unn Nr⸗ hebot und dudulng di Ratz. Die Mg. unden 1 der Mnner. der unde den erkgg 0 für die London y Lid, Merle 0 die Kha. lo-German t entziehen, zu benutzen, chen, ber- olwendig ist Gegenſcze, dem Volke L dernational l. das Ver- fle. uu. Nedlenkutg. — Roßmühlen jule acht, 1 1 0 Nh. lanzenſett le. — 44 2 1 2. —— en ges 1 eee aa Vieruheimer Jeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Nienſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Diernheimer Amtsblatt Telephon⸗Nuf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. Anzeiger Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. vVerbreitetſte und geleſenſte Jeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Nr. 107. Hirtenbriefworte: „Nur die gute, auf dem Boden des Chriſtentums ſtehende Preſſe kann heutzutage eine feſte Mauer gegen die Strömungen des Zeitgeiſtes, eine ſichere Schutzwehr gegen die Lüge und verkehrten Grundſätze bilden. Ihr iſt das Ziel geſteckt, die wahren Bedürfniſſe des Volkes zum Ausdruck zu bringen, um auf die öffentliche Meinung einen maßgebenden Einfluß zu üben. Gewiß Grund ge— nug, daß ihr der katholiſchen Tagesprefſe eine rege Auf— merkſamkeit ſchenket und dieſelbe in aller Weiſe kräftig unterſtützet.“ „Kraft der Autorität, die wir von Gott haben, er— neuern wir das Verbot der Kirche unter einer Todſünde, alle glaubenswidrigen oder unſittlichen Bücher, Zeit⸗ ſchriften, Zeitungen und dergleichen zu drucken, zu ver⸗ kaufen, zu ſchenken oder zu verteilen, ebenſo das Verbot, ſolche Druckſchriften zu kaufen, anzunehmen, zu leſen, aufzubewahren, anzupreiſen oder anzuraten.“ n... Gegen Schöffen und Geſchworene. N Der Verlauf der Beratungen des erſten deutſchen Nichtertags in Nürnberg über die Heranziehung der Laien zur Rechtſprechung hat die Lage blitzartig beleuchtet. Bis⸗ lang war man gewohnt, die Gegner der Schöffen⸗ und Geſchworenengerichte als Einzelerſcheinungen anzuſehen. Die Nürnberger Tagung hat leider den Beweis erbracht, daß zum mindeſten ein ganz erheblicher Teil des deut- ſchen Richterſtandes die als Schöffen und Geſchworene berufenen Bürger in dieſer Tätigkeit nicht gerne ſieht und geſonnen iſt, der Heranziehung der Laien zur Recht- ſprechung den ſchärfſten Widerſpruch entgegenzuſetzen. Der ſoeben begründete deutſche Richterbund hat die Frage, welche Ziele die Organiſation der Richter ſich ſtecken ſoll und im eigenſten Intereſſe des Richterſtandes ſtecken darf, gelöſt durch einen Beſchluß, wonach auch die beruflichen Intereſſen des Richterſtandes neben der Pflege und Weiterbildung des Rechtes Gegenſtand der Bundesarbeit ſein ſollen. Auf dem preußiſchen Richter⸗ tage iſt ſeinerzeit das Verlangen nach einer Einziehung der Standesintereſſen in die Vereinsarbeit auf ſehr ent⸗ ſchiedenen Widerſpruch geſtoßen. Unter der Zuſtimmung der geſamten Preſſe haben einſichtige Richter, die ſich guter Fühlung mit dem Volksempfinden erfreuen, der Auffaſſung Ausdruck gegeben, daß der Richterſtand bei einer derartigen Vereinstätigkeit in ſeinem Anſehen Schaden leiden müſſe. Hier, bei dieſen Beſchlüſſen gegen die Teilnahme des Staatsbürgers an der Rechtſprechung, droht ſich dieſe Vorausſage ſehr ſchnell zu bewahrheiten. Wer nach den Beweggründen eines ſolchen Beſchluſſes ſucht, kann ſich dieſes Gefühls nicht erwehren. Was iſt das Ideal der Rechtſprechung? Jene Recht⸗ ſprechung iſt die ideale, die auch bei dem Verurteilten das Gefühl des Rechtes des Richterſpruches, des eigenen Unrechts hinterläßt. In Nürnberg hat man eifrig daran gearbeitet, die Gründe gegen die Juriſten-Rechtſprechung zu zerſtreuen; aber niemand hat zu behaupten gewagt, dab man mit unſerer Strafkammer-Rechtſprechung auf den Verurteilten überzeugend und damit beſſernd einwirke. Selbſt ein ehemaliger Oberreichsanwalt erkannte in Nürn⸗ berg an, daß der Vorwurf der Weltfremdheit der Juriſten durchaus nicht ſo unbegründet ſei, wie man das in Richter⸗ kreiſen behaupte:„Wir haben,“ ſo fuhr er fort,„doch Reichsgerichtsentſcheidungen, die den praktiſchen Verhält⸗ niſſen, direkt ins Geſicht ſchlagen, weil es an Mut gefehlt hat, ſich über den Buchſtaben des Geſetzes hinwegzuſetzen. Das Geſetz kann nicht alle Verhältniſſe borückſichtigen. Die Rechtſprechung muß ſich daher die Möglichkeit er⸗ kämpfen, über die Paragraphen, die Unmögliches ver— langen, ſich hinwegzuſetzen. Darum handelt es ſich ja, wenn man fordert, daß die Juſtiz das Vertrauen der Oeffentlichkeit erlangen ſoll. Verkennen wir doch nicht, daß unſere juriſtiſche Ausbildung arg theoretiſch iſt und immer theoretiſcher geworden iſt.“ Hätte der Red⸗ ner dieſen Gedanken weitergeführt, ſo hätte er wahr⸗ ſcheinlich einen der Gründe für das mangelnde Ver⸗ trauen weiter Kreiſe zu der Rechtſprechung der gelehrten Richter ausgeſprochen, nämlich den, daß unſere Recht⸗ sprechung einen gar zu buchſtabenmäßigen Eindruck macht. Der Bürger, der als Schöffe und Geſchworener tätig iſt, ſteht den Fragen, die ihm entgegentreten, mit viel größe⸗ rer Urſprünglichkeit und darum höchſtgeſpanntem Eifer, das Recht zu ermitteln, gegenüber; der Berufsrichter aber wird durch die tägliche Beſchäftigung mit dieſen vielfach ähnlichen unliebſamen Erſcheinungen des geſellſchaftlichen Lebens mehr und mehr von einer menſchlich⸗fühlenden Teilnahme an allen Einzelheiten der„Fälle“ abgelenkt. Das iſt einer der weſentlichſten Gründe dafür, weshalb das Volk ſich die Laien⸗Rechtſprechung nicht rauben laſſen will und auch nicht rauben laſſen wird. ö Donnerſtag, den 16. September 1909. Erſchreckliches Anwachſen der Großſtädte. Das Reichsſtatiſtiſche Amt iſt bekanntlich noch immer dabei, aus den Ergebniſſen der Gewerbezählung vom 12. Juni 1907 Feſtſtellungen über einzelne Gebiete zu ziehen, die einen tieferen Einblick in die ſozialen Ver- hältniſſe ermöglichen. Soeben erſcheint ein neuer Band dieſer Einzelſtudien, der die gewerblichen Verhältniſſe der Großſtädte behandelt. Das Geſamtergebnis dieſer Unterſuchung liefert einen zahlenmäßigen Beleg dafür, daß die Städte mit unheimlicher Schnelligkeit anwachſen. Die Geſamtüberſicht ſieht alſo aus: In den 42 Groß⸗ 23. Jahrgang. ſtädten wurden im Jahre 1907: 891 000 Betriebe er⸗ mittelt. In ihnen waren 4317 467 Perſonen beſchäftigt, während im Jahre 1895 in nur 28 Großſtädten nur 621837 Betriebe mit 2308 385 Perſonen gezählt wur⸗ den. Die Zahl der Hauptbetriebe betrug in den 42 Groß⸗ ſtädten zuſammen 835 998, von denen 5542 auf die Ge⸗ werbeabteilung Gärtnerei, Tierzucht und Fiſcherei, 438 723 auf Induſtrie einſchließlich Bergbau und Bau⸗ gewerbe, 379932 auf Handel und Verkehr einſchließlich Gaſt⸗ und Schankwirtſchaft und 11801 auf Muſik, Theater und Schauſtellungsgewerbe entfielen. Wichtig iſt nun die Feſtſtellung über die Verteilung dieſer Betriebe auf die verſchiedenen Größenklaſſen. Die Statiſtik ſieht als Kleinbetriebe an jene mit weni⸗ ger als 6 Perſonen, als Mittelbetriebe jene mit 6 bis 50 Perſonen und als Großbetriebe jene mit mehr als 50 Perſonen. In dieſer Abgrenzung ergibt ſich, daß von den 5542 Großſtadtbetrieben der Gärtnerei, Tierzucht und Fiſcherei 4782 Kleinbetriebe, 690 Mittelbetriebe und 70 Großbetriebe ſind. Dieſe Zahlen ſind alſo für den Kleinbetrieb ſehr günſtig. Aber auch die Ergebniſſe in Bezug auf die anderen Betriebsarten ſind dem Kleinbe⸗ triebe nicht ungünſtig. Auf allen Gebieten machen die Kleinbetriebe das Mehrfache der beiden anderen Grup— pen aus: In duſtrie einſchließlich Bergbau und Baugewerbe: 373 276 Kleinbetriebe, 57 257 Mittelbetriebe, 8190 Groß⸗ betriebe; Handel und Verkehr einſchließlich Schank- und Gaſt⸗ wirtſchaft: 340 764 Kleinbetriebe, 37030 Mittelbetriebe, 2138 Großbetriebe; Muſik, Theater, Schauſtellung: 10 927 triebe, 778 Mittelbetriebe, 96 Großbetriebe. Bei den Zahlen für die Kleinſtädte und das Land iſt dieſes Verhältnis für den ſo wichtigen Kleinbetrieb nicht ſo günſtig. Kleinbe⸗ Die Kaiſermanöver in Baden. 0 Mergentheim, 15. Septbr. 0 Der friedliche Krieg im Süden unſeres Vaterlandes wurde am Montag früh 11 Uhr von Blau an Rot er⸗ klärt. Von der blauen Seite gingen die württember⸗ giſche und bayeriſche Kavalleriediviſion in nördlicher Rich⸗ tung vor, während rote Truppen an dem nördlichen Ufer der Jagſt Aufſtellung genommen hatten. Es gelang der blauen Kavallerie, deren Spitzen abgeſeſſen waren und ſprungweiſe angriffen, an mehreren Stellen die Jagſt zu überſchreiten. Im Laufe des Nachmittags überſchritten auch beide württembergiſche Infanterie-Diviſionen der blauen Partei die Jagſt. Der Lenkballon„Groß 2“, der bei Hall aufgeſtiegen war, wurde von roten Maſchinen⸗ gewehren beſchoſſen. Infolge zu ſtarker Belaſtung durch den niedergehenden Regen wurde jedoch der Ballon her- abgedrückt und ſchwebte zu nahe der Erdoberfläche. Gegen ½3 Uhr nachmittags ſtreifte das Luftſchiff einige gelbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 60(Nachdruck verboten.) „Ich brauche nicht zu ſuchen, ich fand ihn ſchon“, ſagte er, mit beſcheidenen Mienen nähertretend, indem er den Geldbeutel aus der Jackentaſche zog.„Bitte, Fräulein! Ich— ich freue mich, Ihnen das Verlorene ſelbſt geben zu können. Aufs Schloß wollte ich nicht. Ich hätte Etta gebeten, mir den Fund abzu⸗ nehmen.“ a —„Das iſt eine Freude“, rief Bella überraſcht und nahm mit Dank das Geldtäſchchen an ſich.„Sie haben mich vor einer Strafpredigt gerettet. Papa iſt in ſolchen Dingen ein bißchen ſehr ſtreng.“ Heiter fuhr ſie zu reden fort: „Ich bin unmenſchlich froh! Sie können es mir glauben. Ich finde nun den Himmel noch einmal ſo blau und die Welt noch einmal ſo ſchön.“ „Nicht wahr, ſie iſt doch ſchön?“ rief Friedel mit leuchtenden Augen. „Die Welt?“ fragte ſie. Gewiß! Sehen Sie nur“— be⸗ geiſtert ſchaute ſie um ſich—„all' dieſe Pracht!“ Sie breitete in überquellendem Lebensdrang weit die Arme aus. Sinnend betrachtete Friedel ihre eckige Geſtalt, die unregel⸗ mäßigen Züge. „Dichten Sie?“ fragte er unvermittelt. Sie wollte ſich ausſchütten vor Lachen. „Nein, nein! Wo ſollte ich wohl ein Talent her haben? Ich ſagte doch auch nichts Beſonderes. Daß es ſchön auf der Welt iſt, ſieht eben jeder, der Augen hat.“ „Nicht jeder!“ meinte er beſtimmt.„Dann malen Sie eben!“ Ganz verblüfft ſchaute ſie ihn an. Endlich ſenkte ſie faſt beſchämt die Augen. „Ich und malen!“ ſprach ſie leiſe, beinahe traurig und zuckte die Achſeln.„Nein, an meiner Wiege ſtanden ſo gütige Feen nicht. Künſtler! Ach, welch ein Glückstraum! Der Begnadete kann ihn erleben, ſelbſt wenn ſich ſeinem Streben Tauſende von Un⸗ möglichkeiten in den Weg ſtellen ſollten.... Wir anderen, wir ſtehen nur und ſchauen und wiſſen nicht, ob wir beneiden oder bewundern ſollen.... Nun ich? Ich glaube, Neid iſt nicht meine Sache.“ Sie ſtand, während ſie ſo ſprach, verlegen die Hände drehend vor dem derbknochigen, vierſchrötigen jungen Menſchen mit den dichten gelben Haaren und dem ſonnverbrannten Geſicht. Seine Augen verwirrten ſie. Ein kluger Blick machte ſie unbequem. Doch war Bella verlegen geworden, als ſie einem Naturkinde von der Kunſt redete, ſo gewahrte ſie jetzt mit Staunen, daß Friedel Hemmſchuh am ganzen Leibe zitterte. Blutrot wurde ſeine Stirn unter den weißlichen Haaren, und er ſtotterte, ſich überhaſtend: „So hoch ſtellt man die Kunſt? Daß ſie mir etwas Göttliches iſt, das iſt ja ganz natürlich.... Aber da ſetzt ſich ſo ein Nichts, ein Gernegroß vom Scheitel bis zur Sohle, in unſeren Wald und will Bäume malen und ſieht gar keine Bäume; Bäume, die atmen, die ſprechen und leben! Bäume, wie ſie der echte Maler ſchaut..!“ „Ah!“ ſagte ſie nur, ihn mit ſtaunenden Augen betrachtend. Denn er war ihr ein Verwandelter. Von ſeinen Augen ging ein Leuchten aus, das ſeine Geſtalt und ſein Antlitz vor ihr verklärte. „Sie ſind wohl gar ein Künſtler, der ſich emporringen will?“ „Ein Stümper bin ich! Ein Pfuſcher mit ungeſchickten Händen, die die Maleraugen Lügen ſtrafen.“ Da ſchüttelte ſie lächelnd den Kopf. „Das wäre widerſinnig“, ſagte ſie.„Ich denke mir das anders. Noch iſt von den geſchickten Augen zu den ungeſchickten Händen ein zu weiter Weg. Ihr Fleiß, Ihr Wille werden ihn kürzen. Und— und... weil es mir nun beinahe ſcheinen will, als hätte ich jetzt in der Morgenfrühe einen großen Schatz gefunden, nicht aber Sie,... ſo bitte ich, laſſen Sie mir auch die Freude des Findens unverkümmert. Laſſen Sie mich ein wenig Teilhaberin an Ihrem Talent ſein... Ich verfüge noch über eine Stunde Zeit, Sie werden ja ein bißchen Handwerks⸗ zeug bei ſich haben... Wollen Sie jetzt zeichnen?“ Er blickte ſie treuherzig an. „Wollen?“ meinte er lächelnd. Schon! Wenn ich es nur kann. Die dummen Hände zittern mir ja. Aber wenn Sie mir morgen zuſchauen wollen? Da bin ich ganz ruhig. Und ich denke, daß gerade Sie... Sie werden es ſchon erkennen, ob das alles in mir ſterben muß. Ob ich mein Leben an den Pflug ſchmieden muß...“ „Sie?“ rief Bella ganz entſetzt.„Sie ſind mehr als wirl“ Jetzt war die Reihe, laut aufzulachen, an ihm. „Wenn das Etta gehört hätte“, ſagte er beluſtigt.„Die würde mich ſchön verſpotten! Was bin ich denn auch in den Augen vernünftiger Menſchen? Ein Träumer, der ſein gewiſſes Brot hingiebt für ein Phantom!“ „Nun ja!“ antwortete ſie ſinnend.„Aber nennen Sie es nicht Glück, ſo und nicht anders zu ſein? Ich kann Ihnen dies nachfühlen. Verſteht das Etta nicht? Sie iſt ſo ſchön! Wunder⸗ bar ſchön. Müſſen ſchöne Menſchen nicht noch ganz andere Ideale im Herzen tragen, als wir armen Stiefkinder der Natur?“ Er ſeufzte tief auf. „Ach ja! Schön und gut!“ ſprach er.„Es müßte wohl zuſammengehören. Doch ich habe eine verkrüppelte Schweſter begraben, die widerſprach dem immer. Sie hatte in ihrem miß⸗ geſtalteten Körper eine Engelsſeele. Sie war auch fromm. Und ſo ſagte ſie mir einmal: Vollkommenheit wirſt Du nirgends finden. Wenn nun der Körper vergänglich iſt, die Seele aber unſterblich, müßte ich mich nicht beinahe freuen, ſo abſchreckend häßlich zu ſein? Freue Dich doch auch, daß ich mehr Seele bin als Körper.“ „O!“ rief Bella begeiſtert. Sie verlieren?“ „Ja!“ erwiderte er einfach.„Sie fehlt mir alle Tage. Aber ich habe nie gewünſcht, ſie möge bei mir bleiben. Es war ſo — ich weiß es kaum zu nennen— ſo wohlthuend, daß ſie vom Leben erlöſt wurde.“(Fortſetzung folgt.) „Solch eine Schweſter mußten 1 1 Waldbäume in der Nähe von u g Oberſchüpf bei Mer⸗ wobei verſchiedene Verb indungsſtangen chiff war zur Landung f ilf r ſich ging. chter Natur. ng iſt von Gailenkirchen nach Ober⸗ ſer begab ſi gentheim, w tunlichſter Beſchleunigung“ mit Teil bereits verſehen Zeit damit ausgeſtat zeit hat die Reichsverwaltun zur Vermeidung unerwü nötigen Anordnun tet ſein. gezwungen, Die erlittenen Beſchädi Die Luftſchifferabteilu ſchüpf abgegangen. tes nach Mer und im Kurhaus K mittag ſetzte Regen ſtarkes Gewitter nieder, da Verbindungen der Truppen Dörfer im Manövergelände und Fahnen geſchmückt. lich begrüßt. Der Kaiſer be Straße nach Crails Kilometer nördlich ch nach Beendigung des Gefech⸗ o er um 7 Uhr abends arlsbad Wohnung nahm. im Odenwald ging ein 8 zeitweiſe die telephoniſchen Alle Städte und haben ſich mit Tannengrün Der Kaiſer wurde überall herz⸗ Wie die„Braun folgte die Abſtir Braunſchweig“ ſition macht. gab ſich geſtern vormittag auf der heim bis an die Wegegabelung drei Herbſthauſen und ließ hier das im auf Mergentheim begriffene bayeriſ ) unter Befehl des Prinzen der Zeit von 10 bis Ungeachtet der bereits von Bayern in vorbeimarſchieren. nen ſtarken Marſchleiſtungen der 2. Diviſion waren bereits nachts aufgebrochen— war die ausgezeichnet. Marſch des Korps etwa Kaiſer kehrte mittags Erzherzog Thronf Gefolge um 5 U bad bei Mergenth erſchienen der Ka Umgebung; eine Ehrenk Nach herzlich Gaſt nach d Wohnung nahm. Politiſche Rundſchau. : Religion und Politik. innigen, ſich ar mmer und immer wieder: itik nichts zu tun“. och das Phariſäerſpr daß ich nicht bin wie jene da nudeln die Herrſchaften ganz ande orten zu vermuten wäre. der proteſtantiſchen St. verſendet aus Anlaß der bevorſtehen⸗ „Aufruf an unſere Mitbürger“, ſante Stelle findet: was poſitiv? fragt wohl e kirchlichen Parteien mit o ſind die Poſitiven die alſo die Reaktionären, die Daher heißt 1 Uhr an ſich voraufgegange⸗ — einzelne Truppenteile um 2 Uhr 30 Minuten Haltung der Truppen dwig von Bayern begleitete den an der Spitze des Gros. nach Mergentheim zurück. olger Franz Ferdinand iſt mit 53 Minuten auf der Halteſtelle Carls⸗ 5 Zum Empfang waren Prinz Oskar und die Herren der ompagnie erwies die Honneurs. er Begrüßung begleitete der Kaiſer ſeinen Kurhaus Carlsbad, wo der Erzherzog gen 235 Millionen. eim eingetroffen. ch die Mehrforderungen ſeinem End bereits ſeit der am 6. d der Arbeit durch mehr al nicht in den dem ſchloſſenen Betri Jetzt hat ſich die Regi zwiſchen dem Unternehmer niſationen bisher eine ab hatte, zu dem in der bi verſammlungen eindrin den Eingreifen in als ihren Vermittler H Bemühungen auch die auf die 140 000 eningen“ zu verdanken iſt. von der Regierung eingeſetzte Kommiſſion, die Vorſchläge über geſetzliche Beſtimmungen betreffend ein Arbeits⸗ ü n ausarbeiten ſollte, aufgelöſt und dem der Auftrag erteilt, auf Grund der ommiſſion einen entſprechenden Geſetz⸗ iten, der nächſtes Jahr dem Reichstag n ſoll. Es iſt anzunehmen, daß dem ensmann die Herbeiführung einer Eini⸗ t in gleicher Weiſe friedensbedürftigen und damit die Beendigung eines mehr ampfes gelingen wird, der der Indu⸗ del des Landes ſo ſchwere Wunden ge⸗ Frankreich. Soldaten ſcheinen noch keinen „daß das Manöver doch nur Wenn die Liberalen, be⸗ n Centrum reiben wollen, „Die Religion Und laut klingt aus üchlein nach:„Herr⸗ dann rufen ſie i hat mit der Pol ihren Worten n gott, ich danke der Praxis aber ha als es nach ihren W lich liberale Verein“ meinde in Berlin S. den Kirchenwahlen ei worin ſich folgende inter „Was iſt kirchlich⸗lib noch mancher. den politiſchen ver Agrarier und Kirchlich⸗Liber voſitiv wählen: Weiſe ſtärken. durch äußerſt hoh auf das ſchwer bis jetzt beſtehen d Körperſchaft in wenigen Jahr „Für die freiſi Herzenserguß gemeinde un Der„kirch⸗ Jakobi⸗Ge⸗ Wollen wir di übereinkomme Juſtizminiſterium Vorarbeiten der K entwurf auszuarbe unterbreitet werde ſtaatlichen Vertrau gung zwiſchen der ſtreitenden Parteie als ſechswöchigen K ſtrie und dem Han ſchlagen hat. das Centrum, alen die linken Parteien. die Reaktion Wie der blau⸗ſchwarze e und ungerechte ſte geſchädigt hat, de poſitive Mehrheit en fertig gebracht, en von 3 auf 20 Prozent zu erhöhen.“ und liberale Preſſe iſt dieſer nde aus der Berliner Jakobi⸗ ich. Es iſt nur ſchade, daß die abgewöhnt haben, noch hinzu⸗ Steuern das Volk hat es die leider in den Synoden die Kirchenſteuern Die franzöſiſchen f davon zu haben ein„Krieg im Frieden“ nämlich während der Ma ernſter Zwiſchenfall. mächtigten ſich Jäger vom 17. Bataillon in ihrem Eifer der Fahne des 153. In ſich ein lebhafter Kampf ſtange zerbroch gemein lehrre ten es ſich längſt ::: Bülow als Reichstagskandidat. Das Leipziger ſtet ſich eine originel le Kandidatur. n Nachrichten“ befürworten nämlich, Eiſenach der frühere 8 Kandidat der bürger⸗ — Dem alldeutſchen Or⸗ Kandidatur ſehr wohl in rſcheint der Hinweis dar⸗ die„Hundstage“ ſeit einiger Zeit ung ſozialdemokratiſcher„Volkshäuſer“ „Genoſſe“ Schreiter in der ſſanten Kritik des Inhalts: 1 che Organ lei Die„Leipziger Neueſt daß an Stelle Wilheln Reichskanzler Fürſt lichen Partei aufgeſte gan würde nat „den Kram“ p auf angebracht, daß vorbei ſind. 77 Die Gründu anterie⸗Regiments. Schacks in Bülow al en und die g Ein Offizier wurd durch die Bajonette der ein Sergeant vom 153. J Fauſtſchlag ins Geſicht. bataillon am anderen T Regiment vorbeidefilieren Griechenland. Die Oppoſition des präſidenten und Führers d kis gegen das augenblickli im ganzen Lande einen S nigfachen Widerſtand her ſchien es, als ſollten ſein ſchen Blatte„Athinae ürlich eine ſolche „Neuen Zeit“ „Unter zehn Fällen denen für den Erwerb eines auſes jedwede Grundlage liche Entwickelung des der Ar⸗ gen Heimes möglich iſt. Aber wozu auch? Gibt es doch ein verkrachtes Etabliſſement an t auf Lager haben und ſich mit end Mark Anzahlung begnügen. Der Par⸗ ine Summe Geldes angegangen; lichen Gründen lehnt er ab, das Projekt Große Entrüſtung unter den Genoſſen. fennige aus den örtlichen Par⸗ ſen zuſammengekratzt, en Genoſſen die Gilt es doch, einer intere ſind ſicher Volks⸗ und Gewerkſchaftsh fehlt, auf der eine gedeih beiterſchaft gehöri verſtändlich nicht Brauereien, die irgend der Peripherie der Stad ein paar tauf ſteivorſtand w aus leicht begreif zu unterſtützen. Dann werden ſär tei⸗ und Gewerkſchaftskaf ſcheine ausgegeben und d abgenommen. daß es auch ohne ihn geht! das Elend iſt da! Martyrium für di Aus dem freien V leitete Filiale der Brauerei. ſtänden den Verkehr im Volk große Konzerte und andere Geld koſten, ohne etwas einzu im Volkshaus läßt ſich nicht weil es an dem Publikum fehlt, wel ern zu verkehren pflegt.“ Schreiter hebt nicht nur in den ö merzenskinder der Bewegung ſind, und ſich durch ſich Gründungen von Vol Geld iſt ſelbſt⸗ der Militärrevolte gebi ſteht und deſſen Maßn res und der Finanzen, griechiſchen Armee decken, lung des Kabinetts einſtw griff von Theotokis auf die neuen als abgeſchlagen angeſehen werden. Es herrſcht allge⸗ mein die Anſicht, daß die Gefahr ſchwerer, innerer Kriſen Sparpfennige dem Parteivorſtand zu zeigen, Die Gründung iſt perfekt— Und nun beginnt die Leidenszeit, ein e Genoſſen am Orte und im Kreiſe. Afrika. olkshaus wird eine JJ( hogi wird noch immer in ſeinem n, und man glaubt, daß Mulay Rhogi der Tortur zu unterziehen, Vor dem Käfig des Rhogi halten ſche Soldaten mit geladenem Ge⸗ Soldaten ſind, damit ſie nicht Verrat ig mit Ketten gefeſſelt. Jeder neue eicher Weiſe an den Käfig gebunden. Aſien. e Perſien. 5 ſchungsverſuche tritt es immer daß die ruſſiſche Okkupation in Perſien Die„Endſchumen Eyalette“, die ſtitutionellen in Täbris, teilt dar⸗ Zuſicherungen, welche die ruſſiſche ſchen Regierung und den Mächten gegeben hat, trotz der Garantie, die der ruſſiſche und der engliſche Konſul vor dem nommen haben, miſcht die ruſſiſche Truppenabteilung in Täbris ſich, ſtatt noch und in wachſ Angelegenheiten Ruſſen eine Abteilung Koſaken und Soldaten mit zwei Kanonen ohne Miſſen des Gaunerneurs nach Karadia von Arbeitern ge⸗ an will unter allen Um⸗ Shaus beleben, arrangiert Veranſtaltungen, die viel bringen, denn der Verkehr n die Höhe brin⸗ ches in den Volks⸗ hervor, daß auch in den Großſtädten, Provinzſtädten, die Volkshäuſer die ſozialdemokratiſchen ſelten eins auf eigenen Füßen ſteht Deshalb hält er bei rößte Vorſicht für ge⸗ ämtliche verfügbaren eſſen, ſo daß für eine 8 übrig bleibt. * Der gefangene R Käfig gefangen gehalte Hafid ſeine Abſicht, den nicht aufgegeben hat. ſtändig zwei marokkani wehr Wache. üben, an den Käf Poſten wird in gl Trotz aller Vertu deutlicher hervor, fortgeſetzt weiterf Vereinigung der Kon über mit:„Trotz der Geſandtſchaft der perſi ſelbſt erhält. kshäuſern die g weil die Volkshäuſer oft. Gelder am Orte und im Kreiſe auffr wirklich zweckmäßige Agitation nicht —0 Die zollwidrige Verwendung von Gerſte. ſes Jahres iſt bekanntlich das Ge⸗ ge Verwendung von Gerſte in Kraft und in den Ausführungsbeſtimmun⸗ undesrats vorgeſehene Kennzeichnung der igeren Zollſatz eingeführten Gerſte erfolgt bei ch ermächtigten Zollſtellen. Neue volitiſche Korreſvondenz“ hört 1. September die ſetz über die zollwidri ihre Ueberg endem Maße ungeſetzlich in die inneren Perſiens ein. u ausdrückli ſind, wie die, ——̃ Reſolution in S Der eigentliche Generalſtreik iſt M. erfolgten Wiederaufnahme 8 hunderttauſend Arbeiter, die „Schwediſchen Arbeitgeberverbande“ ange⸗ äftigt ſind, tatſächlich beendet. erung, die in dem Kampfe verbande und den Arbeiterorga⸗ wartende Stellung eingenommen irgerlichen Preſſe und in Volks⸗ glich geforderten vermitteln⸗ den Kampf entſchloſſen. Sie hat errn Cederborg beſtimmt, deſſen Einſchränkung des Arbeitsſtreiks Arbeiter der„Svenska Arbetsgifvareför⸗ Gleichzeitig wurde die früher iſt. Am Freitag ereignete ſich növer des 20. Armeekorps ein Während des Gefechtes be⸗ Es entſpann in deſſen Verlauf die Fahnen⸗ oldenen Franzen zerriſſen wur⸗ e verletzt, er war in Gefahr, Jäger getötet zu werden; auch nfanterie⸗Regiment erhielt einen Zur Strafe mußte das Jäger- age vor dem 153. Infanterie⸗ früheren griechiſchen Miniſter⸗ er Kammermehrheit Theoto⸗ che Regime in Griechenland hat turm der Entrüſtung und man⸗ vorgerufen. e Auslaſſungen in dem griechi⸗ den Sturz des Kabinetts her⸗ er König feſt auf Seiten des nach deten Miniſteriums Mavromichalis men zur Reorganiſation des Hee⸗ die ſich mit den Wünſchen der billigt, ſo kann wohl die Stel⸗ eilen als geſichert und der An⸗ Einen Augenblick Machthaber in Athen vorläufig als beſeitigt gelten kann. l Endſchumen Eyaletti über⸗ riffe einzuſchränken, immer Kürzlich ſandten die geeigneten Apparaten zum „zum Teil werden ſie in nächſter Für die Uebergangs⸗ g den Bundesregierungen nſchter Verkehrsſtockungen gen empfohlen.— Etwas mehr Be g wäre auf jeden Fall zweckmäßiger geweſen. (Wiederum Krach in der alldeutſche ruppe Braun in einer Ver Vorgehen des alldeutſchen lich der braunſchweig beſchloſſen, ſich mit der einverſtanden erklären zu können. ſchloſſen, hiervon der Hauptleitung Mitteilung zu machen. ſchw. Neueſten Nachricht nmung einſtimmig.— Die„O wird wohl nicht die letzte ſein, Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. Die Regierung beabſichtigt wendungen zur Verbeſſerung de gen und Verſtärkung der Flotte grunde der den Parlamenten rungen ſtehen die Koſten für ſchiffe, die in den nächſten Jahr Die Mehranſprüche, welche die meinſamen Miniſterrat machte, 1910 auf nahezu 100 Millionen. Dreadnoughts betra budget würde dur Doppelte erhöht. iſt allerdings anzune manche Abſtriche vorgenommen werden. Schweden. Rieſenarbeitskampf in Schweden geht e entgegen. ſchleu⸗ n Bierſtube. Die ſchweig des alldeutſchen Verbandes hat smännerverſammlung mit dem Verbandes in Schandau bezüg⸗ iſchen Frage beſchäftigt und chandau nicht Ferner wurde be⸗ en“ erfahren, er⸗ rtsgruppe die Oppo⸗ „erhebliche neue Auf⸗ r militäriſchen Rüſtun⸗ zu machen. Im Vorder⸗ zu unterbreitenden Forde⸗ vier erſtklaſſige Panzer⸗ en gebaut werden ſollen. Heeresverwaltung im ge⸗ belaufen ſich für das Jahr Die Geſamtkoſten der Das Marine⸗ ungefähr auf Es betrug in dieſem Jahre 57 hmen, daß hieran die auch heute w das Erſcheinen Au gu ſt Bebels. Die Galerie erblickte ihn zuerſt und ließ im ſelben Augenblick ihre Begrü⸗ ßungsſalve in den Saal hinunterſchallen. nem Kopfnicken dankt Bebel und nimmt Platz; neben ihm läßt ſich ſeine Gattin nieder. kaum eine Minute gewährt. den greiſen Genoſſen nur mit leichtem Kopfnicken be⸗ grüßt, ſofort ſein parlamentariſches Referat wieder auf. Er wendet ſich wie geſtern Molkenbuhr gegen den Vor⸗ wurf, als ob die Sozialdemokratie in den Kämpfen gegen die Reichsfinanzreform nicht energiſch genug geweſen ſei. Es ſcheint in den Reihen der Delegierten eine ziemliche Unzufriedenheit geherrſcht zu haben, die man eifrig zu beſchwichtigen bemüht iſt. K aus, auch nicht richtig, daß von der Fraktion nicht prak⸗ tiſche Arbeit im Kampfe gegen die Reichsfinanzreform geleiſtet worden ſei. änderung durchzuſetzen verſucht, auch zur Anbahnung der von den. ſchränkung der Rüſtungen ſei der Zeitpunkt ſo günſtig wie nie geweſen. den Liberalen ſchmählich im Stich gelaſſen worden. Lede⸗ bour bezeichnet das deutſche Reich als eine Nebenre⸗ gierung Preußens, und was Preußen iſt, fügt er mit einem vielwollenden Lächeln hinzu, nicht auseinanderzuſetzen. war eine Unterſtützung der Junker durch die Liberalen, der„Schnapsblock“ iſt eine Unterſtützung der Junker durch das Centrum. Man hat den von Bülow geſchaffe⸗ nen Block als eine unnatürliche Ehe zwiſchen Katze und Kaninchen bezeichnet. trum und den Junkern die Polen als dritte im Bunde ſich geſellt haben, eine Ehe a la Triole. hafte Gelächter, das dieſe Leiſtung„belohnt“, legt ein greifbares Zeugnis ab für den guten Geſchmack und die Feinfühligkeit der Genoſſen. der„Kolonialſekretär“ der„Reichsſozialdemokratie“ ſeine ihm zur Verfügung ſtehende Schärfe gegen die Liberalen und quält ſich dann ab, den Zuſammenhang zwiſchen Reichsfinanzunot und Weltpolitik darzulegen. Dagh, um Rahim Khan mit Forderungen zu behelligen. Sie zwangen ihn zur Herausgabe einer bedeutenden Summe als„Indemnität“ für ihre Reklamationen, griffen das Haus von Ali Khan in Karadja Dagh an, verwüſte⸗ ten es und töteten die Tochter Ali Khans. Der ruſſiſche Konſul in Kaswin miſcht ſich offen in die Angelegenheiten der Eingeborenen ein. Was den Verfolgungen des ent⸗ thronten Schahs entgangen iſt, wird ſo die Beute der Ruſſen. Unſere Verzweiflung iſt aufs äußerſte ge⸗ ſtiegen. Wir appellieren an die gebildete Menſch⸗ heit und erbitten von ihr Beiſtand gegen die ruſſiſchen Truppen, die einzige Urſache der fortdauernden Anarchie in Perſien.“ Amerika. Vereinigte Staaten. 82 2 Endlich iſt die alte Streitfrage zwiſchen dem frühe— ren Präſidenten Caſtro und der im Beſitz von Amerika⸗ nern befindlichen Orinoco⸗Geſellſchaft in einem für die Amerikaner günſtigen Sinne beigelegt worden. Die neue Regierung hat darin eingewilligt, an die Ame⸗ rikaner eine Entſchädigungsſumme von 835 000 Doll. zu zahlen, die in acht jährlichen Raten abgetragen werden ſollen. Braſilien. F Am 8. d. M. hat ſich Braſilien mit Peru in freundſchaftlicher Weiſe durch einen neuen Vertrag über die ſeit 1863 zwiſchen beiden Ländern ſchwebende Grenzfrage endgiltig verſtändigt. Die Tatſache des uti poſſidetis iſt in dieſem neuen Vertrage, ebenſo wie in dem früheren von 1851, als leitendes Prinzip beobachtet worden.— Damit dürfte die Gefahr eines bewaffneten Konfliktes endgiltig beſeitigt ſein. Auſtralten. * Nach mancher Richtung hin bezeichnend iſt eine Adreſſe der Sydneyer Handelskammer an König Eduard von England. Die Adreſſe hat folgenden Wortlaut: Der Kongreß der Handelskammern des britiſchen Reiches hat eine Adreſſe an König Eduard angenommen, in welcher der bisherige Erfolg der Bemühungen des Königs um die Erhaltung des für das Wachstum des Handels notwendigen Weltfriedens aufrichtig begrüßt und für die Zukunft ber gleiche Erfolg erhofft wird.— Lakoniſch bemerkt dazu treffend ein Berliner Blatt: Diffi⸗ cile eſt, ſatiram non ſeribere. Einkreiſungspolitik! Iſchl! Balkankriſe! f 111. 9 1 Die Parade der„Genoſſen“. ** Leipzig, 14. September. Die einzige Abwechſelung in die bleierne Langeweile, ieder über dem Parteitag lagerte, brachte Mit verlege⸗ Die ganze Epiſode hat Ledebour nimmt, indem er Es ſei, führt Ledebour weiter Man habe eine Verfaſſungs⸗ Liberalen ſonſt ſo heiß begehrten Ein⸗ Aber in beiden Fällen ſei man von brauchen wir Der„Hottentottenblock“ Heute haben wir, da zu dem Cen⸗ Das leb⸗ Im folgenden richtet In der Debatte befürwortete Gradnauer⸗Dresden eine dringlichere Behandlung der Beſtrebung auf Neu⸗ einteilung der Reichstagswahlkreiſe. Es ſcheint, als ob der„Vorwärts“ durch ſeinen„Wink mit dem Zaunpfahl“ es fertig gebracht hat, daß diesmal die Welt um das Schauſpiel wüſter Radauſzenen kommt. Bernſtein iſt aus gewiſſen Gründen nicht erſchienen, und von den ſieben Anträgen, die auf die Abwürgung der ſieben ſchwäbiſchen Hofgänger hinzielen, ſind fünf zurück⸗ gezogen. führungen Ledebours ſchloß, vermied man— ſoweit das den Genoſſen eben möglich iſt— jede ſonderlich perſön⸗ liche Schärfe. Lager, die einen warfen der Fraktion in Sachen der Erbſchaftsſteuer Energieloſigkeit vor, während die andern ſich aus„Vernunft⸗ und taktiſchen Gründen“ mit der Fraktion großmütig einverſtanden erklärten. Auch bei der Debatte, die ſich an die Aus⸗ Die Verſammlung ſpaltete ſich in zwei 14812 5* 2 e Nach der Mittagspauſe ſchien man die nötigen Kräfte geſammelt zu haben, um ſich von neuem mit aller Kraft in der Debatte über dasſelbe Thema gegen die Verſuchung zu wehren, einmal nach Herzensluſt loszukrakehlen. Zu Anfang überbrachte Lindblad⸗Goethenborg die Grüße und den Dank der ſchwediſchen ſozialdemokratiſchen Arbei⸗ ter. Dann ging's in derſelben langweiligen Weiſe weiter. Schließlich kam doch der Riß zwiſchen Reviſioniſten und Radikalen bei der Frage, ob es berechtigt ſei, Wahl⸗ politik zu betreiben, zum Vorſchein. ſeitig etwas an, aber im übrigen konnte man ſich doch be⸗ herrſchen. Man ulkte ſich gegen⸗ Um 7 Uhr machte man der Qual ein Ende in dem angenehmen Bewußtſein, daß noch 22 Redner zu dieſem „hochaktuellen“ Thema ſprechen werden. . ̃ ̃—— o günſtig man bon en. Lede⸗ 7 eee, Soziales. E Ueber die Einführung einer Gemeindeunfallver⸗ ſicherung auf dem Lande geht folgende Notiz durch ver⸗ ſchiedene Blätter. In Bayern hat man einen ſehr beach⸗ tenswerten Verſuch auf ſozialpolitiſchem Gebiete gemacht, der vielleicht berufen iſt, die ſtaatliche Unfallverſicherung in Deutſchland durch ein neues Verſicherungsgebilde länd⸗ licher Gemeinden zu ergänzen. Selbſtändige Bauern unterliegen bekanntlich nicht der Krankenverſicherung, während ſie durch ihre Beiträge zur ſtaatlichen Unfall- verſicherung entſchädigungsberechtigt durch die landwirt⸗ ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften ſind. Da aber die ſtaatliche Unfallverſicherung die Verletzten erſt nach Ab⸗ lauf der 13. Woche— während derer die Krankenver⸗ ſicherung eintritt— entſchädigt, ſo gehen die ſelbſtändi⸗ gen Bauern während dieſer Zeit leer aus. Da nun aber nach der Reichsſtatiſtik durchſchnittlich etwa nur die Hälfte der angemeldeten landwirtſchaftlichen Unfälle entſchädigt wird, fallen die leichten und mittelſchweren Fälle mit kürzerer Nachwirkung in der Regel aus. Aus dieſem Grunde iſt man mit der Gründung einer Gemeinde⸗ unfallverſicherung auf genoſſenſchaftlicher Grundlage vorgegangen, die hauswirtſchaftliche und Betriebsunfälle bis zur Dauer von 90 Tagen entſchädigt. Von Seiten der bayeriſchen Regierung iſt von den Ge— meinden ein Gründungsfonds von 100 Mark aus Ge⸗ meindemitteln und die Bildung eines Reſervefonds von 600 Mark verlangt worden. Die Höhe der Beiträge iſt bei der durchweg ehrenamtlichen Verwaltung ſehr gering. Eine Ausbreitung dieſer Gemeindeunfallverſicherungen würde zweifellos zu einer erheblichen Entlaſtung der ſtaatlichen Unfallentſchädigung führen. Die Einrichtung beruht auf einem Statut, das von dem praktiſchen Arzt Dr. Jaks in Thüringen entworfen iſt. Die erſte Kaſſe iſt inzwiſchen in Stetten eingerichtet. Aus Stadt und Land. **TAufſtieg des„Z. 3“ von der Ila. Am Montag unternahm der Luftkreuzer„Z. 3“ ſeinen erſten Aufſtieg von der„Ila“ in Frankfurt aus. Die Fahrt mußte des ſchlechten Wetters wegen bis kurz nach 1 Uhr ver⸗ ſchoben werden. Zahlreiche Zuſchauer warteten geduldig bis zum Aufſtieg. Die Fahrt, die drei Stunden dauerte, ging über Bergen, Vilbel, Homburg, Nauheim und dann im Bogen wieder zum Aufſtiegsplatze zurück. Auf dem Rückweg hatte das Luftſchiff mit ſtarkem Regen zu käm⸗ pfen. An der Fahrt nahmen der Großherzog von Mecklen— burg⸗Schwerin, Oberbürgermeiſter Dr. Adickes, der Präſi⸗ dent der„Ila“, Geheimrat Ganz, und Gräfin Zeppelin teil. Im ganzen befanden ſich an Bord dreizehn Paſſa⸗ giere und ſieben Leute von der Bedienungsmannſchaft. Die Landung ging glatt von ſtatten. Die beabſichtigte zweite Fahrt unterblieb wegen zu ſchlechten Wetters. „ Paſſagierfahrten des„3. 3“. Das Luftſchiff ſolkte Dienstag vormittag zu Paſſagierfahrten aufſteigen. In⸗ folge des böigen Windes verzögerte ſich jedoch die Auf⸗ fahrt, auch funktionierte der Zünder des hinteren Motors noch nicht ordentlich. Nachmittags wurde der erſte Auf⸗ ſtieg unternommen, und zwar ging die Fahrt über Höchſt, Cronberg und am Rande des ſüdlichen Taunus zurück nach Frankfurt. Neun Paſſagiere nahmen an der Fahrt teil, darunter Geheimrat Oechelhäuſer und Dr. Möncke⸗ berg aus Hamburg. Bald darauf wurde trotz des ſtarken Windes die zweite Fahrt angetreten, an der dreizehn Paſſagiere, unter ihnen Oberbürgermeiſter Wallraf⸗Köln, teilnahmen. Die Fahrt wurde nach 20 Minuten beendet, worauf ein dritter Aufſtieg unternommen wurde, der aber ebenfalls nur eine Viertelſtunde dauerte. Während des erſten Aufſtieges wurden auf dem Korbplatze acht Ballons zu einer Zielfahrt aufgelaſſen, an der ſich der Hamburger, der Lübecker und der Pommerſche Verein neteiſiaten In dem Streit zwiſchen Peary und Coot neigt ſich die öffentliche Meinung immer mehr auf die Seite Cooks. Auch der Führer der erſten deutſchen Südpolar⸗ expedition, Prof. Drygalski, hält Cook für unbedingt zu⸗ verläſſig und ſeine Leiſtung deshalb für die frühere. Es beſtätigt ſich, daß Peary den Pol nur in Begleitung eines Eskimos und des Negers Henſon erreicht hat, nach⸗ dem drei Eskimos und die übrigen Begleiter auf ſeinem letzten Vorſtoß einen Tagemarſch vor dem Ziel zurück⸗ gelaſſen worden waren. Ein Pariſer Blatt kommt bei der Unterſuchung der Frage, ob eine Beſitzergreifung des Nordpols durch Peary nach internationalem Recht zuläſſig ſei, zu dem Reſultat, daß die Frage von jedem Stand⸗ punkt aus zu verneinen ſei. Der Pol gehöre niemandem, nicht einmal ſeinem Entdecker. Die geſamte Nordpolexpe⸗ dition Pearys iſt in Battle Harbour an der zu Neu⸗ fundland gehörigen Labradorküſte angekommen. Peary hüllt ſich in Schweigen; Kapitän Bartlett erzählt, daß die Verhältniſſe am Pol dieſelben ſeien wie in allen ande⸗ ren Teilen des arktiſchen Ozeans, der Pol habe keinen charakteriſtiſchen Zug. ** Gefährlicher Sport. Der Aviatiker Jathow in Frankfurt unternahm am Montag einen Aufſtieg, ſtürzte aber zu Boden, wobei das Rädergeſtell des Fliegers in Trümmer ging. Er ſelbſt nahm keinen Schaden.— Nahe der belgiſchen Stadt Tournal finden augenblicklich Flugverſuche ſtatt, an denen ſich Paulhan und einige an⸗ dere franzöſiſche Aviatiker beteiligten. Bei den Ver⸗ ſuchen kippte die Flugmaſchine des Aviatikers Vandamme infolge eines Windſtoßes plötzlich um und ſtürzte aus einer Höhe von 25 Metern herab. Vandamme wurde mit zerſchmettertem Knöchel aufgehoben. Der Verunglückte klagt über innere Schmerzen.— Die Reſultate der in Brescia zum Abſchluß gekommenen Flugkonkurrenzen ſind folgende: Preis von Brescia über 50 Kilometer: 1. Curtis, 2. Rougier. Höhenpreis: 2. Rougier(116 Meter), 2. Curtis(51 Meter). Preis für die Mitnahme von Paſſggiexen und Kilometerpreis: Calderara. 1 rville Wright führte am Montag wiederum zwei Flüge aus, trotzdem ein ſtarker Nordoſtwind mit einer durchſchnittlichen Geſchwindigkeit von 8 Metern herrſchte. et ſeinem erſten Aufſtieg nahm er Prof. Hergeſell als aſſagier mit. Nach 7 Minuten 36 Sekunden landete er glatt. Kurze Zeit darauf ſtieg Wright zum zweiten Male auf, diesmal allein. Er blieb jedoch in niedrigen Höhen und bewegte ſich mit ſeinem Apparat in 10 bis 12 Meter Höhe. Nach 17 Minuten 7 Sekunden landete er glatt in der Nähe ſeines Schuppens. Bemerkenswert, be⸗ ſonders in militäriſcher Hinſicht, war die Tatſache, daß es Prof. Hergeſell gelang, während des Fluges mit Wright durchaus deutliche ſchriftliche Aufzeichnungen zu machen, indem er ſein Knie als Unterlage für das Papier be⸗ nutzte.* 1 ** Gewitter im Rieſengebirge. Heftige Gewitter rich⸗ teten im Rieſengebirge großen Schaden an. In einer der Leierbuden wurde ein zehnjähriges Mädchen vom Blitz er— ſchlagen. Die Baude, ſowie drei Beſitzungen in der Um⸗ gebung wurden vollſtändig eingeäſchert. Die Stellenbe— ſitzersfrau Gottwaldt in Antonienwald wurde durch einen Blitz ſchwer verletzt. ** Sieben Tage lebendig begraben. Der Wirbelſturm von Scordia vom 3. d. M. hatte auch eine alte Frau unter den Trümmern ihres Hauſes begraben, und man hatte ſie unter die Toten gerechnet. Während nun dieſer Tage einige Arbeiter Aufräumungsarbeiten beſorgten, drang zu ihnen ein leichtes Stöhnen. Es kam aus einem großen Haufen von Steinen und Balken zu Seiten eines halb zertrümmerten Hauſes. Mit aller Vorſicht wurde nun aufgeſchüttet, bis ſich der nur ſchwache Lebenszeichen gebende Körper einer alten Frau zeigte. Nachdem die Alte etwas zu trinken und zu eſſen bekommen hatte, kehrte ihr die Beſinnung zurück. Sie äußert jetzt immer- fort Beſorgnis, daß ihr die Häuſer auf den Kopf fallen könnten.. * uUeberſchwemmungen in Kalifornien. Die Stadt La Paz, die älteſte Niederlaſſung in Kalifornien, wurde von einer Reihe von Flutwellen zerſtört. Zahlreiche Häu⸗ ſer ſtürzten ein, die ganze Umgegend ſteht unter Waſſer. Die Ernte wurde vernichtet, das Vieh ertrank, Tauſende von Menſchen wurden obdachlos. Die Todesfälle betragen ſieben. Viele Perſonen wurden durch einſtürzende Häuſer verletzt. La Paz iſt die Hauptſtadt des mexikaniſchen Territoriums Niederkalifornien und zählt etwa 5000 Ein⸗ wohner. Bei der Stadt wird Perlfiſcherei betrieben. Der Ort wurde bereits 1895 durch einen Orkan verwüſtet. Die Tätigkeit der„Schwarzen Hand“. Drei ita⸗ lieniſche Kinder im Alter von acht, ſechs und zwei Jahren wurden von einem Italiener in Utica erſchoſſen. Die Eltern hatten Drohbriefe erhalten, die Kinder würden ge⸗ raubt werden, falls kein Löſegeld bezahlt würde, hatten aber nichts bezahlt. Die Stadt iſt in ungeheurer Auf⸗ regung, und wenn der Mörder gefunden wird, iſt ein Lynchgericht wahrſcheinlich. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Bei der Krankenkaſſe der Brückenbauanſtalt der Ver⸗ einigten Königs⸗ und Laurahütte wurde ein Fehlbe⸗ trag von 10000 Mark entdeckt. Der Hüttenreviſor Stadtrat Kunert iſt geflüchtet. Bei Oſchersleben ſtürzten auf einem Patrouillen⸗ ritt ein Sergeant und zwei Soldaten in einen verlaſſenen Förderſchacht. Beide Soldaten ertranken. Der Ser⸗ geant wurde mit Mühe gerettet. In Rhina, Kreis Kaſſel, iſt eine Anzahl von Kin⸗ dern unter Lähmungserſcheinungen erkrankt. In den letzten Tagen ſind vier Todesfälle zu verzeichnen. In Waldkirchen in Niederbayern wurden zwei Saccharinſchmuggler ertappt und verhaftet. Lokale Nachrichten. Viernheim, 16. September. —„Zeppelin 3“ iſt geſtern kurz nach 11 uhr glücklich auf der Frieſenheimer Inſel in Mannheim gelandet. Eine ungeheure Menſchenmenge, man ſchätzt die Zahl auf mindeſtens 50000, hatte ſich auf der Inſel eingefunden, um Graf Zeppelin und ſein Luftſch ff in der Nähe zu begruͤßen und zu betrachten. Gegen 1 Uhr wurde die Rückreiſe ange · treten; um 3 Uhr landete„Zeppelin 3“ glatt und unver- ſehrt wieder in Frankfurt.— In Viernheim konnte man die Ankunft und Abfahrt„Zeppelin 3“ gut beobachten. — Reifes Obſt jeglicher Art kann nicht genug zum Genuß empfohlen werden, denn es iſt ein Univerſalmittel zur Erhaltung der Geſundheit. Pfirſiche bekämpfen beiſpiels⸗ weiſe ſchlechte Verdauung und ſchlechten Magen, Weintrauben reinigen das Blut, der Saft der Tomaten übt einen günſtigen Einfluß auf die Leber und Därme aus, Aepfel, beſonders gekochte, ſind für die Kinder nicht gut zu entbehren zur Er- haltung einer guten Verdauung, der Melonenſaft vertrelbt Fieber und Nierenkrankheiten, Brombeergelee beſeitigt Huſten, gekochte Pflaumen ſind Skrophulöſen ſehr zu empfehlen. Ver⸗ ſäume daher Niemand reichlichen Obſtgenuß! Aus Nah und Fern. — Aus dem Weſchnitztal, 14. Sept. Auf Ver- anlaſſung des Großh. Kreisgeſundheitsamts Heppenheim wird im Schulſaal zu Mörlenbach von der Inhaberin eines Stotterheilinſtiturs ein Kurſus zur Heilung für Stotternde abgehalten werden. Der Kurſus beginnt Ende September und dauert vier Wochen mlt täglich zweiſtündigem Unterricht. 3 unter 16 Jahren zahlen 50 Mk., über 16 Jahre 5 Mk. Unter- Abtſteinach, 14. Sept. Der 6gjährige Schmied Joh. Schmitt 1. war mit Haferbinden beſchäftigt, als er plötzlich vom Schlage getroffen niederſank. Nach Hauſe gebracht, gab er nach drei Stunden ſeinen Geiſt auf. — Von der Tromm, 14. Sept. Unſer vor fünf Jahren wegen Altersſchwäche abgetragener Ausſichtsturm wird nun wieder neu erſtehen. Der neue Turm, zu dem die Ar⸗ beiten bereits zur Vergebung ausgeſchrieben ſind, ſoll vorerſt nur in einer Hohe von 7 Meter in Stein erſtehen. Später, wenn wieder genugend Mittel vorhanden ſind, wird er in Stein weiter erhöht werden, während dies jetzt in Holz geſchieht. — Bensheim, 14. Sept. Zwei Einbrüche wurden vergangene Woche hier verübt, ohne daß man bis jetzt die Täter ermitteln konnte. Sie drangen in das Lehrerſeminar und in die Eiſenhandlung von Gläß ein und entwendeten aus erſterem einige Kleidungsſtücke, bei letzterem einen nicht ſehr erheblichen Geldbetrag und verſchiedene Waren, darunter mehrere Revolver. — Oſthofen, 14. Sept. Auf Veranlaſſung des Unterſuchungsrichters des Landgerichts Mainz wurde geſtern von der hieſigen Gendarmerie der Sanitätsrat Dr. Rolly verhaftet und ins Provinzialarreſthaus nach Mainz verbracht. Die Verhaftung hat eine intereſſante Vorgeſchichte. Die ſtrafbare Handlung beſtand darin, daß Rolly in dem Vor⸗ verfahren eines zu ſeinen Ungunſten verlaufenen Wein⸗ faͤlſchungsprozeſſes die durch einen ſtaatlichen Weinkontrolleur verſtegelten Probeflaſchen unter Verletzung der Siegel entleerte und zur Taͤuſchung des chemiſchen Unterſuchungsamtes mit gutem Wein füllte. Die gegen die Verurteilung beim Reichs⸗ gericht eingelegte Reviſton wurde verworfen. Rolly verſuchte wiederholt, die Wiederaufnahme des Verfahrens durchzuſetzen und benannte zu dieſem Zwecke einen Zeugen, der geſchen haben ſoll, daß eine fremde, unbekannte Perſon die Siegel⸗ verletzung vorgenommen habe. Die eingeleitete Unterſuchung muß nun gegen Dr. Rolly gewichtige Verdachtsmomente er⸗ geben haben, die den Unterſuchungsrichter veranlaßten, gegen ihn ein Verfahren wegen Verdachts der Verleitung zum Meineid einzuleiten und wegen Kolluſionsgefahr die Verhaftung anzuordnen. Ein Freilaſſungsgeſuch gegen Kaution wurde abgelehnt. — Darmſtadt, 14. Sept. Die Stadtverordneten verſammlung wählte den bisherigen Kreisamtmann Müller aus Heppenheim einſtimmig zum juriſtiſchen Beigeordneten der Stadt Darmſtadt. Der neue Beigeordnete ſteht im 40. Le- bens jahre und iſt der älteſte der 38 Bewerber. Er iſt als Sohn des früheren Geh. Rats Müller in Darmſtadt geboren, wo ſein Vater lange Jahre vortragender Rat im Finanz- miniſterium war. — Dieburg, 14. Sept. Bei der geſtrigen Gemeinde⸗ ratswahl wurde die Liſte des Zentrums mit großer Majorität zum Siege gebracht. In der Zentrumspartei herrſcht große Begeiſterung. — Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. 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Nächſten Freitag und 5 jedesmal nach⸗ mittags 2 Uhr werden von dem Gemeinde-Pfandmeiſter die für die Bezirksſparkaſſe Lorſch in Beſchlag genommenen Pfänder gegen bare Zahlung rerſteigert. Viernheim, den 16. September 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Freiwillige Feuerwehr. N Unſere Wehr beteiligt ſich an dem kommenden Sonntap, den 19. September in Wallſtadt Aſtatifindenden Feuerwehrfeſte. Zur Probe daſelbſt fahren die Rad fahrer um 10 Uhr ab„Haltepunkt“(Kühlwein) — Zum Feſte Mittags die übrige Mannſchaft 1 Uhr ab„Alexander“(Haas). Der Vorſtand. mit 3 um Theater um Karpfen. Süddeutsches Gastspiel- Ensemble. Direktion: Hedwig Kappenmacher. Donnerstag, 16. Sept., abends 6/ Uhr: Benefiz für die Herren Karl Herms S undi Julius Günthner. Mur einmalige Aufführung! Grosses Ausstattungsstück! Neue Kostüme! Preaiosa Romantisches Volksgemälde in 4 Akten von Pius Alexander Wolf. Musik von Karl Maria v. Weber. Preise der Plätze: 5 SFSperrsitz 1 Mk.— 1. Pla tz 80 Pfg., 2. 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