N S DNS 2 Seer ee eee ee eee eee eee = es 248 — rn——————————— 2——— hatte, die Braut eines jungen Rheinläuders geworden, dem man VDiernheimer Zeitung Erſcheint dreimal wöchentlich Dienſtags, Bannerſtags u. Jamſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsſeier“. Bezugspreis: 90 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeisterei Viernheim. verbreitetſte und geleſenſte Jeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Ruf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— DTelephon⸗Ruf 20. Diernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Donnerſtag, den 23. September 1909. —— 2—— Zum Kanzlerbeſuch in Wien. 8 Der neue Reichskanzler v. Bethmann⸗Hollweg hat ſich ſehr beeilt, um dem öſterreichiſchen Hofe ſeine Auf⸗ wartung zu machen. Er hatte kaum ſein neues Amt übernommen, da wurde ſchon offiziös auf dieſen Beſuch in Wien die Welt vorbereitet, und zwar in einer Weiſe, als ob davon ſehr viel zum Heile des Dreibundes ab— hinge. Der Beſuch hat nunmehr ſtattgefunden, ohne daß, wenigſtens nach außen hin, etwas Beſonderes dabei ſich ereignet hätte. Die Wiener Preſſe hatte für einen freund⸗ lichen Empfang des deutſchen Reichskanzlers ſchon vor— earbeitet, der greiſe Kaiſer Franz Joſef hatte auch keinen Grund, dem Vertrauten ſeines Verbündeten, des deut— ſchen Kaiſers, irgend eine Gunſt zu verſagen, und ſo klappte alles vorzüglich. Das Bündnis zwiſchen Berlin und Wien iſt mal wieder öffentlich feierlichſt dokumentiert worden, und v. Bethmann⸗Hollweg hat ſich die erſten Sporen auf dem Felde der auswärtigen Politik ver⸗ dient. Tatſächlich? Wer weiß. Graf Aehrenthal, der öſter⸗ reichiſche Miniſter des Auswärtigen, könnte uns vielleicht die Wahrheit ſagen. Gewiß kann kein Zweifel daran beſtehen, daß der Dreibund feſter als je daſteht, wenig— ſtens ſoweit Deutſchland und Oeſterreich-Ungarn dabei in Betracht kommen. Auch glauben wir nicht, daß zur Zeit in irgend einer wichtigen Frage der internationalen Poli⸗ tik eine Differenz zwiſchen der deutſchen und öſterreichiſchen Diplomatie herrſcht. Aber die Hauptſache iſt, wie ſich dieſe internationale Politik im Kopfe des„Philoſophen“ v. Bethmann⸗Hollweg abſpielt. Darauf darf, ja man muß darauf geſpannt ſein, da davon Deutſchlands Stel- lung auf dem Weltmarkt abhängt. v. Bethmann-Hollweg hatte bis zu ſeiner Ernennung mit den Auslandsfragen nichts zu tun gehabt. Seine ganze Sorge war bis dahin der Mark Brandenburg und zuletzt den inneren Fragen des Staates und des Reiches zugewandt, und er tritt dann plötzlich an die Spitze der deutſchen Diplomatie. Wir glauben ja gerne den offiziöſen Berichten, die da Erſtaunenswertes von der Arbeitskraft des neuen Reichskanzlers erzählen. Wir nehmen auch an, daß von Bethmann⸗Hollweg ſeinen kurzen„Urlaub“ auf Schloß Hohenfinow nicht dazu benutzt hat, um zu angeln, ſon⸗ dern daß er mit allem Eifer verſuchte, das ABC der auswärtigen Politik in ſeinen Kopf zu bringen. Aber auch ein neugebackener Reichskanzler bleibt ein Menſch mit mehr oder weniger geringem Verſtande, und ſomit wäre es höchſt ſonderbar, wenn v. Bethmann-Hollweg ſich bereits vollſtändig in die auswärtige Politik einge⸗ arbeitet hätte. Ohne Zweifel gab es in Wien in dieſer Hinſicht keine harte Nuß zu knacken. Immerhin dürfte der„ge— riebene“ Graf Aehrenthal Gelegenheit genug gehabt zu haben, um ſeinen neuen Kollegen zu„prüfen“. Leider wird wohl nie mitgeteilt werden, wie dieſe Prüfung 23. Jahrgang. ausgefallen iſt. War das Ergebnis nicht allzu befriedi⸗ gend, ſo wird Graf Aehrenthal vielleicht in manchen kitze⸗ lichen Fragen etwas mehr auf eigene Fauſt vorgehen und den deutſchen„Zauderer“ mit vorwärts ziehen, war es gut, dann dürfte man ſich in der Wiener diplomati⸗ ſchen Stube vergnügt die Hände reiben. Denn gegenſeiti⸗ gen Neid kennt man an der Spree und an der Donau nicht. Auf jeden Fall aber kann man die Hoffnung hegen, daß v. Bethmann⸗Hollweg in Wien vom Grafen Aehrenthal gelernt hat, daß mit philoſophiſchen Auſichten in der Weltpolitik nichts getan wird. Freilich auch das ewige Säbelgeraſſel, das ſich ſchließlich zumeiſt doch nur als Angſtmacherei entpuppt, iſt nicht dazu angetan, das Anſehen des deutſchen Reiches zu erhöhen, ſon— dern reale Politik, das muß die Lofung unſerer Diplo— matieſ ein; die tatſächlichen Verhältniſſe ſind zu berückſichtigen. Dieſer Politik hat Graf Aehrenthal, der in die öſterreichiſche auswärtige Politik endlich wieder etwas mehr Zug brachte, ſeine glänzenden Erfolge zu verdanken. Und es wäre nur wünſchenswert, wenn in dieſer Hinſicht unſer Reichskanzler etwas gelernt hätte. ** ** Zum Beſuch des Reichskanzlers am Wiener Hofe ſeien einige bemerkenswerte Blätterſtimmen wiedergegebn. Das offiziöſe Wiener„Fremdenblatt“ hatte in ſeinem Be— grüßungsartikel u. a. geſchrieben:„... Herr v. Beth⸗ mann⸗Hollweg muß ſich perſönliche Beziehungen, wie ſie ſonſt durch die Weitläufigkeit der diplomatiſchen Karriere vorbereitet ſind, bei uns und anderwärts erſt neu ſchaffen. Aber in Wien läßt die Sicherheit des günſtigen Vor⸗ urteils für ihn von Anfang an die erfreuliche Geſtal⸗ tung ſolcher Beziehungen gewärtigen, die ſo wertvoll ſind, weil ſie über den eigentlichen Bereich der Bündnispolitik hinaus eine geiſtige Gemeinſchaft herbeiführen, welche gleichſam die Atmoſphäre bildet, in der die Bundestreue gedeiht.... Sich mit⸗ einander zu verſtändigen, haben die Leiter der äußeren Politik Oeſterreichs-Ungarns und des deutſchen Reiches nicht erſt nötig, denn vollkommenes Einvernehmen der beiden Mächte iſt ihnen ein koſtbares Depot, das jeder von beiden mit ſeinem Amtsantritt übernommen hat und getreulich verwaltet, ſowie dereinſt zu übergeben haben wird, ein Depot, anvertraut durch die Monarchen, welche die bleibenden Richtlinien der Politik vorzeichnen.“ Die Wiener„Neue Preſſe“ weiſt darauf hin, daß der leichteſte Teil der ſchweren Aufgabe des Kanzlers iſt, das Bündnis mit Oeſterreich-Ungarn zu pflegen....„Der neue Reichskanzler iſt unter vergleichsweiſe günſtigen Um⸗ ſtänden in den Teil ſeiner Pflichten eingetreten, mit dem er ſich genauer erſt vertraut machen muß. Das Günſtigſte und Beſte aber iſt, daß er in unerſchütterlicher Stärke die Allianz vorfindet.“ Eine bemerkenswerte Friedensbotſchaft zum Beſuch des Reichskanzlers in Wien bringt der Pariſer„Temps“, ——— 1 2—— —— der in auswärtigen Fragen offiziös iſt. Er ſchreibt:„Als Neuling in der auswärtigen Politik, übernahm Hollweg aus den Händen ſeines Vorgängers eine leichte Situation. Seine Beſprechung mit Aehrenthal wird wahrſcheinlich platoniſch ſein und nichts an den Geſchicken Europas ändern. Der internationale Horizont iſt übrigens klarer als eben noch, wir ſind überzeugt, daß keine Regierung ihn zu verdunkeln gedenkt. Die lange beſtrittene Gleich⸗ gewichtsformel iſt heute allerſeits angenommen. Das Haus Europa wird friedlich bewohnt von Mietern, welche gutnachbarlich miteinander zu leben wünſchen. Die diplomatiſche Toleranz iſt die Tagesloſung, ſie iſt faſt ebenſo notwendig, wie reli⸗ giöſe Toleranz.“ *** Cook in der Heimat. O Die Fahrt Dr. Cooks an Bord der„Grand Repu⸗ blic“ nach Brooklyn war ein Triumphzug. Von allen Fahrzeugen wurde er mit Tuten der Dampfpkeifen be⸗ grüßt. Rieſige Menſchenmaſſen erwarteten ihn in Brook⸗ lyn. Cook hat erklärt, binnen kurzem würden alle ſeine Beobachtungen der Welt zur Prüfung unterbreitet werden. Schon bei der Ankunft in Quarantine Island hat Cook offiziellen Perſönlichkeiten ſowie Journaliſten und Freun⸗ den gegenüber erklärt, er müſſe es ablehnen, ſich über die Haltung Pearys zu äußern. Seine Inſtrumente, die ſich in Händen Whitneys befänden, und veinlich genaue Daten würden beweiſen, daß er den Nordpol erreicht habe. Alle Beſchuldigungen baſierten nur auf Unkennt⸗ nis ſeiner Beobachtungen und ſeines Materials. Er könne nicht ohne weiteres ein die Arbeit zweier Jahre um⸗ jaſſendes Manufkript vorleſen. Cook war auf der Fahrt durch Brooklyn Gegenſtand ürmiſcher Ovationen. Ein 2 uchſtaben die Inſchrift:„Wir glauben an dich!“ Abends rachten bei einer großen Empfangsfeſtlichkeit die ver⸗ einigten deutſchen Sänger Brooklyns Cook ein Ständchen. Der„Newyork Herald“ bringt den vierten Bericht über die Fahrt zum Nordpol. Allmählich naht die Polar⸗ nacht. Am 24. Oktober verſchwindet die Sonne, um erſt nach 118 Tagen wiederzukehren. Für die Eskimos iſt dies Ereignis das Zeichen zur Traurigkeit. Für Cook bedeutet es den Anſporn zum Ausbau der Vorbereitungen für den Sonnenaufgang im Jahre 1908, unter deſſen Zeichen die Eroberung des Pols begonnen werden ſoll. Beſonders die Konſtruktion geeigneter Schlitten nimmt Ueberlegung und Arbeit in Anſpruch. Eingehend ſpricht Cook von der Auswahl und Verwendung der Hunde und von dem Boot, das er mit auf die Fahrt nimmt. Er entſcheidet ſich ſchließlich für ein Boot aus Segeltuch, deſſen Rippen als Schlittenteile Verwendung ſinden und deſſen Leinwand als Gepäckbedeckung benutzt werden kann. Abgeſehen von Leckerbiſſen für ungewöhnliche Gelegen- ſt 5 1 b heiten beſtehen die Lebensmittel aus Fleiſchkuchen, ver⸗ — r— Selbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 81(Nachdruck verboten.) „Alſo kein Wort!“ bat er.„Auch nicht zu denen im Schloß.. Doch! Bella, dem guten Fräulein Bella, ſollſt Du es morgen ſchon erzählen, daß ich gegangen bin, um was Rechtes zu werden... Fräulein Bella iſt ſo gut, die vergiebt es ſchon, daß ich ohne Abſchied weglaufe.“ „Vielleicht weint ſie ſich gar Deinetwegen die Augen aus!“ rief Etta mit ſonderbarem Lachen. Friedel ſah ſie erſtaunt an. „Was bin ich der vornehmen Dame?“ meinte er. „Die Mutter kommt! Leb' wohl!“ wich Etta aus, ihm die Hand gebend. „Lebe wohl, meine liebe, liebe Etta!“ ſprach er traurig. „Aber darf ich Dich nicht wenigſtens einmal küſſen?“ „Na, meinetwegen! Und Glück auf den Weg!“ Fünftes Kapitel. Nun waren vier Jahre verfloſſen, und Etta v. Kroſinkys Kinderträume hatten ſich teilweiſe erfüllt. Sie war in dem Bade Aaborg, das ſie während der Hochſaiſon mit ihrer Mutter beſucht großen Reichtum nachſagte. Freilich erregte dieſe raſche Verlobung in der„Geſellſchaft“ auch peinliches Aufſehen. Man zählte nämlich den jungen Arnold Negendang, der meiſtens im Rollſtuhl ruhte, zu den Todes— kandidaten, die nur noch ärztlicher Kunſt ein paar frohe Lebens⸗ momente verdanken. Daß Frau von Kroſinsky einem ſolchen Mann ihre Tochter zum Weibe geben wollte, machte man ihr mit Recht zum Vorwurf. Doch die vielgeprüfte Frau ſah allein noch in dem„Golde Negendaugs“ das Heil, das ſie für ihre ſchöne Tochter vom Himmel herabzuflehen verſuchte, und Etta, von Arnold Negendangs Reichtum verblendet, der Mutter kaum widerſtrebt. Der junge Schwindſüchtige mit den ſchwärmeriſchen Augen und der vornehmen Läſſigkeit ſeiner eine leiſe Müdigkeit atmenden Bewegungen war in der Folge das Ideal eines Bräutigams. Ettas Wünſche wurden ihr vom Geſicht abgeleſen, Ettas Worte galten Arnold Negendang mehr als das Evangelium. Sein Glück gab ihm für kurze Zeit vollſtes Wohlbefinden. Etta aber wurde die Brautſchaft, trotz aller Annehmlichkeiten, die ſie für Kroſinskys im Gefolge hatte, von Tag zu Tag un⸗ heimlicher. Die„Marmorbraut“ nannten die Herren Offiziere, welche von dem nahen Städtchen L. nach Aaborg herüberkamen, ihre graziöſe Partnerin im Lawu-Tennis. Ganz„Hoheit“ geworden, gab Etta ſich nicht mehr viel mit der Badegeſellſchaft ab. Sie langweilte ſich aus Klugheit, der reichen Sippſchaft am Rhein wegen, die ihr den Bräutigam ſtreitig machen wollte, aber ſie langweilte ſich auch mit Anſtand. Und die bräutliche Würde kleidete ſie gut. Vorläufig blieb aber Ettas Verſpruch noch ein öffentliches Geheimnis, das Frau von Kroſinsky und Arnold Negendang mit Vorliebe weiterverbreiteten. Denn Arnold hatte, ehe er Etta der Welt als ſeine Braut präſentieren durfte, noch Schwierigkeiten zu beſeitigen, die ihm von ſeiner Familie entgegengeſtellt wurden. Allerdings war der junge Mann ſo gut wie unabhängig. Er hatte vor Jahren ſchon einen kinderloſen Onkel beerbt, und die Zinſen dieſer Hinterlaſſenſchaft genügten zu einem ſorgenfreien Leben. Dennoch war Arnold nicht gewillt, die Vorteile aufzu— geben, die ihm noch als erbberechtigten Sohn ſeines Vaters erwuchſen. Aus dieſem Grunde ſuchte er ſeine Familie für die gefaßten Lebeuspläne günſtig zu ſtimmen. Er gewann einen treuen Bundesgenoſſen in ſeinem Arzt, der eine Heirat ſeines Patienten warm befürwortete. Ja, dieſer Doktor Friedbach ließ ſich herbei, Arnold Negendang an den Rhein zu begleiten, als eine mündliche Ausſprache mit den Eltern hatte den Plänen zur Notwendigkeit wurde. Täuſchte ſich der Arzt über Arnolds Zuſtand oder wollte Arnold nur getäuſcht ſein? Arnolds Körper zeigte in dieſer auf⸗ regenden Zeit eine Ausdauer, die jeden, der ihn beobachtete, zu der Ueberzeugung bringen konnte:„Vor Dir ſteht ein geſunder Menſch. Die Herren Mediziner haben ſich gründlich geirrt.“ Konnten nun Eltern, denen Dr. Friedbach einen Geheilten zuführte, während ſie einen Todeskandidaten zu ſehen fürchteten, die Grauſamkeit haben, den ihnen Wiedergeſchenkten durch Ge⸗ waltmittel von neuem in die Krankheitsgefahr hineinzudrängen. Nach einer eingehenden Beratung mit dem fremden Mediziner und dem bewährten Hausarzt der Negendangs erfolgte von Seiten der Familie die Einwilligung zur Veröffentlichung der etwas eigenmächtig geſchloſſenen Verlobung des jungen Mannes. Die Hochzeit ſollte in nicht zu langer Friſt ſtattfinden. Man wollte ſie möglichſt geräuſchlos in Aaborg feiern. Die gefährliche Erkrankung ſeiner Mutter zwang Arnold im Herbſt, nach der Heimat zurückzukehren. Der Hochzeitstermin ward auf Ende November feſtgeſetzt, und Arnold erwähnte in den zahlloſen Briefen, die er der Braut ſchrieb, ſtets der Einkäufe, die er für ſein glühend erſehntes Heim machte. Der Trouſſeau der Braut war von ihm auf das reichhaltigſte und koſtbarſte in Köln beſtellt worden, obgleich Etta ſich erſt allen Ernſtes geſträubt hatte, ſo große Opfer von Arnold anzunehmen. Seine ganze Antwort war ein dankbares Lächeln geweſen. Nicht einen Moment hatte er Etta jemals im Verdacht gehabt, ſie ſpekuliere auf ſein Vermögen. Gerade die Uneigennützigkeit ihrer Liebe gedachte er über alle Maßen zu lohnen. „Was mir gehört, gehört auch Dir!“ ſagte er ſtets, wenn ſie ein Geſchenk zögernd von ihm nahm. Als der November heraukam, fand Frau Negendang ihre Geſundheit wieder, doch Arnolds Briefe atmeten nicht mehr all die Glückſeligkeit aus, die auch Ettas kaltes Herz zuweilen bezwungen hatte. Die Schreiben wurden kürzer, der Ton der⸗ ſelben ernſter. (Fortſetzung folgt.) 2 2— 8 ———̃̃ K ——. miſcht mit Roſinen, Korinthen und Zucker. Reiſe beginnen. richtes. rinthe. Nun kann die Damit ſchließt der vierte Teil des Be⸗ Politiſche Rundſchau. —(Reichskanzler v. Bethmann⸗Hollweg über ſeinen Wiener Beſuch. Der Reichskanzler hat ſich zu einem Vertreter des„Wien. Fremdenbl.“ über ſeinen Aufenthalt in Wien folgendermaßen geäußert:„Es iſt vor allem von hohem Wert für mich geweſen, mich Seiner Majeſtät dem Kaiſer Franz Joſef vorzuſtellen, der mich mit unge⸗ meiner Liebenswürdigkeit empfangen hat. Mit dem Grafen Aehrenthal habe ich lange und eingehend alle ſchwebenden Fragen erörtert. Bei dieſer freund⸗ ſchaftlichen und ſachlichen Beſprechung ergab ſich die volle Uebereinſtimmung der Anſchauungen, die ich bei der ge⸗ meinſamen Grundlage unſerer Politik erwartet habe. Für die Politik, die ich in Deutſchland zu machen berufen bin, wird mir dieſe Unterredung mit dem Grafen Aehren⸗ thal und die gemeinſchaftliche vertrauensvolle Beurteilung der Situation, die wir feſtgeſtellt haben, eine wertvolle Unterſtützung ſein.— Auf die Frage des Vertreters des Blattes, inwieweit die Ereigniſſe des vergange⸗ nen Winters auf die gegenwärtige Situation nachwir⸗ ken, erwiderte der Reichskanzler:„Bei dieſen Ereig⸗ niſſen iſt das wichtigſte das feſte Zuſammenſtehen der beiden verbündeten Staaten geweſen. Der letzte Winter hat das Bündnis zwiſchen dem deutſchen Reiche und Oeſter— reich⸗-Ungarn in beiden Staaten noch populärer gemacht, als es war, und die Erprobung des Bündniſſes hat auch nach außen die ſtärkſte Wirkung getan. Seine Unterredung mit Iswolski, meinte der Reichskanzler, ſei, da der ruſſiſche Miniſter des Aeußeren durch Berlin reiſte, eigentlich von ſelbſt herbeigeführt worden. Er habe mit Iswolski natürlich auch über Politik geſprochen; aber die Kombinationen, die an dieſes Geſpräch geknüpft wur⸗ den und an den Zeitpunkt kurz vor der Reiſe des Kanz⸗ lers nach Wien, in welchen das Zuſammentreffen mit Iswolski fiel, ſeien durchaus haltlos. Der Reichskanz⸗ ler ſchloß das Geſpräch, indem er noch einmal den an⸗ genehmen Eindruck betonte, den er in Wien empfangen habe.— Reichskanzler v. Bethmann⸗Hollweg begab ſich von Wien zu kurzem Urlaub in das bayeriſche Hoch⸗ gebirge. 106 Keine Zuſammenlegung preußiſcher Eiſenbahn⸗ direktionen. Die von einigen ſüddeutſchen Blättern ver⸗ breitete Nachricht, wonach beabſichtigt ſein ſoll, die Be⸗ zirke mehrerer preußiſcher Eiſenbahndirektionen zu einer Generaldirektion zu vereinigen und aus dieſem Anlaſſe die königlich preußiſche und großherzoglich heſſiſche Eiſen⸗ bahndirektion in Mainz aufzuheben, und ihre Strecken mit denen der königlichen Eiſenbahndirektion in Frank⸗ furt a. M. zu vereinigen, entbehrt nach der„Nordd. Allg. Zeitung“ jeglicher Begründung. Uebrigens würde eine ſolche Maßregel, wenn ſie preußiſcherſeits überhaupt beabſichtigt wäre, nach Artikel 13 des zwiſchen Preußen und Heſſen über die gemeinſchaftliche Verwal⸗ tung des beiderſeitigen Eiſenbahnnetzes abgeſchloſſenen Staatsvertrages vom 23. Juni 1896 ohne die Zuſtim⸗ mung Heſſens nicht durchführbar ſein. 1 (7) Zuſammenbruch eines Gewerkſchaftshauſes. Das ſozialdemokratiſche Gewerkſchaftshaus in Kaſſel, eines der größten und beſteingerichtetſten Ge⸗ werkſchaftshäuſer in Deutſchland, gelangt am 6. Dezem⸗ ber zum Zwangsverkauf. Das Haus war von einer G. m. b. H.„Solidarität“ gebaut worden. Die Haupt⸗ urſache des Zuſammenbruches ſcheint nach der„Voſſ. Ztg.“ die Ueberſchreitung des Koſtenanſchlags von 700 000 Mark um 300 000 Mark zu ſein. Viele kleine Leute, die Teilhaber und in der Höhe ihrer Anteilſcheine haft⸗ bar ſind, werden geſchädigt. Vorausſichtlich ſind auch die Beiträge der Gewerkſchaften und die Forderungen der Hand⸗ werker in Höhe von 160 000 Mark verloren. Geſchäfts⸗ führer des Gewerkſchaftshauſes waren ein ehemaliger Maurer⸗ und ſpäter ein ehemaliger Glaſergeſelle.— Ueber die ſonſtigen Gründe für die mehrfach auftretende Erſcheinung des Zuſammenbruches von ſozialdemokrati⸗ ſchen Gewerkſchaftshäuſern haben wir bereits vor kurzem uns verbreitet. Eu ropäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. * Die Flottmachung des böhmiſchen Land⸗ tages ſcheint mißglückt zu ſein. Der Landtag wurde am Dienstag unter den üblichen Feierlichkeiten und For⸗ malitäten eröffnet. Nach Erledigung des erſten Punktes, der reine Formalitäten betraf, erhob ſich der deutſche Abgeordnete Pacher, der ſeinerzeit auch an den Be⸗ ratungen mit dem Miniſterpräſidenten in Wien teilge⸗ nommen hatte, und erklärte namens ſämtlicher deutſchen Landtagsabgeordneten, daß dieſe ſich an den Verhand⸗ lungen des Landtages nicht beteiligen würden, und zwar ſchon nicht mehr beim zweiten Punkte der Tagesordnung. Die deutſchen Abgeordneten verließen hier⸗ auf den Saal. Es wurde dann die Sitzung ge⸗ ſchloſſen. Die nächſte Sitzung ſoll auf ſchriftlichem Wege bekannt gegeben werden. Aus dieſem Umſtande ſchließt man, daß wahrſcheinlich eine zweite Sitzung gar nicht mehr beabſichtigt iſt. Nachmittags fand unter dem Vorſitz des Oberſtlandmarſchalls von Böhmen eine Kon⸗ ferenz der Obmänner ſämtlicher Parteien des Landtags, der deutſchen und der tſchechiſchen, ſtatt. In dieſer Kon⸗ ferenz, die als ein Verſuch der Regierung betrachtet war, die beiden Volksſtämme einander näher zu bringen, wurde gar kein Reſultat erzielt, ſo daß eine zweite Kon⸗ ferenz für Freitag einberufen worden iſt. Die Ausſichten auf Arbeitsfähigkeit des Landtages ſind aber äußerſt ge⸗ ring. Die Lage verſchlechtert ſich immer mehr, da die Tſchechen den Deutſchen nicht nur gar nicht entgegenkommen, ſondern gegenüber den deutſchen Forderungen die ſchärfſte Oppoſition einnehmen. f Niederlande. * Die neue Seſſion der Generalſtaaten wurde am Dienstag eröffnet. nigin geſchah das durch den Miniſter des Inneren, Heemskerk. In der Thronrede heißt es u. a., die Geburt der Prinzeſſin Juliana habe ein neues Band zwiſchen dem königlichen Hauſe und dem Volke ge⸗ ſchlungen. Die auswärtigen Beziehungen ſeien außeror— dentlich freundſchaftlicher Natur. Die Lage in den Kolonien ſei im allgemeinen zufriedenſtellend. Die Thronrede kündigt ſodann Geſetzentwürfe über die Ver⸗ mehrung der Erbſchaftsſteuer, über die Reviſion des Zoll⸗ tarifs und über eine allgemeine Einkommenſteuer an. In Verhinderung der Kö⸗ ——. ͤ pp—ꝙĩ( BV—— Außerdem würden beſondere Maßnahmen getroffen wer— den, um das ſehr beträchtliche Defizit für das nächſte Budget auszugleichen; unter anderem ſei eine Erhöhung der Abgaben auf inländiſchen und ausländiſchen Alkohol vorgeſehen. Die Zwangsverſicherung gegen Krankheit, Invalidität und Alter ſolle ebenfalls geſetzlich geregelt werden. Für die Verbeſſerung der Küſtenverteidi⸗ gung werde ein Fonds errichtet werden. Eine von der Regierung eingeſetzte Kommiſſion ſolle prüfen, in welcher Weiſe die Verfaſſung geändert werden könne. Den Opiummißbrauch werde man mit allen Kräften ein⸗ zuſchränken bemüht ſein.— Das iſt ein recht reiches Arbeitsprogramm. f Rußland. * Neue Progroms ſcheinen in Südrußland Schrecken verbreiten zu wollen. Privatnachrichten, die aus Kiew nach der galiziſchen Grenzſtation Podwoloczyska gelangt ſind, melden, daß in Kiew große Ausſchreitungen gegen die Juden ſtattgefunden haben. In der Vorſtadt So⸗ lomka, wo die Juden eng beieinander wohnen, durch⸗ zogen bewaffnete Banden das Judenviertel, verwüſteten die jüdiſchen Wohn- und Geſchäftshäuſer und plünderten ſie. Die Juden verſteckten ſich auf Dachböden und Kellern; viele, die ſich zur Wehr ſetzten, wurden erſchoſſen, andere blutig geſchlagen und lebensgefährlich verletzt. Selbſt Frauen und Kinder wurden nicht geſchont. Die Polizei ſah angeblich den wüuſten Ausſchreitungen untätig zu. England. * Am Montag, dem 30. Tage der Finanzbilldebatte, wurde im Unterhauſe die Erhöhung der Einkommenſteuer auf einen Schilling und zwei Pence pro Pfund ein ſtimmig angenommen. Griechenland. : Die Lage im Lande ſoll wieder ganz ruhig ſein. So verſichert nämlich der Miniſterpräſident Mavromicha⸗ lis. Der deutſche Geſandte Freiherr v. Wangenheim hatte ihm mitgeteilt, am Berliner Hofe ſei man ſehr be⸗ unruhigt durch Gerüchte über die innere Lage Griechen⸗ lands. Er bitte um Auskunft, ob die Gefahr des Bür⸗ gerkrieges tatſächlich beſtehe und ob die Regierung noch über die Machtmittel verfüge, um die Ruhe aufrecht⸗ zuerhalten und die Dynaſtie zu ſchützen. Mavromicha⸗ lis antwortete, die Gefahr eines Bürgerkrieges ſei voll⸗ ſtändig beſeitigt und die Abdankung des Königs ebenſo ausgeſchloſſen wie eine Aenderung der Thronfolge. Wenn die jetzige Reformarbeit nicht geſtört wird, ſo werde ſich auch die Erregung gegen den Kronprinzen bald legen. Der Geſandte erklärte ſich hierdurch zufriedengeſtellt.— Ob man in Berlin auch den Optimismus teiltꝰ Afrika. Marokko. * Mulay Hafid proteſtiert gegen das ſpaniſche Vor⸗ gehen, das eine Verletzung der Akte von Algeciras bilde. Den Spaniern wird vorgeworfen, durch Ueberſchreiten der Grenze und Anlage der Eiſenbahn zum Abbau der Minen die Unruhen veranlaßt zu haben. Der Machſen verſichert, er habe Spanien gegenüber die beſten Ge⸗ ſinnungen, er habe eine Geſandtſchaft nach Madrid und Abgeordnete ins Rifgebiet geſchickt, um den Frieden her⸗ beizuführen, Spanien aber ſetze ſeinen Vormarſch fort und mache dadurch die Bemühungen des Sultans hin⸗ fällig. Der Machſen fordert das Einſchreiten der Mächte, um die Unantaſtbarkeit der Marokkaner und ihren Verſuch, dem Blutvergießen Einhalt zu tun, zu ſchützen. Man wird ſich aber hüten, ſich in die An⸗ gelegenheit einzumiſchen. Nachrichten aus Marokko und Spanien melden über⸗ einſtimmend den Beginn einer Vorwärtsbewegung der ſpaniſchen Truppen gegen Seluan, bei deſſen Beſetzung man auf geringen Widerſtand zu ſtoßen hofft, da ſich die feindlichen Streitkräfte nach den unterwegs einge⸗ zogenen Erkundigungen auf nur 350 Gewehre belaufen. Ueber Oran wird gemeldet, daß der vorgeſchobenſte fran⸗ zöſiſche Grenzpoſten an der Muluya, die Station Sidi Mohamed bei Berkane, den Kanonendonner einer großen Schlacht von Seluan her vernahm. Schon früher hatte man dort mehrfach Geſchützdonner aus der Ferne gehört, aber nie ſo ununterbrochen und in ſo raſcher Folge. Aus Melilla wird amtlich gemeldet, daß die ſpaniſchen Kolon⸗ nen unter dem Befehl der Generale Real und Tovar Kap Huerta beſetzten. Der Feind hatte große Verluſte, auf Seiten der Spanier fiel ein Mann, 28 wurden verwundet. 3 8 Amerika. Vereinigte Staaten. * Die Bahnmagnaten werden ſich kaum einſchüchtern laſſen. Auf ſeiner Rundreiſe durch den Weſten ſprach Präſident Taft am Montag in Desmonies im Staate Jowa über die Frage der Staatsaufſicht gegenüber den allmächtigen Eiſenbahngeſellſchaften. Seine Rede ſtellte weitgehende Forderungen auf und bedeutet eine Senſation für diejenigen, die glaubten, daß Taft völlig mit der Truſtpolitik ſeines Vorgängers Rooſevelt gebrochen habe. Es war die ſchärfſte Rede, die Taft in wirtſchaftlichen Dingen bisher gehalten hat. Die„Inſterſtate Commerce Commiſſion“, ſo forderte der Präſident, müſſe erweiterte Befugniſſe erhalten, um gegen die ihrer Aufſicht unter⸗ ſtehenden Eiſenbahnen, die den geſetzlichen Beſtimmungen zuwider Differentialtarife aufrecht erhalten, ſich der Kapi⸗ talsverwäſſerung ſchuldig machen oder zum Zwecke der Erdroſſelung der Konkurrenz mit den Werten der Konkur⸗ renzgeſellſchaften manövrieren, die Anklage zu erheben. Dieſe Vorſchläge, welche dahin zielen, die Eiſenbahnen für den Arm des Geſetzes leichter erreichbar zu machen, wer⸗ den dahin gedeutet, daß der Präſident den Kampf, den die Rooſeveltſche Regierung gegen die Uebergriffe der Bahngeſellſchaften geführt hat, wieder aufzunehmen ge⸗ denke. Aber Rooſevelt mußte einſehen, daß der Kampf gegen die Truſts nutzlos ſei, und dasſelbe wird auch bei Taft ſein. f — ——.— „3. 3“ im rheiniſch-weſtfäliſchen Induſtriegebiet. Nachdem der Luftkreuzer am Montag um 1 Uhr 18 Minuten in Düſſeldorf aufgeſtiegen war, nahm er die Richtung nach Duisburg. An der Fahrt nahmen Herr Krupp von Bohlen⸗-Halbach und Fräulein Kirdorff teil. Um 2 Uhr 25 Minuten wurde der„3. 3“ in Duis⸗ burg geſichtet. Dann ſchlug er die Richtung nach Eſſen ein. Auf dem Landungsplatze harrten die Hono⸗ ratioren der Stadt mit den geladenen Gäſten. In majeſtätiſchem Fluge näherte ſich das Luftſchiff der Stadt, empfangen vom Donner ſchwerer Kruppſcher Geſchütze CCC „„ TT und dem Geläute ſämtlicher Glocken. Das Luftſchiff kreuzte eine Stunde über der Stadt, von der Menſchen⸗ menge jubelnd begrüßt. In langſamer Fahrt erreichte es den Landungsplatz. Der vorderen Gondel entſtieg Oberingenieur Dürr. Direktor Colsmann und Graf Zeppe⸗ lin junior waren bereits vorher im Automobil einge— troffen. Oberbürgermeiſter Holle begrüßte die Er⸗ ſchienenen. Das Wetter hatte ſich mittlerweile ver⸗ ſchlechtert, ein leichter Regen fiel. Um 5 Uhr 25 Minuten ſtieg das Luftſchiff wieder auf über Werden nach Düſſel⸗ dorf. Dort landete es glatt um 6 Uhr 21 Minuten. Die Luftſchiffbaugeſellſchaft hat beſchloſſen, ſowohl des ſchlechten Wetters wegen als auch infolge der allzugroßen Belaſtung des Perſonals mit dem„Z. 3“ aus Düſſel⸗ dorf die Heimreiſe nach Friedrichshafen anzu⸗ treten. Das Luftſchiff ſtieg am Dienstag früh, begeiſtert be— grüßt, in Düſſeldorf zur Heimkehr auf. Die Leitung liegt in den Händen des Grafen Zeppelin junior und des Oberingenieurs Dürr. Es überflog Elberfeld, Barmen und Lüdenſcheid und verſchwand in der Richtung auf Werdohl. Aus Stadt und Land. Auch ein Ballonunfall. Ein eigenartiger Unfall, durch den ein ganzes Haus aus geräuchert und die Feuer⸗ wehr faſt zwei Stunden in Anſpruch genommen wurde, ereignete ſich in Berlin. Dort befindet ſich im Parterre eines Hauſes in der Altongerſtraße eine Drogerie. In dem hinteren Raume platzte ein mit Salmiakgeiſt gefüllter großer Ballon. Die Flüſſigkeit ſtrömte aus und ver⸗ breitete einen ſo ſcharfen Geruch, daß die Bewohner des Hauſes gezwungen waren, Reißaus zu nehmen, da ſich ihre Abwehrmittel, wie Verſtopfen der Türen und Fenſter, als wirkungslos erwieſen. Auch das Perſonal der Drogerie mußte die Flucht ergreifen. Die Straßenpaſſanten konn⸗ ten nur in weitem Bogen das Haus paſſieren. Schließlich wurde die Feuerwehr alarmiert. Feuerwehrleute drangen mit Rauchhelmen verſehen in den Raum ein, und nach faſt zweiſtündiger Tätigkeit gelang es ihnen, die ausge⸗ laufene Flüſſigkeit und die Flaſchenſcherben zu entfernen. *„Z. 3“ wieder in Frankfurt. Auf der Rückreiſe von ſeiner abgekürzten Fahrt durch das Induſtriegebiet iſt der„Z. 3“ am Dienstag nachmittag in Frankfurt ge⸗ landet und in ſeiner Halle geborgen worden. Die ganze Fahrt iſt von Eſſen aus gut verlaufen. Das Luftſchiff hat nicht den geringſten Schaden erlitten. Der Wieder⸗ aufſtieg des„Z. 3“ wurde auf Mittwoch früh 9 Uhr feſtgeſetzt, da der Ballon noch eine Nachfüllung erhalten muß. Bei dem Beſuch der Miniſter von Breitenbach und Sydow auf der„Ila“ ſprachen ſich die Herren ſehr anerkennend aus. Sie äußerten, die Ausſtellung ſei ge⸗ rade in dem Augenblick, wo das Reich vor geſetzgeberi⸗ ſchen Aufgaben auf dem Gebiete der Luftſchiffahrt ſtehe, von großem Werte. Noch in dieſem Jahre werde eine internationale Konferenz zur Ausarbeitung dieſer Geſetze in Paris ſtattfinden. 8285 Lathams erſter Flugverſuch in Berlin am Diens⸗ tag nachmittag auf dem Tempelhofer Felde wurde durch einen Fehler in der Montage vereitelt. Als der be⸗ kannte Flugtechniker den Monteuren das Zeichen zum Los⸗ laſſen gegeben hatte, ſenkte ſich infolge eines falſch ein⸗ geſetzten Drahtzuges der linke Flügel zur Erde, ſtieß hef⸗ tig auf und drehte den Apparat im Kreiſe, wobei ſich die rechte Hälfte der Flugmaſchine vom Boden abhob. Der Aeroplan fiel heftig nach vorn, grub ſich mit dem vor⸗ deren Sporn tief in den Boden, und der Motor kam zum Stehen. Bei dem Anprall war die Schraube total ver⸗ bogen worden, das linke Laufrad war gebrochen. Latham ſelbſt hatte keine Verletzungen erlitten. Ruhig und ge⸗ laſſen ſtand er bei dem Apparat. Das gebrochene Lauf⸗ rad wurde an Ort und Stelle durch ein neues erſetzt und der Apparat wieder in die Halle zurückgebracht. Die anderen Beſchädigungen ſind gerinafügiger Natur. ** Cook und Peary. Gegenüber den Anſchuldigungen Pearys will Cook die ſpezifizierten Aufzeichnungen ſeiner Reiſe jedermann zugänglich machen. Der junge Whit⸗ ney, dem Cook ſeine Aufzeichnungen über ſeine Nordpol⸗ expedition und Entdeckung übergeben haben will, erklärte in einem Telegramm an ſeine Mutter, daß die in Frage ſtehenden Aufzeichnungen ſich tatſächlich in ſeinem Beſitze befinden. Pearys Anhänger hatten verbreitet, Whitney wiſſe überhaupt nichts von ſolchen Aufzeichnungen. Auf ſeiner letzten Expedition entdeckte Peary Ueberreſte früherer Polarexpeditionen. Er fand unter 83 Grad 30 nördlicher Breite die von ihm im Jahre 1900 und 1906 benutzten Lager noch unverſehrt. Unter 81 Grad 44 wurde ein Lager der Greelyſchen Expedition aufgefunden. Von einer früheren Expedition zurückgelaſſene Vorräte an Fleiſchkuchen und Kartoffeln dienten Peary und ſeinen Begleitern zeitweilig zur Nahrung. Man fand auch Spuren der verunglückten Polarexpeditionen von 1870 ſowie Patronen von der Expedition Sir George Nares aus dem Jahre 1876, die noch gut erhalten waren. Eine furchtbare Schiffskataſtrophe. Nach einer bis⸗ her noch unbeſtätigten Meldung iſt der am 27. Juli mit 300 Perſonen, darunter 92 Paſſagieren, an Bord von Durban nach London abgegangene Dampfer„Waratah“, über deſſen Verbleib vom Tage nach der Abreiſe keine Nachrichten vorliegen, am zweiten Tage auf hoher See verbrannt. Von dem Schickſal der Beſatzung und der Paſſagiere fehlt jede Kunde. Die Londoner Eigentümer des 10 000 Tonnen großen Dampfers geben die Hoffnung nicht auf, daß dieſer lediglich infolge eines Maſchinenſchadens vom Kurſe abgetrieben worden iſt. Der Dampfer„Sabine“ der Union-Caſtle⸗Linie iſt auf die Suche na chdem vermißten Schiff entſandt worden. *Sturmkataſtrophe in Mexiko. Ein heftiger Sturm im Golf von Mexiko hat am Montag in den Küſtenbe⸗ zirken der Staaten Miſſiſſippi, Louiſiana und Florida großen Schaden angerichtet. Nachrichten über ſchwere Schäden liegen beſonders aus Natcher, New-Orleans und Mobile vor; auch Menſchenleben ſollen bei dem Un⸗ wetter zu Grunde gegangen ſein. ** Tſetſefliegen in Waſhington. Beim Auspacken von mit Fellen gefüllten Kiſten, welche den Teil einer aus Afrika nach Newyork gelangten, für das Smithſonion⸗ Inſtitut in Waſhington beſtimmten Sendung von Jagd⸗ trophäen des Expräſidenten bilden, fand man in Kanin⸗ chenfellen zahlloſe Eier der Tſetſefliege, welche als Träger der Schlafkrankheitskeime gilt. Die Herren vom Smithſonion-Inſtitut kamen nun auf den Gedanken, die Eier zu kultivieren. um ſpäter die auskriechenden Fliegen —. ſch 9 del die ſun het Jon. irg wiſ da P. et lot 1j türk zwel lebe ſeine Alz einig Vat. ball den Ful n ein Hort Aublto bunt Prunlſ Vortral wle tie im gema Alder Sonn Sonde Aueh daß le Mftagt ſihllh genleßen unecht den de Talneh (aufſe geſhofe a5„ duf ber 1 1 80 J d. und den Sttt Morihei hen Vorn: füllen, v. geſelt ge ace Da Wüng Jer und 18 Dagan am 5. itenbach en ſeh ſei ge ggeberi⸗ erreſ e ad 30 1906 ———— zu ſtudieren. Bei den geplanten Experimenten will man feſtſtellen, ob die Fliegen an und für ſich die dem Men⸗ ſchen verderblichen Keime in ſich tragen oder ob ſich ihr gefährlicher Charakter erſt dann bildet, wenn ſie ein mit der Schlafkrankheit behaftetes Tier geſtochen haben und die gefährlichen Keime in ſich aufgeſogen haben. Das Ge⸗ ſundheitsamt in Waſhington iſt von den geplanten Ex⸗ perimenten in Kenntnis geſetzt worden. Es ſollen be— ſondere Maßnahmen getroffen werden, um ein Entkommen irgend einer der Fliegen zu verhüten. Man hält es in wiſſenſchaftlichen Kreiſen keineswegs für ausgeſchloſſen, daß die Tſetſefliege unter den klimatiſchen Verhältniſſen Waſhingtons gedeihen würde. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In dem Kalibergwerk„Bismarckhall“ bei Biſchofferode (Heſſen) wurden ſieben Bergleute durch Geſteinsmaſſen verſchüttet. Einer wurde getötet, die anderen er— litten lebensgefährliche Verletzungen. Beim Ueberſchreiten des Theodulpaſſes in den Walli⸗ ſer Alpen iſt auf der Schweizer Seite ein von Italien kommender Deutſcher namens Bruno Schubert aus Gör⸗ litzabgeſtürzt. Von dem Neubau der Huſarenkaſerne in Kaſſel ſtürzten infolge eines Gerüſtbru ches ein Monteur und zwei Schloſſer aus Dachhöhe herab. Alle drei erlitten lebensgefährliche Verletzungen. In München wurde der Tagelöhner Eichinger mit ſeinen beiden Töchtern aus einem Lokale hinaus geworfen. Als ſie nun vor dem Wirtshauſe ſkandalierten, gingen einige der Gäſte hinaus und ſchlugen dermaßen auf den Vater ein, daß er ſofort ſt ar b. Lokale Nachrichten. Viernheim, 23. September. — Auf dem Rade um die Welt! Der Vor⸗ verkauf von Eintrittskarten fär den Demonſtrationsvortrag, den der Weltreiſende W. Schwlegershauſen aus L ipzig Freitag, den 24 Sept., abends halb 9 Uhr im Saale „Zum Freiſchütz“ hält, war bereits ein äußerſt rezer, ſo daß ein vollbeſetztes Haus voraus zu ſagen iſt. Die bisherigen Vorträge des Reiſenden wurden ſtets ron einem zahlreichen Auditorium mit groß m Beifall aufgenommen. Die„Magde burgiſche Zeuung“ ſchreibt über ſeinen Vortrag im Furſtenhof⸗ Prunkſaale u. a.: F ſſelnder, humorgewürzter, wirkungsvoller Vortrag. Geſpannteſtes Juterereſſe und lebhafter Beifall der zahlreichen Zuhörerſchaft. Prachtoolle Lichtbilder. Der Hann.⸗ Courier vom 2. Dezember 1906 berichtet über ſeinen Vortrag im Tivoll: Die Aufnahmen waren durchweg geſchickt gemacht, die Motive gut gewählt. Wer haben nie ſo ſchöne Bilder geſehen. — Die„JL A“ in Frankfurt.. M. wird am Sonntag, den 26 ds. Mts., an welchem Tag der billige Sonderzug aus Mannheim verkehren wird, ganz beſondere Anziehungspaͤnkte anbieten. Sowohl der Parſeval als auch das lenkbare Luftſchiff von Clouth werden morgens und nach⸗ mittags Aufſtiege unternehmen. Gegen Abend wird voraus- ſichtlich ein Gleitfliegen ſtatifinden. Die Sonderzugteilnehmer genießen außer den verſchiedenartigen Preis vergünſtigungen innerhalb der Ausſtellung auch eir e 50% ge Ermäßigung für den Beſuch des Zoologiſchen Gartens. Die Nachfrage nach Teilnehmerkarten iſt ſowohl bein Mannheim r Verkehrsbureau (Kaufhaus), als auch bei den in den umliegenden Plätzen geſchaffenen Verkaufsſtellen ſehr ſtark, ſodaß ein ſtattlicher Zug zu erwarten iſt. —„Zeppelin 3“ paſſierte geſtern kurz nach 11 Uher auf der Heimreiſe die Bergſtraße. * Der Tabak wurde hier zu 34, 35 und vereinzelt zu 36 Mk. verkauft. — Triebwagen. Die neuen großen Triebwagen mit 3. und 4. Wagenklaſſe, die vom 1. Otiober d. Is. ab auf den Strecken Mainz— Bingerbrück, Mainz— Worms, Worms— Monsheim, Worms—Lorſch— Heppenheim, Worms— Mann- heim—Neckarvorſtadt, Worms— Mannheim Hptöhf. und Worms— Lampertheim— Weinheim virkeehren ſollten, werden voraus ſichtlich erſt im nächſten Frühjahr fertig geſtellt werden. Bis zur Lieferung der neuen Wagen werden leichte Dampfzüge 3. und 4. Wagenklaſſe in den fur die Triebwagen vorgeſehenen Fahrplänen verkehren. . Die Einſtellung der Rekruten erfolgt bei den Infanterie Regimentern Nr. 80, 81, 87, 88, 115,116, 117, 118 und 168 am 14. Oktober, die Kavallerie darunter das Dragoner-Regiment Nr. 6 und das Ul anen⸗R giment Nr. 6 am 5. bezw. 6. Oktober. Die Feldartillerie- Regimenter Nr. 61, 63, 25 ſowie das Fußartillecle R giment Nr. 3 rücken am 13. Oktober ein. Die Rekruten der Marine, Garde, Krankenwärter, Oekonomiehandwerker werden am 9. Oktober einrücken. Auch die Arzneimittel werden teurer! Die Apotheker Deutſchlands beſchloſſen in ihrer zu Berlin abge⸗ haltenen Jahres verſammlung, bei den zuſtändigen Behörden die Erlaubnis zu erbitten, vom 1. Januar kommenden Jahres ab mehr als 60 Prozent Aufſchlag auf den Ein⸗ kaufspreis zu erheben. Die Apotheker begründen ihr Ver- langen mit den neuen Steuern und den hohen Lebens mittel⸗ preiſen. Aus Nah und Fern. — Lampertheim, 22. Sept. Der Tabak iſt bereits pro Zentner 83 bis 35 Mk. verkauft. Man ſcheint etwas zu ellig mit dem Zuſchlag geweſen zu ſein. — Ludwigshafen, 23. Sept. Die Polizei beſchlag⸗ nahmte in allen Wirtſchaften in der ganzen Stadt ſämtliche Geldſpiel-Automaten. Gegen die Wirte ſoll ſtrafrechtlich vor⸗ gegangen werden. ] Bürſtadt, 22. Sept. Zum Mitglied des Diözeſan-Kirchenvorſtandes für das Dekanat Bens heim wurde durch Wahl am 16. ds. Mts. Herr Bürgermeiſter Dr. Frenay · Bensheim mit 24 von 25 Stimmen wiedergewählt und zu deſſen Stellvertreter Herr Bürgermeiſter Huba⸗Lorſch mit 24 von 25 Stimmen neuerwählt. Beide Herren haben die Wahl angenommen. 1 — Darmſtadt, 21. Sept. Vorgeſtern abend gerieten in ſpäter Stunde in der Kaſerne des 24 Dragoner-Regiments zwei Dragoner vom Wachkommando in Streit. Im Verlauf wurde der Dragoner Endreß mit einem Eßnapf derart auf den Kopf geſchlagen, daß er bewußtlos zuſammenſtürzte. Endreß hat einen Schädelbruch davongetragen und mußte ſich heute morgen im Garntiſonlazaret einer Operation unterzlehen. Beerfelden, 22. Sept. Der Auſſchlag der Milch von 16 auf 20 Pfg. fär das Eiter war von nicht langer Dauer. Faſt bei allen Produzenten erhält man nun wieder die Milch zu dem alten Preis. Der damalige Auf⸗ ſchlag hatte auch eine Erhöhung des Taglohnpreiſ s zur Folge. — Alzey, 22. Sept. Aus Worms wird der„Frkf. Ztg.“ geſchrieben:„Unter dem finanziellen Protektorat eines bekannten Reichstagsabgeordneten ſoll in Alzey ein bündleriſches Blatt gegründet werden. Es ſollen Aateilſcheine an die Bauern ausgegeben, in der Haupiſache ſoll das Kapital aber von einem Parlamentarier geſtellt werden. Als ſolchen nennt man— den aus der nattonalliberalen Fraktion ausgeſchiedenen Frhrn. Heyl zu Herrnsheim.“— Vielleicht wird die Nachricht dementiert werden. Herr v. Hehl gibt mehr als einem Preßerzeugnis Unterſtützung, ohne daß es öffentlich nachzu⸗ weiſen wäre. — Groß-Zimmern, 22. Sept. Der im 42. Le⸗ bensjahre ſtehende Maurer Jakob Schneider, Vater von 5 unerzogenen Kindern, ſtarb in Mannheim plötzlich an einem Blutſtutz. Am Montag morgen war er noch geſund von hier mit der Bahn nach ſeiner Arbeitsſtätte Mannheim ge⸗ fahren.— Geſtern fiel eln 2½ jähriger Knabe des Maurers Zulauf in eine Dunggrube. Trotzdem man das Kiad noch unter Lebenszeichen herausholte, ſtarb es ganz bald. — Herbſtein, 22. Sept. Die plötzliche Verhaftung des Gemeindeeinnehmers im nahen Altenſchlirf hat allgemeines Aufſehen hervorgerufen. Er genoß als Untererheber und Rechner ein großes Vertrauen und hatte auch eine bedeutende Agentur inne. Es ſoll ſich um erhebliche Unterſchleife und Fälſchungen handeln. — Reihen, 20. Spt. Sämtlicher Tabak der hleſigen Gemeinde warde um den Preis von 40 Mark verkauft. — Reidenſtein, 20. Sept. Der Tabak wurde zum Preiſe von 40 Mark verkauft. — Adelshofen, 20. Sept. Der Tabak wurde hier für 38 bis 40 Mark verkauft. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim ——— — nimm der Absate zu in Ideal-Seife, Seifenpulver „ erstklassige Fabrikate von höchstem Feutgehaft u. 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Mts., vorm. 8 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier das O gmetgras⸗Er⸗ trägnis von ca. 41 Morgen gemeinheitl. Wieſen losweiſe mit Borgfriſt bis Martinſ(11. Nov. l. Js.) verſteigert. Bei Einſichtnoahme der Wieſen beliebe man ſich wegen etwaiger Auskunftserteſlung an den Wieſenſchützen, der ſich während des ganzen Tages dorten aufhalten wird, zu wenden. Wir bringen hlerdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß die Lieferung der nachſtehend verzeichneten Futter quantttäten für das gemeinheitliche Faſelvieh in öffentlicher Submiſſion vergeben werden ſoll. Die Lieferungen verteilen ſich ouf das ganze Jahr und ſind je nach Bedarf auf Abruf anzuliefern. Zur Vergebung gelangen: 1. 30 Zentner feine Weizenkleie; 2. 18— 20 Zentner Futtermehl. Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Montag, den 27. d. Mts., abends 6 Uhr bei uns einzureichen. Viernheim, den 22. September 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. 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September, N 00 abends halb 9 Uhr im„Karpfen⸗Saale“ . Nekruten⸗: Abſchieds⸗Ball 52 verbunden mit Reigen u. Kunstfahren 8 8 ſowie Gaben- Verlosung.— Diejenigen, die gewillt ſind unſerem Verein bei- 8 9 zutreten, bezahlen an dieſem Abend 50 Pfg. Beitritts⸗ 2 2 gebühr und ſind berechtigt, am Ball teilzunehmen. Es ladet die Mitglieder, ſowie deren Angehörigen 2 2 freundlichſt ein Der Vorstand. 8 4 NB. Die Gegenſtände ſind bis Sonntag nach- 2 2 mittag 1 Uhr im Lokal abzugeben. 8 — S o b 8 Arbeiterinnen finden dauernde und lohnende Beſchäftigung bei der Firma ** 8 Marx Maier Produkte zur Papier fabrikation an der Station 2 ee e 5 r 10 8 N 1 zum besuch der Intern. Iuftschifaprtausstelung Sonntag, den 26. 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