Inn re 7„ 7˙».—,— C — 15 len, lag 1 i⸗ en. bol 5352 oſlet klen ten l. 2 1 5— f Piernheimer Zeitung. Erfezeint dreimal vöchentlich Nieußags, Dennerſtags u. Jamſlag⸗ mit den Beilagen: „Sonntags blatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchkießl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. der Großherzoglichen Pürger verbreitetſte und geleſenſte Seitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Nuf 20. Amtsblatt meiſterei Viernheim. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— ige * ieruheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 135 rr 8 Politiſche Rundſchau. 57( Das Centrum und der neue Reichskanzler. Auf dem Parteitage der Weſtfäliſchen Centrums partei in Münſter i. W. äußerte ſich der Centrumsabgeordnete Frhr. von Hertling in folgender Weiſe über das Verhält⸗ nis des Centrums zu Bethmann Hollweg: „Dem neuen Reichskanzler ſind wir ohne jede Voreingenommenheit entgegengetreten. Herr v. Bethmann Hollweg wird ſicher die nicht unge⸗ wöhnlichen Gaben ſeines Geiſtes und ſeine Arbeitskräfte in den Dienſt des Reiches ſtellen. Ich glaube nicht, daß er zur alten Blockpolitik zurück- kehren wird, er weiß, welche Erfahrungen damit gemacht worden ſind. Wir drängen uns niemand auf, wir ſind überall da, wo es gilt, die Intereſſen un⸗ ſeres Vaterlandes zu wohren— und ſachlich mitzu— arbeiten.“ Das iſt die einzig richtige Stellungnahme. Nach dem Verhalten des Kanzlers dem Centrum gegenüber wird dieſes auch ſein Verhalten einrichten unter ſtrengſter Be⸗ obachtung des bisher zielbewußt verfolgten und be— währten Parteiprogramms. 12 Fürſt Bülow und die induſtriellen Scharfmacher. Vor einigen Tagen brachte der„Vorwärts“„Enthül⸗ lungen“ aus einre Geheimſitzung des Zentralverbandes deutſcher Induſtrieller, in der zu der geplanten Gründung eines induſtriellen Wahlfonds Stellung genommen wurde. Der„Vorwärts“ hob beſonders folgende Mitteilung des Herrenhaus mitgliedes v. Vopelius hervor: „.. Ich möchte Ihnen dabei mitteilen, was mir perſönlich vor zwei Jahren paſſierte:. Als der Herr Reichskanzler Fürſt Bülow mit mir wegen des Wahlfonds geſprochen hat, welcher damals ſeitens des Zentralverbandes geſammelt worden iſt, gab er ein Programm heraus, welches ſich gegen die Sozial- demokraten und das Centrum richtete, und da ſagte ich:„Durchlaucht, das kann ich nicht mit⸗ machen; gegen die Sozialdemokratie ſelbſtverſtändlich, aber gegen das Centrum, das geht nicht. Der Zentralverband iſt keine politiſche Partei, ſondern er iſt lediglich eine Partei zur wirtſchaftlichen Inter⸗ eſſenvertretung und dann eine Partei gegen die Sozial— demokraten. Unter den großen Induſtriellen ſind ſoviel Katholiken, welche wir nicht auf dieſe Weiſe vor den Kopf ſtoßen dürfen.“ Bisher iſt von den Nächſtintereſſierten ein Dementi nicht erfolgt. Es iſt auch kaum anzunehmen, daß es er⸗ folgen wird, denn dieſe Darſtellung klingt, wenn man Bülows Verhalten dem Centrum gegenüber betrachtet, ſehr wahrſcheinlich. „War der ſo ſcharf?“ Dieſe verlegene Antwort hat nach Mitteilungen, die der Centrumsabgeordnete Frhr. v. Hertling in Münſter i. W. machte, der Exkanzler Selbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 33(Nachdruck verboten.) „Das gnädige Fräulein laſſen den Herrn bitten!“ meldete die zurückkehrende Dienerin. Ein paar Augenblicke ſpäter ſtand er in ſeiner modiſch ungeſuchten Beſuchstoilette vor Etta in dem hübſchen Balkon⸗ zimmer der Penſion Huber. Sie wies dem Gaſt mit freundlichem Lächeln einen Seſſel an. Ihn aber blendete ihre Schönheit zuerſt wieder förmlich. Er ſtarrte ſie verzückt an. Und ſie? Sie hielt ruhig, vornehm⸗kühl den Blick aus. Sie wußte, warum er kam. Als er ſaß, begann ſie. „Sie ſehen ſchlecht aus, Herr Rechtsanwalt! Wie gut übrigens unſere Flucht! Ich bin nicht gern krank und habe auch nicht gern mit Kranken zu thun. Mein bekannter Egoismus, wiſſen Sie..“ „Wenn ich ſchlecht ausſehe“, griff Bruno Stein ihre erſten Worte ſofort auf,„ſo iſt das nicht der Krankheit allein zuzu⸗ ſchieben. Mit der Influenza habe ich nichts mehr zu thun, . „Ach ja“, unterbrach ſie ihn, indem ſie ihm lebhaft die Hand hinſtreckte, die ſie aber nur einen Augenblick in ſeiner ſiehernden ließ.„Unſeren ſchönen Dank, Herr Rechtsanwalt! Sie haben ſich gewiß um uns mehr Mühe gemacht, als wir wiſſen und verſtehen. Denn, arme Frauen, wie wir nun einmal ſind, ſäßen wir wahrſcheinlich noch in dem ſimplen Gaſthauſe Ihrer ſimplen Stadt, wenn Sie ſich nicht unſerer erbarmt hätten! Ihre Fürſorge für uns iſt rührend geweſen, Herr Dr. Stein... Und da das Erbteil nun in den Beſitz der recht⸗ mäßigen Erbin übergegangen iſt, erlaube ich mir, als Arnold Negendangs einſtige Braut, Sie um Ihre Liquidation zu bitten. Ich bin nicht gern allzulange Ihre Schuldnerin, Herr Rechts⸗ anwalt.“ P Dienſtag, den 25 ——— 25. Jahrgang. Fürſt Bülow dem Frhrn. v. 11 0 l Hertling ſeinerzeit auf deſſen Frage gegeben:„Waru m, „W Herr Fürſt, haben Sie den Silveſterbrief geſchrieben.“ v. Hert⸗ ling erwiderte:„Bis dahin hätte ſich noch alles ſchlich— ten laſſen, aber nach dieſem Briefe blieb nur der Kampf übrig.“— Danach ſcheint alſo Bülow die Tragweite ſeines für das Centrum in manchen Teilen ſo beleidi⸗ genden Silveſterbriefes gar nicht erkannt zu haben. Oder hat er etwa geglaubt, die„ausgeſchaltete“ Partei würde ſich alles gefallen laſſen? ::: Praktiſche Sozialdemokraten wollen offenbar die Einbrecher ſein, die es in der letzten Zeit auf die Villen ſozialdemokratiſcher Abgeordneten abgeſehen haben. Nachdem vor längerer Zeit die Villa Vollmars am Walchenſee von Einbrechern heimgeſucht worden iſt, hat jetzt die Villa des Abgeordneten Heine in der Jachenau einen Beſuch von Dieben erhalten, die alles mitnahmen, was ſie fortſchleppen konnten.— Mit dieſer Auslegung der ſozialdemokratiſchen Tendenzen ſind die ſozialdemokratiſchen Villenbeſitzer offenbar nicht ein⸗ verſtanden. (1) Die heſſiſche Wahlrechtsfrage. In der Zweiten heſſiſchen Kammer brachten die Abgg. Köhler und Bähr, die beide keiner Fraktion angehören, zur Wahl⸗ rechtsvorlage einen Antrag ein, der bezweckt, die Zahl der Mitglieder der Erſten und Zweiten Kammer ni cht zu erhöhen, ſondern die Zuſammenſetzung der Kammer ſo zu belaſſen, wie ſie im Geſetz von 1872 angeordnet iſt. Der Antrag wird damit begründet, daß das heſ— ſiſche Volk zwar die Einführung der direkten Wahlen zum Landtag erſehne, nicht aber die Vermehrung der Zahl der Mandate zur Ständeverſammlung, zumal damit auch erhebliche Koſten verbunden ſeien. Parlamentariſches. ? Vom Bundesrate. In einer Plenarſitzung des Bundesrats am Donnerstag wurde dem Entwurfe eines Geſetzes, betreffend die Handels beziehungen zum Britiſchen Reiche, und den Ausſchußanträgen zu dem Entwurf einer Meßuhrordnung und zu dem Entwurf eines Lehrerbeſoldungsgeſetzes fü r Elſaß⸗Lothringen zugeſtimmt. ? Die Centrumsfraktion des Reichstages hält am 30. November, dem Tage der Reichstags eröffnung, im Reichstage ihre erſte Fraktionsſitzung ab be⸗ hufs Beſprechung über die Wahl dess Reichstags⸗ präſidiums. ? Zur Eröffnung des Reichstages erläßt in Ver⸗ tretung des Reichskanzlers der Staatsſekretär Delbrück eine Bekanntmachung, in welcher mitgeteilt wird, daß die Eröffnung des Reichstages am 30. November um 12 Uhr mittags im Weißen Saale des Berliner Königlichen Schloſſes ſtattfinden wird. Er Eröffnung wird ein Gottesdienſt vorangehen, und zwar für die Mitglieder der evangeliſchen Kirche im Königlichen Dom um 11 Uhr, für die Mitglieder der katholiſchen Kirche in der St. Hedwiaskirche um 11½ Uhr. Daß ſie ihn unterbrochen, daß ſie zuerſt das Wort ergriffen, machte den weltſicheren Mann verwirrt. Er konnte es nicht faſſen, daß dieſes junge Mädchen den Mut fand, ihn ſo als Bagatelle zu behandeln. Es dämmerte ein Ahnen in ihm auf von dem vorausſichtlichen Ende dieſer verhängnisvollen Stunde. Er kam ſich plötzlich wie ein Tollhäusler vor, der ein Marmor⸗ bild mit Küſſen zu erwärmen trachtet. Etta ſchien noch immer unſchuldig, ahnungslos— alſo un⸗ berechenbar— zu ſein. Er aber konnte ſeine Leidenſchaft, das Weh, das ihn angeſichts ihrer Mitleidloſigkeit packte, nicht länger meiſtern. Er ſprang ſo heftig vom Stuhl empor, daß dieſer ein Stück weiter in die Stube flog. Ohne dieſe Formloſigkeit— die er bei anderen ſtark gerügt hätte— in dem Leidenſchaftswahn ſeiner heißen, allzu lange zurückgedämmten Liebe auch nur zu beachten, trat er mit glühenden Augen vor Etta hin. „Mein gnädiges Fräulein“, begann er mit keuchendem Atem. „Wozu Verſteck ſpielen vor einander? Sie wiſſen es, daß ich Sie liebe, mehr liebe, als ich es vor mir ſelbſt verantworten kann. Sie werden die Grauſamkeit nicht beſitzen, mich zum zweiten Mal umſonſt um Erhörung bitten zu laſſen. Sie werden ches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. * Der erſte Schritt zur Klärung der Lage iſt jetzt getan. Die deutſchen P arteiführer, die am Frei⸗ tag mit Baron Bienerth konferiert hatten, teilten, in das Parlament zurückgekehrt, dem Abg. Glombinski mit, daß ſie die Forderungen der ſlawiſchen Union rundweg ablehnen. Von einer Rekonſtruktion des Miniſteriums könne keine Rede ſein, die ſlawiſche Union müſſe die Tagesordnung ohne jede Konzeſſion deutſcher⸗ ſeits freigeben.— Damit iſt der Ausgleichsverſuch ge⸗ ſcheitert und dürfte auch das Schickſal des Abgeordneten⸗ hauſes beſiegelt ſein, das nun jedenfalls binnen kur⸗ zem vertagt werden wird. Frankreich. * Die Verhandlungen der franzöſiſchen Deputierten⸗ kammer über die vom Kabinett Briand vorgeſchlagenen Steuern haben die erwartete endgiltige Entſcheidung über das Verbleiben des Miniſteriums im Amt noch nicht ge⸗ bracht. Die befürchtete Ablehnung der Steuern en bloe iſt nicht erfolgt, ſondern die Kammer will noch in eine Spezialberatung eintreten. Damit hat Briand vorläufig einen Sieg errungen, ob ihm aber die Durchführung der Finanzreform gelingen wird, läßt ſich bis jetzt noch nicht erkennen. Türkei. * Englands Politik in der Kretafrage iſt ſo dunkel geblieben, daß man ſchon immer vermutete, daß Eng⸗ land irgend einen beſonderen Vorteil für ſich erhoffte. Dieſe Vermutung ſcheint ſich jetzt zu beſtätigen. Wie verlautet, erhielt nämlich die Pforte von der engliſchen Regierung die Mitteilung, daß ein möglichſt langes Hinausſchieben einer definitiven Löſung der Kretafrage der Türkei wichtige Vorteile bringen könnte. Die Pforte beabſichtige daher zu bewirken, daß über die Kretafrage keine Kammerdebatte geführt werde. In diplomatiſchen Kreiſen wird die Haltung Englands mit einer für Eng⸗ land günſtigen Entſcheidung betreffend die Flußſchiffahrt in Meſopotamien in Verbin⸗ dung gebracht. Es verlautet ferner, die für die nächſte Woche erwartete Antwort der Kretaſchutzmächte auf das Zirkular der Pforte werde, obwohl die Anregung einer definitiven Löſung der Kretafrage als unzeitgemäß be⸗ zeichnet werde, eine Andeutung wegen einer Satisfaktion für die Pforte in einer ſubſidären Frage enthalten und vermutlich die Schaffung eines Obergerichtes in Kreta in Ausſicht ſtellen.— Dieſe Mitteilungen werden in einem offiziöſen Organ veröffentlicht, ſind alſo höchſtwahrſchein⸗ lich zutreffend. Soziales. „I Die neue Reichsverſicherungsordnung. Die„Neue politiſche Korreſpondenz“ beſtätigt die Mitteilung, daß dem demnächſt zuſammentretenden Reichstage die Er taumelte wie ein Trunkener zurück. „Etta!“ ſchrie er auf.„Nehmen Sie dieſes„Nein“ zurück Treiben Sie mich nicht in den Wahnſinn. Ich ſchwöre es Ihnen, ich bereue tief. Und zum anderen ſchwöre ich: ich vermag nicht mehr zu leben ohne Sie!“ Sie lachte leiſe auf. „Soll dies eine Drohung ſein?“ „Ja!“ keuchte er hervor. „Ein Mann, der einer Frau droht!“ verſetzte ſie geringſchätzig. Er aber drohte weiter. Seine Aufregung ſtieg. „Ich werde Sie zwingen, mich dennoch zu erhören, mich zu lieben!“ ſagte er heiſer. Sie haben mit mir geſpielt! Hüten Sie ſich vor mir!“ „Mein Herr“, ſagte ſie ſtolz.„Ich bitte, nicht dieſen Ton. Ich halte der Erregung, in der Sie ſich augenſcheinlich befinden, viel zu gute. Aber Sie meinen doch nicht im Ernſt, daß ich mich werde in die Arme eines Mannes zwingen laſſen, vor dem ich eine Averſion habe?“ „Ja, eine Averſion“, fuhr ſie, ſein tödliches Erſchrecken völlig mein Weib ſein, weil Sie mich wiederlieben, angebetetes Mädchen!“ Die Farbe war nun doch aus ihren Wangen gewichen, und indem ſie ſich langſam erhob, ſtützte ſie ihre rechte Hand ſchwer auf den Tiſch, zu deſſen Seite ſie geſeſſen. „Ihr Antrag ehrt mich, Herr Rechtsanwalt“, ſagte ſie kalt, ruhig und unbeugſam,„aber ich verſtehe nicht die Gründe, die Sie ſo zu mir ſprechen laſſen. Ich glaube auch nicht an Ihre Liebe zu einem Mädchen, welches Sie, ohne es noch zu kennen, mit Schmähungen überhäuften. Ich kann einen Mann nicht achten, der alſo thut. Und ohne Achtung entſteht keine Neigung. Ich habe Sie nie geliebt. Ich werde Sie nie lieben!“ „Mein Gott! Sie können nicht vergeben? Nicht eine Un⸗ beſonnenheit vergeſſen?“ fragte er, mit der heißen Hand nach der kalten, ſchweißbedeckten Stirn taſtend. „Nein!“ ignorierend, gelaſſen fort.„Denn Sie haben mich beleidigt, und ich haſſe, wo ich beleidigt werde...“ „So haben Sie alſo wirklich ein falſches Spiel mit mir geſpielt? So bin ich in die Netze einer Kokette gefallen, die zu meinem Verderben lachte? Etta, es iſt nicht möglich, ſprich nur ein Wort, ein gütiges Wort, und ich bin der Glücklichſte unter der Sonne!“ Er wollte ſich ihr zu Füßen werfen, ſie hinderte es mit einem eiſigen Blick. „Endigen wir das Komödienſpiel“, ſagte ſie ſpöttiſch.„Und meine Abrechnung erhalte ich heute noch, nicht wahr? Es iſt nicht meine Abſicht, irgendwie in Ihrer Schuld zu bleiben!“ Er lachte grimmig auf. „Ah, das iſt gut! Das ſagten Sie mit dem Air einer Königin, Etta! Sie wollen nicht in meiner Schuld bleiben! Gut, ſehr gut! Aber Sie ſollen es dennoch! Dafür ſorge ich In ihren Augen ſah er nun erſt den Haß aufflammen. ſchon!“(Fortſetzung folgt.) r — * ———U— —.— rr ä——— „„. TPTPT—T—T—T—T0T0T0TVTbTCTT—T—T—T—T—T— Reichsverſicherungsordnung nichr vorge⸗ legt werden wird. Es werden von den verbündeten Regierungen neben dem Etat überhaupt nur kleinere Vorlagen zur Beratung geſtellt werden. Innungen und Arbeitgeberverbände. Auf das Geſuch des Deutſchen Handwerks- und Gewerbekammer⸗ tages wegen Aufhebung des Verbots an die Innungen, den Arbeitgeberverbändenkorporativ beizutreten, iſt ſeitens des Handelsminiſters nunmehr ein zu⸗ ſagender Beſcheid ergangen. In einem Erlaſſe an die Ober⸗ und Regierungspräſidenten ſagt der Miniſter u. a.: Ich ſetze voraus, daß die Innungen innerhalb der Arbeitgeberverbände im Sinne der Erhaltung und Befeſtigung des Friedens zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern wirken und ſich, wo noch Arbeitgeber- verbände beſtehen, die reine Kampforganiſati⸗ onen ſind, von ſolchen ferngehalten werden. Aus Stadt und Land. * Die Fortſchritte der deutſchen Motorluftſchiffahrt finden jetzt auch in Frankreich, wo man ihnen lange ſehr ſkeptiſch gegenüberſtand, die gebührende Anerkennung. Die aviatiſche Gruppe des Senats in Paris, die im Inter⸗ eſſe der Luftſchiffahrt auf die maßgebenden Kreiſe ein⸗ zuwirken ſucht, ließ ſich von dem geronautiſchen Kon⸗ ſtrukteur Capazza über die deutſchen Luftſchiff⸗ manöver Bericht erſtatten, denen dieſer beiwohnte. In⸗ genieur Capazza erklärte, daß in Deutſchland die Ent⸗ wicklung der Luftſchiffahrt in jeder Beziehung wunder⸗ bar organiſiert wäre. Man habe ſich hierbei nicht an ein einziges Syſtem gehalten und ſich weder auf die Maſchinen„leichter als die Luft“ noch auf die„ſchwerer als die Luft“ beſchränkt. Deutſchland beſitze zur Zeit fünf dienſtfähige Militärluftſchiffe und etwa 15 Privat⸗ lenkballons. Man habe an den Grenzen weite Ballon⸗ hallen nach dem Muſter derjenigen von Metz und Köln er⸗ richtet und ſie mit den neueſten Vervollkommnungen und enormen Vorräten an reinem Waſſerſtoffgas ausgerüſtet. Ferner verfüge man über geübte Landungsmannſchaften und ebenſo über hervorragende Luftſchiffer aus allen Kreiſen der Geſellſchaft. Was die Flugmaſchinen anlange, ſo bereite man in Deutſchland eine bedeu- tende Flotte davon vor, nachdem man die Fragen, die ſich bezüglich dieſer Apparate ergeben, in ihrer Ge⸗ ſamtheit gründlich ſtudiert habe. * Zu der Breslauer Schießgeſchichte wird jetzt be⸗ kannt, daß der verhaftete Referendar Feig gegen eine Kaution von 25 000 Mark aus der Haft entlaſſen worden iſt. Feig erklärte, ſeine Verhaftung beruhe auf eine Verkettung widriger Umſtände. Er habe niemals die Attentate begangen. Am Sonntag abend ſei er zufällig im Südpark geweſen. Beim Heraustreten aus einem Gebüſch ſei er grundlos verhaftet worden. Leider habe er in der hinteren Rocktaſche einen kleinen Revolver ge⸗ tragen, der aber ungeladen geweſen ſei. Unwahr ſei, daß man ihm zwei Schußwaffen abgenommen habe. Bei den Attentaten im September ſei ſein Alibi erwieſen, da er damals eine militäriſche Uebung gemacht habe. * Ein achtfacher Raubmord in Poſen hält die Ge⸗ müter erneut in Aufregung. Wegen der immer noch den telegraphiſchen und telephoniſchen Verkehr nach dem Oſten ſtörenden Beſchädigungen der Leitungen war es bisher nicht möglich, Einzelheiten über die grauſige Mord⸗ tat, von der wir geſtern kurz Notiz nahmen, zu erfahren. Nach dem Leichenbefund iſt anzunehmen, daß die Familie des Landwirts Waszilewski in Tursko im Schlafe überraſcht wurde. Das Gehöft wurde verſchloſſen vorgefunden. Die Mörder müſſen ſich abends hineinge⸗ ſchlichen und morgens nach Verlaſſen des Hauſes dieſes verſchloſſen haben. Die Feſtſtellungen haben ergeben, daß acht Perſonen den Mördern zum Opfer gefallen ſind, und zwar: Waszilewski, ſeine Frau, fünf Kinder und der alte Vater. Man nimmt an, daß die Verbrecher über die ruſſiſche Grenze geflohen ſind. Die deutſchen und ruſſiſchen Behörden entfalten eine fieberhafte Tätig⸗ keit, um der Mörder habhaft zu werden. * Drei Kinder in einem Koffer erſtickt. In Ab⸗ weſenheit ihrer Eltern krochen die drei Kinder von zwei, drei und ſieben Jahren des Bergmanns Vierla in Gieſche⸗ wald bei Gleiwitz in einen großen Koffer. Dieſer klappte zu und alle drei erſtickten darin. * Großfeuer in Straßburg. Samstag Nacht ent⸗ ſtand in der Roßhaarhechlerei von Hammel in Neudorf Feuer, das auch bald auf die Eiſengießerei Bowe über⸗ griff. In kurzer Zeit ſtanden die Lagerräume der Hech⸗ lerei in hellen Flammen, ſo daß die Feuerwehr ihr Hauptaugenmerk auf die Rettung der Eiſengießerei richten mußte, in der ſich eine Beleuchtungsanlage mit Acety⸗ lengas befand. Trotzdem brannte die Fabrik vollſtändig aus. Daß der Brand eine ſo koloſſale Ausdehnung ge—⸗ winnen konnte, daran iſt in erſter Linie der Waſſer⸗ mangel ſchuld. Infolgedeſſen waren auch die Nachbar⸗ häuſer ſtark bedroht. E doDer Gipfel der Frechheit. In einem Reſtaurant in Boizenburg haben Diebe eine nicht alltägliche Frech⸗ heit entwickelt. Die Langfinger hatten erſt das ganze Reſtaurant durchſucht, Schränke erbrochen und Automaten, die Speiſekammer halb ausgeräumt und noch mehr. Wäh⸗ rend der Wirt und ſeine Frau friedlich in ihren Betten ſchlummerten, brachen die Diebe ein Pult, das im ſelben Zimmer ſtand, auf und raubten 59 Mk. Ein zweites Pult mit der Hauptkaſſe widerſtand den Einbrechern. Dafür holten ſie aber das hinter dem Ofen verſteckt hängende Beinkleid des Wirtes hervor und nahmen aus ihm noch weitere 150 Mk. Das alles konnten ſie vollführen, ohne daß der Wirt oder ſeine Frau einen einzigen Augenblick ihren geſunden Schlaf unterbrochen hätten. Eigentlich weiß man nicht recht, was man mehr„bewundern“ ſoll: die Diebesfrechheit oder den feſten Schlaf der Beſtohlenen. ** Ein weiblicher Rechtsanwalt. Vor der Kriminal⸗ abteilung des Bezirksgerichts in Petersburg trat zum erſten Male ein weiblicher Rechtsanwalt auf. Der Staats⸗ anwalt erhob gegen die Zulaſſung einer Frau als Ver⸗ teidiger Einſpruch. Das Gericht ließ ſeinen Proteſt jedoch unbeachtet. Der Staatsanwalt verließ darauf den Saal, und der Gerichtspräſident ſchloß die Sitzung. * Der Vulkanausbruch auf Teneriffa. Die am Pic Teneriffa erfolgten vulkaniſchen Ausbruchexploſi⸗ onen wurden viele Kilometer weit gehört. Ungeheure, glühende Lavamaſſen wälzten ſich an der Weſtſeite herab. Namentlich die Ortſchaft Santiago iſt bedroht, deren Einwohner ſich am Strand ſammeln. Der Gouver⸗ neur Teneriffas ſandte ſofort eine Rote⸗Kreuskolonne und Gendarmerie zu Schiff dorthin ab. Seit Jahr⸗ hunderten war der Berg nicht mehr vulkaniſch tätig. Es ſollen ſich jetzt drei Oeffnungen gebildet haben, nachdem dieſer Tage bereits heftige Erdſtöße wahrge⸗ nommen worden waren. In allen Ortſchaften am Pic herrſcht eine ungeheure Panik. Die Bevölkerung flüchtet nach der Küſte. Nach weiteren Meldungen aus Teneriffa hat ſich zwiſchen den Städten Quia und Miguergi ein neuer Krater geöffnet, der ſich aber nach fünf Mi⸗ nuten wieder ſchloß. * Gefährliche„Nervenpräparate“. Einem völlig ge⸗ heimnisvollen Mordanſchlag auf Offiziere iſt di Poli⸗ zei in Wien ſoeben auf die Spur gekommen. Seit zwei Tagen haben Offiziere der dortigen Garniſon durch die Poſt in Briefform Sendungen erhalten, die je zwei Pul⸗ ver in Oblaten enthielten. Die Oblaten ſind ziem⸗ lich groß, und ein geſchäftsmäßig ausgefertigtes Begleit⸗ zirkular enthält als Anweiſung die Mitteilung, daß dieſe Pulver geeignet ſeien, die Nerven zu ſtärken. Offiziere, die ſolche Pulver erhielten, haben ſie chemiſch unter⸗ ſuchen laſſen, und dabei wurde feſtgeſtellt, daß die Pul⸗ ver reines Zyankali in einer Quantität enthalten, die geeignet erſcheint, bei Menſchen unbedingt tödlich zu wirken. Als Abſender iſt ein gewiſſer Charles Fran⸗ cis angegeben. Der Name iſt jedenfalls fingiert, und es ſteckt ein noch nicht bekannter Verbrecher dahinter, deſſen Abſicht keine andere geweſen ſein kann, als die Empfänger zu töten. ** Eine ſpaniſche Schatzkammer entdeckt. Nach einer Meldung aus Madrid iſt im Erdgeſchoß der hiſtoriſchen „Caſa del rey moro“ bei der Stadt Ronda eine unter⸗ irdiſche Schatzkammer entdeckt worden. Das Schloß iſt in jüngſter Zeit in den Beſitz des amerikaniſchen Millionärs Perin aus Baltimore übergegangen. Miſter Perin beaufſichtigte perſönlich das Sprengen einer alten Mauer im Erdgeſchoß. Bei dieſer Gelegenheit fanden die Arbeiter alte Münzen. Dann wurde eine Treppe von 300 Stufen freigelegt, die in ein unterirdiſches Ge⸗ wölbe führte, wo man irdene Gefäße voll von Mün⸗ zen entdeckte. Einſtweilen hat die Polizei von Roda Be⸗ ſitz von dem Gewölbe genommen, und Miſter Perin iſt perſönlich nach Madrid gefahren, um den ſeltſamen Fund, über den ſtrenges Geheimnis bewahrt wird, zur Kenntnis der Behörden zu bringen. ** Erfolge der Flugtechnik. Der Flughöhenre⸗ kord, den der Pariſer Aeroklub jüngſt mit 300 Meter, der Höhe des Eiffelturms, dem Wrightſchüler Grafen Lambert zuerkannte, wurde Freitag nachmittag auf dem Lagerfeld von Chalons zweimal offiziell über⸗ boten. Paulhan, der mit ſeinem Farmanzweidecker den erſten Verſuch unternahm, brachte den Rekord nach einem Fluge von neun Minuten auf 360 Meter und ge⸗ wann den Preis Weiler von 1000 Frank. Hierauf ſtieg Latham mit ſeinem Antoinetteeindecker auf und er⸗ reichte innerhalb etwa 12 Minuten eine Höhe von 410 Meter. z Die Grubenkataſtrophe in Illinois. Aus Cherry wird gemeldet: Im Bemwerk wurden Leichen in großen Haufen gefunden. Von der Grubenleitung ſollen ſchwere Verſtöße gegen die Sicherheitsgeſetze be⸗ gangen worden ſein. .. Der Rieſendiebſtahl auf der Zeche Gladbeck. Seit einigen Tagen iſt in Gladbeck das Gerücht verbreitet, daß der Rieſendiebſtahl auf den fiskaliſchen Möllerſchächten von dem Berliner Kriminalkommiſſar v. Treskow II und dem Kriminalkommiſſar Krugmeier aus Eſſen mit Hilfe von Polizeihunden aufgeklärt worden ſei. Der Dieb ſoll in der Perſon eines Zechenbeamten entdeckt worden ſein. Das Geld ſei im Schornſtein des Hauſes des Zechen— direktors verſteckt geweſen. Von den bisher Verhafteten dürften die vier Schachtmeiſter als unſchuldig dem⸗ nächſt aus der Haft entlaſſen werden. Dagegen iſt der Nachtwächter noch immer dringend verdächtig, an der Tat beteiligt zu ſein. Er hat bisher ein Geſtändnis nicht abgelegt. Die Staatsanwaltſchaft und die Polizeidirektion verweigern nach wie vor jede Auskunft. ** Wichtige Neuerungen auf dem Gebiet des Tele⸗ phonweſens führte am Sonntag der Phyſiker Profeſſor Cerebotani einer geladenen Verſammlung von Gelehrten und Fachmännern in München vor. Es handelt ſich um eine Erfindung, die es geſtattet, an einem beſtimmten Orte, an beliebig vielen Stellen, z. B. den Telephon⸗ teilnehmern, eine beſtimmte Sache mit oder auch ohne Draht zu ſignaliſieren bzw. ſie anzurufen. Der Erfinder benötigt dazu den Geber(Stromquelle), ein kleines Ver⸗ größerungsglas am Empfangsorte und ebendort ſeinen Uhrwerkapparat, auf den ſich je nach der Zahl der ge⸗ ſandten elektriſchen Stöße Zeiger auf die Stellen ein⸗ ſtellen, die ſignaliſiert werden ſollen. Der Erfindung wird auch für die Kriegführung große Bedeutung zugeſchrieben, da ſie es ermöglichen ſoll, von einer be⸗ ſtimmten gedeckten Stelle aus unter einer Reihe von Minen oder Torpedos einen ganz beſtimmten Körper mit und ohne Draht zur Exploſion zu bringen. * Elf Streckenarbeiter vom Zug überfahren. Bei Sankt Pölten Nieder⸗Oeſterreich) fuhr der aus Melk kommende Perſonenzug in einen Einſchnitt des Bahn⸗ körpers, wo zahlreiche Arbeiter am Oberbau beſchäftigt waren. Kaum ein Mann konnte ſich den ſteilen Abhang hinauf retten. Sieben wurden buchſtäblich zerf⸗ fleiſcht und blieben auf der Stelle tot, vier wurden ſo ſchwer verletzt, daß an ihr Aufkommen nicht zu denken iſt. Der Zug, deſſen Räder voll Fleiſchteile waren, nahm die Schwerverletzten mit, die Toten müſſen gemeinſam begraben werden, da die Glieder der ein— zelnen Leichen nicht herauszufinden ſind. * Schiffskataſtrophen. In Glasgow traf am Sonntag der Dampfer„Abukir“ in beſchädigtem Zuſtande ein und meldete, daß er in der Nacht zuvor bei dichtem Nebel mit einem großen deutſchen Segler, deſſen Name nicht feſtgeſtellt werden konnte, in Kolliſion ge⸗ raten ſei. Der Segler, der verſchwand, müſſe ebenfalls ſehr ſchwere Beſchädigungen erlitten haben.— Auch an der Küſte von Kalifornien hat ſich eine ſchwere Schiffskataſtrophe ereignet, bei der wahrſcheinlich zahl⸗ reiche Menſchen ums Leben gekommen ſind. Der Dampfer „St. Croix“ iſt bei Point Drum vollſtändig verbrannt: er führte hundert Paſſagiere und eine Mannſchaft von 35 Köpfen. Der Dampfer„City Topeka“ hat das Wrack umkreiſt, aber niemand mehr darauf geſehen. Ueber das Schickſal der Paſſagiere und der Mannſchaft iſt nichts bekannt. * Der Vulkanausbruch auf Teneriffa. Die letzten Nachrichten über den vulkaniſchen Ausbruch des Piks von Teneriffa lauten dahin, daß ein koloſſaler Lava⸗ ſtrom ſich ziemlich raſch gegen Santiago wälzt. Die Be⸗ wohner mehrerer Ortſchaften ergriffen bereits die Flucht und lagern auf der Landſtraße nach Orotava. Eine Ge⸗ fahr für die Bewohner iſt aber angeſichts der von den Behörden getroffenen Vorſichtsmaßregeln nicht zu erwarten. Der Materialſchaden dürfte recht groß ſein, da ſeit Samstag auch ein Stein⸗ und Aſchenrege niedergeht. Der Himmel iſt nachts blutigrot gefärbt. Dieſe Erſcheinung iſt auch in Santa Cruz wahrzunehmen. Acht Tage im Bergwerk lebendig begraben. Wie ſchon gemeldet, iſt von den auf der St.⸗Pauls⸗ mine bei Cherry(Illinois) eingeſchloſſenen 500 Berg⸗ leuten, die ſämtlich als verloren galten, eine Anzahl ge⸗ rettet worden. Erfreulicherweiſe iſt dieſe Zahl auf acht⸗ undſiebzig geſtiegen. Man hofft, noch mehr von den ſeit mehr als 8 Tagen Verſchütteten retten zu können. Die aus der Cherry⸗Grube Geretteten hatten ver⸗ ſchiedene Kammern verbaut und dadurch das Ein⸗ dringen von Gas und Rauch verhindert. Sie lebten größtenteils von Kautabak. Ergreifende Szenen ſpielten ſich ab, als die ſchon Totgeglaubten dem Schacht ent⸗ ſtiegen und in Hoſpitalwagen gebracht wurden. Sol⸗ daten mußten die Frauen mit Gewalt zurückhalten, weil die Geretteten zuerſt ärztlicher Behandlung dringend bedürfen. Die Kammern wurden durch Zufall gefunden. Ausführlicher wird über die Rettung berichtet: Man hatte beſtimmt angenommen, daß alle tot ſeien. Als der Führer der Sucherabteilungen, der bereits über 40 Leichen zutage gefördert hatte, auf eine Gruppe von Männern ſtieß, welche man für tot hielt, ſah er plötzlich, wie einer ſeine Hand erhob. Man ſtürzte auf die liegenden Männer zu und fand, daß alle atmeten. Einige ſprachen wie im Delirium. Man ſchaffte ſie zur Ober⸗ fläche, wo ihnen Anregungsmittel eingeflößt wurden. Die Nachricht der Rettung verbreitete ſich blitzartig, und Frauen und Kinder ſtürzten nach dem Schachteingang, wo ſie mit den Milizen rangen, um ihre Gatten und Väter zu erkennen. Die Frauen der italieniſchen Arbeiter küßten die Füße der Retter ihrer Männer und geboten ihren Kindern, das gleiche zu tun. Als die letzten herausgeſchafft wurden, waren die Frauen und die Kinder wie betäubt vor Freude. In den ſieben Tagen der qualvollen Spannung verloren die Einge⸗ ſchloſſenen die Zeitrechnung. Sie ſammelten alle Nahrung, welche ſie bei ſich hatten, und verteilten ſie in knappen Rationen. Die im ſüdlichen Schacht Gefun⸗ denen nährten ſich von Mauleſelfleiſch. Endlich ging die Nahrung zu Ende, und viele verloren das Be⸗ wußtſein. Beim erſten Lichtſtrahl, der auf ſie eindrang, gaben ſie ſchwache Freudenrufe von ſich. Einer der Ge⸗ retteten erklärt, er glaube, daß noch 150 Lebende im Oſt⸗ ſchacht eingeſchloſſen ſeien. Scherz und Ernſt. — Ein kluger Eſel. Ein ſeltenes„Fundobjekt“ hat ſich in der Villenkolonie Grunewald bei Berlin ange⸗ funden. Nächtlicherweiſe pochte an die Tür des Bureaus der Nachtwach⸗ und Schließgeſellſchaft zum größten Erſtaunen der Beamten— ein Eſel. Der von der längeren Fußtour ausgehungerte Beſucher hat vorläufig an der wohlgefüllten Krippe im Gemeindeſtall ein Unter⸗ kommen gefunden. Es handelt ſich offenbar um ein kluges Tier, das weiß, an wen es ſich zu wenden hat. — Eine gute Seele. Der Hauptmann Prince de Broglie, der vor einiger Zeit einen Reſerviſten mit der Reitgerte geſchlagen und ihn am nächſten Tage vor der Mannſchaft um Entſchuldigung gebeten hatte, ſtand dieſer Tage wegen ſeiner übereilten Tat vor dem Kriegsgericht in Le Mans. Er wurde freigeſprochen, der über über ihn verhängte Stubenarreſt für eine genügende Buße ange⸗ ſehen. Der geſchlagene Reſerviſt ſagte aus, daß er zur Klage von anderen Kameraden bewogen worden ſei, aber keinen Groll mehr gegen den Hauptmann habe. — Tigerplage in Korea. Das ſtrenge Verbot des Waffentragens und der Waffeneinfuhr in Korea. das die Japaner mit aller Energie durchführten, um die re⸗ volutionären Gelüſte der Koreaner im Zaun zu halten, haben eine unerwartete und gefährliche Folge gehabt; mit dem Schwinden der Jagdmöglichkeit haben die Raub⸗ tiere ſich gefährlich vermehrt und erfüllen das Land mit Schrecken. Im inneren Korea kann man täglich Wölfe und Tiger auf den Feldern ſehen, und das Reiſen bietet heute große Gefahr. In der Provinz Ping⸗au z. B. ſind in den letzten Tagen nicht weniger als 33 Menſchen von Tigern angefallen worden. In einem Dorfe drang ein Tiger ins Haus und tötete ein Kind. Die Behörden verfolgen dieſe Entwickelung mit wachſen⸗ der Beſorgnis und man ſinnt auf Mittel, die Vermehrung der Raubtiere energiſch einzudämmen; man hat ſich jetzt an die zoologiſche Abteilung der kaiſerlichen Univerſi⸗ tät in Tokio gewendet, um Aufſchlüſſe über die Möglich⸗ keit zu erhalten, die Tiger- und Wolfplage wirkſam zu bekämpfen, und ohne Zweifel wird die Regierung ſich in kürzeſter Friſt genötigt ſehen, in größerem Umfang ſyſte⸗ matiſch die Tiger und Wölfe zu bekämpfen, die heute das ganze Land in Schrecken verſetzen. Gerichtsſaal. Z Der Poſtdefraudant Bornemann aus Dirſchau be⸗ findet ſich im Unterſuchungsgefängnis in Danzig. Nach der inzwiſchen eingetretenen Ernüchterung von ſeinem großen Freudenrauſch will er ſich der Vorgänge bei ſeinen Abenteuern gar nicht mehr erinnern. Von den der Poſt entwendeten 30000 Mark hat er nichts mehr übrig behalten. Wie es ſcheint, will er darauf hinwirken, daß ſein e Zurechnungsfähigkeit zweifelhaft er⸗ ſcheine. Er hat ſich auch bereits einen Verteidiger ge⸗ wählt. In der nächſten Schwurgerichtsperiode wird die Sache jedenfalls noch nicht zur Verhandlung kommen. Das Gnadengeſuch für v. Igel abgelehnt. Wie erinnerlich, wurde der Referendar v. Igel, der in Oranienburg den Steinſetzmeiſter Marſchner erſchoſſen hatte, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Nach Be⸗ endigung der Verhandlung ſetzten die Geſchworenen ein Gnadengeſuch für den Verurteilten auf. Dieſes iſt aber nunmehr abſchlägig beſchieden worden. f f 7 gc Gl Alf abg wie 14 97 Ne i l 11 van lan. Johr 30. bedie Sol ſchne gelte glüc tu. 0g. fi 50 65 50 wieder weſen. Nager bracht bach un gaht! Sehn legt. dag felt ſchiedent Ip die bef ſchaft! ſowie Vel, wies, 9 ſelbe h. in ber Ind so Mm Farm . der Die eine em laſſen. felten Mehrhe lund ch C. Hae jährige 2 2 e — 2 Aus Nah und Fern. — Mannheim, 22. Nov. Der Zuſammenbruch der Firma Duttenhöfer u. Glaſer zieht weitere Kreiſe. Nun wurde auch der Sohn des verhafteten Inhabers der Firma, Alfred Glaſer, der die Mühlenwerke in Nierſtein leitete, verhaftet. Alfred Glaſer hatte ſich bereits mit ſteinen Gläubigern abgefunden. — Lampertheim, 22. Nov. In Hüttenfeld erſchoß, wie die„Lamperth. Ztg.“ meldet, am 17. d. M. der 14jährige Sohn des Daniel Ernſt Eſchenauer ſeinen Sjährigen Bruder aus Unvorſichtigkeit beim Hantieren mit einem Revolver. Der Junge fiel ſofort zu Boden, da der Schuß in die Stirn gegangen war, Arztes in dle Klinik nach Heidelberg verbracht. Eine Rettung war jedoch nicht mehr möglich. Der Schwerverletzte ſtarb dortſelbſt am nächſten Tage, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Birkenau, 22. Nov. Die noch in den 30er Jahren ſtehende Ehefrau des Gaſtwirts und Gemeinderats Joh. Tritſch hier wurde, als ſie ſpät abends noch die Gäſte bediente und ſich in der Küche zu tun machte, von einem Schlaganfalle betroffen und ſank leblos zu Boden. Der ſchnell herbeigerufene Arzt konnte leider nur den bereits ein- getretenen Tod konſtatieren. r. Mörlenbach, 21. Nov. glücksfall eueignete ſich geſtern bei dem Bau der hieſ. Waſſer- leitung. Ein etwa 46 jähriger verheirateter Mann namens Gg. Johann war mit dem Ausgraben des Reſervoirs be⸗ ſchäftigt, als plötzlich mehrere Wagen Erde ſich loslöſten und den Bedauernswerten zudeckten. Zum großen Glück wurde es von in der Nahe beſchäftigten Leuten beobachtet und ſofort wieder frei gemacht, ſonſt wäre eine Rettung unmöglich ge- weſen. Der Verunglückte wurde alsbald hlerher ins Ort ge- tragen und per Wagen nach ſeiner Wohnung in Kreidach ver⸗ bracht, wo inzwiſchen der benachrichtigte Arzt von Waldmichel⸗ bach ſchon eingetroffen war. Wie man hört, ſollen die inne- ren Verletzungen ſchlimmer ſein als die äußeren. Hoffentlich geht der Bau ohne weitere ſchlimme Folgen von ſtatten. Gorxheim, 22. Nov. Es ſcheint, daß mit dem Beginn des Winters bei uns auch die Saiſon der Spitzbuben beginnt. Wurde doch Donnerſtag Nacht in unſerm Oertchen das ſeither von Diebeshand ziemlich verſchont blieb, an ver- ſchiedenen Stellen Wäſche wie: Hemden, Strümpfe, Hoſen, Joppen uſw. geſtohlen, meiſt Herrenwäſche und zwar immer die beſte Qualität. Außerdem wurde in der Lutzchen Wirt- ſchaft daher eingebrochen und ein Geldbetrag von ca. 5 Mk., ſowie verſchiedene Wäſcheſtücke entwendet. Die Art und Weiſe, wie der Dieb in den Beſitz des Geldes gelangte, be⸗ wies, daß er mehr in dieſem Fache„gearbeitet“ hatte. Der- ſelbe hat nämlich mittelſt Lampe die Leiſte o ber der Schublade, in der der Riegel des Schloſſes ſtack, einfach durchgebrannt und ſo mit leicher Mühe die Schublade herausgenommen. Nahm man auch anfangs an, daß die Die bſtaͤhle durch herumſtrolchende Zigeuner ausgeführt wurden, ſo ſcheint dies bezl. des Einbruches doch nicht der Fall geweſen zu ſein, da der Dieb anſcheinend ziemlich lokalkundig war. Derſelbe hat eine emaillierte Streichhölzerhülſe mit Flrmenaufdruck liegen laſſen. Die ſeitens der Birkenauer Gendarmerie ſofort ange⸗ ſtellten Unterſuchungen verliefen bis jetzt ergebnislos. — Worms, 22. November. Mit 6000 Stimmen Mehrheit wurde, wei einem Wormſer Blatte aus Cleve⸗ land(Vereinigte Staaten) geſchrieben wird, eben Hermann C. Baehr an Stelle des zum fünftenmal für den vier⸗ jährigen Amtstermin kandidierenden bisl Ein bedauerlicher Un- herigen Mayors Tom Johnſon zum Bürgermeiſter von Cleveland, der eine Bevölkerung von 500 000 Köpfen umfaſſenden Hauptſtadt des Staates Ohio, gewählt. Baehr wurde 1866 in Worms geboren, kam als kleiner Knabe mit ſeinen Eltern nach Amerika, beſuchte die Hochſchule in Kleveland und begab ſich als junger Mann wieder in ſeine Heimat⸗ ſtadt Worms zurück, wo er an der Brauerakademie ſtudierte. 1887 nach Kleveland heimgekehrt, arbeitete er eine Zeitlang in der elterlichen Brauerei, wurde ſpäter Teilhaber der großen Cleveland und Sandusky Brewing Company und zu Anfang dieſes Jahrhunderts Direktor der bedeutenden Foreſt City Savings and Truſt Banking Company. Mit Baehr kommt zum erſtenmal ein Deutſcher an die Spitze der Stadtverwaltung Cleveland. 8 Mainz. 22. Nov. In Heidesheim wurde das ſiebenjährige Mädchen Weidmann von einem Automobil über⸗ fahren und derart verletzt, daß es vier Stunden ſpaͤter im Rochushoſpital, wohin es verbracht wurde, verſtarb. Gießen, 22. Nov. Elin„Hetratsſpäßche“. In einem nicht weit von hier gelegenen oberheſſiſchen Dorfe ſollte dieſer Tage eine Hochzeit ſtattfinden, zu der große Vor⸗ bereitungen getroffen worden waren. Man hatte allein zwei Zentner Mehl zu Kuchen verbacken. Im letzten Augenblick wurden aber die Hochzeitsgäſte wieder abbeſtellt, da der in einem anderen Orte wohnende Bräutigam zwar im Elternhauſe der Braut erſchien, aber uur ſeine dort befindlichen Hochzeits⸗ kleider mit den Worten zurückverlangte:„Aus dem Späßche werd naut!“, und damit von dannen zog. Nnoꝛ i Suppen; fi undi fertig- 3 eller 10 Pfg. Suppen Faucen Gemüse —* eischspeisen etc. gilt als Gulschein und wurde auf Anordnung des Lokale Nachrichten. * Viernheim, den 23. Nov. Erdbeben. Geſtern Abend kurz nach/ 10 Uhr wurde hier ein Erdbeben verſpürt. Dasſelbe war mit dumpfem Rollen begleitet. Man konnte in den Zimmern die ſtarken Erſchütterungen merken. * Ein ſchweres Verbrechen, ein Anſchlag auf Elſenbahnzüge durch Gefährdung derſeben, wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag an der Strecke nahe an unſerem Orte verübt. Dort kreuzt die Staatsbahnllnie Worms— Fürth die Nebenbahn Weinheim— Mannheim und erſte fährt auf einer Brücke über letztere. Auf dieſer Brücke wurden unter dem Schutze der Dunkelheit die Unterlagen der Schienen gelockert und teilweiſe gelöſt, ſo daß nur durch eine glückliche Fügung eine Kataſtrophe verhuͤtet worden iſt. Wäre einer der darüber fahrenden Züge entgleiſt, ſo hätte ſich bei der Höhe der Brücke uſw. ein furchtbares Unglück ereignet. Das Bubenſtück wurde, nachdem das Schwanken eines Zuges auf- gefallen war, entdeckt, und man traf ſoſort die nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Geſtern früh fanden durch das Amtsgericht und die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt die er⸗ forderlichen Feſtſtellungen ſtatt und ſoll es bereits gelungen ſein, den Tater in der Perſon des Franz Träger zu ermitteln, deſſen Verhaftung ſofort erfolgte. Wie wir hören, ſollen bei dem verhafteten jungen Mann in letzter Zeit Spuren geiſtiger Unzurechnungsfähigkeit bemerkt worden ſein. — Durch Hausdiebinnen iſt Herr Metzgermeiſter Jakeb Beyer längere Zeit hindurch in dreiſter Weiſe beſtohlen worden, bis jetzt die Entdeckung gelang. Zwei bei ihm als Magde bedienſtete, von Kalſerslautern ſtammende, 17 und 18 Jahre alte Mädchen, wurden deshalb in Unterſuchungshaft genommen und ſind geſtändig, daß ſie ſich gemeinſchaftlich mittels Benutzung des richtigen Schlüſſels insgeſamt 200 M. angeeignet haben. Hiervon hat die eine auf der Kalſers⸗ lauterner Kirchweih ihren Anteil verausgabt. Wie verlautet, ſollen die Angehörigen der Diebinnen in der Lage ſein, den Schaden zu erſetzen und ſich hierzu auch bereit erklärt haben. uc Marktbericht. — Weinheim, 20. Nov. Schweine markt. Milchſchweine zugeführt 232 Stück, verkauft 190 Stück, das Paar zu 15— 25 Mk. Laufer zugeführt 16 Stück, verkauft 13 Stück, das Paar zu 33—58 Mk. Briefkaſten. Frl. B. i. O. Die beiden Reiſebeſchreibungen ſind uns zum gelegentlichen Abdruck ganz willkommen; wir bitten um gefl. Zuſendung. Frdl. Gruß Wilhelm Bingener, Viernheim Verantwortlich für die Redaktion: Danksagung. Ich fühle mich verpflichtet, Herrn Dr. Günther dahier für die überaus erfolgreiche Behandlung meines verun⸗ glückten Sohnes hierdurch öffentlich meinen wärmſten Dank auszuſprechen. Dem Schwerverletzten blieb durch dieſe ſorgfältige Behandlung der rechte Arm, deſſen Abnahme zuerſt unbedingt notwendig erſchlen, erhalten. Joh. Weidner 8. Karz, Kr. Nimtsch, Bez. Bresl., 23. 3. GV. 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