trasse wahl in n r Art als: Ues . ete, * . ieee ige 5 140 Neupfichlt el. uu, altiges Halt men kifrge ebenen.— ten! en geraten fle en eee ans ass as ele. Dierntzeimer Zeitung. FErſcheint breimal wöchentlich Vienſtags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Amtsblatt der Großherzoglichen Fürgermeiſterei Viernheim. Derbreitetſte und geleſenſte Jeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Ruf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. nzeiger Viernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. e r ** Aerzte und ſoziale Verſicherung. Die neue Reichsverſicherungsordnung greift na⸗ türlich auch ſehr weit in die Verhältniſſe des ärztlichen Standes ein. Die ſoziale Verſicherung hat dem Aerzte⸗ ſtande ſehr bedeutende Arbeitsgebiete eröffnet. Die Ver⸗ ſicherung ermöglicht den wirtſchaftlich ſchwächeren Kreiſen, Rat und Hilfe des Arztes weit mehr als früher, mehr auch als der nichtverſicherte Mittelſtand es tun kann, in Anſpruch zu nehmen. So iſt es klar, daß die Neu⸗ regelung der ſozialen Verſicherung für weite Kreiſe des ärztlichen Standes eine Neuregelung der geſamten Exiſtenzbedingungen bedeutet. 5 In richtiger Würdigung der Bedeutung dieſer Reform hat ſich denn auch bereits der Deutſche Aerztetag in Lübeck mit der Reichsverſicherungsordnung befaßt. Da⸗ neben hat in dieſen Tagen nun auch noch der neue „Reichsverband Deutſcher Aerzte“ eine Denkſchrift an Reichstag, Bundesrat und die Regierung geſandt, in der die Wünſche dieſes Verbandes und ſeiner Mitglieder niedergelegt ſind. Dieſe neue Organiſation lehnt den von dem„Leipziger Verbande“ der Aerzte angeregten kaſſen⸗ ärztlichen Generalſtreik ab, und iſt der Anſicht, daß dieſes den Aerzteſtand kompromittierende Kampfesmittel von der weit überwiegenden Majorität der deutſchen Aerzte ab⸗ gelehnt würde. Die Krankenkaſſen haben ſich auf ihren Verbandstagen bereits mit dieſer Sache beſchäftigt. Jetzt iſt in Stuttgart auch der Deutſche Berufsgenoſſenſchafts⸗ tag zuſammengetreten, um ſich u. a. mit dieſer wich⸗ tigen Frage zu befaſſen. Natürlich geſchah das in der Richtung der Wünſche der Berufsgenoſſenſchaften, die ſich bekanntlich nicht immer mit den Wünſchen der Aerzte decken. Die Verhandlungen über die Einführung eines Zwanges für Aerzte zur Erſtattung von Gutachten waren weniger für die Aerzte als vielmehr für das Publikum erheblich. Obgleich auch die Berufsgenoſſen⸗ ſchaften unter dem heutigen Zuſtande, daß behandelnde Aerzte Gutachten über den Geſundheitszuſtand verweigern können, leiden, iſt der Referent über dieſe Frage, der Direktor der Seeberufsgenoſſenſchaft in Hamburg, Schau⸗ ſeil, doch gegen eine Ausgeſtaltung der Reichsverſiche— rungsordnung in der Richtung des Zwanges zur Er— ſtattung von Gutachten. Er iſt für Beſeitigung der Be⸗ ſtimmung, daß vor Feſtſetzung der Rente der behandelnde Arzt unbedingt gehört werden müſſe. Dieſe Beſtimmung ſei gänzlich überflüſſig; er verneine auch die Frage, ob in die Reichsverſicherungsordnung ein Gebührentarif für ärztliche Gutachten aufzunehmen ſei. Hier ſtehen ſich die Intereſſen der Verſicherten und der Berufsgenoſſen⸗ ſchaften ſcharf gegenüber. Auf allen Arbeiterkongreſſen kehrt die Klage wieder, daß man von den Aerzten keine Gutachten haben könne, weil die Aerzte alsdann Schwie⸗ rigkeiten befürchteten. So wurde neulich auf dem Ver⸗ bandstage des chriſtlichen Bauarbeiterverbandes mitge- teilt, daß in den ganzen Reichslanden ein einziger Arzt eee Donnerſtag, den 21. Oktober 1909. 25. Jahrgang. dahin zu bringen ſei, gegen die Gutachten der Ver⸗ trauensärzte der Berufsgenoſſenſchaften Gegengutachten auszuſtellen. Von beſonderer Wichtigkeit waren natürlich auch die Stuttgarter Beratungen über die vom Lübecker Aerzte⸗ tage geforderte freie Arztwahl. Der Referent lehnte ſie ſchroff ab. Er meinte: Der Neid gewiſſer Aerzte— kreiſe ſei die Quelle der einſeitigen Stellung der Aerzte⸗ ſchaft gegen die Berufsgenoſſenſchaften. Die Drohung der Aerzte mit dem Leipziger Verband machte jedoch nicht den geringſten Eindruck auf die Berufsgenoſſenſchaften. Sollte es aber zum Kampf kommen, ſo ſtände den Berufsge- noſſenſchaften in Preußen die 8s 115 und 434 der neuen Dienſtanweiſung für die Kreisärzte zur Seite. Durch den hier ausgeſprochenen Zwang für Kreisärzte zur Aus⸗ übung der vertrauensamtlichen Tätigkeit für die Be⸗ kufsgenoſſenſchaften habe die preußiſche Regierung die erſte Antwort auf die Beſchlüſſe des Lübecker Aerztetages erteilt. Er hoffe aber, daß es zur Anwendung dieſer Waffe nicht kommen werde. Auf den Kampfruf des Prä⸗ ſidenten des Lübecker Aerztetages:„Auf die Schanzen!“ müſſe er allerdings auch erwidern, daß die Berufsgenoſſen⸗ ſchaften auf einer ihnen aufgezwungenen Menſur nicht kneifen würden. Die Verſammlung nahm ſchließlich eine Reſolution an, in der eine Regelung des Vertrags zwiſchen Aerzten und Berufsgenoſſenſchaften durch die neue Reichs⸗ verſicherungsordnung„widerraten“ wird. An den geſetzgebenden Faktoren iſt es nun, bei der Reform der Reichsarbeiterverſicherung das durchzuführen, was für beide Teile und zugleich für die Verſicherten das richtige iſt. Die Religion der National⸗ liberalen. Die Wartburg iſt von proteſtantiſcher Seite immer als eine Art„Heiligtum“ der Reformation hingeſtellt worden. Sie iſt ja ſehr enge mit dem Namen Luthers verknüpft, und ſeine Erlebniſſe werden in der pro⸗ teſtantiſchen Geſchichtsſchreibung immer in einer Form dargeſtellt, die den Furor proteſtanticus in hellen Flammen auflodern laſſen. Den Ausflug des Charitas⸗ tages von Erfurt aus zur Wartburg bei Eiſenach hat man auf jener Seite mit dem Gefühle des Unbehagens an⸗ geſehen: denn nicht der hl. Eliſabeth, der mildtätigen Landgräfin Thüringens gilt bei dem Worte Wartburg die Erinnerung, ſondern Luther, dem Träger der Refor⸗ mation in Preußen, im nordöſtlichen und mittleren Deutſchland. Geht man von dieſer Bedeutung der Wartburg für den Proteſtantismus aus, dann muß man es mit lebhaftem Intereſſe leſen, daß einer der Feſtredner auf der Eiſe⸗ nacher Gedenkfeier des 50. Gründungstages des„Na⸗ tionalvereins“ die Wartbura als ein„National⸗ .... c——.———————————.— denkmal des deutſchen Volkes“ reklamiert hat. Regierungsrat Dr. Poensgen⸗Berlin war es, der dieſe neue Agitations⸗Scheidemünze prägte und die darauf im ganzen Blätterwalde der nationalliberalen Partei als gute Münze bewertet wird, ohne daß man den tieferen Inhalt dieſes Bekenntniſſes und ſeiner Folgen beachtete. In dieſem Bekenntniſſe des Dr. Poensgen liegt nämlich die klare Erklärung, daß man auf nationalliberaler Seite die Trutzdenkmäler des Proteſtantismus zugleich als Denk⸗ mäler„des Deutſchen Volkes“, worunter ein national⸗ liberaler Feſtredner natürlich das nationalliberale„Volk“ verſteht, anſieht. Und daraus wieder ergibt ſich die un⸗ vermeidliche Folgerung, daß der Nationalliberalismus den Proteſtantismus und die ihm eigenen zahlreichen Bekenntnisformen als„die“ Religion der nationallibe⸗ ralen Parteigänger anſieht. Dieſes Bekenntnis eines na⸗ tionalliberalen Feſtredners zum Proteſtantismus iſt be⸗ ſonders intereſſant zu einer Zeit, da man gerade auf nationalliberaler Seite immer wieder an dem„Be⸗ weiſe“ arbeitet, das Centrum ſei eine konfeſſionelle Partei- Ob Dr. Poensgen die Konſequenzen, die ſeine Rede nach ſich ziehen muß, bis zu Ende durchgedacht hat, iſt zweifelhaft; ein vorſichtiger Politiker, der die national⸗ liberale Schlauheit geerbt hat, hätte ſeine Gedanken wahr⸗ ſcheinlich in eine weniger durchſichtige Form gebracht⸗ Aber darauf kommt es auch nicht an, ob Dr. Poensgen ſich der Tragweite ſeiner Worte bewußt war. Haupt⸗ ſache iſt, daß er der wahren Stimmung, ſo wie ſie bei den Nationalliberalen herrſcht, Ausdruck gegeben hat. Die Nationalliberalen haben den Kulturkampf geführt. In engſter Verbindung zu dieſer Partei ſteht der evangeliſche Bund, deſſen Freundſchaftsbeteuerungen gegenüber dem Katholizismus gerade in der nationalliberalen Preſſe freundlichſte Aufnahme finden. Der Generaldirektor des evangeliſchen Bundes iſt Mitglied der nationalliberalen Reichstagsfraktion, der 2. Präſident des Bundes gar ein hervorragender nationalliberaler Führer. In der Richtung der Poensgenſchen Aeußerungen liegt auch das in den letzten Jahren in die Erſcheinung tre⸗ tende Beſtreben, die katholiſchen Mitläufer der national liberalen Partei in der„Deutſchen Vereinigung“ zu ſam⸗ meln. Man fühlt, daß man ſich mehr und mehr zu der proteſtantiſchen Partei entwickelt hat und daher die Anziehungskraft auch auf die größten Streber unter den Katholiken mehr und mehr eingebüßt hat. Unter dieſen Umſtänden will man die„beſſeren“, früher nationallibe⸗ ralen Katholiken unter anderer Flagge ſammeln, in der Abſicht natürlich, ſie gelegentlich als Hilfstruppen zu verwenden. 5 Es iſt Zeit, daß man ſich auf unſerer Seite über dieſe Entwickelungstendenzen in der nationalliberalen Partei klar wird. Das wird manchen unſerer Freunde in richtigen Augenblicken die Entſcheidung erleichtern — gelbſtliebe..— 0 Roman von Conſtantin Harro!* 200(Nachdruck verboten.) „Schon wieder der Unſinn von früher, Friedel?“ ſagte ſie zwiſchen Lachen und Weinen.„Ach, hätteſt Du doch kein Wort davon geredet. Es wäre viel netter zwiſchen uns geweſen.“ „Wenn ich auch geſchwiegen, hätteſt Du es nicht doch geſpürt?“ gab er zur Antwort.„Etta, ich bin nur hergekommen, weil ich Dich noch liebe wie einſt.„Weißt Du das nicht?“ ö Sie hielt ſich in komiſcher Verzweiflung die Ohren zu. „Davon kein Wort mehr, wenn wir gute Kameraden bleiben wollen!“ rief ſie im Davonlaufen. Er kam raſch hinter ihr her.. „Und das Bild?“ fragte er ungeſtüm. 5 Da wendete ſie ihm ihr glühendes Antlitz vou zu. »„Male es und frage mich dann noch einmal!“ Mit einem neckiſchen Kichern lief ſie voraus. 5 Er hatte nicht mehr Eile, ihr zu folgen. Sein gutes, ehrliches Geſicht war von Glückszuverſicht überloht, und ſein großer Mund ſtammelte entzückt: „Es ſind ja alles nur Phantaſtereien, beim Romanleſen ihr angeflogen. Sie war doch als Kind die reine Vernunft, ſogar ein bißchen zu weltklug. Nun, da ſie ſo Schweres ſchon erfahren hat, wird ſie die Hand gern ergreifen, die ihr zurecht⸗ helfen will... Etta, was Du alles aus mir machen könnteſt! Herr Gott, ich glaube, ich könnte den Himmel ſtürmen für Dich!—— Etta, nur ein biſſel Liebe, ein klein wenig!“ N Achtes Kapitel. N Sie ſaß mit Herrn Bruno Stein unter den blühenden Syringenbüſchen. a Acht Tage arbeitete Friedel nun ſchon, in einem kleinen Vorſtadthäuschen einlogiert, an Ettas Bild. Die Sitzungen waren für das verwöhnte Mädchen ziemlich anſtrengend, für den Maler aber noch mebr. 8 81 Etta hätte es bequemer gefunden, wenn Friedel zum Malen in die Villa gekommen wäre, doch daran war nicht zu denken. Der junge Künſtler wich ſeinem Nebenbuhler, dem Notar, zwar nicht gefliſſentlich aus, aber er mied das Eigentum des reichen Freiers wie einen Peſtherd. Wenn er nicht an ſeiner Staffelei ſaß, ſtreifte er in den Wäldern umher. Die Natur war ihm immer noch Helferin in allen Nöten. Frau von Kroſinsky mußte Etta natürlich zu Friedel be⸗ gleiten. Aber ſie ſollte das Bild nicht entſtehen ſehen. Und da es Friedel in der Zeit des Sonnenuntergangs im Freien malte ſaß ſie in der dumpfen Bauernſtube am geöffneten Fenſter und ſchaute auf den kleinen Platz hinaus, der ſich zum Malen am geeignetſten erwieſen hatte. Zuweilen ſchlief ſie auch beim emſigen Stricken ein. ö Der Rechtsanwalt hatte Etta vermocht, ſich, wenn ſie zu den Sitzungen mußte, ſeiner Equipage zu bedienen. Denn es bedurfte immerhin von der Villa aus einer kleinen Fußpartie, bis man Friedels Heim erreichte. Müde und abgeſpannt war Etta heute von dort zurück⸗ gekommen. Auch Frau von Kroſinskys ſonſt ſo ſtarke Nerven verſagten einmal. Sie klagte über unerträglichen Kopfſchmerz und ruhte im Lehnſtuhl. 3 5 „Laß mich allein! Ich brauche nur Ruhe!“ Mit dieſen Worten ſcheuchte ſie die beſorgte Tochter von ſich. Etta ging. In der duftdurchtränkten, kühlen Luft des Gartens würde ſie ihre Mattigkeit am eheſten los werden, dachte ſie. Aber ſo oft ſie auch die Gänge durchwanderte, der ſonderbare Druck, der ſchon ſeit Tagen auf ihr lag, er wollte nicht weichen. Ein Gefühl der Verlaſſenheit durchſchütterte ſie und krampfte ihr das Herz zuſammen. 8 8 Was war das nu: Hatten die dummen Gedichte ſie ſo bewegt, die Friedel ihr vorhin vorgeleſen? Unſinn! 5 g Wie blaſſes Elend ſah es ſie an aus den weißen, kühlen Fliederdolden, in die ſie ſo gerne das glühende Geſicht gepreßt hätte. Sie ſchämte ſich nur, es zu thun, ſchämte ſich vor ſich ſelbſt. Sie, die Kühle, die ſtets Beherrſchte, die ſo gern andere lächerlich machte ob ihres Gefühlsüberſchwangs, ſie hatte jetzt wirklich Thränen in den Augen? „Ach!“ Wenn ſie nur wenigſtens eine Freundin da hätte! Einen Menſchen! Machte dies das gefürchtete und zugleich geliebte Rheinland oder machte es nur allein der Lenz, der gerade hier das Füllhorn ſeiner Gnaden überreich auf Gute und Böſe, Fried fertige und Gewaltthätige ſchüttete? Vor den eigenen Gedanken, die ſie anfielen, wie eine rok⸗ glühende Wolke, die ſich am Sonnenfeuer geſättigt, flüchtete ſie plötzlich zu den Syringenſträuchern, unter denen Bruno Stein einſam ſaß und jetzt grüßend aufſprang. „Guten Abend, Herr Rechtsanwalt. Auch müde und matt?“ Sie ſagte es mit herzhaftem Lächeln und ließ ſich un⸗ befangen neben ihm nieder. Es war kein ſehr bequemer Sitz, den er unter dem blühenden Flieder hatte anbringen laſſen. Die beiden füllten das Bänkchen gerade aus. Etta bemerkte dies erſt, als ſie den Platz bereits eingenommen. Aber es ſaß ſich doch gut hier nach dem vielen Umherlaufen, und die Blumenbüſchel hingen einem wahrhaftig bis auf die Naſe und kitzelten ſachte. „Ich werde nieſen müſſen, und ich werde dem Rechtsanwalt die poetiſche Stimmung zerſtören“, dachte ſie.„Wenn„er“ doch lieber nieſte. Dann könnte ich wenigſtens wieder lachen, und er ſähe häßlich aus.“ Aber der Rechtsanwalt that ihr nicht den Gefallen. Von Abgeſpanntheit war auch nichts in ſeinem Geſicht zu leſen. Im Gegenteil; er ſchien ſich lange nicht ſo wohl befunden zu haben wie jetzt. Er ſah ordentlich unternehmungsluſtig aus. „Ja, wenn Sie ſich durchaus krank machen wollen, mein gnädiges Fräulein—? Ich bin vollkommen friſch!“ beantwortete er ihre Frage.(Fortſetzung folg e F ——— . ͤ ˙—A—A—ñlᷣ— —— 3 .——— 2 5—— ————. . ˙ 9 ere Politiſche Rundſchau. (Y Wie eine ſtaatliche Behörde Religion, Zucht und Sitte— fördert! Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt die „Germania“: Eine ganze Reihe von Exerzitien⸗ kurſen für Rekruten ſind im Laufe des September abgehalten worden. Ueber den Nutzen und Vorteil ſolcher Uebungen herrſcht in den beteiligten Kreiſen— die Mi⸗ litärbehörde nicht ausgenommen— nur eine Stimme der vollſten Anerkennung und des Lobes. Von ſeelſorgeriſcher Seite wurden die jungen Leute aufgemuntert, die darge⸗ botene Gelegenheit im eigenſten Intereſſe doch ja zu benutzen. Und man war manchmal überraſcht, mit welcher Bereitwilligkeit und Einſtimmigkeit die Zuſage gegeben wurde.— Nun müſſen aber die Bergleute von ihrer Behörde Urlaub haben, wenn ſie an der Arbeit nicht teilnehmen können. Dieſer und jener Rekrut wandte ſich perſönlich an ſeine Vorgeſetzten; für die meiſten wurde ein gemeinſames Geſuch an die einzelnen Berginſpektionen gerichtet. Es handelt ſich um königliche Gruben. Und da hätte man doch wohl Entgegenkommen erwarten ſollen, da doch der Armeebiſchof Vollmar ſelber dieſe Exer— zitien ſo warm empfohlen hatte. Und was geſchah?!— Mit verächtlichem, mitleidigem Achſelzucken entließ man einzelne Bittſteller. Und von einer Inſpektion wurde auf ein ſchriftliches Geſuch die Antwort erteilt: daß die Teil⸗ nahme an den Exerzitien kein genügender Grund ſei, um Urlaub zu geben. Als dann erneut darauf hin⸗ gewieſen wurde, daß die Exerzitien ausſchließlich darauf hinzielten, die Rekruten im Glauben und in der Tugend zu ſtärken, ſowie auch, ſie anzueifern, ihren Dienſt als Soldaten zu Schutz und Wehr des Vaterlandes und Thrones recht pünktlich und gut zu leiſten, da wurde als endgiltiger Beſcheid mitgeteilt: ſie ſeien der Anſicht, daß die Leute auch ſo, ohne Exerzitien, gute Soldaten werden könnten. Wir überlaſſen, bemerkt dazu die Trier. Landesztg., jedem rechtlich Denkenden, ſich ſeine Meinung über ein derartiges Verhalten zu bilden. Muß einem da nicht der Zorn überkommen, wenn man ſolche unbe⸗ greifliche Rückſichtsloſigkeiten ſieht und hört! Welcher betrübende Mangel an Einſicht und Staatsweisheit be⸗ kundet ſich in dieſem Verhalten der Bergbehörde in Saar⸗ brücken! )—( Das Märchen von deutſchen Minen⸗Erwerbungen im Rif. Die Pariſer Zeitung„Matin“ bringt inter⸗ eſſante„Ergänzungen“ ſeiner ſenſationellen Meldung über den Verkauf von Minenrechten ſeitens Mulay Hafids an deutſche Unternehmer. Es handelt ſich bei ſeiner Behaup⸗ tung um die vier Brüder Mannesmann, die ſich ſeit längerer Zeit mit Minenprojekten beſchäftigen. Sie hatten Mulay Hafid, während er noch Prätendent war, ſich durch ein Darlehen verpflichtet und machten ihre Rechte geltend, als er Sultan geworden war. Sie verlangten darauf von Mulay Hafid die Ausſtellung von Konzeſſionen auf drei Gruppen von Minen, und zwar in rechtlicher Form. Die erſte Gruppe befindet ſich im Süden, die zweite im mittleren Atlasgebirge und die dritte im Rif ſelbſt. Der Sultan verſuchte Ausflüchte und verſteckte ſich hinter der Algecirasakte, die eine derartige Konzeſſion nicht zulaſſe. Um den Widerſtand des Sultans zu brechen, ließen die Brüder Mannesmann, deren Darlehen an den Sultan zwei Millionen Franes beträgt, von angeſehenen franzöſiſchen Rechtsgelehrten in Lyon ein juriſtiſches Gut⸗ achten ausarbeiten. Einer dieſer Juriſten iſt der frühere Präfekt Henrieux.— Zu dieſer Meldung bemerkt ein Ber⸗ liner offiziöſes Organ: Wie wir bereits beim Auftauchen dieſer„Matin“⸗Erzählung meldeten, iſt von dem Ankauf von Minen oder dem Erwerb von Bergwerkskonzeſſionen durch deutſche Reichsuntertanen an hieſiger Berliner maß⸗ gebender Stelle nicht das Geringſte bekannt— :: Der Ferrer⸗Rummel wird durch folgendes eng- liſche Urteil recht intereſſant beleuchtet: Der Vertreter des„Daily Telegraph“ in Madrid legt in einem langen Telegramm dar, daß der Proteſt gegen die Hinrichtung Ferrers, der im Auslande zu ſo umfaſſenden Kundgebun⸗ gen geführt hat, unbegründet iſt, genau ſo wie die Angriffe auf die ſpaniſche Regierung und König Alfons. Die Verurteilung Ferrers erfolgte durch ein Kriegsgericht, das in jeder Weiſe den geſetzlichen Anforde⸗ rungen genügt hat. Man weiß in Spanien allge⸗ mein, daß es dort kein gewöhnliches Gericht gibt, das ſeine Urteile mit ſolch unbeſtechlicher und objektiver Gerechtigkeit fällt, wie dies die Kriegsgerichte tun. Die meiſten Spa⸗ nier und auch er, der Korreſpondent, würden daher ein Kriegsgericht immer den gewöhnlichen Gerichten vor— ziehen. Die ſpaniſche Regierung habe, nachdem ſie ſo viele Bedrohungen durch Anarchiſten erhalten hätte, keine Begnadigung befürworten können, ohne feige zu erſcheinen, und der König ſelbſt habe kein Recht, in ſolchen Dingen die Initiative zu ergreifen. Der Korreſpondent des „Standard“ meldet aus Barcelona: Die Punkte, welche Ferrers Verurteilung herbeiführten, waren folgende: Man fand in ſeiner Wohnung nicht weniger als 40 Pakete mit Briefen und Dokumenten, aus denen hervorgeht, daß Ferrer eine allgemeine Revolution in Spa⸗ nien vorbereitete. Ferner bekundeten 15 Zeugen, daß Ferrer perſönlich und aktiv an der Re⸗ volution in Barcelona teilgenommen hat.— Das alles wird jedoch die profeſſionellen Hetzer nicht ab⸗ halten, fortzufahren im„löblichen Tun“. (7) Hausſuchung bei dem Abgeordneten Bruhn. Unter Führung des Unterſuchungsrichters Landgerichtsrats Schmidt nahmen am Montag nachmittag viele Kriminal- beamte zu gleicher Zeit an ſechs Stellen in Berlin und den weſtlichen Vororten Nachforſchungen und Hausſu⸗ chungen vor. Wie verlautet, handelt es ſich darum, das ganze Geſchäftsgebahren der„Wahrheit“ und ihres Ver⸗ legers Bruhn durch Belege, Quittungen, Rechnungen, Briefwechſel uſw. während des 5jährigen Beſtehens der Zeitung klarzulegen. An den Durchſuchungen in den Ge⸗ ſchäfts⸗, Redaktions⸗ und Wohnräumen in der Lindenſtr. Nr. 77 nahm Landgerichtsrat Schmidt ſelbſt teil. Mit ihm kamen einige Kriminalkommiſſare und wohl ein Dutzend Beamte der Kriminalpolizei. Die Hausſuchung dauerte von 2 bis 5 Uhr, beſchlagnahmt wurden ein größeres Paket, einige Mappen und zwei große Kuverts mit Papieren. Die Geſchäfts⸗ und Wohnräume wurden fehr gründlich durchforſcht, ſelbſt die Oefen wurden nach⸗ geſehen und geleert. Halbverbrannte Papiere, die man hier in größerer Menge fand, wurden in Kuverts ſorg⸗ fältig geborgen. Auch an den übrigen Stellen ging man allen Dingen auf den Grund Es handelt ſich hier um Perſonen und Anſtalten, von denen bereits feſtſteht, daß ſie geſchäftliche Verbindungen mit Bruhn und ſeiner Wahrbeit unterhielten. Welcher Art dieſe Beziehungen waren, ſoll durch Prüfung der beſchlagnahmten Papiere feſtgeſtellt werden.— Gegen das Urteil im Erpreſſungs⸗ prozeß Dahſel Schuwardt, das gegen Dahſel auf 1½ Jahre Gefängnis und dreijährigen Ehrverluſt, gegen Frau Schu⸗ wardt auf acht Monate Gefängnis lautete, iſt nunmehr am letzten Termin auch von Dahſel Berufung beim Reichs⸗ gericht angemeldet worden. Ihre Begründung wird nach Zuſtellung des Urteils erfolgen. Die Staatsanwaltſchaft hat von dem Rechtsmittel der Reviſion keinen Gebrauch gemacht. a )—( Eine Geſchmackloſigkeit des Abgeordneten Dr. Naumann. Der Abgeordnete Dr. Naumann hat am Mon- tag in Wilmersdorf bei Berlin geſprochen und ſich in ſeiner Rede auch mit der Frage der Neubeſetzung des Reichstagspräſidiums befaßt. Nach einem Berichte des„Berliner Tageblattes“ ſoll er geſagt haben, die Konſervativen möchten ſich in dieſer Frage mit dem Zentrum vereinigen und zuſehen, ob etwa noch Herr Bruhn die Qualitäten für den dritten Platz im Prä⸗ ſidium beſitze. Mit derartigen Geſchmackloſigkeiten macht man nur auf inferiore Zuhörer Eindruck. Politiſch reife Leute können einen Mann, der eine ſolche Leiſtung fertig bringt, nur bemitleiden. 3. Europäiſches Ausland. Rußland.: i * Der Zar iſt am Dienstag aus Livadia abgereiſt, um ſich nach Italien zu begeben. Er fährt zunächſt an Bord der Nacht„Standart“ nach Odeſſa, die von den Kreuzern„Pamjat“,„Merkuria“ und„Kagul“ ſowie einem Torpedoboot begleitet wird. Die Kaiſerin Alexandra Feodorowna geleitete mit den Prinzeſſinnen-Töchtern den Kaiſer zur Landungsbrücke. Den Kaiſer begleiteten auf der Reiſe der Miniſter des kaiſerlichen Hofes, der Mi⸗ niſter des Aeußeren, der Palaiskommandant, die Kanzlei⸗ chefs des Hofminiſteriums und des Miniſteriums des Aeu⸗ ßeren, Zeremonienmeiſter Sſavinsky und die Flügelad— jutanten Fürſt Orlow und Kapitän Drenteln. Die Nach⸗ richten über den genauen Tag der Monarchenzu⸗ ſammenkunft widerſprechen ſich noch immer. 2 Gnaland. 8 * Eine bisher in England unerhörte Sprache mit Bezug auf den König führte am Montag abend in einer Rede in Sunderland der ſozialiſtiſche Abgeordnete Keir Hardie. Mehrere Morgenblätter ſcheinen ſo baff darüber zu ſein, daß ſie die ganze Geſchichte totſchweigen. Andere Blätter, wie der„Daily Expreß“, drucken den an⸗ ſtößigen Teil aus Keir Hardies Rede mit fetter Schrift an hervorragender Stelle.„Ich hoffe,“ ſagte der ſoziali⸗ ſtiſche Führer,„daß es nicht wahr iſt, daß der König verſucht, in der Budgetfrage zu intervenieren; ſo lange ſich der König außerhalb der Parteipolitik hält, kann er nicht ſchaden und mag ertragen werden; ſobald ſich der Thron aber in die Politik einmiſcht, dann iſt es nicht nur das Krönlein des Pairs, das in den Schmelztiegel wan⸗ dert, dann folgt auch Zepter und Krone. Ich glaube des⸗ halb, daß um der Erhaltung der Konſtitution willen die Lords ſich hüten werden, das Budget ernſtlich zu pe⸗ kämpfen.“— Das iſt allerdings recht ſtarker Tabak. * Die engliſchen Suffragettes haben anſcheinend verzweifelt ſchlechte Ausſichten. Handelsminiſter Winſton Churchill empfing nämlich am Montag eine Deputa⸗ tion der Suffragettes in Dundee und ſagte ihnen, ihre Ausſichten auf Erfolg ſeien heute geringer als vor vier Jahren. Ihre Anſichten ſeien die Anſichten einer geringen Minorität von Frauen und würden nicht von den Millionen der engliſchen Frauen geteilt. Solange die Suffragettes nicht von ihren kindlichen Demonſtra⸗ tionen und dummen Gewalttätigkeiten abließen, könne die Regierung nichts für ſie tun. Churchill erklärte weiter, nach ſeiner Anſicht würde keine der politiſchen Parteien für das Frauenſtimmrecht eintreten, und das nächſte Parlament würde den Stimmrechtsfrauen noch feindlicher geſinnt ſein als das jetzige. 3 Spanien. * In Spanien iſt man in der Beurteilung der Hin⸗ richtung Ferrers bedeutend ruhiger als im übrigen Auslande und— bei uns. Die Debatten der ſpaniſchen Kammer über die innere Lage des Landes und die Ange⸗ legenheit Ferrers ſind bisher auch von Seiten der Oppo⸗ ſition mit großer Ruhe geführt worden. Auch laſſen die bisher vorliegenden Nachrichten nicht erkennen, ob ein weſentlicher Teil der ſpaniſchen Abgeordneten ſich die im Auslande wegen Ferrers Erſchießung erhobenen Beſchuldi⸗ gungen zu eigen macht.— Die Beſonnenheit der ſpani⸗ ſchen Oppoſition iſt der beſte Maßſtab für die Beur⸗ teilung des wahnſinnigen Ferrer⸗-Rummels: 121421 Afrika. Marokko. 7 E Engliſche Kriegskorreſpondenten im Rif äußern ſich ſehr peſſimiſtiſch über die ſpaniſche Krieg⸗ führung. Der„Times“ ⸗Korreſpondent in Melilla ſagt, die Expedition ſei zu einem vollkommenen Stillſtand ge⸗ kommen. Die Spanier ſeien nur ſicher, ſoweit ihre Ge⸗ wehre reichten. Der„Daily News“-Korreſpondent geht noch weiter. Er behauptet, die Spanier hätten jetzt mehr als die Hälfte ihrer ſtehenden Armee nach Marokko ge⸗ ſchickt, die dort feſt ſteckte und nie tief ins Innere vor⸗ dringen könnte, während zu Hauſe nicht genug Militär geblieben ſei, um die ſich überall mächtig regende Revolu⸗ tion zu unterdrücken.— Danach iſt alſo ein Ende der „Operationen“ noch nicht abzuſehen⸗ Soziales. eee E Die rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bergarbeiter und die beabſichtigte Einführung des Zwangsarbeitsnachweiſes. Montag nachmittag fand in Eſſen die gemeinſchaftliche Konferenz der Vorſtände der vier Bergarbeiter⸗ organiſationen ſtatt zwecks Stellungnahme zu der beabſichtigten Einführung des Zwangsarbeitsnachweiſes für das rheiniſch-weſtfäliſche Kohlenrevier ſeitens des Bergbaulichen Vereins. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, an den Vorſtand des Zechenverbandes eine Eingabe zu richten, worin die Aufhebung des Beſchluſſes bezüglich Einführung eines Zwangsarbeitsnachweiſes gefordert wird. Gleichzeitig ſoll auch in Anbetracht der ernſten Situation eine Eingabe an das königliche Oberbergamt in Dortmund und an das Miniſterium für Handel und Gewerbe gerichtet werden, worin dieſe Inſtanzen um ihre Vermittlung angerufen werden ſollen. Die weiteren in dieſer Sache zu unternehmenden Schritte ſollen einer ſpäteren B.- andskonferenz vorbehalten ſein, welche ſtatt⸗ finden ſoll, nag dem die Antworten des Zechenverbandes und der übrigen Inſtanzen eingelaufen ſein werden I Deutſcher Berufsgenoſſenſchaftstag. In Stuttgart trat am Dienstag unter dem Vorſitz des Landtagsabgeord— neten und Präſidenten des Verbandes der Deutſchen Bau⸗ gewerksmeiſter Fehliſch⸗Berlin der diesjährige ordentliche deutſche Berufsgenoſſenſchaftstag unter ſehr zahlreicher Beteiligung ſeiner Mitglieder zuſammen. Das Reichs⸗ amt des Innern, das Reichsgeſundheitsamt, das Stati⸗ ſtiſche Amt ſowie die württembergiſche Regierung und die Zentralſtelle für Handel und Gewerbe in Württemberg hatten Vertreter zu der Tagung entſandt, deren Haupt⸗ beratungsgegenſtand die Stellung der Berufsge⸗ noſſenſchaften zu den Aerzten bildete. Dieſes Thema wurde von Direktor Schauſeil⸗Hamburg unter be⸗ ſonderer Berückſichtigung der bekannten Beſchlüſſe des deutschen Aerztetages in Lübeck eingehend behandelt. Der Streik in Nürnberg. Infolge der Ver⸗ hängung der Aufruhrakte über den Stadtkreis Nürnberg hat das Nürnberger ſozialdemokratiſche Organ die Arbeiterſchaft aufgefordert, die an die Zelluloid⸗ warenfabrik Gebr. Wolff grenzenden Straßen zu meiden. Die Ruhe iſt nicht geſtört worden. Nur kleinere Trupps von Arbeitern ſammelten ſich auf einzelnen Plätzen an, wurden jedoch von der Schutzmannſchaft mit leichter Mühe auseinandergetrieben. Die Zeugenausſagen haben er⸗ geben, daß der Leiter der Unruhen, bei denen der inzwiſchen beerdigte Arbeiter den Tod fand, der ſozial⸗ demokratiſche Arbeiterſekretär Herrmann geweſen iſt. Dieſer iſt infolgedeſſen in Haft genommen worden. i Im Zweidecker um den Eifelturm. Die Pariſer Flugwoche, die bisher wenig befriedigend verlaufen war, hat nun auch ihr Ereignis. Graf Lam⸗ bert, der erſte Schüler Wilbur Wrights, verließ auf ſeinem Zweidecker das Flugfeld von Juviſy, flog nach Paris, umſegelte den Eiffelturm und kehrte wieder nach Juviſy zurück. Die verwegene Luftreiſe rief in ganz Paris un⸗ gläubiges Staunen hervor, denn nur wenige hatten den Flieger bemerkt, der als kleiner Punkt in etwa 300 Meter Höhe ſchwebte. Herrliches Wetter begünſtigte das Unternehmen, von dem Graf Lambert nur ſeine Me⸗ chaniker und ſeine intimſten Freunde in Kenntnis geſetzt hatte. Um 4 Uhr 15 ließ er ſeinen Apparat auf die Startſchiene ſetzen, prüfte ſorgfältig alle Steuerungs⸗ organe ſowie den Motor und erhob ſich um 4 Uhr 37 uuf ſeinem Zweidecker endlich in die Luft. Gegen ſeine Ge⸗ wohnheit ſtieg Lambert raſch bis 50 Meter Höhe auf. In einer zweiten Runde erreichte er eine Höhe von 75 Meter und nach weiteren drei Runden bewegte ſich der Flieger in 150 Meter Höhe, verließ plötzlich des Flug⸗ feld und entſchwebte in der Richtung nach der Stadt Paris. Einige Automobiliſten nahmen die Ver⸗ folgung des Fliegers auf. Nach einer bangen Viertel⸗ ſtunde meldete ein Telephonruf, daß man den Flieger hoch über der Deputiertenkammer, der Place de la Con⸗ corde und den Champs Elyſees bemerkt hatte, und bald darauf, daß er in 350 Meter Höhe um den Eiffel⸗ turm geſegelt war. Um 5 Uhr 10 Minuten bemerkte man den Zweidecker über dem Manöverfelde von Liſſy⸗les⸗ Moulineaux, um 5 Uhr 25 Minuten endlich erſchien er 100 Meter hoch wieder über dem Flugfelde von Juviſy. Unter ungeheurem Jubel umkreiſte Lambert noch mehr⸗ mals die Bahn und landete dann leicht vor ſeinem Schuppen, während ihm die verſammelten Aviatiker be⸗ geiſterte Ovationen bereiteten. Die Strecke, die Graf Lambert hin und zurück durchmaß, betrug etwa 40 Kilometer. Graf Lambert, der ſchon etwa 40 Jahre zählt, iſt der Sohn eines ruſſiſchen Generals. Er machte ſich vor einigen Jahren in Paris als Konſtrukteur von Gleitbooten bekannt. Als Wilbur Wright nach Frankreich kam, intereſſierte ſich Graf Lambert für den Maſchinenflug und wurde von der franzöſiſchen Wrightgeſellſchaft als erſter Schüler des Amerikaners beſtimmt. Nach ſeiner Ausbildung in Auvours und Pau trat Lambert, der ein ſehr bedeutendes Vermögen durch verfehlte Spe⸗ kulationen des Intendanten ſeiner ruſſiſchen Liegenſchaften verloren hatte, in die Dienſte der Geſellſchaft. Orville Wright erklärte ſich von dem Fluge entzückt. Er ſchätzt ihn höher ein als Bleriots Kanal⸗ flug und meinte, daß die einzige Gefahr in einem Ver⸗ ſagen des Motors beſtanden hätte. Selbſt in dieſem Falle war Graf Lambert nicht unbedingt verloren, da die Konſtruktion einen Gleitflug ſelbſt aus bedeutender Höthe geſtattet. *. * Bedauerlicherweiſe kam es am Montag Nachmittag auf dem Flugfelde zu einem ernſten Unglücksfalle, indem ein Bleriot⸗Apparat, der von einem gewiſſen Blank geleitet wurde, plötzlich in die Zuſchauermenge ab ſtürzte. Eine gebrochene Propellerſchraube ſchnitt hierbei einer Dame die Wade durch, und zwei weitere Damen wurden nicht unbedeutend verletzt.— Bei dem Wettbewerb um den Preis für die größte, in einem Fluge zurückgelegte Strecke iſt nach amtlicher Feſtſtellung Bregi mit 21,405 Klm. erſter, Gobron mit 13,405 Klm. zweiter geworden. Bei dem Wettfliegen um den Preis, der dem⸗ jenigen Flieger zufällt, deſſen einzelne Flüge die größte Geſamtentfernung ergeben, wurde Bregi gleichfalls erſter und Gobron gleichfalls zweiter. Aus Stadt und Land. ** Wieder ein Erfolg des„Parſeval“. Der Par⸗ ſevalballon traf Dienstag nachmittag bald nach 5 Uhr von Darmſtadt kommend wieder auf der Ila ein. Auf; dem Weiterſtädter Exerzierplatz bei Darmſtadt hatten zur Rückfahrt die Großherzogin von Heſſen, die Prinzeſſin Heinrich von Preußen, Prinzeſſin Franz Joſef von Battenberg, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg mit ihrem jüngſten Sohn, Prinzeſſin Doro⸗ thea zu Solms⸗Lich und außerdem wieder der Groß⸗ herzog von Heſſen in der Gondel Platz ge⸗ nommen. Prinz Heinrich von Preußen war im Auto⸗ mobil nach Frankfurt a. M. zurückgekehrt und kurz vor Ankunft des Ballons eingetroffen. Hier begrüßte er mit dem Direktor der Ausſtellung, Major von Tſchudi, die hohen Herrſchaften bei ihrer Landung, die glatt vor ſich ging. Nachdem die Herrſchaften dem Führer des Luftſchiffs, Oberleutnant Stelling, ihre Anerkennung und ihren Dank für die glänzende Fahrt ausgeſprochen hatten, fuhren ſie im Automobil nach Darmſtadt zurück. * Waſſerwehren im Saalegebiet. In Erinnerung an die Hochwaſſerſchäden des letzten Winters beſchloß 2 S — S ſciedigeng g Grif Lum b auf ſeinen ach Paris, N. te⸗ geſetzt rat auf die Ste! lerungs⸗ de la Con⸗ e, und bald den Eiffe en bemerkte on Liſſh⸗les⸗ erſchien er von Jupbiſh. zinenflug als nt. Nach t Lambert, fehlte Sbe⸗ 141 + e ſchnitt noch mehr⸗ re der Verband der Fiſcherinnungen in der Provinz Sachſen und den Nachbarſtädten, nunmehr ſofort in den gefähr⸗ deten Orten der Saale und ihrer Nebenflüſſe Waſſer⸗ wehren zu organiſieren. Man hofft bei der Beſchaffung der notwendigen Geräte auf die Unterſtützung der Staats- regierung. ** Die Bomben im Poſtpaket. Mit der kürzlich aus London gekommenen Nachricht, daß der ſchwediſche Che— miker Dr. Ekenberg wegen Geiſteskrankheit in eine Heil⸗ anſtalt gebracht worden ſei, ſteht es im Widerſpruch, daß der des Mordverſuchs an den Direktoren Hammar in Stockholm und Sjöholm in Göteborg durch Ueberſendung von Bomben Beſchuldigte aus der Haft dem Polizeigericht in der Bow⸗Street vorgeführt worden iſt. Dann wurde er in das Unterſuchungsgefängnis zurückgebracht. Danach iſt alſo Dr. Ekenberg trotz ſeiner Unſchulds⸗ beteuerungen auf Erſuchen der ſchwediſchen Behörden in London verhaftet worden. n Vom Unglück verfolgt. Die Fahrten des öſter⸗ reichiſchen Lenkballons der Gebrüder Ren⸗ ner, über die wir mehrfach berichteten, haben ein jähes Ende gefunden. Die unfreiwillige Fahrt des Luftſchiffes nach Strebersdorf und die Entleerung des Ballons bei der Landung hatten eine Neufüllung notwendig gemacht. Am Dienstag um 8 Uhr früh traf eine Abteilung Militär⸗ luftſchiffer am Trabrennplatz ein, um die Füllung vorzu⸗ nehmen. Dann wurde das Chaſſis befeſtigt, und die Steuer wurden geprüft. Um 3 Uhr 15 Minuten ſtie g der Ballon etwa 20 Meter hoch; er war aber zu ſchwer belaſtet, hatte nicht den nötigen Auftrieb und ſtieß an ein Gebäude. Dabei verfing er ſich in Telegraphendrähte und bekam ein Loch. Nach der Einholung eines Gutachtens des Hauptmanns Hinter⸗ ſtoißer wurde die Vorſtellung ſiſtiert. Vater Renner war ſehr aufgeregt und verlangte, daß man ihm das Militär, das nichts verſtehe, vom Hals ſchaffe. Hierauf komman⸗ dierte der Oberleutnant der Luftſchiffermannſchaft:„Ver⸗ gatterung!“ und marſchierte mit der Mannſchaft ab. Vater Renner befahl:„Privatleute vor!“ und zog mit jungen Leuten aus dem Publikum den Ballon aus der Halle. Nun verbot die Polizei überhaupt jeden weiteren Aufſtieg des Luftſchiffes. ** Unfall eines deutſchen Flugtechnikers. Der Tech⸗ niker Keidel, der mit dem Kapitänleutnant Engelhardt nach der Abreiſe von Orville Wright die Flug ver⸗ ſuche auf dem Bornſtedter Felde bei Pots⸗ dam allein fortſetzt, iſt am Montag aus etwa zehn Meter Höhe abgeſtürzt. Es handelt ſich nur um einen kleinen Unfall beim Landen des Aeroplans. Keidel war allein aufgeſtiegen. Als er nach einem gelungenen Flug landen wollte, kam er mit der Maſchine zu weit nach links, ſo daß ſich der linke Flügel des Aeroplans in den Zweigen eines Obſtbaumes fing. Hierdurch machte der Flugapparat eine ſchnelle Wendung und ſchlug etwas heftig auf den Erdboden auf. Der Motor blieb vollſtändig unbeſchädigt und von dem Geſtell wurden nur einige Streben zerbrochen. Auch Keidel kam ohne Verletzungen davon. Der Aeroplan wurde noch im Laufe des Abends nach Reinickendorf geſchafft, wo die Repa⸗ raturarbeiten ſofort in Angriff genommen werden ſollen. Schon in zwei bis drei Tagen dürfte er wieder flugfertig ſein. Uebrigens iſt auch der zweite Aeroplan der Wright— Geſellſchaft nahezu fertiggeſtellt, ſo daß auch mit dieſem demnächſt Flugverſuche unternommen werden können. ** Ein Bär im Vogtland. Schon vor einigen Tagen wurde aus Aſch(Böhmen) berichtet, daß in den dortigen Waldungen ein Bär geſehen worden ſei. Jetzt wird aus Adorf i. V. beſtätigt, daß in dem dortigen Staatsforſt⸗ revier in einer Dickung ein großer brauner Bär geſehen worden iſt. Er iſt ſchon wiederholt Landleuten begegnet. Wahrſcheinlich iſt Meiſter Petz aus einer wandernden Menagerie entkommen, denn er geht den Menſchen ſorgſam aus dem Wege. ** Streikausſchreitungen in Nürnberg. Beiguſammen⸗ ſtößen zwiſchen Ausſtändigen und Arbeitswilligen der Wolfſchen Zelluloidfabrik war am Samstag ein Aus⸗ ſtändiger durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt worden und bald nachher geſtorben. Am Montag fand unter überaus großer Beteiligung ſeine Beerdigung ſtatt. Nach der Be⸗ erdigung zog eine große Menſchenmenge nach der Fürther⸗ ſtraße, und in der Nähe der Wolfſchen Fabrik kam es wieder zu Lärmſzenen, ſo daß die Menge von der Polizei auseinandergetrieben werden mußte. Zu ernſteren Ruhe⸗ ſtörungen oder zum Gebrauch der Waffe iſt es dabei nicht gekommen. . Sich ſelbſt gerichtet. Der Schweizer Joſef Jab⸗ lonski aus Ruſſiſch⸗Polen, der im März d. J. vom Gü⸗ ſtrower Schwurgericht wegen Ermordung und Be⸗ raubung des Erbpächters Strohmeyer in Kankel zum Tode verurteilt worden war, hat ſich in ſeiner Zelle im Landgerichtsgefängnis erhängt. Die gegen das Todesurteil eingelegte Reviſion hatte den Erfolg gehabt, daß die Sache vom Reichsgericht zur nochmaligen Ver- handlung an das Güſtrower Schwurgericht zurückverwieſen wurde. Die neue Verhandlung ſollte bereits in der dieſen Montag beginnenden zweiten außerordentlichen Schwur⸗ gerichtsperiode beginnen, war aber wieder abgeſetzt worden. Nunmehr hat ſich Jablonski durch Selbſtmord der irdiſchen Gerechtigkeit entzogen. .* Ceſare Lombroſo 1. In Turin iſt Dienstag vor- mittag Ceſare Lombroſo, der berühmte Pſychiater, im Alter von 73 Jahren an Entkräftung geſtorben. Lombroſo muß als Begründer der Kriminalpſychologie bezeichnet werden * Ein heißblütiger Offizier. In Arad ſtürzte ſich der Honvedhuſarenleutnant Emerich Zay mittags auf offe⸗ ner Straße auf den Steueroffizial Ernſt Braſſay und ver⸗ ſetzte ihm mit ſeinem Säbel drei Hiebe. Der ſchwerver⸗ letzte Beamte wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Paſ⸗ ſanten wollten den Leutnant lynchen; dieſer zog ſeinen Revolver und drohte, jeden niederzuſchießen, der ihn an⸗ rühre. Der Militärbehörde wurde Anzeige erſtattet. Ueber den Grund der Tat iſt nichts bekannt. „ Selbſtmord eines Zwölfjährigen. In Hoenheim bei Straßburg hat ſich der zwölfjährige Schulknabe Bentz erſchoſſen. Er brachte ſich mit einem Revolver, den er geladen in der elterlichen Wohnung gefunden hatte, einen Schuß in den Mund bei. Die Kugel drang in den Hinterkopf und führte den ſofortigen Tod herbei. Ueber die Beweggründe des Selbſtmordes verlautet nichts. „ Funkeutelegraphie auf große Entferunugen. Das amerikaniſche Truppentransportſchiff„Buſord“, das am 6. Oktober in Honolulu ankam, meldete, daß es noch vier Tage vorher mit der amerikaniſchen Küſte am Stillen Ozean in Verbindung war. Das würde bedeuten, daß zwiſchen dem Dampfer und der nächſten Funkenſtation auf feſtem Lande, alſo über eine Diſtanz von 4600 Kilometer, eine Verſtändigung erzielt werden konnte. ** Ein Wirbelſturmm in Bengalen. Ein Zyklon hat Goakanda und andere Ortſchaften Oſtbengalens heim⸗ geſucht. Eine große Anzahl von Flußdampfern und von Fahrzeugen Eingeborener ſind geſunken. Es wird be— fürchtet, daß Europäer umgekommen ſind, doch iſt es unmöglich, Einzelheiten zu erfahren; alle Telegraphen⸗ verbindungen ſind geſtört. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Auf der Station Emanuelſegen in Oberſchleſien wurde der Stationsvorſteher Briſch, als er mehrere auf der Plattform eines Wagens befindliche Perſonen zum Verlaſſen aufforderte, durch das Anfahren des Zuges herabgeſchleudert und vom Zuge zermalmt. Die Feuersbrunſt in Quebeck hat die ganze Hafenfront zerſtört. Der Schaden beträgt nahezu zwei Millionen Dollar. In Serres in Mazedonien hat die Frau des Händlers Thomas Tſchaira fünf Kinder, ſämtlich Mädchen, zur Welt gebracht. Mutter und Kinder befinden ſich wohl. Der aus dem Hamburger Schiffsprozeß be⸗ kannt gewordene Kapitän Regenſtein hat die Führung ſeines inzwiſchen in Danzig eingetroffenen Dampfers „Hermine“ wieder übernommen. In Kirchenlamitz beging ein Steinbrucharbeiter Selbſtmord, indem er eine Roborit⸗Spreng⸗ kapſel in den Mund ſteckte und ſie anzündete. Vom Boſtſtock, einer Felsſäule in der Sächſiſchen Schweiz, ſtürzte ein reichsdeutſcher Touriſt namens Witte 40 Meter tief ab. Er wurde nach Schandau trans⸗ portiert. Auf dem Kaliwerk„Glückauf“ bei Sarſtedt ſtieß der Klempner Lohmann, der eine Eiſenſtange auf der Schulter trug, aus Verſehen an den Draht der elektriſchen Hochſpannung. Der Tod trat auf der Stelle ein. 5 8 5 5 25 Gerichtsſaall. Die Stendaler„Fähnrichstragödie“ vor dem Kriegs⸗ gericht. Am Dienstag begann vor dem Gericht der 7. Diviſion in Magdeburg der Prozeß gegen den Ein⸗ jährig⸗Freiwilligen Hermann Baumgart aus Leipzig wegen Ermordung des Fahnenjunkers v. Zeuner. Die Mordtat, deren Motive noch völlig im Dunklen liegen, geſchah in Stendal in der Nacht vom 15. zum 16. Juli. Baumgart und v. Zeuner gehörten ſeit dem 1. April d. J. dem 10. Huſarenregiment an. Beide wohnten mit dem ihnen befreundeten Einjährigen Voß im Hauſe der Gaſt⸗ wirtsfrau Wegner, deren Haus gegenüber der Kaſerne liegt. In der Unglücksnacht hatten Baumgart und Voß im Lokale der Frau Wegner bis Mitternacht gemeinſam gezecht. Voß begab ſich um Mitternacht zu Bett, während Baumgart weiter zechte. Er war angetrunken, als ihm ſchließlich ſeine Wirtin aufs Zimmer brachte. v. Zeuner war an demſelben Abend bereits erheblich früher ſchlafen gegangen, da er am anderen Morgen an einem längeren Patrouillenritt teilnehmen mußte. Frau Wegner war kaum heruntergegangen, als ſie einen heftigen Knall hörte. Sie legte ihm zuerſt keine weitere Bedeutung bei, da ſie ihn auf das Zerbrechen einer Fenſterſcheibe zurück⸗ führte. Als ſie, die Lampe in der Hand, nach oben ging, um nachzuſehen, was vorgefallen war, ſtieß ſie auf dem Korridor auf den völlig unbekleideten Baum- gart, der gerade in das Zimmer ſeines Kameraden Voß gehen wollte. Auf ihre Frage, was vorgefallen ſei, antwortete Baumgart mit den zwei Worten: Ach, nichts! Frau Wegner fiel es auf, daß Zeuners Zimmertür offen ſtand. Sie ging hinein und fand Z. gleichfalls ganz unbekleidet halb zum Bett heraushängend. Am Boden war eine Blutlache zu ſehen. Eine Kugel war dem bereits Verſtorbenen von hinten nach vorn durch das Ge⸗ hirn gegangen; die Kugel wurde ſpäter in Zeuners Kopf⸗ kiſſen gefunden. Da nach dieſer Lage der Dinge ein Selbſtmord ausgeſchloſſen war, wurden Baumgart und Voß verhaftet. Die Unſchuld Voß' ſtellte ſich jedoch bald heraus, während Baumgart für ſeinen Aufenthalt auf dem Korridor in völliger Nacktheit keinerlei Erklärung geben konnte. Auf alle Fragen antwortete er verwirrt. Er werde es wohl geweſen ſein, wenn Zeuner erſchoſſen ſei, genau wiſſe er es nicht. Die Browningpiſtole, mit der der tödliche Schuß abgegeben war, erkannte er als ſein Eigentum an. Baumgart wurde auf Antrag ſeines Verteidigers ſechs Wochen lang in der Provinzialirren⸗ anſtalt der Provinz Sachſen zu Alt-Scherbitz auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht. A Freiſpruch im Stendaler Fähnrichsmordprozeß. Die Verhandlungen gegen den Einjährigen Baumgart, der im Juli d. Jahres den Fähnrich von Zeuner erſchoſſen hat, haben mit einem Freiſpruch geendigt, und zwar auf Grund der Bekundungen des Sachverſtändigen Geh. Sa⸗ nitätsrats Peetz. Der Sachverſtändige war der Meinung, daß der Angeklagte zweifellos ſchwer pſychopathiſch belaſtet ſei. Sein Vater habe als ein ſtarker Trinker ſchon vor der Geburt des Sohnes an einer Gehirnkrank⸗ heit gelitten und ſei ſpäter an Paralyſe geſtorben. Der Angeklagte hatte ſchon in der Jugend Eigentümlichkeiten. Wiederholt konnte er ſich an verfloſſene Vorgänge nicht erinnern. Seine Erregungszuſtände ſollen auch vorge⸗ kommen ſein, wenn er keinen Alkohol zu ſich ge⸗ nommen hatte. Ob es ſich in jener Unglücksnacht um einen epileptiſchen Anfall oder pathologiſchen Rauſch ge⸗ handelt hat, iſt ſchwer zu ſagen. Es handelt ſich um einen Dämmerzuſtand auf epileptiſcher Grundlage, da ſich der Angeklagte in einem krank- haften Zuſtand befand, der die freie Willensbeſtimmung ausſchloß. Demzufolge erkannte das Gericht auf Frei⸗ ſprechung. Der Staatsanwalt hatte wegen Totſchlags eine Zuchthausſtrafe von 6 Jahren und Entfernung aus dem Heere beantraat. Aus Südweſtdeutſchland. — Wiesbaden, 20. Oktober. In dem Prozeß des Tenors Henſel gegen die Wiesbadener Hoftheaterintendanz iſt das Urteil der zweiten Inſtanz gefällt worden. Henſel hatte ſich geweigert, die Partie des Barons im„Wild⸗ ſchütz“ zu übernehmen, weil ihm von der Intendantur zugeſichert worden war, daß er die zweite lyriſche Partie nicht zu ſingen brauche. Er wurde zu einer Geldſtrafe von 1000 Mark verurteilt und erhob darauf Klage vor dem Landgericht. Dieſes nahm den Standpunkt ein, daß, da der König von Preußen Eigentümer des Theaters ſei. nicht der Intendant, ſondern die Krone verklagt worden müſſe und wies die Klage ab. Das Oberlandesgericht ſchloß ſich dem an. Die Frage, ob Henſel ſachlich im Recht iſt, iſt demnach überhaupt nicht Gegenſtand der gerichtlichen Entſcheidung geweſen. Darüber wird ſich vielmehr der Gerichtshof des Königs in Berlin aus- zuſprechen haben. — Kreuznach, 20. Oktober. Eine auffällige Entſchei⸗ dung betr. des neuen Vereinsgeſetzes hat das Kreuznacher Schöffengericht gefällt. Im Nachbarbade Münſter a. Stein beſteht ein Kurverein zur Hebung der Bade- und Wirt⸗ ſchaftsintereſſen. Politiſche Betätigung iſt ausgeſchloſſen. Am 18. März hielt der Verein eine Verſammlung ab, in der beſchloſſen wurde, dem Gemeinderat folgende An⸗ träge zu überweiſen. 1. Das Hotelperſonal ſtatt in der Sobernheimer Kaſſe in der Krankenkaſſe Kreuznach ver⸗ ſichern zu laſſen. 2. Lostrennung der Gemeinde Münſter vom Bürgermeiſteramt Rüdesheim und Bildung einer ei— genen Bürgermeiſterei. Beide Anträge ſollten nur zur wirtſchaftlichen Förderung des Badeortes dienen. Der Bürgermeiſter von Rüdesheim ſtellte Strafantrag gegen 6 Vorſtandsmitglieder wegen Nichtanmeldung einer po— litiſchen Verſammlung. Das Kreuznacher Amtsgericht ſprach am 28. Auguſt den Vorſtand frei. Die Staatsan⸗ waltſchaft legte Berufung ein, und das Landgericht Kob⸗ lenz verwies die Sache an das Kreuznacher Schöffen⸗ gericht. Dieſes verurteilte jeden der 6 Herren zu 1 Mk. Geldſtrafe. Es wurde anerkannt, daß der Verein nur gemeinnützigen Zwecken diene, doch habe er in dieſen beiden Fällen das politiſche Gebiet beſchritten. — Aus der Oberpfalz, 20. Okt. In Freyung in der Oberpfalz verkaufte ein Buchbinder einem Bäcker einen Harzer Roller(Kanarienvogel) für 300 Dreipfennigbrote, von denen er jedoch nur alltäglich eines abholen darf und jeden weiteren Anſpruch verliert, wenn er die Ab⸗ holung einmal unterläßt. — Mannheim, 20. Oktober. In der Stückgutabteilung der Aktiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetrans⸗ port Fendel⸗Mannheim wurde ein 28jähriger Arbeiter, als er vorſchriftswidrig unter dem Drehkreis eines Kranes arbeitete, von dem herunterfallenden 65 Zentner ſchweren Hub vollſtändig erdrückt.— Der Geheime Hofrat Dr. Felix Hecht, ehemaliger Direktor der rheiniſchen Hypo⸗ thekenbank in Mannheim, iſt im Eiſenbahnzuge auf der Strecke Erfurt Weimar an Gehirnſchlag geſtorben. Aus Nah und Fern. Mannheim, 20. Okt. In der Nacht vom Samſtag auf Sonntag drangen Diebe vom Souterrain aus ins Warenhaus Kander und kamen durch den Fahrſtuhl nach oben. Sie öffneten die Regiſtrierkaſſen und Pulte und nahmen das Wechſelgeld an ſich. Der Betrag mag ſich auf einige hundert Mark belaufen. An Waren nahmen ſie Schuhe, Krawatten und Socken mit. Die Firma iſt gegen Einbruch verſichert. Außer einer abgetragenen lila Krawatte ließen die Diebe das bekannte Einbrecherandenken zurück. Der Dieb⸗ ſtahl ſcheint gegen 5 Uhr morgens verübt worden zu ſein.— In der Wirtſchaft Eichelheimerſtraße 20 unterhielt ſich geſtern abend Ingenieur Ludwig Welte in antmierteſter Weiſe mit den Gäſten. Er begab ſich dann ins Nebenzimmer und plötzlich krachte ein Schuß. Er hatte ſich eine Kugel in die Schläfe gejagt und war ſofort tot. Als Motiv wird Lebens überdruß angegeben. — Nieder-Liebersbach, 19. Okt. Herr Bürgermelſter Emig von hier erlitt geſtern mittag in dem Augenblick, als er den Schmitt'ſchen Laden in Birkenau betreten wollte, einen ſchweren Schlaganfall und wurde beſinnungslos in die Wohnung und ſpäter mit Wagen nach hier gebracht. Der Zuſtand des allgemein beltebten und in weiten Kreiſen hoch⸗ geachteten Bürgermeiſters iſt bedenklich. Hoffen wir für ihn das Beſte. — Ein gräßliches Unglück ereignete ſich geſtern Abend auf der Chauſſee zwiſchen Mutterſtadt und Dannſtadt. Der in Ludwigshafen arbeitende, verheiratete, in den 40er Jahren ſtehende Maurer Bernh. Hübinger benutzte den um balb 9 Uhr von Ludwigshafen abgehenden Zug nach ſeinem Wohnorte Mutterſtadt. Anſcheinend hat Hübinger in dem Wagen geſchlafen, denn er überfuhr ſeine Station. Als er dies merkte, ſprang er aus dem Zuge, geriet jedoch unter die Rader desſelben und der Körper wurde mitten entzwei ge⸗ ſchnitten. Der von Oppau gekürtige Verſtorbene hinterläßt eine Frau mit 5 Kindern. Erſt vor kurzer Zeit war er von dem Schulhausneubau in der Wittelsbacherſtraße abgefallen und zog ſich eine ſchwere Rückgratverletzung zu, von der er erſt nach längerer Behandlung im Inſtitut Zander genaß. — Neckar- Steinach, 19. Okt. Durch Verbrennung büßte hier die Schwiegermutter des umherziehenden Geſchirr⸗ händlers Karl Bruch von Viernheim(2), die 70 jährige Eva Jung, das Leben ein. Nach den geſtern durch das Amtsge⸗ richt Hirſchhorn und die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt ge- machten Feſtſtellungen tragt an dem ſchweren Unfalle niemand ein Verſchulden, vielmehr ſcheint die Verunglückte unvorſichtig gehandelt zu haben. Bruch hatte mit ſeinem Fuhrwerke am Ortseingange gehalten, das Pferd ausgeſchirrt und ſich mit ſeiner Frau auf den Handel begeben, während bei den kleinen Kindern die Großmutter zurückblieb. Dieſelbe ſetzte ſich an den Straßenrain, zuͤndete in einem durchlöcherten Metalltopf ein Feuer an und wärmte ſich daran. Hierbei gerieten ihre Kleider in Brand, und ſie trug, ehe Hilfe gebracht werden konnte, ſo furchtbare Wunden davon, daß ſte alsbald ſtarb. — Groß ⸗Umſtadt, 20. Okt. Aufſehen erregt hier der Selbſtmord einer jungen Dame, der etwa 26 Jahre alten Gattin eines bekannten Geſchäftsmannes. Die Frau hat ſich geſtern aus unbekannten Gründen erſchoſſen. — Griesheim, 19. Okt. Beim Rangieren wurde geſtern fruͤh im Staatsbahnhofe der 40 Jahre alte Bahnar⸗ beiter Georg Wedel von hier überfahren. Wedel war ſofort tot. — Neuſtadt, 19. Okt. Der ſozialdemokratiſche Wahl⸗ kreisvorſttzende Sauer in Neuſtadt hat ſich an ihm anver⸗ trauten fremden Geldern vergriffen. Es handelt ſich, wie die „N. Bzig.“ meldet, um Unterſchlagung von 734 Mk. Abonne⸗ mentsgelder der„Pfälz. Poſt“. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim Mitteilung, daß wir mit dem heutigen Tage hier in Viernheim eine Niederlage und Verkaufsstelle unſerer Tfkotagen errichtet haben Geschäfts-Eröffnung. Einem tit. Publikum von Viernheim und Umgegend hierdurch die ergekene 53 Weinhbeimerstrasse „Strumpfwaren 4 53 — 2 Der Verkauf unserer eigenen Fabrikate geschieht — nur zu streng festen Original-Fabrikpreisen. Um recht zahlreichen Zuſpruch unter Zuſicherung ſtreng Niederlage der Trikotagen- und Strumpf- Fabrik Neher& Fohlen, Saarbrücken 3. reeller Bedienung bittet Bekanntmachung. Donnerſtag, den 21., Freitag, den 22. und Samſtag, den 23. ds. Mis. wird erhoben: 1. das 4. Ziel dir. Sttuer, 2. das 2. Ziel Tilgungsrente, 3. 4. Periode Forſt- und Feldſtrafe. Viernhelm, den 19. Oktober 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. Sie ſind ſelbſt ſchuld daron, wenn Sie von einem Hähnerauge gequält werden; denn Hühneraugen kommen nur von un⸗ poſſenden Schuhen! Sehen Sie beim Einkauf nur darauf, wirklich gute und paſſende Schuhe zu bekommen und kaufen Sie daher nirgends anders als beim alten Fachmann ** Nicol. Stumpf 4. schuhmachermeister u. Schuhlager Bismarckſtr. 5 Viernheim Btesmarckſtr. 5. 5577277õöͤĩV7?ê y Gegen Huſten und Heiſerkeit ſind Ehrbar's E Eibisch- Bonbons aus der Zuckerwarenfabrik von Gg. 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