9½ Ur lenden wenn nan chuhwaren zige waren Ware er- tragen an uerhafte aun geben. Venn Lie 1 14. ter ls. 5. — feel! — schine II 4 iu hint 1175 m0 innen Au. 150, g ahl inget S1 Lederwaren, 410 1 Jen Natur it“ iern Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich Nienſtags, Bonnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchrießl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. hei mer Anzeige der Großherzoglichen Pürgermeiſterei Viernheim. Verbreitetſte und geleſenſte Feitung in viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Ruf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. Viernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 110. 4*„ 4 Die Partei über Volksintereſſen! Die Sozialdemokratie ſpielt ſich immer als die vorzüglichſte Hüterin der Volksintereſſen auf. Wer ihr den Vorwurf zu machen wagt, ſie vertrete die Intereſſen der kleinen Leute nicht ſo, wie es die Pflicht einer Volks⸗ partei ſei, der wird mit wüſteſten Beſchimpfungen be⸗ dacht. Nur hin und wieder— in erregten Augenblicken, entgleiſt dem einen oder anderen der Ultraradikalen, der „Roſaroten“ meiſtens ruſſiſcher Abſtammung, die Feder, und dann bekommt man allerlei zu hören, was einen Schluß auf die wahre Geſinnung der Genoſſen zuläßt. a Der Leipziger ſozialdemokratiſche Parteitag hat für die„unentwegten“ Marxiſten eine ſchlimme Niederlage gebracht; die böſen„Reviſioniſten“ mit ihrer„partei⸗ ſchädlichen“ Neigung zur Gegenwartsarbeit haben einen ſtolzen Sieg errungen, und das gibt nun dem Dr. Hel⸗ phant, einem in Deutſchland lebenden unter dem Pſeudo⸗ uhm„Parvus“ ſchreibenden ruſſiſchen Revolutionär, Ver⸗ anlaſſung, einmal energiſch vom Leder zu ziehen und der Mitwelt klar zu machen, daß einem echten Partei⸗ Genoſſen Partei⸗Intereſſen hoch über den Volks⸗ und Arbeiter⸗Intereſſen ſtehen. Er gibt da offen zu, daß für die parlamentariſche Beur⸗ teilung von Geſetzesvorlagen ſowie die Stellungnahme zu denſelben für die Sozialdemokratie nicht etwa ſach⸗ liche, ſondern in erſter Linie taktiſche Erwägungen maßgebend ſind.„Daher,“ ſo ſchreibt er,„ſind alle Par⸗ teitage mit Kämpfen um die Taktik gefüllt, während die ſpeziellen, oft hochwichtigen Geſetzesvorſchläge kaum mehr Beachtung finden, als daß ein Nachmittag für ein Referat und eine Reſolution eingeräumt wird.“ Iſt dieſes Geſtändnis einmal ſchon wertvoll im Hinblick auf die ſonſt in der ſozialdemokratiſchen Preſſe ſo viel geprieſene gediegene“ und„gehaltvolle“ Behandlung, die hier die Sozialpolitik erfährt— höchſtens einen Nachmittag hat man für ein hochwichtiges Geſetz übrig, die übrige Zeit verſchlingen die bekannten„Auseinanderſetzungen“ über die Taktik— ſo gewinnt es erſt ſeine volle Bedeutung angeſichts des Verhaltens der Sozialdemokratie gegen⸗ über der Reichsfinanzreform, die die Genoſſen ja jetzt in einer wüſten Hetze gegen das Centrum aus- zubeuten wenigſtens beſtrebt ſind. Genoſſe Parvus gibt in ſeinem Artikel, der die Runde durch die Genoſſenblätter macht, offen zu, daß kn dieſer wichtigen Frage nicht die ſachlichen Intereſſen, nicht die Volks⸗Intereſſen beſtimmend waren, ſondern Parteiinter— eſſen, taktiſche, politiſche. So ſchreibt er nach einer Schilderung der Situation, wie ſie ſich im Laufe der Zeit in der Frage der Finanzreform geſtaltet hatte: „Daher konnte für die Sozialdemokratie eine ſach⸗ liche Beurteilung nicht mehr maßgebend ſein und mußte die taktiſche, die politiſche Beurteilung in den Vorder- grund treten“; und weiter:„Politiſche Fragen ſind Fragen des Klaſſenkampfes und dürfen nur von dieſem Standpunkt aus behandelt werden.“ Donnerſtag, den 14. Oktober 1909. 2 Dieſelbe Sozialdemokratie, die die ganze Frage der Finanzreform ausſchließlich unter dem rein perſönlichen Geſichtspunkt betrachtet und behandelt hat: wie beute ich ſie wohl am beſten für die ſozialdem okra⸗ tiſchen Parteizwecke aus, dieſelbe Sozialdemo⸗ kratie geht jetzt hin und tut ſo, als habe ſie bei ihrem Sturmlauf gegen die neuen Steuern lediglich aus Rück⸗ ſichten auf das Volkswohl, alſo aus ſachlichen Gründen gehandelt. Höher hinaus gehen Phariſäertum und Heu⸗ chelei bei den„Genoſſen“ nimmer! Und dieſelbe So— zialdemokratie, deren Preſſe eben noch erklärt, daß die parlamentariſchen Kundgebungen in der Frage der di⸗ rekten Beſteuerung bis heute lediglich agitatoriſcher Natur geweſen ſeien, gibt ſich in einem fort den Anſchein, als habe ſie ſeit langem in ihrem Steuerprogramm die Wünſchelrute beſeſſen, die man bloß anzuwenden brauche, um das denkbar beſte und ſozial gerechteſte Finanzſyſtem zu ſchaffen! „Dr. Helphant aber iſt mit dieſem Bekenntnis ſeiner ſchönen Genoſſenſeele noch nicht zufrieden. Sein volles Herz zwingt ihn obendrein auch noch zu einem An⸗ griff auf die, die von der Sozialdemokratie verlangen, ſie ſolle ſich durch poſitive Mitarbeit an der Geſetz— gebung beteiligen; ihnen erklärt er:„Unſere Kraft liegt nicht in der Stärke unſerer Fraktion, ſondern in unſerm Prinzip, in unſerer grundſätzlichen Stel⸗ lung“„„„in der poſitiven geſetzgeberiſchen Arbeit iſt unſer direkter Einfluß gleich Null“...„in der ſogenannten poſitiven Arbeit ſind wir ma chtlos.“ Aber obgleich er damit doch erklärt, die ganze ſozialdemo⸗ kratiſche Stärke läge in ihrer grundſätzlichen Stellung, das heißt auf das parlamentariſche Gebiet übertragen, in der hier von den Genoſſen geübten Kraft⸗ und Ueber⸗ trumpfungspolitik, ſo wagt er für die ſozialdemokra⸗ tiſche Unfruchtbarkeit in der Sozialpolitik die Schuld noch den anderen Parteien zuzuſchreiben. Nach Parvus und der ſozialdemokratiſchen Preſſe Erleuchtung ſollen dieſe Parteien die„Mitarbeit der Sozialdemokratie an der Geſetzgebung nicht dulden“ wollen. Das iſt direkter Unſinn. Niemals wird eine Partei die Vertretung einer zahlreichen Arbeiterſchaft, als die nun einmal die So⸗ zialdemokratie angeſehen werden muß, von der parlamen⸗ tariſchen Mitarbeit ausſchalten wollen. Wohl wird ſie es ſich tauſendmal überlegen bzw. wird es ihr unmöglich ſein, eine Politik mitzumachen, die nicht ſachlichen Ge⸗ ſichtspunkten entſpringt, ſondern den Rückſichten auf die nackten Parteiintereſſen. Eine Sozialpolitik zu unter⸗ ſtützen, die nicht von dem Beſtreben diktiert wird, wirk⸗ lich etwas Poſitives zuſtande zu bringen, ſondern von der Sucht, möglichſt ſolche übertriebenen Anträge zu ſtellen, die eine ernſthafte Partei einfach nicht ſtellen kann, eine ſolche Uebertrumpfungspolitik, wie ſie die Sozialdemokratie jah rzehntelang in den Parlamenten bei der Beratung ſozialpolitiſcher Geſetzesvorlagen getrieben hat, zu unterſtützen, verbietet jeder ernſthaften Partei ſchon die Rückſicht auf ihr politiſches Renommee. mehrter Arbeitsleiſtung zu bringen. 253. Jahrgang. Wenn jedoch die ſozialdemokratiſche Preſſe glaubt, für ihre politiſche Ohnmacht andere Parteien verantwort- lich machen zu dürfen, die ſie nicht zur parlamentariſchen Mitarbeit zuließen, ſo lügt ſie einfach ihre„Genoſſen“ an. Wohl mag ein ſolcher dicker Schwindel zur Verdeckung der ſelbſtverſchuldeten Unfruchtbarkeit der Sozialdemo⸗ kratie auf dem Gebiete der Sozialpolitik recht bequem erſcheinen, der Wahrheit ſchlägt er jedoch direkt ins Geſicht. Allerdings entſpricht eine ſolche Praxis den Worten des„Genoſſen“ Quark auf dem Mainzer Partei⸗ tag 1900(Protokoll S. 224), der hier erzählte:„Ich habe dieſer Tage mit einem ausländiſchen Sozialdemo⸗ kraten geſprochen, der ſagte: Wir Sozialdemokraten ſind eine ausgeſprochen prinzipientreue Partei; aber wir mogeln, wo wir mogeln können!“ e n Das„Schwitzſyſtem“. — Von Amerika her iſt ſeit längerer Zeit das ſo⸗ genannte Schwitzſyſtem herübergekommen. Je ſchärfer die Gegenſätze zwiſchen Kapital und Arbeit werden, deſto mehr iſt der Unternehmer verſucht, die Arbeiter zu ver⸗ Dieſes Beſtreben hat die Amerikaner auf das„Prämienſyſtem“ gebracht, das man in Deutſchland„Schwitzſyſtem“ nennt. Es be⸗ ſteht darin, daß dem Arbeiter ein beſtimmtes Arbeits- quantum als Pflichtleiſtung aufgegeben wird. Leiſtet er darüber hinaus, ſo erhält er einen Mehrlohn, und leiſtet er viel mehr, dann bekommt er außer dieſem Mehrlohn noch Extraprämien. Bei uns in Deutſchland iſt das Syſtem mehr und mehr eingeführt worden, und es hat vielfach zu Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen Gewerkſchaften und Arbeit⸗ gebern Anlaß gegeben. Unter dieſen Umſtänden iſt es verſtändlich, daß ſich auch die Gewerbeaufſicht damit be— faßt. So verlangt im letzten Jahresbericht der loth⸗ ringiſche Gewerbeaufſichtsbeamte die geſetzliche Regelung dieſer Materie. Er will nicht verkennen, daß das Prä⸗ mienſyſtem dort, wo es den Zweck verfolgt, ein pünkt⸗ liches Innehalten der Arbeitszeit in ſolchen— meiſt kontinuierlichen— Anlagen herbeizuführen, in denen auf einen geordneten und unkallſicheren Betrieb beſonderer Wert gelegt werden muß und dementſprechend die Prämien an den Löhnungstagen mit ausbezahlt werden, berech— tigt ſei. Er wünſcht aber einen geſetzlichen Schutz der Arbeiter gegen den Mißbrauch. In einzelnen Betrieben würden jedoch die Prämien erſt am Ende des Jahres ausbe⸗ zahlt und hier hätten ſie hauptſäch nur den einen Zweck, die Arbeiter an das Werk zu binden, obwohl für deren Beſtehen meiſt andere Gründe ange⸗ geben würden. Derartige Prämien kämen meiſt in ſolchen Betrieben vor, in denen die Löhne niedrig ſeien. Da die Arbeiter, die innerhalb eines Jahres ausſchieden, auf die oft erheblichen Prämien keinen Anſpruch hätten ſchwer und demnach im Laufe des Jahres kündigen gelbſtliehe. Roman von Conſtantin Harro. 171(Nachdruck verboten.) „Du kommandierſt hier im Hauſe..!“ begann Frau von Kroſiusky wieder ängſtlich.„Laß nur, Mutter“, unterbrach ſie Etta. Dem Dienſtperſonal haben wir eben zu imponieren. O, ich habe ſchon bei Excellenz Thonau großartige Studien gemacht. Nur keine Beſcheidenheit. Man wird ſonſt mit Paſſion in die Ecke gedrückt, und dazu bin ich mir zu gut.“ „Aber Friedel hat doch hier nichts zu ſuchen. Gaſt...“ „Mein Gaſt aber“, entſchied Etta.„Das wäre noch ſchöner, wenn ich mich hier zu Tode langweilen ſollte, weil Herr Bruno Stein Termine hat! Unſinn.“ „Es klopft wieder!“ ſagte Frau von Kroſinsky und ging nach der Thür. Das Stubenmädchen fragte an, wo die Herrſchaften den jungen Herrn zu empfangen wünſchten, der heut ſchon einmal dageweſen ſei und nun im Veſtibül warte. „Ich komme in den Garten“, ſagte Etta in herriſchem Ton. „Führen Sie den Herrn auf den Ausſichtsplatz unter der roten Kaſtauie. Da muß jetzt Schatten ſein!“ „Sehr wohl, gnädiges Fräulein!“ Knirend entfernte ſich das Mädchen. „Na, die hat's Befehlen gelernt!“ dachte ſie im Abgehen. „Wenn die der Herr Rechtsanwalt heiratet, fährt ſie ordentlich zwiſchen uns. Aber ſo muß es auch ſein. Und die„große Dame“ ſieht man ihr auf hundert Schritte an.“ Etta hatte unterdeſſen ihren Schutzhut aufgeſetzt und die Handſchuhe übergezogen. „Ein teter-a-tete, maman“, ſcherzte ſie. „Es geht ſchon nicht anders. Du ſiehſt, ich habe den höchſten Punkt des Gartens gewählt, damit uns die Dienerſchaft gehörig Er iſt nicht Lachend flog ſie über die mit blühenden Blumen beſtellte Veranda davon. Frau von Kroſinsky ſchaute ihr nach, bis ihr weißes Kleid hinter den Büſchen verſchwand. Etta eilte mit beſchwingten Schritten zur kleinen, ſchatteten Anhöhe. Es war eine närriſche Freude in ihr. nicht, warum. Lockte die Kindheit mit einem Zauberſpiegel ſie ins Traum— land zurück? Und war ſie einſt ſo glücklich geweſen auf ſonnen— beſchienener Haide, mit dem ernſten Knaben neben ſich, der andächtig zur Kunſt als zu ſeiner Göttin betete, und dem„ſie“ allein doch alle Kunſt zu verkörpern ſchien? War das ſo geblieben? Hing der Knabe von einſt, nun, da er ein Mann geworden, noch mit der alten, unverbrüchlichen Treue an ihr? Sie mußte es glauben. Seine Briefe waren voll Trauerns geweſen, als er von ihrer Verlobung erfahren. Da ſie wieder frei geworden, kam er ſelbſt, ſie zu fragen.. Was zu fragen? „Ach, das hat noch Zeit!“ ſchüttelte Etta die unbequemen Gedanken ab. Sie trat, vom raſchen Gehen in der Mittagswärme erhitzt, mit vorgeſtreckten Händen auf das Plateau der Anhöhe. „Willkommen, Friedel!“ „Etta, liebe, liebe Etta!“ Der ſonnverbraunte Menſch hatte Thränen in den Kinder⸗ augen, als er ihre Hände nahm und ſie herzhaft ſchüttelte. Nein, ein Dandy war Friedel Hemmſchuh in der Fremde nicht geworden. Etta ſah es auf den erſten Blick und fühlte ſich erkältet. Die Mutter hatte im Lob übertrieben, wie ſie meiſtens übertrieb! Immer noch zeigte ſich in Friedels Geſtalt das Uungefüge, das Wuchtige, das ihn unbeholfen machte. Er hatte wohl Manieren gelernt, aber ſie waren ihm bedeutungslos geblieben. Seine Kleidung war weder künſtleriſch noch beſonders modiſch, Sie wußte ſelbſt in Augenſchein nehmen kann. Im Fall Herr Stein eiferſüchtiger aber ſie paßte durchaus zu ihm, weil praktiſch und bequem. Ettas ſcharfer Blick erkannte ſofort die feinen Unterſchiede in ſeiner und Bruno Steins Tracht. Sie rümpfte zum zweiten Mal ein wenig die Naſe. Mit Friedels Geſicht zeigte icher hatte es hübſcher geworden. ſie ſich noch am zufriedenſten. nicht gut werden können, ſo war es denn Das Haar dunkler und in ſeiner Fülle echtes Künſtlerhaar. Er trug es am Halſe verſchnitten und es bäumte ſich über der breiten Stirn in eiter Urwüchſigkeit, die dem jungen, friſchen Geſicht gut kleidete. Der große Mund, die klotzige Naſe waren dieſelben geblieben, doch die Augen, ſtets das Schönſte an Friedel, hatten an Schärfe des Blickes gewonnen, nicht aber ihre rührende Treuherzigkeit eingebüßt. Ein Moment hatte den beiden zur Prüfung des äußeren Menſchen genügt. Friedels Augen ſtrahlten Etta in ſo inniger Freude an, daß ſie nicht umhin konnte, ſofort eine ihr ſehr wichtig erſcheinende Frage auszuſprechen. Sie lautete: „Nicht wahr, ich habe mich ſehr ve„O, keines⸗ wegs“, gab Friedel der Erſtaunten zur Antwort.„Du biſt, wie Du werden mußteſt. Das ſchöne Kind iſt ein herrliches Mädchen geworden. Aber das weißt Du ja, leider.“ „Leider?“ lachte ſie, gut gelaunt, denn ſeine Offenheit ſchmeichelte ihr.„Ja, in den Spiegel ſieht man gern einmal, und wenn er ſagt, was die Leute auch ſagen, ſo..“ „Glaubt man es“, fiel ihr Friedel lächelnd ins Wort.„Ich ſehe es ſchon: es iſt die alte Etta, die ich vor mir habe, die liebe, unverbeſſerliche, die garnicht weiß, daß ſie ein gutes, treues Herz hat!“ „Ach Du, drohte ſie.„Laß die Herzen aus dem Spiel, ſonſt könnte unſere Freundſchaft leicht in die Brüche geraten. Das wäre ſchade. Denn wirklich: Dein Kommen iſt mir lieb, ſo lieb!“ Sie ſchaute ihm zärtlich in die Augen und führte ihn an der Hand, die ſie noch nicht losgelaſſen, zu der Bank unter dem blühenden Baum, deſſen kerzengeſchmückte Zweige mit dem luſtigen Frühlingswinde ihr Spiel trieben. dert?“ Fortſetzung folgt.) B 5—— 5 —., N .—— könnten, ſo würden ſie in ihrem Kündigungsrecht ent⸗ gegen den Beſtimmungen des 8 122 GO. einſeitig ge⸗ ſchmälert. Durch dieſe Prämien hätten außerdem die Arbeitgeber ein Mittel in der Hand, die Arbeiter mit weit höheren Strafen zu belegen, als ihnen nach 8 134 b Abſ. 2 GO. zuſtehe. Der Beamte teilt nach dieſer Richtung hin mit: g „In einem Hüttenwerk wurde feſtgeſtellt, daß die verhängten Geldſtrafen teilweiſe das geſetzliche Höchſt— maß überſchritten. Einem Hochofenarbeiter z. B. wurden für drei aufeinanderfolgende Fehltage je 5 Mk. in Ab⸗ zug gebracht, und da er gleichzeitig die Monatsprämie von 16 Mk. einbüßte, ſo hatte er für dieſe drei Fehl⸗ tage außer dem verlorenen Lohn noch einen Verluſt von 31 Mk. Bemerkt ſei, daß auf Veranlaſſung des Gewerbeaufſichtsbeamten der zu viel abgezogene Betrag für die direkte Geldſtrafe dem Arbeiter wieder zurück- gezahlt wurde.“ Auch werde ſogar die Strafe in den Fabriken mit Jahresprämie dieſe den Arbeitern wegen irgendwelchen ſtrafbaren Verhaltens ebenfalls in Abzug gebracht. Wie denkt er ſich nun die geſetzliche Regelung? Es wäre nach ihm zur Ausübung einer beſſeren Kontrolle und um gegen etwaige Auswüchſe vorgehen zu können, jedenfalls angezeigt, den 8 134b GO. dahin zu er⸗ gänzen, daß in der Arbeitsordnung auch über die et- waigen Prämien die erforderlichen Beſtimmungen ge— troffen werden müſſen, über die Art und Höhe derſelben, die Art ihrer Feſtſetzung, die Zeit der Auszahlung, über den Zweck, den ſie verfolgen und über die Verwirkung derſelben. Es ſei dieſe Forderung um ſo berechtigter, als die Prämien oft als ein Teil der Arbeitslöhne an⸗ geſehen werden müßten. In dem Wunſche einer geſetz⸗ lichen Regelung des Prämienweſens teilen ſich mit den Beamten auch die Arbeiter, wie das wiederholt z. B. auch in Publikationen und Eingaben des chriſtlichen Me⸗ tallarbeiterverbandes zum Ausdruck gekommen iſt. 1 Viel helfen würde freilich eine ſolche geſetzliche Be— ſtimmung nicht. Mit„Weihnachtsgeſchenken“ ꝛc. erreichen kluge Unternehmer meiſtens noch viel mehr; die aber würden nicht gefaßt werden können. Politiſche Nundſchau. 11 Eine alte Duell⸗Affäre, die wiederholt in der Preſſe erörtert worden iſt, wird durch den Selbſtmord des Hauptmanns Hildebrand-Hannover wieder in den Vordergrund geſchoben. Hildebrand iſt es nämlich, der vor acht Jahren einen Leutnant, mit dem er ſich wegen einer in der Trunkenheit gefallenen Beleidigung auf Ver⸗ anlaſſung des Ehrenrates duellierte, am Abend vor deſſen Hochzeit erſchoß. Oberleutnant Kurt Blaskowitz war 1901 Adjutant in Inſterburg. Er wollte am Freitag, 1. Nov., in Deutſch⸗Eylau ſeinen Polterabend feiern, dem am 2. November die Hochzeit folgen ſollte. Am Tage vorher gab Blaskowitz im Kaſino ſeinen unverheirateten Kame⸗ raden die übliche Abſchiedsbowle als Junggeſelle. Als ſpäter auf dem Heimwege die Artillerieoffiziere Hilde⸗ brand und Rasmuſſen ihren Kameraden auf der Straße trafen, ſchien er etwas ſchwach auf den Füßen zu ſein, und ſie beſchloſſen deshalb, ihn nach Hauſe zu bringen. Beide begleiteten Blaskowitz in ſein Haus; dabei kam es erſt zu einem Wortwechſel und dann zu Tätlichkeiten. Leutnant Blaskowitz fuhr am nächſten Morgen, ohne von den Vorgängen der Nacht eine Ahnung zu haben, nach Deutſch⸗Eylau zur Feier ſeines Polterabends. Von dort rief ihn eine Depeſche ſeines Regiments zurück, und die Hochzeit wurde verſchoben. Bei ſeiner Rückkehr erfuhr Blaskowitz, daß die Herren Hildebrand und Rasmuſſen ihn gefordert hätten. Der Ehrenrat entſchied, daß ein Duell unvermeidlich ſei. Die Bedingungen lauteten auf einmaligen Kugelwechſel, und am Mon⸗ tag fand dann der Zweikampf ſtatt. Die Gegner ſchoſſen gleichzeitig. Während Hildebrand unverletzt blieb, wurde Blaskowitz eine Niere zerſchmettert und die Wirbelſäule verletzt, ſo daß er nach wenigen Stunden ſtar b. Oberleutnant Hildebrand wurde zu zwei Jahren Feſtungshaft verurteilt, aber nachdem er etwa ein Drit⸗ tel ſeiner Strafe verbüßt hatte, begnadigt und nach Verden verſetzt. Die Angelegenheit hatte noch ein Nach⸗ ſpiel: Als Oberleutnant Hildebrand von Inſterburg zu ſeinem neuen Regiment abreiſte, wurde er von ſeinen Kameraden in vierſpännigem Wagen und mit feierlichem Gepränge zum Bahnhof gebracht. Wegen dieſer geräuſch⸗ vollen Abſchiedsfeier, die man allgemein als taktlos em⸗ pfindet, wurden einige Offiziere des Regiments verab— ſchiedet, und auch Bataillons⸗ und Regimentskommandeur mußten ihren Abſchied nehmen. :: Der elſäſſiſch⸗lothringiſche Bezirkstag hat nunmehr ſeine Neuwahlen hinter ſich. Das Ergebnis der letzten Nachwahlen iſt folgendes: Das Centrum ſiegte in vier, die Unabhängigen in zwei, der lothringiſche Block in einem, die Liberalen in einem, die Sozialdemokraten in keinem Bezirk. Danach ſtellt ſich das Geſamtergeb⸗ nis für die Neuwahlen zu dem Bezirkstage wie folgt: Centrum dreizehn(bisher zwölf, verloren zwei, gewonnen vier), lothringiſcher Block zehn(bisher zwölf, verloren zwei, gewonnen null), Vereinigung der Liberalen und Demokraten ſechs(bisher vier, verloren einer, gewonnen drei), Sozialdemokraten einer(bisher null, verloren null, gewonnen einer), Unabhängige ſechs(bisher neun, ver⸗ loren ſechs, gewonnen drei). Parlamentariſches. 2 Abg. v. Maſſow(konſ.) iſt in Wiesbaden an einer Herzlähmung geſtorben. 7 Der Reichstagswahlkampf in Koburg, deſſen Ver⸗ treter Juſtizrat Quarck bekanntlich ſeinerzeit im Reichs- tage von einer Ohnmacht befallen wurde und der bald darauf an Herzſchwäche ſtarb, hat die dort übliche Stich⸗ wahl zwiſchen Liberalismus und Sozialdemokratie ge⸗ bracht: Es wurden insgeſamt 12 706 Stimmen abge⸗ geben, und zwar erhielt der nationalliberale Kandidat Regierungsrat Quarck(ein Sohn des verſtorbenen Ver⸗ treters des Wahlkreiſes) 3460, Fabrikant Arnold(frſ. Vp.) 3041, der ſozialdemokratiſche Schriftſteller Zietzſch⸗ Charlottenburg 6185 Stimmen. Es hat alſo eine Stich⸗ wahl zwiſchen Quarck und Zietzſch ſtattzufinden. Bei den Reichstagswahlen im Jahre 1907 wurden 4437 national⸗ liberale, 4306 ſozialdemokratiſche und 4128 Stimmen für die freiſinnige Volkspartei abgegeben, während in der folgenden Stichwahl Quarck mit 7852 gegen 4780 ſozialdemokratiſche Stimmen gewählt wurde. Es ſind alſo bei der Erſatzwahl für den Sozialdemokraten 1879 Stimmen mehr als bei der Hauptwahl im Jahre 1907 abgegeben worden.— Das iſt die Antwort der Genoſſen an die braven Liberalen, die in ihrer herzerquickenden Einfalt glaubten, gegenüber der neuen Mehrheit des Reichstages politiſche Geſchäfte durch Beteiligung an der ſozialdemokratiſchen Steuerhetze machen zu können! Ver⸗ dient haben ſie es ehrlich. 7? Zu den ſächſiſchen Landtagswahlen hat der Cen⸗ trumswahlverein für das Königreich Sachſen beſchloſſen, nur ſolchen Kandidaten die Stimme zu geben, die für die Beibehaltung der konfeſſionellen Volksſchule ein⸗ treten. Heer und Marine. s Der Motorballon ſoll anſcheinend in nächſter Zeit ſeine erſte Verwendung im Kriege finden. Am Montag hat der für die ſpaniſche Armee in Frankreich und zwar in Meaux gebaute Motorballon„Espana“ ſeinen erſten Flugverſuch unternommen. Der Ballon machte eine Fahrt von über 35 Minuten Dauer, die vollſtändig gelang. Es heißt, daß er für die ſpaniſche Expedition nach dem Rifgebiet beſtimmt iſt; vor ſeiner Indienſtſtellung ſollen jedoch noch mehrere Verſuche unternommen werden. Europäiſches Ausland. 5 Oeſterreich⸗Ungarn. i 5 1 Es iſt leider wahr: die ärgſten Rohheiten auf par⸗ lamentariſchem Gebiete findet man in Oeſterreich. Jetzt haben die obſtruierenden Slowenen im Krainer Landtag ein Obſtruktionsmittel in Anwendung gebracht, das alles „bisher Dageweſene“ in dunklen Schatten ſtellte. Bei einem Streite um die Ungiltigkeitserklärung einiger Man⸗ date eröffnteen die Liberalen nicht nur das übliche Höl⸗ lenkonzert mit Tſchinellen, Trompeten und großen Rat⸗ ſchen, ſondern ſie warfen auch— als eine wertvolle Bereicherung der Obſtruktionstechnik— mit Schwefel⸗ waſſerſtoff gefüllte Stinkbomben in den Saal, ſo daß wegen des penetranten Geruches faſt alle Abgeordneten aus dem Saale flüchteten und die Sitzung unterbrochen werden mußte. Aber der Führer der klerikalen Slo⸗ wenen, Ivan Schuſterſchitz, bewies, daß er mit Obſtruk⸗ tioniſten kurzen Prozeß zu machen verſteht. Er berief ſo⸗ fort den Difziplinarausſchuß ein, der die ſchuldigen Ob⸗ ſtruktioniſten für drei Sitzungen ausſchloß. Auf Grund des Hausknechtsparagraphen wurden alsdann fünf hand⸗ feſte Diener in den Saal gerufen, welche die Obſtruk⸗ tioniſten beim Kragen genommen und an die friſche Luft geſetzt hätten, wenn ſie nicht freiwillig der Gewalt ge— wichen wärne.— Unglaublich, daß die Leidenſchaften gebildete Leute ſoweit fortzureißen vermögen! England. * Die Gerichte machen mit den Vertretern der Frauen⸗ bewegung, ſobald ſie ſich in der üblichen Weiſe wie irr⸗ ſinnig gebärden, trotz aller Einſprüche der„liberalen“ öffentlichen Meinung kurzen Prozeß, wie ſich das gehört. Eine der„Suffragettes“, die aus Anlaß der Rede des Schatzkanzlers Lloyd George in Neweaſtle am Samstag Störungen hervorrief, iſt ſchon jetzt zu einem Monat Ge⸗ fängnis verurteilt worden. Frankreich. : Die Disziplinverhältniſſe in der franzöſiſchen Armee ſind als miſerabel bekannt. Als beſonders intereſſanter Beitrag dazu verdient aber die folgende Meldung gebucht zu werden: Der Adjutant des Generals Louvat, Haupt⸗ mann Broglie, hatte einem Reſerviſten des 14. Huſaren⸗ Regiments aus einer nichtigen Urſache mehrmals mit der Reitpeitſche geſchlagen. Der Oberſt des Re⸗ giments verlangte, daß der Hauptmann ſich bei dem Soldaten entſchuldigen ſollte. Tatſächlich hat der allzu ſchlagfertige Hauptmann den von ihm mit der Reitpeitſche geſchlagenen Soldaten vor der Front um Ent⸗ ſchuldigung gebeten. Der Oberſt ſtattete einen Bericht an den Kriegsminiſter ab. Rußland. ? Echt ruſſiſch und darum nicht unglaubwürdig klingt folgende Meldung, die allerdings von den erbittertſten Feinden des Beteiligten ausgeht: Der Ehrenvorſitzende des Moskauer Verbandes echt ruſſiſcher Leute, Osno⸗ biſchkin, iſt wegen Unterſchlagungen in der Höhe von 200 000 Rubel angeklagt.— In Moskau wurde ein Konſortium von Kontrolleuren und Abwägern der Mos⸗ kau— Kiewer Bahn wegen zahlloſer Warendiebſtähle auf Eiſenbahnzügen verhaftet.— Wenn man übrigens in Rußland in den höchſten Kreiſen ſo„ehrlich“ iſt, warum ſoll man da in Bulgarien anders ſein: Der bulgariſche Kriegsrat beſchloß, den ehemaligen Generalinſpektor der Genietruppen Waſow wegen unlauterer Geldgebarung vor ein Kriegsgericht zu ſtellen. Türkei. k Der Kampf der Regierungstruppen mit den Auf⸗ rührern in Albanien ſoll der Regierung wohl noch lange Sorgen machen. Am Montag kamen ein Bataillon Jäger und zwei Bataillone Infanterie, die an dem Zuge Dſcha⸗ vid Paſchas gegen die Albanier teilgenommen hatten, hierher zurück. Offiziere und Mannſchaften waren infolge der fürchterlichen Strapazen zu Tode er⸗ ſchöpft. Da die Beſpannung vor den Geſchützen wegge⸗ ſchoſſen wurde, mußten ſie die Kanonen ſelber fort⸗ ſchaffen, um ſie nicht in die Hände der Albanier fallen zu laſſen. 200 verwundete Soldaten wurden ſofort den Spitälern überwieſen.— Es wird der Regierung aber, da ſie ſonſt das Land in Ruhe hat, wohl gelingen, der ſchießfertigen Söhne der Berge Herr zu werden. Amerika. s Vereinigte Staaten. 5 : In Amerika macht die Gerechtigkeit auch vor den größten Geldſchränken nicht Halt: Das Appellgericht be⸗ ſtätigte den Spruch der Borinſtanz, wonach der Bankier Morſe zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Charles W. Morſe, der„Eiskönig von Wallſtreet“, hatte fünf bekannte Perſönlichkeiten der Newyorker Großſpeku⸗ lation durch Transaktionen in Eistruſtaktien um fünf Millionen Dollars geſchädigt. Morſe hatte ſich auch den Ueberſchuß der Hudſon River Navigation Company im Betrage von 800 000 Dollars angeeignet.— Die Frage iſt nur, ob der Mann ſich nicht das Verſtändnis einer beſtechlichen Beamtenwelt für den Inhalt ſeines großen Portemonnaies mit Erfolg zu Nutze zu machen berſtehen wird.— Ueber Einzelheiten des Verfahrens gegen Morſe wird noch berichtet: Morſe erſchien in Begleitung ſeiner Gattin vor dem Appellhof, wo er einen Freiſpruch zu vernehmen hoffte. Mit der größten Beſtürzung nahm er die Beſtätigung des ergangenen Urteils entgegen, das ihn au 15 Jahre ins Gefängnis wirft. Morſe erblaßte und brach völlig zuſammen, als er das Urteil hörte. Er wurde im Gerichtsſaal in Haft genommen. Als er den Poliziſten in die Haft folgte, vermochte er ſich raum aufrecht zu halten. Auf der Börſe in Wallſtreet rief die Nachricht von der Urteilsbeſtätigung unge⸗ heure Senſation hervor, um ſo mehr, als man auch hier mit einem Freiſpruch gerechnet hatte. * Am Montag wurde das Teſtament des verſtorbenen Eiſenbahnkönigs Harriman eröffnet. Seiner Gattin hinetrließ er eine Milliarde und 325 Millionen Fres., jedes ſeiner fünf Kinder erhält 30 Millionen, 15 Mil⸗ lionen werden unter andere Verwandte verteilt. Die Erbſchaftsſteuer, die der Staatskaſſe anheimfällt und die 1 Prozent der vererbten Summen ausmacht, beträgt nicht weniger als 15 Millionen. Weſtindien. f ? Damit man nicht aus der Uebung komme, leiſtet man ſich in der Negerrepublik San Domingo wieder ein- mal nach allerdings ungewohnt langer Pauſe ein Re⸗ volutiönchen: Im Staate San Domingo iſt eine Re⸗ volution ausgebrochen. Die Aufſtändiſchen haben die Stadt angegriffen, ſind aber zurückgeſchlagen worden. Soziales. TT Die Verwendung von Bleiweiß wird bekanntlich ſeit Jahren bekämpft, weil ſie für die beteiligten Ar⸗ beiter große Gefahren mit ſich bringt. Die Hochbaude⸗ putation des Berliner Magiſtrats hat nun kürzlich be⸗ ſchloſſen, die Verwendung von Bleiweiß zu unterſagen. Die Intereſſenten. Fabrikanten von Farben und Lacken wollen dagegen Proteſt einlegen, es wird ihnen das aber wohl nicht viel helfen. Gegen den 8 Uhr⸗Ladenſchluß laufen jetzt die Konfitürenhändler Sturm. In Anweſenheit von freiſinni⸗ gen Politikern hat man eine Verſammlung abgehalten, in der behauptet wurde, einzelne dieſer„ſüßen“ Ge⸗ ſchäfte hätten ſeit Einführung des 8 Uhr-Ladenſchluſſes bis 13000 Mark Ausfall gehabt. Dagegen würde in Konditoreien und Wirtſchaften auch nach 9 Uhr flott über die Straße verkauft. Die Beamten⸗Konſumvereine führ⸗ ten Konfitüren, die ſie zu Engrospreiſen abgeben könn⸗ ten.— Großen Eindruck werden dieſe Klagen auch bei den mandatslüſternen Freiſinnigen nicht gemacht haben; denn eine Einſchränkung des Verbrauchs von Leckereien wird dem Volksganzen nur von geſundheitlichem Vorteil ſein können. Prozeß Dahſel. g Berlin, 11. Oktober. Im Dahſelprozeſſe beantragte der Staatsanwalt heute gegen den ſogenannten„Journaliſten“ Dahſel fünf Jahre Gefängnis und fünf Jahre Ehrverluſt. Gegen Frau Schuwardt beantragte er 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, beiden Angeklagten ſind 6 Monate der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft in Anrechnung zu bringen. Im einzelnen führte der Staatsanwalt aus: Als ſeinerzeit die Angeklagten verhaftet wurden, erregte dieſe Verhaftung namentlich in der Preſſe das größte Aufſehen. Durch alle Zeitungen ging ein Frohlocken, daß man nun die Revolverpreſſe am Kragen hatte, daß nunmehr die Skandalartikel aufhören würden. In dieſer Verhandlung ſind jedoch keine Hintermänner des Dahſel feſt⸗ geſtellt worden. Ich will nicht etwa ein Loblied auf den Zeugen Bruhn ſingen. Ueber den Charakter der „Wahrheit“ habe ich ja keine Zweifel belaſſen; denn wenn jemand in ſeinem Blatte Artikel veröffentlicht, die ſich mit den intimſten Familienangelegenheiten befaſſen und damit Senſation treibt, ſo iſt dieſe Handlungs- weiſe verwerflich, aber es iſt doch ganz etwas anderes, ob jemand der Teilnahme bezichtigt iſt, und hier hat ſich aus den Akten nicht der geringſte Anhalt dafür ergeben, daß dieſer Fall vorliegt. Daher muß ich aufs neue gegen die Angaben der Verteidigung prote⸗ ſtieren, hier ſei ein Falſcher auf der Anklagebank. Ich kann aber nur noch einmal ſagen, daß mir die Verteidi⸗ gung ihr belaſtendes Material, wenn ſie ſolches beſitzt, übermitteln ſoll, denn ich habe keine Veranlaſſung, je⸗ manden zu ſchonen. Erwieſen gegen Bruhn iſt vorläufig noch nichts, auch nicht bezüglich der Inſerate. Dahſel mag früher ein anſtändiger Journaliſt geweſen ſein; er iſt aber allmählich auf die ſchiefe Bahn ge⸗ raten, und er mag ſich ſagen:„Wer Pech anfaßt, be⸗ ſudelt ſich.“ Er befand ſich in prekären Verhältniſſen und iſt dadurch auf die ſchlüpfrige Ebene getrieben wor⸗ den. Auf dieſem Gebiet war er aber kein Neuling. Er hat auch nicht erſt bei der„Wahrheit“ damit angefangen. Zwei der zur Anklage ſtehenden Fälle fallen vielmehr in, die Zeit, wo er noch nicht für die„Wahrheit“ ſchrieb. Sollte Dahſel alſo wirklich die Abſicht gehabt haben, die Wahrheit in nationale, in beſſere Bahnen zu leiten, ſo iſt jedenfalls dieſe Abſicht ſchon im Keime erſtickt worden. Wenn nun auch Hintermänner von Dahſel in dieſer Verhandlung nicht bloßgeſtellt worden ſind, ſo hat ſie doch ein kriminaliſtiſches Intereſſe wachgerufen. Der Angeklagte hat einen neuen Erpreſſertrick er⸗ ſonnen, er hat ein gewiſſes Syſtem geſchaffen. Ueber⸗ all zeigen ſich die gleichen Merkmale: Erſt hat er einen intereſſanten Artikel erworben und dann ſetzten die ſoge⸗ nannten Ermittelungen ein. Dieſe hatten dann wieder das Ergebnis, daß weitere Recherchen unterblieben und der Erſatz der Auslagen gefordert wurde. Die Sprache iſt ja häufig dazu da, daß die wahren Gedanken verborgen werden, und man braucht ja nicht zu ſagen:„Gib mir Geld!“, ſondern:„Erſtatte mir die Auslagen!“ Die Tat⸗ beſtandsmerkmale der Erpreſſungen ſind alſo überall ge⸗ geben. Man braucht nur, wie es Dahſel getan, ein künftiges Uebel in Ausſicht ſtellen. Der Staatsanwalt erörtert darauf die einzelnen zur Anklage ſtehenden Fälle und ſucht auf Grund des Ergebniſſes der Beweisaufnahme nachzuweiſen, daß Dahſel und Frau Schuwardt überall im Sinne der Anklage ſchuldig ſind. Der Staatsanwalt ſchließt dann dieſe Ausführungen mit den Worten:„Die Anſchuldigung des Angeklagten gegen Bruhn ſpricht für ſein Schuldbewußtſein, und es kommt auch nicht auf den Wortlaut ſeiner Unterredung mit den Erpreßten an, ſon⸗ dern der Sinn iſt allein maßgebend. Ihn muß man aus allem herausſchälen.“ Zum Strafmaß führte der Staatsanwalt folgendes ause„Man muß zunächſt die Niedrigkeit der Geſinnung in Betracht ziehen. Der An⸗ geklagte hat wie ein Meſſinaräuber gehandelt und iſt mit dieſen Leuten auf die gleiche Stufe zu ſtellen. Er hat es um ſo ſchlimmer getrieben, als er ſeine Evpreſſun⸗ gen an lebenden Menſchen begangen hat. Er hat im Schmutz gewühlt, und davon ſein Leben gefriſtet. Ferner muß man auf die Gemeingefährlichkeit ſeines Treibens binmeiſen. Er hat die Preſſe mißbraucht Sar. Ollober walt heute fünf Jahre u Fro alt dafür Daher muß hrote⸗ Wer der Revolverpreſſe(der Staatsanwalt ſagte wört⸗ lich: der Preſſe) einmal verfallen iſt, der iſt auch un⸗ rettbar verloren. Denn es heißt hier wie immer:„Sem⸗ per aliquid haeret!“ Wenn auch ſpäter noch ſo viel Ehrenerklärungen ergehen— in den Augen des Publi⸗ kums bleibt immer etwas an den Betroffenen hängen. Dahſel war ſich auch dieſer Macht bewußt, und ich weiſe in dieſer Beziehung auf die Ausſage des Kriminalkommiſ⸗ ſars Dr. Kopp hin, der erklärte, Dahſel habe ihn in einer Herrſcherpoſe empfangen. Schließlich kommt noch die Gewerbsmäßigkeit, die der Angeklagte bei ſeinen Er⸗ preſſungen gezeigt hat, in Betracht. Ich würde nun kein Bedenken tragen, das höchſtzuläſſige Strafmaß gegen Dahſel zu beantragen, wenn ich nicht ſeine perſönlichen Verhältniſſe berückſichtigen würde.“ Der Angeklagte Dahſel wurde zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt unter An⸗ rechnung von 6 Monaten Unterſuchungshaft. Gegen eine Kaution von 20 000 Mark wird er aus der Haft ent⸗ laſſen.— Die mitangeklagte Frau Schuwardt erhielt 8 Monate Gefängnis unter Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft. *** Die Verſuche, die„Wahrheit“ und den Abg. Bruhn als den wahren Schuldigen hinzuſtellen, haben dieſen Reichstagsabgeordneten veranlaßt, gegen die Urheber der Beweisanträge(es waren die Rechtsanwälte Werthauer und Puppe) und gegen den Angeklagten Dahſel durch den Rechtsanwalt Paul Bredereck Klage einleiten zu laſſen. Auch die liberale Berliner Preſſe, die in dieſen Tagen in moraliſcher Entrüſtung geradezu gewatet hat, ſoll mit Klagen bedacht werden. Aus Stadt und Land. * Aus dem Reiche der Lüfte. Einen intereſſanten Ueberlandflug hat Maurice Farman, der Bruder Henri Farmans, in der Nähe von Verſailles ausgeführt. Der Aviatiker ſtieg in Touſſu, wo ſich ſein Schuppen befindet, bei ruhigem Wetter auf und flog in 40—50 Meter Höhe viermal eine zehn Kilometer um⸗ faſſende Rundſtrecke ab, die über die Ortſchaften Bue, Merantais, Chauteaufort, Orſigny und Touſſu⸗Lenoble führte. Die 40 Kilometer wurden in 30 Mi⸗ nuten zurückgelegt, was einer Stundenge⸗ ſchwindigkeit von 90 Kilometern entſpricht. Maurice Farmans Aeroplan iſt ein dem Apparat ſeines Bruders ähnlicher Zweidecker, der mit einem 50⸗PS⸗ Achtzylindermotor Renault ausgeſtattet iſt.— Rougier traf in ſeiner Vaterſtadt Marſeille ein, die ihm einen feſtlichen Empfang bereitete. Der Bürgermeiſter und Abordnungen zahlreicher Vereine begrüßten den er⸗ folgreichen Aviatiker auf dem Bahnhof, während ihm eine zahlreiche Menge ſtürmiſche Ovationen bereitete. Ende dieſer Woche wird ſich Rougier, gleich Latham und Paulhan, nach Blackpool in England begeben, um an dem dortigen Fliegermeeting teilzunehmen. — Am Dienstag flog auf dem Fluggelände der Ila“ Baron de Caters um den Schnellig⸗ keitspreis von 200 Meter und gewann ihn, nach⸗ dem er eine Geſchwindigkeit von 72 Kilometer in der Stunde durchſchnittlich erzielte. Sonſt gab es nicht viel zu ſehen. Der Däne Nervo hatte das Unglück, daß ſein Apparat an den Flughügel anflog. Der Propeller wurde zerbrochen und das Geſtell zuſammengeknickt. Der Flieger ſelbſt blieb unverletzt. Euler flog zwei Runden, der Italiener Calderara konnte indeß mit ſeinem Wrightapparat nicht hochkommen. g ** Ruſſiſche Bomben. In Krakau wurde vor ei⸗ nigen Tagen vor dem Hotel Royal von bisher unbekannten Tätern eine Bombe zur Exploſion gebracht, wobei die Türen und Fenſter der umliegenden Häuſer zertrümmert wurden. Tags darauf explodierte abermals eine Bombe in der Jagellonenſtraße, wobei an mehreren Häuſern größerer Schaden angerichtet wurde. Dienstag ſpät abends wurde in der Schuſtergaſſe aus einem Hauſe auf einen vorüberfahrenden Tram waywagen eine Bombe geſchleudert, die unter furchtbarer Detonation ex⸗ plodierte. Der Wagen wurde vollſtändig zer⸗ trümmert; Holz⸗ und Eiſenteile flogen im weiten Kreiſe herum. Glücklicherweiſe ſind die drei Paſſagiere des Waggons mit geringen Verletzungen davongekommen. Die Polizei ſperrte ſofort die ganze Straße ſowie die darin befindlichen Häuſer, um eine genaue Unterſuchung vorzunehmen. Doch gelang es nicht, den Täter zu er⸗ mitteln.„ 5* * Peary gegen Cook. Peary, der bekanntlich gleich- falls den Nordpol erreicht haben will, ſeinem Kon⸗ kurrenten jedoch nachſagt, daß dieſer niemals den Nord⸗ pol erreicht habe, bringt als Beweismaterial die Aus⸗ ſagen der beiden Eskimos, welche Cook begleitet haben, ſowie des Vaters eines dieſer jungen Männer namens Panikpah. Dieſer ſagte, die beiden jungen Es⸗ kimos hätten ihm und ſeinen Freunden erzählt, ſie ſeien mit Cook nur eine Tagereiſe weit von Heiberland aus vorgedrungen, dann ſeien ſie an einem Punkte ſüdlich von Kap Thomas Subbard auf eine offene Waſſerrinne im Eis geſtoßen, die ſie nicht zu überſchreiten vermochten. Darauf ſeien ſie mit beladenen Schlitten nach einem weſtwärts von ihrer Ausgangsſtelle gelegenen Punkt zu⸗ rückgekehrt. Sie nahmen dann, ihrem Bericht nach, weiter den Weg längs der Küſte des Arnunf Ringnes⸗ Landes, ſodann ſüdwärts zum Ende des Heiberglandes zur Graham⸗Inſel, dem Eidsfjord Hellsgate, Simmons Halbinſel, Norfolk⸗Bucht, Jones⸗Sund und dem Ka p Sparbo, wo ſie überwinterten. Dies wäre alſo nach den Ausſagen der beiden Eskimos die ganze Fahrt Cooks geweſen. Peary betont, daß er die beiden Eskimos in keiner Weiſe beeinflußt habe, in dieſer für Cook un⸗ günſtigen Art auszuſagen. Doch herrſcht in Newyork der Eindruck vor, daß es ihm kaum ſchwer geweſen ſein dürfte, von den beiden jungen Männern jede beliebige Darſtellung zu erlangen. 2 Raubmord an einem Vierzehnjährigen. Die Zahl der Raubmorde hat in letzter Zeit erheblich zugenommen, und nur in den wenigſten Fällen iſt es der Polizei ge⸗ lungen, die Täter zu ermitteln. Nunmehr iſt am Sams⸗ tag abend in der Nähe von Dresden, auf der Straße zwiſchen der Zſchorner Mühle und dem weſtlichen Dresdner Vorort Lentewitz, ein Naubmord an einem Schlächter⸗ kehrling verübt worden. Der 14½ jährige Lehrling Paul Hech war von ſeinem Meiſter, dem Schlächter Schumann aus Lentewitz, mit Fleiſchwaren über Land geſchickt worden und mochte gegen 60 Mark einfaſſiert haben. Auf dem Rückwege iſt dann der junge Menſch abends, etwa gegen 8 Uhr, in der Dunkelheit meuchlings überfallen und ihm der Kopf mit einem Beil geſpalten worden. Das Geld wurde geraubt. Ein ſtellungsloſer Knecht, der in der Mühle den Lehrling auffällig beobachtet hatte, wurde verhaftet. “ Lloyddampfer„Kronprinz Wilhelm“ im Orkan. Der Ozeandampfer„Kronprinz Wilhelm“ des Nord- deutſchen Lloyd, der in Plymouth aus New-York ein- traf, iſt auf der Reiſe einem furchtbaren Orkan begegnet, wodurch an Bord ein Paſſagier ums Leben kam. Der Pole Grenowsky wurde durch eine losgeſchraubte Tiſch- platte erſchlagen. Diebſtahl in Zarengemächern. Dieſer Tage wurde ein äußerſt dreiſter Diebſtahl in den kaiſerlichen Ge—⸗ mächern der Bahnſtation Kraßnoje Selo vollführt. Die Diebe ſtahlen alle ſeidenen Decken von den Tiſchen, das bronzene Schreibzeug, die ſilbernen Kande⸗ laber und den großen Teppich, der die ganze Diele des Hauptſaales bedeckte. Die Diebe verſteckten die Beute im nahen Walde, wo ein Hirt zufällig auf den ſelt⸗ ſamen Fund ſtieß. Nur der Teppich fehlte bei den auf⸗ gefundenen Sachen. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Im Theater Bellini in Neapel hat ein Schauſpieler der Geſellſchaft Gravina einen Kameraden aus Eiferſucht knapp vor Beginn der Vorſtellung erſchoſſen. Aus Nah und Fern. — Mannheim, 13. Okt. Ein trauriger Vorfall ſpielte ſich vorgeſtern nachmittag in der Familie des Schreiners Heinrich Striegel, wohnhaft Hafenſtraße 46, ab. Der Vater war mit dem Durchſägen eines Breites auf dem Stuhle beſchäftigt, als ſein 4 Jahre altes Söhnchen hinzukam und unvermutet in die Säge griff. Dem Kinde wurde der Mittelfinger der linken Hand vollſtändig abgeſägt. — Fendenheim, 13. Okt. Auf gräßuche Weiſe beging Freitag früh der ledige 22 jährige Photograph Richard Kretſchmar Selbſtmord. Der Lebensmüde brachte ſich zuerſt zwei Schußwunden am Kopfe bei und warf ſich alsdann unter den daherbrauſenden Zug der Riedbahn, wobei ihm der Kopf und beide Beine abgefahren wurden. Was den jungen Mann, der in Mannheim in Stellung war und etwas ver- ſchloſſener Natur zu ſein ſchien, in den Tod getrieben hat, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Bevor er ſeine gräßliche Tat aus führte, ſchrieb er einen Brief an ſeine Freunde, worin er einem 300 Mark und dem andern 200 Mark vermacht haben ſoll. Er hatte ſich 1000 Mark erſpart. — Nieder Liebersbach, 13. Okt. Im benachbarten Ober-Lledersbach brachte eine Kuh des Landwirts Adam Eck drei Kälber zur Welt, die ſämtlich geſund und munter ſind. — Aus dem Odenwald, 13. Okt. Im Beſitz des Schreinermeiſters Keil zu Groß⸗Breitenbach befindet ſich ein Birnbaum, der ſowohl hinſichtlich ſeines patriarchaliſchen Alters, als auch ſeiner außergewöhnlichen Ertrag sfähigkeit ſchwerlich ſeines gleichen finden durfte. Der ſeltene Baum wurde im Jahre 1827 von dem Großvater des jetzigen Be⸗ ſitzers in freiem Felde angepflanzt und hat nun eine Höhe von 13 Metern und einen Kronenumfang von 52 Metern erreicht. Seine Erträgniſſe ſteigerten ſich vor 3 Jahren auf 43 Zentner vorzüglichen Tafelobſtes, des vielen Fallobſtes gar nicht zu gedenken. Die Einnahme betrug 380 Mark. Da der merkwürdige Baum dieſes Jahr wieder reichlich mit Früchten beladen iſt, gedenkt der Beſitzer ſeine Einnahme auf ca. 400 Mark ſchätzen zu dürfen.„Auf leeren Raum pflanz' (Selbſtmord aus Furcht.) einen Baum!“ — Darmſtadt, 11. Ott. Vorgeſtern mittag hat ſich in Frankfurt der Fabrikarbeiter Adolf Caſtan aus Darmſtadt durch einen Schuß in die Herz ⸗ gegend lebensgefährlich verletzt. Der bewußtlos Aufgefundene wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Aus einem bei ihm vorgefundenen Abſchiedsbriefe geht hervor, daß Caſtan den Tod aus Angſt darüber ſuchte, well er die Stellung zu einer Reſerveübung verſäumt hat. — Neu Iſenburg, 13. Okt. Einen tollen Schelmen⸗ ſtreich leiſtete ſich das launige Druckfehler⸗Teufelchen in einem ſtadtbehördlichen Ausſchreiben im hieſigen Lokalblatte. Inhalt⸗ lich dieſes Inſeratts iſt„das Ausreißen mehrerer Schonpfähle“ unter den bei der Bürgermeiſterei einzuſehenden Bedingungen zu vergeben. In Wirklichkeit handelt es ſich um das„Aus⸗ weißen mehrerer Schulſäle“. — Mainz, 13. Okt. Das elf Monate alte Toͤchterchen des Zeſchners Genſel in Kaſtel iſt auf tragige Weiſe um ein Auge gekommen. Das Kind wurde in einem Sportwagen durch die Löhrſtraße hier gefahren, als ein Eſelsfuhrwerk vor einem Hauſe hielt. In dem Moment, als das Kind an den Eſeln vorübergefahren wurbe, ſchlug eines der Tiere aus und traf das Mädchen ins Auge. Das Kind wurde in das Rochushoſpital gebracht und hler mußte das Auge, das voll⸗ ſtändig zerſtört war, auf operativem Wege entfernt werden. — Wiesloch, 13. Ott. Ein jähes Ende nahm der Beſitzer eines hieſigen Zigarrengeſchäftes, namens Wehmeier. Er hatte ſich erſt vor wenigen Wochen hier im Hauſe des Flaſchners Franz Achtſtätter niedergelaſſen. Gegen abend fand man ihn tot in einem an den Laden anſtoßenden Zimmer, auf dem Sofa ſtitzend. Wahrſcheinlich hat ein Herzſchlag dem im 50. Lebensjahre ſtehenden Manne dieſes raſche Ende gebracht. Gerichtsſaal. * So muß es gemacht werden! Ein ſogenannter „Kaufmann“ namens Hugo Ilgner in Bremen hatte an Studenten der Aachener techniſchen Hochſchule Druck⸗ ſachen unſittlichen Inhalts geſchickt. Empört über dieſes unverſchämte Gebaren, ſtellte der Vater eines der Studenten bei der Staatsanwaltſchaft Strafantrag, auf grund deſſen der Ilgner wegen Vergehens gegen den 8 184,3 Str.⸗G. B. zu einer Geldſtrafe von 100 Mark verurteilt wurde. Damit gewiſſenloſen Buchhandlungen und Kolporteuren das Handwerk endlich gelegt werde, kann dies Beiſpiel nur zur Nachahmung empfohlen werden. 8 3 ——— Die Reviſion im Mordprozeß Zobel, die bereits angemeldet iſt, ſtützt ſich im weſentlichen auf formelle Verſtöße. Insbeſondere ſoll bemängelt werden, daß die Briefe, die die Angeklagte an verſchiedene Perſonen ge⸗ richtet hat, von der Staatsanwaltſchaft ohne richterliche Beſchlagnahme einfach zurückbehalten ſind. Der Ver⸗ teidiger hatte bereits in der Hauptverhandlung unter Hinweis auf die Beſtimmungen des Briefgeheimniſſes den Antrag geſtellt, mit der Verleſung jener Briefe auf⸗ zuhören. Außerdem ſind aber die Briefe gerade ge— eignet, das Verlangen nach neuer Unterſuchung des Geiſteszuſtandes der Angeklagten zu rechtfertigen, da ihr Inhalt auf eine Geiſtesſtörung hindeute. Ver⸗ mutlich wird übrigens ſich gegen eine über das Ge⸗ ſtändnis der Angeklagten vernommene Zeugin ein Ver⸗ fahren wegen Meineids entwickeln. Dieſe hat behauptet, daß ſie die Nachrichten über die Tat nur von der An⸗ geklagten hätte, während eine darauf vernommene Zeugin erklärte, daß ſie der Vorzeugin derartige Mitteilungen gemacht habe, und daß dieſe Mitteilungen aus einem Roſtocker Blatt ſtammten. Der Verteidiger will auch be⸗ antragen, eventuell die Sache vor ein anderes S ch wur⸗ gericht, womöglich nach Berlin zu verweiſen. Ein Orkan im Golfe von Mexiko. Ein furchtbares Unwetter hat, wie bereits kurz ge⸗ meldet, im mexikaniſchen Golfe gewütet und an der Süd⸗ küſte Floridas und auf den weſtindiſchen Inſeln unge⸗ heuren Schaden angerichtet. Ganze Städte ſind zerſtört, und der Verluſt an Menſchenleben wird auf Hunderte, nach anderen Meldungen auf mehr als 1000 geſchätzt: Key Weſt und die Floridaküſte wurden ſchwer ge⸗ ſchädigt. Angeblich ſollen 700 Perſonen tot ſein. In der Stadt Keyweſt folgte der Zerſtörung die Plün⸗ derung. Das Standrecht wurde erklärt, aber das Mi⸗ litär mußte ſcharf ſchießen, ehe die Plünderer auf⸗ hörten. Der Sturm richtete über dem ganzen Weſten der Inſel Cuba furchtbare Verwüſtungen an. Viele kleinere Ge⸗ bäude wurden niedergeriſſen; fünf Menſchen kamen um, und 25 Perſonen wurden verletzt. Vierzig oder fünfzig leichtere Fahrzeuge gingen im Hafen von Havanna unter. Der Schaden wird auf vier Millionen Mark geſchätzt. Der Verkehr mit der. Inſel iſt unterbrochen. Das neue Tuberkuloſe-Hoſpital in Arroyo Naranjo wurde dem Erdbeben gleichgemacht. Viele Patienten wurden ver⸗ letzt. Die Stadt Key Weſt auf Florida liegt in Trüm⸗ mern. Ueber 1200 Perſonen wurden im Key⸗Weſt⸗Diſtrikt getötet. Der Schaden beträgt acht Millionen Mark. Hun⸗ derte von Ziegelſteingebäuden und neun Zigarrenfabriken wurden gänzlich oder teilweiſe zerſtört. Der Sturm er⸗ reichte eine Geſchwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde. Man fürchtet, daß der ganze Oſten von Flo⸗ rida ſchreckliche Verbeerungen erſi“! Scherz und Ernſt. — Erfolgreiche Trinkerheilmethode. Bewohner eines Hauſes in Hamburg erſtatteten bei der Polizei die Anzeige, daß eine im Dachgeſchoſſe wohnende Frau einen bei ihr wohnenden Buchhalter aufs ſchwerſte mißhandle und ihn, um ihn am Weggehen zu hindern, abends ſtets an Ketten lege. Tatſächlich fanden Polizei⸗ beamte in der Wohnung drei ſchwere Ketten an der Wand, und die Logiswirtin gab ohne weiteres zu, daß mit den Ketten ihr Einlogierer, ein Buchhalter, angekettet werde. Das geſchehe, ſo meinte die Frau, nur zum Beſten des Mannes. Ihr verſtorbener Gatte war der väterliche Freund des Buchhalters, der zu ihr zog, um ſich mit ihrer Hilfe von der Trunkſucht zu befreien. Jeden Abend, nachdem er ſich entkleidet, müſſe ſie ihm eine Kette um den Hals, die zweite um den Leib und die dritte, eine Fußfeſſelkette, an die Füße legen und darauf ſämtliche Ketten am Bett befeſtigen, damit er ſich nicht befreien könne. Er befürchte nämlich, daß er ſonſt nachts aufſtehen, fortgehen und dem Trunke frönen werde. Am Morgen wird der gefeſſelte Mann dann aus 1. Ketten befreit, um ſeinem Tagewerk nachgehen zu önnen. — Renovierung der Strahlenburg. Die Ruine der Burg, die einſt dem Grafen Wetter vom Strahl gehörte, dem Helden des Kleiſtſchen romantiſchen Schauſpiels„Das Käthchen von Heilbronn“, ſoll teilweiſe reſtauriert wer⸗ den. Sie liegt an der ſüdlichen Bergſtraße maleriſch am nördlichen Abhange des Oelberges, der die Stadt Schriesheim überragt. Noch jetzt gewährt der ſtarke Berg⸗ fried, der zwanzig Meter in der Höhe mißt, als Aus⸗ ſichtsturm eine herrliche Rundſchau über die Umgebung. Ein Teil des Schloſſes der Strahlenburg iſt noch vor⸗ handen, und an die Sage vom„Käthchen aus Heil⸗ bronn“ erinnert ſogar ein Schild an einem alten Hol- lunderbaum. Zuerſt war die den Herren von Strahlen⸗ burg gehörige Burg im 14. Jahrhundert den Pfalzgrafen zugefallen; 1470 erhielt ſie der Kurfürſt Friedrich von der Pfalz nach einem Kampfe mit ſeinem Vetter, dem Pfalzgrafen von Veldeng. — Ein Haſe zum Selbſtkoſtenpreis. Großinduſtrieller hatte eine Jagd gepachtet und wurde von einer verwandten Dame gebeten, ihr doch auch ein⸗ mal einen Haſen zum Selbſtkoſtenpreiſe abzulaſſen. Einige Tage ſpäter bekommt ſie den Haſen zugeſchickt und dazu folgende Abrechnung: Jagdpacht 600 Mark, Jagdaufſeher 100 Mark, Wildſchaden 50 Mark, Patronen 60 Mark, Schmerzensgelder 450 Mark, Summa 1260 Mark. Er⸗ legt wurden 23 Haſen. Selbſtkoſtenbreis alſo 54 Mark 78 Pfennig. Ein Vorbote des 1. April. fand, ſo ſchreibt die„Lothr. Ztg.“, der Reſtaurateur Köhler zu Sauvage. Er hatte ein einjähriges Wyan⸗ dottes⸗Huhn, das unruhig umherlief. Er tötete es und fand nun bei ihm ein ausgebildetes Ei von dem Umfang eines großen Gänſeeis, das 175 Gramm wog. Bei nähe⸗ rer Unterſuchung fand er, daß dasſelbe ein s weites Ei, wie ein kleines Hühnerei, enthielt. Nach Leerung des großen ſtellte er feſt, daß auch dieſes gantz aus ge⸗ bildet und eine Schale wie das große hatte.— Die Aprilſcherze ſcheinen in dieſem Jahre früh zu erſcheinen! Ein rheiniſcher Eine Naturſeltenheit' Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim Trauerbriefe, Trauer⸗Andenken werden ſchnell und billigſt angefertigt in der Buchdruckerei Wil, Bingener- 1 * — A. —— ir Feuerwehr Viernheim. N Kommenden Sonntag, den 17. N Oktober, nachmittags 1 Uhr findet eine außerordentliche Uebung 1 5 der Wehr und der Pflichtmaunſchaft ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Die Freiwillige Mannſchaft erſcheint in Arbeitsuniform. Signal% 1 Uhr. Das Kommando. Arbeitsvergebung. Die Rodungs- u. Pflaſterarbeiten der Aulagen um de neue kath. Pfarrkieche ſowie die Einfriedigung der alten kath. Kirche ſollen im Wege öffentlicher Sub⸗ miſſton vergeben werden. Zur Vergebung gelangen: Pflaſtrer-, Rodungs', Schloſſer⸗ u. Anſtreicherarbeiten. Die Angebotsunterlagen können bis zum Mittwoch, den 20. Oktober l. Is., vorm. 10 Uhr im Rathauſe (Baubüro) eingeſehen und gegen Erſtattung der Selbſtkoſten bezogen werden. Angebote ſind bis zum genannten Termine verſchloſſen, portofrei und mit entſprechender Aufſchrift verſehen ebenda einzureichen, woſelbſt die Eröffnung unter Beiſein etwa er⸗ ſchienener Bewerber ſtattfindet. Zuſchlagefriſt 3 Wochen. Viernheim, den 7. Oktober 1909. J. A.: der Gemeindebaubeamte: on: 8 Sparsamkeit ist es, wenn man 85 beim Einkauf von Schuhwaren 8 glaubt, ein paar Pfennige sparen 5 zu müssen und dafür Ware er- hält, die noch nicht einmal wert ist, heimgetragen zu werden— Die Garantie für unbedingt dauerhafte Schuhwaren kann Ihnen aber nur der Fachmann geben. 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