8 — X N ... ̃ * * 5 Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Nienſtags, Donnerſtags u. Samſtag⸗ mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.— Bezugspreis: 80 Pf. monatlich einſchtießl. gerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon⸗Ruf 20. ernhei mer Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Bverbreitetſte und geleſenſte Jeitung in biernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— 1 Biernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. che Lage im Reich und *** 2 die Einigung der Linken. Mit dieſem Thema beſchäftigte ſich in dieſen Tagen in Heidelberg der. der Deutſchen Volkspartei“. Es lag dazu folgende Reſolution vor: „Der Parteitag der Deutſchen Volkspartei ſtimmt der Auffaſſung des weiteren Ausſchuſſes zu, daß der Zeitpunkt für die Schaffung einer einheitlichen Partei auf Grund eines freiheitlichen Programmes mit einer die Bewegungsfreiheit der Parteigenoſſen der einzelnen Länder gewährleiſtenden Organiſation ge— kommen ſei. Er erklärt ſich, gleichweit entfernt von einer Mißtrauen erweckenden Ueberſtürzung wie von einer übergroßen, die geſunde Entwickelung hemmenden Bedenklichkeit, zu reger Mitarbeit bereit und begrüßt es, daß der Viererausſchuß der drei linksliberalen Par- teien der praktiſchen Löſung der Angelegenheit nahe— getreten iſt und die unentbehrliche Verſtändigung über die wichtigen programmatiſchen organiſatoriſchen und taktiſchen Fragen in die Wege geleitet hat.“ Recht eigentümlich iſt die„Begründung“ dieſer Re⸗ ſolution durch den Abg. von Payer. Er vergewaltigte zu dieſem Zwecke die— Novemberkriſe und ſtellte dabei die lächerliche Behauptung auf, in jenem Augenblick,„wo die konſtitutionellen Garantien ſich dringender als je er⸗ wieſen hätten, ſei das Deutſche Volk betrogen durch das Zuſammenwirken(2) der Konſer⸗ vativen und Klerikalen(11)“ Nachdem von Payer dann ein durch keinerlei Objektivität getrübtes Bild von der Reichsſinanzreform gegeben, erlaubte er ſich die Frei⸗ heit, dem neuen Reichskanzler das Programm zu diktieren: Was iſt der neue Reichskanzler für ein Mann, und was wird nun? Der neue Reichskanzler dit auch kein Mann der eiſernen Fauſt. Er wird den konſervativ⸗klerikalen Block nicht zerſchmettern. Ich wüßte auch nicht, mit wem er ihn zerſchmettern ſollte. Es iſt zunächſt ſeine Aufgabe, die Politik ſeines Vorgängers, dem er ſeine Ernennung verdankt, fortzuſetzen. Die Politik wird mehr agrariſch und mehr temperiert ausfallen, als wir wünſchen. Der neue Reichskanzler iſt ein moderner Menſch, kein reiner Bu— reaukrat. Er hat politiſches und ſozialpolitiſches Ver⸗ ſtändnis, er weiß, daß das Reich nicht von einer Hand voll Konſervativen allein geleitet werden kann. Ich traue ihm auch ſo viel Verſtändnis zu, daß er auf den Liberalismus Rückſicht nehmen wird, 55 weit es unter den obwaltenden Verhältniſſen möglich iſt.“ Jetzt weiß Herr von Bethmann Hollweg wenigſtens, wie er ſich zu verhalten hat. Von der Regierung meinte Herr von Payer, daß ſie ſich in einer ſchlechten Si— tuation befinde. Mit der jetzigen Mehrheit allein ohne „ Dienſtag, den 3. Oktober 1909. den Liberaltsmus wolle ſie nicht arbeiten und der Li⸗ beralismus ſei infolge ſeiner Zerſplitterung zu ſchwach. So werde ſich die Regierung durchlavieren und den Aus⸗ fall der nächſten Reichstagswahlen abwarten. Jetzt end⸗ lich hatte Herr von Payer die Stelle gefunden, wo er einen ſchüchternen Verſuch zur Befürwortung des Zu⸗ ſammenſchluſſes der drei linksliberalen G ruppen wagte. Er iſt aber ganz konſequent, wenn er ſich die Fuſion ungefähr ſo denkt: f„Die neue Partei darf aber nicht zu zentra- liſtiſch ſein. Wir wiſſen, daß wir nachzugeben haben. Aber ein gewiſſer Grad von Selbſtändig⸗ keit muß, weil ſchon Deutſchland ein Bundesſtaat iſt, für die Landesorganiſationen gewahrt bleiben. Sonſt würde die Partei zu einer Feſſel oder zu einer Be⸗ vormundungsanſtalt werden. Die württembergiſche und badiſche Volkspartei müſſen weiter beſtehen bleiben, na— türlich nicht als ſelbſtändige Gebilde, ſondern als Unterorganiſationen. Gewiß, es werden Kom— petenzkonflikte nicht zu vermeiden ſein; die Zentralſtelle in Berlin wird ſich aber ſicherlich immer bewußt bleiben, daß die Bevormundung von oben herab der Tod jedes Parteiweſens iſt.(Lebhafter Beifall.) Es wurde auch die Befürchtung geäußert, es könnte zu ſchweren Ge— genſätzen zwiſchen Nord und Süd bei den Reichstagsſtichwahlen kommen und eine gewiſſe Bedrückung ſtattfinden. Gewiß werden Gegenſätze zwiſchen Nord und Süd, zwiſchen radikalen und tem perierten Elementen namentlich in der Stellung zur Sozialdemokratie bei den Stichwahlen vorkommen. Es wird ſich aber unmöglich eine allgemeine Parteiricht⸗ ſchnur finden laſſen. Taktiſche Fragen dürfen aber nicht als Programmfragen behandelt werden, und eine all— gemeine Stichwahlparole auszugeben, iſt vielleicht nicht zweckmäßig. Wir in Süddeutſchland würden uns immer zugunſten der Sozialdemokratie dann entſcheiden. Ich halte es aber für ausgeſchloſſen, daß jemals von oden herab den radikalen Süddeutſchen eine ihr Gewiſſen beſchwerende Stichwahlparole aufgedrängt werden könnte.“ Wenn die„Fuſion“ innerhalb der Deutſchen Volks⸗ partei keine beſſeren Fürſprecher hat, dann ſieht es herz⸗ lich ſchlecht damit aus. Man konnte aber kaum etwas anderes erwarten. Der Deutſchen Volkspartei. deren Preußenliebe nicht gerade rührend iſt, liegt gar nichts an einer Fuſion mit den norddeutſchen Lagern des Frei⸗ ſinns. Man iſt natürlich diplomatiſch genug, das nicht offen auszuſprechen. Man gibt ſich den Anſchein, als ob man am Prinzip feſthalte, und im„Prinzip“ iſt die Deutſche Volkspartei natürlich großdeutſch und kann des⸗ wegen den Einigungsverſuchen keine Schwierigkeiten ent- gegenſetzen. Obwohl Herr von Payer ſich die größte Mühe gab, die tatſächliche Auffaſſung der Deutſchen Volkspartei in dieſer Frage zu verſchleiern, trat doch der Katzenkopf zum Vorſchein:„Wir wollen uns nicht aufdrängen!“ 23. Jahrgang. Mit der Fuſion wird's alſo wiederum nichts. Dar⸗ an ändert auch die Tatſache nichts, daß man ſchlie ßlich anſtandshalber die Reſolution gegen 15 Stimmen an⸗ Politiſche NRundſchau. (0) Die Lage des Tabakgewerbes. Die Verwendung des im Tabakſteuergeſetze vorgeſehenen Fonds von vier Mil⸗ lionen Mark zur Unterſtützung arbeitslos gewor⸗ dener Tabakarbeiter hat bei den beteiligten Bun⸗ desregierungen Veranlaſſung zu Feſtſtellungen über die Lage des Tabakgewerbes geboten. Das Ergebnis der Er— mittelungen wird binnen kurzer Zeit bekannt gegeben werden. Schon jetzt darf nach den Mitteilungen eines Berliner Centrumsblattes feſtgeſtellt werden, daß von einem Darniederliegen dieſes Gewerbes zur⸗ zeit nicht wohl geſprochen werden kann. Viel⸗ mehr iſt gerade jetzt die Beſchäftigung eine außergewöhn⸗ lich angeſpannte, weil die bis zum Inkrafttreten des Ge⸗ ſetzes durch Vorverſorgung geräumten Lagerbeſtände zu⸗ nächſt wieder erſetzt werden müſſen. Wie die Lage ſich geſtalten wird, wenn dies geſchehen iſt, läßt ſich nicht mit Sicherheit überſehen; auch aus dieſem Grunde iſt be⸗ ſondere Vorſicht bei Austeilung des 4 Millionen-Fonds geboten. „(i) Zur Unterſuchung des Charbiner Zwiſchenfalles, über den wir berichteten, iſt der deutſche Konſul in Mukden nach dem Tatort entſandt. Der darüber amtlich einge⸗ forderte deutſche Bericht ſteht noch aus. Inzwiſchen ent⸗ rüſten ſich die bekannten deutſchfeindlichen Federn Ruß⸗ lands über das Vorkommnis. Nowaja Ruſſi ſchreibt: Dammüller müſſe im Intereſſe der guten deutſchruſ⸗ ſiſchen Beziehungen abgefetzt werden; die Berliner Preſſe ſolle nicht glauben, man könne mit Rußland rückſichts⸗ los verfahren. Wenn auch Rußlands Lage momentan nicht gut ſei, ſo exiſtiere doch das ruſſiſche Volk, das niemals zulaſſe, den ſekundären Staaten zugezählt zu werden. Ferner wird von einem Boykott deutſcher Waren in Charbin gemeldet.— Dieſe ruſſiſchen Blätter ver⸗ geſſen anſcheinend ganz, daß Charbin nicht etwa in Ruß⸗ land liegt, ſondern in China, und daß China den deutſchen Staatsangehörigen das Recht der Exterritorialität ge⸗ währt. Man wird gut tun, die genaue Feſtſtellung des Tatbeſtandes abzuwarten. — Der erſte Entwurf eines neuen Strafgeſetzbuches. Daß der erſte Entwurf eines neuen Strafgeſetzbuches durch das Reichsjuſtizamt demnächſt veröffentlicht werden wird, wird von der„Deutſchen Juriſtenzeitung“ beſtätigt. Die buchhändleriſche Verbreitung iſt jedoch bei dem großen Umfange des mit einer ausführlichen Be⸗ gründung verſehenen Werkes vor Ende Oktgber nicht zu erwarten.— Bekanntlich handelt es ſich dabei nicht etwa um Vorſchläge, für welche die Regierung einzutreten ge— denkt, ſondern um einen für die Regierung unverbindlichen Zelbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 13(Nachdruck verboten.) Und er, eruſthaft, würdevoll, ſie prüfend, wie er ſeine Rekruten muſtert: „Macht ſich, Kleinchen! Immer noch nicht chik genug. Aber Du lernſt es ſchon noch. Was 2 Mir zu Lieb!“ „Dir zu Lieb!“ Etta breitete mit einem Jauchzen die Arme weit aus. Solch ein Glück! Ob ſich's wohl tragen ließe? O, ſie wußte ſehr wohl, was ſie von Liebe und Leidenſchaft verlangte. Ausſtrömen laſſen wollte ſie, was wie ein übervoller, kaum noch zu bändigender Born in ihr emporquoll. Und ſie war reich geworden! richtigen Rahmen für ihre Perſon! Aber das häßliche Wort, welches der Rechtsanwalt ihrer Mutter zugeſchleudert, mußte doch in dieſer Stunde der Einkehr ihr Gewiſſen in Unruhe verſetzen. „Betrügerin!“ a Wie viel feinen Betruges hatte ſie ſich doch gegen Arnold Negendaug ſchuldig gemacht! Er immer der Gebende, auch nach dem Tode noch; ſie die Egoiſtin, die ſtets zu erraffen ſuchte, was unerwünſchte Zärtlichkeit für ſie bereit hielt! Der harte Vorwurf Bruno Steins rüttelte an ihr. Vielleicht, das kühle Bad, das von ihren Körper allen Staub geſpült, auch zum Seelenbad für ſie geworden. Genng, ein Reuegefühl machte ſich in ihr bemerkbar, als ſie jetzt, ihr prächtiges Haar ſtrählend, vor dem kleinen, trübgewordenen Spiegel ihres an allerlei Mängel reichen Quartiers ſtand. „Wenn ſie nun doch dieſem Gelde entſagte? Sie hatte zu lange unter den Mühſalen der Armut gelebt, um dieſes„Auf⸗ geben eines doch immerhin unverhofften Gewinnes“ nicht als ein ungeheures Opfer ihrerſeits zu betrachten. Wieder mittellos ſein? Stets wohnen, wie hier in dieſen miſerablen Gaſthof⸗ Jetzt erſt gewann ſie den ſtuben? Es überlief ſie kalt in der drückenden Schwüle des engen Zimmers.„Niemals!“ murmelte ſie mit zuſammengebiſſenen Zähnen. Der Verſucher, oder meinetwegen die Vernunft, flüſterte ihr zu:„Das iſt auch garnicht nötig! Folge den Ratſchlägen Deiner Mutter!“ Nein! Sie mochte nicht! Frei, frei, frei! Und mit weittragenden Schwingen empor in den lichten Aether, dem Lande ihrer Sehnſucht zu, allwo die Liebe wohnte! Die Liebe, die nicht nehmen will, nur immer geben! „Wir können uns ja die Sache überlegen. Wir können den armen Rechtsanwalt, der doch exemplariſch geſtraft werden muß, ein bißchen warten laſſen. Er wird es zufrieden ſein, wenn wir recht lange am Orte bleiben.... Freilich, in dieſer Umgebung? Ach, mit der Ausſicht auf die ungeſchmälerte Erbſchaft, mieten wir uns ſchließlich eine Villa! Welch gute Idee! In der That!“ In beſter Laune nahm Etta ſpäter mit der Mutter das ein⸗ fache Mittagsmahl auf der Veranda. Herr Bruno Stein holte die Damen pünktlich ab. Der offene Landauer, in deſſen Fond Frau von Kroſinsky und ihre Tochter Platz nahmen, war bequem und vornehm prunklos 3 Die feingliedrigen Füchſe gingen in gediegenem, ſilberbeſchlagenem Geſchirr. Der Rechtsanwalt hatte ſich erlaubt, Etta ein paar Roſen zu überreichen.„Aus meinem Warmhauſe!“ belehrte er ſie. Sie durchfuhren in ſchlankem Trabe die Stadt und bogen dann in Waldterrain ein, das ſich wellenförmig am Fluſſe hinzog. Der Strom blieb ihnen ſtets zur Rechten. Nur auf kurze Strecken ſchoben ſich die Bäume bis ans Ufer. Es war eine herrliche Fahrt. Stein, durch Frau von Kroſinskys Zuvorkommenheit, durch die freilich ihm gegenüber noch etwas herbe Anmut Ettas völlig beſtochen, erzählte intereſſant und fließend die Geſchichte der Stadt. Er ging dann unauffällig zu perſönlich Erlebtem über, und er gedachte mit vieler Wärme ſeiner Studienjahre in Berlin. Er brachte norddeutſchem Weſen viel Sympathie und Verſtändnis entgegen, da ſeine Mutter eine Märkerin geweſen und ihm Freunde in der Reichs hauptſtadt lebten. Daß er ſich zu einer Ehe, trotz guter Vermögenslage, noch nicht habe entſchließen können, betonte er ganz beſonders. Als der Wagen ſich auf Wunſch der Damen zur Rückfahrt wendete, fragte er in beſcheidener Weiſe, ob Frau von Kroſinsky ihm nicht die Freude machen wolle, ſeine noch unbewohnte, bis ins Kleinſte eingerichtete Villa in Augenſchein zu nehmen. Etta ſtieß ein freudiges„Ach, ja“ hervor, ehe noch die Mutter geantwortet hatte. Stein ſah ihr voll Dankbarkeit und Enthuſiasmus ins Geſicht. Wie teuer ihm dieſes Mädchen bereits war! Er ſah ſie noch immer vor ſich ſtehen in dem ſchneeigen Gewand, vom wundervollſten Haar umfloſſen: Die Poeſie in Perſon. Wieder und wieder während der Fahrt hatte er, verſtohlen faſt, ſeine Augen auf ihr ruhen laſſen, um ihr die köſtliche Unbefangenheit nicht zu rauben. Denn ſein Verſtand ſagte ihm wohl, ſie müſſe ein Vorurteil gegen ihn gefaßt haben, doch ſeine Eitelkeit flüſterte ihm ſelbſtbewußt zu:„Du wirſt Eindruck auf ſie machen! Du haſt noch immer den Mädchen gefallen!“ Ihm ſtand ſtets die dunkelhaarige Zauberin vom Morgen vor Augen, doch Ettas Schönheit begeiſterte ihn in gleicher Weiſe in dem modernen, feſch gearbeiteten Kleide, das ſie jetzt trug. Er ſah ſtaunend auf die ſchweren Zöpfe, die halb unter dem weißen Strohhut mit dem ſchmalen ſchwarzen Band ver⸗ borgen waren, er bewunderte die Grazie ihrer Bewegungen, die in dem einfachen Kleid völlig zur Geltung kam. Dazu dieſes reizende, bewegliche Mieneuſpiel, die Augen, die in ihrer tiefen Bläue dem Lapislazuli glichen, die zarte Weiße der blühenden Haut, der Timbre der glockenreinen Stimme, die im lieblichen, ſcherzhaften Geplauder zu einem wunderſüßen Lachen ſich ſteigerte. Der gute Rechtsanwalt hätte, als der Wagen nun vor ſeinem ſtattlichen Beſitztum hielt, Etta gern ſofort als die zukünftige Herrin desſelben begrüßt. Die Klugheit gebot ihm, bei ſeiner Werbung weniger ſtürmiſch zu Werke zu gehen.(Fortſ. f.) — 5 P————— ————— urf, der eine Bedeutung nur dadurch“ erhält. * mt amtlichen Hilfsmitteln unter der Leitung kriminaliſtiſcher, in der Praxis erfahrener Autoritäten hergeſtellt iſt und die Unterlage nicht nur für die öf⸗ fentliche Kritik, ſondern auch für die ſpäteren, ſtreng amtlichen Vorarbeiten bilden ſoll. 3 (2) Mittelſtandsvereinigung und Hanſabund. Be⸗ kanntlich hat der Zentralvorſtand der Deutſchen Mittelſtandsvereinigung ſich für den Hanſabund erklärt, während ſowohl vor wie nach dieſem Beſchluſſe zahlreiche Zweiggruppen eine ſchroffe Abſage an ihn erließen. Jetzt beginnt auch im Zentralvorſtand ſelbſt die Oppoſition ſich bemerkbar zu machen. Der Vorſitzende der Orts⸗ gruppe Breslau der Deutſchen Mittelſtandsvereinigung, Bezirksſchornſteinfegermeiſter Conradt, hat nämlich ſeine bei der Zentrale Berlin der Deutſchen Mittelſtands⸗ vereinigung innegehabten Aemter als Mitglied des Ver⸗ waltungsrats und des engeren Vorſtandes nieder ge⸗ legt. Der Grund liegt darin, daß Herr Conradt— wie er mitteilt— für das zu weit gehende Entgegen⸗ kommen des Zentralvorſtandes gegenüber dem Hanſabunde nicht mit verantwortlich ſein will, wie dies auch ſchon in ſeinen und der hieſigen Ortsgruppe früheren Proteſten gegen dieſes Verhalten des Zentralvorſtandes zum Ausdruck gebracht worden iſt.— Der unüberlegte Schritt des Zentralvorſtandes wird dieſem noch recht viel Kopfſchmerzen bereiten.. — Ueber den deutſch⸗ruſſiſchen Zwiſchenfall, über den wir berichteten, iſt nach halbamtlicher Mitteilung von deutſcher Seite die Unterſuchung eingeleitet worden. Nach einer Petersburger Meldung hat ſich der kaiſerlich deutſche Konſul in Mukden auf Weiſung des deutſchen Geſandten in Peking ſofort nach Charbin be⸗ geben, um die Affäre aufzuklären. Uebrigens hebt das offiziöſe ruſſiſche Communique die korrekte Haltung des Konſuls Daumüller ſchon hervor. Mit Rückſicht auf die völlig ungeklärte Rechtslage, welcher Autorität Charbin unterſteht, ob der chineſiſchen oder ruſſiſchen, iſt es bis zur Aufklärung des Zwiſchenfalls durch Deutſchland ſchwer, ein Urteil zu fällen.— Der Rußkoje Slovo meldet aus Charbin, Konſul Daumüller habe beantragt, von Kiautſchou eine Truppenabteilung zum Schutze der deutſchen Intereſſen nach Charbin zu entſenden. Selbſt⸗ verſtändlich iſt das eine Senſations meldung, die mit größter Vorſicht zu genießen iſt. () Verbot des Verkaufs des„Simpliziſſimus“ auf den Bahnhöfen. Wie die„Münchener Neueſten Nach⸗ richten“ melden, hat der Verkehrsminiſter von Frauen⸗ dorfer den Verkauf der Wochenſchrift„Simpliziſſimus“ auf ſämtlichen bayeriſchen Bahnhöfen ver⸗ boten. :: Jetzt iſt ſogar die„Leipziger Volkszeitung“ ſittlich empört! Die durch ihre äußerſt höfliche und liebens⸗ würdige Schreibweiſe berühmte„Leipziger Volksztg.“ bemerkt aus Anlaß des Parteitages der zweiten ter⸗ roriſtiſchen Partei in Rußland, der ſogenannten„Re⸗ volutionären Fraktion der polniſchen ſozialiſtiſchen Par⸗ tei“, daß dieſe Partei vor einem Jahre ihre Lodzer Organiſation auflöſen mußte,„weil ſich dieſe in eine Banditenorganiſation verwandelt hatte“. Nach Anſicht der„Leipz. Volksztg.“ treibt die revolutionäre Frak⸗ tion der polniſchen ſozialiſtiſchen Partei mit ihrer For⸗ derung der Schaffung einer Miliz für den Fall eines deutſch⸗-ruſſiſchen Krieges„das reinſte Poſſenſpiel“ und Kindereien. Zum Schluß wird der Bannſtrahl gegen dieſe polniſchen Nationalſozialiſten geſchleudert, in⸗ dem indirekt deren Ausſchluß aus der internationalen Sozialdemokratie mit den Worten verlangt wird:„So lange freilich die Angehörigen dieſer Gruppe formell der Internationale angehören, beſitzen ſie immer die Mög⸗ lichkeit, ſich mit dramatiſchen Gebärden als Sozialiſten aufzuſpielen.“— Dieſes Recht möch⸗ ten augenſcheinlich die Herren Genoſſen von der Couleur der„Leipziger Volkszeitung“ für ſich allein in Anſpruch nehmen. Im übrigen fällt es einem ſchwer, bei dieſer Entrüſtung“ eines ſozialdemokratiſchen Organs gröb⸗ ſten Kalibers ernſt zu bleiben. f Europäiſches Ausland. a Oeſterreich⸗Ungarn. „ 3, Die Senſation des Tages iſt eine Audienz, die der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand am Frei⸗ tag bei dem Kaiſer hatte, und die mit der ungariſchen Kriſe und der Audienz Koſſuths zuſammenhängt. Man will wiſſen, daß der Thronfolger ein ernſter Gegner eines reinen Regimes der Unabhängigkeitspartei und gegen jede Politik der Konzeſſionen iſt. Der Thronfolger iſt vor allem gegen nationale Zugeſtändniſſe auf dem Gebiete der Armee und widerſpricht daher auch den Plänen Wekerles und Andraſſys. Man nimmt an, daß er der Krone geraten habe, in ihrem Widerſtand gegen die allei⸗ nige Herrſchaft der Unabhängigkeitspartei auszuhar⸗ ren, und es iſt daher anzunehmen, daß der Kaiſer Koſſuth dringend nahe legen wird, die Koalitionspolitik fortzuſetzen. Sollten dieſe Bemühungen vergeblich ſein, ſo iſt die Einſetzung eines Beamtenkabinetts geplant, das den Reichstag vertagen und die Verhand⸗ lungen mit den Parteien wegen der Bildung einer neuen Koalition führen wird. Dem Vorſchlag, Neuwahlen ein⸗ zuleiten, ſteht die Krone noch ablehnend gegenüber. Afrira. Marokko. * Daß die erneute Niederlage der Spanier am Rif nicht ſo ganz bedeutungslos iſt, geht daraus hervor, daß General Marina telegraphiſch die Ab- ſendung weiterer Truppen im Intereſſe einer baldigen Beendigung der Operationen und angeſichts der Ausdehnung des beſetzten Gebietes erbat. General Ma⸗ rina fügte hinzu, daß ſich der Feind auch bei Seluan erheblich verſtärkt und wohl munitioniert zeige. Der Mi⸗ niſterrat trat darauf zuſammen, um eiligſt zu beſchließen, daß die bereitſtehende Diviſion Ampudia ſofort nach Melilla geſandt werde. Die Nachricht macht in Madrid erhebliches Aufſehen, da die offiziöſe„Epoca“ noch vor wenigen Tagen verſicherte, daß keine weiteren Truppen nötig ſeien. Man fragt ſich etwas beklommen, wie das endigen wird, da bei dem weiteren Vorrücken natürlich immer mehr Stämme in den Krieg verwickelt werden. Anerquickliches aus den Kolonien. 8* Frankfurt a. M., 2. Oktober. . Am Samstag begann vor dem hieſigen Schöffengericht die Verhandlung in der Privatbeleidigungsklage des ehe⸗ 2 3 2 5 2 D maligen Kolonialbeamten Rabe gegen den Aſſeſſor Feh⸗ landt. Damit beſchäftigt ſeit längerer Pauſe wieder einmal ein„Kolonialfall“ die Gerichte. Dieſe Pri⸗ vatbeleidigungsklage iſt nämlich auf verſchiedene herzlich unerquickliche Vorgänge in Deutſch⸗Südweſtafrika zurückzuführen. N Rabe, ein früherer Offizier, war aus dem Polizei⸗ dienſte auf Anregung des damaligen Gouverneurs in den Kolonialdienſt übergetreten und hoffte, ein ſeinen Kennt⸗ niſſen entſprechendes Amt in der Kolonie, etwa als ſelbſtändiger Diſtriktschef, zu erhalten. Als er in Swa⸗ kopmund ankam, wurde er dem Bezirksamt als Hilfs⸗ arbeiter zugeteilt. Als Wohnung wurden ihm, der ſeine Frau in die Kolonie mitgebracht hatte, eine frühere Gefängnisküche nebſt Speiſekammer angewieſen. Dort waren alle Einrichtungen von der allerprimitivſten Art, ſo daß die Frau es vorzog, ſtatt in der Wohnung, auf der Dorfſtraße zu kochen. Bald kamen auch zwiſchen Rabe und den anderen Herren der Verwaltung Differenzen vor, wie Rabe behauptet, weil er ſich ver⸗ ſchiedenen Herren gegenüber, die ihm nicht gefielen, ſehr zurückhaltend zeigte. Auch Zwiſtigkeiten zwiſchen den Ko⸗ lonialdamen ſpielten eine gewiſſe Rolle bei dem Zer⸗ würfnis. Es erfolgten ſchließlich gegen Rabe verſchiedene Anzeigen wegen Diebſtahls, Mißbrauch der Amtsgewalt, falſcher Führung öffentlicher Liſten uſw. In dem Unterſuchungsverfahren gegen Rabe lehnte dieſer den Aſſeſſor Fehlandt, der als Bezirksvorſteher fun⸗ gierte, als befangen ab. Der Oberrichter gab jedoch der Beſchwerde nicht ſtatt, und es wurde gegen Rabe das Hauptverfahren eröffnet. Fehlandt erließ nun gegen Rabe einen Haftbefehl. Als Rabe darauf ein ärzt⸗ liches Atteſt vorbrachte, wonach er aus Geſundheitsrück— ſichten ſofort nach Europa abreiſen müſſe, wurde der Haftbefehl wieder aufgehoben. Inzwiſchen ging das Verfahren weiter. Fehlandt er⸗ hielt nun Mitte Juni 1907 die Nachricht, daß er verſetzt werden ſolle. Er ſchob dieſe Abſicht auf Machinationen der Frau Rabe bei dem Oberrichter und proteſtierte gegen die Verſetzung. Darauf eröffnete ihm der Oberrichter, daß ſein Verhalten dem Gouverneur mißkallen habe, da er Mangel an Takt gezeigt habe. Fehlandt legte dagegen Verwahrung ein, worauf er Order erhielt, ſich in Berlin zu verantworten. Im Dezember 1907 wurde Fehlandt dann eröffnet. daß ſeine weitere Verwendung im Kolonialdienſte nicht in Ausſicht genommen ſei. Fehlandt weigerte ſich aber, um ſeine Entlaſſung einzukommen, und beantragte die Einleitung des Disziplinarverfahrens gegen ſich ſelbſt. Dem wurde aber nicht Folge gegeben, ſondern Feh- landt durch Erlaß des Staatsſekretärs entlaſſen. Im Laufe des Streites ſind von beiden Seiten beleidi⸗ gende Aeußeurngen gefallen, aus denen der jetzige Be⸗ leidigungsprozeß hervorging. Fehlandt behauptet, daß ſeine Entlaſſung zu un⸗ recht erfolgt ſei und will noch Regreßanſprüche an den Fiskus ſtellen. Das Kolonialamt ſteht dem⸗ gegenüber auf dem Standpunkt, daß Fehlandt nur auf Widerruf angeſtellt war und jederzeit entlaſſen werden durfte.. Infolge Fehlens einiger wichtiger Zeugen wurde die Verhandlung vertaat. Die Erpreſſeraffäre Dahſel vor Gericht. O Berlin, 2. Oktober. Das hieſige Landgericht wird ſich in den nächſten Tagen mit einer Erpreſſeraffäre beſchäftigen, in der der frühere Redakteur der„Wahrheit“, Hermann Dahſel, und eine Frau Emmy Schuwardt als Angeklagte„fun⸗ gieren“. Den Anlaß zur Verhaftung des Erpreſſerpaares bot ein Verſuch der Frau Schuwardt, von dem oberſchleſi⸗ ſchen Grafen v. Frankenberg für die Unterdrückung eines ihm peinlichen Artikels ein größeres Honorar her⸗ auszulocken. Frau Schuwardt war eines Tages bei dem Grafen erſchienen und hatte angedeutet, daß ſie zu den höchſten Kreiſen Beziehungen unterhalte. Einer ihrer Freunde, ein Redakteur, habe eine Menge Material, deſſen Veröffentlichung dem Grafen und ſeiner Gattin ſehr pein⸗ lich ſein müßte, das aber nicht erſcheinen würde, wenn er 5000 Mark zu zahlen bereit wäre. Der Graf ging ſcheinbar auf die Sache ein und beſtellte die Frau für den nächſten Tag wieder, damit ſie ihm das Manuſkript vorlege. Sie erſchien auch pünktlich und wurde von zwei Kriminalkommiſſaren, die im Nebenzimmer der zwei⸗ ten Unterredung zugehört hatten, verhaftet und auf das Polizeipräſidium gebracht, wo ſie nach anfänglichem Leug⸗ nen ein Geſtändnis ablegte und als ihren Komplizen den Redakteur Dahſel angab, der auch bald darauf verhaftet wurde. Die weiteren ſehr eingehenden Nachforſchungen über die Machenſchaften des Dahſel haben zur Anklage wegen Erpreſſung in mehreren Fällen geführt, die in den Jahren 1907 bis 1909 teils verſucht, teils vollendet wurden. Zunächſt wird Dahſel beſchuldigt, einen Er- preſſungsverſuch gegen eine Freifrau von Coburg unter⸗ nommen zu haben. Der zweite Fall, der Dahſel zur Laſt gelegt wird, ſteht in enger Beziehung mit der Affäre der ehemaligen Schauſpielerin Marie Sulzer, ſpätere Ba⸗ ronin von Liebenberg, deren nahe Beziehungen zu einem preußiſchen Prinzen ſeinerzeit in der Oeffentlichkeit viel erörtert wurden. Ein weiterer Fall der vollendeten Er⸗ preſſung wird in einem Artikel erblickt, der im Auguſt vorigen Jahres in der„Wahrheit“ unter dem Titel„Die „Liebestragödie am Lützowplatz“ erſchien. Ferner wird dem Angeklagten Dahſel noch ein Fall der Erpreſſung gegenüber dem Fürſten Hohenlohe⸗-Oehringen be⸗ ziehungsweiſe deſſen Rechtsvertreter Juſtizrat Lobe zur Laſt gelegt. Die Verhandlungeet werdet netter Au schluß der Oef⸗ fentlichkeit ſtattfinden. 700 Jahre Franziskaner⸗Orden. Zum 4. Oktober. Der Wanderer, der von Foligno herkommend, das Stüdtchen Aſſiſi betritt, lieſt über dem Stadttore die Worte:„Aſſiſi: Geſegnet ſeiſt du von dem Herrn! denn durch dich werden viele Seelen gerettet werden.“ Die Worte gelten einem Manne, der unbeſtreitbar Aſſiſis größter Sohn geweſen, der aber, als er das große welt⸗ geſchichtlich ſo hochbedeutſame Werk ſeines Lebens begann, als„pazzo“, als Narr verſchrien und beſchimpft wurde: Franz, des Kaufmanns Bernardone Sohn, der Stifter des Franziskaner⸗Ordens. Fr Dem einſt ſo Geſchmähten ſind im Laufe der ſieben Jahrhunderte, die ſeitdem dahingegangen, zahlreiche be⸗ geiſterte Lobredner erſtanden. Selbſt Proteſtanten, die ſonſt für katholiſche Heilige nicht viel übrig haben, hul⸗ digen heute dem Manne der freiwilligen Armut und preiſen ihn als Typus der vollkommenſten Nachahmung Chriſti. Gewiß, das war der große Heilige, der ſeine Sache auf nichts geſtellt hatte und als reicher Patrizierſohn ſein Leben einrichtete nach dem Worte Chriſti:„Willſt du vollkommen ſein, ſo gehe hin, verkaufe alles was du haſt und gib es den Armen.“ Durch dieſes ſein Lebens⸗ programm iſt er der ſoziale Retter ſeiner Zeit geworden. Seinen Geiſt und ſeine Geſinnung hat er ſeinem Orden hinterlaſſen als heiligſte Gabe, der im Jahre 1209, als Papſt Innozenz III. die Lebensweise der neuen Ordens⸗ gemeinſchaft anerkannt hatte, ins Leben getreten iſt.(Vgl. 77 3„ der Geſchichte des Franzis⸗ aner⸗Ordens“ von P. Dr. H. fel. Frei. Herber, 1909.) H. Holzapfel. Freiburg In raſchem Fluge hat ſich der Orden die Welt er⸗ obert. Gewiß hat es auch nicht in der Geſchichte des Ordens zan Unzuträglichkeiten gefehlt, an Spaltungen, an Streitigkeiten, auch nicht an Dingen, wo ſich Menſch⸗ liches, Allzumenſchliches hervorgedrängt hat. Das wird immer ſo ſein, wo Menſchen ſind. Der Geſchichtsſchreiber des Ordens erzählt ausführlich von ſolchen Streitigkeiten und innern Kriſen. Man wird ihm recht geben, wenn er fragt: 1 n 5„Iſt nicht die innere Geſchichte auch der beſten vor— wärtsſtrebenden Geiſter eine faſt ununterbrochene Kette von Kämpfen, Siegen und Niederlagen, mit einem beſtän⸗ digen Defizit von Sein und Seinſollen? Und dies, ob⸗ wohl die nämlichen Perſönlichkeiten vielleicht großartige Leiſtungen hervorgebracht und dafür den Dank und die Bewunderung der Nachwelt fanden. Nicht anders iſt es mit der Geſchichte der Kirche und des Papſttums. Wie un⸗ gerecht wäre es, in den innern Kämpfen und Schwächen, bei dem ewigen Ringen nach dem Ideal und dem nur zu häufigen Abfall von demſelben ſtehen zu bleiben und die unermeßlichen Dienſte zu überſehen, welche die Kirche und das Papſttum der Welt geleiſtet haben. Genau ſo verhält es ſich mit der Geſchichte des Franziskaner⸗ Ordens und aller ſeiner Zweige“(S. 206). Und Gewaltiges hat der Orden des Armen von Aſſiſi der Menſchheit geleiſtet. Wenn heute eine gewiſſenloſe Agitation die Kirche dem Volke verleumdet als eine Sklavin und Schutztruppe der beſitzenden Klaſſen, ſo ge⸗ nügt es einfach, auf die ſoziale Tätigkeit des Franziskaner⸗ Ordens hinzuweiſen als aus dem Geiſte echten Chriſten⸗ tums entſproſſen, um dieſes verleumderiſche Geſchwätz der Lüge zu überführen. Wir wollen hier einem Nicht⸗ katholiken das Wort geben zu einer Schilderung über das Auftreten der Jünger des Heiligen: „Zu zwei oder drei kamen ſie gezogen, barfuß und in unſcheinbaren Kutten, aber das Herz geſchwellt von tiefſter Liebe zu Gott und den Menſchen. Der ungewohnte An⸗ blick erregte Spott und Verfolgung, aber ihre engelhafte Geduld entwaffnete die Gegner und kehrte ſie raſch zur Bewunderung, Liebe und Verehrung.... Wie Weſen höherer Art erſchienen dieſe Mönche. In der Idee der abſoluten Armut lag doch eine ungeheure Macht verbor⸗ gen. Der Bettelmönch, der auf Erden nichts erwarten und nichts verlieren konnte, der aus den unterſten Volks⸗ klaſſen hervorgegangen, mit ihrem Geiſte und ihren Be⸗ dürfniſſen vertraut war, er wurde der Freund des armen und gedrückten Mannes, ſein Tröſter, Verteidiger und Rächer. Hauptſächlich wandten ſie ihre Sorge der niedern ſtädtiſchen Bevölkerung zu. Da traten denn die Bettelbrüder unter die durch Mangel an Gottesdienſt und Schule beinahe verwahrloſten Bürger und Proletarier, deren Menge vorzüglich in den Handelsſtädten ungemein raſch um ſich griff. In engen, durchaus ungeſunden Gaſſen drängte ſich hier bereits eine ſtarke Bevölkerung zuſammen, die leiblich ohne Unterlaß von Schmerz, Hunger und Seuche heimgeſucht wurde und welcher Laſter und Verbrechen zur Gewohnheit geworden. Der Franzis⸗ kaner drang auf Entfernung des Schmutzes und bahnte die Reinigung von Luft und Boden an; er brachte der Faulheit den Begriff bei, daß auch noch ſo niedrige Arbeit vor Hunger ſchützen könne; er zeigte als die⸗ nender Bruder in den Lazaretten keine Furcht vor An⸗ ſteckung durch Ausſatz oder ſchwarzen Tod.... Bald galt er als Wohltäter von Scharen bisher verlaſſener Menſchen; ſeiner Pflege dankten ſie die Rettung des Körpers, ſeiner Lehre und ſeinem Zuſpruch den Frieden ihrer Seele. So wurde der Bettelmönch der Freund der Männer in allem, was das Leben brachte, und der Vertraute der Frauen in der Sorge für Haus und Kinder“(A. Koch, die früheſten Niederlaſſungen der Mi⸗ noriten im Rheingebiete, 1881, bei Holzapfel 207— 208). In der Tat: der Franziskaner⸗Orden war damals die große ſoziale Organiſation, welche mit aller Energie arbeitete an der Beſſerung der Verhältniſſe der ſozial ſchlechter geſtellten Klaſſen. Aus ſozialer Fürſorge her⸗ aus wurden ſie die Erfinder der Leihanſtalten und Dar⸗ lehnsbanken, deren erſte Anſätze, die ſogenannten Montes pietatis, von ihnen ins Leben gerufen wurden, für deren Beſtand ſie manch ſchweren Kampf mit eingewurzelten Vorurteilen auszufechten hatten. Wer vermochte zu er⸗ meſſen, welcher Segensſtrom aus 700jähriger Franzis⸗ kanerarbeit in die Hütten des arbeitenden Volkes ſich er⸗ goſſen! Muß beſonders geſagt werden, daß auf dem Gebiete der Charitas in Krankenpflege und Hoſpitalweſen, in der Arbeit für die Aermſten der Armen, für die Verlaſſenen, für die von Peſt und Seuche Gezeichneten die Söhne und Töchter des hl. Franziskus Unvergleichliches geleiſtet haben bis auf den heutigen Tag? Dem Orden müßte jeder Hauch vom Geiſte ſeines Vaters fehlen, wenn er auf dieſem Gebiete ſich nicht betätigte! 5 Zu dieſer Arbeit auf dem Felde der inneren Miſſion kam die Arbeit auf dem Felde der äußeen Heidenmiſſion. Auch da hat Franz ſelbſt den Anſtoß und das Vorbild gegeben, als er getrieben von ſeinem flammenden Eifer auszog, um den Sultan zu bekehren. Bald ſchon ſind Frantziskaner⸗Miſſionave in faſt allen damals bekannten Ländern tätig. Oſteuropa, Sprien, Paläſtina, Aegypten, Aethiopien durchwandern ſte. Vor den Chans der Mon⸗ golenreiche erſcheinen ſie. Von Franziskanern erhielt Europa die erſte Rachricht von der Existenz des großen Reiches China. Kaum ſind durch die Entdeckungsfahrten der Spanier und Portugieſen die Küſten Afrikas, durch Kolumbus, der von ſeinem Freunde, dem Guardian des Kloſters zu Rabida bei Palos, viele Förderung erfuhr und auch 1506 im Franziskanerhabit ſtarb. Amerika ent⸗ ind der 16 und er Ni⸗ 208. damals Energie . sozial ge her⸗ b Dat⸗ Montes 1 deren iczeltel deckt, ſo erſcheinen alsbald Franziskaner-Miſſionare in den neuen Ländern als Sendboten des Chriſtentums. Nachdem die Lage einmal geklärt war, wurden ſie die Vorkämpfer der eingeborenen Bevölkerung gegen die Bru⸗ talität der Eroberer. „Doch wo bleibt die Betätigung auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft? Müßige Frage. Die Tätigkeit als Prediger und als Krankenpfleger hat die Ordensmitglieder von ſelbſt zur Arbeit auf dem Felde der Wiſſenſchaft ge⸗ führt. Und wenn auch der Ordensſtifter ſelbſt vielleicht nicht daran gedacht hat, ſo lag die Anteilnahme an der wiſſenſchaftlichen Arbeit doch in der Richtung der Tätigkeit, welche er ſeinen Jüngern gewieſen. Noch zu ſeinen Lebzeiten ſetzte die Entwicklung ein, welche den Orden bald genug an die damals berühmteſten und be⸗ deutendſten Hochſchulen führte. Paris und Oxford ver⸗ dankten bald ihren Ruf in der gelehrten Welt ihren franziskaniſchen Lehrkräften. Um nur ein paar Namen zu nennen: Alexander von Hales, Bonaventura, Dums Skotus, Robert Groſſeteſte, Adam von Marsh, Roger Bacon als Gelehrte, Bernardin von Siena, Antonius von Padua, Johann Kapiſtran als Prediger, Lamprecht von Regensburg, Thomas von Celano, Jacoponi da Todi verbreiteten in dem Jahrhundert nach des Ordensſtifters Tode den Ruhm des Ordens in der Welt. Die Reformation hat auch dem Franziskaner⸗Orden ſchwere Wunden geſchlagen, wie jedem andern, aber auch in dieſen Kämpfen ſtellte der Orden der katholiſchen Kirche zahlreiche Verteidiger und Kämpfer.„Daß Deutſch⸗ land mit Einſchluß von Oeſterreich nicht ganz proteſtantiſch wurde, iſt nicht den Gegenreformatoren allein zu danken, ſondern noch in viel höherm Maße den mutigen, zu Unrecht vergeſſenen Vorkämpfern aus allen Lagern, welche in den erſten Dezennien des 16. Jahrhunderts der Sturm- flut der religiöſen Neuerung entgegenzutreten gewagt haben“(Holzapfel, 467, vgl. den ganzen hochintereſſanten Abſchnitt S. 461 bis 488). Ein 700 Jahre alter Orden, hat der der Gegenwart noch etwas zu bieten? Gewiß, und zwar dasſelbe, was er der Zeit ſeiner Gründung geboten hat, den Geiſt ſeines Stifters, den Geiſt der ſozialen Arbeit und des ſozialen Ausgleichs. Wenn diefer Geiſt jemals eine Forderung und ein Bedürfnis eines Zeitalters geweſen, dann vor⸗ ab unſerer Zeit, die wie keine ſozial zerklüftet iſt, an Maſſenhaß und Klaſſenhaß krankt. Wenn ehedem der Orden in der Beilegung von Streitigkeiten, in der Ver⸗ ſöhnung hadernder Parteien eine beſondere Aufgabe ſah, ſo gilt es heute eine Fortſetzung dieſer Verſöhnungs⸗ und Friedensarbeit in der Mitteilung des Geiſtes des großen Heiligen an arm und reich. Aus Stadt und Land. Furchtbarer Zugzuſammenſtoß. Eine ſchwere Eiſen— bahnkataſtrophe wird aus Brescia gemeldet. Ein aus Mailand kommender Perſonenzug rannte in der Nacht zum Samstag auf einen ſtehenden Train. Bis jetzt ſind 20 Tote und zahlreiche Verwundete aus den Trüm⸗ mern hervorgezogen worden. Weitere Einzelheiten fehlen noch. * 30000 Mark in Poſtgeldern unterſchlagen. Der Poſtaſfiſtent Bornemann aus Dirſchau(Weſtpr.) iſt ſeit dem 29. September nach Unterſchlagung von fünf Geld⸗ briefen über zuſammen 30 000 Mark flüchtig. Die Ober⸗ poſtdirektion Danzig hat eine Belohnung von 1000 Mk. auf die Ergreifung des Flüchtigen und die Wiederer⸗ langung des Geldes ausgeſetzt. Bornemann iſt in Acken⸗ haus(Kreis Gandersheim) geboren, 23 Jahre alt und 172 Zentimeter groß. Seine Geſtalt iſt nicht beſonders kräftig, ſeine Haltung ſchlecht, die Geſichtsfarbe friſch und das Haar dunkelblond. Er hat einen Anflug von Schnurr⸗ bart. Stirn, Naſe, Mund und Kinn ſind gewöhnlich. Bornemanns Auftreten iſt gewandt, er ſpricht haſtig und im braunſchweigiſchen Dialekt. Ein ſchweres Automobilunglück, bei dem eine ganze Anzahl von Perſonen ſchwer verletzt wurde, hat ſich in Baden ereignet. Zwiſchen Raſtatt und Kuppenheim fuhren zwei Automobile, von denen eins unbeleuchtet war, ineinander. Der Chauffeur des Raſtatter Autos, Wilhelm Köhler, Vater von 5 Kindern, war ſofort tot. Im zweiten Auto, einer Gräfin gehörig, die ſich in Baden zur Kur aufhält, ſaßen 7 Perſonen, die zum Teil ſchwer verletzt wurden. Der Chauffeur Willam, der dieſen Aus⸗ flug mit einer Bekannten gemacht hatte, wurde verhaftet. Eine junge Frau im Raſtatter Auto erlitt einen Ober⸗ ſchenkelbruch. Die beiden Automobile waren feſt inein⸗ ander gefahren. Ein Herr Otto Renner aus Straßburg, welcher bei dem Zuſammenſtoß lebensgefährliche Ver⸗ letzungen erlitten hatte, iſt in Baden geſtorben. Exploſion auf der Fla. Bei den Marineſchau⸗ ſpielen entſtand während der Aufräumungsarbeiten eine furchtbave Exploſion. Die Feuerwehr griff den Brand mit drei Rohren an. Es gelang den Be hungen der Wehr, Aunterſtützt von der herbeigeeilten Weſtendfeuer⸗ wache, die Gefahr in einer halben Stunde zu beſei⸗ tigen, ſo daß ſich der Brand auf den Schuppen be⸗ ſchränkte, in dem die Feuerwerkskörper, Seeminen, Don⸗ nerſchläge uſw. lagerten. Leider iſt ein junger Monteur Namens Waldemar Dſaia aus Altenbochum ein Opfer des Unglücks geworden; man fand ihn tot auf der Brand⸗ ſtätte vor. Der Kopf war weggeriſſea, die Glied⸗ maßen bis zur Unkenntlichkeit verbannt. Man glaubt ſicher, da alle Vorſichtsmaßregeln getroffen waren, daß der Brand durch Unvorſichtigkeit mit Waſſer erfolgt iſt, da die Kalium⸗ und Natrium inen, die bei den Marineſchauſpielen zur Verwendung kamen, durch Berührung mit Waſſer zur Exploſion gebracht werden. Der Schaden an Feuerwerkskörpern, die ſämtlich in die Luft geflogen ſind, beziffert ſich auf einige tauſend Mark. Das nebenan befindliche eigentliche Theater blieb vom Feuer verschont. * Der Doppelmord auf Mögen beſchüftigt die Be⸗ hörden auf das augelegentlichſte, doch hat man bisher noch keinen weiteren Anhalt über den Verbleib der beiden Verdächtigen gefunden. Die Staatsauwaltſchaft hat der Polizei in Stralſund Auftrag gegeben, den Trajektäber⸗ gang und den Fährdamofer nach Rüctet zu überwachen. See uiecfache Mörderim. Jet der Auneve Eich bei Saacal pen wurde die he from Einzel utter dem Ver⸗ dachte mehrfachen Mocbes und der Brand- ſtiftung verhaftet. Sie hatte das Haus eines Ackerers in Brand geſteckt und die Abtdeſen heit der Einwohner bei den Löſcharbeiten dazu benutzt, eine alte Frau zu überfallen und zu berauben. Eine Hausſuchung lieferte ſo erdrückendes Beweismaterial, daß ein Geſtändnis er⸗ folgte. Die Täterin wird weiter beſchuldigt, einen vor kurzem tot in einem Straßengraben aufgefundenen Mann ermordet zu haben und ihren Gatten und Onkel um⸗ gebracht zu haben. Ferner werden ihr noch eine ganze Reihe Diebſtähle und Brandſtiftungen zur Laſt gelegt. Peary bei der New⸗Norker Flottenparade. Die Hudſon⸗Fulton⸗Feierlichkeiten nahmen mit einer großen Flottenparade auf dem Hudſon ihren Fortgang. Auch der Nordpolfahrer Peary nahm an Bord ſeines Expedi⸗ tionsſchiffes„Rooſevelt“ an der Parade teil, und zwar ſtand er während der Fahrt, die von New⸗York nach Rewburgh führte, auf der Kommandobrücke ſeines Schiffes. Peary wurde überall ſtürmiſch begrüßt. Die auf dem Hudſon liegenden Dampfer begleiteten ſeine Fahrt und ließen ihm zu Ehren ihre Dampfpfeifen er⸗ tönen. Wie verlautet, hat es Peary mit aller Beſtimmtheit abgelehnt, ſich in ein Geſpräch über ſeinen Streit mit Cook einzulaſſen. Cook hält augenblicklich in Boſton Vorträge über ſeine Polfahrt. Whitney wird eben⸗ falls daſelbſt eintreffen, und, wie wohl angenommen werden kann, eine Zuſammenkunft mit Cook haben, der ihm bekanntlich in Annotook ſein ganzes Beweismate⸗ rial ausgehändigt haben will. Scherz und Ernſt. „ Das Skelett eines vorgeſchichtlichen Menſchen ſoll, wie aus Perigneux, Departement Dordogne, gemeldet wird, ein Lehrer in der Nähe von Le Dugue unter Felſen, mit einer Alu vi alſchicht bedeckt, aufgefun⸗ den haben. Bei dem Skelett, deſſen Alter auf mehr als 20 000 Jahre geſchätzt wird, lagen Nenntierknochen und zahlreiche bearbeitete Feuerſteine. — Ein Richter, der aus ſeinem Herzen keine Mörder⸗ grube macht. Eine eigentümliche Auffaſſung von der Intelligenz der Geſchworenen hat der iriſche Richter Bar⸗ ry. Als die Geſchworenen in einer Verhandlung in Maas über einen Mann, der ein Mädchen angefallen hatte, ſich trotz längerer Verhandlungen und Beratungen nicht einigen konnte, riß dem Richter die Geduld, und er ſagte den verblüfften Volksrichtern, in ihrem Geſchäft wären ſie wahrſcheinlich zwölf ſo vernünftige Männer, wie in der ganzen Grafſchaft keine beſſeren gefunden wer⸗ den könnten. Sobald ſie aber Geſchworene würden, ſchie⸗ nen ſie das dringende Bedürfnis zu empfinden, zugleich mit ihren Hüten auch ihren Verſtand an den Nagel zu hängen und zu zerfahrenen Idioten zu werden! — Hebung antiker Kunſtſchätze. In der Sitzung des Pariſer Inſtitut de France machte Direktor Merlin, Lei⸗ ter des Altertümer⸗-Muſeums in Tunis, Mitteilungen über intereſſante Funde bei den unterſeeiſchen Ausgrabungen an der Oſtküſte Tuneſiens. Bei Mahdia fand man die ganze Schiffsladung eines antiken, im Schlamme ver⸗ ſunkenen Fahrzeuges. Eine Menge koſtbarer Funde wurde daraus durch Taucher ans Licht gefördert. Kunſtgegen⸗ ſtände aus Marmor und Bronze, Denkſäulen mit In⸗ ſchriften, antike Geräte, vor allem zahlreiche Vaſen ver⸗ ſchiedener Epochen. Eines der wertvollſten Stücke iſt ein kaum beſchädigter Eros Androghne, eine Geſtalt in vollem Laufe. Wertvoll ſind auch Möbelfunde, welche die Rekonſtruktion eines ganzen antiken Schlafzimmers geſtatten. Nach Direktor Merlins Anſicht gehörte das verſunkene Schiff, das in Attika ſeine Ladung übernom⸗ men hatte, dem letzten vorchriſtlichen Jahrhundert an. — Wert hat Recht? Ein Blatt in Pittsburg veran⸗ ſtaltete eine Rundfra ge bei ſeinen Leſern über die Frage, wer am Pol geweſen ſſi, Cook oder Peary. 73 238 Leſer ſprachen ſich zu Gunſten Cooks aus, während für Peary 18 043 Leſer ihre Stimmen abgaben. Es erklärten 58 009 Stimmen, daß Peary überhaupt nie⸗ mals am Pol geweſen iſt, während bloß 2814 Stimmen das Gleiche über Cook ſagten.— Die„Stimmen des Volkes“ ſind allerdings für den einen oder anderen mehr oder minder ſchmeichelhaft, werden aber wohl kaum eine Löſung der„Frage“ herbeiführen. rr Aus Nah und Fern. — Weinheim, 4. Okt. In der Lederfabrik Karl Freudenberg wurde ein frecher Diebſtahl ausgeführt. Der Arbeiter Wilhelm Beutel hat nach und nach dort an 30 wert⸗ volle Kalbfelle geſtohlen, die bei einer Hausſuchung gefund en wurden. T. Heppenheim, 4. Okt. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich in der Wilhelmſtraße dahier. Das 3 Jahre alte Kind des Steinhauers Franken wurde von einem Stein- fuhrwerk überfahren und war ſofort tot. — Gernsheim, 4. Okt. Beim Wetzen der Senſe hat ſich die Ehefrau des Landwirtes K. die Pulsader durch ſchnitten. Der ſofortigen ärztlichen Hilfe gelang es, die Frau vor dem Verbluten zu ſchützen. — Darmſtadt, 4. Okt. Die Rechtssache gegen den Grafen Erasmus v. Erbach wegen des Schiedsſpruchs ſchwebt vor dem Reichsgericht. Die Agnaten des Hauſes Erbach⸗ Erbach haben nun beim Landgericht hier im ordentlichen Rechtsweg eine neue Klage angeſtrengt, deren Zweck dahin geht, daß der Erbgraf Erasmus der Sukzeſſion fuͤr unwüͤrdig erklärt werde. 5 — Wattenheim, 4. Okt. Die 47 Jahre alte Charlotte Matteihs, Ehefrau von Ludwig Matheihs, Mutter von 7 Kindern, von denen das jüngſte 4 Jahre alt iſt, ſchnitt ſich mittels eines geſtern von einem Metzger geliehenen Meſſers den Hals durch. Die Frau war ſchon vor drei Jahren in einer Anſtalt interniert und hat offenbar in elne n Anfall geiſtiger Umnachtung gehandelt. — Langenſchwalbach, 4. Okt. Das zwölfjährige Mädchen Eliſabeth Eſchenauer hatte drei Pfennige von ſeinem Großvater erhalten und vernaſcht, weshalb der ſeinen Kindern gegen⸗ uber überſtrenge Vater mit Züchtigung drohte. In ſeiner Angſt ſprang dann das Kind in den Brunnen, in dem es ertrank. —-Neuſtadt a. d. H., 4. Okt. Zum Lachen iſt ein Vorfall, der dieſer Tage im Nachbardorf Lachen paſſiert iſt. Ein Bauersmann hatte Fanggruben fuͤr die Feldmäuſe gegraben, am anderen Morgen war ihm aber ein anderer Bauersmann zuvorgekommen, hatte die gefangenen Mäuſe entwendet und die hierfur von der Gemeinde ausgeſetzte Prämie eingehelmſt. Der geſchädigte Bauersmann hat Anklage wegen Mäuſedlebſtahls erhoben. — Alſenz, 2. Okt. Geſtern erſchlug in Lettweller der 64 Jahre alte Ackerer May ſeine 67 Jahre alte Ehefrau mit einem Prügel im Hofe und ſchleppte dann die Leiche in die Waſchkuͤche, um ſie zu verbrennen. Das Feuer erloſch jedoch und nur die Haare und die Kleider der Leiche waren verſengt. Hierauf erhängte ſich der Ehemann. Er hat die Tat, wie angenommen wird, in einem Anfalle von Geiſtesſtörung verübt. Die Eheleute lebten in guten Ver ⸗ haltniſſen. Marktbericht. — Weinheim, 2. Okt. Schweinemarkt. Zuge⸗ führt Milchſchweine 245 Stück, verkauft 232 Stück, das Paar zu 16—28 Mk. Läufer zuteführt 6 Stück, verkauft 6 Stüuͤck, das Paar von 44,50— 70 Mk. Lokale Nachrichten. * Viernheim, den 5. Oktober 1909. — Die Königl. Hoheiten, unſer Großherzog und Prinz Heinrich von Preußen, weilten von Samſtag vormitſag bis Sonntag nachmittag im Jägerhauſe, um im hieſigen Wald zu pürſchen. b — Kirchliche Nachrichten. Verſetzt wurden die Herren: Kaplan Blum von Fürth nach Dieburg, Kaplan Helmig von Bürſtadt nach Fürth, Kaplan Stern von Dieburg nach Bürſtadt. — Die Verſammlung des kath. Männer⸗ und Ar⸗ beiter⸗Vereins war, weil ſie umſtände halber am Abend ab- gehalten werden mußte, nicht ſo zahlreich beſucht, wie es ſtets die Nachmittags- Verſammlungen zu ſein pflegen. Ca. 270 Männer hatten ſich eingefunden, um den angekündeten Vor- trag unſeres Herrn Abgeordneten Uebel über die Reichsfinanz⸗ reform anzuhören. Gegen 10 Uhr erſchien noch Herr Pfarrer Blum in der Verſammlung, um ebenfalls durch eine treffliche Rede auch den 2. Teil der Verſammlung äußerſt intereſſant zu geſtalten. Ausführlicher Bericht folgt. — Volksverein. An die heutige Monatsverſammlung im„Wal fiſch“ wird erinnert. P. Fußball- Wettſpiel. Trlumphierend zog am verfloſſenen Sonntag der Fußball⸗Klub„Viktoria“ ⸗Viernheim nach Hauſe. Es war bereits zum 2. Male, daß wir eine Mannſchaft nach auswärts ſandten und zwar trat unſere 1. Mannſchaft der 1. der„Viktoria“ ⸗Lorſch im friedlichen Kampfe gegenüber. Wir haben bis jetzt noch ſo kein ruhriges und ſchönes Wettſpiel ausgefochten. Das Triffen war tiotz des zweifelhaften Wetters ſehr ſtark beſucht. Das Spiel be⸗ gann kurz nach /4 Uhr mit Anſtoß der Viernheimer. Ein ſchöner Durchbruch gelingt und bald iſt das Tor der Lorſcher ſehr bedrängt. Durch geſchickte Vorſtöße wurde wleder das Tor frei und die Lorſcher Stürmer belagerten jetzt das Tor der Viernheimer. Das Spiel wurde allmählich ſehr ſcharf und oft mußte der Schiedsrichter ſeines Amtes walten. Die Tore wurden mit 2:1 für Viernheim gewechſelt. Nach der Halbzeit glaubte man, daß Lorſch uͤberlegen, gewinnen werde. Beide Gegner waren annähernd gleich. Mit 4:3 für Viernheim wurde das Spielfeld verlaſſen. Es ſei noch des überaus herzlichen Empfangs in Lorſch gedacht. Der hieſige Fußball⸗Klub„Viktoria“ wird am Sonntag, den 17. d. Mis. beim Retourwettſpiel gegen, Viktoria“ Lorſch alles aufbieten, den Lorſchern den Aufenthalt in Viernheim zu verſchönern. — Gegen den unlauteren Wettbewerb. Für die Handelswelt und die geſamte Induſtrie ſehr wichtig iſt das neue Geſetz gegen den unlauteren Wettbewerb, das jetzt in Kraft tritt. Alle unrichtigen Angaben in Geſchäftsempfehlungen und Reklamen ſind verboten und werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafen bis zu 5000 Mark belegt. Beiſpielsweiſe iſt es verboten, anzuzeigen,„größtes Lager der Stadt“, wenn das Lager nicht wirklich das größte iſt. — Die Beförderungs⸗ und Anſtellungsver⸗ hältniſſe in der heſſiſchen Juſtiz ſind recht ſchlecht. Die zuletzt ernannten Oberlandesgerichtsräte haben vor 25 und 26 Jahren die Staatsprüfung beſtanden und waren ſchon 19 und 20 Jahre lang Richter erſter Inſtanz! Die jetzt zur Anſtellung kommenden Gerichtsaſſeſſoren haben die Staats- prüfung vor 9 Jahren beſtanden. Für die Redaktion verautwortlizch Wilh. Bingener, Viernheim Bekanntmachung. 7 Betr. Anſtellung von Feldſchützen in der Gemeinde Viernheim. Die Stelle eines Feldſchützen der Gemeinde Viernheim iſt erledigt und neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ſich bis längſtens 15. ds. Mts., vormittags 10 Uhr ſchriftlich bei uns melden. Betr. Die Reinhaltung und Wegſamkelt der Ortsſtraßen. Wir weiſen an dieſer Stelle nochmals ausdrücklich darauf hin, daß die Straßenreinigung wöchentlich wenigſtens 2 mal, am Mittwoch und Samſtag, zu erfolgen hat, wobei ein ganz beſonderes Augenmerk auf die gründliche Reinigung der Straßen rinnen zu richten iſt. Das Aufkehren des ange⸗ ſammelten Schmutzes aus den Straßenrinnen auf Fahrdaͤmme oder Fußſteige, wo derſelbe gewohnheitsgemäß liegen bleibt und öfters die unerträglichſten Zuſtände verurſacht, iſt ſtrengſtenſt unterſagt. Ferner verbieten wir im öffentlichen Intereſſe, das Eln⸗ werfen von Steinen, Holz, Kartoffelſchalen, Lumpen, altem Blech, Draht, Fettſtoffen ꝛc. in die Einlauſſchächte(Straßen- ſinkkaſten) unſerer Kanallſation, ſodaß ſich dieſelben in kurzer Zeit verſtopfen und nicht mehr funktionieren. Hierbei richten wir einen Appell an die Eltern, daß dieſelben ihre Kinder von derartigem Unfuge zurückhalten, andernfalls ſie ſich die Folgen ſelbſt zuzuſchreiben haben. Unſerer Ortspolizei haben wir die entſprechenden Weiſungen gegeben und werden Ver⸗ fehlungen unnachſichtlich zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 5. Oktober 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. 2 nimmi der Absau zu in J Ideal- Seife a. Seifenpulver 5 ff ersthlassige Fabrikate von höchstem Fettgehalt u. 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