1 — Taube neuesten J Pfg. 8— Aen. lefeln guter Jer, in Sohm Schſennng, — II ig. 1 palmona l. en ſpännig —— — Piernheimer Zeitung. FErcchent dreimal wöchentlich Nenſtags, Donnerſtags u. Samſtags wit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchließl. Traägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. lie inhei Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. Anzeiger Niernheimer Nachrichten. der Großherzaglichen Fürgermeiſterei Viernheim. Herbreitetſte und geleſenſte Jeitung in Diernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Ruf 20. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Vr. 122. e 1 — Die amtlichen Ferrerakten. Endlich ſind die Akten des Ferrerprozeſſes von der ſpaniſchen Regierung veröffentlicht worden. Sie bilden eine anſehnliche Brochüre und liefern den evidenten Beweis, daß Ferrer nicht wegen ſeiner Geſinnung, ſondern wegen ſeiner Verbrechertaten nach Recht und Geſetz zum Tod verurteilt worden iſt. Wir können hier nicht alles bringen, was die Brochüre bietet. Vieles iſt ja bereits bekannt. Nur jene Stellen wollen wir hier anführen, die ſeine Teilnahme an den letzten Greueltaten in Spanlen beleuchten: Prozeß verfahren Seite 67: An die Z ugen durfen keine Fragen gerichtet werden, die ſuggeſtiv wirken, bei den Fragen darf kein Zeuge getäuſcht oder von vornherein auf eine beſtimmte Antwort geleitet werden.(Art. 435 des Geſetzes.) Seite 68: Die Feſtſtellung der Perſonen durch die Zeugen erfolgt aus einer Gruppe von mindeſtens ſechs Individuen von ähnlichem Ausſehen, wobei der Angeklagte beſtimmt erkannt werden muß.(Art. 422 und 424.) Seite 67: Der Angeklagte kann, ſo oft und wenn er will Erklärungen abgeben(Art. 465), er kann mündlich oder ſchriftlich jeden im Prozeß verfahren auftretenden Richterbeamten ablehnen(Art. 362 und 365) Die Vorverhandlung iſt öffentlich. Der Angeklagte beſtimmt ſeine Verteidiger ſelbſt. Beiden wird die Anklage- ſchrift verleſen. Der Angeklagte kann Vorhalte machen, Zeugen verlangen, Entlaſtungszeugen beantragen. Er erſährt die Namen der Richter, die in der Hauptverhandlung über ihn urteilen, damit er eventuell den einen oder anderen ab⸗ lehnen kann. Bei der Hauptverhandlung iſt der Angeklagte zugegen. Am Schluß kann er noch ſprechen, was er für opportun erachtet. Mit anderen Worten: Der Angeklagte hatte dieſelben Rechte, wie er ſie in den anderen Staaten Europas beſitzt. Beſonders ſei hervorgehoben die einwandfreie Zeugenver⸗ nehmung und die Zeugenprobe. Sie mußten den Ange⸗ klagten aus 6 ähnlichen Menſchen herausfinden, wenn ſie bezeugen wollten, daß ſie ihn dies oder jenes tun ſahen. Nach dieſem Verfahren wurden 48 Zeugen, die zumeiſt noch Republikaner, alſo Gegner der beſtehenden Staatsform ſind, vernommen. Einige ihrer Ausſagen lauten nach dem amt⸗ lichen Bericht: Seite 57:„Die hervorſtechenden Tatſach en, welche das Eingreifen des Angeklagten in die Ereigniſſe von Barcelona, Premia und Masnou charakteriſieren“: Zwei Kabvalleriſten einer Patrouille ſahen Ferrer am 26. Juli abends 6 Uhr in einer 2 von Rebellen 1 der erde Antonio 3 Dieuftag, den 9. Arnber 12⁰⁰. 28. 8 ſie erkannten ihn wieder bei der een dune, mit einer J muͤhungen, die auarchſſtiſche Arbeiterunion zu revolutionären Gruppe von Gefangenen(ſiehe oben, Seite 68). Ein Poliziſt ſah Ferrer bald darnach in einer anderen Groppe von Re⸗ bellen in Atarazanas und verlor ihn erſt auf den Ramblas aus den Augen, als ein Angriff auf die Polizei und ein Gegenangriff erfolgte. Seite 58:„Am 27. Juli ſah der Zeuge Colldefous Ferrer um halb 7 Uhr abends an der Spitze eines Rebellen⸗ haufens, der ſich nach der Hoſpftalſtraße begab. Der Zeuge mußte(ſiehe oben, Seite 68) den Angeklagten aus einer Gruppe von anderen Gefangenen herausfinden, und erkannte ihn auch wieder. Am 28. Juli hielt Ferrer in Premia eine Konferenz im anarchiſtiſchen Klublokal ab, zu der der Alcalde(Bürger- meiſter), Llibre, deſſen Stellvertreter Muſtaro und ein Ge⸗ meindeſchreiber Eſpinpſa erſchienen waren, und in der Ferrer die Proklamierung der Reipublick und das Anzünden der Kirchen und Klöſter vorſchlug. Ferrer übergab einem Munkzipalbeamten mehrere Dynamitpatronen, die bei der Zerſtörung des Kloſters der Brüder der chriſtlichen Doktrin verwendet wurden. Seite 59 des Doſſiers: Ferrer beauftragte einen gewiſſen Juan Pig, die Bewohner Masnous zur Ver⸗ brennung der Kloͤſter aufzufordern. Pig wendete ein, daß durch dieſe Brände doch nicht die Republick käme, aber Ferrer ſagte, die Republick ſei Nebenſache, die Hauptſache ſei die Revolution. Ferrer ſchickte einen Abgeſandten nach Masnou mit der Erklärung, er könne nicht mehr kommen, da die Revolution in Barcelona ſeine Anweſenheit erheiſche. Die Rebellen von Masnou erklärten nach Zeugenausſagen, von Ferrer Geld erhalten zu haben. Seite 40: Colldefous kannte Ferrer perſönlich nicht, er erklärte aber bei dreimaliger Vorfuͤhrung von Gruppen, das ſei der Mann, der einen Haufen Revolutionäre befehligte. Die Zeugenausſagen Domenechs, Llarchs, Caſas und Eſpinoſas beſtätigen, was Ferrer in Premia getan hat. Seite 10: Der Gemeinderat Eſtival von Premia gibt als Zeuge an, daß die Ausſchreitungen gegen die Klöſter dortſelbſt erſt begannen, als Ferrer eine Konferenz mit dem Alkalde hatte. Seite 11: Der ſchog genannte Juan Pig erklärt, nach ſeinen Wahrnehmungen habe Ferrer die ganze Revolution an⸗ geſtiftet, da die Ausſchreitungen dem entſprechen, was er ſeine Anhänger gelehrt. Eſpinoſa, ſelbſt wegen Beteiligung angeklagt, erklart, daß Ferrer Anſtifter und Inſpkrator der Juli-Vorgänge ſei. Seite 13: Der Zeuge Domenech traf Ferrer in der Nacht des 26. Juli in Ba' celona und ſchildert Ferrers Be⸗ Akten zu bewegen. Die Seiten 15(Schluß), 16, 17, 18, 19 und 20 des Doffiers enthalten auf Grund von Zeugenausſagen„die außer⸗ ordentliche Tätigkeit Ferrers am 28. Juli. Wo er nicht mit direktem Impuls zugegen ſein konnte, ſchickte er ſeine Agenten, die zu der revolutionären Menge in ſeinem Namen ſprachen, um ſie beſſer zu den Exzeſſen zu bewegen. Domenech ſagte, Ferrer habe ſich bei ihm raſteren und dann den Präſidenten des republikaniſchen Komitees, Juan Pig, holen laſſen. Dieſem ſchlug Ferrer vor, die Republik zu proklamieren. Pig lehnte ab, da ihm die Sache zu gefährlich ſchien. In Masnon warteten revolutionäre Trupps, zum Teil aus Ausländern beſtehend, auf Ferrer, der am 39. Juli ſich nicht mehr ſehen ließ. Die Ausſagen Domenechs werden von Pig beſtäͤtigt, der ſeine Ausſagen unverändert von Anfang bis Schluß des Prozeſſes aufrecht erhielt. Pig ſagt unter Eid aus, Ferrer habe zur Verbrennung von Kirchen und Klöſtern aufgefordert, Dieſer Mordbrenner iſt der Martyrer der kirchenſeind⸗ lichen Internationale, in der ſich Liberale, Freidenker, Frei⸗ maurer, Sozialdemokraten in ſchoͤnſter Eintracht zuſammenge⸗ funden haben. Das iſt der gefeierte Menſchenfreund, der ſein durch Heuchelei zu guten Zwecken erlangtes Vermögen einer Mätreſſe und einem anarchiſtiſchen Freunde teſtamentariſch vermachte, während ſeine Töchter, enterbt, ihren Lebensunter⸗ halt weiter im Kampfe des Lebens verdienen müſſen(eine lebt in Paris auf dem Mont Martre als Arbeiterin, eine andere iſt Schauſpielerin). Das iſt der Vertreter der Gewiſſensfreiheit. Verwandtſchaftliche Sorgen. Die„Deutſche Vereinigung“ hat die Entwickelung der Dinge in Baden mit ſchwerer Sorge beobachtet. Sie weiß, daß in ihren Reihen ein ſehr erheblicher Teil derjenigen Katholiken ſteht, die bei früheren Wahlen ſtramm für die nationalliberalen Intereſſen eingetreten ſind. Sie ſelbſt kann ſich natürlich nicht direkt mit der nationalliberalen Partei identifizieren, aber das ver⸗ wandtſchaftliche Gefühl, das ſich für ſie aus dieſer national⸗ liberalen Vergebene ihrer Freunde entwickelt hat, läßt ſich nicht ſo ohne weiteres unterdrücken. So quält ſich denn das Organ unſerer nationalen Katholiken, die „Deutſche Wacht“, andauernd noch in der letzten Nummer mit den verwandtſchaftlichen Sorgen für die badiſchen Nationalliberalen herum. Daß auch hier die Sache wieder anders dargeſtellt wird, als ſie wirklich iſt, darf bei Bülow⸗Schülern nicht wunder nehmen. Bülow hatte ſich ſeinerzeit in die falſche Ueberzeugung hineingelebt, das Centrum habe bei den Hottentotten-W ablen⸗ ein n Kit der Sozialde⸗ gelbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. (Nachdruck verboten.) ſich beherrſchen?“ fragte ſie leiſe, ſtaunend. rend ſie ihre Hand lächelnd betrachtete, lieb— iches Rot in die Wangen ſtieg, fuhr ſie fort: „Ich bewundere Friedel! Aber— helfen kann ich ihm licht. Er iſt doch nicht der„Rechte“. Jetzt weiß ich es genau.“ 7 „So konnte er Ind indem ihr, wäh Zehntes Kapitel. Als Herr Bruno Stein, der die Damen ſchon lange ver⸗ jeblich in der Villa erwartete, durch den Kutſcher, welcher für Etta trockene Sachen holen mußte, von dem Unfall erfuhr, packte hn eine große Wut. Immer kam ihm dieſer Maler in die Quere. Warum hatte hn nicht das Geſchick dazu auserſehen, Etta von Kroſinsky das zeben zu retten? Er hätte ſich ja in den Niagara geſtürzt hretwegen! Nun konnte dieſer Hemmſchuh ihm doch noch den ſtang ablaufen! Denn auf eine Heldenthat fällt ein Mädchen mmer herein, das kennt man. Der Maler würde dieſen Vorteil chon nach Kräften ausnutzen. Bruno ging unruhig im Garten hin und her, um den Wagen mit den Damen nicht zu verpaſſen. Endlich kam die Equipage in Sicht! Aber als er Etta beim Ausſteigen behilflich war, ſah ſie ihn aum an. Auf ſeine beſtürzte Frage erwiderte ſie nur haſtig: „Ja, ich bin dem Ertrinken ſehr nahe geweſen, Herr Rechts⸗ imwalt. Und Friedel auch!“ Da hatte er ja die Beſcherung! Der Hemmſchuh würde chon gewußt haben, warum er Etta zum Teiche geführt! dauptſache war nun, dem Nebenbuhler mit einem Antrage uvorzukommen! Negendangs mußten das Geld ſofort heraus⸗ ücken... Er überbrachte es... Und dann?„Etta! Ich vette, Du ſagſt nicht„nein“!“ Stein ſaß noch bei einer Flaſche Rüdesheimer-Berg. Der Himmel hing ihm voller Geigen. Freilich waren die Damen gleich unſichtbar geworden, da Fräulein von Kroſinsky der Ruhe bedurfte, aber— ſie hatte ihm erlaubt, ſie morgen zu einem Militärkonzert zu begleiten, das in dem idylliſch gelegenen Schützengarten ſtattfand. Zum erſten Male wollte ſie ſich der diſtinguierten Geſellſchaft der Stadt in ſeiner Begleitung präſen⸗ tieren.—— Negendangs würden das Schönbeitswunder ſeben und ihn dennoch beneiden! Friedel malte ein paar Tage wie ein Beſeſſener. Kaum daß er ſich Zeit zu den Mahlzeiten gönnte. Etta hatte er nur noch für eine halbe Stunde in ſein Häuschen bemüht. Sie waren beide bei dieſer Sitzung ein bißchen verlegen geweſen, und ſie hatten blödſinniges Zeug geredet, um dieſe leiſe Scham zu be⸗ meiſtern. Nun ſollte Etta allein kommen, um das Bild anzuſehen, das zwar nicht vollendet zu nennen war, dem aber nur noch Neben⸗ ſächliches fehlte. Sie ging mit Bangen. Sie wußte, es handelte ſich um eine Entſcheidung. Denn im Garten der„Villa Henrietta“ hatte ſie ja dem Maler die Erlaubnis gegeben, nach Vollendung des Bildes nochmals die„berühmte“ Frage an ſie zu richten. Ein ſchmerzlicher Seufzer hob jetzt während des Wanderns zu dem Bilde Ettas Bruſt. Denn teuer, unendlich teuer war ihr Friedel dennoch, und nicht nur darum, weil er ihr ein Stück Jugend verkörperte. Es ſprach auch anderes für ihn. Etta war in ihrem jungen Leben doch ſchon viel einſam geweſen, ſie hatte einen ſtarken, ſittlichen Halt entbehrt. Friedel aber wurde von ihr ſtets als ein unveräußerlicher Beſitz betrachtet. Man kann dieſen vergeſſen, vernachläſſigen, wegſchließen; wenn man ihn braucht, ſo iſt er zu finden. Jetzt aber kam für Etta und Friedel völlige Trennung. Sie ſtand mit nervös geſpannten Zügen vor der Staffelei, wartend, daß Friedel die Hülle entferne. Er that es. Dies alſo war die„Selbſtliebe 8 Welche Tragik ſprach aus dem Bilde! packte. Das ſchöne Mädchen, das der Beſchauer hier vor Augen ſal und deſſen holde Frühlingshaftigkeit ihn hinriß, wie die Er innerung an Jugendfreude, es griff gleichſam mit gierig⸗froh⸗ lockenden Händen ins Nebelgrau, um daraus ein Zukunftsbill hervorzuzerren, das der Daſeinsdurſtigen noch mehr Glück ver ſprach, noch mehr Glanz und Schönheit. Und dazu Liebe verſprach unveränderlich, unauslöſchlich, wie wir das Ewige beſtaunen. Was die zitternden, ſchier dämoniſch⸗verlangenden Hände dei Jungfrau aber nehmen, was die ſehnſüchtigen, im Hoffnungszauben ſtrahlenden Augen, die ſtarr-verzückt in die Ferne ſchauen, dort erblicken, das iſt nicht ein Uebermaß an Daſeinsfreude, wie es die im Glück nach neuem Glück ſich ſehnende Seele ſchauen will und zu ſehen erwartet, ſondern ein Meduſenhaupt, deſſen Blich erſt lähmt, dann tötet. „Grauſam ſchön!“ nannte, während ihr das Herz faſt ſtill ſtand, Etta die Selbſtliebe! Sie ſprach die Worte noch nicht aus. Sie war ins Schauen verſunken. Während ſie ſo daſtand und der Künſtler ſie be⸗— trachtete, da ging wie eine Flamme der Gedankenblitz durch ſein Hirn: „Du haſt geſiegt! Was Du dem Bilde gegeben, das ſteht in Etta verkörpert vor Dir. Sie ſieht jetzt in Wahrheit das Gorgonenhaupt, zu dem ich den trunkenen Blick der„Selbſtliebe“ hinlenke. Nur eins fehlt Etta noch, was ich dem Bilde ſchon geben konnte, weil ich es aus mir nahm: beſeelte Liebe! Kann ich die in Ett ba hineinſtrahlen? Ich, der ſchwache Menſch, nicht der Kü inſtler?. Der Künſtler läßt dieſes Bild, ſein liebſtes mit Freuden in die Welt laufen. Er weiß, es macht ſeinen Aber der Menſch möchte den geliebteſten Menſchen halten und ſagen: bleibe bei mir? Die Welt kann Dir nur wehl 1 tbun! Und dieſe Tragik Nen Weg. (Fortſetzung folgt.) — mokratie abgeſchloſſen. Das war nicht richtig. Aber er trat immer wieder und zwar zuletzt, als ihm die Un⸗ richtigkeit ſeiner Behauptung immer ſchärfer vor Augen geführt wurde, damit heraus, freilich, ohne daß dadurch die Behauptung an Richtigkeit gewonnen hätte. Die Leute von der„Deutſchen Vereinigung“ wandeln in den Spuren ihres Meiſters. Was von nationalliberaler Seite gegen das Centrum zuſammengelogen wird, das glauben ſie auf die bloße Behauptung hin, obgleich wahrlich nicht viel Kenntnis der badiſchen Verhältniſſe dazu gehört, um einzuſehen, daß man es hier mit einer falſchen Dar⸗ ſtellung zu tun hat. Die„Deutſche Wacht“ ſchreibt nämlich: „Glänzend bewährt hat ſich das Stichwahlabkom⸗ men für die Sozialdemokraten. In den 6 Wahlkreiſen, in denen ihnen von den Liberalen Wahlhülfe verſprochen war, haben ſie, mit Ausnahme des Kreiſes Durlach, der den Konſervativen verblieb, geſiegt. Auch von den 11 Wahlkreiſen, die dem freien Wettbewerb der Libe⸗ ralen und Sozialdemokraten reſerviert blieben, fielen dieſen zum Teil durch die Wahlhilfe des Zentrums noch fünf Kreiſe in den Schoß. Die Sozialdemokratie iſt ſomit von 12 auf 20 Mandate an⸗ gewachſen und zur zweitſtärkſten Partei Badens auf⸗ gerückt. Nationalliberale und Sozialdemokraten haben ihre Rollen gewechſelt.“ Hier ſoll alſo wieder der Anſchein erweckt werden, als ſei das Centrum für die Sozialdemokratie eingetreten. Das ſoll natürlich ein Vorwurf ſein. Irgend welche Be⸗ weiſe dafür hat man für überflüſſig gehalten. Wir ſind derartige Anwürfe zu ſehr gewohnt, als daß wir uns darüber aufregen könnten. Zur Beruhigung muß es uns ja doch auf jeden Fall dienen, daß man die Haltung der Nationalliberalen auf ſolche Weiſe zu„entſchuldigen“ ſucht; denn daraus ergibt ſich ohne weiteres, daß man ſie nicht zu entſchuldigen vermag. Das ſcheint man in Bonn überhaupt eingeſehen zu haben; man läßt nämlich die Neigung zur Vertuſchung des wirklichen Sachverhalts nur zu deutlich hervortreten. In den weiteren Ausführungen des Artikels wird es nämlich ſo dargeſtellt, als teile nur ein Teil der na⸗ tionalliberalen Preſſe die Freude über die„Erfolge“ des„Großblocks“, die bekanntlich ausſchließlich der So⸗ zialdemokratie zufielen. Da heißt es nämlich: „Man ſollte glauben, daß die Lehren, die der Großblock der nationalliberalen Partei in Baden ge⸗ geben hat, nunu von dieſer beherzigt würden. Statt deſſen redet die linksliberale und ein Teil der na⸗ tionalliberalen Preſſe davon, daß von einer Niederlage nicht die Rede ſein könne. Sie bucht die Erfolge der Sozialdemokraten als die eigenen!!“ Dieſe Darſtellung iſt genau ſo falſch wie die An⸗ ſchuldigung des Centrums. In der Freude über den Erfolg der Wahlen in Baden war ſich die geſamte nationalliberale Preſſe einig; ein Teil der einſichtigeren Blätter hatte nur Bedenken in bezug auf die Folgen, die 595 Haltung der badiſchen„Nationalliberalen“ haben muß. Die„Deutſche Wacht“ und die Deutſche Vereinigung erſcheinen danach kaum als die berufenen Geſchichtsforſcher in nationalliberalen Dingen. Die Verwandtſchaft mit den Nationalliberalen trübt den Blick der Herrſchaften. Politiſche Nundſchau. — Die Taufe des jüngſten Kronprinzen⸗ ſohnes fand Samstag abend um 7 Uhr im Marmorpa⸗ lais in Gegenwart des Kaiſers und der Kaiſerin und der Kaiſerin und der geladenen Gäſte ſtatt, darunter außer dem Kaiſer und der Kaiſerin als Paten Prinz Oskar, n Prinzeſſin Victoria Luiſe, Herzog Ernſt Günther von Schleswig⸗Holſtein, die Großherzogin-Mutter von Meck- lenburg⸗Schwerin, Graf Zeppelin, Oberjägermeiſter Freiherr v. Heintze. Der Täufling erhielt die Namen: Hubertus Karl Wilhelm. — Der frühere badiſche Miniſterpräſident Artur v. Brauer iſt im Alter von 64 Jahren nach kurzem Leiden geſtorben. Eine ordentliche Abfuhr haben die Leute, die den Ferrer⸗Rummel inſzenierten, durch Maximilian Harden bezogen, der aufgefordert worden war, ſich dem bekannten„Proteſte“ der Herren Brentano, Dehmel, Häckel uſw. anzuſchließen. Er bezeichnet den Aufruf als ein„Produkt unverzeihlicher Leichtfertigkeit, als das„Un⸗ terfangen eines Dilettantendünkels“. Den Männern, die in ſträflicher Leichtgläubigkeit für die miſerable Sache ihre berühmten Namen einſetzten, dürfe der ſchroffſte Tadel nicht erſpart werden. Wenn kecke Knaben, ſtatt den Hoſenboden auf die Schulbank zu preſſen, öffentliche Meinung machten, wenn Studenten oder ſchreibende, ma⸗ lende, meißelnde Zigeuner, weil ſie nichts zu verlieren hätten, alle grauſamen Notwendigkeiten der Staatser⸗ haltung, der Autoritätswahrung, des Eigentumſchutzes leugneten und jeden Strolch oder Schnaps⸗ ſtänker als freie Perſönlichkeit feierten, ſo müſſe man das lächelnd gehen laſſen. Die Unterzeichner ſeien aber reife, alternde oder greiſe Männer von Welt⸗ ruf, die ſich allerdings das ganze Jahr lang nicht um die Politik kümmerten. Wörtlich ſchreibt er dann: Sie wiſſen nichts von Zuſammenhang und Kau⸗ ſalität, nichts von den Pflichten des Tages, deſſen Dämmern auf Deutſchlands Höhen ſchon zu ſpüren iſt, geben ſich aber für Jugendbildner, für nationale Magiſter und Seher gar aus. Sind außer ſich, wenn der Kaiſer einmal ohne zureichende Information und Sachkunde ein Wort auf ihr Ge⸗ bietchen fallen läßt. Und tölpern ſelbſt plump in 10 Porzellanladen, den Diplomatenſorge bewachen ollte. Das hatten die Herren von Maximilian Harden wohl nicht erwartet; aber ſo mußte es kommen! Die„Wür⸗ digung“, die er den„nationalen Magiſtern und Se⸗ hern“ angedeihen läßt, können ſie ſich„hinter den Spiegel ſtecken“. (1) Ein Landrat für die Sozialdemokratie. Trium⸗ phierend ſchreibt das freiſinnige„Berliner Tageblatt“, das in der letzten Zeit ſich ſelbſt im heißen Liebes⸗ werben um die Sozialdemokratie nicht genug tun kann: Eine ſehr vernünftige Anſicht über die So⸗ zialdemokratie hat der Landrat des Kreiſes Winſen, Abgeordneter Eckert, nach einem Bericht des„Lüneb. Anz.“ in einer nationalliberalen Verſammlung in Lü⸗ neburg geäußert. Er meinte nämlich bei einer Be⸗ ſprechung der ſächſiſchen Landtagswahlen, daß die 20 Sozialdemokraten(unterdeſſen ſind es 25 geworden) für Sachſen nicht beängſtigend ſeien. Ihre Anweſenheit entſpreche nur der Billigkeit. Anarchiſtiſche Ge⸗ lüſte der ſozialdemokratiſchen Partei ſeien niederzu⸗ halten, im übrigen aber habe ſie denſelben An⸗ ſpruch darauf, gehört zu werden, wie die übrigen Parteien, und es ſei gut, wenn ſie gehört würde. Was Herr Eckert hier geäußert hat, das iſt für Menſchen, die nicht gerade mit Scheuklappen her⸗ umlaufen, ſo ſelbſtverſtändlich, daß man es nicht zu erwähnen brauchte, wenn nicht die agrariſche„D. Tages⸗ zeitung“ darüber vom Rotkoller befallen würde. In dieſem Falle wollen wir ganz gern zu denen gehören, die nach der Anſicht des„Berliner Tageblattes“ „mit Scheuklappen herumlaufen“, denn man kann es ganz bequem durch die Scheuklappen hindurch⸗ ſehen, daß dieſe Auffaſſung nicht gerade ſehr ver⸗ nünftig iſt, wenigſtens ganz beſtimmt nicht inſofern, als ſie die Anweſenheit der Sozialdemokratie als der „Billigkeit“ entſprechend bezeichnet. Wenn der Herr Landrat dieſe Theorie in die Praxis umſetzen wollte, dann könnte er ja ganz getroſt ſozialdemokratiſch wählen. Aber was dann? Parlamentariſches. 2 Sitzung des Bundesrats. In einer Bundesrats⸗ ſitzung am Freitag wurde u. a. auch über die Bewilli⸗ gung von Ruhegehältern an Reichsbeamte Beſchluß gefaßt. Ferner wurde den Ausſchußanträgen zu der Vorlage, betreffend den Bezug von Unfall-, Inva⸗ liden⸗ und Altersrenten in ausländiſchen Grenzgebieten, ſowie betreffend die Erhöhung des Grundkapitals und Aenderung der Satzung der Frankfurter Hypothekenbank, zugeſtimmt. 7 Die neue Fernſprechordnung. Die dem Bundes- rate vorgelegte und von ihm ſeinen Ausſchüſſen über⸗ wieſene Fernſprechordnung entſpricht genau dem Entwurfe, der dem Reichstage am 10. Februar d. J. zugegangen iſt. Die Vorlage wurde bekanntlich am 4., 5. und 6. März in erſter Leſung beraten und dann der Budgetkommiſſion überwieſen. 1 Heer und Marine. 3 8 Von den Luftſchiffmanövern bei Köln. Nach Kob⸗ lenz ging am Freitag eine gemeinſame Fahrt der drei Luftkreuzer. Nachmittags 2 Uhr kamen die Luftſchiffe „M. 2“,„P. 1“ und„P. 3“ von Köln in Koblenz an und landeten in der Zeit von einer Viertelſtunde glatt auf der Karthauſe. Es war eine militäriſche Ue⸗ bungsfahrt, um feſtzuſtellen, wie raſch die Luftſchiffe durch Nebel fahren können. Die Luftſchiffe brauchten von Köln bis Koblenz drei Stunden.„M. 2“ traf 2 Uhr 10 Minuten,„P. 1“, der in Kiellinie folgte, 2 Uhr 15 Minuten und„P. 3“ 2 Uhr 40 Min. in Koblenz ein. Die Landungen erfolgten glatt.„M. 2“ ſtieg 3 Uhr 5 Min. wieder auf. In der Gondel hatte der Kommandierende General von Ploetz Platz genommen. Bald darauf ver⸗ ließen auch„P. 1“ und„P. 3“ den Landungsplatz und fuhren rheinabwärts.„M. 2“,„P. 1“ und„P. 3“ ſind gegen 6 Uhr von Koblenz zurückgekehrt und bei der Bal⸗ lonhalle in Köln gelandet.„P. 3“ blieb nachts in der Halle bei Köln⸗ Bickendorf.„Z. 2“ landete nach mehr⸗ ſtündiger Höhenfahrt über Köln kurz nach 5 Uhr bei der Halle.— In Koblenz ereignete ſich ein Unfall. Von dem Schleppfeil des„P. 1“ wurde bei der Lan- dung ein Soldat mehrere Meter hochgehoben. Er fiel aus beträchtlicher Höhe zur Erde nieder und verletzte ſich ſchwer. Heer und Marine. 8 Abſchluß der Luftſchiffmanöver. Die Fahrten der drei in Köln ſtationierten Luftſchiffe vor den Mitgliedern der militäriſchen Prüfungskommiſſion fanden mit einer Fahrt der drei Schiffe über die Stadt Köln hinweg ihren Abſchluß. Die Mitglieder der Prüfungskommiſſion ver⸗ ließen Köln. Die Fahrten werden, ſolange das Wetter und die Gasfüllung es zulaſſen, zur Ausbildung des Per⸗ ſonals noch einige Tage fortgeſetzt werden. Kirche und Schule. 7 Die Wichtigkeit des Religionsunterrichtes in den Schulen iſt von wirklich chriſtlich geſinnten Proteſtanten immer betont worden. Auch da vertritt man den logiſchen Standpunkt, daß die Leitung des Religionsun⸗ terrichtes den Geiſtlichen obliegen muß. In dieſen Tagen hat ſich noch die in Berlin tagende General- ſynode mit dieſer Frage befaßt und folgenden Antrag an⸗ genommen. Die Generalſynode wolle beſchließen: „Angeſichts der Gefahren und Hemmniſſe, die in un⸗ ſerer Zeit ſich der religiös⸗ſittlichen Erziehung der Ju⸗ gend auch auf dem Gebiete der Volksſchule entgegen⸗ ſtellen und im Hinblick auf den Geiſt, der in großen Lehrerverſammlungen mehrfach zutage getreten iſt, weiſt die Generalſynode die mit der Leitung des Religionsunterrichts in der Volksſchule betrauten Geiſtlichen auf ihre Pflicht hin, dieſes ihnen zu⸗ ſtehende Recht, wie es zuletzt in dem Erlaß des Evan⸗ geliſchen Oberkirchenrats vom 5. Juli 1909 zum Aus⸗ druck kommt, gewiſſenhaft auszuüben: ſie fordert die Lehrer und Lehrerinnen bei voller Anerkennung der treuen Arbeit der Schule auf, in einmütigem Wirken mit den Geiſtlichen auf dem Boden des Bekenntniſſes unſerer Kirche die ihnen anvertraute Jugend zu from⸗ men und tüchtigen Menſchen heranzubilden. Sie bittet das chriſtliche Haus, in dieſer bedeutſamen Aufgabe an ſeinem Teile Schule und Kirche zu unterſtützen, zum Heil unſerer Jugend und unſeres Volkes.“ Das iſt nun freilich manchen„Aufgeklärten“ gegen „den Strich“, verdient aber gerade deswegen die Beach⸗ tung weiteſter Kreiſe. 13 84 Europͤiſches Ausland.. Italien. 7 3 : Der Ferrer⸗Rummel hat in Italien zu aller⸗ lei Exzeſſen geführt. Man leſe nur folgenden Bericht des wahrhaftig nicht„klerikal“ geſinnten„Tag“: In Iſola del Liri, einem Induſtrieſtädtchen bei Caſerta, haben ſeit zwei Jahren die Sozialiſten die Kommunal⸗ verwaltung in den Händen. An ihrer Spitze ſteht als Bürgermeiſter der Arbeiter Vincenzo Giovannone, der die Gemeinde völlig autokratiſch regierte, wie ein Tyrann. Als die Ferrerbewegung begann, ließ er von dem Gemeinderat eine Tagesordnung annehmen, welche die Abſchaffung des Garankiegeſetzes, die Vertreibung der Jeſuiten und die Niederlegung aller Kreuze im Städtchen aus äſthetiſchen Gründen entſchied, alle religiöſen Hand⸗ lungen auf den Friedhöfen aus hygieniſchen und das Glockenläuten Raus Sicherheitsgründen verbot. Eines Nachts wurden in der Tat alle Kreuze in der Stadt und ihrer Umgebung umgeriſſen und in Müllwagen nach der ſtädtiſchen Schuttabladeſtelle gefahren. Auch ließ der Bürgermeiſter die Kreuze von den Leichenwagen entfernen. Am nächſten Tage verſammelten jedoch die „Paſſioniſtenväter“ eine große Zahl Gläubige um ſich, welche neue Kreuze anfertigten und ſie in feierlicher Prozeſſion an neugeweihten Stellen wieder aufrichteten. Dieſes ſuchte der Bürgermeiſter zu verhindern. Da aber erfaßte die Menge eine furchtbare(aber begreifliche!) Wut. Der Bürgermeiſter mußte ins Rathaus fliehen, das von der Menge geſtürmt und in dem alles kurz und klein geſchlagen wurde. Als es nicht gelang, das Stadt⸗ oberhaupt, das aus einem Fenſter der Rückſeite des Hauſes entſprungen war, zu faſſen, riß man Marmor⸗ tafeln ab, welche Platzbezeichnungen nach Ferrer und Giordano Bruno enthielten. Zur Beruhigung der Be- völkerung wurden einige Kompagnien Grenadiere ent⸗ ſandt. Aber auch der Bürgermeiſter erſchien mit 150 be⸗ waffneten Anhängern, um die Kommunalbeſchlüſſe ge⸗ waltſam durchzuſetzen. Da er ſeine Leute zum Widerſtand gegen die Staatsgewalt aufreizte, wurde er verhaftet. — Ob es jetzt denen, die den Rummel inſzeniert haben, bald zu dämmern beginnt, was ſie angerichtet haben? Norwegen. : Wenn die Anzeichen nicht täuſchen, bekommt jetzt auch Norwegen ſeine„Kriſe“! Es finden nämlich zurzeit die Storthingwahlen ſtatt, die für die radikale Regie- rung recht ungünſtig ausfallen. Die vereinigte Rechte und die Liberalen haben bis heute 50 Plätze erhalten gegen 27 Miniſterielle und reine Sozialiſten. Man erwartet da⸗ her den Sturz der Regierung. Zum erſten Male be⸗ teiligten ſich auch die Frauen an den Wahlen. Es haben drei Vertreterinnen des„zarten“ Geſchlechtes kan⸗ didiert, die aber durchfielen. Alle Parteien benutzten die Damen zur Agitation, in der dieſe große Erfolge als Redner hatten. Erhebliche Verſchiebungen der Stärkever⸗ hältniſſe der Parteien durch die Teilnahme der Frauen an den Wahlen iſt nicht zu bemerken, außer bei den Sozialdemokraten, deren Frauen als Wähler„Vorzüg⸗ liches“ geleiſtet haben ſollen. Türkei. : Neuerdings hat die Pforte eine neue Note über Kreta an die Mächte geſandt, die nach den Mitteilun⸗ gen eines Berliner Blattes ungefähr folgenden Inhalt hat: Die Note enthält die Beſtätigung dafür, daß die Pforte auf eine Löſung der kretiſchen Frage dränge. Sie gibt zwar zu, daß der Wunſch der Schutz⸗ mächte, die Frage jetzt ruhen zu laſſen, beſonders in den Vorgängen in Griechenland eine Begründung hätte. Aber die Pforte verweiſt darauf, daß ſie auch auf die öffent⸗ liche Meinung in der Türkei Rückſicht nehmen müſſe, und daß dieſe um ſo mehr eine Regelung der Kreta⸗ Frage verlange, als die türkiſche Kammer am 14. Nov. zuſammentrete und ſich zweifellos mit Kreta beſchäftigen werde. Deshalb dringt die Pforte auf die Feſtſetzung eines Datums für die Verhandlungen mit den Schutzmächten über Kreta, wobei ſie neuerdings ihren Standpunkt betont, daß höchſtens eine Autonomie Kretas, wie ſie vor dem Landen der internationalen Schutztruppen beſtanden hat, geduldet werden könnte, und daß jeder andere Schritt zur Löſung der Inſel. aus dem türkiſchen Staatsverbande auf den entſchiedenſten Widerſtand der Pforte ſtoßen müßte. Griechenland. In unterrichteten politiſchen Kreiſen wird eine Aeußerung des Königs gegenüber den Vertretern äußerer Mächte ſehr ernſt genommen, die dahin geht, daß er ent⸗ ſchloſſen ſei, abzudanken. Sein Verbleiben auf dem Throne wäre wohl ein Opfer wert, wenn dadurch die Dynaſtie geſichert werden könne. Er könne ſich aber nicht vorſtellen, wie der Kronprinz den Thron beſteigen könnte, nachdem die Offiziere ihn aus der Armee gedrängt hätten. Der König ſei überzeugt, daß er ſelbſt ſich im Privatleben wohler fühlen werde. Der König ſoll ſchon im Auguſt geplant haben, auf den Thron zu verzichten. Damals vermochte den König ein Telegramm des Königs Eduard aus Marienbad umzu⸗ ſtimmen, heute iſt aber nach Lage der Dinge das Ver⸗ trauen in die Unterſtützung Englands geſchwunden. Aus Stadt und Land. * Der Zechen⸗Diebſtahl in Gladbeck. Im weiteren Verlauf der Unterſuchung über den Diebſtahl, bei dem den Dieben 279 500 Mark in die Hände fielen, ſind bis jetzt unter dem Verdacht der Mitwiſſerſchaft oder Täter⸗ ſchaft verhaftet und in das Gerichtsgefängnis in Eſſen eingeliefert worden außer dem Nachtwächter Lauf die vier Schichtmeiſter Junk, Oppel, Müller und Hill⸗ mich und die beiden Monteure der Geldſchrankfabrik Pohl und Schröder in Dortmund. Die letzten beiden haben vor etwa vierzehn Tagen die zwei neuen Geld⸗ ſchränke aufgeſtellt. Der Schichtmeiſter Müller hatte abends das Geld von der Reichsbank geholt. Er und die anderen drei Schichtmeiſter ſollten das Geld morgens früh zur Lohnauszahlung von der Kaſſe holen. Die ſieben Geldtaſchen wurden durch Zufall ganz zerſchnitten von einem kleinen Jungen auf einer Steinhalde der Möller⸗Schächte gefunden. Alle Polizeihunde nahmen ſo⸗ fort am Fundort ihre Tätigkeit wieder auf, bisher jedoch ohne Erfolg. Der Wächter ſoll nachts auf eine falſche Fährte gelockt worden ſein. Er vernahm auf ſeinem Rundgang ein Geräuſch und ging dieſem nach, kehrte aber nach vergeblicher Suche zurück. In dieſer Zeit ſoll der Einbruch verübt worden ſein. Das Kaſſengewölbe barg der Neuzeit entſprechende Safesſchränke, die erſt vor ei⸗ nigen Monaten auf Verfügung des Miniſters angeſchafft ſind. Sonntag nachmittag wurde der zwei Morgen große Teich vor dem Betriebsgebäude abgelaſſen. Das Reſultat iſt bis jetzt unbekannt. Wie gerüchtweiſe verlautet, ſollen die gefüllten Geldtaſchen gar nicht am Abend in die Geldſchränke geſtellt ſein, ſondern offen daneben. Die Löhne wurden ſämtlich ausgezahlt. * Ein reuiger Selbſtmordkanditat. Bei Stade war es, an der ſchiffbaren Schwinge, wo ein Lebensmüder über das Geländer der Schiffbrücke ſtieg und ins Waſſer ſprang. Doch kaum, daß er im Wafſer war, fing er auch ſchon art, laut um Hilfe zu ſchreien. Die Tochter der Wirtin„Zur Inſel“ eilte behertzt herbei und hielt den alten Junggeſellen, denn das war der Lebensmüde, ſo lange über Waſſer, bis noch zwei Männer hinzukamen, die dann den Selbſtmordkandidaten aufs Trockene beför⸗ derten. Als dieſer wieder feſten Boden unter ſich fühlte, meinte er:„Dat Verſuven hebb ick mi doch lichter vör⸗ ſtellt, dat is doch nich ſo een fach“ v. 3 * Die ſpinale Kinderlähmung in Schleſien. In einer Aerzteverſammlung in Breslau wurde mitgeteilt, daß die Zahl der in Breslau vorgekommenen Fälle von ſpinaler Kinderlähmung mehr als 30 beträgt. Auch in den allerletzten Tagen ſind noch neue Erkrankungen beobachtet worden. Am Freitag wurden auch aus Ober⸗ ſchleſien mehrere Fälle gemeldet. Da vom Staatsmini⸗ ſterium eine polizeiliche Anzeigepflicht wie bei anderen Infektionskrankheiten für Schleſien vorläufig nicht an⸗ geordnet iſt, erließ am Samstag der Polizeipräſident eine Bekanntmachung, in der er den Aerzten empfiehlt, jeden Fall von ſpinaler Kinderlähmung dem zuſtändigen Polizeikommiſſar mitzuteilen. ** Rechtzeitig entdeckter Mordanſchlag- Eine merk⸗ würdige Giftmordaffäre beſchäftigt die Prager Poli⸗ zei. Vor einigen Tagen erhielt ein Prager Einwohner mit ſeiner täglichen Zeitung einen Brief, der durch einen Zufall in die Zeitungen hineingeraten war. Der Brief trug die Adreſſe Katharina Nemecek, Karolinenthal, poſte reſtante. Der falſche Empfänger öffnete den Brief und erſah, daß ein Dr. Eduard Kohn, Aſſiſtent an der Unter⸗ ſuchungsanſtalt für Lebensmittel in Czernowitz, ein Gift in Pulverform präpariert habe, das innerlich nicht wirke, dagegen tödlich ſei, wenn es auf eine Wunde gebracht werde. Dr. Kohn gab der Adreſſatin gleichzeitig ge— naue Anweiſungen über die Verwendung des Giftes. Der ganze Inhalt des Briefes deutete auf ein Ver⸗ brechen. Die Polizei traf ſofort Maßnahmen, und am 2. November erſchien bei der Poſt in Karolinenthal ein junger Mann, der den Brief abheben wollte. Er wurde verhaftet und erklärte, daß er den Brief für die Gaſt⸗ wirtin Katharina Kral abheben ſollte, die ſeit einem Jahr ein Verhältnis mit dem Aſſiſtenten Dr. Kohn, der vor einiger Zeit von der Prager Anſtalt nach Czerno— witz verſetzt wurde, unterhielt. Frau Kral wurde ver⸗ haftet und geſtand, mit Dr. Kohn, einem Sohne des Be— ſitzers des Hauſes, in dem ihr Mann die Gaſtirtſchaft betreibt, ein Verhältnis unterhalten zu haben. Auf Er⸗ ſuchen der Prager Polizei wurde Dr. Kohn in Czernowitz verhaftet. Er legte ein umfaſſendes Geſtändnis ab und bekundete, bei der letzten Zuſammenkunft in Dresden habe die Wirtin ihn um Gift gebeten, um ihren Mann aus dem Wege zu räumen. In der Wohnung Dr. Kohns wur e das indiſche Pfeilgift Curare gefunden. Rooſevelt auf der Rhinozerosjagd verunglückt. Ex⸗ präſident Theodore Rooſevelt, der ſich gegenwärtig, wie wiederholt berichtet, in Britiſch-Oſtafrika auf einem Jagd⸗ zug auf afrikaniſches Großwild befindet, ſcheint einen ernſten Unfall erlitten zu haben. In London und New Vork war anfänglich ſogar das Gerücht verbreitet, daß Rooſevelt ums Leben gekommen ſei, doch hat ſich dieſe Nachricht zum Glück nicht beſtätigt. Jedenfalls kommt aus London nur die Meldung, daß Rooſevelt einen ernſten Jagdunfall erlitten hat, nur weiß man noch nicht, ob er von einem Eingeborenen angeſchoſſen wurde, oder, wie man glaubt, bei einer Rhinozerosjagd auf andere Weiſe verunglückt iſt. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In einer Sitzung des Schöffengerichts in Nürn⸗ berg geriet in einem Beleidigungsprozeß der Ange⸗ klagte, Hopfenhändler Schumann, infolge einer Zeu⸗ genausſage in eine derartige Aufregung, daß er von einem Schlaganfall getroffen wurde und tot zu Boden ſank. In der Ortſchaft Reuth(Bayern) ſpielte ein Knabe namens Fiſcher mit einer Piſtole und traf dabei ſeine beiden Brüder; einer wurde getötet, der andere ſchwer verletzt. Auf der Strecke Manage Charleroi bei der Station Pieton(Belgien) fuhr ein Perſonenzug auf einen Güter⸗ zug auf. Ein Wagen des Perſonenzuges wurde zer⸗ trümmert, etwa zwanzig Paſſagiere wurden verletzt. In einem Dorfe des Kreiſes Gomel(Rußland) be⸗ raubten drei bewaffnete Räuber einen Branntweinladen, töteten zwei Geiſtliche, Frau und Tochter eines Geiſtlichen und einen Lehrer und verwundeten drei Perſonen durch Schüſſe. Die Täter entkamen. a In der chemiſchen Fabrik Elektron in Bitterfeld ex⸗ plodierte eine Phoſphorretorte. Zwei Arbeiter ſind tot, vier ſchwer verbrannt. Der Pennſylvania⸗Schnellzug iſt bei New Vork entgleiſt. Er kollidierte mit einer Lokomotive. Das Zuaperſonal iſt tot, viele Paſſagiere verletzt. Aus Südweſtdeutſchland. — Vom Untertaunus, 8. November. Der Landrat des diesſeitigen Kreiſes, Herr von Trotha, veröffentlicht fol⸗ gende Bekanntmachung:„Es gehen immer noch an o- nyme Beſchwerden und Denunziationen bei mir ein. Ich ſehe mich dadurch wiederholt veranlaßt, bekannt zu machen, daß ich auf den Inhalt ſolcher Schreiben grundſätzlich nicht eingehe, mich auch dadurch in meinem Urteil über die angegriffenen Behörden oder Privatperſonen in keiner Weiſe beeinfluſſen laſſe.“— Wollte man über⸗ all dieſem Grundſatz folgen und die Schreiben anonymer Denunzianten dem Papierkorb anvertrauen, dann ſtände es um vieles beſſer. — Höchſt, 8. November. Der frühere Bürgermeiſter von Un erliederbach hat gegen die Gemeinde eine Klage auf 40000 Mark Entſchädigung angeſtrengt. Daß er bereits üher gegen eine Abfindungsſumme auf ſein Amt v chtet hat, davon will er jetzt nichts mehr wiſſen. Er behauptet, daß dies in einem Dämmerzuſtande ge⸗ ſchehen ſei. — Frankfurt, 8. November. Zu einer organiſierten Räuberbande ſcheinen ſich größere Schulbuben des Nor⸗ dens von Frankfurt a. M. zuſammengetan zu haben. Der Geiſt der Sherlock Holmes-Geſchichten weht einen an, wenn man hört, daß dieſe Organiſation die Aufnahme neuer Mitglieder von der Ableiſtung gewiſſer Probe- ſtückchen abhängig machte, wie z. B. das Stehlen einer Mark aus dem Geldbeutel der Eltern und das Auf⸗ brechen einer Kellertür. Der Eintretende mußte ſchwören, das Geheimnis der Bande nicht zu verraten. Das war einem Buben doch zu gruſelig und führte die Entdeckung herbei. Mit Gruſeln ſoll es wohl den Leuten über⸗ laufen ſein, wenn ſie an ihren Türen blutige Zettel mit der Aufſchrift:„Das Maß iſt voll, der Rächer naht!“ gefunden haben. Leider haben verſchiedene Haus⸗ meiſter mit dem Stecken in der Hand vergeblich auf die Wiederkehr der„Gefürchteten“ gewartet. Auch das wach⸗ ſame Auge der Polizei ſcheint die Geſellen ſchnell ein⸗ geſchüchtert zu haben. Man ſieht, es wird Zeit, daß auf der ganzen Linie, namentlich von den Eltern, der Kampf gegen die Schundliteratur eröffnet wird. — Offenbach, 8. November. Der Fabrikarbeiter Fladung tötete nach kurzem Wortwechſel ſeine Logiswirtin, die 30 Jahre alte Frau des Zuſchneiders Meyer, durch vier Revolverſchüſſe. Ihr Vater, der Portefeuiller Hermann Hirſch, wurde von ihm durch zwei Revolverſchüſſe ſchwer verwundet. Darauf ſtellte ſich der Mörder ſelbſt der Polizei. — Ludwigshafen, 8. November. Zwiſchen den Real⸗ ſchülern von Ludwigshafen und den Volksſchülern des Stadtteils Frieſenheim beſteht ſchon ſeit einiger Zeit ein ſehr geſpanntes Verhältnis, das nun dieſer Tage in einen förmlichen Krieg ausartete, der zu einer regelrechten Schlacht führte. Auf der Landſtraße zwiſchen Ludwigshafen und Frieſenheim gerieten die zwei„Mächte“ hart anein⸗ ander. Während des erbitterten Kampfes wurde auf Seiten der„Volksarmee Frieſenheim“ mit einem Ter⸗ zerol geſchoſſen und ein Ludwigshafener ſchwer verletzt. — Bürſtadt, 8. Nov. Der Kreisausſchuß in Bens⸗ heim hat dem zum Bürgermeiſter gewählten Fabrikarbeiter Philipp Ille in Buͤrſtadt die Beſtätigung verſegt, weil er einmal wegen Körperletzung beſtraft worden ſei und im Ver⸗ dachte ſtehe, ſozialdemokratiſchen Geſinnungen zu huldigen. — Weiher, 8 Nov. Dem Lehrer Nikolaus Schmitt in Aſchbach wurde eine Lehrerſtelle an der hieſigen Gemeinde ſchule definitiv übertragen. — Darmſtadt, 6. Nov Das linke Auge eingebüßt. Die Frau eines hieſigen Wirtes in der Nähe des Bahnhofes kaufte auf der Meſſe für ihre Kinder eine ſogenannte Holz⸗ ſchere, an welcher ein Schmetterling oder Käfer bef ſtigt iſt. Im Begriffe, ihren Kindern dieſes Spielzeug zu erklären, trifft ſie mit der Spitze dieſer Schere aus Verſehen ihren Mann und verletzte ihm das linke Auge. Dies war in den Meßtagen. Sofortige augenärztliche Behandlung fand ſtatt, doch mit negativem Erfolge. Am Samſtag mußte auf operativem Wege das Auge entfernt werden. — Neunſtadt i. O., 8. Nov. Das 10jähr. Mädchen des Landwirts Heinrich Waſcheroth wollte an der Muͤmling ſeinen Putz eimer ausſpülen. Die Kleine bekam dabei das Uebergewicht und fiel in den Bach und ertrank. — Wieblingen, 8. Nov. Während die Familie eines hieſigen Landwirts auf dem Felde war, wurde das einige Tage vorher vereinnahmte Gerſtengeld im Betrage von 600 M., das man vorſichtshalber im Bett verſteckt hatte, geſtohlen. — Wiesloch, 8. Nov. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich in der hieſigen Heil⸗ und Pflegeanſtalt. Der Krankenwärter Epp ſollte fuͤr den Pflegling Eugen Boller aus Amerbach ein Bad richten. Er unterlleß es die Temperatur zu prüfen, was dem Kranken das Leben koſtete. Derſelbe erlitt am ganzen Kö per ſchreckliche Brandwunden und ſtarb am folgenden Morgen. Epp wird ſich wegen fahrläſſiger Tötung vor Gericht zu verantworten haben. Marktbericht. — Weinheim, 6. Nov. Schweinemarkt. Zu⸗ geführt 206 Stück Milchſchweine, verkauft 200 Stück, das Paar zu 14—30 M. Liufer zugeführt 11 Stück, verkauft 11, das Paar zu 34-388 Mark. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Es half ſofort! Dies beſtätigen über 1000 Anerkennungen Kranker, die Limoſan⸗ Totletten ze icht, Rheumatismus und anderen Ha nſäure⸗Leiden erprobten. Eine Probe unseres Mittels, nebst ausführlich aufklärender Broschüre u. Anerkennungen, ſenden wir an alle Leidenden 9 Kostenlos die uns p. Poſtkarte ihre Adreſſe mitteilen. Chemisches Laboratorium Limosan, Poſtf. 1663 Limbach-Sa. Besonders preiswerte WVinfer- Mäntel! 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