böppinger. r — g- Jen ing, buten, gautansſchlag 1 und runpte, cen Uude⸗ zahwefinden. mpewendet, von ell ile bietet daa leinheim Einkauf mit g0hen f. — deen in der len überzeugte Anarchiſten zu erziehen. jene. — N J 1878 Fabse Viernhei Viernheimer Zeitung. 1 Erſcheint dreimal wöchentlich Dienstags, Donnerſtags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntassblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poft Mk. 1.14 vierteljährl. met Amtsblatt Anzeiger Vieruheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Fürgermeiſterei Viernheim. Berbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Ruf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. eee Anzeigen preis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 125. Zweites Blatt ſo fragt man ſich, wenn man von den Tumultſzenen der letzten Tage und Wochen hoͤrt und lieſt. Frankreich und Italien, Oeſterreich und England, die nordiſchen Länder und auch Deutſchland, alle Staaten und Reiche hallen wider von den Proteſtkundgebungen gegen einen angeblichen Juſtizmord. Die Parole lautet nieder mit den Pfaffen! Hoch Ferrer, der Freiheltsmann!— Wer iſt denn dieſer Ferrer, und was iſt ihm geſchehen, daß man ſo entrüſtet tut? Ferrer iſt geboren 1855 in Barcelona als der Sohn armer jüdiſcher Eltern. 7 Jahre lang war er Vahnſchaffner, bis er im Jahre 1885 ſeine Stelle aufgab und in Paris eine Stelle als Sprachlehrer bei einem Frl. Meunié antrat. Im Jahre 1901 ſtarb dieſe ſtreng religtöſe Dame und hinterlteß in Ermangelung anderer Erben ihr Haus im Werte von 750 000 Franken dem Hauslehrer Ferrer zur Grün; dung einer Kinderbewahranſtalt in Barcelona. Ferrer begab ſich mit dem unerwartet erlangten Reichtum alsbald von Paris nach Barcelona, nachdem ſich ſeine Frau wegen Ehebruch von ihm getrennt hatte. Seine 3 Töchter ließ er mittellos in Paris zurück, wo noch jetzt 2 von ihnen im Elend ſchmachten. Das Geld, das von der frommen Stifterin wohltätigen Zwecken gewidmet war, diente Ferrer in Barcelona zu ganz anderen Zielen. Er gründete damit eine ſogenannte„moderne Schule“, deren Direktor er wurde. Welche Zwecke dieſe Schule verfolgte, erhellt aus einem Brief Ferrers an einen Freund, indem er ſchreibt:„Um nicht die Leute zu erſchrecken und der Reglerung nicht einen Anlaß zur Schließung meiner Schule zu geben, nenne ich ſie„die mo- derne Schule“, anſtatt Anarchiſtenſchule; denn das Zel meiner Propaganda iſt, ich geſtehe es offen ein, in den Schu- Mein Wunſch iſt, die Revolution herbeizuführen. Für den Moment müſſen wir uns damit begnügen, in die Kopfe der Jugend die Idee der gewaltſamen Umſtürzung einzupflanzen. Sie muß lernen, daß es gegen die Staatsgewalt nur ein Mittel gibt, die Bombe und das Gift.“ In dieſem Sinne hat Ferrer als Direktor der modernen Schule gearbeitet. Dieſen Geiſt der Revolution, des mörderiſchen Umſturzes atmen auch ſämtliche Lehrbücher Ferrers. Neben ſeiner Tätigkeit als Direktor der anarchiſtiſchen modernen Schule, verſah Ferrer auch die Stelle des Direktors einer Verſandſtelle anarchiſtiſcher Schriften und betrieb einen ausgedehnten Verlag, der die atheiſtiſchen Schulen und Vereine mit dem nötigen Material verſah. Er war gleichſam die Seele des Umſturzes in ganz Europa. Die Aus ſaat dieſer gottes⸗ und religionsfeindlichen ſowie anarchiſtiſch⸗ umſtürzleriſchen Ideen iſt blutig aufgegangen. Barcelona wurde zum Ort der Bombenattentate, die hunderte von Samſtag, den 25. Oktober 1000. der modernen Schule war es, der ſogar auf König Alfons bei ſeiner Vermählung die Bombe warf. Der letzte Aufſtand in Barcelona aber, der wahre Orgien der Blutgier, der Grauſamkeit und Beſtialität an hunderten unſchuldiger Menſchenleben gezeitigt hat, dem Kirchen und Klöſter in Menge zum Opfer gefallen ſind, hat dieſe Früchte in ihrer Vollreife gezeigt. Ferrer ſelbſt hat dieſe Giftſaat nicht nur geſät, wie aus einem Briefe des Berichterſtatters der jüdiſchen „Täglichen Rundſchau“, der der Gerichtsverhandlung gegen Ferrer beiwohnte, hervorgeht, er hat ſogar perſönlichen Anteil an den Greueltaten genommen. Nach einem von den Liberalen Spaniens geſchoffenen Geſetz wurde er deshalb ergriffen und vor das Kriegsgericht geſtellt. Das Kciegsgericht verurteilte ihn zum Tode. Eine Kommiſſion von Rechtsgelehrten revidierte das Urteil und das Oberkriegsgericht beſtaͤtigte es. Ferrer erlitt den Tod als Hochverräter, auarchiſtiſcher Teiter ſtaats feindlicher Amtriebe, als Verbrecher am Ceben u. Eigentum ſeiner mitmenſchen. Der ſpaniſche Staat hat die Welt von dem größten Scheuſal befreit, wie ihn ein ſpaniſcher Zeitungsſchreiber jüdiſcher Abkunft erſt jüngſt genannt hat. In Deutſchland wäre ihm ſchon längſt ſein Handwerk gelegt worden. Was iſt denn los? fragt man ſich nochmals, wenn man die Lebensgeſchichte dieſes der Gerechtigkeit anheimgefallenen Verbrechers kennen gelernt hat. Iſt es möglich, daß ein an- ſtändiger Menſch dieſes verkommene Subjekt in Schutz nehmen kann? Darf ein Staat nicht mehr ſeine Verbrecher ſtrafen? Sind wir ſchon ſo weit, daß das Verbrechen triumphlert? Iſt die Zahl der Anarchiſten, der Feinde von Staat und Geſellſchaft, von Zucht und Sitte ſchon ſo groß, daß in allen Städten tauſende ſich zuſammenſcharen und Brandreden gezen jede Autorität halten, Brandſtiftungen, Generalſtreiks und Demonſtrationen gegen die öffentliche Oednung veranſtalten dürfen? Es ſind nette Ausſichten, die ſich dem beſonnenen Menſchen darbieten, wenn er ſieht, daß ſelbſt Manner, die ernſt genommen ſein wollen, ſich unter die Mordbrennerge- ſellſchaft miſchen und proteſtieren. Doch wir müſſen die Sache tiefer erfaſſen. Ferrer iſt nur ein Name. Der Ferrer-Rummel iſt eine neue Auflage des Kampfes gegen Sitte und Ordnung, des Kampfes gegen die Kirche. Als Garcia Moreno, der edle Präſident der Republik Ecuador nach verſchiedenen Attentaten auf Anſtiften der Loge ermordet wurde, wo waren damals diejenigen, die gegen das ſchreiende Unrecht Proteſt erhoben. Als der unglückliche Kaiſer Maximilian von Mexiko von Aufſtändigen erſchoſſen wurde, wo war da das öffentliche Gewiſſen, das ſich gegen —————— 253. Jahrgang. Menſchenopfern koſteten. Ein von Ferrer angeſtellter Lehrer[einen ſolchen Mord ereiferte. Als die Mordbuben von Bar⸗ celona hunderte unſchuldiger Opfer abſchlachteten, wurden ſte nicht in Schutz genommen, und die unglücklichen Opfer ver⸗ läumdet? Als aber der Arm der Gerechtigkeit jenen Anarchiſten und Mordgeſellen vor ſein Forum zog, da— ein Schrei der Entrüſtung. Der Mordbube war eben ein Freimaurer. Die Loge gab die Parole aus. Sie ſtreute die tollſten Lügen von der Grauſamkeit gegen Ferrer, dieſes unſchuldige Opferlamm des ſpaniſchen Klerikalismus in die Welt hinaus, und Blätter aller Schattierungen von rot bis blau leiern die Töne aach und hetzten die urteilsloſe Menge zum Aufruhr, ſelbſt zu Ge⸗ walttaten auf. Auch unſere edle Viernheimer Zeitung kann ihren wahren Charakter nicht verleugnen. Auch ſte meint, daß die deutſchen Kundgebungen für Ferrer eine Demonſtration für die Gewiſſensfreiheit ſei. Auch ſie iſt demnach der Anſicht, daß der Anarchiſt Ferrer ein Vertreter der Gewiſſensfreiheit und zu Unrecht verurteilt ſei, Unſere obigen Ausführungen über die Taten Ferrers, die ſämtlich von liberalen und amtlichen Organen beſtätigt ſind, geben die Illuſtration zu der Anſicht Ferrers von der Ge- wiſſensfreiheit. Katholiſten die Augen auf! Wer nicht für mich iſt, der iſt wider mich. Der Kampf iſt auf der ganzen Linie entbrannt. Alles wird an den Haaren herbeigezogen, wenn die Kampfgelüſte gegen die Kirche kommen. Es iſt im Großen wie im Kleinen. Wenn in Viernheim ein Katholik einen Fehler macht, ſelbſt wenn es ein Namens katholik iſt, der mit der Kirche keine Verbindung mehr hat, ſofort iſt der rote Mann bereit, die Kirche und die Geiſtlichkeit daſür verant⸗ wortlich zu machen. Hier in dieſem Fall iſt ein politiſcher Verbrecher vom Staate beſtraft worden, ſofort wird er zum unſchuldigen Martyrer geſtempelt, und die unbeteiligte Kirche wird als Mörderin verleumdet. Es iſt eben ein teufliſcher Kampf, der gegen die Kirche geführt wird. Die Kirche iſt auf Fels gebaut; an dieſem Fels haben ſich ſchon viele den Schädel eingerannt, auch dieſen Neueren wird es nicht anders ergehen. Für die beſonnenen Staatsmänner aber iſt die ganze Bewegung eine ernſte Frage; denn der Kampf gegen den Altar ſchließt auch den Kampf gegen den Thron ein. Der Thron aber hat nicht die Ver⸗ heißung ewigen Beſtandes. — 3 2——...—..—..— gelbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. (Nachdruck verboten.) „Ich wüßte nicht, womit ich mich ſo beſonders anſtrengte? Nichtsthun ſoll ja auch angreifend ſein. Ich bin es gewöhnt“, dehnte ſie. „So? Und dieſe vertrackten Sitzungen? Die greifen Sie in dieſem ungewöhnlich warmen Mai wohl nicht an?“ „Ja— die? Aber Friedel nimmt die Sache furchtbar ernſt, was ich ihm nicht verdenken kann. Seine Zukunft hängt doch gewiſſermaßen von dieſem Erfolg ab.“ „Ah, das Gemälde ſoll ausgeſtellt werden?“ Es klang nun doch verbiſſener Aerger aus den Worten. Ettas Laune beſſerte ſich. „Warum denn nicht?“ fragte ſie.„Hätte ich einen Verlobten oder einen Mann, ſo könnte der das wohl verbieten. Mama iſt zes gleichgültig, ob mich die Leute auch noch im Bilde anſtarren. Und mir wird die Sache Spaß machen.“ „Es macht ſich doch ſehr häßlich“, ließ ſich der Rechtsanwalt mit ſüßſaurer Miene vernehmen,„wenn eine junge Dame ſo ſehr von ihrer Schönheit überzeugt iſt. Ich verſtehe die Erziehung Ihrer Frau Mama nicht recht, die da den falſchen...“ „Sollte ſie mich vielleicht Heuchelei lehren?“ unterbrach Etta ſeine weiſen Ausführungen.„Das würde mir häßlich erſcheinen. Was hat auch meine Erziehung mit meinem hoch entwickelten Schönheitsſinn zu thun? Wie albern, wenn ich Ihnen einreden wollte, ich wüßte nicht, daß ich gut ausſehe! Wie albern, wenn Sie mir dies glaubten! Erzählt mir doch mein Spiegel alle Tage, daß ich ganz beſonders reiches Haar habe, und daß meine Augen anders ſind als anderer Leute Augen. Als Kind ſagte man mir ſchon bis zum Ueberdruß Schmeicheleien. Vielleicht bin ich durch ſie verdorben worden. Denn es würde mich tod— unglücklich machen, erwachte ich eines Tages mit häßlichem Geſicht. Doch als beſonderes Verdienſt rechne ich mir meine Schönheit nicht an. Ich habe ſie mir ja nicht ſelbſt gegeben; gerade ſo wie man an ererbten Reichtümern kein Verdienſt hat.—— Wenn 21 Sie nun an mir dieſe Wertſchätzung meiner Perſon nicht moraliſch finden, Herr Rechtsanwalt, ſo geſtehen Sie dies immerhin. Ich bin Ihnen deshalb durchaus nicht böſe. Ich will Ihnen auch gern ſagen, was mir an Ihnen nicht gefällt. Das iſt unter guten Freunden ſo Brauch.“ „O, natürlich! Und ich würde mich glücklich ſchätzen, wenn Sie ſich die Mühe nehmen wollten, meinen Eigenheiten ein wenig nachzuſpüren“, beeilte ſich Bruno Stein von dem ihm jetzt pein⸗ lichen Thema loszukommen.„Vor allen Dingen würde es mir eine Freude ſein, Ihren Wünſchen in dieſer Beziehung nach⸗ zueifern.“ „Sie laſſen ſich alſo noch erziehen? Das iſt ja freilich ſehr ſchön. Leider aber bin ich auch dazu nicht zu gebrauchen. Ich bemerke zwar ſehr wohl die Fehler— pardon, die Eigenheiten der Herren der Schöpfung, aber mein gutes Herz heißt mich dann doch immer ſchweigen“, antwortete ſie mit ihrer unſchuldigſten Miene. Sein Stolz geſtattete ihm nicht, den Gekränkten zu ſpielen. Er lachte laut und luſtig. „Das muß man ſagen“, rief er,„gnädiges Fräulein führen eine gute Klinge!“ Sie nickte gravitätiſch mit dem Kopf. „Um auf anderes zu kommen: Wollen Sie mir Ihr unbe⸗ ſtechliches Auge nicht einmal leihen? Wie denken Sie über meinen Freund Friedel Hemmſchuh? Es liegt mir daran, Ihre Meinung zu erfahren.“ Der eitle Notar glaubte ihr dieſe Phraſe. „Herr Friedrich Hemmſchuh“, begann er würdevoll,„dieſer Friedrich, der ſich als der große Maler, welcher er vor dem Herrn ſein will, noch„Friedel“ nennen läßt?— Nun, der Herr hat jedenfalls viel Selbſtgefühl.“ „Bei dem Manne eine ebenſo ſchätzbare Eigenſchaft, wie bei der Frau“, ſchaltete ſie ruhig ein. „Nun ja! gewiß!“ verſicherte der Rechtsanwalt.„Daß aber Ihr Herr Maler mir gegenüber gar ſo ſehr den ſtolzen Spanier herauskehrt, halte ich für.— Unklugheit. Mein Gott, ich würde ihm gern ein Bild abkaufen, ich würde ihm auch Beſtellungen geben.— Es ſind da in der Villa noch einige leere Wände, die mich direkt ärgern...“ „Und die Sie nun ſo billig dekorieren könnten“, warf ſie lächelnd ein.„Schade!“ „Billig?“ fuhr er haſtig auf. das habe ich nicht geſagt...“ „Aber doch wohl gedacht“, entgegnete ſie ruhig.„Denn da Sie Herrn Friedrich Hemmſchuh für einen talentloſen Menſchen halten, ſind Sie auf Gutes von ihm nicht gefaßt. Und ich weiß ſehr wohl, daß die Villa nur in einigen Nebenräumen noch des Wandſchmuckes bedarf. Wir wollen alſo weiter ehrlich ſprechen, Herr Rechtsanwalt! Bitte, fahren Sie fort.“ „Sie machen mir das ſehr ſchwer, mein gnädiges Fräulein“, ſagte er mit unterdrücktem Aerger im Ton. „Sie behandeln mich heute ſo ſchlecht...“ „Ja, Sie laſſen ſich's ja gefallen!“ amüſierte ſie ſich.„Es hindert Sie niemand, auf und davon zu gehen und mich hier ſitzen zu laſſen...“ „Sie werden doch begreifen, daß ich mich einer ſolchen Takt⸗ loſigkeit nicht ſchuldig machen kann“, erwiderte der korrekt erzogene Rechtsgelehrte. ö Sie ſah mit einem ergebungsvollen Blick zum Himmel auf. „Mon dieu, wie lange wird er mich wohl noch langweilen“, dachte ſie. Und doch machte auch ſie dieſem tete-A-tete kein Ende. Denn ohne Herrn Bruno Stein war es eben auch langweilig in der ſtillen Villa. „Wir wollen wieder zu Friedel Hemmſchuh zurückkehren“, ſprach ſie gefaßt.„Ich habe Ihre eigentliche Meinung über ihn immer noch nicht zu hören bekommen.“ „Meine Meinung iſt“, platzte der geärgerte Notar heraus, „daß ein ſo junger Menſch wie Herr Hemmſchuh nicht der paſſende Gemahl für Sie wäre, mein gnädiges Fräulein!“ Da lachte ihm Etta hell ins Geſicht. ö „Das iſt alles?“ rief ſie überaus heiter. „Dieſe große Weisheit konnte ich mir auch allein zuſammen⸗ buchſtabieren...“(Fortſetzung folgt.) „Nein, mein gnädiges Fräulein. — Anarchismus und Religion. Auch die farbloſe Preſſe, die ſich jetzt ſo eifrig an dem Ferrer⸗Skandal beteiligt, wagt nicht zu leugnen, daß es ſich dabei um einen Vorſtoß gegen den Katholi⸗ zismus, gegen die Religion überhaupt handelt. Hier gibt es eben nichts abzuleugnen. Der Sozialismus hat lange Jahre hindurch Gimpelfang treiben können unter der Flagge„Religion iſt Privatſache“, obgleich er in ſeiner heutigen Form durchweg ſeine Grundlage in der mate⸗ rialiſtiſchen Geſchichtsauffaſſung ſucht. Er konnte das, weil ſeine Agitation ſich mehr auf wirtſchaftliche und ſoziale, weniger auf religiöſe Gedanken und Wünſche ſtützte. Der Anarchismus iſt da ein intereſſantes Kapitel, das gerade jetzt, wo„vornehmſte“ Blätter aller Schat⸗ tierungen dem Ferrer mehr oder weniger Sympathie entgegenbringen, alle Beachtung verdient. Ein intereſſantes Kapitel widmet das„Staatslexikon der Görres⸗Geſellſchaft“, das gegenwärtig am Erſcheinen iſt, dem Anarchismus. Da werden die Gedanken, die die verſchiedenen Begründer und Leiter der anarchiſtiſchen Bewegung erfüllt haben, aufs feinſte dargelegt:„Das Weſen des Anarchismus iſt Auflehnung gegen jede Au⸗ torität und jeden Rechtszwang; nur das, was die ein⸗ zelne Perſönlichkeit nach„vernünftigem und gerechtem“ Ermeſſen für gut hält, ſoll gelten, an Stelle von Recht und Geſetz ſoll der freie Wille treten,“ ſo kennzeichnet der betreffende Aufſatz dieſes für jeden Politiker unent⸗ behrlichen Nachſchlagewerkes die Ziele der konfuſen Ge⸗ danken, die ſich unter dem Worte„Anarchismus“ ver⸗ bergen. Seine geſchichtlichen Darſtellungen gehen auf William Godwin und Proudhon zurück, die vor hundert Jahren zum erſten Male in der neuen Zeit anarchiſtiſche Ideen gepflegt und verteidigt haben. Nach Proudhon ſind alle Menſchen von Natur und ihrer Beſtimmung nach gleich, frei und autonom. Die Ausbeutung des Menſchen durch den Menſchen iſt Diebſtahl, die Regierung des Menſchen durch den Menſchen Sklaverei. Beſeitigung jeder Autorität und daher aller Parteien ſowie abſolute Frei⸗ heit des Menſchen iſt daher Proudhons Ziel. In der Ab⸗ lehnung jeglicher Autorität liegt ja bereits die Ab- lehnung der Religion begründet, aber den eigentlichen Kampf mit der Religion nahm erſt Wilhelm Marr in das Programm des Anarchismus auf, nachdem Max Stir⸗ ner, Moſes Heß und Karl Grün mit eigenen„Syſtemen“ und nicht minder großer Leidenſchaft die Maſſen zu beeinfluſſen verſucht hatten. Eine eigentliche Bedeutung ſollte der Anarchismus aber erſt erlangen, als ſich die ruſſiſchen Nihiliſten ſeiner annahmen, die ihn aus der Theorie ins politiſche Leben einzuführen beſtrebt waren. Dadurch wurde der neu⸗ zeitliche politiſche Anarchismus geſchaffen. Unſer Staatslexikon ſagt darüber:„Derſelbe beruht auf einer Verbindung von Elementen der älteren Richtung mit dem ruſſiſchen Nihilismus, der die heutige Geſell— ſchaftsordnung, weil ſie heilungsunfähig ſei, vollſtändig beſeitigen und aus den Trümmern der wiedergeborenen Menſchheit glücklich und frei hervorgehen laſſen will.“ Der erſte und bedeutendſte Förderer dieſer Ideen war der frühere ruſſiſche Artillerie-Offizier Bakunin, der an den revolutionären Beſtrebungen um die Mitte des vo⸗ rigen Jahrhunderts lebhaften Anteil nahm, dann nach vielfachen Irrfahrten und Schickſalen über Sibirien in England und der Schweiz lebte und von dort aus einen ſtarken Einfluß auf die Maſſen ausübte.“ An Stelle des Staates ſchlechthin ſoll die völlig ſtaatsloſe freie Ge— ſellſchaft treten mit kollektivem Eigentum an den Pro⸗ duktionsmitteln, aber mit einer Organiſation der Ge—⸗ ſellſchaft und des Geſellſchaftseigentums von unten nach oben durch freien Vertrag und freie Vereinigung, nicht von oben nach unten vermittelſt irgendwelcher Autorität. Nur die Gewalt, nicht das allgemeine Stimmrecht kann den Anarchismus zum Siege führen.“ Es iſt bekannt, welchen Einfluß Bakunin und als ſein Nachfolger— Bakunin ſtarb 1867— Krapotkin oder Kropotkin aus- übten und ausüben. Auf deutſcher Seite machte beſonders der ehemalige Buchbinder Johann Moſt, der bekanntlich 7906 im Elend in Newyork ſtarb, von ſich reden. Ueber- all wurden ſcharfe Maßnahmen gegen die Anarchiſten durchgeführt, die die Häupter ruhelos von einem Lande zum andern trieben. Es iſt klar, daß eine Bewegung, wie ſie in den verſchiedenen nach dem Staatslexikon zitierten Grundge⸗ danken hervortritt, keinen Halt haben kann, weil die menſchliche Natur ihrer Verwirklichung entgegenſteht. Da⸗ her war das Leben der Führer und Theoretiker denn auch ein ununterbrochenes Suchen. Proudhon hat im Alter ſein Lebenswerk„als ein nie zu verwirklichendes Ideal“ über Bord geworfen. Die anarchiſtiſche Doktrin bedarf einer ein⸗ gehenden Widerlegung. Sie geht von unhaltbaren Vor⸗ ausſetzungen aus, ſie iſt voller Widerſprüche in ſich ſelbſt und abſurd in ihren Forderungen. Die Menſchen ſind durchaus nicht ohne natürlichen Leidenſchaften, nicht von Natur aus abſolut gut. Keine Ordnung iſt ohne Einheit und Unterordnung, keine Organiſation irgendwelcher Art ohne autoritative Machtbefugniſſe denkbar.“ Damit trifft das Staatslexikon den Nagel auf den Kopf. Daraus wird es vor allem verſtändlich, woher der maßloſe Haß ge— rade dieſer Kreiſe gegenüber dem Katholizismus kommt: Seit zwei Jahrtauſenden ſteht der Katholizismus wie ein feſter Fels in den brandenden Wogen der Nattonalitäten⸗ Kämpfe. Staatsgebilde ſtärkſter Art ſind inzwiſchen in Trümmer gegangen, aber der Katholizismus als feſteſter Hort der Autorität ſteht unerſchütterlich, unantaſtbar da. Daher die ohnmächtige Wut, die jetzt ſo furchtbare Er— ſcheinungen gezeitigt hat. Politiſche Nundſchau. 1 41) Der Grenzzwiſchenfall bei Villerupt. Die fran⸗ zöſiſche Zeitung„Le Petit Pariſien“ bringt eine Dar⸗ ſtellung des Zwiſchenfalles an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze, der ſich bei Villerupt(Kr. Diedenhofen) abge⸗ ſpielt hat. Demnach waren zwei franzöſiſche Zollwäch⸗ ter mit der Gepäckreviſion der Bagage von deutſchen Reiſenden beſchäftigt, und zwar in ihrer Hütte, welche ſich auf der Straße von Audun le Tiche befindet. Plötz⸗ lich wurden ſie von 20 Italienern, welche aus der Ort⸗ ſchaft Dudelange kamen, umzingelt und in Ausübung ihrer Tätigkeit geſtört. Die Italiener ſtießen Rufe aus: „Nieder mit Frankreich“, zogen ſich in den an⸗ ſtoßenden Garten zurück und begannen die beiden Wächter mit Steinen zu bewerfen, und einer von dieſen wurde durch einen Steinwurf an der linken Seite verletzt. Nun zogen die beiden Beamten ihre Revolver und gaben auf ihre Angreifer Schüſſe ab. Andere Wächter eilten herzu und feuerten ebenfalls auf die jenſeits der Grenze nach Deutſchland zu entfliehenden Italiener, von denen auch einige durch Schüſſe verletzt ſein ſollen.— Nach dieſer Darſtellung iſt die Sache ja verhältnismäßig harmlos. Es bleibt jedoch abzuwarten, welches Reſultat die amt⸗ liche Unterſuchung haben wird. (—) Die armen Genoſſen. In den„Sozialiſtiſchen Monatsheften“ veröffentlicht Genoſſe Max Maurenbrecher einen beachtenswerten Aufſatz. Er klagt darüber, daß die Sozialdemokratie wenig für die Phantaſie biete, daß das ewige Wettern über den Feudalismus, den Kapitalismus und die Bourgeoiſie abſtoßend, ein⸗ ſchläfernd und ſaalverödend wirken müſſe. Das iſt völlig richtig. Es gibt nichts Oederes und Herztötenderes als die Gedankengänge und die Redensarten der Sozialdemo⸗ kratie. Wer ihr verfallen iſt, der muß auf alles ver⸗ zichten, was die Seele belebt und ergreift. Das gilt beſonders von der Jugend. Eine Jugend, die in ſozial⸗ demokratiſchen Ideen aufwächſt, muß verkümmern und da⸗ hinſiechen. Vor allen Dingen hebt aber Maurenbrecher hervor, daß die Sozialdemokratie das befreiende Lachen verlernt und ihren Anhängern genommen habe. Auch darin hat er völlig und unzweifelhaft recht. Die Sozialdemokratie iſt ſo unfroh, ſo grämlich wie nur möglich. Sie verſucht ſich ja auch bisweilen im Witze; aber ihr Witz iſt ſchal, gemacht oder brüsk und beißend. Ihm fehlt das Erhebende, das Befreiende, das Verſöh⸗ nende des echten Humors. Eine ſolche Bewegung kann wohl die Menge verbittern, aber ſie vermag ſie nicht die Dauer zu befriedigen. — Geheimrat Albert Mießner, der Korre⸗ ſpondenz⸗Sekretär und Schatullenverwalter des Kaiſers, iſt Donnerstag nachmittag in Wilmersdorf bei Berlin geſtorben.— Geheimer Oberregierungsrat Albert Mießner wurde am 10. Oktober 1837 geboren und trat 1855 in den Staatsdienſt ein. 1867 wurde er in das Geheime Zivilkabinett berufen. Im Gefolge des alten Kaiſers nahm er 1870 an den Feldzügen teil. Beim Regierungsantritt Kaiſer Wilhelms II. ſchied er aus dem Staatsdienſt aus und trat in die Hofverwaltung über; 1904 erhielt er den Titel als Geheimer Oberregierungs⸗ rat; am 12. Dezember 1905 feierte er unter außeror⸗ dentlicher Teilnahme des Hofes und der hohen Beamten⸗ welt ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. () Der unpolitiſche Hanſabund. In einer Zuſchrift an das„Berliner Tageblatt“ beklagt ſich der„Hanſa⸗ bund“ über eine Verfügung des Landrates des Kreiſes Teltow, wonach die Innungen dem Hanſabunde nicht kor⸗ porativ beitreten dürfen. Er ſchreibt u. a.: „Dieſe Verfügung iſt unrichtig, weil der Hanſabund nach ſeinem am 4. Oktober d. J. einſtimmig feſtge⸗ ſtellten Programm und nach dem ganzen Zweck und Ziel ſeiner Gründung keine politiſche Partei iſt, ſondern Gewerbetreibende aller politiſchen Rich⸗ tungen in ſich vereinigt.“ Gleichzeitig hat der„Hanſabund“ bereits eine Probe ſeiner„unpolitiſchen“ Haltung abgelegt. Bei den ba⸗ diſchen Landtagswahlen hat er in Mannheim einen Aufruf verbreitet, in welchem er ſeine Mitglieder auffor⸗ dert, ausſchließlich liberale Landtagskan⸗ didaten zu wählen. Der Verſuch des Hanſabundes, ſeinen wahren Charakter zu verheimlichen, mißlingt je länger je mehr. Heer und Marine. § Die Luftſchiffmanöver. Die erſten angekündigten deutſchen Luftſchiffmanöver werden nun am nächſten Mon⸗ tag in Köln ihren Anfang nehmen. Sie werden Ge— legenheit bieten, die drei Hauptſyſteme des deutſchen Lenkballons zu vergleichen, gleichzeitig wird man das ſeltene Schauſpiel genießen können, die lenkbaren Luft⸗ ſchiffe„Zeppelin 2“,„Parſeval 3“ und„M. 2“(Militär⸗ luftſchiff 2) nebeneinander manöverieren zu ſehen. Die Manöver werden drei bis vier Wochen dauern. Es ſoll verſucht werden, möglichſt lange Zeit mit einer Gas⸗ füllung ohne Nachfüllungen auszukommen. Den Schluß des Manövers bildet eine Vergleichsfahrt aller drei Bal⸗ lons. Zur Bedienung der Ballons und für die Be⸗ ſatzung der Gondeln ſind fünf Offiziere und 207 Mann des Luftſchifferbataillons in Köln eingetroffen. 5 iſt bereits ſeit Wochen in Köln, der„Parſeval 3“ iſt jüngſt mit der Bahn angelangt. In Köln wird ſpäter nur„P. 3“ bleiben, die beiden anderen ſollen nach Metz überſiedeln. Bei den Manövern wird das Luftſchiff „Zeppelin 2“ von Oberingenieur Dürr geleitet. Den „Parſeval 3“ wird Hauptmann v. Kehler und„M. 2“ Major v. Sperling übernehmen. Eu ropäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. ? Am vergangenen Mittwoch ſollte ein kritiſcher Tag erſter Ordnung ſein. Er war der Stichtag für die Wiedereröffnung des öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſes und für einen in der Hofburg unter Vorſitz des Kaiſers abgehaltenen ungariſchen Kronrat. Von dem erſteren Er⸗ eignis erwartete man eine bedeutſame Wendung in der inneröſterreichiſchen Politik, von dem letzteren die end⸗ liche Entſcheidung der ungariſchen Kriſe. Aber die Ent- ſcheidung iſt mal wieder auf die lange Bank geſchoben worden. Die ſlawiſche Union hat im öſterreichiſchen Ab⸗ geordnetenhauſe die Vertagung der Wahl des Präſidiums auf Freitag durchgeſetzt, und der nur 25 Minuten wäh⸗ rende ungariſche Kronrat brachte auch nichts weiter als einen Aufſchub. Spanien. : Infolge der Ferrer⸗Angelegenheit hat, Blättermel⸗ dungen zufolge, das Kabinett Maura demiſſioniert. Ein Telegramm aus Madrid vom 21. Oktober, 3 Uhr nach⸗ mittags, lautet: Miniſterpräſident Maura hat ſeine De⸗ miſſion gegeben, die vom König angenommen wurde. Die Demiſſion des Miniſterpräſidenten wurde bereits er⸗ wartet, da ſeine Stellung durch die Auslegung der Fer⸗ rer⸗Angelegenheit und die ſcharfe Oppoſition, die die Re⸗ gierung in der Kammer fand, erſchüttert war. Serbien. a: Der neulich angekündigte Armeeſkandalſcheint ein Rekordbrecher zu werden. Selbſt Serbiens großer Bruder, Rußland, iſt in den Schatten geſtellt. Soll doch die Seele der Veruntreuungen und Unterſchla⸗ gungen Peter, der König der Serben, ſelbſt ſein. Die hauptſächlich kompromittierten Stabsofftziere, dar⸗ unter die Oberſten Wlajic, Raſchic und der Major Liubi⸗ ſic, behaupten, ſchriftliche Beweiſe in der Hand zu haben, daß ſie gar nicht ſchuldig ſeien, ſondern daß der König Peter die Betrügereien und Defraudationen an dem Mi⸗ litärbudget befohlen habe. 12 Millionen Francs ſind in die Taſchen der Schuldigen gewandert, dafür iſt ein entſprechender Mangel an Qualität bei der geſamten ſer⸗ biſchen Munition feſtgeſtellt worden, beſonders ſchlecht ſind die Granaten, die vorigen Winter von der Fabrik Schneider ⸗Creuzot geliefert worden ſind. Die Unter⸗ ſuchungskommiſſion hat ferner feſtgeſtellt, daß die Ober⸗ ſten Wlajic und Raſchic jetzt ein Vermögen von andert⸗ halb Millionen Franes beſitzen, während ſie bis vor kur⸗ zem als arme Offiziere galten. Wlajic iſt das Opfer ſeiner Ehrlichkeit geworden, er hatte das geſtohlene Ver⸗ mögen bei der Belgrader Steuerkommiſſion angemeldet.— Eine Beſtätigung dieſer vorläufig noch unkontrollierbaren Gerüchte bleibt abzuwarten. 1. Dänemark. * In Dänemark ſteht anſcheinend der Sturz des Kabinetts Holſtein bevor, das erſt vor zwei Mo⸗ naten ans Ruder gelangt iſt. Im Folkething hat näm⸗ lich die Rechte folgenden Antrag eingebracht: Indem das Folkething dem Miniſterpräſidenten Grafen Holſtein als Leiter und Mitglied des Miniſteriums das Mißtrauen ausſpricht, geht das Haus zur Tagesordnung über. Im Verlauf der weiteren Beratung brachten auch die Radikalen und die Sozialdemokraten den Antrag ein, dem Miniſterium Holſtein ein Mißtrauensvotum auszuſprechen. Die Wortführer der Regierungsparteien erklärten ſich gegen die Anträge. Der Miniſterpräſident führte aus, die Angriffe auf ihn ſeien unbegründet, ſeine Haltung ſei vollkommen korrekt geweſen. Da er ſeine Auf⸗ gabe, die neuen Militärgeſetze durchzuführen, gelöſt habe, ſei es ihm gleichgültig, was angenommen werde. Er wolle aber darauf aufmerkſam machen, daß das ganze 8 in dieſer Sache mit ihm ſolidariſch enke. * Soziales. . Zechen verband und Arbeitsnachweis. Wie die „Aheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ von gut unterrichteter Seite erfährt, dürfte der Zechenverband es überhaupt ab⸗ lehnen, mit dem Bergarbeiterverband über die Einführung des Arbeitsnachweiſes zu verhandeln. Der Zechenverband ſtehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die in der Siebenerkom miſſion vertretenen Arbeiterver⸗ bände keine Vertretung der Geſamtbelegſchaft darſtellen. Außerdem müſſe der Zechenverband es ablehnen, mit Leuten in Beratung zu treten, die fortgeſetzt die Berg⸗ werke in der Preſſe und in Verſammlungen beſchimpfen und die Arbeiterſchaft in„frivoler“ Weiſe verhetzen. Auch habe es ſich bei früheren Gelegenheiten gezeigt, daß die Verbände keinen ausſchlaggebenden Einfluß bei den Be⸗ legſchaften beſitzen und gar nicht in der Lage ſeien, Abmachungen bei den Arbeitern durchzuſetzen, die den radikalen Elementen nicht behagen.— Ein derartiges Verhalten ſieht dem Zechenverband recht ähnlich. Aber nach all den Erfahrungen, die man bisher mit ihm gemacht hat, war kaum etwas anderes zu erwarten. E Der Streik in der Wolffſchen Zelluloidwarenfa⸗ brik in Nürnberg, der etwa 3 Monate dauerte und in deſſen Verlauf es häufig zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen Streikenden und Arbeitswilligen kam, wurde nach zweitägigen Verhandlungen beigelegt. Aus Stadt und Land. Schwere Bluttat bei Leipzig. Der privatiſierende Gutsbeſitzer Hohtanz verſuchte in Liebertwolkwitz bei Leipzig ſeine von ihm getrennt lebende Gattin zu er⸗ ſchießen. Er hatte ſich in die Wohnung des Brennerei⸗ meiſters Jakob, wo ſich die Frau zum Beſuche befand, unbemerkt eingeſchlichen und feuerte auf die im Zimmer befindlichen Perſonen fünf Schüſſe aus ſeinem Revolver ab. Die Gattin erhielt zwei Schüſſe in den Unterleib, der Brennereimeiſter Jakob zwei Schüſſe in den Kopf und die Schweſter der Frau einen Streifſchuß am Bein. Dann ſchoß ſich der Gutsbeſitzer die letzte Kugel in die linke Schläfe und durchſchnitt ſich die Pulsader der linken Hand. Alle Verwundeten wurden in das Leipziger Kran⸗ kenhaus übergeführt. Auf dem Transport iſt der Bren⸗ nereimeiſter Jakob geſtorben. Als Motiv für die Tat wird Rache angegeben, da die Frau es abgelehnt hatte, die eheliche Gemeinſchaft wiederherzuſtellen. Der Zu⸗ ſtand der Verletzten iſt bedenklich, man hofft ſie jedoch am Leben zu erhalten. Die Flugwochen von Paris und Blackpool. Da das Komitee von Juviſy bei Paris die Verlängerung des Termins für die Wettflüge bis Sonntag abgelehnt hat, ſind die offiziellen Flugverſuche beendet. Den erſten Preis des Munizipalrates erhielt de Lam⸗ bert, den erſten Preis des Generalrates erhielt eben⸗ falls de Lambert, den zweiten Gobron, den dritten Bregi und den vierten Paulhan.— Den Großen Diſtanz⸗ preis von Blackpool von 2000 Pfund errang Farman mit einem Flug von 47 Meilen. Rougier erhielt für einen Flug von 17 Meilen den zweiten Preis (720 Pfund), den dritten Preis(280 Pfund) erhielt Paulhan für einen Flug von 12 Meilen. l ** Ein Kußrekord. Bei der Vorſtellung der ſizilia⸗ niſchen Dialekttruppe des Schauſpielers Graſſo im Po⸗ liteama Adriano zu Rom mußte in dem Schauſpiel„Das Feſt von Aderno“ ein Schauſpieler dem Heldendarſteller Graſſo einen Dolchſtich verſetzen. Dies geſchah mit ſolcher Gewalt, daß der 30 Zentimeter lange Dolch der Hand des Schauſpielers entglitt und in die erſte Zu⸗ ſchauerreihe flog, wo er einen Herrn an der Schläfe traf. Dieſer nahm den Dolch und warf ihn auf die Bühne zurück, wo ihn Graſſo wütend zerbrach und die Vorſtellung unterbrach. Glücklicherweiſe war die Ver⸗ wundung des Zuſchauers nur leicht. Nach der Vorſtellung begab ſich der Verwundete zu Graſſo auf die Bühne, der ihn um Entſchuldigung bat und fünfzigmal küßte. ** Unter Choleraverdacht wurde in Berlin der 38⸗ jährige Arbeiter Karl Kadiſchke aus Lichtenberg in die Charitee eingeliefert. Allem Anſchein nach liegt keine Cholera, ſondern Darmkatarrh vor. Der Kranke wurde trotzdem aus Sicherheitsrückſichten iſoliert. Zu der aus Königsbera verbreiteten amtlichen Meldung über die mal ein Dit lan ſern fähr erl. hin U . nächst Gaslicht. Cholergerkrankungen in Andreiſchken wird berichtet, daß außer dem Arbeiter Schulz auch der Arbeiter Naujok an Cholera geſtorben iſt. Bei Frau Naujok ſind zwar Cholerabazillen feſtgeſtellt worden, jedoch liegt bisher eine Erkrankung nicht vor. * Als Mörder der Berliner Vertäuferin Rakowski kommt unzweifelhaft der Friſeur Jünemann in Betracht, in deſſen Wohnung blutbefleckte Kleider, ein blutbeflecktes Hemd und blutbeſudelte Stiefel und Unterkleider gefun⸗ den worden ſind. Das Meſſer iſt nach Ausſage der Wirtstochter bereits vor zwei Monaten von Jünemann bei Otto Schulz in der Potsdamerſtraße gekauft wor⸗ den. Kriminalpatrouillen ſind zur Obſervierung der Rennplätze und der Bahnhöfe abgeſandt, um dort eventuell des Täters habhaft zu werden. Dieſer iſt von kleiner Mittelfigur, hat ſchwarzes Haar, ſchwarzen Schnurrbart und auffallend brünetten Teint. Er war bekleidet mit hellgrauem Paletot und einem ſchwarzen ſteifen Hut. * Bombenexploſion in München. Vor dem Hauſe des in der Burgſtraße wohnenden Hofpoſamentiers Beck, neben dem alten Rathauſe, wurde in der Nacht zum Donnerstag eine Sprengpatrone zur Entladung gebracht. Die vom Knall aufgeweckten Bewohner der Nachbarhäuſer ſahen die Straße voll Rauch und glaub⸗ ten zuerſt, ein im Umbau befindliches Haus ſei einge⸗ ſtürzt. Der Umfang der Zerſtörungen hat ſich als nur geringfügig herausgeſtellt. An drei Häuſern ſind die Fenſterſcheiben teilweiſe zerſprungen. Auf dem Bürger⸗ ſteig vor dem Hauſe Becks wurde eine leere Metall- hülſe gefunden. Im Aſphaltpflaſter befand ſich nur ein handgroßes Loch. Der Urheber des Bubenſtücks iſt noch nicht ermittelt. Auffallend iſt es, daß gegen 1 Uhr, etwa eine halbe Stunde vor der Exploſion in der Burg⸗ ſtraße, in der Sprengmittelabteilung des Deutſchen Mu⸗ ſeums vom Kontrollwächter ein Dieb betroffen wurde, der ſich dort offenbar hatte einſchließen laſſen. Er ſprang beim Herannahen des Wächters zum Fenſter hinaus. Dieſer ſandte ihm einen Fehlſchuß nach und verſtändigte ſofort die Polizei, die mit Polizeihunden, aber vergeb⸗ lich, die Verfolgung aufnahm. Die im Deutſchen Muſeum ausgeſtellten Dynamitpatronen ſind ſelbſtverſtändlich leer. Ein Signalapparat am Parſevalballon. Der Par⸗ ſevalballon erhob ſich Mittwoch abend kurz vor 6 Uhr, um einen neuen Signalapparat auszuproben. Die Gondel war bei dieſer Einrichtung von elektr iſchen Glühlampen um kränzt, die von einem durch Luft⸗ ſchiffmotor getriebenen Motor geſpeiſt wurden. Der Ver⸗ ſuch an dem verankert über dem Platz ſchwebenden Luft⸗ ſchiff gelang ſehr gut. Mutter und Sohn. Eines plötzlichen Todes iſt die Witwe Dollmann zu Charlottenburg geſtorben. Die 64 Jahre alte Frau war ſeit dem vor vier Jahren er- folgten Tode ihres Mannes infolge eines Sturzes an einem Fuß gelähmt und daher beſtändig auf die Be⸗ nutzung eines Rollſtuhles angewieſen. Ihr einziger Sohn, ein Regierungsbaumeiſter, hatte ſeine Stelle bei der Eiſen⸗ bahn wegen eines nervöſen Leidens aufgeben müſſen. Er bereitete der alten Frau großen Kummer. Trotz alledem konnte ſich Frau Dollmann nicht dazu ver⸗ ſtehen, ihren Sohn in einer Heilanſtalt unterbringen zu laſſen. Endlich gab ſie dem ärztlichen Rate ihre Zu⸗ ſtimmung. Als der Sohn Mittwoch nacht gegen 3 Uhr nach Hauſe kam und die Haustür aufſchließen wollte, wurde er von Wärtern gepackt und in eine Nervenheil⸗ anſtalt übergeführt. Durch die Mitteilung von der Unter⸗ bringung ihres Sohnes geriet die alte Frau in eine ſolche Aufregung, daß ſie, von einem Herzſchlage getroffen, nach wenigen Augenblicken ſtarb. ** Soldatentragödie in der Kaſerne. Der ſeit acht Tagen eingezogene Rekrut Sonntag aus Hohenſtein vom Infanterie⸗Regiment Nr. 104 in Chemnitz verübte Selbſt⸗ mord. Er ſtürzte ſich aus dem vierten Stock der Kaſerne hinab und war ſofort tot. Die Unterſuchung verlief bis jetzt reſultatlos. Offiziell wird als Motiv der Tat Schwer⸗ mut angegeben. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Donnerstag früh um 7 Uhr wurde die Ortſchaft Am⸗ malati auf Sizilien und einige umliegende Dörfer von einem wellen förmigen Erdbeben heimgeſucht. Die Bevölkerung hält ſich im Freien auf. In der Wellblechfabrik von Graßmann in Bres⸗ lau wurden bei einer Keſſelexploſion der Schloſ⸗ ſermeiſter Henning getötet und ein Arbeiter lebensge⸗ fährlich verletzt. Die Vertreter der Magdeburger Arbeiterſchaft erklärten den zur Abwehr gegen die Verteuerung ver⸗ hängten Bierboykott für aufgehoben. In Augsburg hat in der Brauerei Kaehn ein Tage⸗ löhner einen anderen im Streit erſtochen und einen dritten erheblich verletzt. Der Täter iſt flüchtig. Im Kohlenbergwerk Frielendorf wurde der Bergmann Rauch von herabſtürzenden Geſteinsmaſſen ge⸗ tötet, der Bergmann Jaeckel erlitt eine ſchwere Kopf⸗ verletzung. In Nordhauſen wurde der Kurpfuſcher Zſcheye verhaftet, nachdem eine Beamtenfrau ſeinen Me⸗ dikamenten erlegen war. Briefſchaften und ein Medika⸗ mentenlager wurden beſchlagnahmt. Die Leiche der am 18. März in Herkries tot aufge⸗ fundenen Witwe Jürgenſen, die angeblich einem Herz⸗ ſchlage erlegen war, wird jetzt exhumiert, da man Mord vermutet. In der Müllerſchen Kunſtfärberei fiel der Arbeiter Heckeroth in einen mit kochen der Farbe gefüllten Keſſel. Er konnte nur als Leiche aus dem Keſſel her⸗ ausgeholt werden. Auf der Strecke Zoppot—Neuſtadt hantierte der Lo⸗ komotivheizer Grellewicz mit einem Revolver. Die Waffe entlud ſich und drang dem 19 Jahre alten Heizer Anton Radtke ins Herz. Radtke war ſofort tot. Aus Nah und Fern. Landeskomitee der hefſiſchen Zeutrums⸗ partei. Das Landeskomitee der heſſiſchen Zentrumspartei tritt am Dienſtag, den 9. November, nachmittags halb 3 Uhr, im„Frankfurter Hof“, zu Mainz zu einer Tagung zuſammen. Tagesordnung: Wahlrechts vorlage; Gemeindeſteuerreform; Sonſtiges. Bei der wichtigen Tagesordnung iſt vollzählige Beteiligung der Landeskomtteemitglieder zu wünſchen. — Lorſch, 22. Okt. Auch unſer Ort erhält dem⸗ Wegen Erbauung einer Gasfabrik ſchweben zur Zeit Verhandlungen mit einer Firma in Kaſſel. Worms, 21. Okt. Auf der Strecke Malnz— Worms wurde vorgeſtern ein Unbekannter von einem Eiſenbahnzug in der Nähe der Eiſenbahnbrücke totgefahren. Die Leiche war vollſtaͤndig verſtümmelt; das Herz des Getöteten wurde im Haupthahnhof auf einem Trittbrett des Zuges gefunden. — Mainz, 22. Okt. In die Irrenanſtalt Alzey wurde der Schiffer Feth aus Weiſenau gebracht, um auf ſeinen Geiſteszuſtand geprüft zu werden. Feth hatte auf der Rheinſtraße hier ein Mädchen namens Müller durch Meſſer⸗ ſtiche getötet. — Alzey, 22. Okt. Von einem bedauerlichen Un- glücksfall wurde der Landwirt Wilhelm Böhmer betroffen. Der 26jährige Sohn fuhr mit einem Faß Moſt den ſteilen „Grun“ herunter. Das Pferd ging durch, dabei kam Böhmer zu Fall und das Rad ging ihm direkt über den Kopf. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Verunglückte iſt der einzige Sohn und war erſt ſeit 5 Wochen verheiratet. A Dieburg, 22. Ott. Die durch die Betrügereien des Notars Link in Dieburg Geſchädigten ſollen jetzt dem früheren Kammerbeſchluß gemäß eine Entſchädigung erhalten. Die Regierung hat zu dieſem Zweck bei der Kammer einen Betrag von zirka 15000 M. angefordert, deſſen Mittel aus 5 Verfugung ſtehenden Fonds von 1908 gefordert werden. — Bruchſal, 22. Okt. Der Mörder des Waldhüters Firukes von Forſt wurde geſtern morgen in der Perſon des verh. Zigarrenarbeiters Feuerſtein verhaftet. Er hatte den Verdacht durch ſein verſtörtes Weſen auf ſich gelenkt. Man holte ihn heute fruͤh vom Felde und führte ihn den Pollzei⸗ hunden zu. Dieſe ſprangen ihm bis an den Hals. Die Tat wurde bereits Sonntag nachmittag verübt. Feuerſtein wurde an dieſem nachmittag geſehen, als er erregt vom Walde kam. Marktbericht. — Seckenheim, 20. Okt. Der geſtrige Schweinemarkt war mit 44 Stück Miſchſchweinen befahren, welche alle zum Preiſe von 23—30 Mk. pro Paar verkauft wurden. Für die Redaktion verantwortlich: Wilh. Bingener, Viernheim . 7 0 o G 8 525 Fůùn den V V 0 e Herbsthglbinter bedarf K 60 108 gosse Hustbah] in vo N„ Damen- u. Hinderconleolion, Oe Hleidenſtoffe, Baumwolliuosren, „ Hute, Meib. u. Molſaboren, Mische, 0 Gardinen, Jeppiche und Belien. 1 Bjllige Preise Gule Bedienung/* Damon-Stenografan-Verein,„Gabelsberger“ Viernheim. Im November beginnt wieder ein Anfänger-Kursus und werden Anmeldungen bei den Vorſitzenden entgegengenommen. Das Hanorar beträgt einſchließlich Lehrbuch Mk. 6.— NB. Von Montag, den 25. ds. Mts. beginnen wieder dle regelmäßigen Unterrichs ſtunden. Schirme fr 15 Herren Es last Ihr Vorteil wonn Sle Nchirme im Spezial- geschäft laufen. Obfirme für Damen — Dol 1.50 Hapd- Schübe 1 2.28 80 8 2.25 8 AW 2.75 bis e r bis Mk. 50 n Mk. 50.— irm- Stock- Tab Molz& Forbach; + 1, 3 mammnEim greiteste. zwischen Warenhaus Kander und Hotel Neckartal. Einige neue Waſchmaſchinen ſind billig zu verkaufen. Wo, ſagt die Exp. d. Bl. 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