lich Diernheimer Anzeiger * Viernheimer Jeitung. Amtsblatt pieruheimer Nachrichten. ee eee der Großherzoglichen gürgermeiſterei Viernheim. e I ee ee 2 8 88 Derbreitetſte und geleſenſte Jeitung in viernheim Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Souumtags bat! u. Sonntagsfeier“. daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions-⸗ Organ. Reklamen: Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einschließl. 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Teägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon-f 20— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. preiz Nr. 155 Donnerſtag, den 18. November 1900. 28. Jahrgang. und der„Ausbeutung der Maſſen“ durch die Steuer- engliſchen Kritiken an ſeiner Perſon tief betrübt fei. * 1 4 Der„nationale“ Freiſinn. macherei des ſchwarz⸗blauen Blocks Rache mehmen, au Er wolle den Engländern natürlich keine Lehren erteilen, Wenn es gilt, dem Centrum mit der abge⸗ 4 3 Das iſt auch jetzt in Landsberg-Soldin er meine aber, e 7 Fhaben dri ö droſchenen Phraſe, es ſei antinational eins auszu-. 1* 8 f drmtee mit allgemeiner Wehrpflicht ha e wiſchen, dann iſt der Freifinn mit Leib und Seele dabei Alen Liberale Korreſpondenze, die der Fraktion der hatte natürlich nichts Eiligeres zu tun, als dieſe Aeuße⸗ N dann ſitzen in ſeinen Reihen die größten Schreier Welch„Freiſinnigen, Vereinigung“ naheſteht, ſchließt eine Wabl- rung einem Freunde des Admirals Smith mitzuteilen, ein Geheul wird auf der ganzen liberalen Linie auge⸗ botrachtung über den Ausfall des Salden Wablaauges damit der Admiral ſie der. National Service League — ſtimmt, wenn irgendwo 5 Centrums kandidat fn. im Reichstagswahlkreiſe Landsberg-Soldin mit folgen⸗ verkünde. Infolge dieſer Alarmnachricht hat ſich eine N folge der Unterſtützung durch ein Paar ſozialdemokratiſche den Worten: 170 5 5 1 3 Zeitungskorreſpondenz direkt an den Prinzen Hein⸗ Stimmen als n der Wahl bord 5 cht! Dan„Der Kampf iſt zwiſchen Liberalismus und Sozial- rich mit einer Anfrage gewandt. Darauf iſt folgendes K wird allemal 2 N inf 1 die nicht 1 75 Le demokratie im großen und ganzen ſo geführt worden. Antworttelegramm eingelaufen: Angaben vollſtändig aus 110 Centrumsanhänger, ſondern 745 den kfäbigen daß beiderſeits die Empfindung obwaltete: der ſtarke, der Luft gegriffen, ſie entbehren jeder Grundlage. Auf 5 litiker anwidert. Das 1 aber 4 255 805 erſt einmal niederzuringende gemeinſame Feind ſteht Befehl: von ÜUſedom. . Centrum in Frage kommt das 5 auf bliberaler rechts.„Der liberale Wahlausſchuß hat nun, wie wir 51 Der deutſch⸗ſchweizeriſche Niederlaſſungs⸗Vertrag, gez Seit it et 8 5. 5 77 1 hören, die Parole ausgegeben, es ſolle jedem zu deſſen Reviſion in der vergangenen Woche im Bundes⸗ dub Dieſer 1 5 tief e bie e Wähler überlaſſen bleiben, wie er in der Stich⸗[hauſe in Bern eine ſtaatliche Konferenz tagte, hat eine verbohrt, daß ſte dartber alle 18 197 5 Aumüeſen 1 wahl wählen wolle. Die volitiſche Situation, die im Reihe von Ergänzungen erhalten. Es iſt zu erwähnen, ziehenden Konſequenzen vergeſſen Wenn allein ſchon das Zeichen der Bestrebungen zur Beſeitigung der konſer⸗ daß zukünftig die Voraus ſetzu nig der Nieder⸗ Wu. Sichgefallenlaſſen der ſozialdemokraliſchen Unterſtützung 3 Vorherrschaft ſteht, dürfte ia auch de Wähler. laſſung der Beſitz eines gültigen imatſcheines 8 eine antinationale Handlungsweiſe fein ſoll— eine übri⸗ ſchaft den bolitiſch einzigen richtigen Weg zur iſt, deſſen Folgen von der ausgeſtellten Behörde auch dann a gens ganz lächerliche Behauptung—, dann it aber een n 3 deragen werden müſſen, wenn die Urkunde zu Irrtum 10 auf jeden Fall eine direkte Unter ſt ü tzung Ne„Folitiſch* richtige Weg“, der hier 101 ausgeſtellt ſein ſollte. Bei derllebernahme eines 1 f der Sozialdemokratie durch eine„national“ meint iſt, iſt, wie das oben angeführte Zahlenmateria heren Angehörigen eines der vertragſchließenden Teile f 8 1 7 a a 5 d i pi ei irektes Ei 21 ü e n f eine G5 1 1 oi äusli 8 ſein wollende Partei die antinationalſte deutlich zeigt, ein direkte Eintreten für der ſind ſeine Ehefrau und die in ſeiner häuslichen Ge⸗ „ Bl. Tat, die ſich überhaupt denken läßt. Und eine ſozialdem eipasiſch 7 Rand tet 21 We meinſchaft lebenden minderjäh rigen Kinder auch . derartige„antinationale“ Handlung haben die„nationa⸗beſitzt man vorkzufkg noch 15 wiel Reſt non Ehrgefühl, dann mit zu überneh men, wenn ſie dem über⸗ len“ Freiſinnigen als Fortſetzung ihrer ſeit dem Zu⸗ daß man einſtweilen dieſe Wahlparole nur 1 einem nehmenden Lande weder angehören noch früher angehört ſtand kommen der R ichsfi a zreform eingeſchlagenen anti“ verſchleierten Phraſengeklingel publiziert, um erſt dann, haben, aber nicht Angehörige des anderen Teiles oder nationalen Politit jetzt wieder vor. Sie wollen nämlich[wenn die freiſinnigen Wähler allmählich auf den Schluß⸗ eines dritten Staates geworden ſind. Der Vertrag wird 110 letzt, nachdem ſie bei den Wahlen in Baden und Sachſen effekt vorbereitet ſind, ofen damit herauszutreten. Sehr den beiderſeitigen Parlamenten im Frühjahr zur Ratifi⸗ der„ e, A da(uche ſchwer wird ein Einverſtändnis mit dieſen Wählern aller⸗ kation unterbreitet werden. der Sozialdemokratie in geradezu rührender Vertrauens- g iſt gar nicht ſo entfernt. Das haben die letzten Monate deutlich gezeigt. a Daß der Freiſinn aus den Wahlen in Baden und chſen, in denen die Genoſſen aus ſeinem Leder ſich f„n ings 1 rreichen ſein, denn die Geiſtesverwandt 5; 351 5 Reese fen. duſelei die Steigbügel gehalten haben, auch bei der be⸗ 2597 W E n n(4) Zur liberalen„Einigung“. Zum Zwecke der„Ju- d. dl. vorſtehenden Stichwahl in Landsberg⸗Solbin 0 1 1 2. ſionierung“ der liberalen Parteien finden fortgeſetzt Be⸗ für den Sozialdemokraten eintreten. 6 Bei der am Freitag der vorvergangenen Woche in 10 Landsberg-Soldin ſtattgehabten Reichstagserſatzwahl für Sa den verſtorbenen konſervativen Abgeordneten Böning ratungen ſtatt, bei denen man aber über Reſolutionen nie hinausgekommen iſt. Eine neue Reſolution haben jetzt die Freiſinnigen in Bremen gefaßt des Inhalts: f i f 0 i Die heute in der Union zu Bremen verſammelten bon en N* 3 25 8 recht breite Riemen chnitten haben, noch nicht die 3 a 3 8 1 wurden für Holſchke(k.) 9499 Stimmen, für Pätzel ch bre N f 7 geſch ten 0 5 3 0 27 55 1778 linksliberalen Vertrauensmänner aus allen Teilen achter Fee eee 5 71 3 75 nötige Klugheit erlangt hat, iſt bezeichnend für ſeine 55 4 1. 25. 5 1 10(Soz.) 7555 und für Schöppe(lib.) 6377 Stimmen ab⸗ immer wieder natürlich nur von ihm ſelbſt, geprieſene Nordweſtdeutſchlands halten eine gemeinſame politiſche gegeben. Es iſt aldo Stichwahl zwiſchen dem konſervati⸗, Ges. 8 5 icht Arbeit für notwendig. Sie ſind der Meinung, daß 10. 2. e„nationale“ Geſinnung. Die wollen wir ihm jetzt nich 0 7 2 E„ v. ven und dem ſozialdemokratiſchen Kandidaten erforder⸗ mehr ſtreitig machen. Nur ſteht es ihm ſchlecht an, dem im Centrum dieſer Arbeit die Begründung eines Se—⸗ 210 lich. Bei den allgemeinen Wahlen im Jahre 1907 war 0 a. U Nan er ini kretariats ſtehen muß. Sie empfehlen, das be⸗— ; 8. 7 5 98 14 Centrum irgendwie einen Vorwurf der Antinationalität zu 4 75 i a 9 1.5 der konſervative Kandidat im erſten Wahlgange mit machen. Jeden, auch den kleinſten Anſchein von Recht ſtehende Sekretariat des liberalen La n⸗ 13.828 Stimmen gewählt worden. Der Freiſinnige hatte dazu i nach den Vorgängen der letzten Wochen des verbandes für Nordweſtde utſchland in et! 6176, der Sozialdemokrat 6477 Stimmen erhalten ein für alle Mal verwirkt 5 ein auf allgemeiner linksliberaler Grundlage beruhendes 1 Hier hätte der„nationale“ Freiſinn eine paſſende 8 a umzugeſtalten. Der zu wählende vorbereitende Aus⸗ 9 Gelegenheit, praktiſch ſeine nationale Geſinnung zu be⸗ 2 22 ſchuß wird beauftragt, mit den Parteileitungen der weiſen. Wenn er es wirklich nicht übers Herz bringen Politiſche Rundſchau. Volkspartei und der Freiſinnigen Vereinigung in Berlim kann, für die konſervative Kandidatur direkt einzutreten,. ühere Befebls⸗ Fühlung zu nehmen und alle Maßnahmen nach Ver⸗ 0 dann täte er ſchon genug, wenn er wenigſtens nicht 57( Der neueſte Kaiſerklatſch. Der krüge N ſtändigung mit dieſen zu treffen. Sollte dieſer wider für den Sozialdemokraten eine Lanze bräche. Die Wahl haber des engliſch⸗auſtraliſchen Geſchwaders, Admira 105 Erwarten nicht gelingen, ſo würde der Zuſammenſchluß U des Konſervativen wäre dann geſichert, ohne daß der Bowden⸗Smith, hatte bekanntlich bei einer 9 in* und die weitere Zuſammenarbeit der freiſinnigen Rich⸗ Freiſinn ſich reſp. ſeiner„nationalen“ Geſinnung irgend„National Service„League angebliche 5 tungen ſo zu geſtalten ſein, daß ſie ſich als eine , 0 etwas zu vergeben brauchte. Aber nein, die„nationale“ Ge⸗ run gen Kaiſer Wilh elm s wiedergegeben, die l Vorarbeit für die politiſche Tätigkeit darſtellt, die nach U ſinnung iſt dem Freiſfinn Wurſcht, wenn er an den dem Prinzen Heinrich gegenüber getan haben ſollte.* der Fuſion zu leiſten wäre.“ Korſerpa inen wegen ihrer angeblich en„Belomſtliez er i“ ſollen dahin gelautet haben, daß der Kaiſer„von den —————— L —. ̃— ͥ—(? fi. g Selb ſtlieb„Nun, darauf kommen wir noch zurück, liebe Frau Holder! Der unerwartete Beſuch eines Jugendfreundes ließ ihn die ö lebe. Alſo die Kroſinsky! Na, die Perſon hat ja den Teufel im Leibe!“ gefährliche Krankheit noch ſchneller überſtehen, als es ſonſt wohl 0 Roman von Conſtantin Harro.„Aber eine Dame, Herr Doktor, eine wirkliche Dame!“ ſagte[ geſchehen wäre. Aber des Freundes Ankunft verzögerte auch dit wol 810 Nachdruck verboten.) die Wirtſchafterin gewichtig.„Die verſtand es!“ Reiſe nach Köln. (Nachdr. l 1 8„ 0 Buff f L i 5 1„Hm ja! Hm! Sprechen noch davon! Herr Buſſo von Liebenau, Leutnant bei den Dragonern, „Geduld, Geduld, werter Herr Rechtsanwalt“, gab Doktor Jetzt zu unſerm Patienten! Kann die Diagnoſe noch nicht J kannte den Rechtsanwalt von Berlin her als eine gentile Natur. „ Bierfreund zur Antwort.„Reiſen heißt hier vielleicht ein toter 0 f f ie F ſchaf f f f f 1 2 3 ſtellen. Denke doch Jufluenza.. Kann aber auch ein kleiner Nicht die Freundſchaft allein hatte ihn angetrieben, ſich bei dem Mann ſein. Wollen Sie das?“ ug 15110 5 5 2 Typhus werden. Na jal... Schicke ſofort graue Schweſter Notar wieder ins Gedächtnis zu rufen. Herr Buſſo von Liebenau 111„Foch nicht“ ſagte Stein verbiſſen, drohend. beraus... Krankenzimmer übrigens wie gemalt. Ruhe, geſunde batte ſich als flotter Offizier in Sportkreiſen einen Namen ge⸗ „Nun alſo? Was denken Sie? Müſſen erſt ſehen, was Luft, grüne Bäume! Ja, ja! Der Herr Rechtsanwalt hat macht, war dabei aber auch ein wenig tief in Schulden geraten. daraus wird. Na ja! Kann Jufluenza, kann noch ſchlimmer ſein. Geſchmack und...“ — 5 i 5 85 Bei ſeinem Berliner Genoſſen, den das Schickſal an den wunder⸗ tl Geſtern viel gearbeitet, nicht? Er lachte und machte mit der Rechten die Bewegung des[ herrlichen Rhein verſchlagen, hoffte er ſeine Sorgen am eheſten 1 6„Ja! Ich hatte zu viel liegen laſſen, es mußte ſein. Und J Zählens auf den Tiſch. loszuwerden. Bruno Stein war ihm gegenüber ſtets generös 2 es war auch ein Drang in mir— es flog mir nur ſo zu.“ Frau Holder war bei Nennung der Krankheiten erſchreckt in geweſen. „Hm, hm! Alſo ſchon Fieber.“ die Höhe gefahren. Die Frohlaune des jungen Offiziers riß gar bald den —„Ja, Fieber, Fieber!“ klagte Stein, in nervöſer Unruhe an„So ſchlimm! Mein Gott, wenn er nun ſtirbt!“ Rechtsanwalt mit fort. Die Herren ſaßen beim Wein auf dem ö der ſeidenen Decke zupfend. Ein Feuer drinnen im Leibe, nicht„Ach, Weibergequatſch!“ fuhr Bierfreund giftig herum.„Von[ windgeſchützten Balkon und tauſchten Jugenderinnerungen. zu ertragen! Und die Glieder wie Blei. Ich zwang mich zum Sterben iſt keine Rede! Aber für den Kopf fürchte ich, für den„Junge, Buſſo, Du glaubſt nicht, wie willkommen Du mir b Arbeiten und zwang mich doch wieder nicht. Geſchuftet hab' ich, Kopf! Mit ſolcher Influenza iſt nicht zu ſpaßen... Paſſen Sie biſt!“ rief Bruno Stein, in der ſeeliſchen Erregung, die ihn 0 geſchuftet! Ich hatte es ſatt. Ich wollte reinen Tiſch machen. nur ordentlich auf, daß nichts verſäumt wird.“ immer noch gepackt hielt. Reinen Tiſch überhaupt! Ueberall. Ja, ja.“„Ich will Tag und Nacht aufpaſſen“, betenerte ſie.„Dieſe„Ja, hätte ich das ahnen können, ich wäre, weiß der Himmel, Ein unverſtändliches Gemurmel folgte.„Hm! bm!“ a vorzügliche Stellung hier! Und wenn er heiratet, bleibe ich früher bei Dir erſchienen“, antwortete der junge Offizier, ſein Der Arzt ſtand auf und begab ſich auf den Fußſpitzen ins ſchon. Die junge Frau iſt nicht fürs Wirtſchaften.“ weiches, dunkles Bärtchen ſtreichend.„Du biſt ja ein beneidens⸗ ebenzimmer, wo Steins Wirtſchafterin ängſtlich ſeiner harrte.—— Es war richtig eine böſe Influenza geworden. werter Menſch! Du überſchauſt ein Paradies, und Du ſitzeſt in „Hm, bm! Schöne Geſchichte, was?“ ſagte er, zum Schreib⸗ Bruno Stein lag entweder apathiſch in den Kiſſen, oder er einem Bau, der einem Prinzen genügen könnte! Uff! Dieſer tiſch gehend, auf dem ſchon Papier bereit lag. verzehrte ſich in Wut. Wein! Steinchen, ſo bald wirſt Du mich nicht wieder los, das i ſetzte ſich und ſchrieb. Die Krankheit hatte ihn nicht bindern können, die Sache ſage ich Dir!“ *„Müſſen ſehr vorſichtig ſein mit dem Herrn.“ Negendang⸗ Kroſinsky, ſo weit es anging, zum Abſchluß zu„Bleibe, ſo lange es Dir gefällt!“ ſagte Bruno mit einem „Er will abreiſen!“ ſagte Frau Holder.„Ich denke, es iſt bringen. i g Anflug von Schwermut.„Sieh, es iſt zu einſam hier. Und da etwas mit den Damen nicht in Ordnung. Er wollte das ſchöne, Seine Willenskraft vermochte ihn, das Fieber ſo weit zu kommen denn oft Stimmungen über mich— ich ſehe närriſche gnädige Fräulein partout heiraten. Na, die Männer ſind ja überwinden, daß die Geldſendung nebſt einem diplomatiſchen[Bilder...“ blind! Die führte ihn doch an der Naſe herum! Nun ſind Schreiben, in dem auch ſeiner Krankheit Erwähnung gethan„Das ſind die Nachwehen Deiner Krankheit! Auch die ver⸗ geſtern die Herrſchaften in Eile abgefahren.“ wurde, nach Köln abgehen konnte. treibe ich“, fiel Buſſo ihm in die Rede. Du weißt, ich bin der „So, ſol Ach, was Sie ſagen?“ ˖ 5 dentli fr tie Jüngere. i dicke uur wa daran Ad 5 9 Da Stein ſich einer außerordentlichen Pflege erfreuen durfte[ Jüngere von uns, und ich bilde mir was darauf ein, da und Doktor Bierfreund hörte Klatſchgeſchichten für ſein Leben[und ſeine Körperkonſtitution nichts zu wünſchen übrig ließ, gern ö g 9 dort„der liebenswürdige Schwerenöter“ genannt zu werden. 3. befand er ſich nach acht Tagen ſchon auf dem Wege der Beſſerung.] Paß nur auf, ich kremple Dich ordentlich um!“(Fortſ. folgt.) 1 5 Aus dieſer Reſolution geht hervor, daß die„Frei⸗ 278 e von der das als„Centrum em⸗ pfohlene Sekretariat gegründet worden iſt, die Führung übernehmen will. Dem wird ſich natürlich die„Frei⸗ ſinnige Volkspartei“ energiſch widerſetzen.— Sie könne halt den„Dreh“ nicht finden. i. Parlamentariſches. 1 Eröffnung der Heſſiſchen Zweiten Kammer. — Darmſtadt, 17. Nov. Die zweite Kammer trat geſtern vormittag wieder zuſammen.„VBizepräſtdent Korell, der die Sitzung eröffnete, gedachte zunächſt des Ablebens des langjährigen Mitgliedes und Schriftführers der Kammer, Schmalbach, und teilte ſodann die Antwort der Großherzogin auf ein Glückwunſchſchreiben zu ihrem Geburtstage mit. Sodann drückte der Redner ſein Bedauern darüber aus, daß es dem erſten Präſidenten Geheimrat Haas aus Geſundheits⸗ rückſichten noch nicht möglich ſei, an den Sitzungen der Kammer teilzunehmen. Nachdem ſodann die Vereidigung des anſtelle des verſtorbenen Abg. Schmalbach gewählten Abg. Meiski ſtattgefunden hatte, wurde in die Tagesordnung ein- getreten. Sodann wird die Prüfung der Wahl des Abge⸗ ordneten Dr. Frenay vorgenommen. Abg. Dr. Schmitt erklärt, daß er die ſeit 25 Jahren gehandhabte Praxls nicht beanſtanden wollte, wonach noch nachträgliche Reklamationen gegen die Wählerliſten zugelaſſen werden. Seine Informa⸗ tionen haben ergeben, daß noch weitere 20 Nichtheſſen in Mombach gewählt haben. Redner beantragt, die Angelegen⸗ heit nochmals an den Ausſchuß zurückzuverweiſen. Das ge- ſchieht nach einer heftigen Debatte. Bei Prüfung der Wahl des Abg. Senßfelder beantragt der Abg. Orb auch dieſe Angelegenheit zurückzuverweiſen. Die Wahl wird für gültig erklärt.— Heute beginnt die Beratung der Wahlrechts vorlage. 9 Die Einberufung des badiſchen Landtages wird nunmehr am Dienstag, den 23. November, offiziell be⸗ kannt gegeben.— Im 28. Wahlbezirk hat der Zen⸗ trumsabgeordnete Seubert ſein Mandat nieder⸗ gelegt. An ſeiner Stelle wird Amtsgerichtsdirektor Gießler kandidieren. 9 Neuer Wahlrechtsantrag in der ſächſiſchen Zweiten Kammer. Die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Caſtan und Genoſſen haben folgenden Antrag eingebracht: „Die Kammer wolle beſchließen: die Regierung zu erſuchen, noch dieſem Landtage einen Geſetzentwurf vorzulegen, wodurch das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht mit geheimer Abſtimmung für alle Staats angehörigen vom 21. Le⸗ bensjahre an mit Anwendung des Verhältnis⸗ wahlſyſtems eingeführt wird.“ Die Wahlrechtskämpfe, die vor kurzem erſt durch die Einführung des Pluralwahlrechts beendet ſind, werden demnach wahrſcheinlich wieder aufgenommen werden. Kirche und Schule. 1 Kaiſer Wilhelm und Papſt Pius X. Der bpreußiſche Geſandte beim Vatikan von Mühlberg überreichte dem hl. Vater zum 25 jährigen Biſchofsjubiläum ein Han d⸗ ſchreiben Kaiſer Wilhelms, das in warmen Wor⸗ ten gehalten iſt. Der hl. Vater zeigte ſich über dieſe erneute Aufmerkſamkeit ſehr erfreut. Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. E Der Kaiſer hat in einer Audienz dem Premier- miniſter Wekerle die Bedingungen mitgeteilt, unter denen er einer Regierung der neuen Koalition die Ge⸗ ſchäfte anvertrauen wolle. Wie man erfährt, be⸗ ſtehen zwiſchen den Bedingungen des Kaiſers und dem Programm der neuen Koalition noch große Diffe⸗ renzen, doch werden die Verhandlungen nach dem Wunſche des Kaiſers fortgeſetzt werden. Die ungariſchen Miniſter, die in dieſen Tagen zur Audienz beim Kaiſer waren, reiſten wieder heim, um den Stand der Dinge ihren Parteien vorzulegen und mit ihnen Beratungen zu pflegen. Sie dürften am Ende der Woche wieder nach Wien kommen, um dem Kaiſer zu berichten, ob ſie auf der gewünſchten Grundlage die Regierung übernehmen können.— Ob jetzt auf dieſer Grundlage endlich ein Kompromiß zuſtande kommen wird? Allzu optimiſtiſch braucht man nach den Erfahrungen der letzten Zeit wahr⸗ lich nicht zu ſein. Frankreich. * Das Miniſterium Briand iſt in die parlamentari⸗ ſchen Arbeiten eingetreten. Finanzminiſter Cochery hat bekanntlich die Einführung von 200 Millionen neuer Steuern beantragt. Jedes neue Steuerprojekt findet aber ſowohl auf der Rechten, wie auf der äußerſten Linken eine ſtarke Oppoſition. Zwei Deputierte der Rechten, Berry und Laſies, haben einen Antrag gegen die neuen Steuern eingebracht, und auch die ſogenannten unifizier⸗ ten Sozialiſten haben von der Kammertribüne eine Er⸗ klärung verleſen, in der ſie die 200 Millionen rundweg ablehnen. Die Regierung iſt in dieſem Falle entſchloſſen, die Vertrauensfrage zu ſtellen. * Veranlaßt durch das Vorgehen der„liberalen“ franzöſiſchen Lehrerſchaft hat der Erzbiſchof von Toulouſe an die Prieſter ſeiner Diözeſe einen neuen Hirtenbrief gerichtet, in dem zunächſt mit der größten Schärfe die gegen den Epiſkopat erhobenen Angriffe zurückgewieſen werden. Es heißt dann weiter in dem von allen Kan⸗ zeln verleſenen Schriftſtücke: man hat Bi⸗ ſchöfe und Prieſter aus ihren Behauſungen gejagt, man hat ihnen, unbekümmert um den unan⸗— taſtbaren Vertrag, das letzte Stück Brot wegge⸗ nommen, man ſtiehlt uns unſere Einkünfte und Stel— lungen, man hat gegen die katholiſche Kirche ein Werk des Haſſes unternommen, das einer ziviliſierten Nation unwürdig iſt, und um dieſem Werke den Erfolg zu ſichern, iſt die Schule eine Stätte der Unterdrückung und Tyrannei geworden, die geſchützt wird von dem Staate, der an die Stelle der Gerechtigkeit, der Familie und Gottes treten will. Er- füllen wir unſere Pflicht ohne Scheu und ohne Groll! Drängen wir niemand unſere Lehre auf, aber verteidigen, verkündigen wir ſie laut mit unermüdlicher Tatkraft. Aſien. Perſien. * * Am Montag herrſchte lauter Jubel in Perſien. Es wurde nämlich der„Medſchläß Schorg Melli“, die Nationalverſammlung, deren Palaſt im vorigen Sommer durch die Kanonen des Schahs Mohammed Ali in Trümmer geſchoſſen wurde, wieder eröffnet. Die Er⸗ Aung erfolgte in Gegenwart des Schahs, des Re⸗ genten, der Geiſtlichkeit, der Spitzen der Zivil⸗ und Mi⸗ litärbehörden, des diplomatiſchen Korps mit ſeinen Damen und der Vertreter der Preſſe. Der Miniſterpräſident, der Sipadahr, verlas die, Thronrede. Dieſe gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſich die Abgeordneten der mit ſo vielen Mühen errungenen Freiheit würdig zeigen und Ordnung in den Finanzen, dem Polizei⸗ und Gerichts- weſen herſtellen würden. Abends fand ein großes Volks⸗ feſt ſtatt. ——— Aus Stadt und Land. ** Eigentümlicher Sport. Im Breslauer Südpark wurden in letzter Zeit vielfach abends Liebespärchen über- fallen und Schüſſe auf die Begleiter der Mädchen abge— geben, die in mehreren Fällen ihr Ziel trafen. Am Sonntag wurde der Attentäter auf friſcher Tat verhaftet. Zwei Revolver wurden ihm abgenommen. Er entpuppte ſich als ein einer vornehmen Familie angehö⸗ render Referendar. *. Durch giftige Gaſe getötet. Der Güterexpedient Glowin in Jaworzno, Oberſchleſien, begab ſich auf ſein Feld, auf dem ſich eine Kiesgrube befindet. Plötzlich geriet ſein Hund in eine Aushöhlung und kam nicht mehr zum Vorſchein. Glowin ſtieg in die Höhle hinab, kam aber auch nicht mehr wieder. Sein Vater und ſein Sohn gingen ihm nach und kehrten ebenfalls nicht mehr zurück. In der Kiesgrube waren Gaſe vor— handen, die den Tod der drei Menſchen herbeiführten. ** Ein eigenartiges Unglück hat ſich bei der Lan⸗ dung eines Schweizer Ballons in Bayern ereignet. Der mit vier Herren beſetzte Schweizer Ballon„Mars“ war Montag früh 10 Uhr in Lauſanne aufgeſtiegen. Um 4 Uhr nachmittags wollte er in der Nähe eines Bauernhofes bei Tuttlingen landen, wurde aber vom Winde in einen Wald getrieben und verfing ſich zwiſchen den Tannen. Die Lage der Luftſchiffer war ſehr ge— fährlich, als ein etwa 21 Jahre alter, auf dem Bauern- hof bedienſteter Knecht eine Tanne beſtieg, um den Bal⸗ lon freizumachen. Der junge Mann wurde aber durch die ausſtrömenden Gaſe betäubt, verwickelte ſich in das Netzwerk des Ballons und fand ſo den Erſtickungs⸗ to d. Die Leiche wurde erſt entdeckt, nachdem zur Frei- legung des Ballons einige Tannen gefällt worden waren. Man brachte den Toten nach Tuttlingen. Schließlich gelang es nach harter Arbeit, den Ballon mit ſchweren Beſchädigungen zu bergen. Die vier Inſaſſen, ein Archi⸗ tekt, ein Bankdirektor und ein Sekretär, ſämtlich aus Lauſanne, blieben unverletzt. * Bei den Verhaftungen in den Kreiſen der ſchwei⸗ zeriſchen Bankwelt, über die wir bereits berichteten, han⸗ delt es ſich zum Teil um bereits als anrüchig bekannte Perſönlichkeiten, andererſeits aber auch um Männer, die ſich bisher des größten Vertrauens erfreuten. In Bern exiſtierte eine ſogenannte„Zentralbank“, hinter welcher der berüchtigte Millionär und Bankier Wüſt ſtand, der bereits wegen betrügeriſcher Manipulationen fünf Jahre Zuchthaus abgeſeſſen hat. Dieſe Zentralbank manipulierte ſeit Jahren in holländiſchen Papieren, die ſo gut wie wertlos ſind. Daneben wurde von der Zentralbank aus noch die ſogenannte„Internationale Eiſenbahnbank“ in Bern als Aktieninſtitut gegründet. Auch dieſes Inſtitut wurde durch Wüſt und den Zentralbankdirektor Demme in Bern zu unlauteren Manipulationen herangezogen. Schließlich hat ſich nun die Staatsanwaltſchaft der Sache angenommen und zunächſt den Direktor Dem me von der Zentral⸗ und Eiſenbahnbank verhaftet. Dann wurde Bankier Wüſt und ſchließlich auch ſeine Frau verhaftet. Montag erfolgte in Zürich die Verhaftung von Dr. Spoendlin, früherem Verwaltungspräſidenten der Eiſenbahnbank, und gleichzeitig in Bern die Haftnahme des früheren Zentralbankdirektors Spieß und des Rechtsanwalts Dr. Huegli, erſten Präſidenten des Ver- waltungsrats der 1904 gegründeten Zentralbank. Ferner wurden in der gleichen Sache verhaftet Edgar von Pour— tales und Buchhalter Naege, alſo alles zuſammen acht Perſonen. Dr. Huegli iſt ein ſehr geachteter Rechts- anwalt, Mitglied des Großen Rates und Präſident der Gewerbegerichte der Stadt Bern. Er iſt jedoch wieder aus der Haft entlaſſen worden, nachdem ſich die Be— ſchuldigungen gegen ihn als unberechtigt herausgeſtellt haben. * Shackleton in Paris. Der engliſche Südpolar⸗ forſcher Shackleton hielt am Montag abend in der Sor— bonne vor einem fünftauſendköpfigen Publikum, das ſich aus der Elite der Pariſer Gelehrtenwelt und der Geſell— ſchaft zuſammenſetzte, in franzöſiſcher Sprache einen Vor- trag über ſeine Südpolarexpedition. Den Vorſitz führte Prinz Roland Bonaparte. Auch deſſen Schwager, Prinz Georg von Griechenland, der ehemalige Gouverneur von Kreta, war anweſend. Nach dem Vortrage führte Shackle⸗ ton dem Publikum mittels kinematographiſcher Aufnahmen eine größere Anzahl von Epiſoden ſeiner Expedition im Bilde vor. ** Eine Schule für Flugkünſtler in Paris, an der Konſtrukteure und Flugkünſtler herangebildet werden ſollen, iſt von dem Deputierten Doumer eingeweiht worden. Der frühere Kammerpräſident hielt eine An⸗ ſprache, in der er die Männer der Wiſſenſchaft, die an dieſer Schule wirken werden, zu ihrer Initiative be⸗ glückwünſchte, die ſchönſte Erfindung des menſchlichen Geiſtes zu vervollkommenen und nutzbar zu geſtalten. Das Inſtitutsmitglied Painleva hielt darauf einen Vor⸗ trag, den er mit einem Rückblick auf die drei Fort⸗ bewegungsarten in der Luft, den Freiballon, den Lenk- ballon und die Flugmaſchine, einleitete. ** Opfer der See. In Libau wurde der ruſſiſche Minenkreuzer„Zabaikalez“, der, um ſich vor dem Sturme zu ſchützen, ſich im Vorhafen vor Anker gelegt hatte, durch die Gewalt des Windes losgeriſſen und an das Ufer geworfen. Von zwei ihm zu Hilfe geſandten Bugſierdampfern ſtrandete der eine. Der„Zabaikalez“ liegt am nördlichen Hafendamm auf Steinen, der Bug⸗ ſierdampfer auf einer Sandbank.— In Rotterdam traf der ſchwediſche Dampfer„Malmland“ ein, der auf der Reiſe nach Narwick mit furchtbarem Sturmwetter auf der Nordſee zu kämpfen hatte. Der Schornſtein des Schiffes, die Brücke und ein Teil der Verſchanzung ſind fortgeriſſen. Der zweite Steuermann wurde von einer Welle über Bord geſpült und ertrank. Dem Zimmer⸗ mann ſind beide Beine gebrochen. .* Ein Biſchof von einem Anarchiſten ermordet. Der Biſchof von Cuzo(Peru) iſt von einem Anarchiſten ermordet worden. Der Attentäter näherte ſich dem Wagen des Biſchofs und ſchleuderte eine Bombe gegen tyn. Der Biſchof verſtarb einige Minuten nach dem Attentat an den erlittenen Verletzungen. Der ihn be⸗ gleitende Sekretär wurde ebenfalls verwundet. Der Atten⸗ täter beging Selbſtmord. * Zwei Familien in die Luft geſprengt. In Las Palma auf den Kanariſchen Inſeln ereignete ſich eine furchtbare Exploſionskataſtrophe. Zwei Familien unter⸗ nahmen einen Ausflug nach einer bei der Ortſchaft Vil⸗ lage gelegenen Höhle, in der ſie ein Picknick veranſtalte⸗ ten. In der Höhle lagen mehrere Pulverfäſſer, die bei den Steinbrucharbeiten in der Umgebung Verwen⸗ dung finden ſollten. Einer der Ausflügler warf nun unvorſichtigerweiſe ein brennendes Zündhölzchen von ſich, das auf die Pulverfäſſer fiel. Dieſe explodierten und riefen ein furchtbares Getöſe hervor. Man zog aus der Höhle zwei Tote, drei Sterbende und ſechs Schwer verwundete. * Rettung aus Seenot. In Newyork iſt dieſer Tage den Offizieren und der Mannſchaft des Dampfers „Baltic“ eine Medaille überreicht worden zur Erinne⸗ rung daran, daß ſie am 24. Januar d. J. die Paſſa⸗ giere der Dampfer„Florida“ und„Republic“, die auf offener See kollidierten, retteten. Auch die Mannſchaf⸗ ten der beiden verunglückten Dampfer, an ihrer Spitze der Marconi-Telegraphiſt Jack Binns, der durch die fort⸗ währende, heldenhafte Uebermittlung der drahtloſen Tele⸗ graphie„C. Q. D.“(Wir ſind in Not) den Rettungs⸗ dampfer zur Hilfe veranlaßte, werden goldene und ſilberne Medaillen erhalten. Die Medaillen, die von einem Ko⸗ mitee der geretteten Salonpaſſagiere geſtiftet wurden, ſind von dem Pariſer Bildhauer Arthur Bles entworfen worden. ** Ueberſchwemmungen in der aſiatiſchen Türkei. An⸗ dauernde ſtarke Regenfälle verurſachten große Ueber⸗ ſchwemmungen. Die Stadt Adana und ihre Umgebung waren 24 Stunden lang bis zu einer Höhe von 2 Metern unter Waſſer. Viele Häuſer ſind eingeſtürzt. Der Schaden iſt ſehr groß. Im Flachlande ſind die Saaten vernichtet. Die Zahl der Opfer an Menſchenleben iſt noch nicht bekannt. Aus dem Innern des Wila⸗ jets fehlen die Nachrichten, da der Verkehr unterbrochen iſt. Auch in Trapezunt ſind infolge von Ueber⸗ ſchwemmungen mehrere Gebäude eingeſtürzt, bisher ſind dort ſechzehn Ertrunkene geborgen worden. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In Rotterdam wurde ein holländiſcher Dampfer, der von Kronſtadt kam, wegen eines choleraverdäch⸗ tigen Falles angehalten und unter Quarantäne geſtellt. Im Bayeriſchen Walde hat es an vielen Orten zwei Tage und zwei Nächte lang unaufhörlich geſchneit, ſo daß alles eingewintert iſt. Die Poſt fährt teilweiſe bereits mit Schlitten. Die London City Corporation hat den Bau einer neuen Themſebrücke zwiſchen der Paulskathedrale und Southwark beſchloſſen. Die Koſten ſind auf 36 598453 Mark veranſchlaat. Das Grubenunglück in Illinois! Ueber den Verlauf der gleich nach dem Grubenunglück in Cherry(Illinois) eingeleiteten Rettungsarbeiten werden erſchütternde Einzelheiten bekannt. Im ganzen Diſtrikt herrſcht tiefſte Trauer und Beſtürzung. Den Schacht umringen fortwährend dichte Menſchenmaſſen, und der Jammer der Angehörigen der Opfer iſt herzzerreißend. Viele tragiſche Zwiſchenfälle ereigneten ſich. Der von einem Maſchiniſten namens Cawley den Befehlen ſeines Vorgeſetzten geleiſtete allzu blinde Gehorſam koſtete 13 von den Rettern das Leben. Die Rettungsabteilung, darunter der Vorgeſetzte des Ma⸗ ſchiniſten, waren in einem Fahrſtuhl hinabgegangen. Der Vorgeſetzte hatte dem Maſchiniſten befohlen, nur den vor⸗ geſchriebenen Signalen Folge zu leiſten. Als daher die Glocke wild und verzweifelt geläutet wurde, nahm Caw⸗ ley keine Notiz davon. Die von den von unten auf ſie eindringenden Flammen und vom Qualm Halber⸗ ſtickten fuhren fort, die Signalglocke zu läuten. Caw⸗ ley befragte ſchließlich einen anderen Maſchiniſten, der ihm riet, den Fahrſtuhl ſteigen zu laſſen. Er tat dies. Doch als er halben Wegs hinaufgekommen war, ertönte unerklärlicherweiſe das Signal zum Herablaſſen. Cawley gehorchte, und dies war das letzte Lebens⸗ zeichen, das man von der unſeligen Rettungsabteilung erhielt. Als der Fahrſtuhl ſchließlich hinaufgebracht wurde, waren alle tot, außer einem Arzt, dem Faktor Howe und zwei Arbeitern, die jedoch bald betäubt waren. Man ſchätzt die Todesfälle jetzt auf 250. Zwei hel⸗ denmütige Studenten, Webb und Williams aus Illinois, ſtellten feſt, daß das Feuer ausgebrannt iſt. Ob⸗ wohl man ihnen ſagte, daß es den ſicheren Tod bedeute, hinabzugehen, ließen ſie ſich mit Sauerſtoff⸗ helmen in den Schacht hinunter. Dort blieben ſie eine halbe Stunde lang. Zurückgekehrt, erklärten ſie, daß keine Spur von Feuer mehr vorhanden und die Temperatur auf 28 Grad Reaumur geſunken ſei. Sie konnten jedoch den Gang, in dem die Arbeiter einge⸗ ſchloſſen ſind, nicht erreichen. Einer weiteren Meldung zufolge wurden im Laufe des Montags aus dem Unglücksſchachte dumpfe Töne vernommen. Man glaubt, daß es von Ueberleben⸗ den abgefeuerte Notſignale ſind. Später eingelaufenen Meldungen zufolge ſcheinen die eingeſchloſſenen Bergleute rettungslos verloren zu ſein. Als zwei Inſpektoren in die Grube einfuhren, ſchlugen 100 Meter hohe Flammen aus der Tiefe hervor. Das Feuer wütet alſo noch ſo ſtark, daß die Maßnahme der Verwaltung, die Schächte abzudichten, gerechtfertigt iſt. Bei der Bevölkerung, die noch an die Möglich⸗ keit der Rettung glaubt, hat die Schließung der Grube wilde Empörung hervorgerufen. Die inſpizierenden Beamten fanden keinen Leichnam; nur die fortge⸗ worfenen Mützen und Grubenlampen deuteten auf eine wilde Flucht in tiefere Stollen. Tauſend Waiſen⸗ kinder befinden ſich in dem Orte, für die kaum die nötigſte Nahrung vorhanden iſt. Obgleich die Gruben⸗ geſellſchaft das Möglichſte tut, die Not zu lindern, werden laute Drohungen gegen ſie laut, und man befürchtet ernſte Unruhen. a Gerichtsſalall. Das Urteil im Kölner Kurpfuſcherprozeß, der, wie berichtet, ſeit mehreren Tagen die dortige Strafkammer beſchäftigte, iſt am Montaa gefällt worden. Der Haupt⸗ r . S — S 11 angeklagte, Apotheker Praxis ſeines fängnis verurteilt, begriffen ſind, erhalten hat. Die unter An Perſonen, die Weinerts Ge haben ſollen, T Zum Mordprozeß Jüne gegen den der Ermordung der in zurzeit die letzten Zeugen ver nach Möglichkeit beſchleunigt werden 5 gängig, in der am 6. Dezem 8 gerichtsperiode zur Aburteilun 9 beſtreitet nach wie vor, die getötet zu haben, aufgefordert. Der Gedanke, ſei ihm erſt nach der Tat gekon ger Geſchäftsmann, der ſich v geſagt hat. Er hat für ihn Verpflegung bei der Kaſſe des eine Einzahlung gemacht und Weinert, a1 Schwiegervaters angeeignet und ſich als Arzt ausgegeben hatte, wurde zu 20 Monaten Ge⸗ worin drei Monate Gefängnis ein⸗ die Weinert vom Landgericht Meſeritz n weiblichen unterſtützt vielmehr habe ſie ihn der ſich die klage ſtehenden ſchäftspraktiken wurden freigeſprochen. mann. vater iſt ein in guten Verhältniſſen lebender Hambur⸗ 160, H. 149. nommen. Die Sache ſoll[ Danzig: W. 222, R. 164—65, B. 16075, H. 152-60. „ um ſie, wenn an⸗ Breslau: W. 219— 20, R. 163, B. 160, F. 145, H. 154. ber beginnenden Schwur⸗ Neuſtadt: W. 213-18, R. 155—62, B. 159—66. au bringen. Jünemann Berlin: W. 214— 17, R. 16466, H. 163— 75. Rakowski wider ihren Willen Hannover: W. 21416, R. 15658, H. 16668. ſſe zur Tötung] Münſter: W. 210, N. 157, H. 155. die Ladenkaſſe zu berauben, Dortmund: W. 210, R. 157, H. 155. 15 umen. Jünemanns Stief⸗ Soeſt: W. 213, N. 154, 5. 155. N 1 Lippſtadt: W. 212, R. 154, H. 155. 115 4 on ſeinem Stiefſohn trotz bat; 22, R. 154, H. 155 121 5 des ſchweren ihm zur Laſt gelegten Verbrechens nicht los⸗ ärztliche In der Strafſache Verkäuferin Rakowski be⸗ ſchuldigten Friſeur Hans Jünemann in Berlin werden rtkaniſchen Eiſenmarktlage ſowie die ſtarren Goldeingänge bei der Bank von England befeſtigten an der hieſigen Börſe die meiſten Spekulationswerte, wenn auch der Umfang der verzeichneten Preisbeſſerungen nicht eben groß war.— An der Produktenbörſe ſetzte Weizen um etwa eine Mark höher ein als geſtern, Roggen hin⸗ gegen blieb unverändert. 0 Getreidepreiſe. Am Dienstag, 16. Novbr., koſtete die Tonne(Weizen: W., Roggen: R., Gerſte: G., Braug.: B., Futterg.: G., Hafer: H.): Königsberg: W. 216, R. Neuß: W. 220, N. 162, H. 155. ch. s Trier: H. 162—64. interſacheelerung een Mannheim: W. 228.26, R. 170 72,50, H. 162-67, 50. Unterſuchungsgefängniſſes ſeine Vertretung einem bekannten Berliner Verteidiger übertragen. Berlin, 61. Novbr.(Schlachtviehma N Es ſtanden zum Verkauf: 230 Bullen, 69 Ochſen, 106 Kühe Der Sport des in London und in der Provinz tag lagen nicht weniger als bahnen errichtet worden, in der 36 Millionen Mark ſteckt. ſten Newyorker Millionäre, mi rette, der ſich rühmt, Hauſes zu ſein. morganatiſchen Ehe, die der vo geſchloſſen hat. land in höchſter Blüte, und die Roll In der Sitzung des Londoner Gr reich kurz vor der Julirevolution d Scherz und Ernſt. Rollſchuhlaufens ſteht in Eng⸗ chuhbahnen ſchießen wie Pilze aus dem Boden. afſchaftsrates am Frei⸗ 20 Konzeſſionsgeſuche vor. Im Laufe dieſes Jahres ſind in England 242 5 über ten ein Kapital von Millionärin und Königsſproß. Das Tagesgeſpräch der Newyorker Geſellſchaft iſt die Hochzeit von Miß Su⸗ ſanne Henning, der einzigen Tochter eines t dem der bekannte⸗ Marquis de Cha⸗ der Abkömmling eines königlichen Sein Vater, der General de Ch iſt das Haupt der franzöſiſchen Royaliſten in der Bret und ein Enkel König Karls X. von Frankreich, au arette, agne is einer rletzte König von Frank- es Jahres 1830 ab⸗ und Färſen, 1974 Kälber, 2630 Schafe und 12392 Schweine. Bezahlt wurden: Kälber: 1. bis 123, 2. 100-105, 3. 8798, 4. 60— 78. Schafe: 1. 84— 86, 2. 75— 80, 3. 57 70. Schweine: 1. 76— 78, 2. 68 76, Sauen 70— 72. Rinder 140 unverkauft. Kälber glatt. Drittel Abſatz. Schweine geräumt. Aus Nah und Fern. d Mannheim, 17. Nov. Oberbürgermeiſter Martin machte in der l itzten Stadtratsſitzung Mitteilung über den Verlauf und das Ergebnis der kürzlich in Anweſenheit des Direktors Eolsman von der Zeppelin Geſellſchaft mit der hieſigen Finanzwelt geführten Verhandlungen wegen Be⸗ teiligurg an der am nächſten Dienſtog in Frankfurt ſtatt- findenden Gründung der Deutſchen Luftſchiffahrt⸗Aktien-Ge- ſellſchaft. Bis jitzt ſind in Mannheim für dieſe Gründung 77 000 Mark gezeichnet worden. — Maunheim, 15. Nov. Laier zum„Prinz Friedrich“ in der Wirtſchaft beſchäftigt Schafe zwei —— Während die Wirtseheleute Die Erfindung des Fernſehers durch Ernſt Ruhmer. Der Apparat beſteht aus einem Geber, de s heißt einem waren, geriet vorgeſtern abend in ihrer im gleichen Hauſe gelegenen Wohnung Kinderwäſche in Brand, die über dem Ofen zum Trocknen aufgehängt war. Das 1½ Jahre alte Söhnchen Bernhard lag im ſelben Zimmer im Bette. Die Sender, einem Empfänger und der Fernleitung. Das Kellnerin der Wirtſchaft merkte zuerſt den aus dem Zimmer Bild, welches übertragen werden ſoll, wird mit Hilfe eines* 1 rale Projektions⸗Apparates auf eine Scheibe geworfen. Wie dringenden Rauch, ſie drang in das Zimmer und riß das auf bekannt, beſteht jedes ſpiel in unſeren hält ungefähr 10 600 Punkte. ſeher bedarf jeder derartige ebenſo viel Karos lich ſind. Den hellen und den dur oder dunkel. ein elektriſcher Strom, der matten Glasſcheibe dient, iſt. Das es verſtanden hat, die überwinden. Ma⸗ len oft noch die an Dieſe beſteht darin, lange leuchtend bleib or⸗ Durch die Ueberwindung daß auch ſich bewegende Figure können yoff⸗ eine daß und Bild aus einer An die Illuſtration eines Porträts, wie man ſolche zum Bei⸗ Unterhaltungszeitſchriften entſprechend, bleiben die einzelne Durch jede Zelle fl wiederum z Hauptverdienſt des Erfinders li Trägheit ſchon nicht mehr dem Lichtſtrahl ausgeſetzt wor der Trägheit aber wird n übertragen S eingeteilt, wie Seelenzellen erforder⸗ Punkten des Bildes n Seelenzellen belichtet ießt aus einer Batterie ur Beleuchtung einer t Empfänger angebracht egt darin, daß er iklen der Seelenzellen daß die belichteten Volkswirtſ chaftliches. 0 0 Berlin, 16. Novbr. Abmachungen zur Kupfermarktes, i die überaus günſtige 2 Die in Newyork angeſtrebten Hebung der Lage des amerikaniſchen Darſtellung der ame⸗ zahl Punkte; findet, ent⸗ Im Ruhmerſchen Fern⸗ Punkt zu ſeiner Reproduk⸗ tion einer Seelenzelle. Die Glasſcheibe, auf die Her Pro⸗ jektionsapparat das zu übertragende Bild wirft, iſt in Zel⸗ en, nachdem ihre Fläche den iſt. erreicht, werden bereits in bewußtloſem Zuſtande ſich befindliche Kind aus dem Bettchen heraus. Man ſchaffte es ins Allgem. Krankenhaus; die Kunſt der Aerzte war indeſſen vergebens, das Kind ſtarb nach kaum einer Stunde. Mannheim, 16. Nov. Vergangene Nacht 12 Uhr brach in den bei der preußiſch⸗heſſiſchen Staatsbahn gegen Käfertal zu gelegenen Geſchaͤftsraͤumen der Putzwollfabrik Marx Maier Feuer aus. Vernichtet wurde ein größeres Quantum Putzwolle und auf den Tiſchen lagerndes Arbeits⸗ matertal. Der Schaden beziffert ſich auf etwa 10000 Mark. — Am 10. Oktober fiel in einem Kohlenlager im Induſtrie- hafengebiet der verheiratete Jakob Fiſcher von Kalſerslautern von einem 1½ Meter hohen Gerüͤſt herunter und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er in das Allgemeine Krankenhaus uͤberführt werden mußte, woſelbſt er geſtern Abend geſtorben iſt. Worms, 17. Nov. Zum Mord. Wie gemeldet, der Perſon des ehemaligen ermittelte die Kriminalpolizei in Gärtnergehilfen, jetzigen Hausdieners Friedrich Selzer den Mann, der am Tage der Tötung des Lehrers Krüger in einem Friſeurgeſchäft der Kaiſer Wilhelmſtraße das zur Tat gebrauchte Raſtermeſſer gekauft hatte. Wie inzwiſchen gemeldet wurde, hat Selzer geſtanden, bei der Ermordung Krügers Und zwar habe er den Krüger ge- halten, während Frau Scheidt ihm den Schuß, der nicht tötlich war, und den Schnitt beigebracht hat. Frau Scheidt ſpielt im Mainzer Unterſuchungsgefängniſſe die Geiſtesgeſtörte weiter und ſo war bis jetzt nichts aus ihr herauszubringen. — Seckenheim, 17. Nov. Mit dem Abhängen des Tabaks wurde in den letzten Tagen dahter begonnen. Die Qualität ſcheint eine gute zu ſein, denn es wurde ſchon eine größere Anzahl Partien zum Preiſe von 32—34 Mark pro Zentner verkauft. Leider läßt aber die Quantität viel zu wünſchen übrig; ſchon lange Jahre wurde an hieſtgem Platze nicht ſo wenig Tabakertrag verzeichnet, wle dieſes Jahr, trotz der angepflanzten großen Flächen. Posten 1 Posten 2 Posten 8 Grötzingen, 16. Nov. Eine gräßliche Bluttat 9⁰⁰ 12⁰⁰ 19˙⁵ ſetzte geſtern die hieſige Einwohnerſchaft in Aufregung. Ein——. 23 Jahre alter Zigarrenarbeiter, der erſt ſeit letzten Mittwoch Wert bis 14.— Wert bis 16— Wert bis 30.— in der hieſigen Fabrik von Leo Metzger beſchäftigt iſt, hat Posten 4 Posten 5 Posten 6 zwei Frauen, wovon die eine Mutter von 7 Kindern iſt, 00 50 00 erſtochen und dann ſich ſelbſt das Leben genommen. Ueber 25 29 34 die gräßliche Tat wird der„Bad. Landesztg.“ nach mitgeteilt: r 10 88.— rt bis 46.— Am letzten Mittwoch wurde ein 23jähriger zugereiſter Arbeiter W a N in der Zigarrenfabrik von Leo Metzger eingeſtellt. Als ſeine Herren 2 Hosen erſte Aufgabe betrachtete der junge Mann die Aufwieglung Posten 1 Posten 2 Posten 3 Posten 4 Posten 5 der Arbeiter und Arbeiterinnen gegen die Geſchaͤftsleitung der 50 60 75 95 0⁰ Fabrik. So forderte er geſtern die in der Fabrik beſchäftigten 1 2 3 4 7 jungen Mädchen und zwei Frauen zum Streik auf. Die ee e N Wert beiden Frauen— eine davon iſt Mutter von 7 Kindern, die bis 2.50 bis 3.90 bis 5550 bis 750 bis 11— andere iſt die geſchiedene Frau des in den letzten Tagen viel- genannten Gewerkſchaftsführers Philipp— weigerten ſich, mit dem Hinweis auf ihre Verhältniſſe, ſich an dem Strelk zu bteiligen. Da alle ſeine Bemuͤhungen, die beiden Frauen zum Ausſtand zu bewegen, nichts fruchteten, geriet der junge Mann derart in Wut, daß er in dem Augenblick, als der Vorarbeiter den Arbeitsraum berließ, ſeinen Dolch zog und blindlings auf die beiden Frauen losſtach. Die eine Frau, die von dem wuchtig geführten Stich ins Genick getroffen wurde, war ſofort tot, ſo daß ſie die Zigarre, die ſie gerade in Arbeit hatte, noch bei der Beſichtigung durch das Gericht erſten Stich nur ſchwer verletzt, durch zwei weitere Stiche aber erlag auch ſie dem Attentat. Nach der Tat floh der Mörder in ſeine Wohnung, wo er ſich erhaͤngte. Als er abgeſchnitten wurde, hatte er noch die Kraft, den Dolch ſich ſelbſt ins Herz zu ſtoßen, ſo daß er nach wenigen Minuten tot war. Der Mörder heißt Leo Vetter und ſtammt aus Müͤlhauſen i. E. Die beiden ermordeten Frauen ſind: Frau Dewald, die Frau eines Zigarrenarbeiters in Karlsruhe, Mutter von 7 Kindern, und Frau Philipp, die geſchiedene Frau des Gewerkſchaftsführers Philipp. Auch dleſe ſoll Kinder hinterlaſſen. Heſſtſcher Landtag. Darmſtadt, 17. Nov. Die zweite Kammer nahm heute zu dem Antrag Dr. Frenay und Genoſſen betreffend Maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkelt folgenden Antrag des Aus ſchuſſes an: Die Regierung zu erſuchen, auf alle ſtaat⸗ lichen und kommunalen Behörden in dem Sinne einzuwirken, daß dieſelben durch Vornahme von Notſtandsarbeiten der Arbeitsloſigkeit nach Möglichkeit entgegenwirken und bei den Unternehmungen und Arbeitsvergebungen, die am Orte des Unternehmens anſäſſigen Geſchäftsleute zu beruͤckſichtigen und, falls auswärtige Uaternehmer zugezogen werden, dieſen zur Pflicht machen, daß ſie möglichſt die am Orte des Unternehmens anſaͤſſigen Arbeiter beſchäftigen. Der Miniſter des Innern, Braun, erklaͤrte, daß auf dem Lande großer Arbeitermangel herrſche. Die ſtatiſtiſchen Erhebungen über die Arbeitsverhält⸗ niſſe in Heſſen ſeien zwar noch nicht abgeſchloſſen, doch laſſe ſich ſchon jetzt feſtſtellen, daß ein allgemeiner Notſtand nicht beſteht und auch für den Winter nicht zu erwarten ſei. Jedenfalls ſei die Lage nicht ſchlechter als im vorigen Jahre. Die größeren Gemeinden hätten allgemein für Arbeitsgelegen⸗ heit geſorgt.— Ferner erklärt der Miniſter, daß auf den Antrag des Abgeordneten Freiherrn v. Heyl in der erſten Kammer betr. Einführung einer Arbeitsloſenverſicherung, die Regierung ſich mit den größeren Städten des Landes ins Benehmen geſetzt habe; die Städte hätten aber bis jetzt noch nicht geantwortet. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim r Da es ſowohl für jeden unſerer verehrten Leſer von Vorteil ſein durfte, ſeine Einkäufe in Herren-Tuchen und Damen-⸗Kleiderſtoffen nur bei ſolchen Geſchaͤften zu machen, die ſtets beſtrebt ſind, ihre Kundſchaft mit nur guter Ware bei äͤußerſt billigen Preiſen zu bedienen, ſo mochten wir nicht verfehlen, auch an dieſer Stelle auf den unſerer heutigen Nr. beigelegten Proſpekt der Firma Schwetaſch& Seidel, Tuch und Verſandhaus in Spremberg N.-C., ganz beſonders aufmeikſam zu machen. MANMAHtt Molz& 11 4 8 Forbach Breltestrasse h 2 Handschuhhaus zwischen Waren haus Kander und Hötel Neckartal. — Billig verkaufen hat mir bisher noch nicht geschadet, im Gegenteil, der tägliche Zuwachs von Kunden beweisst dies. Herren Paletots Herren-Anzüge Knaben-Anzüge 10.30 5 53.00 1.80 u u. 14.00 Herren-Pelerinen k. 4.99 an Steinbach, Mannheim nur J 1, 5, Breitestrasse. Auf Firma und Nummer bitte genau zu achten. in der Hand hatte. Die andere Frau, die ſich ſcheints im Moment des Zuſtoßes herumgedreht hatte, wurde durch den 1 Bekanntmachung. Es wird biermit bekannt gemacht, daß mit dem Reinigen der Schornſteine am 17. l. Mts. begonnen worden iſt. Johann Dewold 6. iſt als Felbſchütze der Gemeinde Viernheim beſtellt und verpflichtet worden. Während der Wintermonate November, Dezember, Jaunar und Februar beginnen die Bureauſtunden auf dem Rathaus und die Zahltage bei der Gemeinde kaſſe um halb 9 Uhr. 3 1 5 Montag, den 22. d. Mte., vorm. 10 Uhr auf dem Rathauſe daher: 1. das Holzmachen im gemeinheitl. Wald an die Wenigſt- nehmenden, 2. verſchiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Genußzeit in Pacht und 3. verſchiedene dürre Obſtbäume an die verſteigert. Viernheim, den 18. November 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. Fußballclub Sodalität Viernheim. Sonntag, den 21. d. Mts.:: W ettſpiele. I. Maunſchaft in Feudenheim; a 2„ Viernheim gegen, Columbus-Maunheim. Abfahrt am Nebenbahnhof um 132 Uhr. Der Vorſtand. NB. Das Spiel beginnt jeweils um 300 Uhr. Tra Wilh. Kempf Sattler- u. Tapezier meister Rathausſtr. Viernheim Rathausſtr. hält ſich zur Lieferung von pofstermöbeln aller Art beſtens empfohlen.— Ferner efferiere waſſerdichte Pferde⸗Decken in allen Größen, mit und ohne Oeſen. 1 Mollene Decken beſetzt und unbeſetzt, ſowie Schultaschen in nur guten Qualitäten für Knaben und Mädchen. 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