1 l. hr I and. 0 DL 1 i l U . 3 a gut gen. 7 Pieruheimer Zeitung. Fricke dreimal wöchentlich Dienfags, Deunerfags u. Samſtag⸗ weit den Beilagen: Sonntagsblatt u. Somtags feier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchtießl. 5 Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. er. Amtsblatt der Groſherzoglicen Bürgermeiſterei Viernheim. Derbreitetſte und geleſenſte Jeitung in viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions- Organ. Telephon⸗Rf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— m n Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 15 — ͤ—— ͤ——— 25 Jahre Biſ chof. Die katholiſche Chriſtenheit des ganzen Erden⸗ rundes ſchaut in dieſen Tagen freudig bewegten Herzens nach Rom, wo der Stellvertreter Chriſti auf Erden am 16. November die 25 jährige Wiederkehr des Tages feiern darf, an dem er als Kanonikus von Treviſo zum Biſchof von Mantua ernannt wurde.(16. November 1884.) Mit jenem Tage iſt Pius X., der als ein Sohn des Volkes heute auf dem Gipfel der kirchlichen Vollgewalt ſteht, in die breitere Oeffentlichkeit getreten, mit jenem Tage liegt das Feld der Wirkſamkeit des hl. Vaters vor uns: es iſt eine ſtille, ernſte inner⸗kirchliche Tätig⸗ keit. Seine größte Sorge galt einer gründlichen Vor⸗ bildung und Hebung der Geiſtlichkeit. liche Stellung des Klerus war,“ ſo ſchreibt Dr. Joſef Schmidlin⸗Rom in ſeiner ſehr empfehlenswerten Papſt⸗ biographie in Band 13 der„Frankfurter zeitgemäßen Bro⸗ ſchüren“(Hamm 1. W., 1903, Breer u. Thiemann)„nach „Die geſellſchaft⸗ der italieniſchen Okkupation die denkbar unwürdigſte ge⸗ worden: die meiſten Kapläne waren ſo ſchlecht bepfründet, bis viermal im Jahre daß ſie drei⸗ von Haus zu Haus Dienſtag, den 16. November 1909. ———— kollektieren mußten, um katholiſche Richtung nicht Hungers zu ſterben. Die durfte ſich nicht mehr aus der Kirche hinaus wagen, und eine breite Schicht der Bevölkerung war ihr darum entfremdet. Die höheren Stände waren vom Freimaurertum und Liberalismus unterwühlt, die niederen Klaſſen vom religionsfeindlichen ferrianiſchen Sozialismus verhetzt, welcher gerade in Mantua in großem Anſehen ſtand. B ſchof Rota war im Kampfe gefallen, ſein bejahrter Nachfolger Berengo, ein Venezianer und ehemaliger Profeſſor des kanoniſchen Rechts, ſpäter Erz⸗ biſchof von Udine, hatte den abwärts gerichteten Strom nicht aufhalten können. Da tat ein Apoſtel dringend not.“ Und als ſolcher Apoſtel bewährte ſich der neue Biſchof. Was er alles für ſeine Diözeſe getan hat, mit welchem —— England, die wohl den größten Warenaustauſch zwiſchen allen Ländern der Welt haben. Wichtiger iſt das ſo ziale Gebiet. Da ſtehen die ca. 1806 Paragraphen der Reichs ⸗ verſicherungsordnu ug an erſter Stelle. An ihre Erledigung iſt nicht zu denken. Es iſt in Ausſicht ge⸗ nommen worden, wie es ſchon früher geſchehen iſt, eine Kommiſſion zur Beratung dieſer Materien einzuſetzen und ſie den Sommer hindurch tagen zu laſſen. Der Reichs⸗ tag wird alsdann wohl nur vertagt werden, um den Ar⸗ beiten dieſer Kommiſſion die nötige geſetzliche Grund⸗ lage zu geben. Spruchreif wäre auch die Frage der Arbeitskammern. Der Geſetzentwurf, der ſeiner⸗ zeit von der Regierung zur Beſprechung geſtellt worden Erfolge er gearbeitet hat, iſt ja allgemein bekannt. Hat Guiſeppe Sarto dieſe Arbeit doch als Pius X. mit glänzendem Erfolge im großen Weinberge des Herrn in der geſamten katholiſchen Chriſtenheit fortgeſetzt. Die Wirkſamkeit des hl. Vaters als Biſchof, als ober⸗ ſter Lenker der katholiſchen Kirche, iſt überaus ſegens⸗ reich geweſen; bis in die entfernſten Gegenden iſt der Segen gedrungen, der aus ſeiner Tätigkeit entſpringt. So blickt denn in dieſen Tagen die geſamte katholiſche Chriſtenheit in freudiger Anteilnahme nach Rom in der ſtillen Hoffnung, daß der Herr dem Jubelpapſte noch recht lange Jahre ſchenken möge. — * 4—* Der nächſte Reichstagswinter. O Ende des Monats tritt der Reichstag wieder zu⸗ ſammen. Seine Einberufung hat die allgemeine Nervo— ſität, die die Maſſen beherrſcht, nur noch geſteigert. Man lebt in dem Gefühle, daß die kommende Reichstagsſeſ— lion überaus wichtig werden wird. Die Tatſachen, die dem Reichstage vokauusſichtlich zur Erledigung zugehenden Materialien, rechtfertigen dieſes Gefühl nicht. Wohl aber laſſen verſchiedene Nebenſächlichkeiten ſtarke Ausbrüche der Erbitterung erwarten. Der Ueberblick über das, ſchaffen haben wird, iſt leicht. wird es kaum noch geben, da Regierung in Bearbeitung hat, und meiſtens auch dar⸗ über unterrichtet iſt, wie weit die einzelnen Arbeiten was der Reichstag zu Große Ueberraſchungen man doch weiß, was die gediehen ſind. Auf wirtſchaftlichem Gebiete werden wir ſicher mit der Frage des engliſchen und des vortugieſiſchen Handels-Abkommens zu rechnen haben. Einen engliſchen Handelsvertrag werden wir na— türlich auch dieſes Mal nicht bekommen. Das alte Lied wird höchſtens eine neue Auflage erleben, wir werden leinen Verſuch machen, gegenüber England unſeren Zoll— tarif durchzuſetzen, wir werden vielmehr die Engländer ohne Gegenleiſtung als„meiſt begünſtigt“ weiter behan⸗ deln. Mit Portugal iſt das etwas anders, aber bei iſt, iſt aber allgemein derart entſchieden auf Ablehnung geſtoßen, daß an ein Wiederauferſtehen nicht zu denken iſt. Wir konnten ſchon einige Zeit nach der erſten Be⸗ ſprechung mitteilen, daß Poſadowsky nicht an die Weiter⸗ verfolgung dieſer Sache denke; ſeine Nachfolger werden die Ausſichten kaum günſtiger beurteilen. Man hat eben auf allen Seiten, auch auf Seiten der Arbeiter, ein „Haar in der Butter“ gefunden. Unbedingt zur Erledi⸗ gung wird aber wohl der Reſt der G ewerbeordnung kommen müſſen. Dank dem entſchiedenen rechtzeitigen Zugreifen des Centrums iſt es ſeinerzeit gegen den Ein⸗ ſpruch der„arbeiterfreundlichen“ Liberalen gelungen, wenigſtens die Beſtimmungen über die Frauenarbeit zur Erledigung zu bringen. Die Frage der Heimarbeit aber und die über den Schutz der Handlun gsgehilfen ſind in der Kommiſſion ſtecken geblieben und es ſchien einige Zeit hindurch, als wären die Gegenſätze unüber⸗ windlich. Das galt beſonders von der vom Centrum durchgeſetzten Beſtimmung über die Lohnverhältniſſe der Heimarbeiter, gegen die die„menſchenfreundlichen“ Li⸗ beralen mit Todesverachtung Sturm liefen. Inwieweit die Reformen der großen Strafrechts⸗ geſetze, die ſeit längerer Zeit in Arbeit ſind, in dieſem Winter fortſchreiten werden, ſteht dahin. Im vorigen Reichstage ſind nicht mehr zur Erledigung gelangt die Novelle zur Strafprozeßordnung und die Novelle zum Strafrecht, die„lex Eulenburg“. Der Widerſpruch gegen dieſe geſetzgeberiſchen Verſuche, die Preſſe zu knebeln, war aber ſo laut, daß man wohl nicht mit ihrer Verab⸗ ſchiedung zu rechnen braucht. In der leidigen Frage der letzten Jahre, der Reichs ⸗ finanzfrage, bringt der kommende Winter zunächſt die Erledigung des Nachtragsetats über eine Anleihe von über 500 Millionen M. zur Deckung der ungedeckten einzelſtaatlichen Matrikular-Beiträge. Daneben ſoll in dieſer Hinſicht die Reform der Fernſprech⸗-Ordnung wirken, deren Ziel bekanntlich die Erſetzung des freien Telephons mit dem Pauſchalbetrage durch das Telephon mit Einzelgebühren ſein ſoll. Uebermäßig groß iſt alſo das Arbeitsquantum nicht, dieſem Ländchen kommt ja auch nicht ein ſo ungeheurer Warenaustauſch in Betracht wie zwiſchen Deutſchland und n r — Selbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 301(Nachdruck verboten.) „Nur vor den Leuten keine Blamage!“ „Hm! Sonderbar!“ faßte er ſich. „Heute ſchon? Sollte doch erſt übermorgen geſchehen.. Ich weiß, ich weiß! Schlechte Nachrichten. Todesfall in Ausſicht...“ „Es ſind doch Briefe für mich da?“ Er hatte alles laut und ſchuell hervorgeſtoßen. „Ja! Ein Brief vom gnädigen Fräulein. Ich habe ihn auf den Schreibtiſch des gnädigen Herrn gelegt“, rapportierte Franz. „Iſt gut. Iſt gut. In der Nähe bleiben, bis ich Befehle gebe. Sonſt wünſche ich ungeſtört zu ſein.“ „Ich habe auf dem Balkon decken laſſen wie gewöhnlich!“ wagte Franz noch hinzuzufügen. „Nun ja! Wer denkt jetzt an Eſſen und Wichtigeres zu thun. ſpäter Wein.“ Er ging die Treppe hinan in ſein Rauchzimmer, das nach dem Garten lag. Hier war es ſtill und kühl. Vor den Fenſtern Jalouſten, durch welche grüne, wehende Wipfel ſchimmerten, in dem Raum ſelbſt die Einfachheit des Luxus und eines verfeinerten Geſchmacks. Auf dem Schreibbureau lag Ettas Brief in zierlichem Um⸗ ſchlag. Sie hatte die unbeſtimmte Cremefarbe gewählt. Haſtig riß der Rechtsanwalt den Umſchlag ab. Das war ſonſt nicht ſeine Mode. Er bediente ſich zum Brieföffnen ſeines mit allen Chikanen verſehenen Taſchenmeſſers. Etta ſchrieb: „Sehr geehrter Herr Dr. Stein! Sie werden mich verſtehen können, wenn ich Ihnen ſchreibe: Es litt mich nicht mehr in der Einſamkeit! Und auch anderes können Sie ſehr wohl ahnen, anderes, was mir den Boden Trinken? Habe Aber laſſen Sie nur ſtehen. Ich nehme nahm er jetzt auch mit irdiſcher Speiſe vorlieb. ein. Es war eine ſchlimme Geſchichte! zu lange warten, ſo konnten ſie in Verlegenheit geraten. er vorerſt das Negendangſche Kapital, das er morgen ausgezahlt erhielt, ſo nabmen das die Damen ſicher übel. unter den Füßen glühendheiß machte. Ich muß es Ihnen ſchon das des Reichstags harrt. Nichtsdeſtoweniger wird mit einem allgemeinen ſchweren Ausbruch der Nervoſität zu 2 9 ſagen:„Villa Henrietta“ hat mir auf die Länge nicht gut gethan.—— So gehe ich denn nach Köln, um unterzutauchen im Strom der Lebensluſt, der Daſeinsfrende. Das wäre auch ein ſchöner Dank für Sie geweſen, Herr Rechtsanwalt, wenn Etta Kroſinsky Ihnen die leibhaftige Melancholie ins ſtilvolle, behagliche Heim gelockt hätte!—— Nun freilich; wie ſollen wir jetzt danken für Ihre große Liebenswürdigkeit? Ich mache mir mit dieſer Frage, die ich mir unbeantwortet laſſen muß, das Leben ordentlich ſchwer. Und immer noch muß ich Ihre Güte in Anſpruch nehmen! Bitte, ordnen Sie daher die be⸗ wußte Angelegenheit mit Negendangs möglichſt ſchnell, damit ich in Bälde mit Ihnen abrechnen kann. Auf Wiederſehen dann im ſagenumwobenen Köln, und bis dahin fröhliche Tage für Sie und für mich! Hochachtungsvoll ergebenſt Etta von Kroſinsky.“ Doktor Bruno Stein faßte Brief und Abreiſe in der hoffnungsſeligen Stimmung, die ihn ſeit dem Tennis ⸗ Spielen noch nicht verlaſſen, leider ganz falſch auf. „Alſo nur eine Flucht!“ rief er, vom Stuhl aufſpringend. „Die Flucht vor mir! Sie hat meinen Antrag erwartet!— Maler Hemmſchuh iſt mir zuvorgekommen, und mein Zögern hat ihre Eigenliebe verletzt. O, teuerſte Etta, nicht lange ſollſt Du in Köln auf mich warten! Ich eile, ich fliege zu Dir!“ Vorläufig jedoch eilte der Rechtsanwalt nur auf den Balkon. Er hatte beim Leſen Hunger und Durſt bekommen. Zumeiſt wohl auf Liebe. Aber da dieſe nun ſo verheißungs voll winkte, Beim Wein fielen ihm die knappen Geldmittel der Kroſinskys Ließ er die Damen— um ſich willkommener zu machen— Sendete Nein, er mußte morgen ſofort nach Köln! Etta wußte —.—— nicht, daß das Geſchäftliche ſich jetzt ſchon abwickeln ließ. Er würde doppelt gern geſehen werden, wenn er raſch kam. Als er das Glas zum Munde führte, zitterte ſeine Hand. „Glücksüberſchwang!“ murmelte er. „Nein, ich teile des Malers Schickſal nicht! Sie muß es ſpüren, daß es für mich nichts mehr in der Welt giebt, außer ihr! Auf unſer Wohl, geliebteſte Frau!“ Hatte er mit dem feinen Kryſtall an ein Tiſchgerät geſtoßen? Hatte er zu heftig zugefaßt? Das Glas knickte, der Wein floß zu Boden auf das Tafeltuch... Bruno Stein behielt nur einen Scherben in der Hand. „Ah!“ Es überrieſelte ihn kalt. Aber er ſchüttelte die abergläubiſche Furcht von ſich ab. Und während er dem Diener auftrug, ein friſches Glas zu bringen, dachte er bei ſich: „Ich zwinge das Schickſall So oder ſo!“ Bruno Stein übernachtete zum erſten Mal in der„Villa Henrietta“, aber es war keine gute Nacht für ihn. Der Rechtsanwalt ſchlief nicht und träumte nicht. Er wälzte ſich fiebernd, in dumpfer Ruheloſigkeit von einer Seite zur andern. „Was war das? Hatte ihm der Wein ſo zugeſetzt?“ Das Fieber ſtieg beängſtigend. Am frühen Morgen wurde der Arzt in die Villa geholt. Der rundliche, behäbige Herr mit den kleinen, fleiſchigen Händen fragte viel, prüfte, unterſuchte. Dann nahm er um⸗ ſtändlich am Bett Platz, rückte zum Ueberfluß noch etliche Mal auf dem Seſſel hin und her, um bequem auszuruhen, faßte ſeinen dicken Stock mit dem goldenen Knopf, führte dieſen Knopf mit Verſtand zur Naſe und ließ ihn dort eine gute Weile. Der lebhafte Rechtsanwalt war indeſſen in gelinde Ver⸗ zweiflung geraten. „Kann ich reiſen?“ fragte er erregt.„Es muß ein Mittel geben, das mich ſofort aufbringt. Ich habe nicht Zeit, krank zu ſein.“ i ung al ———— 3— FFP 8 —— 4 rechnen ſein. Die Steuerdebatten werden im Reichs⸗ tage ebenſo einen Nachklang finden müſſen, wie es kürz⸗ lich im bayeriſchen Landtage der Fall geweſen iſt. Das wird einige Tage hindurch den Beſuchern der Reichstags⸗ ſitzungen die gewünſchte Vorſtellung bieten. Zuvor aber wird die Frage: Wer wird das Reichstagspräſidium in die Hände bekommen? weite Wellen ſchlagen, zumal die Nationalliberalen noch immer nicht wiſſen, welche Haltung ſie einnehmen ſollen. Eine Tagung von ſo großer Dauer wie die letzte ſteht uns in dieſem Jahre wohl nicht bevor. Ob, aber die Erregung, das geſpannte Intereſſe der weiteſten Kreiſe, nicht hin und wieder an die ſchweren Kämpfe des verfloſſenen Winters erinnern wird, das kann man dahin geſtellt ſein laſſen. Die Zeit wird zu ernſt, als daß man überhaupt von einer unwichtigen Reichstags⸗ ſeſſion ſprechen könnte. 5 8 Politiſche Rundſchau. 510 Eine Interpellation über die Unterſchleife auf der Kieler Reichswerft hat die„Freiſinnige Fraktions⸗ gemeinſchaft“ im Reichstag eingebracht. Die Interpel⸗ lation lautet: „Iſt der Herr Reichskanzler bereit, durchgrei⸗ fende Maßnahmen zu treffen, um Unregelmäßig⸗ keiten und Unterſchleife im Betrieb der kaiſerlichen Werften, wie ſolche durch die Verhandlungen vor dem Kieler Schwurgericht bekannt geworden ſind, in Zukunft zu verhindern? Iſt insbeoſudere der Herr Reichs- kanzler bereit, unverzüglich Anordnungen zu treffen, durch die eine ſparſame Wirtſchaft ſowie eine nach kaufmänniſchen Grundſätzen eingerichtete Buchführung und eine wirkſame Kontrolle im Werftbetriebe geſichert wird? 1 Neuer engliſcher Kaiſerklatſch. Auf der Jahres- verſammlung der„National Service League“, eines der Hervorragendſten militäriſchen Klubs Englands, die am Freitag in dem Kenſingtoner Rathauſe ſtattfand, teilte der Admiral Sir Nathaniel Bowden⸗Smith, der frühere Befehlshaber der auſtraliſchen und des Nore-Ge⸗ ſchwaders, den Anweſenden mit, einer ſeiner Freunde hätte kürzlich eine Unterredung mit dem Prinzen Heinrich, dem Bruder des Deutſchen Kaiſers, gehabt, in deſſen Ver⸗ laufe der Prinz ihm unter anderem ſagte, der Kaiſer ſei von den engliſchen Kritiken über ihn ſelbſt tief be⸗ rührt. Kaiſer Wilhelm habe hinzugefügt, er wolle den Engländern natürlich keine Lehren erteilen, er meine uber, England ſollte eine ſtarke Territorialarmee mit allgemeiner Militärpflicht haben. Admiral Bowden-Smith fügte dieſer Mitteilung hinzu, er müſſe dieſem Rate des deutſchen Kaiſers durchaus beipflichten. Die Ver⸗ wirklichung dieſes Rates würde der britiſchen Flotte größere Bewegungsfreiheit geben. Die jetzige Konzentrierung der Flotte in den europäiſchen Ge⸗ wäſſern gefährde einigermaßen die entfernteren Be⸗ fitzungen Großbritanniens; die Flotte ſei aber da, wo ſie augenblicklich iſt, weil ganz Europa ein großes Kriegslager ſei.— Eine Beſprechung dieſer ſenſa⸗ tionellen Meldung verbietet ſich ſolange, bis eine offiziöſe Aeußerung dazu vorliegt. 21 Was dem„ſchwerz⸗blauen Block“ nicht alles zu⸗ gemutet wird. Die„Freiſinnige Zeitung“ ſchreibt zu dem Rücktritte des Oberpräſidenten v. Zedlitz⸗ Trützſchler: „Auch Graf Zedlitz, einer der beſten Kenner Poſens und Oberſchleſiens, will ſich nicht hinreißen laſſen zu einer brutalen, aufreizenden Behandlung der oberſchleſiſchen Polen in der klugen Vorausſicht, daß man ſonſt, bei dieſer ganz friedlichen Bevölkerung, aus Oberſchleſien ein zweites Polen macht. Aber auch er ſcheint hier mit gewiſſen hochkonſervativen, ge⸗ waltſamen Strömungen in Diſſens geraten zu ſein. Faſt iſt man verſucht, auch ſeinen Abgang ler hat ſich, nebenbei bemerkt, ſeinerzeit auch für die Erb⸗ ſchaftsſteuer öffentlich ausgeſprochen) als eine der Folgen des neuen ſchwarz⸗ blauen Blocks anzuſehen.“ Dieſe verrückte Logik tut die Deutſche Tageszeitung mit folgenden Worten ab: Sonderbar, höchſt ſonderbar! Dies offenbar ſehr vielſeitige Blockgebilde ſollte bislang vor allem auch die dringende Gefahr eines Entgegen⸗ kommens gegen das Polentum in ſich bergen; und jetzt foll es einen Oberpräſidenten ſtürzen, weil er die Polen nicht ſcharf anfaſſen will. Ein hübſcherer Beweis kann wohl kaum dafür gefunden werden, daß dieſer Phantaſie⸗ block eben da anfängt— wo das Denken aufhört! „( Nochmals die Unterſeeboote des Herrn vom Rath. Ein Artikel im„Tag“, in dem Herr vom Rath für einen größeren Ausbau der Unterſeeflotte plädiert, hat folgenden Schluß: ‚ 188 Ich habe eine Tat ans Licht gezogen, die mit einem grellen Schlaglichte die ganze Gefährlichkeit der Situation erleuchtet, die auch dem blödeſten Philiſter die Augen öffnen muß, wohin wir treiben. Daß ich es getan, darüber muß ich die ſchwerſten Vorwürfe über mich ſchweigend ergehen laſſen. Aber die Hoffnung leitet mich, daß ich zur Klärung der Situation beige tragen habe, und daß man nicht nur bei uns, ſondern auch jenſeits des Kanals eines Tages erkennen wird, daß meines draſtiſchen Mittels Zweck nicht Störung und Beunruhigung internationaler Beziehungen, ſon⸗ dern Verſtändigung und Frieden war. Es iſt uns unbegreiflich, wie Herr vom Rath behaupten kann, er habe zur Klärung der Situation beigetragen, nachdem ſein Märchen von den engliſchen Un⸗ terſeebooten doch in allen Tonarten bereits dementiert iſt. Wozu denn jetzt noch dieſe Geſchichten? Parlamentariſches. 7 Der Bundesrat erklärte ſich in ſeiner Sitzung am Freitag mit der Ausprägung von Dreimark⸗ ſtünfcken in Form von Denkmünzen aus Anlaß der bevor⸗ ſtehenden Vermählung des Großherzogs von Sachſen mit der Prinzeſſin Feodora von Sachſen-Meiningen einver⸗ ſtanden. Die Vorlage betreffend den Zollverwaltungs- koſtenetat für Luxemburg und der Entwurf eines Ver⸗ zeichniſſes der Orte, an denen ſich gemäß Paragraphen 1, 2 der Weinzollordnung zuſtändige Zollſtellen befinden, wurde genehmigt. Annahme fanden ferner die Vorlage betreffend die Beſtimmungen für die Beſchäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Anlagen, die zur Herſtellung von Zichorien dienen, die Vorlage betreffend die Beſchäftigung von Arbeiterinnen in Be⸗ trieben zur Herſtellung von Fiſchkonſerven und die Vor⸗ gemeldet. lage betreffend die Beſchäftigung von Arbeiterinnen in Betrieben zur Herſtellung von Gemüſe⸗ oder Obſtkon⸗ ſerven, ſowie von Gemüſe- und Obſtpräſerven. Schließlich wurde über die Beſetzung einer Ratsſtelle beim Reichs⸗ gericht, über die Beſetzung einer Ratsſtelle und zweier Militäranwaltsſtellen beim Reichsmilitärgericht ſowie über verſchiedene Eingaben wegen Erlaß von Steuern und Zöllen Beſchluß gefaßt. i 2 Die Reichstagserſatzwahl in Landsberg⸗Soldin. Bei der am Freitag ſtattgehabten Reichstagserſatzwahl für den verſtorbenen konſervativen Abg. Böning wurden für Holſchke(konſ.) 9469 Stimmen, für Pätzel Soz.) 7555 und für Schöppe(lib.) 6377 Stimmen abgegeben. Es iſt alſo Stichwahl zwiſchen Holſchke und Pätzel erforderlich. Bei den allgemeinen Wahlen im Jahre 1907 war der konſervative Kandidat im erſten Wahl⸗ gange mit 13828 Stimmen gewählt worden. Der Frei⸗ ſinnige hatte 6176, der Sozialdemokrat 6477 Stimmen erhalten. Heer und Marine. 8 Die„Hohenzollern“ unter dem Hammer. Die frü⸗ here Kaiſerjacht„Hohenzollern“, die beim Stapel⸗ lauf der jetzigen„Hohenzollern“ im Juni 1892 den Namen„Kaiſeradler“ erhielt, kam am Mittwoch auf der Danziger kaiſerlichen Werft, wo ſie ſeit 14 Jahren unbenutzt in Reſerve gelegen, einſchließlich des Betriebsinventars unter den Hammer. Die Verwaltung hatte gehofft, für das Schiff, das ſeinerzeit viele Milli⸗ onen gekoſtet, wenigſtens noch etwa 400 000 Mark er⸗ halten zu können. Man hat ſich aber getäuſcht: Das höchſte Gebot gab eine Swinemünder Firma mit 156 300 Mark ab, während die übrigen fünf Bieter kaum über 100 000 Mark hinausgingen. Es ſcheint daher fraglich, ob das Reichsmarineamt ohne weiteres den Zuſchlag er⸗ teilt. Schließlich wird das Schiff, da ſich ſeine Ver⸗ wendung als Paſſagierſchiff bei dem ſtarken Kohlenver⸗ brauch und der Höhe des notwendigen Beſatzungsetats von über 60 Köpfen als unrentabel erweiſt, doch wohl abgewrackt werden. Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. : Am Samstag iſt es im ungariſchen Parlament zu wüſten Lärmſzenen gekommen. Um 10 Uhr wurde die Parlamentsſitzung zwecks Wahl eines neuen Präſidiums eröffnet; die Kandidaten ſind Juſth und Gal: letzterer, unterſtützt von den Koſſuthianern und den Par⸗ teien der alten Koalition, dürfte, nach Blättermeldun⸗ gen, durchdringen. Die ungeheure Aufregung und der ſkandallöſe Lärm ließen jedoch bis 11 Uhr nieman⸗ den zu Worte kommen, und der Alterspräſident, der faſt 90 jährige Alexius Papp, mußte die Sitzung ſuspen⸗ dieren. a 0 Norwegen. : Bei den Wahlen zum Storthing, die von An⸗ fang Oktober bis jetzt ſtattfanden, ſind gewählt worden: 63 Rechte und Liberale, die bei den Wahlen zuſammen⸗ gingen, 47 Linke, die bisher Regierungspartei waren, 11 Sozialdemokraten und 2 Wilde. Das letzte Storthing umfaßte 50 Linke, 54 Rechte und Liberale, 10 Sozial⸗ demokraten. Miniſterpräſident Knudſen erklärte, das Kabinett werde nach dem Zuſammentritt des Storthings im Januar zurücktreten. i l 0 Soziales. Beendigung des Mansfelder Bergarbeiterſtreiks? In einer am Freitag ſtattgehabten Verſammlung in Hett⸗ ſtedt hat der ſozialdemokratiſche Abg. Sachſe zur Wie⸗ der aufnahme der Arbeit aufgefordert, und den Streik für beendet erklärt. Es wurde im ganzen Revier ein Flugblatt der Streikleitung verteilt, in dem die augenblickliche Sachlage gewürdigt wird und in dem die Streikleitung zu dem Ergebnis kommt, daß beieiner Fortſetzung des Streiks die Bergarbeiter die einzigen Leidtragenden ſein würden. Es ſei un⸗ möglich, gegen den Bergrat Vogelſang, der von der Gewerkſchaft unbedingte Vollmacht erhalten habe, anzu⸗ kämpfen. Wenn man ihm jetzt nachgäbe, ſo habe er zwar tatſächlich einen Sieg errungen; es ſei jedoch ein Pyrrhusſieg, den er davongetragen habe. Auch in dem Flugblatt wird zur Aufnahme der Arbeit auf⸗ gefordert.— Man fürchtet jedoch, daß die Direktion nicht alle Arbeiter wieder einſtellen wird, was zur Vor⸗ bedingung für die Beendigung des Streiks gemacht werden ſoll. Es iſt alſo immer noch zweifelhaft, ob der Streik jetzt ſein Ende erreichen wird. Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. Das deutſche Komitee zur Vorbereitung des im September 1910 in Paris ſtattfindenden internationalen Kongreſſes zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit hat ſich gebildet. Zum Vorſitzenden wurde Dr. Freund-Ber⸗ lin, zum Schriftführer Regierungsrat Feig gewählt. Die Liſte der zu dem Kongreß einzuladenden Behörden, Korporationen und Einzelperſonen wurde feſtgeſtellt, und die Berichterſtatter wurden ernannt. Am 19. d. M. findet in Paris unter Vorſitz des früheren Miniſter⸗ präſidenten Leon Bourgeois die erſte Sitzung des Organiſationskomitees ſtatt. Aus Stadt und Land. ** Sturm und Unwetter werden von allen Seiten In Berlin wurden über 30 Perſonen mehr oder minder ſchwer verletzt. In Poſen ging ein ſchweres Gewitter nieder. In der Nordſee tobt ein Unwetter, wie man es ſeit Jahren nicht erlebt hat. Das Waſſer in der Elbmündung ſteigt raſch unter der Gewalt des Sturmes. In Südhannover ſind die Harzflüſſe aus den Ufern getreten. * E NN 7 Folgenſchweres hypnotiſches Experiment. Ein aus Plauen i. V. ſtammender junger Mann, der unlängſt als Rekrut beim 16. Dragoner-Regiment in Lüneburg ein⸗ getreten iſt, berichtet in einnem Schreiben an ſeine An⸗ gehörigen in Plauen über ein hypnotiſches Experiment und deſſen üble Folgen etwa folgendes:„Am 1. No⸗ vember, abends 8 Uhr, wurde ein Vortrag in der großen Reithalle gehalten, bei dem zugleich praktiſche Hyp⸗ noſe vorgeführt wurde. 12 Mann meldeten ſich frei⸗ willig zu Verſuchen, und ich befand mich unter dieſen. Ich wurde beſonders hervorgezogen, und der Vortragende hypnotiſierte mich etwa/ Stunden lang. Nachdem ich genügend vorbereitet war, eröffnete er mir, daß ich ohne — 2 ſein Zutun kein Wort ſprechen könnte, und ſtehe da: mir war der Mund völlig verſchloſſen. Am Schluß der Vorſtellung wollte der Mann mir die Sprache wieder⸗ geben, aber es glückte ihm nicht. Wir gingen in die Kaſerne, wo ich zweimal ſo heftig in Ohnmacht fiel, daß meine Kameraden mich in voller Uniform ins Bett packen mußten. Am nächſten Morgen verſuchte der Hyp⸗ notiſieur nochmals ſein Glück, leider erfolglos, und ich wurde in das Lazarett geſchafft. Hier wurde ich dann ein paarmal mit Erfolg elektriſiert, und am vierten Tage war ich ſoweit hergeſtellt, daß ich das Lazarett 5 85 konnte. Allmählich wurde ich völlig herge⸗ tellt.“ * Orkan in Wien. In Wien wütete in den letzten Tagen ein furchtbarer Sturm, der vielfachen Schaden an Gebäuden anrichtete und eine große Anzahl von Unfällen verurſachte. Die Rettungsgeſellſchaft mußte in nahezu hundert Fällen Hilfe leiſten. Alte Leute wurden vom Wind an die Mauern geſchleudert, niedergeworfen und erlitten Knochenbrüche. Maurer fielen bei der Arbeit vom Gerüſt. Mehrere Perſonen, die die Fahrbahn ſchnell überqueren wollten, wurden überfahren. Eine geriet unter die Schutzvorrichtung der Straßenbahn. Kinder, die aus der Schule kamen, wurden umgeworfen und ſchklugen ſich die Köpfe blutig. Kutſcher ſchleuderte der Sturm vom Bock. Ein Kartonnagenwagen fiel um und verletzte meh⸗ rere Paſſanten ſchwer. Manche wurden überfahren, weil der Sturm ſie blendete. Andere gerieten auf der Jagd nach ihren Hüten unter Fuhrwerke. Einer von ihnen verſank im Schlamm des Wienfluſſes und mußte von den Schutzleuten befreit werden. ** Ein nettes Steuerhinterziehungsſtückchen wird aus Friedrichsſtadt erzählt. Danach kam ein Zollbeamter in eine Wirtſchaft der Umgegend und wurde in Abweſen⸗ heit der Wirtsleute vom Mädchen bedient. Er verlangte ein Glas Grog und ſagte, nachdem er ihn gekoſtet: „Haben Sie keinen beſſeren Rum. Dieſer ſchmeckt ſchlecht.“ Was das Mädchen in ihrer Unſchuld darauf antwortete? —„Bi den guden Rum kann ick jetzt nich bikamen, den hett de Wirt haben unne de Kartüffeln verſtecken.“ 3 ** Richter Lynch in Amerika. In Kairo(Illinois) war ein Neger mit Namen Will James angeklagt, ein Ladenmädchen ermordet zu haben. Er wurde dafür von 10 000 Männern und Frauen gelyncht. Als dieſe ihm den Strick um den Hals legten, bezeichnete er einen anderen Neger namens Alexander als ſeinen Mitſchul⸗ digen. Der Strick zerriß, und der Körper wurde nun von der raſenden Menge mit Kugeln durchlöchert, dann eine Strecke weit geſchleift und verbrannt. Vorher wurde ſein Kopf abgeſchnitten und auf einen Pfahl ge⸗ ſteckt, den man in die Erde pflanzte. Sein Herz wurde herausgeriſſen und in kleine Stücke zer⸗ ſchnitten, die man als Andenken mitnahm. Eben⸗ ſo Stücke des Strickes, die in ſein Blut getaucht waren. Frauen hielten den Strick beim Hängen und zündeten das Feuer an, in dem die Leiche verbrannt wurde. Hier⸗ auf machte ſich der raſende Haufe auf die Jagd nach Alexander. Da man ihn nicht fand, ſtürzte die Menge nach dem Gefängnis, wo ein weißer Photograph namens Salzer in einem Stahlkäfig gefangengehalten wurde, weil er ſeine Frau mit einer Axt ermordet haben ſollte. Die Menge arbeitete eine Stunde lang mit Häm⸗ mern und Brecheiſen an dem Käfig, deſſen feſte Stahl⸗ ſtäbe kräftigen Widerſtand leiſteten. Salzer beteuerte un⸗ terdeſſen in Todesangſt ſeine Unſchuld, allein vergeb⸗ lich. Endlich gab der Käfig nach. Man riß den ſchlot⸗ ternden Gefangenen heraus, ſchleppte ihn nach der Haupt⸗ ſtraße, ließ ihm noch ein paar Minuten Zeit zum Beten und hängte ihn dann an einen Laternen⸗ pfahl, worauf ſeine Leiche von Kugeln durchbohrt wurde. Von dem Neger ſind nur noch die Knochen vorhanden. Salzers Leiche wurde auf der Straße liegen gelaſſen. Sein Vater nahm ſie fort. Der Neger Alexander iſt in Sicherheit. Er wurde in der Uniform eines Poliziſten aus der Stadt heimlich weggeführt. Der Gouverneur hat elf Milizkompagnien nach Kairo beordert. ** Die Sturmflut auf Jamaika hat außerordentlich ſchwere Schädigungen hervorgerufen. Der angerichtete Schaden wird auf über 5 Millionen Dollars berechnet. Viele Menſchen ſind ertrunken. Die Bananenkultur hat ſchwer gelitten. Es regnet in Strömen unaufhörlich. Niemals hat man ſolche Regenfälle erlebt, wie ſie jetzt über die ganze Inſel niedergehen. s ſind Dörfer zu Inſeln geworden, Häuſer ſind wegge⸗ ſchwemmt. Man hört von Erdrutſchen aus vielen Gegenden. Die Waſſerwerke von Kingston ſind nicht mehr. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Das Schwurgericht Bautzen verurteilte den 25⸗ jährigen Kutſcher Vetter aus Großröhrsdorf wegen Er⸗ mordung ſeiner dreijährigen Tochter zum Tode. Vetter hatte das Kind durch vergiftete Schokolade getötet. Beim Brunnenbau verſchüttet wurde im Magdeburger Vorort Weſterhuſen der Maurer Paul The⸗ rig. Trotz der Hilfe der Magdeburger Pioniere konnte er nicht gerettet werden. Wahrſcheinlich hat er den Erſtickungstod erlitten. * Das Unwetter der letzten Tage hat nach wei⸗ teren einlaufenden Meldungen ſchwer auf See gehauſt. Zahlreiche Schiffsunfälle werden fortwährend gemeldet, viele Schiffstrümmer treiben auf See. Bei der Inſel Baltrum iſt ein Dampfer geſtrandet. Hilfsſchlepper ſind von Cuxhaven aus unterwegs. Der Motorſchoner„Anna Loeper“ aus Rügenwalde, mit einer Ladung Roggen von Stolpmünde nach Aarhus unterwegs, wurde vom Sturm gegen den Wellenbrecher des neuen Hafens von Aarhus geſchleudert. Die aus dem Kapitän, dem Steuermann und einem Küchenjungen beſtehende Beſatzung wurde ins Hafenbaſſin geſchleudert. Der Junge wurde von einem Dampfer aufgefiſcht, dem Kapitän gelang es, ſich auf einen Vertäuungspfeiler zu retten, wo er ſtundenlang ſaß, bis er früh von einem Hafendampfer geborgen wurde⸗ Der Steuermann iſt ertrunken, ſeine mit vielen Wunden bedeckte Leiche wurde geborgen. Das Schiff iſt vollſtändig wrack. * Ein Dauerflug Grades. In Bremen hat am Sonntag Ingenieur Grade einen glücklich verlaufenen Flug von 54 Minuten 35 Sekunden ausgeführt. Wie weiter berichtet wird, haben der ſchleſiſche Verein für Luftſchiffahrt und der ſchleſiſche Flugſportklub den Avi⸗ atiker Grade für den 20. und 21. d. M. zur Vorführung von Flügen auf dem Pferderennplatz zu Breslau ver⸗ pflichtet. ** Vierfacher Mord und Selbſtmord. Als am Sams⸗ tag der Anwalt Dodd aus Weſt Hartlepool nach ſeinem in Caſtle Eden(Weſtmoreland) belegenen Hauſe zurück⸗ kehrte, fand er ſeine vier Kinder im Alter von 8 Monaten bis zu 6 Jahren mit durchſchnittenen Kehlen tot vor. Die Mutter der Kinder hatte ſich vergiftet. Sie lebte zwar noch, befand ſich aber in beſorgniserregendem Zuſtande. Bei allen Kindern war der Kopf faſt gänzlich vom Rumpfe getrennt. Im Bade⸗ zimmer lag ein großes, mit Blut beflecktes Meſſer. Allem Anſchein nach hat Frau Dodd in einem Anfall von geiſtiger Umnachtung ihre eigenen vier Kinder gemordet und dann zunächſt den Verſuch gemacht, ſich in der Bade⸗ wanne zu ertränken. Als ihr dies nicht gelang, hat ſie Gift genommen. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Zwiſchen den Stationen Gleiwitz und Rudzinitz wurden zwei Streckenarbeiter von dem Vorzuge eines Perſonenzuges überfahren und getötet. Bald darauf überfuhr derſelbe Zug einen unbekannten Mann, der gleichfalls getötet wurde. In Przleclav bei Lemberg iſt eine Dyſenterie⸗ Epidemie ausgebrochen. Zweihundert Perſonen ſind erkrankt. von denen s weiundachtzig bereits ver⸗ ſtarben. Das Erdbeben in Weſtindien. In dem Bergwerk der St. Paul Coal Company bei der Stadt Cherry(Illinos) fand eine verhängnisvolle Exploſion ſtatt, die den Eingang zum Schacht zerſchmet⸗ terte und alle Zugänge verſchüttete. Vierhundert Mann befanden ſich in der Grube und ſind darin eingeſchloſſen. Man glaubt, daß ſie ſämtlich tot ſind. 5 Fünf Stunden nach der Kataſtrop)e wurden zwölf Leichen geborgen. Am Schachteingange harrt eine unge⸗ heure Menſchenmenge, und unter den Hunderten von Verwandten und Freunden der Opfer ſpielen ſich herzzer⸗ reißende Szenen ab. Die Exploſion wurde wahrſcheinlich durch glimmendes Heu in den unterirdiſchen Pferdeſtällen verurſacht. Der Direktor des Bergwerks erklärte, es ſei faſt un⸗ möglich, daß die Verſchütteten no ch am Leben ſeien. Da es nicht möglich war, das Bergwerk unter Waſſer zu ſetzen, entſchloß man ſich, den Eingang zu den Schächten zu ſchließen, in der Hoffnung, die Flammen zu erſticken, die bis zur Oberfläche herausſchlugen. Die meiſten Berg⸗ leute ſind Oeſterreicher oder Italiener. Schwere Grubenkataſtrophe in Amerika. Einzelnachrichten über die Kataſtrophe in Mittel- amerika laſſen immer mehr die Furchtbarkeit des Un⸗ glücks erkennen. Während auf Haiti der Zyklon ſeine furchtbarſte Stärke erreichte, begann die ganze Inſel unter Erdſtößen zu erbeben. Gewaltige Erſchütterungen tobten auf dem Grunde des Meeres, die eine verheerende, ſechs Fuß hohe Flutwelle über das Land ſandten. Die geſamte Küſtenlinie der Inſel ſoll ſich geändert haben. Zahlloſe Städte liegen in Trümmer. Der Verluſt an Menſchenleben iſt groß und der durch Zerſtörung der Ernte angerichtete Schaden enorm. Während der ganzen letzten Woche herrſchten ununterbrochen raſende Orkane, und gewaltige Regengüſſe gingen nieder. Das Zollhaus auf Kap Haytian an der Nordküſte wurde von der Flut— welle weggefegt, die Häuſer in Port au Paix im Oſten ſtürzten ein, und die Stadt liegt in Trümmern. Gona⸗ wes, ebenfalls eine Seeſtadt im Oſten, wurde dem Erd⸗ boden gleich gemacht. Ueberall iſt alles verwüſtet. Die Nachbarrepublik San Domingo litt ebenfalls ſchwer. Puerto Plata am Nordoſtwinkel der Inſel wurde von einer enormen Flutwelle überſchwemmt. Die Erd⸗ beben in Verbindung mit den Ueberſchwemmungen verur— ſachten rieſige Erdſtürze. Seuchen bedrohen jetzt die Einwohner. Aus Jamaika erhielten einige Londoner Häuſer Meldungen über die Vernichtung von Bananenpflan zungen und Ernten. Das Geſchäft ſteht vollſtändig ſtill, die Straßen ſind infolge von Erdſtürzen unpaſſierbar, keine Züge verkehren, die Brücken ſind fortgeſchwemmt, Dörfer und Häuſer ſind iſoliert, die Bananenplantagen ruiniert, die Telegraphenleitungen zerſtört und— was das Schlimmſte iſt— die Kin gstoner Waſſerwerke ſind in Trümmern. Aus Südweſtdeutſchland. — Hanau, 15. November. Beim Konkurſe der Firma Wertheimer& Co. in Büdingen(Oberheſſen) betragen die angemeldeten Forderungen über drei Millionen. An Kon⸗ kursmaſſe ſind nur rund 50000 Mk. vorhanden. — Mannheim, 15. November. Bei den gegenwärtigen Schillerfeſtlichkeiten iſt es intereſſant, zu erfahren, daß ſich in Freudenheim(Heſſen) bei dem Beſitzer des Gaſt⸗ hauſes zum„Badiſchen Hof“ eine längere Reihe von Jahren die Bettſtelle befand, in der Schiller als Flücht⸗ ling in Oggersheim längere Zeit geſchlafen hat. Der Bierbrauer Bühler kaufte im Jahre 1859 von einer Frau Bachmann den„Badiſchen Hof“. Frau Bachmann war eine Wirtstochter aus Oggersheim und erhielt das Bett bei ihrer Heirat von ihren Eltern mit dem Bemerken, es in Ehren zu halten, da Schiller längere Zeit darin ge⸗ ſchlafen habe. Dieſes hiſtoriſche Bett, bis vor einigen Jahren noch im Beſitze des Herrn Bühler, das dann aber Altersſchwäche halber zum alten Krempel geworfen wurde, diente zuletzt den Handwerksburſchen als Lagerſtätte, in der ſo mancher arme Teufel ſeine müden Glieder aus⸗ ruhte. Worms, 15. November. Nach dem Bericht der Wormſer Schulärzte ſind in manchen Klaſſen der Wormſer Schulen bis zu 16 Prozent der Kinder mit Läufen oder Spuren von deren Anweſenheit vorgefunden worden. Die Eltern, deren Kinder zu Hauſe mit größter Reinlichkeit behandelt werden, wollen ſich dieſe lauſigen Zuſtände nun nicht länger gefallen laſſen. Unſere Kammfabriken klagen über ſchlechten Abſatz. Vielleicht ſenden ſie ein Dutzend Rei⸗ ſende nach dem Wonnegau. 8 Mainz, 15. November. Die Mainzer Stadtver⸗ ordneten ſtimmten der Vorlage der Bürgermeiſterei für eine Polizeiverordnung zu, die für Wirtſchaften mit weib⸗ licher Bedienung Schluß um 10 Uhr abends vorſieht. Damit will man die Animierkneipen treffen. 1* Frankfurt a. M., 15. November. Die kürzlich ver⸗ 1 Frau Franziska Speyer in Frankfurt a. M. machte teſtamentariſch zahlreiche bedeutende Stif⸗ tungen. So erhalten die Akademie für Sozial⸗ und Han⸗ delswiſſenſchaften eine Million und das Georg Speyer⸗ haus zur Herſtellung neuer Heilmittel gegen verheerende Krankheiten eine Million. Weitere bedeutende Summen ſind ausgeſetzt zur Bekämpfung von Volkskrankheiten, zum Studium von Lupus und Krebs, ſowie für den Vater⸗ ländiſchen Frauenverein, das Zentralkomitee für Zahn⸗ pflege in den Schulen, das Rote Kreuz, die Ferienkolo⸗ nien und die Kinderheilſtätten an den deutſchen See⸗ küſten. Ferner ſind viele wohltätige Vereine und ſoziale Inſtitute mit erheblichen Zuwendungen bedacht. — Mannheim, 15. November. Einen Akt brutaler Roheit beging am 21. Sept. der 29 Jahre alte ledige Schmied Karl Boſſert in Mannheim. An einer Ecke hatte der Händler Gottlieb Schäfer, ein armer krüppelhafter Mann, ſeinen Obſtwagen aufgeſtellt. Boſſert kam aus einer nahen Wirtſchaft heraus und ſagte zu dem Händler: „Was meenſcht, daß ich Dir den Wage umwerfe deht.“ Der Obſthändler ſagte zu ihm:„Wenn Du kenkſt, daß es gut tut, mach's.“ Und ſchon liegt der ganze Wagen umgeſtülpt auf der Straße. Das Obſt, das einen Wert von 32 Mk. hatte, war durch das Herumkollern auf der Straße unverkäuflich geworden. Das Gericht ahndete das rohe Vorgehen des Angeklagten, der anſcheinend nur aus purer Kraftmeierei die Tat begangen, mit einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 6 Wochen. s 123* 5 85 — Mannheim, 14. Nov. Geſtern früh halb 6 Uhr überfuhr ein Güterzug ein mit zwei Pferden beſpanntes Fuhr- werk auf dem nicht geſchloſſenen Uebergange Nr. 3 am Rennplatz. Beide Pferde wurden getötet, der Wagen wurde zertrümmert. Der Fuhrmann konnte noch rechtzeitig abſpringen. Der Schrankenwärter wurde einſtweilen vom Dienſte ſuſpendiert. Das Doppelgleis Mannhelm Frankfurt war eine halbe Stunde geſperrt.— Auf der Omz'ſchen Luftſch ffwerft kam der 21 Jahre alte Monteur Karl Schmidt aus Kirchheim der elektriſchen Hochſpannleitung zu nahe und wurde ſofort getötet. — Lampertheim, 14. Nov. Einen Gaunerſtreich verſuchten geſtern in Woraus zwei kaum aus der Schule entlaſſene Burſchen zu verüben, indem ſie dort ein Stück Rindvieh an den Mann zu bringen ſuchten. Man ſchöpfte aber Verdacht und auf telephoniſche Anfrage bei hieſtger Bürgermeiſterei klärte ſich der Schwindel auf. Wo die Burſchen das Stück Vieh entwendet haben, iſt bis jetzt noch nicht auf- geklärt. Einer von denſelben iſt bei dem kürzlich auf dem israel. Friedhof verübten Frevel beteiligt. — Worms, 15. Nov. Durch die bisherige Unter⸗ ſuchung wurde feſtgeſtellt, daß Frau Scheid den Lehrer Krüger getötet hat. Sie ſchoß ihm zuerſt mit einem Revolver in die Schlafe und ſchnitt ihm dann mit einem Raſiermeſſer die Kehle durch, und ſuchte ſich hterauf durch Leuchtgas zu ver⸗ giften. Nachdem ſie ſich im Krankenhaus erholt hatte, erlitt ſie Tobſuchtsanfälle und bezeichnete ſich als Mörderin. Man brachte ſie nach Mainz ins Unterſuchungsgefängnls. Darmſtadt, 13. Nov. Geſtern nachmittag ſtarb hier im 73. Lebensjahre der ſeit dem vorigen Jahre in Ruheſtand lebende Rektor Karl Backes, der länger als 25 Jahre lang Obmann des heſſiſchen Landeslehrerv'reins, außerdem auch eine Zeitlang Mitglied der Zweiten Kammer und der Landesſynode geweſen war. — Offe bach, 16. Nov. Ein vorſichtiger Selbſt- mordkandidat. Ein 22 jähriger junger Mann namens Pierot aus Oſterfeld, der vor wenigen Tagen erſt das Krankenhaus verlaſſen hatte, brachte ſich beim Ausgang vom Lokalbahnhof zwei Schüſſe bei. Vermutlich um jeden Verdacht gegen Dritte vorzubeugen, hatte der Urgläckliche ſich den Revolver um den Leib gebunden. An ſein m Aufkommen wird gezweifelt. — Frankfurt, 16. Nov 22 Selbſtmorde und 4 Kindesmorde ſind im Monat Oktober in Frankfurt begangen worden. Eine ſolche hohe Zahl derartiger Fälle iſt ſeit langer Zeit nicht zu verzeichnen geweſen. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 16. Nov. 1909. — Katholiſche Landeskirchenſteuer. In der letzten Verſammlung des Dibdzeſankirchenvorſtandes in Mainz entſpann ſich über die Höhe des Steuerkoeffizienten eine längere Debatte. Seither wurden als Zuſchlag zur ſtaat- lichen Elnkommenſteuer ſechs Prozent Landeskirchenſteuer er. hoben. Da nun nach neuerlichen Erklärungen der Regierung vom 1. April 1910 ab eine nicht unbetraͤchtliche Erhohung der ſtaatlichen Einkommenſteuer zu erwarten iſt, ſo iſt man der Anſicht, daß in dieſem Falle eine ſichsprozentige Steuer uͤber das Bedürfnis hinaus Erträge abwerfen wird. Es wurde deshalb beſchloſſen, 205 000 Mark erheben zu laſſen und über den ſeitherigen Koeffizienten nicht hinauszugehen. — Herr Dr. Fried. Lennert aus Fürth, praktiſcher Arzt in Conz bei Trier, wurde von Sr. Majeſtät dem König von Preußen zum Sanitätsrat ernannt. — Herr Franz Jakob aus Fürth, Lehrer zu Heſſel⸗ bach, erhielt Dekret nach Offenbach a. M. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Suppen fix und fertig- 3 eller i0 Pfg. Viernheim Rnorr-gos würzt famos Suppen, Saucen, Gemüse, fleischspeisen etc. enthält! Gutschein. gilt als Gutschein Marktbericht. —. Weinheim, 13. Nov. Schweinemarkt. 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