zu dieſer Verſamm— lung faſt vollſtändig eingefunden. Es würde zu weit führen, alle hervorragenden Namen zu nennen oder ein Wort über die gebotenen muſikaliſchen Genüſſen zu ver⸗ lieren, die auch den höchſten Anſprüchen genügen mußten. Der Präſident des Lokalkomitees, Geh. Juſtizrat Dr. Porſch, eröffnete die Verſammlung mit einer über⸗ aus herzlichen Begrüßungsanſprache, die in einem be⸗ geiſtert aufgenommenen Hoch auf Papſt und Kaiſer aus⸗ klang. Es folgten noch zahlreiche weitere Reden deut⸗ — und außerdeutſcher Beſucher der Generalverſamm- ung. Mit dem feierlichen Pontifikalant zum heiligen Geiſte begann die Reihe der eiligen Arbeitstage der Katholiken⸗ verſammlung am Montag früh. Auch dieſer Tag bot den Breslauern nochmals ein glänzendes Schauſpiel. In der farbenprächtigen Wagenauffahrt der katholiſchen far⸗ bentragenden Studentenverbindungen mit mehr als 70 Wagen und zwei Muſikchören bewegte ſich ein impoſan⸗ ter, vornehm wirkender Zug durch die Hauptſtraßen der Stadt und legte Zeugnis davon ab, daß auch die ſtudie⸗ renden katholiſchen jungen Männer bereit ſind, offen Farbe zu bekennen. Auch hierbei waren die Breslauer Telephon-Mauf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. ber 1909. Donnerſtag, den 2. Septem uno nicht zuletzt die Breslauerinnen zu vielen Tauſen⸗ den als Zuſchauer und Zuſchauerinnen vertreten. Um ½10 Uhr trat dann der 56. Katholikentag in ſeine Arbeit ein. Erſte geſchloſſene Verſammlung im Saale des St. Vin⸗ zenzhauſes. Der Vorſitzende des Lokalkomitees, Geheimrat Porſch, eröffnete die Verſammlung mit einer kurzen Begrüßung und der Mitteilung, daß der Heilige Vater auf das Begrüßungstelegramm eine Antwort geſandt habe, die un⸗ gefähr folgenden Wortlaut hat: „Geliebter Sohn, Gruß und apoſtoliſchen Segen! Der deutſchen Katholiken Einſicht und heiliger Eifer bekundet gewiß viel, beſonders aber die Tatſache, daß ſie ſchon ſeit langer Zeit alljährlich in großer Zahl zuſammenzukommen, um gemeinſame Angelegenheiten zu beraten. Vielfacher Nutzen iſt daraus entſprungen, Nutzen ſowohl für die Kirche, als auch für den Staat. Die Verſammlungen haben nicht nur gebracht Ver⸗ mehrung des göttlichen Glaubens im Volke, ſondern Befeſtigung der Ehrerbietung und frommer Ergeben⸗ heit gegen Chriſti Stellvertreter, Förderung der Einig⸗ keit unter den Guten und Verteidigung der Rechte der Kirche. Sie haben gebracht die Heilmittel Chriſti der Klugheit und chriſtlichen Caritas gegen ſoziale Schäden und die wirkſame Verteidigung der Autorität der Re⸗ gierung und der öffentlichen Sicherheit gegen die Um⸗ ſturzbeſtrebungen. Da wir dieſes nun wohl wiſſen, haben wir uns ſehr gefreut, als wir aus Euerem Briefe erfuhren, daß in Breslau von neuem eine ſolche Generalverſammlung veranſtaltet werden ſollte. Daß dieſe ebenſo fruchtbar ſein wird, hoffen wir be⸗ ſtimmt. Unſer geliebter Sohn Georg, Kardinal Fürſt⸗ biſchof, der ſehr zu unſerer Freude durch Gottes Güte uns und der Kirche erhalten geblieben iſt, tritt mit ſeinem Segen für Euch ein. Ihr ſehet ja, mit wel⸗ chen Mitteln die Feinde des katholiſchen Glaubens ge⸗ rade jetzt die Vernichtung der Kirche anſtreben. Ihr werdet die ruchloſen Anſchläge abſchlagen, Ihr werdet dafür ſorgen, daß die Katholiken zum apoſtoliſchen Stuhl umſo feſter ſtehen und die Pflichten der heili— Zucht umſo treuer betätigen. Hütet euch vor ver⸗ derblichen Irrtümern und haltet feſt am überliefer⸗ ten Glauben. Was Ihr alſo von uns erbittet, tun wir geneigten und willigen Herzens. Wir bitten die heilige Hedwig, die Patronin Schleſiens, daß ſie, wie ſie einſt die chriſtliche Kultur in jenen Landen nach ihrer Vernichtung wieder hergeſtellt hat, Euch als Ver- mittlerin göttlicher Wohltaten zur Seite ſtehen möchte. Als Zeichen unſeres Wohlwollens erteilen wir Euch, geliebte Söhne, liebevoll den apoſtoliſchen Segen. Gegeben Rom bei St. Peter, 26. Juli 1909 im ſechſten Jahre unſeres Pontifikats, Pius X.“ Dr. Porſch fuhr dann fort: Wir alle ſind dem Heiligen Vater aus ganzem Herzen dankbar für dieſe Anerkennung, der Sie mit mir lebhaften Ausdruck geben wollen: Seine Heiligkeit Papſt Pius X., er lebe hoch, hoch, hoch!— In dieſen Ruf ſtimmte die Verſammlung begeiſtert ein. Dr. Porſch kam dann auf das Verbot der polni⸗ ſchen Verſammlungen zu ſprechen. Wenn, ſo führte er aus, in einem ſolchen Falle eine Ausnahme nicht zu⸗ läſſig ſein ſoll, ſo verſtehe ich nicht, weshalb man nicht ein glattes Verbot in das Geſetz aufgenommen hat. (Lebhafte Zuſtimmung.) Wir haben, da dieſes Verbot offenbar im Einvernehmen mit Berlin erfolgt iſt, auf eine Beſchwerde nach Berlin verzichtet. Die Ausſprache wird auf einem anderen Boden ſtattfinden müſſen.(Leb⸗ hafter Beifall.) Wir kommen jetzt zur Wahl des Präſidiums. Da ſchlagen wir Ihnen mit Rückſicht auf die engen Beziehun⸗ gen Schleſiens zu Weſtfalen einen Sohn der roten Erde, Herrn Abg. Herold, vor.(Stürmiſcher Beifall.) Abg. Herold: Für dieſes große Vertrauen ſpreche ich Ihnen meinen verbindlichen, wärmſten Dank aus. Dieſes Vertrauen darf ich umſo höher einſchätzen, als es mir erwieſen wird trotz langjähriger politiſcher Tätigkeit und Wirkſamkeit im öffentlichen Leben(Heiterkeit) und wenn gerade hier in Breslau auf meine Perſon die Blicke ſich gerichtet haben, ſo iſt das vielleicht darauf zurück⸗ zuführen, daß man in Schleſien eine beſondere Vorliebe für das Münſterland hat. Denn der berühmte Fürſt⸗ biſchof Melchior von Diepenbrock entſtammte ja auch dem Münſterlande, und mein unmittelbarer Vorgänger in der Leitung der Katholikenverſammlung vom Jahre 1886 war ein enger Landsmann von mir, Dr. Clemens Frhr. von Heermann. Für mich iſt die Nachfolge an dieſem Ehrenplatze gerade nach dieſem um die katholiſche Kirche ſo ausgezeichnet verdienten Mann ſehr ſchwierig. Ich bin mir der hohen Ehre voll be⸗ wußt, indem Sie mir die vornehmſte Ehrenſtellung der Katholiken für dieſes Jahr übertragen; andererſeits iſt die Verantwortung außerordentlich ſchwer, und jeder, der dieſe Stellung einnimmt, wird von einer gewiſſen Beſorg⸗ nis erfüllt werden, mag er nun daran gewöhnt ſein, große Verſammlungen zu leiten oder nicht. Aber durch 23. Jahrgang. eines wirb die Aufgabe weſentlicher erleichtert, das iſt die geſchloſſene Einmütigkeit und Begeiſterung, welche ſich noch auf allen Katholikenverſammlungen geltend ge⸗ macht hat. Ich bin feſt überzeugt, daß derſelbe Geiſt, welcher früher auf den Katholikentagen geherrſcht hat, auch hier in Breslau zur Geltung kommen wird, daß es auch hier ſein wird, wie es früher war. Und ſo nehme ich denn die Wahl an(ſtürm. Beifall) im feſten Ver⸗ trauen auf Ihre bisherige Unterſtützung(erneuter Beifall) und in der Hoffnung, daß der allgütige Gott mir mit ſeiner wirkſamen Gnade beiſtehen werde.(Langanhaltender Beifall.) Der Präſident des Lokalkomitees, Geheimer Juſtizrat Porſch, ſchlägt vor, einen Ehrenpräſidenten in der Perſon des hochverdienten langjährigen Reichstags⸗ 5 Grafen Franz v. Balleſtrem⸗Plawinovitz zu wählen. Mit donnerndem Beifall begrüßte die Verſammlung dieſen Vorſchlag, und der Gewählte betrat, geführt und auf zwei Stöcke geſtützt, die Rednertribüne, um in beweg⸗ ten Worten für die ihm erwieſene Ehre zu danken. Zum erſten Vizepräſidenten wurde dann der Sohn des verdienten Veteranen und langjährigen Reichstagspräſi⸗ denten, Graf Valentin von Balleſtrem gewählt, der die Wahl annahm und als geborener Breslauer den Wunſch ausſprach, die Katholikenverſammlung unter den Schutz des Patrons der Stadt Breslau, des heiligen Johannes des Täufers, zu ſtellen. Zum zweiten Vizepräſidenten wählte die Verſamm⸗ lung Frhrn. Dr. jur. Johann Arentin. Nachdem noch die Schriftführer und die Vorſitzenden der Ausſchüſſe gewählt waren, legte der Präſident des Lokalkomitees Geheimer Juſtizrat Dr. Porſch die Leitung in die Hände des neugewählten Geſamtvorſtandes nieder. Präſident Herold ſchlug dann Begrüßungs⸗ telegramme an Papſt und Kaiſer vor. Es folgte der Bericht des Vorſitzenden des Zentralkomitees, den leider Grafſ Erbdroſte Viſchering wegen ſchwerer Err krankung nicht perſönlich vorleſen konnte. Die Verſamm⸗ lung ſandte ihm ein Begrüßungstelegramm mit dem Wunſche für baldige Geneſung. Inzwiſchen waren die Anträge verteilt worden on denen Dr. Karl Bachem die Reſolution über die„römi⸗ ſche Frage“ und Kommerzienrat Cahensly die über den St. Rafaels⸗Verein motivierte. Beide Reſolutio⸗ nen wurden einſtimmig angenommen, ebenſo die Reſolu⸗ tion über die Förderung des Lehrerſeminars im St. Paulus⸗Hoſpiz in Jeruſakem und über den St. Joſephs⸗ Verein. Heute nachmittag begaben ſich die großen Scharen der Teilnehmer des Katholikentages durch die Straßen Bres⸗ laus zur Feſthalle zur erſten öffentlichen Verſammlung. Die Feſthalle iſt bekanntlich kleiner als die der letzten Verſammlung im Weſten, die Teilnahme aber iſt bereits heute am erſten Tage ſo groß, daß eine nicht unerhebliche Ausdehnung des Raumes gerechtfertigt erſchien, wozu es jetzt freilich zu ſpät iſt. Wer über die Aufnahme des Katholikentages noch irgend welche Bedenken hatte, iſt durch die Haltung der Breslauer Bevölkerung belehrt worden, daß alle ſozialdemokratiſchen Demonſtrations⸗ verſuche Schläge ins Waſſer waren. Mit langanhaltendem Beifall begrüßt, betrat kurz nach 5½ Uhr Seine Eminenz Kardinal Fürſtbiſchof Kopp die Vorſtandstribüne Das Ausſehen Seiner Eminenz nach der ſchweren Krankheit iſt ein geradezu wunderbar vor— zügliches. Das in der geſchloſſenen Verſammlung am Vormittag gewählte Präſidium, Abg. Herold, eröffnete ſofort nach dem Erſcheinen Seiner Eminenz die Verſamm⸗ lung mit dem katholiſchen Gruße. Dann fuhr der Präſident fort: Wir alle wollen öffentlich Zeugnis ablegen vom katholiſchen Glauben. Dem Frieden wollen wir dienen, nicht gegen andere kämpfen. Die Forderungen für die Freiheit der Kirche werden immer von neuem erhoben werden, und ſchließlich wird man zur Erkenntnis kommen, daß man dadurch den Staatsintereſſen am beſten dient, daß man der Kirche Freiheit und Selbſtändigkeit läßt.(Lebh. Beifall.) Nunmehr betrat, mit ſtürmiſchem, minutenlangem Beifall begrüßt, Kardinal Kopp die Tribüne, um in er⸗ greifenden Worten ſeinen Dank auszuſprechen für die ſo überaus rege Beteiligung der Katholiken Deutſchlands an dieſer impoſanten Kundgebung. Er wies auf die ernſte Arbeit hin, die hier geleiſtet werden ſolle, und die vor allen Dingen jeder Spitze gegen Andersgläubige entbehre. Zum Schluſſe erteilte er der andächtig in die Kniee geſunkenen Verſammlung den apoſtoliſchen Segen. Präſident Herold dankte in bewegten Worten dem Kardinal-Fürſtbiſchof Kopp für die Worte, die er an die Verſammlung gerichtet und für den apoſtoliſchen Segen. In das Hoch auf den Kardinal ſtimmte die Verſammlung mit ſtürmiſcher Begeiſterung ein. Fürſt Alois Löwenſtein ſprach in tiefgründiger Rede über die Miſſionstätiakeit der katholiſchen Kirche. die r * . den Auftrag des Stifters befolge: Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker! Der Redner verbreitete ſich namentlich über die Gefahren, die in der modernen Zeit der Miſſion von allen Seiten drohen, namentlich von ſeiten der Koloniſation und durch das ſchlechte Bei⸗ ſpiel der koloniſierenden Europäer. Die Verſammlung dankte dieſem Redner für ſeine anregenden Ausführun- gen durch langanhaltenden Beifall und ſtürm. Hände⸗ klatſchen. Oberlandesgerichtsrat Marx⸗Düſſeldorf ſprach über die Schulfrage. Es iſt eine erfreuliche Tatſache, ſo führte er aus, daß bei der Schulfrage die Katholiken Deutſch⸗ lands bezüglich der fundamentalen Grundſätze völlig einig und geſchloſſen daſtehen. Von dieſen Grundſätzen aus- gehend, erheben wir einmütig die Forderung, daß der Un⸗ terricht in der Religion diejenige Stelle eingeräumt be— komme, welche ihm bei ſeiner Bedeutung für das Endziel jeglichen Unterrichts zukommt. Wir mißachten nicht die Kenntniſſe in weltlichen Dingen, aber wir werden uns ſtets dem Streben weiter Kreiſe, leider auch von Lehrern und Verwaltungsorganen, entgegenſtemmen, den Reli⸗ gionsunterricht zu einem nebenſächlichen Unterrichtsgegen⸗ ſtande zu erniedrigen oder ſogar ganz aus der Schule zu entfernen. Unſere polniſchen Glaubensgenoſſen können verſichert ſein, daß bei ihrem Kampfe um die Forderung, daß der Religionsunterricht, ſoweit wie irgend erforder— lich, in der Mutterſprache erteilt wird, ſoweit er ſich auf dem Boden der ſtaatlichen Ordnung und innerhalb der verfaſſungs⸗ und geſetzmäßigen Grenzen bewegt, die Katholiken Deutſchlands insgeſamt Seite an Seite mit ihnen ſtehen. Wir ſind uns darin einig, daß das Er⸗ ziehungsideal ſich nur in ſtreng konfeſſionell geſchiedenen Schulen erreichen läßt. Die Gemeindeangehörigen haben es zu einem großen Teil ſelbſt in der Hand, zu be⸗ ſtimmen, welches Schickſal der Volksſchule bei ihnen wider— fahren ſoll. Gerade in unſeren Reihen wird die Wichtig⸗ keit der Betätigung in Schulvorſtand oder Schuldeputa⸗ tion erheblich unterſchätzt. Wir können nicht dulden, daß man unſere Geiſtlichen ſyſtematiſch von Stellen aus— ſchließt, die am beſten von Geiſtlichen verwaltet werden. Segensreich würde ein Hand⸗ in Handgehen der Schule mit den Elternkreiſen bei Bekäm pfung der Schmutz⸗ literatur wirken. Für die ganze Frage des Erfolges von Schule und Unterricht iſt die Perſönlichkeit des Lehrers von ausſchlaggebender Bedeutung. Drin— gende Pflicht iſt es, die Ausbildung unſerer Lehrer zu überwachen und das Verlangen an die Staatsregierungen zu ſtellen, daß der Geiſt des Chriſtentums in den Lehrer⸗ bildungsanſtalten gepflegt wird. Das kann nur geſchehen in konfeſſionellen Seminaren. Wir müſſen den Män⸗ nern danken, welche die katholiſchen Lehrer im katholiſchen Lehrerverbande geſammelt haben, nicht minder auch dem Verein katholiſcher deutſcher Lehrerinnen. Die Liebe zur Schule, das Verſtändnis für ihre Aufgaben muß erſtar— ken im Herzen jedes katholiſchen Mannes, jeder katho⸗ liſchen Frau. Der Präſident ſchloß hierauf die glänzend verlaufene Verſammlung. bec Breslau, 31. Auguſt. Neben den Veranſtaltungen des Katholikentages neh⸗ men bekanntlich die Veranſtaltungen ſonſtiger katholi⸗ ſcher Organiſationen das Intereſſe der Katholikentags⸗ beſucher in Anſpruch. Die Reihe dieſer Nebenverſammlungen iſt auch in dieſem Jahre wieder bedeutend gewachſen. Ein flüchtiger Blick aber zeigt, daß ihre Bedeutung nach⸗ gelaſſen hat. Viele Organiſationen, die ſonſt die Ge⸗ legenheit des Katholikentages zur Veranſtaltung ihrer Generalverſammlungen benutzten, ſind weiter emporge⸗ diehen, ſo daß ſie eigene Delegiertentage und ſelbſt⸗ ſtändige Generalverſammlungen veranſtalten können, um ſo auf den Latholikentagen ſich auf die Veranſtaltung örtlicher Agitation beſchränken zu können. 5 Allgemein fällt es auf, daß die katholiſche Abſti⸗ nenzbewegung einen ſo ſtarken Anteil an den diesmali⸗ gen Nebenverſammlungen hat. Ein halbes Dutzend von Verſammlungen ſind dieſer Bewegung gewidmet. Die katholiſchen Studenten verbindungen nehmen na⸗ türlich an der Tagung lebhaften Anteil. Die geſtrige Auffahrt des C. V., des Verbandes der farbentragen⸗ den Studentenverbindungen Deutſchlands, iſt geſtern den ganzen Tag hindurch in ganz Breslau, beſonders in den Familien, Gegenſtand der lebhafteſten Unterhaltung ge⸗ weſen. Am Abend hatten ſowohl die farbentragenden wie auch die nichtfarbentragenden katholiſchen Studen⸗ tenverbände ihre Feſtkommerſe, die wie immer im Zeichen der in dieſen Tagen ſo viel geprieſenen Ge⸗ mütlichkeit ſtanden. Die wichtigſte Jahrzehnten die Generalverſammlung des Volksvereins für das kath. Deutſchland. Noch am Montag morgen betonte der Präſident des Lokalkomitees, Geh. Juſtizrat Dr. Porſch, daß die Nebenverſammlungen an ſich mit dem Katholikentage nichts zu tun hätten; beim Volksverein macht man aber ſtillſchweigend eine Ausnahme. An dem Tage der Ge⸗ nrealverſammlung läßt man, wie heute, die geſchloſſene Verſammlung erſt um 11 Uhr beginnen und weiſt ihr die minder wichtigen Angelegenheiten zu, damit die Be⸗ deutung des Volksvereins voll zur Geltung kommen kann. Die heutige Generalverſammlung begann ſchon um 7210 Uhr. Sie fand aber bereits eine vollbeſetzte Feſt⸗ halle vor, ſo daß der Präſident des Volksvereins, Fa⸗ brikbeſitzer Brandts⸗M.⸗Gladbach, die Generalverſamm— lung ſogleich zur feſtgeſetzten Zeit bei dem pünktlichen Erſcheinen Seiner Eminenz des Kardinals Fürſtbiſchof Kopp eröffnen konnte. Er begrüßte Seine Eminenz mit einer Anſprache, in der er der hohen Freude Ausdruck gab, daß der Kardinal in der Mitte der Verſammelten weilen könne, nachdem er von einer ſehr ernſten Krank⸗ heit wieder geneſen ſei. Redner verband den Wunſch, daß der allgütige Gott den Nebenverſammlung iſt ſeit einigen Kardinalfürſtbiſchof noch recht lange ſein Oberhirtenamt führen laſſen möge, mit einem Hoch auf Se. Eminenz, in das die Verſammlung begeiſtert einſtimmte. Der Präſident verbreitete ſich über das Weſen und die Ziele des Volksvereins, der für das geiſtige Größer⸗ werden im katholiſchen Deutſchland arbeite. Das vor aller Augen liegende gemeinnützige Wirken des Volks⸗ vereins ſchütze ihn genugſam gegen die gegneriſche Kritik, deutſchen Volke zu untergraben. Da müßte vielmehr unſer geſamtes Vaterland unſeres Windthorſts letzter ſo— zialer Tat, der Schöpfung des Volksvereins, Dank und Anerkennung zollen. An dieſe, mit lebhaftem Beifall aufgenommene Rede ſchloß Herr Generaldirektor Pieper ⸗M.⸗Gladbach, den Jahresbericht: Dem Jahresbericht des Volksvereins iſt folgendes zu entnehmen: Die Abrechnung der Zentralſtelle er⸗ ſtreckt ſich auf die drei Halbjahre 1908 bis Juli 1909 und ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit Mark 785 299,538 ab. Von den Einnahmen entfallen 727 444,65 auf Mitgliederbeiträge, welche durch die Geſchäftsführer für 1907, 1908 oder 1909 in den drei Halbjahren abge⸗ liefert wurden. Von den Ausgaben kommen auf Perſonal-⸗, Haus⸗ und Bureaukoſten Mark 290 802,69, auf Biblio⸗ theken, Druckſachen und deren Verſand Mark 320 454,41, auf Verſammlungen, Kurſe, Agitationsſtellen im Lande uſw. Mark 174 042,43. Für das Jahr 1908 allein belaufen ſich die Ausgaben der Geſchäftsführer und der Zentralſtellen zuſammen auf Mark 593 954,02. Im Anſchluß an den Jahresbericht gab Generaldirek⸗ tor Dr. Pieper eine intereſſante Darſtellung von der Organiſation des Volksvereins für das katholiſche Deutſch⸗ land. Redner betonte beſonders die Wichtigkeit der Ver⸗ trauensmännerorganiſation und ſchilderte dann die Ein⸗ richtung und die Tätigkeit der Beamten an der Zentral⸗ ſtelle in M.⸗Gladbach. Ausgangs ſeiner Rede wandte er ſich gegen die im Laufe des letzten halben Jahres in einigen wenigen katholiſchen Tagesblättern erſchienenen Artikel, die den Volksverein in Verbindung brachten mit dem„ſyſtematiſchen Beſtreben, in dem katholiſchen Volke die Anſchauung zu verbreiten, daß ſoziale und politiſche Fragen losgelöſt von den Grundſätzen der katholiſchen Weltanſchauung zu behandeln ſind“. Man warnte da vor einer„ſyſtematiſchen Interkonfeſſionaliſierung der ſoziglen und politiſchen Beſtrebungen“. Man ſprach von Kreiſen, die immer ſtärker den Grundſatz betonen, wirt⸗ ſchaftliche, ſoziale und politiſche Fragen ſeien losgelöſt von den Grundſätzen der katholiſchen Weltanſchauung zu behandeln. Gewiß, der Volksverein fördere, den Bei⸗ ſpielen hervorragender katholiſcher Führer folgend, nicht bloß den Ausbau der ſozialen Geſetzgebung, ſondern auch die längſt vor Gründung des Volksvereins beſtehenden interkonfeſſionellen Berufsvereinigungen, aber durchaus nicht vom Standpunkte eines verwaſchenen ſogenannten interkonfeſſionellen Chriſtentums. Die Leitung und die Mitglieder des Volksvereins kennten nur ein konfeſſio⸗ nelles Chriſtentum. Der Volksverein beſchränke ſich aber nicht bloß auf die Förderung der ſozialen Geſetzgebung und der genannten Berufsvereinigungen; mindeſtens eben⸗ ſo eifrig und umfaſſend habe der Volksverein von An⸗ fang an auch die ausgeſprochen katholiſchen ſozialen Be⸗ ſtrebungen gefördert, die den Neid der Andersdenkenden wachrufen. Unter dem toſenden Beifall der Verſammelten ſchloß Dr. Pieper mit einer Aufzählung der wichtigen Gebiete der Volksvereinsarbeit, die wohl als Antwort auf jene Kritiken genüge,„die erfreulicher Weiſe nur von einem ſehr engen katholiſchen Kreiſe ausgehen“. Se. Eminenz Kardinal-Fürſtbiſchof Dr. Kopp⸗Breslau nahm dann das Wort. Er widmete dem ſoeben verſtorbe⸗ nen hochw. Biſchof Dr. Wilhelm Schneider von Pader⸗ born die wärmſten Worte der dankbaren Anerkennung ſeines arbeitsreichen Lebens im Dienſte der katholiſchen Sache Deutſchlands. Auch dem Wirken des Volksvereins zollte Kardinal-Fürſtbiſchof Dr. Kopp reichliches Lob. Der Volksverein habe die Aufgabe, die Beſchlüſſe der General- verſammlung der Katholiken Deutſchlands auszuführen. Die zahlreichen Angriffe auf den Verein ſeien nicht ge⸗ rechtfertigt. Der Volksverein ſei ein ſelbſtändiger Ver⸗ ein, der katholiſches und ſoziales Wiſſen verbreiten will. Der Episkopat habe mit dem Verein ſtets enge Fühlung und volles Vertrauen zur Zentralſtelle. Zum Schluß ſeiner, mit lautem Beifall aufgenommenen Rede erteilte der Kardinal-Fürſtbiſchof der Verſammlung den biſchöf⸗ lichen Segen. Präſident Brandts forderte die Verſammlung auf, den Geüfhlen des Dankes, der Liebe und Verehrung für Seine Eminenz Ausdruck zu geben durch ein kräftiges Hoch. Scheidend nahm der Kardinal die endloſen Hoch⸗ rufe entgegen. Präſident Herold wies dann auf den Volksverein als die bewunderungswürdige Organiſation zur Aufrechter⸗ haltung der chriſtlichen Ordnung, zur Bekämpfung des Un⸗ glaubens und des Umſturzes hin. Es liegt in der menſch⸗ lichen Natur, daß jeder Berufsſtand mehr verlangt, als mit dem Geſamtwohl zu vereinbaren iſt. Da iſt der Volksverein die Stelle, von der die Pflege des gerechten Ausgleichs ausgehen ſoll.(Lebhaftes Bravo!) Der Generalſekretär des Katholikentages Donders⸗ Münſter beſprach dann die Bedeutung der apologetiſchen Arbeit des Volksvereins. Die apologetiſche Arbeit zum Schutze der ſozialen Arbeit iſt notwendig. Auf dem tief⸗ ſten Grunde aller Fragen ſteht die Religion auf ihrer Grundwahrheit des Eigentums der Familie, des Staats⸗ wohls. Eine rein irdiſche Forderung des Volkes läßt kalt. Eine wahre Kultur will den Kampf im Menſchen an⸗ fachen, darum religiöſe Vertiefung:„Erfüllet die Erde und machet ſie euch untertan!“ Immer weiter dringt der Menſch, und er lebt nicht allein vom Brote, ſondern auch von dem Worte, das aus dem Munde Gottes kommt. (Lebh. Zuſtimmung.) Mit der Diesſeits⸗Kultur kommen wir nicht aus, auch der herrliche Triumph der Technik befriedigt nicht die Menſchenſeele. Der Redner ſchildert dann mit hinreißender Beredſamkeit die Aufgaben der Apologetik in Bezug auf die Jugend; in Bezug auf die apologetiſche Schule betonte er beſonders: Auf allen Ge⸗ bieten verlangt man fachmänniſches Wiſſen, auf religiö⸗ ſem Gebiete aber hört man immer Urteile ohne das ge⸗ ringſte Fachwiſſen fällen.(Lebh. Beifall.) Nicht das Wiſſen ſchadet uns und unſerem Glauben, ſondern das Nichtwiſſen.(Sehr wahr!) Die meiſten Menſchen wollen die Religion nicht als einen Sauerteig, der das ganze Leben durchdringen ſoll, ſondern als einen Sonntags⸗ mantel, den man Werktags an die Wand hängt. Nur die Apologetik der Tat kann die Menſchheit zum wahren Glück zurückführen.(Langanhaltender lebh. Beifall.) Nächſter Redner war der Abg. Dr. Porſch. Von der Verſammlung ſtürmiſch begrüßt, beſprach er die Be⸗ ziehungen des Volksvereins zum katholiſchen Schleſien. Er kam zu dem Schluß, daß mit aller Energie auf die Ausbreitung des Volksvereins in Schleſien hinzuarbeiten die eben ſo unwahr iſt wie geeignet, den Frieden im Herr N. Gonner, Vertreter der katholiſchen Vereini⸗ gung Nordamerikas, dankte für die freundliche Aufnahme, die er beim Volksverein gefunden habe, und verſprach, daß man die Anregungen dieſer Organiſation in Amerika unter entſprechender Berückſichtigung der amerikaniſchen Verhätlniſſe befolgen wolle. Dort, wo der gottloſe Kapi⸗ talismus ſein Unweſen treibe, ſei echte, ſoziale Tätigkeit dringend geboten. Der Generalſekretär des Volksvereins aus Ungarn überbrachte dann die Glückwünſche ſeines Vereins in dank⸗ barer Anerkennung des„Germania doeet“. Der ſtellvertretende Vorſitzende Abg. Trimborn dankte für die Grüße aus dem Auslande und wandte ſich dann in einem Schlußwort, begeiſternd zu eifriger Mit⸗ und Weiterarbeit, an die Verſammlung, beſonders die Schle⸗ ſier:„Nicht Bewunderung, ſondern die Tat!“ Damit ſchloß die imponierend verlaufene Verſamm⸗ lung. Politiſche Rundſchau. (7) Ueber die Neubeſetzung in den höheren Marine⸗ ſtellen verlautet, daß an Stelle des zum Generalinſpekteur aufrückenden Prinzen Heinrich von Preußen der Chef des 1. Seſchwaders, Vizeadmiral v. Holtzendorff, Chef der Hochſeeflotte wird. Admiral v. Fiſchel, der noch vor kurzem als Nachfolger des Prinzen Heinrich galt, komme als Chef des Admiralsſtabes der Marine nach Berlin, während der derzeitige Inhaber dieſes Poſtens, Admiral Graf v. Baudiſſin, der Nachfolger von Fiſchel als Chef der Marineſtation der Nordſee werde. An Stelle von Holtzendorffs ſei Kontreadmiral Pohl, der Führer des aus den Schiffen der Siegfriedklaſſe gebildeten 3. Ge⸗ ſchwaders zum Chef des 1. Geſchwaders und Kapitän 3. S. Scheer, bisher Kommandant des Linienſchiffes„Elſaß“ zum Chef des Stabes der Hochſeeflotte auserſehen. (J) ueber das Verhältnis der Beamten gegenüber der Oeffentlichkeit hat der neue Reichsſchatzſekretär Wer⸗ muth ein Schreiben an den Vorſtand des Verbandes deutſcher Beamtenvereine gerichtet, in dem es u. a. heißt, das Beamtentum dürfe keine Klaſſe, keine Intereſſen⸗ gruppe bilden.„Sein Stolz und ſeine Daſeinsberechti⸗ gung beruhen darin, an der öffentlichen Gewalt teilzu⸗ nehmen zum Wohle anderer, zum Wohle des Ge⸗ meinweſens. Wollen wir unſeren in der Erwerbs— tätigkeit ſtehenden Mitbürgern das Bewußtſein erhalten, daß wir dazu da ſind, für ihre Rechte und Intereſſen ſorgend zu arbeiten, ſo können wir nicht in geſchloſſener Maſſe ihnen unſeren eigenen Vorteil als das uns zunächſt am Herzen Liegende vor Augen ſtellen.“— Dieſe Er⸗ mahnung richtet ſich offenbar gegen die Beſtrebungen in der Beamtenſchaft in neuerer Zeit, ſich immer mehr zur Wahrung ihrer materiellen Intereſſen zuſammen zu ſchließen. 51( Endlich ein Geſtändnis. Unter dieſer Spitzmarke ſchreibt die„Konſerv. Korreſpondenz“: Die linksliberale und nationalliberale Preſſe im trauten Verein mit den ſozialiſtiſchen Blättern kann ſich bekanntlich ſchon ſeit Wochen nicht genug tun in der Verurteilung der neuen Steuern. Selbſt ſolche Steuern, die von den ehemaligen liberalen Blockfreunden angeregt und bis zu ihrer frei⸗ willigen„Selbſtausſchaltung“ lebhaft befürwortet und verteidigt worden ſind, werden in Grund und Boden hinein kritiſiert und kein gutes Haar wird an ihnen gelaſſen. An verborgenen Stellen, in den Teilen, die das gewöhnliche Leſepublikum aus alter Gewohnheit zu überſchlagen pflegt, kann man aber auch in dieſer libe⸗ ralen Preſſe anders leſen. So finden wir im„Ber⸗ liner Tageblatt“ in Nummer 437 vom 29. Auguſt in der 5. Beilage folgende Satze: „Nur die Wertzuwachsſteuer kann als Steuer erklärt werden. Ihr allein gebührt die Zu⸗ kunft. Nur an den Tatbeſtand eines Gewinnes ſoll ſich die Abgabe knüpfen. Aber mit Maß und Ziel, keine Vermögenskonfiskation. Der Gedanke ſtammt vom Grafen Weſtarp. Er iſt gut. Ja, auch der Graf Weſtarp hat einen guten Gedanken gehabt!“ Demgegenüber vergleiche man die heftige Bekämpfung welche dieſer Antrag des konſervativen Abgeordneten Gra⸗ fen von Weſtarp in der 280. Sitzung vom 10. Juli 1909 von den liberalen und ſozialiſtiſchen Abgeordneten gefunden hät, und die namentliche Abſtimmung über die⸗ ſen Antrag, bei der ſämtliche anweſenden 127 national⸗ liberalen, freiſinnigen und ſozialdemokratiſchen Abgeord⸗ neten gegen dieſen Antrag ſtimmten. Von der liberalen und ſogenannten unparteiiſchen Preſſe wird bekanntlich dieſe Reichswertzuwachsſteuer auch als außerordentlich drückende Belaſtung des Mittelſtandes erklärt, ſo daß man nur annehmen kann, die Liberalen, die jetzt den Mittelſtand für ſich reklamieren wollen, zählen auch die Terrainſpekulanten und Güterſchlächter zu dem Mittel⸗ ſtande, der beſonderer ſtaatlicher Fürſorge und Pflege bedarf. Nach dem Geſtändnis des„Berliner Tageblatts“ wird das in Zukunft nicht mehr möglich ſein. Parlamentariſches. — Die Bundesratsausſchüſſe für Zoll⸗ und Steuer⸗ weſen haben die im Reichsſchatzamt ausgearbeiteten Aus⸗ führungsbeſtimmungen für diejenigen Steuerge⸗ ſetze, die erſt am 1. Oktober in Kraft treten, genehmigt. Die Veröffentlichung der Beſtimmungen iſt binnen kur⸗ zem zu erwarten. gerechte Heer und Marine. 85 rinz Heinrich von Preußen wird nach ſeinem 1 der Herbſtmanöver erfolgenden Rücktritt vom Kommando der Hochſeeflotte zunächſt einen ſechs⸗ monatigen Urlaub erhalten, bevor er ſeine Stellung als Generalinſpekteur der Marine antritt. Den Urlaub wird der Prinz wahrſcheinlich mit ſeiner Familie auf den Kanariſchen Inſeln, wo er im vorigen Jahre mit der Hochſeeflotte weilte, verbringen. 2 § Graf Zeppelin iſt vom König von Württemberg a la ſuite des Ulanenregiments König Karl(1. Württem⸗ bergiſches) Nr. 19 geſtellt worden, deſſen Kommandeur der Graf in den Jahren 1882 bis 1885 geweſen iſt. Kirche und Schule. Der hochw. Herr Biſchof Dr. Wilhelm Schneider von Paderborn iſt Dienstag früh geſtorben.— Der Ver⸗ ſtorbene war als Sohn ſchlichter Landleute in dem ſauer⸗ ländiſchen Flecken Gerlingen geboren. 1872 wurde er in Feldkirch zum Prieſter geweiht und wirkte dann neun Jahre hindurch als Hauslehrer in einer weſtfäliſchen ſei.(Lebh. Beifall und Zuſtimmung.) Adelsfamilie, wo ihm mehrfach Gelegenheit zu weiten größt einen — wit 1 Nom t — cchgehe J. der Fuß Uaſere „Seine In M. aum k ll Anem endet! r K ſchreik Lame. bas gl. Boll, Stunde Slurm nend on Et lle m. 6 gti Enn The niht ode auch a bereitet, anden Meernhel durnelnle wandelt det des Geſelſ lonnte. bel gen. — 100! Aumalen denn ble hefcledigt. Vanſelun des Wot bedienen 3 wur. 1 Luft in ofen, emden kat F mmiſer ich für die Slündchen ber einma Spiel auf ut und at den Dot geht Abe nde 1 Atholſ n atze 1 bebeulet d. daß min Fahl Sit Lundwütte 9 konlingen Ide Beh, Leber ſt 1 Mal iſe unan en g B. Dune 2 Vertl fag dul Zahl Söhne von Lehrern befindet, während die Söhne von Landwirten, Handwerkern und kontingent ſtellen. Auslandsreiſen geboten war, die ſeinen Anſchauungskreis erweiterten. 1887 folgte er einem Rufe als Profeſſor der Moraltheologie nach Paderborn und gab ſeine aka⸗ demiſche Lehrtätigkeit erſt auf, als er 1899 zum Biſchof gewählt worden war. Biſchof Dr. Schneider war Ver⸗ faſſer zahlreicher hervorragender Werke nicht nur auf theoloaiſchem. ſondern auch auf ethnographiſchem Gebiet: unter dieſen letzteren hat namentlich ſein Werk über „Die Kulturfähigkeit des Negers“ weitgehende Beachtung gefunden. Eine beſondere Bevorzugung genoß der Ver⸗ ſtorbene von Seiten des Kaiſers, der nie bei ſeiner An⸗ weſenheit in Paderborn verfehlte, den Biſchof zur Parade zuzuziehen. Für die Paderborner Diözeſe, die ja eine der größten in Deutſchland iſt, bedeutet der Tod ihres Biſchofs einen ſchweren Verluſt. R. i. p. Lokale Nachrichten. » Viernheim, 2. September. — Neuer Roman. In der nächſten Nr. beginnen wir mit dem Abdruck eines höchſt ſpannenden intereſſanten Romanes„Selbſtliebe“ von C. Harro. r. Einen glänzenden Sieg errang ſich wiederum der Fußball⸗Klub„Viktoria“⸗Viernheim am letzten Sonntag. Unſere 1. Mannſchaft hatte ihr Rückſplel gegen die gleiche „Germanta“ Lampertheim auszufechten. Um 35% Uhr begann das Match mit dem Anſtoß der Viernheimer und kam nach einem kurzen Hin und Her vor das Tor der Gäſte, um eine reſultatloſe Ecke zu erzielen. In raſchem Tempo geht es von einem Tor zum anderen. Was die Verteidigung nicht hält, endet in den Händen der Torwächter, die Gelegenheit hatten, ihr Können zu zelgen. Das Splel wird ſchärfer und über⸗ ſchreitet häufig die Grenze des Erlaubten. Mit 1:0 für Lampertheim wurden die Tore gewechſelt. Nach der Pauſe das gleiche Bild, von einem Tor zum andern wanderte der Ball, ohne daß etwas zählbares erzielt wird. Erſt eine halbe Stunde vor Schluß gelang es den Viernheimer Stürmern Sturm auf Sturm zu unternehmen, ſodaß ſie auch 6 mal einſenden konnten und beim Abpfiff des Schiedsrichters Bläß von Sandhofen, der das Spiel ganz einwandfrei leitete, das- ſelbe mit 6: 2 für Viernheim endete. Eingeſandt. Seit einigen Wochen weilt eine Theatergeſell- ſchaft in Viernheim und gibt im„Karpfenſaal“ ihre Vorſtellungen. Ein Theater in Viernheim! Ich mußte unwillkürlich an die mehr oder weniger gelungenen„Schmierenwitze“ denken, aber auch an die Enttäuſchungen, die mir ſolche Vorſtellungen ſchon bereitet, und blieb ſeither fern. Aber ein Freund nach dem andern ſtellte an mich die Frage:„Waren Sie ſchon im Viernheimer Theater?“ Und wenn ich dann kopfſchü ttelnd verneinte oder gar eine abfällige Miene machte, dann ver- wandelte ſich der Frager jedesmal in einen beredten Anwalt, der des Lobes voll war über die vorzüglichen Lelſtungen der Geſellſchaft und nicht genug für einen Beſuch plaidieren konnte. Endlich ſiegte ſo ein Anwalt. Das Intereſſe für ein viel geprieſenes Stück— Kadelburgs„Die berühmte Frau“ — zog mich hin. Und nun? Nun gehöre auch ich zu den Anwälten des Hedwig Kappenmacher'ſchen Gaſtſpiel Enſembles, denn die Aufführung hat mich, um kurz zu ſein, aufs höchſte befriedigt. Es iſt keine„Schmiere“, die im„Karpfen“ ihre Vorſtellungen gibt, es ſind Bühnenküͤnſtler im vollſten Sinn des Wortes, echte Schauſpieler, die unſere vollſte Sympathie verdienen. Soll ich auf die Leiſtungen der einzelnen Darſteller eingehen? Ich bin kein Theaterkritikus und ſage deshalb nur: Alle, alle waren auf dem rechten Poſten und haben ihre Kunſt im ſchönſten Lichte gezeigt und ein Geſamtſpiel ge- ſchaffen, das auf den erſten Bühnen nicht wirkſamer geboten werden kann. Die Darſteller verſtehen es, nicht nur köſtlich zu amüſieren, ſondern auch ſeeliſch zu erregen und das halte ich für die Hauptſache. Darum: Wer ſich einmal auf einige Stündchen aus dem eintönigen Alltagsleben heraus reißen will, wer einmal ſeine Grillen vergeſſen und ein edles, durchſeeltes Spiel auf ſich wirken laſſen will, der ſcheue die paar Pfennige nicht und gehe ins„Vlernheimer Theater“. Er erweiſt ſich ſelbſt den größten Gefallen, aber auch der Kunſt, die nach Brot geht. 8 — An den drei Lehrerpräparandenauſtalten des Landes waren im Schuljahre 1909/10 unter 271 Schülern 74 katholiſch, mithin 27,3 Prozent. Gegenüber einem Anteil der Katholiken an der Geſamtbevölkerung von 30,8 Prozent bedeutet dieſe Zahl ein kleines Zurückbleiben. Bezeichnend iſt, daß unter den Präparanden ſich nur eine verſchwindend kleine Geſchaͤftsleueen das Haupt⸗ — Ein Weſpenjahr haben ie Weſpen treten genau wie 1907 in eider iſt es jetzt zu einer wirkſamen Bekämpfung zu ſpät. m Mai iſt vielmehr die Hauptzeit für einen Kampf gegen ieſe unangenehmen Inſekten, da in dieſem Monat die erſten iegenden Weſpen die Mütter der ſich entwickelnden Kolonſen wir dieſes Jahr, d. h. übergroßer Zahl auf. Morgen Freitag iſt die Maſchine in der Halle zum Dreſchen aufge⸗ ſtellt. fröhlichen Treiben erfreuen. Sonntaa, den 5., und Montag, ſtädt. Rennplatze ſtatt. ſtellt wiederum die gratis zur Verfügung. mit einem großen Brillant- Feuerwerk. ſtellungen ſind am Platze. Brieftauben-Wettfliegen ſtatt. Erwachſene zahlen 20 Pfg. ſolcher ſind frei. an den Anſchlagſäulen. — Gorxheim, 1. Sept. nachm. um 3 Uhr, am 8 Uhr, am Baum Nr. 1 beginnend. — Wallſtadt, 1. Sept. ſind auch jetzt wieder packten Ruckſäcken. nächſter Zwetſchen ihre Ruckſäcke vollſtopften. das Rathaus abzuführen. vorſtadt, die ſich kein Gewiſſen daraus machen, ihren vielleicht im gleichen Geſchäft arbeitenden Kollegen das um teueres Geld erſteigerte Obſt zu ſtehlen. — Darmſtadt, 1. Sept. Die Zarin iſt, wie Berliner Blättern aus Petersburg gemeldet wird, ſeit einer Woche bettlägerig, ihr altes, nervöſes Herzleiden ſei wieder heftig aufgetreten. Alle Vorbereitungen zur Krimreiſe wie zur Italienreiſe ſeien bereits getroffen; doch könnte dieſe Krankheit die Krimreiſe in Frage ſtellen. Der Zar würde alsdann die Italienreiſe allein machen. — Ober⸗Ramſtadt, 1. Sept. Die alte Geſchichte. Ein bedauerlicher Unglücksfall traf die 16jähriae Tochter des Milchhaͤndlers Vierheller hier. Dieſe goß Petroleum in den Herd, in welchem ſich noch Glut befand. Es entſtand eine Exploſton, wobei die Kleider des Mädchens Feuer fingen. Nachbarn verſuchten ſofort, die Flammen zu erſticken, doch trug das Mädchen ſehr ſchwere Verletzungen davon. = Framersheim, 31. Aug. Der 25jährige Land- wirt Baum, Sohn einer Witwe, wurde bei dem Gaoitter geſtern nachmittag, als er mit dem Pferd vom Feld heimkehrte, vom Blitz getroffen und war ſofort tot. Auch das Pferd wurde erſchlagen — Giesen, 31. Aug. Ein Maurer aus dem benach- barten Do ß fe A, der im Verdachte ſtand, gelegentlich einer Vernehmung als Zeuge einen Meineid geleiſtet zu haben, hat ſich am Abend kurz nach der Rückkehr von der Arbeit in ſeinem Hauſe erbängt. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim Mannheim Mannheim Paradeplatz f. I U Ting Paradeplatz Juwelen, Gold- u. Sitber waren, Silberne Tafelgeräte u. Bestecke Goldene Herren- und Damen-Uhren, Ketten. Schwer verslüberte Bestecke, Gebrauobs- und Luxusgegenstände. Feste, billige Preise. 2798 Gegründet 1822. (Beſucherzahl 1908 an einem Tage über 100 000 Perſonen.) Von nah und Fern aus dem badiſchen Unterland, der Rhein- pfalz und dem Odenwald kommen Tauſende, die ſich an dem Dieſes Jahr findet dasſelbe am den 6. September auf dem Die einheimiſche Firma Hch. Lanz Beleuchtungslocomobile für elektr. Licht Oberfeuerwerker Fritz Beſt glänzt Erſtklaſſige Schau⸗ Auch findet erſtmals ein großes In den Bier⸗, Wein- und Kaffee⸗Zelten trotz dem Sleuer-Aufſchlag volkstümliche Preiſe. Eintritt; Kinder in Begleitung Im übrigen verweiſen wir auf dle Plakate Die Obſtverſteigerung an der Kreisſtraße Gorxheim⸗Unterabtſteinach wird am 8. September, Baum Nr. 1 beginnend, abgehalten; auf der Straße Heppenheim-Laudenbach am 6. Sept., vorm. Wie im letzten Jahr, ſo die Obſtdiebe eifrig an der Arbeit. So fuhren auch wieder in der Nacht von Samſtag auf Sonntag ganze Scharen von Radfahrern hier durch mit ſchwer ge- Ein Einwohner von hier beobachtete in Nähe des Ortes ſechs Radfahrer, die mit Birnen und Mit Hilfe ſeines Hundes gelang es ihm, einen der Diebe abzufangen und auf Es waren Bewohner der Neckar⸗ nimmt der Absatz zu in 5 Ideal-Seife„, Seifenpulver 5 Teer N 5 erstllassige Fabrikate von höchstem Fettgehalt u. Reinig- ungs wert, seit die Sammler der Einwickelpapiere schon von 25 Pfund an Wertvolle Geschenke erhalten, Abt goldene u. silberne Uhren, Ketten, Pelzwaren und viele andere schöne Haushalt-“ Luxusgegenstànde. u haben in allen besseren chäfte. Die alleinigen Fabrikanten: Vereinigte Seifenfabriken Stuttgart-Untertürtbbelm. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kentnis, daß das Einernten von Obſt vor 5 Uhr vormittags und nach 7 Uhr nachmittags bel Meidung von Strafe ſtrengſtens verboten iſt. Viernheim, den 2. September 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Marianische Jünglings⸗Jodalität. Am nächſten Sountag, den 5. September, morgens um halb 8 Uhr iſt General- Kommunion. Die Mitglieden und Aſpiranten werden gebeten, ſich recht zahlreich zu beteiligen und ihre hl. Kommunion für das ver⸗ ſtorbene Mitglied Joh. Faltermann aufzuopfern. Die halb 8 Uhr⸗Meſſe wird fur den Verſtorbenen geleſen. Kaplan Rieth, Präſes. „Feuerio“ Große Karneval-Geſellſchaft Maunheim E. P. Protektor: Herr Bürgermeiſter Paul Martin. Sonntag, den 5. und Montag, den 6. September jeweils nachmittags 3 lühr beginnend V. grosses Volksfest (Feuerio⸗Herbſtpartie) auf dem ſtädt. Rennplatze(zwiſchen Tribünen und Neckardamt), Beſucherzahl 1908 an einem Tage über 100 000 Perſonen. Ca. 7000 Perſonen faſſende große Wein: und Bierhallen in eigener Regie. Ueberall volkstümliche Preiſe. Man beachte die Plakate. Eintrittspreis 20 Pfg. pro Tag und Perſon. Kinder in Begleitung Erwachſener frei. 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