. iern Vieruheimer Zeitung. Cern breimal wöchentlich Nenſtags, Bennerſtags u. Jamflags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 90 Pf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. heimer Amtsblatt Anzeiger Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Fürgermeiſterei Viernheim. derbveitetſte und geleſenſte Feitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Nuf 20.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. ur. 158 *** Italien im Dreibunde. 2: Unter der Ueberſchrift„Italien im Dreibunde“ ſchreibt die„Kölniſche Zeitung“ in einer Berliner, offen bar offiziös inſpirierten Korreſpondenz: „Man ſcheint in Italien vielfach der Anſicht zu ſein, daß der Dreibund für Italien nicht das geleiſtel habe, was er verſprach, ſowohl politiſch als auch wirt⸗ ſchaftlich. Daß bei ſolchen Erörterungen viel Nützliches herauskommen wird, iſt nicht anzunehmen. Wenn ehe⸗ malige deutſche Miniſter über unſere Beziehungen zu Italien befragt werden würden und Antwort geben woll- ten, ſo würde es ihnen wahrſcheinlich ein Leichtes ſein, manche Punkte anzuführen, in denen Deutſchland auch ſeinerſeits gegen die Haltung Ita⸗ liens Einwände erheben könnte. Es wäre nicht ſchwer, gegenüber den italieniſchen Klagen eine Gegen⸗ rechnung aufzuſtellen. Aber man darf darauf um ſo eher verzichten, als der Unbefriedigung, die vielfach in der italieniſchen Preſſe feſtgeſtellt werden muß, eine Haltung der der italieniſchen Regierung gegenüberſteht, die nicht auf dieſen Punkt abgeſtimmt iſt. Der große Vorteil, den Italien von ſeinem Verhält- nis zu Deutſchland und zum Dreibunde gehabt hat, beſteht ganz offenbar darin, daß es ſich durch 30 Jahre ungefährdet entwickeln und ſeine Kräfte ruhig dem innern Ausbau widmen konnte. Wenn man ſich vergegenwärtigt, wie viel in Italien auf dieſem Gebiete geleiſtet worden iſt und wie ſeine finanziellen und wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe ſich gebeſſert haben, ſo wird es eigentlich un— verſtändlich, daß die Italiener auf dieſen Entwicklungs- gang nicht mit großer Befriedigung zurückblicken. Ob er ihnen in dieſem Maße möglich geworden wäre, wenn das Ruhebedürfnis Italiens nicht durch den Dreibund eine kraftvolle Stütze erhalten hätte, wird dem unparteiiſchen Beurteiler ſehr fraglich erſcheinen. Unbegründet ſind insbeſondere die Klagen über eine wirtſchaftliche Zurückſtellung Italiens durch Deutſchland. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß wir bei unſeren wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen in erſter Linie die Intereſſen unſeres eigenen Landes in Betracht ziehen; darüber hinaus⸗ gehend haben wir aber den Italienern mit Rückſicht auf unſer Bundesverhältnis ſo große Zugeſtändniſſe ge⸗ macht, wie ſie nur immer möglich waren, und die Bereit- willigkeit hierzu iſt auch noch neuerdings feſtgeſtellt wor⸗ den. Wenn die Italiener aber ſchon mit den wirt⸗ ſchaftlichen Zugeſtändniſſen, die ihnen das befreundete und verbündete Deutſchland gemacht hat, nicht zufrieden ſind, ſo iſt wohl eine Aenderung zu Gunſten Ita⸗ liens am allerwenigſten dann z u hoffen, wenn die politiſchen Beziehungen ſchlechter werden ſollten; im Gegenteile würden dadurch auch die wirtſchaftlichen Beziehungen wahrſcheinlich zu leiden haben. Das alles feſtzuhalten liegt im Intereſſe der Auf⸗ richtigkeit. die zmiſchen Doutſchfland und Italien herrſchen Dienſtag, den 30. November 1909. ſoll. Von deutſcher Seite iſt die Erörterung nicht an⸗ geregt worden, und man hätte gern auf ein Abwiegen der Vorteile oder Nachteile verzichtet, die der Dreibund für die einzelnen Staaten gehabt hat. Wichtiger als ſolche Spezialberechnungen iſt die Hervorhebung der großen Geſichtspunkte, und dieſe beweiſen jedenfalls, daß der Dreibund für alle Beteiligten allgemeine, nicht einſeitige Vorteile gehabt hat. Dieſer Tatſache Tollte man ſich auch in Italien nicht verſchließen. Der Reviſionismus. Auf dem Leipziger ſozialdemokratiſchen Parteitag haben ſich die untrüglichſten Anzeichen dafür gezeigt, daß ſich der Reviſionismus auf die Dauer als die ausſchlaggebende Richtung in der Sozialdemokratie durchſetzen muß. Wir haben das gegenüber den Ableug⸗ nungsverſuchen der Ueberradikalen in Berlin ſeinerzeit mit allem Nachdruck betont und finden jetzt eine Be⸗ ſtätigung dieſer unſerer Auffaſſung in einem Schriftchen des Begründers der Leipziger Reviſioniſtenſchule, Edu⸗ ard Bernſteins,„Der Reviſionismus in der So⸗ zialdemokratie!“ Mit unerbittlicher Schärfe werden hier die Grundſäulen des offiziellen, auf den Lehren von Karl Marx aufgebauten Erfurter Programms berannt: Die Veredelungstheorie, die Kriſentheorie und die das Ganze„krönende“ Zuſammenbruchstheorie. Die Verelendun gstheorie, die von einer wach⸗ ſenden Zunahme der Unſicherheit und des Elends des Proletariats und der verſinkenden Mittelſchichten ſpricht, iſt, ſo ſchreibt Ed. Bernſtein, bei der neuzeitlichen Ent⸗ wicklung und dem ſteigenden Wohlſtand aller Klaſſen nicht haltbar. Von einem naturnotwendigen Untergang der Kleinbetriebe infolge der Kon zentration zu Groß⸗ betrieben kann keine Rede ſein.„Die kleinen Betriebe in Induſtrie und Handel ſind nicht vernichtet worden, ſie ſind nur überflügelt und in ihrer Natur und wirt⸗ ſchaftlichen Stellung verändert worden. Ganze Reihen von ihnen ſind freilich verſchwunden, von Großbetrieben vernichtet oder aufgeſaugt worden. Dafür aber hat der Kapitalismus ſelbſt wieder neue Klein⸗ betriebe geſchaffen.“ Noch viel weniger kann von einer ſolchen Entwicklung in der Landwirtſchaft geſprochen werden. Nach der neueſten deutſchen Betriebszählung vom Juni 1907, deren weſentliche Reſultate jetzt vorliegen, haben in Preußen z. B. die landwirtſchaftlichen Klein⸗ und Mittelbetriebe um über 10 Prozent zugenommen, und zwar nicht nur der Zahr nach ſondern auch in der Anbaufläche. Auch die Akkumulation des Kapitals in immer weniger Händen trifft nicht zu. Die Kon⸗ zentration in der Induſtrie„hat die Klaſſe der Ka⸗ pitaliſten nicht vermindert, nein, ſie hat ſich im Gegen⸗ teil bedeutend vermehrt. Denn hinter jenen großen Rie⸗ ſenwerken ſteht nicht je ein Mammutkapitaliſt, da läuft nicht nur ein Bataillon, nicht ein Regiment, nicht ein paar Regimenter, da laufen ganze Armeekorps von Mit— eigentümern in der Geſtalt von Aktionären aller Grade“. 23. Jahrgang. Und als wie verfehlt hat ſich erſt die marxiſtiſche Theorie von den„immer umfangreicher und verhee⸗ render werdenden Kriſen erwieſen!„Es iſt ein ga n z anderes Bild, ein ganz anderer Verlauf der Konjunkturen, als wie ſie der Sozialdemokratie früher vor Augen ſtanden. Gegenkräfte, die früher nicht in gleichem Maße exiſtierten, haben die Kraft der Kriſen⸗ faktoren abgeſchwächt. Der Reichtum der Geſellſchaft iſt ſo ungemein geſtiegen und hat ſich ſoweit ausgebreitet, daß ſich zur Gegenaktion gegen die Gefahr der Stag⸗ nation heute ganz andere Möglichkeiten darbieten, als früher. Die große Ausdehnung des Marktes hat Aus⸗ gleichungsmöglichkeiten geſchaffen, wie ſie in gleichem Maße früher nicht beſtanden. Ebenſo hat die Kartellierung von Induſtrien zu Möglichkeiten der Regulierung der Produktion geführt, die früher fehlten, und dies ſo⸗ wie verſchiedenes andere ſcheint dahin zu wirken, daß die Kriſen und Depreſſionen des Geſchäfts⸗ lebens ſchneller als früher überwunden werden.“ Und dieſe ganze, den Prophezeiungen des Erfurter offiziellen Programms der Partei ins Ge⸗ ſicht ſchlagende tatſächliche Entwicklung hat erſt recht die den nahen Zuſammenbruch des Gegenwarts⸗ ſtaates kündende 3 uſammenbruchstheorie über den Haufen geworfen. Mit dem Schema von der Kriſentheorie„fallen alle Zukunftserwartungen, die auf Grund ſeiner aufgeſtellt ſind, vor allem der Ge— danke an eine wirtſchaftliche Rieſenkataſtrophe, die die moderne Geſellſchaft vor den unmittelbaren Ruin, vor den völligen Zuſammenbruch ſtellen werde“. Denn: „Eine Geſellſchaft, deren Einrichtung und Gewohnheiten auf Jahrtauſende alter Entwicklung beruhen, kann man nicht von heute auf morgen nach einer ganz andern Richtung hin um ändern.“ Mag man mit dem Reviſionismus auch inſofern ſich eher abfinden, als er die Arbeiterbewegung von der Jagd nach Utopien ablenkt und ſie der praktiſchen Gegen⸗ wartsarbeit zuführt, ſo erachten wir dieſen Sozialis⸗ mus doch für nicht weniger gefährlich als ſeinen Neben⸗ buhler in der radikalen Geſtalt. Abgeſehen von der Ein⸗ ſeitigkeit der jede Rückſicht auf andere Stände ableh⸗ nenden Intereſſenpolitik des ſozialdemokratiſchen Reviſio⸗ nismus liegt die Gefahr— politiſch genommen— na⸗ mentlich in der Paarung ſozialiſtiſchen Geiſtes mit libe⸗ ralem auf kulturellem Gebiete, einem liberal-ſozialdemo⸗ kratiſchen„Kulturblock“, wie wir ihn heute ſchon an vielen Stellen ſich bilden ſehen. Und darum bleibt der Sozialismus in jeglicher Geſtalt der Feind, den es mit allen Mitteln der Organiſation und Agitation zu be⸗ kämpfen gilt! Selbſtliebe. Noman von Conſtantin Harro. 36)(Nachdruck verboten.) „Ich habe mich zu dem Auftrag verſtanden“, verſetzte er, „weil ich Sie, mein gnädiges Fräulein, nur dem Namen nach kannte. Sie wiſſen von meines armen Freundes unglückſeliger Leidenſchaft... Nun, ich war gewillt, Sie ungehört zu ver⸗ urteilen. Ich wollte auch dieſes ſchwerwiegende Schreiben ohne biele Worte bei Ihnen abgeben und dann von Ihnen gehen, wie man von Geizigen ſich trennt: mit einem Gefühl der Er⸗ bitterung... Das iſt nun anders gekommen!—— Ich bin nicht mehr der Mitleidloſe, als der ich kam. Sie haben dennoch an mir einen Freund gewonnen, nicht einen Feind, wie es Bruno Stein vielleicht erwartete und wünſchte. Jedenfalls muß ich Sie bitten, dieſem erſten Sehen noch eine zweite Begegnung folgen zu laſſen. Und— verzeihen Sie, daß ich ſo ſpät bei Ihnen erſcheine— ich, ich war unfähig, früher zu kommen Es mußte vieles in mir erſt niedergekämpft und überwunden werden.“ „Ich verſtehe Sie nicht!“ ſprach Etta beklommen. Feierlichkeit in Ihren Mienen. Er ſeufzte, trat dicht vor ſie hin und reichte ihr ehrfurchtsvoll den Brief. Bittend ſprachen ſeine Augen:„Ich darf wieder⸗ kommen und darf Dir das Leid tragen helfen.“ Sie erhob ſich. Mit zitternder Hand nahm ſie Bruno Steins letzten Brief. 1 Sie werden erſchüttert ſein“, ſagte Buſſo leiſe.„Ich bin es auch!“ Noch ein langer Blick. Er ging. Hochatmend blieb ſie ſtehen, als ſich die Thür hinter ſeiner hohen Geſtalt geſchloſſen hatte. Ein verträumtes Lächeln glitt über ihre bisher ſo ſtolzen Züge. Sie hatte das Glück geſchaut. Und morgen kam er wieder! Welch eine Ewigkeit bis morgen! Ja, der Brief? „Dieſe Er enthielt alſo Unangenehmes? Sollte ſie ihn liegen laſſen, bis die Mutter erwachte? Pah, was würde es weiter ſein? Ein Zornausbruch, vielleicht Beleidigungen! Wozu erſt die Mutter beunrubigen? Das kämpfte ſie ſchon allein durch. Sie trat ans Fenſter. Auf der Straße raſſelten die Wagen. Es war ein heller, heißer Junitag, an dem man ſich ins Grüne wünſcht oder auf Berge oder ans blaue Meer. Etta riß den Fenſterflügel auf und ſchaute hinaus. „Luft! Luft!“ ſtöhnte ſie. Da kam wieder der Alp, der ſich ihr auf die Bruſt wälzte, ihr den Atem raubte. Und noch ein anderes war da. Sie nannte es Sehnſucht nach kühlen, ſtillen Wäldern, nach einer murmelnden Quelle, daran Glockenblumen und wilde Veilchen die Köpfchen wiegen— nannte es Sehnſucht nach Roſen, vielen roten Roſen, über die ſie gehen könnte; immerzu, immerzu. Und wußte doch, daß ſie die Liebe meinte, die große Sehn⸗ ſucht nach etwas außer uns, das uns ewig quält und zermartert, ſo lange, bis wir inne werden, wir können, was wir als einen köſtlichen Schatz aus anderer Menſchen Bruſt heben möchten, nur in uns ſelbſt finden und immer mehr finden, je mehr wir davon nehmen. Dieſe große, letzte Weisheit war Etta noch nicht auf⸗ gegangen, als ſie am Fenſter der Penſion Hubex ſtand und ſich ſcheute, das Vermächtnis eines vom Leben und von der Liebe Getäuſchten kennen zu lernen. War Bruno Stein ein Weiſer geworden, als er es aufſetzte? Mechaniſch faſt batte ſie das Kouvert abgeriſſen. Sie las: „Mein hochverehrtes Fräulein! Vielleicht beten Sie die Schönheit an, weil Sie ſelbſt ſchön ſind und Ihr Schönheitsgefühl es Ihnen ſo befiehlt. Und weil ich Ihnen gern noch eine Freude machen möchte, ehe ich ſcheide, ſende ich Ihnen meine letzten Grüße durch meinen Freund Liebenau, von dem man ſagt, daß er ein Frauenliebling iſt. Sie ſehen, ich bin völlig ſelbſtl os bis zum letzten Augen blick. Sie hätten es immerhin mit mir wagen können, ohne in der Ehe Enttäuſchungen zu erleben. Enttäuſchungen, ſugt man, ertragen ſich beſſer vor der Ehe! Nun, ſei dem, wie ihm wolle! Ich bin ein ſchlechter Spieler in der Narrenkomödie: Leben genannt. Und mit meinen ſchönſten Grüßen melde ich Ihnen, daß eine kleine, unſcheinbare Kugel mir gewähren wird, was Sie mir verſagten: Glück! Das Glück wenigſtens, nicht mehr ſchauſpielern zu müſſen! Beim Leſen dieſes Briefes gedenken Sie, bitte, freundlich eines Toten. Ewig Ihr Bruno Stein.“ Ein irrer, gellender Schrei weckte Frau von Kroſinsky, die im Nebenzimmer auf dem Sofa lag, aus ihrem Halbſchlummer. Als ſie ſich ſoweit ermuntert hatte, daß ihr klar wurde, Etta habe geſchrieen und ein dumpfer Fall ſei dem Schrei gefolgt, ſtürzte ſie zu Etta hinein. Sie lag auf dem Boden, leichenblaß, ohne Beſinnung. Bruno Steins Brief hatte ſie weit von ſich geſchleudert. Dreizehntes Kapitel. „Nicht einmal ein paar armſelige Roſen!“ An allen Wegen, auf allen Stegen blühten ſie. An den Häuſern und Balkonen der Vorſtadt rankten ſie empor, in den ſtädtiſchen Anlagen prangten ſie in allen Farben, und des Abends ſchwebte ein Duftmeer über den Gärten, in denen ſie langſam ihre bunten Kelchblätter verſtreuten. „Roſen, kaufen Sie Roſen!“ riefen die Mädchen auf der Straße und boten den Vorübergehenden ihre weißen und roten Sträußchen dar. Etta von Kroſinsky aber mußte in der Roſenzeit ohne Roſen leben. Sie trug keine an der Bruſt, ſie kaufte keine für ihr Zimmer, und der, von dem ſie die leuchtende Liebesblume als Geſchenk erzwingen wollte: er gab ſie ihr nicht. (Fortſetzung folgt.) Nr 85 e ——— r 8 — ̃—— — . 2— 9 Politiſche Rundſchau. —— Die Zweite badiſche Kammer wählte den Nationalliberalen Rohruſt zum Präſidenten, einen Sozialdemokraten zum Erſten und einen De⸗ mokraten zum Zweiten Vizepräſidenten. Das Zentrum verzichtet auf jede Vertretung im Präſidium. (1) Die Steigerung der Reichseinnahmen. Nach den jetzt vorliegenden Nachweiſungen haben in der Zeit von April bis Ende Oktober 1909 die Einnahmen des Reichs an Zöllen, Steuern und Gebühren gegen über den Einnahmen des gleichen Zeitraumes von 1908 einen Mehrertrag von 130 000 000 Mark geliefert. Bei Bewertung dieſer Ziffer muß jedoch berückſichtigt werden, daß im Rechnungsjahr 1908 die tatſächlichen Einnahmen um 136 600 000 Mark hinter dem Voran⸗ ſchlage zurückgeblieben waren, und daß der Vor⸗ anſchlag für 1909 nur um 55 000 000 Mark geringer iſt als derjenige für 1908. Außerdem iſt diesmal das Er⸗ gebnis der neuen Zölle und Steuern, darunter Nach⸗ zölle und Nachſteuern, im Betrage von ungefähr 30 000 000 Mark mit in Rechnung zu ſetzen. 2( Staatsbeihilfen für Schnee⸗ und Sturmſchäden. Gegenwärtig finden in den von den letzten Stürmen am ſchwerſten heimgeſuchten Gegenden Erhebungen über die Beſchädigung kommunalen und privaten Eigentums ſtatt. Sowohl arme Landgemeinden wie hilfsbedürftige Privat⸗ perſonen ſollen nach Blättermeldungen für die Abſtellung der Schäden Beihilfen aus Staatsmitteln erhalten. Für die Vernichtung von Obſtbaumanlagen will das Landwirtſchaftsminiſterium in weiteſtem Maße eintreten. So ſollen auch die vom Sturm ge⸗ knickten Zierbäume an Chauſſeen, Landſtraßen und Feld⸗ wegen durch Obſtbäume erſetzt werden. :: Die Reichstagserſatzwahl in Mülheim⸗Wipperfürth⸗ Gummersbach macht den Liberalen wieder Hoffnungen. Wie üblich, ſuchen ſie auch in dieſem Falle aus der Haltung des Centrums in der Reichsfinanzreform Kapital zu ſchlagen. Immer wieder behauptet die liberale Preſſe, die katholiſchen Arbeiter ſeien nach der Finanzreform in großen Scharen vom Centrum abgefallen. Jetzt be⸗ hauptet jemand, der eine beſonders wirkſame Wahlmache zu treiben glaubt,„im Centrumslager“ ſei„man gegen⸗ wärtig über die zunehmende Centrumsflucht der Ar⸗ beiter ſehr beſtürzt“. Als Beweis dafür führt man das Erſcheinen von Centrums⸗Flugblättern an, die ausnahms⸗ los— ſchon vor Monaten erſchienen ſind. Der Wahlausgang in Mülheim⸗Wipperfürth wird jenes Ber⸗ liner liberale Blatt, das jenem ſeltſamen Artikelfabrikan⸗ ten Platz in ſeinen Spalten einräumt, wohl belehren, daß zum wenigſten die Liberalen im Rheinlande nichts zu erwarten haben. (2) Zur„Fuſion“ der freiſinnigen Parteien. Der Viererausſchuß der freiſinnigen Fraktionsgemein⸗ ſchaft, der die linksliberale Einigung vorbereiten ſoll, nimmt am 30. November in Berlin ſeine Be⸗ ratungen wieder auf. Der Ausſchuß, dem bekanntlich die Abgeordneten Dr. Wiemer, Dr. Müller⸗Mei⸗ ningen, Schrader und v. Payer angehören, hofft, ſeine Arbeiten noch vor Weihnachten ſoweit zu fördern, daß er den einzelnen Parteien ein feſt umriſſenes„Eini⸗ gungsprogramm“ vorlegen kann.— Wir ſind geſpannt, wie das ausſehen wird! „% Talonſteuer— keine Beſitzſteuer“. Das war und iſt auch jetzt noch eins der Schlagwörter, mit denen die liberale Preſſe die„Steuermacherei“ des„Schnaps⸗ blocks“ zu kennzeichnen verſucht. Demgegenüber macht „Die Bank“(Monatshefte für Bank⸗ und Finanz⸗ weſen) in ihrer Novembernummer auf das Unge⸗ reimte ſolcher Verſuche und das Kindliche der Anſchauung aufmerkſam, daß ſich auf einem der Konkurrenz ſo ſehr ausgeſetzten Gebiete wie dem des Hypothekenhandels die Leihbedingungen nach einſeitigem Willen würden verſchärfen laſſen. Zu einer Steuer abwälzung gehören immer zwei, ein Abwäl⸗ zender und einer, der ſich die Abwälzung gefallen ließe. Zunächſt haben die Banken allerdings, wie in den Mak⸗ len-Marktberichten zu leſen war, teilweiſe die Zins⸗ ſätze unter Hinweis auf die Talonſteuer um ½ Prozent erhöht. Vereinzelt ſoll auch die Abſchlußproviſion um ½ Prozent erhöht worden ſein. „Aber,“ ſo heißt es weiter,„ſchon nach wenigen Wochen wurde es in den Marktberichten ganz ſt ill von der Talonſteuer, und die Notierung lautete bereits Ende Auguſt wieder wie ſie im Juni und Juli gelautet hatte: Zins 4½— 4½, Proviſion 1—1½ Proz. Darin hat ſich bis in die allerletzten Wochen auch bei erhöhtem Bankdiskont nichts geändert. Erſt unter der Befürchtung eines 6proz. Diskonts iſt es Anfang November gelungen, den Zins um etwa ½ Proz. zu ſteigern; die Abſchlußproviſion beträgt nach wie vor 5 Die Ueberwälzung der Talon⸗ ſteuer iſt alſo total mißlungen und es wird den Hypothekenbanken nichts übrigbleiben, als ſie nun⸗ mehr ſelbſt zu tragen, da ſie nicht einmal den Ver⸗ ſuch gemacht haben, die Steuer von den Obligationären einzuziehen, wie es der Wille des Geſetzgebers war, und wie es ein paar Städte(Altona und Linden) beſchloſſen haben.“ Ob die Hetzer ſich durch dieſe unanfechtbare Beweis⸗ führung von maßgebender Seite jetzt bekehren werden? Seien wir nicht zu optimiſtiſch! 5 5 Parlamentariſches. 11 6 5 7 Der Reichstagsabgeordnete Schack, Vertreter des Wahlkreiſes Eiſenach⸗Dermbach, hat in einem am Samstag im Reichstagsbureau eingegangenen Schreiben ſein Mandat niedergelegt. 0 Koloniales. 353 1 Die Rinderſeuche in Deutſch⸗Oſtafrika. Nach Mit⸗ teilungen der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ iſt in Deutſch⸗Oſtafrika im Bezirk Muauſa am Victoriaſee unter dem Rindvieh eine Seuche ausgebrochen, deren Krankheitserſcheinungen es nicht unmöglich erſcheinen laſſen, daß es ſich um Rinderpeſt handelt. Bisher ſind der Seuche etwa 800 Rinder zum Opfer gefallen. In⸗ fektionsverſuche zur ſicheren Feſtſtellung der Krankheit ſind im Gange. Der Gouverneur iſt zur Ausführung ausgedehnter Maßnahmen ermächtigt. In der Begründung der Vorlage über den Ankauf der Otavi⸗Bahn, der Nordoſtbahn in Deutſchſüdweſtafrika, durch das Reich wird, wie die Dernburgſche Verwandt⸗ ſchaftspreſſe wiſſen will, Staatsſekretär Dernburg ein Kirche und Schule. Der Kampf um die Schule. In Regensburg haben 500 katholiſche geiſtliche Schulvorſtände zur Erhaltung der geiſtlichen Schulaufſicht einen. Landes- verband gegründet und die Herausgabe eines eigenen Verbandsorgans zum Kampfe gegen diejenigen Kreiſe der Lehrerſchaft beſchloſſen, die die Abſchaffung der geiſtlichen Schulaufſicht erſtreben. f 2 8 Europäiſches Ausland. Frankreich.* * Am Freitag begann in der Deputiertenkammer die Beratung des Etats des Kultusminiſteriums. Bei dieſer Gelegenheit kam der Miniſterpräſident Briand auf das Trennungsgeſetz zu ſprechen und verſuchte den Bruch des Konkordates zu rechtfertigen. Er ſei überzeugt, ſchließ⸗ lich werde das franzöſiſche Gewiſſen über das katholiſche Gewiſſen triumphieren.() Abbee Gavraud antwortete hierauf, wenn die Katholiken ein⸗ mal zwiſchen dieſen beiden Gewiſſen zu wählen hätten, ſo würden ſie für ihren Glauben zuſterben wiſſen. Der Heilige Vater möge verſichert ſein, daß er in den Katholiken Frankreichs ergebene Kinder finden werde. 8 1 25 Afrika. eee ee Marokko. f * Aus Melilla wird gemeldet, daß dort zwiſchen dem Oberkommandierenden General Marina und ſeinen Generalen eine lange Beratung abgehalten wurde, was darauf hindeutet, daß die militäriſchen Opera- tionen wieder aufgenommen werden. Wie ver⸗ lautet, wird man zuerſt die Poſition Atlaten beſetzen und befeſtigen, welche die Minen von Beni Frur be⸗ herrſcht. Die. Wiederaufnahme der Operationen hängt damit zuſammen, daß ein Teil der Rifſtämme ſich noch immer weigert, die Waffen auszuliefern, und ſich um einen neuen Harkaführer namens Miſſian zu ſcha⸗ ren ſcheint. Erſt einige Häuptlinge haben ſich bisher unterworfen. Im Madrider Kriegsminiſterium erklärt man, daß alle Vorbereitungen für einen neuen Feld⸗ zug im Rif getroffen worden ſeien. Die in der Gegend um Melilla lagernden Truppen ſind Don⸗ nerstag vormittag in der Richtung nach Nador ab- marſchiert. 3 Aſien. 1 11 Perſien. g ? Der Aufſtand in Nordperſien kann als völlig nieder geſchlagen betrachtet werden. Gurbanalie, welcher ſich mit ſeinen Getreuen zum Nomadenchef Scha⸗ haneſchakhan nach Karas geflüchtet hatte, wurde von dieſem feſtgenommen und ausgeliefert. Am Freitag kehr⸗ ten die ausgeſandten Reiter mit 18 Gefangenen, worunter auch der gefürchtete Naibeaga ſich befand, nach Zendjan zurück. Die Strafexpedition hat ſomit einen durch⸗ ſchlagenden Erfolg erzielt, ſo daß ein ſeit langer Zeit aufſtändiſcher Bezirk nunmehr der neuen Regierung einverleibt werden kann. 1 13 Soziales. Die Gewerkſchaftsbewegung im Ruhrgebiete. Ein Aufruf der Bergarbeiterorganiſationen teilt mit, daß der Zwangsarbeits nachweis ſchon am 1. Dezember in Kraft treten ſoll. Die Bergarbeiter⸗ ſchaft wird aufgefordert, ſich zu keiner wilden Bewegung hinreißen zu laſſen, ſondern jeden, der zu einem eigen⸗ mächtigen Vorgehen rate, energiſch auf die ſchwierige Lage und auf die Pflicht, Gewerkſchaftsdiſziplin zu halten, hinzuweiſen. Der von den Organiſationsleitungen am 24. d. Mts. gefaßte Beſchluß, daß die auf den Arbeits⸗ nachweis bezüglichen Verhandlungen im Reichstag und deren Ergebnis abgewartet werden ſollen, ehe weitere Schritte in dieſer Sache unternommen werden, müſſe nach der einmütigen Ueberzeugung der Vorſtände trotz der veränderten Situation aufrecht erhalten werden.— Wie der Zechen verband mitteilt, iſt der in dem Aufruf der Bergarbeiterorganiſationen angegebene Ter— min für das Inkrafttreten des Arbeitsnachweiſes zum 1. Dezember nicht richtig. Der Zwangsarbeitsnach⸗ weis werde zu dem bereits früher beſtimmten ſpäteren Termine eingerichtet werden.— Alſo die Abſicht, ihn einzuführen, beſteht nach wie vor! Aus Stadt und Land. Zu Tode gemartert. Einen ſchweren Fall von Kindesmißhandlung beſchäftigt die Berliner Po⸗ lizei. Wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang iſt gegen den 38 Jahre alten Arbeiter Wilhelm Meier aus der Gürtelſtraße 28 zu Lichtenberg ein Strafver⸗ fahren eingeleitet worden. Meier hatte nur ein Kind, einen Sohn Bruno, der in der Nacht zum Dienstag vo⸗ riger Woche ſtarb. Ein Arzt war nicht zugezogen worden. Die Leiche wurde beſchlagnahmt und durch die Obduktion ſeſtgeſtellt, daß der fünf Wochen alte Knabe an den Folgen von Mißhandlungen geſtorben war. Die Ermit⸗ telungen ergaben, daß Meier dem Kinde vor drei Wochen in der Nacht an den Kopf ſchlug, als es ſchrie. Die Folge war eine ſchwere Gehirnerſchütterung, zu der eine Lungenentzündung hinzutrat. Meier gibt zu, das Kind geſchlagen zu haben. Er behauptet aber, daß er nerven⸗ krank ſei. 15 Keine Unterſchleife auf der Danziger Werft. In Angelegenheit der nach monatelangen Ermittelungen des Berliner Kriminalkommiſſars Wannowski aufgedeckten, angeblichen größeren U nterſchleife auf der Kai⸗ ſerlichen Werft zu Danzig, die auch zu mehreren dar haben führten, iſt jetzt durch Landgerichtsbeſchluß as Verfahren eingeſtellt worden, da ſich die völlige Unſchuld ſämtlicher Beſchuldigten erwieſen hat. „ Hochwaſſer in Mitteldeutſchland. Wie gemeldet wird, führen ſeit Sonntag nachmittag die Eder, Diemel, Leine. Rhume, Werra, Ilm und obere Saale Hochwaſſer. Vom Heidelberger Schloß. Wie der badiſche Fi⸗ nanzminiſter Honſell in der Zweiten Kammer mitteilte, iſt die badiſche Regierung endgültig entſchloſſen, die Mauern des Otto⸗ Heinrich- Baus ſt an dhaft zu machen. Nach den vorliegenden Plänen iſt hierfür eine Aufwendung von 360 000 Mark erforderlich. Die erſte Rate von 180 000 Mark wird ſchon in dem der Kammer vorgelegten Staatsvoranſchlag gefordert. Eine Erläuterung darüber, nach welchem Verfahren die Mauern ſtandhaft gemacht werden ſollen, ſoll den Landſtänden ſpäter zugehen. deltenbabnbauprogramm für Deutſch⸗Südweſtafrika auf⸗ * Ein Luftſchiffhafen in Glatz. Wie aus Glatz ge⸗ ſchaft hat die Glatzer ſtädtiſchen Körperſchaften erſucht, ihr einen Platz in Größe von 20 bis 24 Morgen zur Erbauung einer Halle für lenkbare Luftſchiffe zu über⸗ laſſen. Es ſoll ein Lokalverkehr zwiſchen den einzelnen Städten Sachſens, Thüringens, Schleſiens und Nord⸗ böhmens hergeſtellt werden. * Zugzuſammenſtoß in Ungarn. Auf der unga⸗ riſchen Station Nagylapos fuhren zwei Laſtzüge inein⸗ ander, von denen zwölf Wagen zertrümmert wurden. Der darin befindliche Viehtransport wurde vernichtet, ein Transportbegleiter wurde getötet, ſieben andere Perſonen wurden ſchwer verletzt. Ein geheimnisvoller Selbſtmord. Wie aus Brod 9 (Galizien) gemeldet wird, erſchien in einem dortigen Ein⸗ kehrhaus ein vierundzwanzigjähriger, anſtändig geklei⸗ deter Ruſſe, der angab, daß er ſich auf der Rückreiſe nach Rußland befinde. Als ihn der Hotelbeſitzer auf⸗ forderte, ſich in das Meldungsbuch einzutragen, holte er einen Revolver hervor und drohte jeden nieder⸗ zuſchießen, der ihn der Polizeibehörde aus⸗ liefern würde. Als man die Sicherheitswache her⸗ beirief, begann der Fremde tatſächlich aus dem ver⸗ rammelten Hotelzimmer zu ſchießen. Gendarmerie und Militär, die herbeigerufen wurden, vermochten nichts aüs⸗ zurichten. Nach einer Stunde erfolgte in dem belagerten Hotelzimmer eine Detonation, durch die ſämtliche Fenſter des Hotels zertrümmert wurden. Nun ſprengten Wachleute die Tür des Zimmers, in dem der Fremde blutüberſtrömt mit einer ſchweren Kopfwunde am Boden lag. Er wurde ins Spital gebracht, wo er bald darauf ſtarb. Die Identität des Selbſtmörders konnte nicht feſtgeſtellt werden. Aufzeichnungen wurden unter ſeinen Sachen nicht vorgefunden, dagegen anarchiſtiſche Flug⸗ ſchriften in ruſſiſcher Sprache. 5 b ** Großfeuer in Mailand. In der Nacht zum Sonn⸗ tag wurden in Mailand eine große Möbelfabrik ſowie mehrere andere Werkſtätten und Wohnhäuſer durch einen Brand zerſtört. Beim Rettungswerk blieb ein Feuerwehrmann tot, vier andere wurden verwundet. * Der Millionärsſohn als Chauffeur. Newyork kann gegenwärtig auf dem Autoomnibus der Fünften Avenue⸗ Linie den Sohn eines veritablen Millionärs als Chauffeur ſitzen ſehen. Mr. George H. Mulligan, ein junger Mann von 25 Jahren, heiratete aus Liebe eine Operetten ſängerin, ſtieß jedoch mit dieſer Ehe auf den entſchiedenen Widerſtand ſeines ebenſo millionenſchweren wie ſtolzen Vaters, der ſich ſogar weigerte, ſeine hübſche Schwiegertochter überhaupt zu ſehen. Der Fabrikant ging ſogar noch weiter: einer ſeiner Kontrolle unterſtehenden Automobilgeſell⸗ ſchaft ab und enterbte ihn. Dieſes Mißgeſchick legte aber den Mut des jungen Ehemannes nicht lahm. Kurz ent⸗ ſchloſſen, nahm er bei der Fünften Avenue⸗Omnibus⸗ geſellſchaft eine Chauffeurſtellung mit einem Wochenlohn von 15 Dollars an. Jetzt lebt der enterbte Millionärs⸗ ſohn mit ſeiner jungen Frau in einer beſcheidenen Woh⸗ nung im Newyorker Arbeiterviertel. Verhaftung ausländiſcher Verbrecher. Die 17 und 14 Jahre alten Brüder Stanislaus und Eduard Sevi⸗ derski, die in Krakau mehrere Einbrüche verübt und kurz vor ihrer Abfahrt einem Reiſenden die Brieftaſche geſtohlen hatten, wurden von der Berliner Kriminal⸗ polizei feſtgenommen. Ermittelungen ergaben, daß ſie einer weitverzweigten Bande angehören. Zu dieſer zählten auch die Arbeiter Muſika und Meika, über deren Feſtnahme wegen Verdachts des Raubmordverſuchs an ihrem Landsmann Zinſa bei Hallershauſen in der Ge⸗ gend von Kaſſel berichtet wurde. Als dritter Teilnehmer an dieſem Verbrechen wurde der Arbeiter Johann Po⸗ miniak in einem Polenquartier zu Halle feſtgenommen. Pominiak wurde nach Kaſſel gebracht und hat dort an⸗ geſichts des ſchweren Belaſtungsmaterials ein Geſtänd⸗ nis abgelegt. ** Die„Feuerſäulen“. Ein neuer Verſuch, england zu bekehren, wird von einer Sekte, die ſich den Namen „Feuerſäulen“ beigelegt hat und aus Denver in Amerika ſtammt, unternommen werden. Zwanzig Abge⸗ ordnete dieſer Sekte ſind bereits in Liverpool angelangt und werden ſofort mit ihrer„Miſſionsarbeit“ in London beginnen. Die Riten der„Feuerfäulen“ beſtehen haupt⸗ ſächlich aus Gebet, Lobgeſang und— Tänzen! Hiermit werden Faſtübungen verbunden. In Amerika zählt die ganze Sekte aber nur 500 Anhänger. ** Afrikaniſche Nimrods. Ein eigenartiger neuer Klub hat ſich kürzlich in Newyork gebildet: der afri⸗ kaniſche Jäger-Klub. Es wird eine ganz exkluſive Ge⸗ ſellſchaft ſein, und die Zahl der Mitglieder wird wohl nie allzu hoch werden, denn ein jeder, der das Recht erwerben will, Klubmitglied zu werden, muß vorher im ſchwarzen Erdteil zum mindeſten einen Löwen, einen Leo⸗ parden, einen Elefanten, einen Büffel oder ein Rhi⸗ nozeros erlegt haben. Die Bedingungen ſind ſo ſtreng, daß Jäger, die etwa in Afrika vom Pech verfolgt wurden, dagegen aber in arktiſchen Regionen Eisbären geſchoſſen haben, nicht aufgenommen werden. Der Klub wird jeden bekannten Jäger feierlich empfangen, wenn er aus einer Reiſe vom afrikaniſchen Dſchungel zurückkehrt. Außer den aktiven Mitgliedern können auch paſſive angenommen werden, Männer der Wiſſenſchaft, die als Beobachter des Tierlebens und als Naturforſcher im dunklen Erdteil Arbeit getan haben. ** Sturm im Golf von Palermo. Nach einer Mel⸗ dung aus Rom herrſchte am Freitag in der Bucht von Palermo heftiger Sturm, durch den die Schiffahrt ſehr beeinträchtigt wurde. Mehrere Fiſcherboote ſind ge⸗ ſcheitert. Das engliſche Panzerſchiff„Duncan“ mußte die ganze Nacht außerhalb des Hafens zubringen, um einen Unfall zu verhüten. Auf der Höhe von Palermo wurde das Wrack eines Segelſchiffes geſichtet, an deſſen Bord ſich zwei tote„ befanden. Das Wrack iſt nach Palerm e t worden. 85 f 225 Dir eric Kreigelertrizitätswerkes wird von der Verwaltung des Land khreiſes Stolp ge⸗ plant. Es werden jetzt ſchon größere Bezirke des Land⸗ kreiſes von den Ueberlandzentralen in Schojow und Beß⸗ witz mit elektriſcher Kraft verſehen. Das neu zu errichtende Werk ſoll hauptſächlich denjenigen Kreiseingeſeſſenen dienen, denen noch nicht die Möglichkeit des Bezuges von elektriſcher Kraft für ihre landwirtſchaftlichen Be⸗ triebe gegeben iſt. —Grauſame Tat einer Elfjährigen. In Gro ß⸗ wallſtadt in Unterfranken hat ein elfjähriges Mädchen den dreijährigen Knaben eines Gaſtwirts auf dem Heim⸗ weg von der Kinder⸗Bewahranſtalt abſeits auf ein freies meldet wird, beſteht die Abſicht, dort einen Luftſchiff⸗ hafen zu erbauen. Die deutſche Luftſchiffahrt⸗Geſell⸗ Feld geführt, ihn dort trotz der bitteren Lälte völlig entkleidet und dann ſeinem Schickſal überlaſſen. Nach mehreren Stunden entdeckte ein zufällia vorüberfahrender — er ſetzte ſeinen Sohn als Direktor n v0 0 ſtreng, t wurden, geſchoſſen ird jeden n Fuhrmann das wimmernde Kind und rettete es vor dem Erfrieren. i. * Der Giftmörder verhaftet? Die Wiener Polizei gibt bekannt, daß eine aus Vertretern der Polizei und des Reichskriegsminiſteriums beſtehende Kommiſſion, welche ſich wegen der Giftpillenſendungen an General- ſtabsoffiziere in eine öſterreichiſche Provinzſtadt begeben hatte, Freitag abend zurückgekehrt iſt. Sie hatte einen Oberleutnant, gegen den ſich ſchon in Wien ſehr viele Verdachtsgründe geltend gemacht hatten, zur Mi⸗ litärbehörde befohlen. Inzwiſchen wurde neues be⸗ laſtendes Material gegen den Offizier feſt⸗ geſtellt. Wie die„Neue Freie Preſſe“ meldet, befindet ſich der betreffende Offizier, ein Oberleutnant, im Militärgewahrſam.— Die Aehnlichkeit der Handſchriften zwiſchen ſeinen früheren Arbeiten an der Kriegsſchule und dem Inhalt des Reklamebriefes, welcher den Giftpillenſendungen beigelegt war, hat zur Feſt⸗ ſtellung der Identität geführt. Von der Veröffentlichung des Namens wird, da in der Hauptſache noch kein Ge⸗ ſtändnis des Offiziers vorliegt, vorläufig abgeſehen.— Den letzten Nachrichten zufolge iſt der Verſender der Zyankalibriefe der Oberleutnant Hofrichter der Gar⸗ niſon Linz. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Bei den Kanaliſationsarbeiten an der Staatschauſſee bei Berka(Thüringen) kamen mehrere große Fels⸗ blöcke ins Rollen und begruben zwei Arbeiter unter ſich. Einer von ihnen iſt tot, der andere wurde ſchwer verletzt. Ein Chauffeur aus Erfurt, der in Köln nachts zwei junge Leute kennen lernte und mit ihnen mehrere Wirtſchaften beſuchte, wurde auf dem Nachhauſewege niedergeſchlagen und ſeiner Barſchaft im Betrage von 4000 M. beraubt. Der Veiſende Meding von der Achatmühle in Neu⸗ ſtadt(Hardt) iſt nach Unterſchlagung von 25 000 Mark geflüchtet. Aus Nah und Fern. — Zum Eiſenbahnattentat wird dem„D. T. A.“ geſchrieben: Da nach dem Ergebnis der gerichtsärztlichen Be⸗ obachtung und dem Gutachten die Geiſteskrankheit des in Unterſuchungshaft genommenen Franz Träger 2. von hier unzweifelhaft feſtſteht und er hiernach für ſeine Tat nicht verantwortlich iſt, wurde das Verfahren eingeſtellt, der Haft- befchl aufgehoben und der Unglückliche als gemeingefährlicher Geiſteskranker zur dauernden Verwahrung in die Irrenanſtalt Alzey gebracht. Der aufſehenerregende Fall ſcheint damit beendigt. = Darmſtadt, 29. Nov. Der 16jährige Ober⸗ primaner Walter Jooſt, der in der Mauerſtraße wohnt, hat ſich durch einen Revolverſchuß getötet. Es heißt, daß der talentvolle junge Mann die Tat wegen ſchlechter Behandlung begangen habe. — Mainz, 29. Nov. Der Genoſſenſchaft zur Er⸗ bauung einer elektriſchen Ueberlandzentrale für die Provinz Rheinheſſen ſind in den letzten Tagen wieder eine große Anzahl Gemeinden beigetreten, im ganzen etwa 140 Gemeinden. — Was alles geſtohlen wird. Ein Neiſender aus Köln nahm bei einer hieſigen Familie ein möbliertes Zimmer. Als die Zimmervermiettrin einen Tag verreiſt war, verſchwand ihr Zimmerherr, ohne zu zahlen, ſtahl aber auch noch den — Kleiderſchrank. — Vom hinteren Odenwald, 29. Novpbr. Es iſt nichts zu fein geſponnen. Dieſer Tage verſuchte ein Gaſt⸗ wirt in einem kleinen Orte des Odenwaldes einen Teil ſeines Branntweins dadurch der Nachſteuer zu entziehen, daß er einige Fäſſer des„Feuerwaſſers“ im Ku h ſtall unter dem Stroh ſorgfältig verſteckt hatte. Er hatte aller⸗ dings wenig Glück mit dieſem Beginnen, denn gar bald wurde der verſteckte Branntwein von der Steuerbehörde, die eine Hausſuchung vornahm, aufgefunden. Der Wirt wurde für dieſe Hinterziehung mit einem recht anſehn⸗ lichen Strafmandat bedacht. Ob bei Gelingen der Steuer— hinterziehung zum alten Preiſe verkauft worden wäre? „ Vom Oberrhein, 29. Novbr. Die„Rheiniſche Volks⸗ zeitung“ ſchreibt: Es fiel uns die November⸗Nummer der Monatsſchrift„Der getreue Eckart“, antiultramon⸗ tane Blätter zu Lehr und Wehr in die Hände. Sehr be⸗ achtenswert erſcheint es uns, daß auf Seite 3 des Um⸗ ſchlags empfohlen wird:„Die Galante Bibliothek“. Ein⸗ zelne der angeführten Schriften, die empfohlen werden, ſind derart, daß man ſie nicht mit Wollhandſchuhen angreifen darf, ſo„dreckig“ ſind ſie. Es iſt gewiß kein zufälliges Zuſammentreffen, daß der antiultramontane getreue Eckart„Schmu tzſchriften“ empfiehlt. Alle Fabrikanten von„Schmutz“ und alle Verbreiter von „Schmutz“ ſind bis in die innerſten Knochen hinein Feinde des Ultramontanismus, d. h. des Katholizismus. Auf dieſe Feinde ſind wir ſtolz! Wenn dieſelbe Nummer der antiultramontanen Blätter des getreuen Eckart unter „Bücherſchau“ Werke anführt, die bei„Herder“ in Frei⸗ burg erſchienen ſind, ſo ſoll dadurch dem kath. Publikum Sand in die Augen geſtreut werden. Scherz und Ernſt. — Handel mit Dollarprinzeſſinnen. Daß Dramen nachträglich vom Leben„plagiiert“ werden, iſt, einer Wiener Zeitung zufolge, nichts Neues, aber auch darin iſt ein bemerkenswerter Fortſchritt zu verzeichnen. Das Leben ſchreibt neueſtens auch Operetten nach, die längſt über die Bühnen gegangen ſind. Neulich las man in einer Tageszeitung folgendes Inſerat: Aufruf an Ariſtokraten! Ein ſeriöſer Vermittler reiſt demnächſt nach Amerika, derſelbe hat dort gute Beziehungen in der Finanzwelt und beabſichtigt, für einige gut⸗ ſituierte Ariſtokraten daſelbſt Heiratspartien mit Millionen zu arrangieren. Briefe von Bewerbern erbeten unter„Dollarprinzeſſin“. Nach dieſer Anzeige zu ſchließen, dürſten die Dollar⸗ prinzeſſinnen noch immer nach einem Krönchen. Aus dem„Guckkaſten“.(Illuſtrierte Zeitſchrift für Humor, Kunſt und Leben. Herausgeber Paul Keller.) Gerichtsvollzieher:„Alſo, Papa iſt nicht zu Hauſe; na, da komme ich ein anderes Mal wieder Sage mal, Kleiner, warum bellt denn der Hund da vor dem Kleiderſchrank ſo?“ Söhnchen des Hausherrn:„Die Katz' iſt auch mit'nein'ſprungen!“ 5 Er hat recht. Während der Mittagsmahlzeit fragte der etwas ſalbungsvolle Großpapa ſeine Enkelſöhne, was ſie einſt werden wollten. Beim Jüngſten angekommen, meinte er:„Nun, Karlchen, was willſt du denn wer⸗ den?“ „Satt,“ ſagte der kleine Knirps und aß weiter. Lokale Nachrichten. — Hofſchanſpieler H. Schilling aug Karlsruhe veranſtaltet morgen Mittwoch vormittag 10 Uhr im Saale „zum goldenen Karpfen“ dahier eine Rezitation:„Aus der goldenen Märchenwelt“. Das„Darmſt. Tageblatt“ ſchr.ibt uͤber eine derartige Vorſtellung: Zur Vorleſung gelangten die ſchönſten Märchen, wie„Schneewittchen“,„Rotkäppchen“, „Aſchenbrödel“,„Dornröschen“,„Frau Holle“, uſw. Herr Schilling verſteht ſich meiſterhaft auf die Kunſt des Vorleſens und die Charakteriſtik der Perſonen und entzückte durch ſie die Kleinen namentlich bei der Erzählung von dem Schnec⸗ wittchen und dem Wolf und Rotkäppchen. Die Kinder lauſchten aufmerkſam und andächtig den arf einen naiven Ton ge⸗ ſtimmten Erzählungen, die durch ſchöne Lichtbilder nach Moritz Schwind, Julius Dietz, A. Schmidhammer u. a. illuſtriert wurden und den unbegrenzten Belfall der kleinen Zuhörerſchaft fanden. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Geſchäftliches. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, zieht am g. und 4. Dezember die zweite und letzte Wormſer Domban Geld⸗Lotterie. Wir erfahren aus beſtinformierter Quelle, daß eine Ziehungsverlegung nicht ſtattfindet und daher baldiger Kauf eines Loſes zu empfehlen iſt. Durch die großen Geld⸗ gewinne von Mk. 60000, 40000, 20 000 etc. iſt baldiger Ausverkauf wie auch im vorigen Jahre zu erwarten. a Der heutigen Nummer liegt ein Proſpekt des chem. Laboratoriums Lauſer in Regeusburg bei, den wir der Beachtung unſerer Leſer empfehlen. Viernheim. Im Saale„Zum gold. Karpfen“. Mittwoch, den 1. Dezember, vormittags 10 Uhr: Aus der goldenen Märchenwelt Für große und kleine Leute. E⸗zählt von H. Schilling Karlsruhe, Großh. Bad. Hofſchauſpieler.— Durch zahlreiche große farbige Lichtbilder von erſten Künſtlern entworfen, illuſtriert. Frau Holle. Schneewittchen. Aschenbrödel. Dornröschen. Rotkäppchen. Preiſe der Plätze: 1. Platz 60, 2. Platz 40 Pfg. Suppen oll fix und fertig- 3 eller 10 Pfg. —̃ T— Rnorr-Bos würzt famos Sunhen Faucen Gemüse, leischspeisen etc. enthält! Gutschein. Umschlag gilt als Gulscheln Wenn Sie werte Hausfrau, noch keinen Versuch mit Fuesers Kaffee gemacht haben, dann probieren Sie den Kaffee sofort und Sie werden von dessen Güte in Geschmack und Aroma überrascht sein. Spezial-Niederlagen: Georg Oexle, Rathausstrasse 15 und 68 G. M. Winkenbach, Bürstädterstrasse Joh. Hofmann 9., Hofmannstrasse Sebastian Müller, Kirschenstrasse. 3000 ſchwarze Militärmäntel aus rangierte, jedoch tadellos erhaltene, unentbehrlich für Jeden, der der kalten und naſſen Witterung ausgeſetzt iſt, pro Stück Mk. 3.00, 4.50 und 6.00, je nach Qualltät. Ferner: 500 graue Gendarmerie⸗Mäntel tadellos erhalten im Stoff, pro Stück Mk. 9.00. 800 Millitär⸗Reitſättel Bockſättel oder Armeeſaͤttel mit Steigbügel, Riemen und Gurte pro Stück Mk. 12.00. 5508 500 Paar neue Millitärſtiefel mit Doppelſohlen u. Nägel in jeder Größe, pro Paar Mk. 10.75. 200 Paar neue Militärschnürschuhe pro Paar Mk. 7.75 verſendet Poſtnachnahme: F. M. Kinkel, Mainz, Wallstr. Wer sich selbst rasſert— Viel Geld profitiert! junger geute und männer giebt es, die ſich gerne ſelbſt raſieren möchten, um jeder Gefahr wegen Anſteckung von Hautkrankheiten aus dem Wege zu gehen. Wir haben uns deshalb entſchloſſen. um das Selbſt⸗ raſieren allgemein zu machen, in den nächſten 3 Monaten mehrere 1000 Sicherheitsraſfermeſſer„Mobil“ zu dem erſtaunlich billigen Meltlamepreiſe von nur 2 k. per Stück in feinem Etui mit Golddͤruck an Jedermann abzugeben.(Bei Vorausſendung des Betrages ſind 20 Pfg für Porto mitzufenden, Nachnahme koſtet 20 Pfg. mehr). Das Meſſer iſt mit„Schutz⸗Vorrichtung verſehen, die ein Schneiden unmöglich macht, wir garantieren für 5 Jahre Schneidfähigkeit und nehmen jedes meſſer, das nicht gefällt, nach 30 Tagen retour.—— Vollſtändige Raſiergarnitur No. 2, echt Eiche, fein poliert, mit Sicherheits⸗Rafier⸗ meſſer, pinſel, Napf, Seife 1 Streichriemen, pro Stück 3.75 Mh., — orto extra. ͤ Haupt⸗ catalog mit ca. 4000 Gegenſtänden über Solinger Stahlwaren, Haus- und Mlchengeräte, Gold-, Silber- u. Cederwaren, Uhren, pfeifen, Muſikwerken, Spielwaren etc. gratis u. franko an Jedermann. marcus 5 Hammesfahr, Wald-Solingen Stahlwaren⸗Fabrik. eee 8 5 Mannheim:: SI,! Breitestrasse Konkurrenzlose Preise! eee eee Pariser kunst-Atelier n A. de Beauclair Um meine überall so beliebten Photographien einzuführen, offeriere bis Weihnachten: 85 Mannheim:: Telephon 2744 81, in weitere Kreise 12 Visit-Bilder von Mk. I. 80, matt Mk. 4. 00 ab 12 Kabinett-Bilder en du. 4.80, mad M. 9.50. Zu jeder Aufnahme eine Verg Garantie für die grösste Haltbarkeit der Bilder.— Weihnachts-Aufträge für Vergrösserungen erbitte möglichst frühzeitig. eee rõsserung vollständig gratis. Auch Sonn- und Feiertags den ganzen Tag geöffnet. 1 eee eee 5 e Leeden dee de e e e e d d d d d d U. Nur H, 3 MANNHEIM Breitestr.. Tel. 2230 20 Regulateure(14 Tage Geh- und Schlagwerk) von Mk. 12.—, 16., 18.— usw. bis 100.— Wecker u. Standuhren von Mk. 3., 5., 6., bis 30.— Haus- u. Tafeluhren in grösster Auswahl u. jeder Stilart Brillantringe von Mk. 20., 30. 40. usw. bis 800. Brillantbroschen u. Ohrringe in jeder Preislage Goldene Damen- Uhren wie Gold. Herren u. Damenringe von Mk. 2., 5., G. usw. bis 30.— Ohrringe, Kolliers, Anhänger, Herren- und Damen-Ketten in allen Preislagen Silber- und schwer versilberte Bestecke nnd Alfenide-Waren in unübertroffen grosser Auswahl Stöcke m. Silbergriff u. Silbereinl. v. Mk. 5. B. 10. usw. b. 40. Gold. Broschen, Armbänder, Räumungs-Verkauf 30 Prozent Extra-Rabatt gewähre ich auf meine ohnehin bekannt billigen Preise von heute bis inkl. 1. Januar 1910, wegen überfüllten Warenlagers auf sämtliche Gold- und Silberwaren Goldene Herren-Uhren von M. 30.—, 40.—, 50.— usw. bis M. 300. von M. 18.—, 20.—, 25.— Tula u. silb. Herren- u. Damen-Uhren von M. 9, 10, 12 usw. bis M. 70. usw. bis M. 200.— Speꝛialitat: Fugenlose Trauringe von Mk. 10.—, 14.—, 18.— bis Mk. 60. Für jede Uhr mehrjährige schriftliche Garantie. Versäume nizmand die äusserst günstige Gelegenheit, haup'sächlich auch beim Einkauf passender Weihnachisgeschenke. Franz Arnold Nur H„3 Breitestr.. — * . N f N E N 2 * E N 2 5 f N EZ * E N — * E 4 EZ N — + 2 * 2 MANNHEIM Tel. 2230 g RPR— 1 CNC NCNCNCKNCN GN Bekanntmachung. Freitag, den 3. Dezember 1909 hält die Kaſſe der unterzeichneten Verwaltung von vormit⸗ tags 10 Uhr bis nachmittags 4 Uhr in dem Gasthaus„Zum Ratskeller“(Herrn Schuchmann) in Viernheim einen Erhebe⸗Termin ab, in welchem alle rückſtändigen Beträge aus Liefe⸗ rungen des Freiherrlich von Heyl'ſchen Hofgutes in Hüttenfeld-Jechof bezahlt werden können. Worms a. Rh., 23. November 1909. Freiherrlich von Heyl'ſche Güterverwaltung. Zu Weihnachten habe ich als paſſende Geſchenke einen großen Poſten Wollene a halbwollene Kleiderſtoffe Einen großen Poſten Bett⸗Kattune ſowie farb. Damaſte Handtücher abgepaßt u. am Stück Wollene u. baumwollene Bettkoltern Ferner halte mein ganzes Waren Lager während dieſer Zeit allerbilligſt empfohlen. 1 J. Weissmann 1. Hügelſtraße. Hügelſtraße. An Sonntagen iſt meln Geſchäft bis 7 Ubr abends geöffnet. Trutz Wilh. Kempf Sattler- u. Tapezier meister Rathausſtr. Viernheim Rathausſtr hält ſich zur Lieferung von Polstermöbeln aller Art beſtens empfohlen.— Ferner offeriere waſſerdichte Pferde⸗Decken in allen Größen, mit und ohne Oeſen. Mollene Decken— beſetzt und unbeſetzt, ſowie Schultaschen in nur guten Qualiidten für Knaben und Mädchen. + NN Nee fachen Sum Mannheim O 5, 45 Spezialhaus für Herren- und Knaben- Bekleidung. .— r Unsere Hosen sind hergestellt aus sol N U U iden strapa- zierbaren Stoffen bei guter Verarbeitung und Aus- stattung in vollkommenster Passform. Hauptpreislagen: Mk. 4.50, 5.—, 8.75, 6.50, 7.—, 8.— Ne I II., 2. 5 Jede Hose ist mit Flickstücken versehen. 20.— Tiehung 3. u. 4. Dezember Wormser Dombau- Geld-Lotterie] 7266 Geldgewinne bar ohne Abzug zahlbar. Za höd NHauptgewinne: Porto u. List lose d 3 Mf ertrn b. den Kgl. Lotterie-Einnehmerr in allen durch Plakate kennt ichen Verkaufsstellen, be A. Dinkelmann, Worms kud. Müller& Co., Mürnb Empfehle: la. Tafelobſt, Orangen u. Citrouen, Feigen. fſt. Frühſtücks· Kãſe Münſterküſe und Hol- länder, Fromage de Brie, Schweizer⸗, fl. Limburger-, Handkäſe Friſcher Filletſchinken fſt. Aufſchnitt, Frankf. Würſtchen, Zungenwurſt, Salami u. Servelatwurſt, Mettwurſt, Preßkopf. Halte mich meiner werten Kundſchaft beſtens empfohlen Fran M. Nület Wwe. Flechten Als. und trockene Schuppenllechte, akreph. Een, Hautausschläge, offene Füsse Belnschlden. Beingeschwüre, Ader- deine, böse Finger. alte Wunden zind oft schr hartnäckig; ver bisher vergeblich boffte heilt zu werden, mache noch einen erauch mit der bestens bewährten t- u. ure frei. Dose Mk. 1. 15 u. 2.2 ankschreiben geben täglich ein. Nur echt in Originalpackung welas- grün- rot und mit Firma Schubert& Co., Weinböhla-Dresden. Fulschunges weise mas kurüch G. laben ia den-le Kath. Kirchenchor Viernheim. Die auf Mittwoch angeſetzte Geſamt⸗Probe findet erſt am Donnerſtag Abend halb 9 Uhr ſtatt. . Um zahlreiches Erſcheinen bitet Der Vorſtand. 2 Bauplätze am Haltepunkt gelegen, hit zu verkaufen Jak. Kühlwein „Zum Haltepunkt“. Schöne Wohnung hat zu vermieten Joſeph Kuapp am Staatsbahnhof. Ein ſchön möbliertes Zimmer per ſofort zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Haus⸗Verkauf. Ein noch neues Wohn- haus(2⸗ſtöckig), enthaltend je 3 Zimmer und Käche, iſt preiswert bei kleiner Anzahlung zu verkaufen. 5264 Näheres zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Endivienſalat, Rotkraut u. Lauch hat zu verkaufen Mich. Belz. Läuferſchweine hat zu verkaufen Frau Kühlwein am Staatsbahnhof. 1— jeden Schirm jeden Stock auch wenn er nicht von uns gekauft, reparieren wir sofort, sauber u. billig. Molz& Forbach I 1, 3 Mannheim I 1, 3 Breitestrasse. Zwischen 8 Kander u. Hotel Neckartal. CEC Foce font ein zartes, reines Gesjoht, roſiges jugendfriſches Aussehen, weiße, ſammetweiche Haut iſt der Wunſch aller Damen. Alles dies erzeugt die allein echte Steckenpferd⸗ Lilienmilch⸗ Seife von Bergmann u. Co., Radebeutf à St. 50 Pf. bei: Georg Oexle, u. Otto Schmidt. N ckereggen ein⸗ und zweiſpännig Ackerflüge mit u. ohne Vorgeſtell Janchepumpen nur be ſtbe währte Syſteme empfehle unter Garantie für gute Leiſtung. J. Wunderle jun. Maſchinen handlung. Rheumatismus. und Ge⸗ lenkentzündungleidenden teilen wir gerne mit, wer uns von dieſem ſchmerzhaften Lelden befreit hat. Rückporto 10 4. Johann Lauth, Metzger, Feuden⸗ heim bei Mannbeim, Ernſt Heidenreich, Schloſſer, Mann⸗ beim, Riedfeldſtr. 7, Michael H chelhammer,Bleilöter. Rhein- gönnheim, Hauptſtr. 128. l — 2