* gierntzeimer Zeitung. Sitceist dreimal wöchentlich Piening 82, Bonnerſtags u. Samſtag⸗ wit den Beilagen: „Sonntassblett u.„Sonnzagsfeier“. Bezugspreis: 30 Sf. monatlich einſchtießl. TFragerlobn d. die Poft Mf. 1.14 vierteljährl. ——. Tele phon⸗ ref 20 Riernhei Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Viernheimer Nachrichten. der Großherzsglichen Bürgermeiſterei Viernheim. verbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt —. e 2 „Die Bauern haben's leicht!“ , Der Auffaſſung, daß die Landwirtſchaft es ſo „furchtbar leicht“ habe, kann man jeden Tag begegnen. Es herrſcht heute in vielen nichtlandwirtſchaftlichen Kreiſen vielfach die Anſicht, als ob„die Bauern“ ſich des ſchönſten, gemächlichſten Einkommens zu erfreuen hätten. Da ſind die Mitteilungen intereſſant, die Hans Rudloff ſoeben in Nr. 21 von„Fühlings landwirtſchaft licher Zeitung“ unter der Ueberſchrift„Einundzwanzigjährige Wirtſchaftsergebniſſe eines bäuerlichen Betriebes in Kur⸗ heſſen“ macht. Es handelt ſich um einen Hof, auf dem ſeit langer Zeit eine gut geordnete Buchführung mit alljährlicher Bilanz ausgeübt wird, ſo daß ſich die Ertragsent⸗ wicklung des Hofes vom Jahre 1888 bis 1908 genau verfolgen ließ. Der Hof kann nach Rudloff, was die Betriebsergebniſſe angeht, als typiſch für die meiſten mittlern und größeren Bauernhöfe des heſſiſchen Berglandes gelten. Der Hof umfaßt 31,15 Hektar(ca. 124 preußiſche Morgen) Grund und Boden. Der Wert ſtellt ſich dar mit Grund und Boden 45 000 M., Ge—⸗ bäude, brandverſichert mit 15 780 M., Inventar 5700 M., zuſammen 66 480 M. Alſo ein ganz reſpektabler „Beſitz“. Was aber iſt das Wirtſchaftsergebnis in den 21 Jahren? Zunächſt treten in der von Rudloff im einzelnen vorgeführten Zuſammenſtellung der Bar⸗ einnahmen und⸗ ausgaben ſowie des Barüber⸗ ſchuſſes bzw. Fehlbetrags die großen Schwan⸗ kungen ſcharf hervor, denen der landwirtſchaftliche Be⸗ ſitz in ſeinem Betriebsergebnis Jahr für Jahr ausgeſetzt iſt. So betrug der Barüberſchuß im Jahre 1888 289,54 Mark, 1889: 10,65 M., 1890: 190,08 M. uſw. 1895 beſteht ein Barüberſchuß von 103,43 M.; 1896 iſt er 1010,63 M.; 1897 dagegen ergibt ſich ein Fehlbetrag von 486,43 M. Sehr intereſſant iſt das Wirtſchafts⸗ ergebnis der letzten Jahre: 1904 ein e von 417,43 M., 1905: 75,31 M.; 1906: 89,90 M.; 1907: 1734,74 M. und 1908 ein Barfehlbetrag von 237,94 M. Jedermann weiß, wie ſchwer ſolch große alljährliche Schwankungen im Cortrag auf jedem Geſchäft laſten Schwerer noch wird ein landwirtſchaftlicher Betrieb davon beeinträchtigt, da es ihm aus Gründen, die in der Natur ſeiner Produktion liegen, viel ſchwieriger iſt, ſich an die jeweilige Situation ſogleich anzupaſſen. Als Geſamtergebnis weiſt Rudloffs Unter⸗ ſuchung vier Jahre mit Barfehlbeträgen in der Höhe zwiſchen 10,65 und 486,43 M. und in den übrigen Jahren einen zwiſchen 7 bis 1734,74 M. ſchwankenden Bar⸗ überſchuß auf. Die ganzen 21 Jahre Arbeit haben nach Abrechnung der Verluſtjahre einen geſamten Barüberſchuß von ganzen 5480 Mark 77 Pfennigen erzielt. Das er⸗ gibt einen jährlichen Reinertrag von 261 Mark oder, wenn man den Hof(unter Ausſchluß der Gebäude und des Inventars) mit 45 000 Mark anſetzt, einen 8. ec tere 8 Reinertrag von ganzen 0,58 Prozent, alſo etwas mehr als ½ Prozent. Doch wird man nun ſagen: doch, es iſt eben auf Grund des geblieben, iſt was„auf die hohe Kante gelegt worden Dem ſteht folgendes gegenüber: Dieſer Betriebsüberſchuß mußte dazu dienen, um während der 21 Jahre die Miterben des Gutsübernehmers allmählich abzu- finden, deren Geſamtforderung 11 376,25 M. betrug. Dem gleichen Zwecke mußte die Mitgift der Ehefrau in der Höhe von 6000 M. geopfert werden, ſonſt läge heute, nach 21jähriger Tätigkeit, noch immer mehr als die Hälfte der Uebernahmeſchulden auf dem Anweſen. Ganz beſonders iſt bei dieſer Beurteilung dieſes Be- triebsergebniſſes in Betracht zu ziehen, daß die kinder- reiche Familie ſeit langem in der Lage iſt, den Hof mit eigenen Kräften, ohne nennenswerte Zuhilfe⸗ nahme fremder Arbeitskräfte, zu bewirtſchaften! Die (meiſt für Tagelöhnerarbeiten) gezahlten Löhne belaufen ſich daher bloß auf 5,03 Prozent der Ausgaben. Wären auch noch hohe Löhne und die ſonſtige heutige Dienſt⸗ botenmiſere dazugekommen, der Hof hätte ſich ſchwerlich halten laſſen. Das Reſultat der Nun ja, aber man ſieht Beſitzes doch was übrig⸗ 7 20jährigen Arbeit der obenge⸗ nannten Familie iſt aber nicht etwa auf ſchlechte rück⸗ ſtändige Bewirtſchaftung zurückzuführen. Das beweiſt der Umſtand, daß allein in den letzten zehn Jahren 1220 M. für Anſchaffung landwirtſchaftlicher Maſchinen aufge⸗ wendet wurden. Auch der Umſtand, daß eine geregelte Buchführung, und zwar auf ſo lange zurück, exiſtiert, zeigt ja ſchon, daß wir es mit einem gutgeleiteten Be⸗ triebe zu tun haben Wer ſich umſieht in den deutſchen Bauerngegenden, wird finden, daß ähnliche Verhältniſſe nur allzuoft an⸗ zutreffen ſind. Und das Ergebnis einer ſolchen Umſchau würde ſein, daß ein recht betrüchtlicher Teil der deutſchen Bauern an ihrem„Beſitz“ nichts anders hat als eine „Arbeitsgelegenheit“, die durch all die Schwan⸗ kungen der Erträgniſſe hindurch, wie ſie nicht nur etwa Wind und Wetter, ſondern heute ebenſoſehr auch die Han⸗ delsverhältniſſe der landwirtſchaftlichen Produkte und Be⸗ darfsartikel mit ſich bringen, alljährlich mühſam be⸗ hauptet, ja ſozuſagen alljährlich neu errungen werden muß. Wenn es gut geht, iſt dann im Laufe un⸗ gefähr einer Generation die Uebernahmeſchuld abge⸗ tragen. Der bisherige Beſitzer tritt ab, und der neue fängt unter ähnlichen Bedingungen, d. h. alſo mit ähn⸗ lichen Beſitzſchulden wie ſeine Vorfahren den Kampf ums Daſein von vorne an. Politiſche Rundf chau. (J) ueber den Schnaps⸗Bonkott⸗Beſchluß des ſozial⸗ demokratiſchen Parteitages in Leipzig ſchreibt Franz Mehring in der letzten Nummer der„Neuen Zeit“: Freunde des e D „Wer den Sturm der e 8 miter lebt hat, womit der Leipziger Parteitag den Schnapsboykott be⸗ ſchloß, wird dieſe erhebende Erinnerung nicht gern aus ſeinem Leben ſtreichen mögen. Dennoch iſt unſere un⸗ maßgebliche Meinung, daß, wenn der Antrag auch nur 24 Stunden ſpäter zur Beratung gekommen wäre, der Beſchluß nicht in dieſer Form gefaßt worden wäre.“ Danach iſt die Geſchichte alſo übereilt worden. Franz Mehring erklärt nämlich, daß in Leipzig wegen Heiſer⸗ keit des Berichterſtatters der eigentlich zur Beratung ſtehende Gegenſtand nicht verhandelt werden konnte und nur Anträge beraten wurden, darunter auch der Schnaps⸗ Bohykott⸗Antrag, ohne daß„über ſie eine gewiſſe Fühlung unter den Delegierten zum Parteitag ſtatt⸗ gefunden hätte“. Mehring bedauert den Boykott-Be⸗ ſchluß, weil er„von der Vorausſetzung ausgeht, daß die Partei eine mehr oder minder alkoholi⸗ ſierte Geſellſchaft ſei.“ Er fürchtet auch, daß die Boykotts, die jetzt das Schnapstrinken als Verſtoß gegen die Parteigrundſätze erklären, nach der Warnung des Parteivorſtandes vor ſolchem Uebereifer ſagen werden:„Das heißt dem Schnapsboykott die Spitze abbrechen!“— Anſcheinend bedauern die„Genoſſen“ in ihres Herzens Tiefe aufrichtig die Dummheit, die ſie in Leipzig mit dem Schnapsboykott⸗ beſchluß, der damals die Lachmuskeln mächtig reizte, ge⸗ macht haben. Koloniales. — Die erſte Diamantfelder⸗ Bahn wird in Deutſch⸗ Südweſtafrika vorbereitet. Die Koloniale Bergbauge⸗ ſellſchaft iſt dabei, von der Station Kolmannskop der Südbahn aus eine Feldbahn nach Südweſten in der Rich⸗ tung auf die Eliſabethbucht hin zu erbauen. Die Bahn ſoll etwa 30 Kilometer lang werden, 12 Kilometer ſind bereits fertiggeſtellt. Die Anlage ſoll dazu dienen, den Abbau der Diamantfelder der genannten Geſellſchaft, die ſich von Kolmanskop faſt bis Eliſabethbucht erſtrecken, zu erleichtern. (2) Ein ſchöner Sieg des Centrums in Köln. Nach dreitägigem Wahlkampfe ſind am Mittwoch die Stadt⸗ verordnetenwahlen der 2. Klaſſe in Köln zu Ende gegangen. Nachdem die Liberalen mit einem er⸗ heblichen Vorſprung eingeſetzt hatten, den ſie die drei Tage lang bis auf die letzten Wahlſtunden behaupteten, rückte das Centrum kurz vor Schluß der Wahl mit ſeinen Reſerven an und überholte die liberale Liſte. Es wurden gewählt ein Liberaler und vier Centrumskandidaten, von denen einer auch auf der Liſte der Liberalen ſtand. Die Sozialdemokratie erhielt nur 53 Stimmen für ihre Kandidaten. Im ganzen wurden für das Centrum 3945-4159, für Liberale 3893-4199 Stimmen abaegeben. :; Von der Kraftloſigkeit des ſozialdemokratiſchen Ne handelt eine Betrachtung des„Schwäbi⸗ ſchen Merkur“: So lange der Reviſionismus nicht mit der Sprache gelbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 351(Nachdruck verboten.) „Ah! Das war der Alp geweſen, der ihr die Bruſt beengt! Nachrichten von Bruno Stein! Schlechte Nachrichten?“ Sie ſtarrte einen Moment beängſtigt ins Leere!—— „Ich laſſe den Herrn Leutnant bitten!“ Er ſtand im Zimmer und grüßte ehrerbietig und doch mit einem kleinen Anflug von Hochmut, der ſich aber, als er ſie an⸗ ſchaute, in Staunen verwandelte. Etta, die Weltſichere, machte augenblicklich den Eindruck eines ſchüchternen Penſionsmädchens. Sie ſah hilflo„verwirrt, freude⸗ zitternd zu Buſſo von Liebenau auf, zu ben jungen Offizier, den ſie einſt in Frau von Thonaus Album ſo oft heimlich be⸗ wundert hatte „Alſo doch mein Schickſal!“ dachte ſie mit innerlichem Froh⸗ locken.„Und ich halte es feſt! Ich muß ja!“ Buſſo von Liebenau war näher getreten. „Gnädiges Fräulein ſehen mich total überraſcht!“ ſagte er lächelnd, mit einem nochmal ligen Zuſammenklappen der Hacken und tiefer Verneigung.„Ich keune das gnädige Fräulein bereits.. Ich komme nämlich aus Berlin!“ „Aus Berlin?“ wiederholte ſie beinahe zaghaft, ſchmerzlich von dem Gedanken berührt, dort vielleicht eine Doppelgängerin zu haben.„Ich kenne Berlin nicht. Ich war nie dort.“ „Mein Gott, meine Gnädigſte, daun leſen Sie wohl keine Zeitungen? Oder ſollte Ihr Bild, Ihr wunderbar ähnliches Bild, hier noch nicht erwähnt worden ſein? In Berlin iſt das anders!“ Er hatte im leichten Konverſationston geſprochen, ohne jeden Anflug von Schwärmerei. Er berichtete die Thatſache, daß ein ſchönes Mädchenbild, welches noch dazu eine Idee verkörperte, dem Publikum Beifall abzwang. Wenn nebenher ſeine Augen eine ſüßere Sprache begannen, ſo war dies eine Sache für ſich. Etta konnte ſich vorerſt nur an die Rede der Lippen halten. „Sie haben die„Selbſtliebe“ ſchon geſehen? Sie gefällt?“ fragte ſie atemlos, mehr bedrückt als erfreut. Dieſer Offizier mit den dunklen, von langen Wimpern leicht verſchleierten Augen, der ſchöner war als das kleine, tote Bild, er hatte ein„Etwas“ im Weſen, das ſie befremdete, ſie unſicher machte. Wäre es nicht lächerlich geweſen, ſie hätte an eine Art Hypnoſe geglaubt, der ſie langſam zutrieb. „Wem ſollte wohl die„Selbſtliebe“ nicht gefallen?“ war ſeine heitere Gegenfrage.„Ich wenigſtens war gauz enthuſiasmiert davon“— wie ſie dieſes„war“ beleidigte!—„Jedenfalls ein Künſtler, der für das Seeliſche, das Lyriſche im Menſchen, möchte ich ſagen, eine eminente Begabung beſitzt. Ob das zeitgemäß iſt, laſſe ich dahingeſtellt ſein. Aber: ein großes Können zwingt ſtets.“ Sie wußte nicht, ob er banal geſprochen, oder ob er nur Phraſen nachgeplappert hatte. Der Wohllaut ſeiner Stimme nahm ſie ebenſo gefangen, wie es die weiche Schönheit ſeiner ganzen Perſönlichkeit that. Die eigene Eitelkeit hätte Etta von der Eitelkeit dieſes Mannes ſich abwenden laſſen ſollen. Doch war Etta viel zu ſehr hingenommen von Liebenaus außerordentlicher Schönheit, um bei ihm an irgend eine Abſichtlichkeit denken zu können. Buſſo von Liebenau verſtand in hohem Grade die Kunſt, Menſchen über ſeine Eitelkeit zu täuſchen, indem er ſich natürlich gab. Etta empfand alſo Buſſo von Liebenaus Eitelkeit nur als etwas zu ſeiner Perſon gehöriges, etwas, das ſie der ihrigen ver⸗ wandt machte und eher anzog als abſtieß. „Ein großes Können zwingt ſtets!“ dieſer letzte, eigen betonte Satz Liebenaus gab ſie der Wirklichkeit erſt völlig zurück. „Dieſe Anſicht ſprach auch der Maler des Bildes mir zum öfteren aus“, antwortete ſie.„Der Erfolg, welchen er bisher errungen, beſtätigt ſie wohl. Herr Hemmſchuh beſitzt eine Energie, um die man ihn beneiden muß. Er iſt vom Bauernknaben zum Künſtler avanciert, er ſteckt ſich heute noch große Ziele...“ „Und hat doch ſchwerſte Enttäuſchungen erlitten“, ſagte Buſſo, ſein Gegenüber— ſie hatten inzwiſchen Platz genommen — feſt anſehend. Sie ſchlug unter ſeinem mehr zwingenden als forſchenden Blick die Augen nieder „Woher wiſſen Sie... 2 Kennen Sie den Maler?“ „Ich habe nicht den Vorzug. Aber ich kenne das Bild und — das Modell dazu. Es entſtand eine Pauſe. Beider Augen ruhten jetzt inein⸗ ander. Es war wie ein ſtiller Kampf, der da ausgefochten wurde. Endlich ſprach Etta ſchwer atmend, mit Gewalt ihre Traum⸗ ſeligkeit abſchüttelnd: „Sie kommen im Auftrage des Herrn Bruno Stein?“ „Ach Gott, ja!“ ſeufzte er.„Dieſer unſelige Auftrag! Auch ſo ein Menſch, der Täuſchungen erlitt, dieſer arme Bruno! Er wür: Er hatte hinzuſetzen wollen:„mein Freund“, aber er ſchwieg plötzlich. Langſam, mit Widerſtreben faſt, ſuchte er ſeine Brief⸗ taſche hervor und entnahm derſelben ein Schreiben, das er erſt noch wie abwägend in der Hand behielt. „Daß auch gerade ich der Ueberbringer habe ſein müſſen! Es giebt eben Freundſchaftsdienſte, denen man ſich nicht entziehen darf. Aber bitte, mein gnädiges Fräulein, machen Sie einen Unterſchied zwiſchen dem Briefſchreiber und dem, der den Auftrag vielleicht zu bereitwillig übernahm. Hätte ich gewußt, daß ich in Fräulein von Kroſinsky die„Selbſtliebe“ wiederfinden würde, ich ſäße nicht hier.“ „Warum nicht, Herr Leutnant?“ fragte ſie, das Schreiben in ſeiner Hand mit Abſicht ignorierend. Denn ſobald er es über⸗ reichte, war der Zweck ſeines Kommens erfüllt. (Fortſetzung folgt.) e eee e — herausrückt, wie er ſich das„Endziel“ denkt, ob er den zukunftſtaatlichen Kollektivismus aufrecht erhält oder verwirft, ſo lange wird er mit ſeinem kopfloſen„Lehr⸗ gebäude“ niemandem imponieren- Und wer unter ſolchen Umſtänden noch den Mut hat, auf die„theoretiſche Arbeit“ der Reviſioniſten als auf ein Hilfsmittel der Zurückführung der Arbeiterſchaft zum Boden der Ver⸗ nunft zu rechnen, der iſt um ſeine Harmloſig⸗ keit zu beneiden. Wenn der Reviſionismus irgend wie zur Bedeutung gelangen will, dann hat er allerdings noch ſehr viele Bedingungen zu erfüllen. ** . Er bleibt„Uebermonarchiſt“ ſelbſt als Rentner. Der Berliner Gemeindeſchullehrer Friedrich VI. hat ſeine Stellung aufgegeben, da er vom Fürſten Bülow unter ſehr günſtigen Bedingungen als Privatfekretär en⸗ gagiert worden iſt.— Es iſt pikant, daß der Exreichs⸗ kanzler, nachdem er ſelbſt den Dienſt bei Wilhelm II. quittiert hat, einen Friedrich VI. in ſeine Dienſte genommen hat.— Glauben muß man's wohl ſchon; denn der 1. April iſt noch weit entfernt. Heer und Marine. s Die neue Schießvorſchrift für die Infanterie iſt ſoeben herausgekommen. Beſonders wichtig ſind die neuen Vorſchriften über die Schießausbildung. Sie zerfällt in Schulſchießen, gefechtsmäßiges Schießen und Belehrungs⸗ ſchießen. Scharf betont die neue Vorſchrift die Verant⸗ wortlichkeit des Kompagniechefs,„die Vorgeſetzten haben unter voller Wahrung der Selbſtändigkeit des Kompagnie⸗ chefs einzugreifen, ſobald ſie Mißgriffe bemerken“. Prü⸗ fungen und Beſichtigungen durch die Bataillons⸗ und Regimentskommandeure verlangt die neue Vorſchrift nicht mehr. Der Ausbildungsgang für das Schulſchießen iſt neu gegliedert.„Jede Einſchüchterung des Mannes iſt zu vermeiden.“ Ein geſteigerter Wert ſoll auf die Aus⸗ bildung im Fernſehen gelegt werden. Auch das Fernglas gehört jetzt zum Bereich des Schieß⸗Unteroffi⸗ ziers, und ſeine Benutzung findet weitere Regelung: „Unter Benutzung von Ferngläſern iſt fortgeſetzte Beobach⸗ tung der Wirkung erforderlich.“ Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. * Nach mehrwöchiger Pauſe trat am Mittwoch das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus wieder zuſammen. Die in der ſlawiſchen Union vertretenen Parteien ſetzten ſo⸗ fort wieder mit Dringlichkeitsanträgen ein. Bei der Be⸗ gründung eines ſolchen Dringlichkeitsantrages ſprach u. a. der Abg. Kramarz gegen das Bündnis mit dem deutſchen Reiche, das die öſterreichiſch-ungariſche Monarchie als den ſchwächeren Part in völlige Abhängigkeit bringe und ſie veranlaßte, alles ad majorem gloriam Germaniae zu tun. Man behandle in Oeſterreich die Tſchechen als Hochverräter. Wenn ſie es wirklich wären, würden ſie nur wünſchen, daß man an einer ſolchen Politik ſeſt⸗ halte, denn dabei müſſe es zu einer Kataſtrophe kommen. Man dürfe ſich nicht wundern, wenn bei dieſer Kata⸗ ſtrophe das tſchechiſche Volk wenig Luſt zeigen werde, ſein Blut für die Größe Deutſchlands zu vergießen. Die Tſchechen applaudierten bei dieſem Teil der Rede unter lebhaftem Proteſt der deutſchen Abgeordneten. Frankreich. * Am Mittwoch hat die Mehrheit der Vereinigung der Staats⸗ und Gemeindebeamten nach ſtürmiſcher Er⸗ örterung beſchloſſen, einen nationalen Beamten⸗ verband zu gründen, der hauptſächlich den Zweck ver⸗ folgen ſoll, durch einheitliches Vorgehen die Verwirklichung der Forderungen der Beamten zu erleichtern. Der neu- gegründete Verband wurde von mehreren Rednern als „Allgemeiner Arbeitsverband des Verwal⸗ tungsproletariats“ bezeichnet.— Das ſcheint eine Gründung zu ſein, die analog iſt der vor einiger Zeit in Deutſchland erfolgten Gründung des„Bundes der Feſt⸗ beſoldeten“. Türkei. * Das Geſpenſt einer türkiſchen Kabinettskriſis geht wieder einmal in Konſtantinopel um. Zu dieſer ſollen die Differenzen des jungtürkiſchen Komitees mit dem Großweſier wegen der engliſchen Schiffahrtskonzeſſion in Meſopotanien den Anlaß geben. Nach einer Kammer⸗ ſitzung am Montag hielt nämlich die Partei für Einheit und Fortſchritt eine geheime Sitzung über die Lynch⸗ Affäre ab und entſandte fünf Abgeordnete, die den Großweſier deswegen interpellieren ſollten. Bald dar⸗ auf wurde die Nachricht verbreitet, das Kabinett Hilmi werde ſtürzen und der Miniſter des Innern Talaat werde mit der Neubildung des Kabinetts betraut werden. Der Miniſterrat, der jeden Mittwoch ſtattfindet, iſt am Mitt⸗ woch ausgefallen. 1 E 4 Soziales. I Der Verband deutſcher Arlbeitsnachweiſe hat in einer Eingabe an den Reichskanzler um eine Abänderung der beſtehenden Beſtimmungen für die gewerbs⸗ mäßige Stellenvermittelung nachgeſucht. In dem jetzt dem Bundesrate zugegangenen Entwurf ſind un⸗ gefähr die Richtlinien eingehalten, die in dieſer Eingabe des Verbandes als notwendig bezeichnet worden ſind. So ſoll die ſchon jetzt geforderte Konzeſſionieru ng des Gewerbebetriebes davon abhängig gemacht werden, ob ein Bedürfnis nach Stellenvermittlern vorliegt. Man wird annehmen dürfen, daß bei der Entſchließung über die Erteilung der Konzeſſion beſonders darauf Rückſicht genommen werden wird, ob bereits in anderer Weiſe, namentlich durch die Einrichtung öffentlicher ge⸗ meinnütziger Arbeits nachweiſe die Bedürfnis⸗ frage ausreichend befriedigt iſt. Nicht minder wichtig iſt die Fixierung der von den Stellenvermittlern zu erhe⸗ benden Gebühren. Die Taxen ſollen in Zukunft der polizeilichen Beſtätigung bedürfen, während ſie bisher nur zur Abſtempelung einzureichen waren. Die Bergarbeiter und der geplante Arbeitsnach⸗ weis. Eine am Mittwoch in Bochum abgehaltene Vor⸗ ſtandskonferenz der vier großen Bergarbei⸗ terorganiſationen hat einmütig beſchloſſen, die zu erwartenden Verhandlungen des Reichstages über den Zwangsarbeit s nachweis des Zechenverbandes ab⸗ zuwarten und entſprechend ihrem Verlauf in einer aber⸗ maligen Zuſammenkunft Beſchlüſſe zu faſſen. Aus Stadt und Land. ** Folgen der Wilddieberei. In dem Forſte Dom⸗ mershauſen des Eifeldorfes Röhl hatte der Gemeinde⸗ förſter Schneider nachts einen blutigen Zuſa mmen⸗ ſtoß mit drei Wilderern. Der Förſter hörte in der Nacht einen Schuß fallen und eilte ſofort in ſein Revier. In einer Lichtung ſah er drei Männer zu⸗ ſammenſtehen, an die er ſich leiſe heranſchlich. Bei ſeinen Worten:„Gewehr weg!“ legte ſtatt jeder Antwort der ihm am nächſten ſtehende Wilderer auf den Förſter an. Der kam ihm jedoch zuvor, und gab ihm einen Schrotſchuß. Der Getroffene ſchrie ſchmerzlich auf und verſchwand, geſtützt von ſeinen beiden Genoſſen, im Dunkel des Waldes. **. Schneeſturm und Hochwaſſergefahr. In Hannover herrſcht ſeit Mittwoch mittag ſtarkes Tauwetter. Da in Südhannover bedeutende Schneemaſſen liegen, iſt für die Harzflüſſe der Hochwaſſermeldedienſt einge⸗ richtet worden.— Im Unterinntale wütelen am Mittwoch heftige Schneeſtürme. Auß der Bahnlinie Kufſtein—Inns⸗ bruck traten große Zugverſpätungen ein. Der Mittagszug war am Abend noch nicht eingetroffen. Auf der Brenner- bahn ſind ebenfalls Störungen vorgekommen. Tod eines Einſiedlers im Hare Aus Grund i. Harz wird geſchrieben: Der vielen Harzbeſuchern be—⸗ kannte„Einſiedler von Windhauſen“ iſt im Alter von 84 Jahren geſtorben. Der Sonderling, der ein ehemaliger Schuhmacher namens Fuge war, hatte viel Unglück im Leben gehabt. Ein Bruder betrog ihn um ſein Erbteil und floh nach Amerika; ſchließlich brannte auch noch ſein Haus ab. Mit der Welt zerfallen, ſiedelte ſich Fuge auf Gemeindeeigentum am Fuße der alten Burgruine an und baute ſich aus Baumſtämmen und Brettern ſelbſt ein Haus nebſt Stall, das er mit einem Garten umgab. Unterſtützungen, die ihm die Gemeinde anbot, wies er zurück, und ſo ließ man den ſonderbaren Alten ſeit vielen Jahren auf„ſeinem“ Grundſtücke hauſen. In dieſen Tagen fand man ihn in ſeinem Häuschen völlig entkleidet am Boden liegend tot vor. Bei der Leiche wurden 60 M. Bargeld gefunden. ** Entſetzliche Roheit. In der weimariſchen Ortſchaft Reisdorf iſt eine ſcheußliche. Leichenſchändung vorgekommen. Dort war vor einer Woche einem Ein⸗ wohner die fünf Jahre alte Tochter geſtorben und beer⸗ digt worden. In der Nacht zum Totenfeſte hatte man die Leiche wieder aus der Gruft geriſſen unde auf das Grab geſetzt. Auf einem Heuboden in Reis⸗ dorf wurde ein Notizbuch gefunden, in welchem alle Ein— zelheiten über die Leichenſchändung verzeichnet waren. Das Buch hatten zwei entſprungene Zöglinge der Beſſe— rungsanſtalt in Eckardsberge zurückgelaſſen, die dort ge⸗ nächtigt hatten. ** Opfer des Sturmes. Die„Tilſiler Zeitung“ meldet aus Trappoenen: Auf einer dienſtlichen Fahrt, die ſechs fiskaliſche Arbeiter dieſer Tage in einem Kahn unter⸗ nahmen, kenterte das Fahrzeug infolge des herrſchenden Sturmes bei Kallweblen. Die Inſaſſen ſtürzten in den Strom. Die Arbeiter Abrom'o wi aus Träppoenen, Mikoleit und Ledrat aus Luboenen ertranken, der Arbeiter Beiſter aus Lüboenen ſtarb zu Hauſe infolge der erlittenen Erkältung. Die beiden anderen Arbeiter kamen mit dem Schrecken davon. Aus Nah und Fern. — Lampertheim, 25. Nov. Geſtern Abend ereignete ſich hier ein ſchrecklicher Unglücksfall. Die bel Herrn Ge⸗ meinderat Phil. Friedrich Klingler bebienſtete Dienſtmagd Katharina Münch von hier ſtürzte im Hauſe ihres Dienſtherrn die Kellertreppe hinab und erlitt einen Schädelbruch, der nach ſechsſtündigem Leiden den Tod der Bedauernswer ten herbeiführte. — Tröſel, 24. Nov. Vorgeſtern nachmittag weilte das Amtsgericht Waldmichelbach, ſowie die Staatsanwaltſchaft dahier, um an Ort und Stelle in der Angelegenheit des Ein- bruches bei dem Fobrikarbeiter Franz Emig Unterſuchungen vorzunehmen. Zu dieſem Zwecke wurden durch die Wald⸗ michelbacher Gendarmerie zwei bei dem Einbruch beteiligte Burſchen aus dem Haftlokale vorgeführt. — Roßdorf, 25 Nov. Der 33 Jahre alte, verheiratete Philipp Kirchſtein von hier kam beim Holzſchneiden bei dem Metzgermeiſter Riedel in Gundernhauſen in die Holzſchneidemaſchine und verletzte ſich ſchwer an dem Bein. Er wurde geſtern abend noch noch Darmſtadt in das Alice⸗ hoſpital gebracht.— Der 23jährige ledige Metzger Fritz Schuhmann geriet geſtern mit dem rechten Arm in einen Motor und zog ſich ſchwere Verlitzungen zu. — Groß⸗Umſtadt, 26 Nov. Der Förſter Vogel vom benachbarten Richen hatte im Walde bei Ausübung ſeines Berufes einen Schlaganfall. 20 Stunden lag er hilflos da, bis man ihn fand und ſeiner Familie brachte. — Koſtheim, 26. Nov. Hier wurde Arbeiter Volk aus einem Lokale hinausgeworfen, weil er ſich in der Trunkenheit unanſtändig betrug. Da er nicht mehr aufſtand, wurde er zurück in das Lokal getragen, wo ſich herausſtellie, daß er tot war. — Mainz, 26. Nov. Durch den Tod und die Be⸗ urlaubung verſchiedener Prieſter herrſcht zur Zeit in unſerer Diözeſe fühlbarer Prieſtermangel. Außer Herrn Pfarrer No⸗ ſtadt in Buͤdesbeim ſind neuerdings Herr Pfarrer Baßmann in Kempten bei Bingen und Herr Pfarrer Berdel in Mosbach im Odenwald krankheitshalber beurlaubt worden. Mit Aushilfe in Kempten wurde beauftragt Herr Kaplan Eckſtein in Dieburg, mit jener in Mosbach Herr Kaplan Schreiner in Mühlheim a. M., Herr Kaplan Quinkert in Welſenau erhielt Anwelſung nach Mühlheim. Wegen des Prleſtermangels können folgende Kaplaneien nicht beſetzt werden: St. Chriſtoph in Mainz, Büdesh im, Heppenheim(zweite Stelle), Bürgel, Weiſenau, Dieburg, St. Martin in Worms. Manche Pfarrer mochten der vielen Seelſorgsarbeiten halber einen Kaplan haben und hätten ihn ſehr dringend nötig. Jeder, der beiſpielsweiſe einen Einblick in die Arbeiten der Wormſer Dompfarrei tut, wird die Anſtellung eines zweiten Kaplaus für unaufſchieblich ha ten müſſen. Trotzden befürchteten manche vor nicht allzu langer Zeit noch, in der Mainzer Diöziſe möchte Ueber fluß an Prieſtern eintreten! — Mainz, 26. Novbr. In Mainz machte die Polizei einen grauſigen Fund. In einem Hauſe des Auguſtiner⸗ gäßchens wohnt die ledige Privatiere Seitz. Da ſie ſeit mehreren Tagen nicht mehr geſehen wurde, öffnete die Polizei ihre Wohnung. Die 76jährige Frau wurde tot im Bette gefunden, von ihrer K atze waren der Leiche Kinn und Naſe faſt vollſtändig abgefreſſen. — Mainz, 26. Novbr. Eine Anzahl Einwohner von Mainz erhielt in letzter Zeit Erpreſſerbriefe, worin ihnen mit Anzeige wegen Verbrechens gegen den Paragraphen 175 gedroht wurde, wenn ſie nicht eine gewiſſe Summe zahlten. Die Polizei ſtellte dem Verbrecher eine Falle. Als er ſich dieſer Tage an der Hauptpoſt einen Brief abholen wollte, wurde er verhaftet. Es iſt der 22jährige ſtellenloſe Kaufmann Karl Baierlein. — Ludwigshafen, 26. Novbr. Ein 18 Jahre alter Metzgerburſche von Frieſenheim, der in Ludwigshafen mit ſeinem Rade nach dem ſtädtiſchen Schlachthöfe fuhr, hat ſich durch eigene Unvorſichtigkeit ſchwer verletzt. Er hatte ein großes Schlachtmeſſer aufrecht in der rechten Rocktaſche. Als er vom Rade abſprang, drang ihm das Meſſer tief in die Achſelhöhle. Die Verletzung war eine derartige, daß er mit einer Droſchke nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus gebracht werden mußte.— — Frankenthal, 26. Novbr. Wegen eines Ver⸗ gehens im Amte hatte ſich vor der Strafkammer in Frankenthal der 63 Jahre alte Bürgermeiſter und Wein⸗ gutsbeſitzer Georg Grohn von Hambach zu verantworten. Er wurde beſchuldigt, in Ausübung ſeines Bürgermeiſter⸗ amtes einen Hausfriedensbruch verübt zu haben, weil er am 8. November 1908 in Hambach zu der an dieſem Tage ſtattgehabten Beerdigung eines der altkatholiſchen Reli⸗ gionsgemeinde angehörigen Ortsbewohners die Glocken läuten ließ, obwohl er wußte, daß das Geläute vom dortigen katholiſchen Pfarramt verweigert worden war. Um das Geläute doch ausführen laſſen zu können, hat er, nachdem er den beiden Ortspolizeidienern die Ausführung ſeiner Anweiſung zur Pflicht gemacht hatte, einen Schloſſer beauftragt, die verſchloſſenen Türen des Glockenturms zu öffnen. Der Glockenturm wurde nicht nur ohne Er⸗ laubnis des Pfarrers der katholiſchen Gemeinde betreten, ſondern auch, als man die Glockenſeile abgeſchnitten fand, auf Anordnung des Bürgermeiſters an den Glocken, um dieſe in Bewegung ſetzen zu können, Kelterſeile an⸗ gebracht. Der Angeklagte hat ſich als Bürgermeiſter der zum größten Teil aus Katholiken beſtehenden po⸗ litiſchen Gemeinde Hambach zu ſeinem Vorgehen für berechtigt erachtet, denn letztere habe die Koſten der an der Kirche und an dem Turme notwendig geweſenen Re⸗ paraturen ganz oder zum größten Teile beſtreiten müſſen. Zudem ſeien die Glocken, die von allen Ortsbewohnern als der politiſchen Gemeinde gehörig angeſehen würden, ſchon vielfach bei Beerdigungen Andersgläubiger geläutet worden. Die Strafkammer erkannte auf koſtenloſe Frei⸗ ſprechung, da über das Eigentum an den Glocken zwiſchen der politiſchen und der Kultusgemeinde Ham⸗ bach ſchon ſeit langer Zeit ein Streit beſtehe, über 8 das Gericht eine Entſcheidung nicht zu treffen jabe. Die Gelehrten sind darüber einig, dass empfohlen! Machen Sie Sie Kathreiners Malzkaffee bei Kathreiners Malzkaffee jeder Familie aufs beste empfohlen werden kann, denn er ist von vorzüglichem Geschmack, wohlbekömmlich und dabei ausserordentlich billig! Für Kinder, Frauen, Nerven- und Magenleidende von hervorragenden deutschen Aerzten einen versuch und verlangen ſhrem Billigste und beste Bezugsquelle für Uhren und Gold-Waren. Enorme Auswahl in allen Artikeln. Gewähre zu den billigen Preisen noch A Extra-Rabatt. Sichtbare Preise. jedes Brautpaar erhält ein Geschenk. Herm. Herth Breitestr. Mannheim J l, 7. Kaufmann r 2 let den m⸗ ber fen vermißt, * Mühlheim a. M., 26. Nov. netenwahl wurde der ſoztaldemokratiſche Kand mit 534 Stimmen gewählt, während der bürgerliche Kandidat Peter Schilp es auf 378 Stimmen brachte. Von 1057 von ihrem Stimmrechte Gebrauch gemacht. Im Vergleich zur litzten Wahl hat die Wählern hatten 923 hieſigſen Poſtamt wird ein Wertbrief mit 1100 M. der von der Poſtagentur Tennenbronn an das Bei der Belgeord · idat P. Erkrath 3. bürgerliche hieſige Poſtamt gerichtet und der Fahrpoſt hierher übergeben worden war. Trotz ſofort angeſtellter ſtrenger Unterſuchung iſt es bis jetzt nicht gelungen, Licht in die geheimnisvolle An⸗ gelegenheit zu bringen. Der Fahrpoſtbote behauptet, das Geld hier abgeliefert zu haben, und der damals dienſttuende Schalterbeamte ſagt, er habe das Geld nicht erhalten. Die Kandidatur einen Stimmenzuwachs von 41, die der ſozial-. ö 5 demokratiſchen einen ſolchen von 5 Prozent zu verzeichnen. verurteilt, je zur Hälfte, alſo mit je 550 Mark für den * Tt. Georgen(Schwarzw.), 26 Nov. Auf dem obhenden gekommenen Wertbrief aufzukommen. Wie gemeldet Inhalt wird, ruft der Schalterbeamte die Hilfe des Zivilgerichts an. Verantwortlich für die ztedaktion? Wilhelm Bingener, Viernheim 1 f Oberpoſtdirektion Konſtanz hat nun die beiden Beamten dahin Gottesdienſt-Orduung Katholiſche Gemeinde Fürth. Sonntag: Früh ½8 Uhr der Jungfrauen. 10 Uhr Hochamt. ½7 Uhr Beichtgelegenheit. Frühmeſſe mit gemeinſamer hl. Kommunion Nach demſelben Chriſtenlehre für die Filialiſten. Nachm./ 2 Uhr Chriſtenlehre und Andacht. 75 Uhr Roſenkranz. 75 22 N 8 0 l e ö J 1 3 1 e 1 1 1 e 11— E f EEEEELELEILL 39 ezial 5 1 posten Biber kleidchen osten Velourkleidchen posten Wollstoffkleider mit Volant und Bördchen- Verzierung. 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