iern Viernheimer Zeitung. — Erſcheint dreimal wöchentlich Menſtags. Bennerſtags u. Samſtag⸗ mit ben Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: 30 Bf. monatlich einſchließl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. —. Teleyhon- Nef 20. ——— ö . kr Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. zeiger Viernheimer Nachrichten. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Derbreitetſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Roeren verſendet ſoeben„Zur Klar⸗ Geheimrat ſtellung“ eine Darlegung der Gedanken, die ihn in der bekannten Streitfrage geleitet haben. Beim Leſen dieſer Darlegungen kann man ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß in dieſer Sache eine unendlich kleinliche Meinungs⸗ verſchiedenheit einen heftigen und ſchädlichen Streit ler⸗ aufbeſchworen hat. Für die Beruhigung der Gemüter iſt es ſicher von Wert, aus dieſer Darlegung zu ſehen, daß wir im Grunde genommen alle einig ſind und daß der Streit ſich eigentlich nur um taktiſche Fragen dreht. Geheimrat Röeren betont zunächſt, daß das ſogenannte „Protokoll“ der Oſterdienstagskonferenz kein wirkliches Protokoll ſei. Er ſtellt feſt, daß dieſes Schriftſtück in Wirklichkeit nichts anderes iſt als„ein vrivates Mach⸗ werk, das den Inhalt der fünfſtündigen Ausſprache zuſammenhanglos und unter Einwirkung rein ſub⸗ jektiver Auffaſſung und deshalb gerade in ſeinen Haupt⸗ punkten durchaus mißverſtändlich wiedergibt, außer⸗ dem aber auch eine ganze Reihe tatſächlicher Unrichtig— keiten enthält. Dies Schriftſtück iſt von niemanden, insbeſondere auch nicht von dem mit der Leitung der Beſprechung betrauten Abg. Dr. Bitter, unterzeich⸗ net und keiner der Teilnehmer wußte von der Exiſtenz und dem Inhalt desſelben, bis er erſt durch die Preſſe davon erfuhr. An die Preſſe iſt dasſelbe infolge des Verrats eines Nicht teilnehmers gelangt, der ſich ſpäter nicht geſcheut hat, wörtlich zu erkkären:„Ich ver⸗ ſichere hierdurch auf mein Ehrenwort und eidesſtattlich, daß ich den Verrat nicht geübt habe!““ Bei Beſprechung des Streitpunktes ſelber betont Ge— heimrat Roeren vor allem den Wortlaut des ſo viel an⸗ gefochtenen Kölner Beſchluſſes, den man als einen Verſuch der„Definition des Centrums“ angeſehen hat, der dahin lautet: „daß das Centrum eine politiſche Partei iſt, die ſich zur Aufgabe geſetzt hat, die Intereſſen des ge⸗ ſamten Volkes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens im Einklang mit den Grundſätzen der ka— tholiſchen Weltanſchauung zu vertreten.“ Durch die Niederſchrift dieſes Gedankens ſollte er nicht dem geſamten Centrum aufoktroyiert werden. „Wir haben mit dem Satz lediglich die Richtlinien bezeichnet, in denen ſich bei der Frage nach dem Charakter des Centrums unſere Ausführungen, ſei es in der Preſſe, ſei es in Verſammlungen bewegen ſollten.“ Ebenſowenig ſollte damit geſagt werden, daß das Centrum eine konfeſſionelle Partei ſei. Geheimrat Roeren erklärt„ausdrücklich und auf das Beſtimmteſte zugleich im Namen aller Teilnehmer“ an der Oſterdienstagskon— Dienſtag, den 7. Dezember 1909. 23. Jahrgang. an dem alten Charakter des Centrums irgendwie zu rütteln, daß vielmehr allſeitig und ausdrücklich als feſtſtehend davon ausgegangen iſt, daß das Centrum eine politiſche nicht konfeſſionelle Partei iſt und hier⸗ an nicht gerüttelt werden darf.“ Der Streit dreht ſich alſo lediglich um den Ausdruck „im Einklang mit den Grundſätzen der katholiſchen Welt- anſchauung“. Zu dieſem Kernpunkt des Streites wird zunächſt die von der„Köln. Vztg.“, gegen deren auf⸗ fällig häufige Betonung des interkonfeſſionellen Cha⸗ rakters des Centrums ſich die Oſterdienstagskonferenz doch richtete, angewandte Redensart von der„konfeſſionellen Abſchließung“ bekämpft. Nach dem oben angeführten Kölner Beſchluß iſt, ſo führt Geheimrat Roeren erläu— ternd aus,„das Centrum eine lediglich auf dem Boden der Verfaſſung fußende Partei: eine politiſche Partei, die die Intereſſen des geſamten Volkes, alſo nicht nur des katholiſchen Volkes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, alſo nicht nur auf religiöſem Gebiete, vertritt. Daß dies zu geſchehen hat im Einklang, wohlgemerkt nur„im Einklange“ mit der katho⸗ liſchen Weltanſchauung, das heißt alſo, daß eine Politik des Centrums, die nicht im Einklang, gegebenen Falls daher auch im Widerſpruch mit den Grundſätzen der katholiſchen Weltanſchauung ſteht, als ausgeſchloſſen gelten muß, iſt nach der ganzen Geſchichte und Ver⸗ gangenheit des Centrums etwas ſo Selbſtverſtändliches, daß bis jetzt auch nicht ein einziger gemagt hat, das Gegenteil zu behaupten.“ Und weiter: „Wenn trotzdem ein ſolcher Lärm geſchlagen iſt, dann überſieht man oder will nicht ſehen, daß in dem Satz 1 nur geſagt iſt: im Einklange, keineswegs aber, daß etwa alles dogmatiſch⸗katholiſch ſchabloni⸗ ſiert werden ſoll. Es wurde gerügt, daß durch die Einſchränkung„im Einklange mit der katholiſchen Welt⸗ anſchauung“ das Centrum, im Widerſpruch mit der aus⸗ drücklichen Bezeichnung als„nichtkonfeſſionell“, tatſäch⸗ lich zu einer konfeſſionellen Partei gemacht werde, die es dem Proteſtanten verwehre, ihm beizutreten, und die Kölniſche Volkszeitung glaubt eine Löſung zu haben in der von ihr aufgeſtellten Definition:„das Centrum iſt eine parlamentariſche Volkspartei, welche im Lichte der ch riſtlichen Weltanſchaun nig und der nationalen Intereſſen alle politiſchen Fragen ohne Unterſchied be⸗ handelt.“, Wenn es richtig wäre. daß durch die Forderung des Einklangs der Centrumsbolikik mit der katholi⸗ ſchen Weltanſchauung das Centrum zu einer konfeſſio⸗ nellen Partei gemacht und dem Proteſtanten der Bei⸗ tritt verwehrt werde, dann würde dasſelbe auch bei der Faſſung„im Lichte der chriſtlichen Weltanſchauung“ der Fall ſein. Denn auf dem Boden der chriſtlichen Weltanſchauung wollen, mit Ausnahme vielleicht der äu⸗ ßerſten Linken, alle Parteien ſtehen bis weit in die ferenz: „daß es jemandem beigekommen iſt. wenig ebenſo n Reihen der Liberalen hinein. Die chriſtliche Weltan⸗ ſchauung iſt eben ſehr verſchiedenartig, beim orthodoxen Zelbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 88) 5(Nachdruck verboten.) „In ungeſtillter Sehnſucht!“ wiederholte der Offizier. „Ja, wer hindert Sie denn, Ihre Werbung anzubringen, Ramerad?“ ereiferte ſich Klinkworth weiter.„Sie fürchten doch nicht einen Mißerfolg? Vermögen haben Sie nicht, die Schulden will ich Ihnen nicht nachrechnen, aber Sie ſind nun mal Frauen⸗ liebling. Ihnen giebt die Dame keinen Korb.“ „Ich glaube es ſelbſt: ich bin zuweilen grauſam gegen Etta bon Kroſinsky. Aber es will überlegt ſein— das Heiraten!“ ſprach Buſſo lächelnd. „Sie kränken die Dame mit Abſicht“, fuhr der Leutnant fort. „Das iſt ſchlecht von Ihnen.“ „Ja, ja! Scheint es mir doch manchmal, als ſei Etta zu meinem Leben notwendig... Und neulich, bei einem Ausflug, hat ſie mich überraſcht, als ich ein hübſches, blondes Mädchen an den laugen Zöpfen zog.—— O, der Zorn kochte in dem ſchönen Geſchöpf! Ich aber, ich ſprach gleichmütig von meiner Vorliebe für üppiges Frauenhaar. Dabei umfaßte mein be⸗ wundernder Blick die Flechtenkrone, die Ettas feines Köpfchen ſchmückt— eifrig ſetzte ich hinzu:„Sie freilich müſſen an dieſem Wunderhaar wohl allzu ſchwer tragen?“ „Und ſie war verſöhnt?“ „Natürlich! Ich ſage ſo ſelten Schmeicheleien.“ „Sie lieben ſie alſo doch?“ „Es ſcheint ſo! Lange wünſchte ſie ſich Roſen. O, ſie ſagte 2s nicht. Bewahre. Doch ich wußte es.—— Neulich bekam ſie ihr Sträußchen. Mindeſtens eine halbe Stunde hatte ich über den Roſen gewählt und gemäkelt. Nun, der holde Blick ihrer Augen dankte mir genugſam. Die Mutter ſchaute ſpöttiſch drein. Sie hatte wohl viele und koſtbarere Blumenſpenden unbeachtet geſehen... Ja, was wollen Sie, Kamerad? Bin ich denn lemals unhöflich gegen die Damen?“ „Sie? Ein Kavalier? Das wäre noch beſſer. Aber Sie machen das Fräulein ganz nervös... Sogar dieſe kleinen Unpünktlichkeiten, die ſich vermeiden ließen...“ „Die reizen gerade die Frauen!“ „Nun, ja. Sie haben Ihre eigene Methode, die Gunſt eines Mädchens zu gewinnen—— hüten Sie ſich aber nur vor Ueber⸗ treibungen“, warnte Klinkworth. „Ja, was thue ich denn ſo Böſes“, lachte Buſſo mit un— ſchuldsvoller Miene. „Ich mache mich nur ein bißchen rar. Sehen Sie: das liegt mir ſo im Blute. Werde ich eingeladen oder zu einer Partie aufgefordert, ſo ſage ich wohl, ganz aus dem Herzen heraus, mit freudeſtrahlendem Geſicht zu. Zu Hauſe kommen mir dann Be⸗ denken. Da ſtecke ich denn einen Tag ſpäter meine ſchwer⸗ mutsvolle Miene auf und bedaure unendlich. Oder ich ſchreibe höflich reſigniert, wie unendlich leid es mir thue, na, ſehen Sie, gutmütig bin ich doch. Denn ich laſſe bei alledem immer die Hoffnung durchblicken, mein Erſcheinen noch möglich machen zu können... Was auch meiſt geſchieht...“ „Und bei ſolchem Verfahren ſoll die Dame nicht nervös werden?“ „Pah, das iſt keine Sache! Eine nervöſe Frau? Na, ich danke für dieſes größeſte aller Uebel! Nein, nein, damit ſchrecken Sie mich nicht! Fräulein von Kroſinsky ſoll keine Nerven haben! Und iſt ſie nicht auf dem Lande aufgewachſen, hat ſie ihre prachtvollen Glieder nicht geſtält in Luft und Sonne? Sie iſt eine vorzügliche Reiterin, ſie beſitzt eine Grazie, die geradezu berauſcht...“ „Endlich ein Lob aus Ihrem Munde“, rief Klinkworth, äußerſt zufrieden dreinſchauend.„Sie ſind doch ein komiſcher auz! Und wie Sie den militäriſchen Dienſt von Ihrem übrigen Leben ſondern! Es iſt erſtaunlich. Schneid haben Sie doch gerade genug. Und dann wieder dieſe Läſſigkeit, die abſtößt und anzieht zu gleicher Zeit.“ „Na, na! Studieren Sie mich nicht allzu genau, Liebſter“, endigte hier Liebenau das ihm unangenehm werdende Geſpräch. die weiße Stirn bedenklich kraus ziehend. Toten ſo gern vergeſſen.. ſagte er in beſtimmtem, Damen wollen geſtatten, mit Rat und That zur Seite ſtehe. Ich mache dieſelbe Reiſe zu demſelben Zweck!“ ſolchen Lappalien!“ meinte er lachend. Was Schlimmes kann Ihnen in G. nicht paſſieren. Sie werden eben auch ein Legat erhalten! Idealismus auf die Fahne geſchrieben.“ Naturalismus. geben... Ihrem Idealismus zu Liebe.“ wortete ſie. Proteſtantismus in den Reihen der Konſervativen iſt ſie eine andere als bei der freieren Richtung der Libe⸗ ralen. Es liegt auf der Hand, daß keine dieſer An⸗ ſchauungen für das Centrum bindend ſein kann.“ Intereſſant iſt ſchließlich, daß Geheimrat Roeren ſchließlich auch den erſten Führer des Centrums, Ober⸗ landesgerichtsrat Dr. Spahn, als Kronzeugen für die Richtigkeit ſeiner Auffaſſung aufruft. Aus einer am 5. Sept. 1909 in Rheinbach gehaltenen Rede des Herrn Dr. Spahn hebt er folgende Stelle hervor: „Die Fraktion iſt auf der Grundlage der Verfaſſung gegründet, ſie iſt möglich nur auf dieſer ſtaatsrecht⸗ lichen Grundlage und innerhalb der durch ſie gezogenen Grenzen. Die Löſung der dem Reichstage verfaſſungs⸗ rechtlich zufallenden Aufgaben wird von uns er⸗ ſtrebt gemäß unſerer Weltanſchauung, welche in allen ſittlichen Fragen, von denen ſich die wirtſchaftlichen und ſtaatsrechtlichen nicht löſen laſſen, mit den Lehren der katholiſchen Kirche übereinſtimmt. Vom Boden unſerer Weltan⸗ ſchauung aus haben Partei und Fraktion volitiſch zu handeln.“ 5 Politiſche Rundſchau. L Berlin, 6. Dezember. Herzog Georg zu Mecklenburg ⸗Strelitz iſt, 50 Jahre alt, in Petersburg geſtorben. () Die Regelung des Depoſitenweſens. Die Banr⸗ enquetekommiſſion hat ihre Beratungen über die Frage der Regelung des Depoſitenweſens beendet. Sie hat ſich, dem Vernehmen nach, überwiegend gegen eine geſetz⸗ liche Regelung des Depoſitenweſens ausgeſprochen, da⸗ gegen hat ſie eine Ausdehnung der gegenwärtig von einer größeren Zahl von Banken veröffentlichten Bi⸗ lanzen möglichſt auf alle in Betracht kommenden Ban⸗ ken als erwünſcht bezeichnet und dabei eine Erweite⸗ rung des Inhalts und eine häufigere Veröffent⸗ lichung der Bankbilanzen befürwortet. Ferner hat ſie die Schaffung einer des amtlichen Charakters entbehrenden Zentralinſtanz, die als Beirat für, die Erörte⸗ rung der einſchlägigen Fragen zu fungieren hätte, an⸗ geregt. Auch hat ſie ſich überwiegend dafür ausge⸗ ſprochen, daß gegen das von allen Seiten mißbilligte ſogenannte„Anreißertum“ auf dem Gebiete des De⸗ poſitenweſens mit allen Mitteln eingeſchritten und ge⸗ prüft werden möchte, welche Maßnahmen etwa zur Ein⸗ dämmung ergriffen werden können.— Die Gutachten der Kommiſſion werden im Buchhandel veröffentlicht werden. (— Die Unterſtützung geſchädigter Tabakarbeiter. Die vom Bundesrat erlaſſenen Ausführungsbeſtim⸗ mungen zum Artikel lla des Tabakſteuerge⸗ ſetzes über die Unterſtützung geſchädigter Tabakarbeiter beſagen im weſentlichen, daß Hausgewerbetreibende und Eines Tages erhielten Kroſinskys eine Vorladung zur Teſtamentsvollſtreckung des in Köln verſtorbenen Rechtsanwalts Dr. Bruno Stein. Als Buſſo von Liebenau ſpäter in dem Gartenhäuschen vor⸗ ſprach, ſah er die Papiere mit dem Gerichtsſiegel auf Ettas Schreibtiſch liegen. a „Ich habe auch eine Vorladung erhalten“, ſprach er, ernſt und forſchend zu der ihm ſtiller als ſonſt erſcheinenden jungen Dame hinblickend.„Der gute Stein! Ein Legat bekomme ich ſchon von ihm. Na, ich kann es brauchen!“ „Was haben wir aber mit der Sache zu thun?“ fragte Etta, „Ich möchte jenen Man geſtattet es mir nicht.“ Er ließ ihre Frage unbeantwortet. „Mein gnädiges Fräulein, Sie müſſen natürlich nach G.“, wie ein Befehl klingendem Ton.„Du daß ich Ihnen in dieſer Angelegenheil Es iſt das Kavalierspflicht. „Zu demſelben Zweck?“ 7. „Nun ja! Ich bin hinbefohlen, folglich habe ich mich zu fügen.“ „Und ich?“ ſagte Etta grübelnd.„Ich?“ „Zerbrechen Sie ſich doch nicht Ihr hübſches Köpfchen mi „Es wäre ſchade darum Stein hatte nun mal den „Ich? Ein Legat? Ich würde das zurückweiſen“, ſprach Etta ſtolz. „Gemach, mein gnädiges Fräulein!“ Liebenau ſprach etwas ſcharf weiter: „In Ihnen ſtreitet der Idealismus mit dem geſunder Sie werden dieſes Mal der Vernunft Gehör „Das klingt rätſelhaft. Ich rate nicht gern Rätſel“, ant⸗ (Fortſetzung folgt.) ——————— 3 eee eee 5 ———* 8 5—. 5 8 —— — 77 Arbeiter des Tabakgewerbes(auch ähnliche), die Anſpruch auf Unterſtützung auf Grund des erwähnten Artikels er⸗ heben, ihre Geſuche bei dem zuſtändigen Hauptamt ſchrift⸗ lich oder zu Protokoll einzureichen haben. Die Angaben in dem Unterſtützungsgeſuch ſind durch Beſcheinigungen der Arbeitgeber, Ortsbehörden uſw. ordnungsmäßig zu belegen. Als Arbeiter des Tabaksgewerbes gelten, wie wir das vor einigen Tagen bereits mitteilen konnten, auch Werkmeiſter und die Arbeiter, die in einem der Bear⸗ beitung oder Verarbeitung von Tabak gewidmetem Be⸗ triebe mit Kiſtenmachen, Kiſtenkleben oder mit ähnlichen, mit der Tabakverarbeitung oder mit der verſandfähigen Herrichtung der Tabakserzeugniſſe unmittelbar zuſammen⸗ hängenden, für den Betrieb erforderlichen Hilfsarbeiten beſchäftigt geweſen ſind. Die Vorausſetzungen für die Bewilligung von Unterſtützungen an geſchädigte Tabakar— beiter ſind dann in zahlreichen Einzelbeſtimmungen genau feſtgeleat. Parlamentariſcges. .? Der Anſturm der Initiativanträge im Reichs ⸗ tage dauert immer noch fort. Allein im Laufe des Freitags ſollen beim Bureau des Reichstages nicht we— niger als 44 neue Anträge eingegangen ſein. Darunter befinden ſich auch die bekannten von der freiſinnigen Fraktionsgemeinſchaft eingereichten Verfaſſungsan⸗ träge, die ſich nur in der Form ein wenig von denen der vorigen Seſſion unterſcheiden. Ferner ſind darunter ver⸗ ſchiedene Anträge des Zentrums, u. a. einer, der die Schaffung eines Miniſterverantwortlichkeits⸗ geſetzes betrifft. 7? Der Centrumsabgeordnete Faßbender kam am Frei⸗ tag Mittag auf dem Wege zum Reichstag unter einen elektriſchen Straßenbahn wagen. Er wurde ein Stück mit fortgeſchleift, glücklicherweiſe aber— wenn auch ernſtlich zerſchunden und gequetſcht— ohne lebensge— fährliche Verletzungen erlitten zu haben, aus der gefähr— lichen Lage befreit. Koloniales. — Die neue Gehaltsordnung für die Kolonialbeamten. Die Neuregelung der Gehälter der Kolonialbeamten ſollen eine Aenderung dahin erfahren, daß das Höchſtgehalt in ſechs ſtatt in fünf Jahren erreicht, nachher noch drei Alterszulagen nach je drei Dienſtjahren gegeben und für Kamerun und die Südſeekolonien Ortszulagen ge— währt werden ſollen. Die Ortszulage beträgt für die höheren Beamten mit Ausnahme der Gouverneure 600 Mark, für die mittleren Beamten 500 Mark, für die Unterbeamten 400 Mark pro Jahr. 8 Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. * Aeußerlich hat es den Anſchein, als ob das Wiener Abgeordnetenhaus endlich mit Erfolg an die Arbeit gehen wird. Am Freitag lehnte es nämlich zunächſt die Dring⸗ lichkeit eines tſchechiſchen Antrages ab, der die Behand⸗ lung der tſchechiſchen Marktfahrer in den deutſchen Städten Böhmens betrifft. Nachdem der Abgeordnete Budzy— nowskyi ferner ſeinen Antrag betreffend das Geheim- mittelverbot begründet und erklärt hatte, er verzichte auf die Dringlichkeit ſeines Antrages, trat das Haus in die Tagesordnung, die erſte Leſung des Budgetpro⸗ viſoriums, ein, was zu lebhaften Beifallskundge⸗ bungen Anlaß gab.— Aufgeſchoben iſt jedoch nicht auf⸗ gehoben. Die Tſchechen wollen bekanntlich mit der Ob⸗ ſtruktion bis zur zweiten Leſung warten. Genau ſo un⸗ ſicher iſt die Lage in Ungarn. Am Freitag wurde der ungariſche Miniſter Graf Andraſſy vom Kaiſer in Audienz empfangen, die dreiviertel Stunden dauerte. In der Audienz fiel keine Entſcheidung. England. x Das Parlament iſt vertagt, und der Wahl⸗ . hat bereits begonnen. Anſcheinend wird er unter der Parole ausgefochten werden, daß man wieder auf die Campbell-Bannermannſchen Vorſchläge zurückkommen müſſe zur Einſchränkung des Vetorechtes der Lords. Wie amtlich bekannt gegeben wird, iſt die Auflöſung des Parlaments auf den 8. Januar feſtgeſetzt, die Wahlen ſollen am 13. Januar beginnen. a Rußland. 2 Das Befinden der Zarin, über deren Ge⸗ ſundheitszuſtand wiederholt die ſich widerſprechendſten Nachrichten verbreitet wurden, iſt, Meldungen aus Liva⸗ dia zufolge, die allerdings nur ſehr ſpärlich durchſickern, hoffnun gs los. Die Mitglieder der Zarenfamilie ſollen größtenteils um das Krankenlager verſammelt ſein. 7 Wie von verſchiedenen Seiten mitgeteilt wird, ſchwe⸗ ben zwiſchen Japan und Rußland Verhandlungen über eine wirtſchaftliche und politiſche Verſtän⸗ digung in Oſtaſien. Die Anregung dazu ging, wie man in politiſchen Kreiſen zu wiſſen glaubt, von Japan aus, das auf eine Verſtändigung mit Rußland Wert legt. Japan will dadurch die Möglichkeit eines ruſſiſchen Revanchekrieges, der für Japan ſchon aus finan⸗ ziellen Gründen ſehr unbequem wäre, in die Ferne rücken, und auch in Petersburg, wo man noch immer in Sorgen vor japaniſchen Ueberfällen lebt, würde man eine den Frieden verbürgende Verſtändigung gern ſehen.— Man weiß nicht recht, was man von dieſer Meldung halten ſoll, da in der letzten Zeit wiederholt Alarmnach⸗ richten über japaniſche Rüſtungen in der Mandſchurei ein⸗ getroffen ſind. Deutſcher Reichstag. ö:: Berlin, 3. Dezbr. Der Reichstag wählte heute bei ſehr guter Beſetzung den Erbprinzen zu Hohenlohe⸗Langenburg (Ap.) zum zweiten Vizepräſidenten, erledigte dann ohne Debatte in erſter und zweiter Leſung das Handelsproviſo⸗ rium mit England und beſchäftigte ſich dann in langer Debatte mit der Hinausſchiebung der Wirkung des Pa⸗ ragraphen 15 des Zolltarifes über die Anſammlung der Mehrerträge der landwirtſchaftlichen Zölle für die Wit⸗ wen⸗ und Waiſenverſicherung. Die Abbg. Juncklntl.), v. Richthofen(konſ.) und Trimborn (Ctr.) ſprachen ſich für die Vorlage aus. Abg. Dr. Mug⸗ dan(frſ. Vp.) verlangte Kommiſſionsberakung. Seiner 85 Polemik gegen das Centrum ſchloß ſich Abg. Molkenbuhr(Foz) an. Abg. Trimborn wies in glänzender Rede die Angriffe 355 die Haltung des Cen⸗ trums zurück. Nach längerem Hin und Her zwiſchen der Linken und dem Centrum wurde die Weiterberatung auf Samstag vertagt. 1 1 . 2: Berlin, 4. Dezbr. Der Reichstag ſetzte heute die Beratung über die Wit⸗ wen⸗ und Waiſenverſicherung und die Verſchiebung des Termins im Paraaraphen 15 des A011 rarifgefetzes fort, wobet der ſoztaldemotratiſche Ab⸗ geordnete Sachſe ſich in wüſten Ausfällen gegen das Centrum gefiel, die jedoch im Hauſe eindruckslos ver⸗ hallten. Die Novelle wurde ſchließlich in zweiter Leſung angenommen. Es folgte dann die allgemeine Beſprechung über den Handelsvertrag mit Portugal. Der Centrumsabgeordnete Dr. Pieper trug ſchwere Bedenken gegen den Vertrag vor, die faſt von allen Rednern, beſonders vom ngtionalliberalen Redner Merkel, der ſich in längerer Rede über den Entwurf verbreitete, ge⸗ teilt wurden. Insbeſondere war die Anſicht vorherr⸗ ſchend, aß die Vorteile, die Deutſchland aus dieſem Ver⸗ trag erzielt, im Verhältnis zu den Vergünſtigungen, die Portugal zugeſtanden werden, ganz minimal ſeien. Um 4½% Uhr vertagte ſich das Haus auf Montag. Neben der Fortſetzung der Beratung über das heutige Verhand- lungsthema ſtehen die Interpellationen über die Zuſtände auf der kaiſerlichen Werft in Kiel auf der Tagesordnung. Aus Stadt und Land. ** Falſchmünzer verhaftet. Eine Falſchmünzer⸗ werkſtätte mit Großbetrieb wurde von der Kriminal- polizei in Stoppenberg bei Eſſen entdeckt. Eine Frau, ein Bergmann und ein Uhrmacher ſind bereits verhaftet. Sie geſtanden die Anfertigung und Verausgabung fal⸗ ſcher Fünf⸗Markſtücke ein, die ſie ſeit langer Zeit be⸗ trieben haben. f. * Die Gladbecker Diebſtahlsaffäre zieht weitere Kreiſe. Jetzt iſt noch ein Vetter des Schichtmeiſters Neuß in Hagen verhaftet worden. Dieſer beſaß ein Spar⸗ kaſſenbuch über einige tauſend Mark, deren redlichen Erwerb er nicht nachzuweiſen vermochte. Im ganzen ſind alſo über 280 000 M. gefunden worden. Die Unter⸗ ſchlagungen des Opel und Neuß belaufen ſich, wie dieſe eingeſtanden haben, aber nur auf etwa 100 000 M. * enn kutereſſanter hiſtoriſcher Fund. In der Hei⸗ zungsanlage der Kirche von Himmelkron bei Bayreuth wurde der Sarg einer Hohenzollernprinzeſ⸗ ſin gefunden„die 1591 geſtorben iſt. Die geſtickten Teile der Kleidung, mit der die Tote angetan war, ſind noch verhältnismäßig gut erhalten. Auch zwei Kinder— ſärge wurden in der Himmelkroner Kirche aufgefunden. In dem genannten Orte geht bekanntlich die Sage, daß dort die„weiße Frau“ begraben liegt. ** Eine Maſſendeſertion gefiederter Sänger. Gegen hundert Kanarienvögel, die für eine Vogelaus⸗ ſtellung in Alt⸗Moabit(Berlin) beſtimmt waren, trafen Freitag abend in einer Kiſte auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin ein und ſollten ſogleich an Ort und Stelle gebracht werden. An der Ecke der Turm⸗ und Bremer Straße fiel die Kiſte von dem Transportwagen herab und ging in Trümmer. In einem Huſch flogen die erſchreckten Tierchen auf einen der Bäume am Arminius⸗ platz, der ſogleich der Sammelpunkt einer zahlreichen Menſchenmenge wurde. Mehrere Verſuche wurden ge— macht, die gelben Sänger zu erhaſchen; aber die Vögel flatterten ſtets von Zweig zu Zweig. Auch manche Be⸗ wohner der Gegend, die ihre Fenſter geöffnet hatten und die Tierchen anzulocken verſuchten, hofften vergeblich, billig in den Beſitz eines oder mehrerer Kanarienhähnchen zu kommen.— Da hätte eigentlich das„Mädchen für alles“, die Feuerwehr, herangeholt werden müſſen, wie das ſeinerzeit in Düſſeldorf geſchah, als ein Affe ſich einen Spaziergang über die Dächer erlaubte. Ein kräf⸗ tiger kalter Waſſerſtrahl hat damals ſein Mütchen ſchnell gekühlt. * Der ſiegestrunkene Genoſſe. Die Reichstagsſtich⸗ wahlen, die am 22. Oktober in Koburg ſtattfanden, er⸗ lebten dieſer Tage vor dem dortigen Schöffengericht ein Nachſpiel. Der Glasbläſer Greiner aus Neuſtadt war über den Sieg des Sozialdemokraten Zietzſch über den liberalen Kandidaten Dr. Quark ſo erfreut, daß er in ſeinem Heimatsort in die Kirche eindrang und die Glocken läutete. Er mußte ſich wegen dieſer ſon⸗ derbaren Freudenkundgebung vor Gericht verantworten. Die Anklagebehörde hielt das Eindringen in die Kirche und das Glockenläuten für eine gröbliche Beleidigung und einen Eingriff in das religiöſe Gefühl der Bürger⸗ ſchaft, ferner für das Zeichen eines ſozialdemokratiſchen Aufruhrs und beantragte für das Eindringen in die Kirche vierzehn Tage und für den durch das Glockenläuten verurſachten ruheſtörenden Lärm vier Wochen Gefängnis. Der Angeklagte erklärte dagegen, daß er ſich keiner Schuld bewußt ſei und wies darauf hin, daß man auch bei an⸗ deren, nichtkirchlichen Anläſſen, zum Beiſpiel bei Ankunft des Zeppelin⸗Luftſchiffes, die Glocken geläutet habe. Das Gericht verurteilte den ſiegestrunkenn Genoſſſen zu drei Wochen Gefängnis. 1 5 Die Vergiftungsaffäre Hofrichter. Die Erhebungen in der Affäre Hofrichter werden in Linz mit fieberhaftem Eifer fortgeſetzt. Es handelt ſich bei dieſen Unterſu⸗ chungen darum, in zweifelhafter Weiſe feſtzuſtellen, ob die bisher gewonnenen Indizien einer ſorgfältigen Prü⸗ fung ſtandhalten, oder ob ſie in einwandfreier Weiſe zu widerlegen ſind. Es wird hauptſächlich auch nach- geprüft, ob die Ang aben Hofrichters und ſei ner Frau, die für die verſchiedenen bedenklichen Käufe natürliche Erklärungen abgeben ſollen, nach Ort, Zeit und anderen Umſtänden den Tatſachen ent⸗ brechen. Die in dieſer Richtung bisher gewonnenen Reſultate ſind ſehr belangreich und ſprechen angeblich eher für die Schuld als für die Unſchuld des Ver⸗ hafteten. Grauſamkeit amerikaniſcher Juſtiz. Ein faſt un⸗ glaublicher Fall von Roheit in dem i amerikaniſchen Bundesſtaates wird ſoeben bekannt: In Newceaſtle(Pennſylvanien) ſollte ein Mann namens Fred Ro ſena wegen Mordes gehängt werden. Da der Mörder im Gefängnis einen nervöſen Zuſammenbruch er⸗ litten hatte, wollten die Henker eine hyſteriſche Szene unter dem Galgen vermeiden. Die Beamten machten Roſena mit Whisky betrunken und betäubten ihn in der Nacht durch eine kleine Doſis Strychnin. Am Morgen befand ſich der Delinquent in einem ſolchen Zuſtand krankhaften Schreckens, daß ihn die Gefängnisbeamten in ein eiskaltes Bad ſteckten, um ihn überhaupt zu erwecken. Zitternd und halbbetäubt * Reſena zum Galgen geſchleppt. Kurz bevor ihm 5 5* 8 e or 5 richtet: Welche Bedeutung die ae im modernen Geſchäftsleben errungen hat, zeigt die ſoeben abgeſchloſſene Lebensverſicherung des amerikaniſchen Ze⸗ mentfabrikanten George Nicholſon aus Kanſas City: zu Gunſten der beiden Geſellſchaften, die er leitet, hat er jetzt ſein Leben mit 6 Millionen verſichert. Da Nicholſon ſchon vorher vier Policen von je 1300 000 M. veſaß, würde ſein Tod heute die Auszahlung von 11 200 000 Mark bedeuten. Die neue Police koſtet jährlich 280 000 Mark Prämie und läuft auf fünf Jahre. Die hohen Lebensverſicherungen ſind bei amerikaniſchen Geſchäfts— leuten immer mehr in Aufnahme gekommen. Als der höchſtverſicherte Mann Amerikas gilt Rodmann Wana—⸗ maker aus Philadelphia, der mit einer Lebensverſiche⸗ rung von 16 Millionen an der Spitze marſchiert, aber es gibt eine ganze Reihe von Multimillionären, die nicht viel, geringere Beträge verſichert haben. Das Leben Mar⸗ conis iſt kürzlich mit 3 Millionen verſichert. ** Poſt⸗ und Telegraphenverkehr in Heſſen im Jahre 1908. Im Jahre 1908 wurden im Groß— herzogtum Heſſen an Porto- und Telegrammge— bühren 10819978 M. vereinnahmt. Briefe und Druck— ſachen wurden 109 910 688 Stück aufgegeben, es gingen ein 96 167828 Stück, Pakete ohne Wertangabe wurden aufgegeben 4416485 Stück, es gingen ein 4584 216 Stück. Auf Poſtanweiſungen wurden eingezahlt 221 664558 M. und ausgezahlt 231085 160 M. Tele⸗ gramme wurden 627694 Stück aufgegeben, während 675 050 eingingen. Die Zahl der Telephongeſpräche be⸗ trug 21 281241. Briefkaſten waren im Großherzogtum 2849 Stück aufgeſtellt.— In Offenbach mit Bürgel wurden an Porto- und Telegrammgebühren vereinnahmt 1342 630 Mark gegen 1 268 144 Mark im Jahre 1907. Die eingegangenen Briefe und Druckſachen betrugen 8 668 200(7512 600), die aufgegebenen ſtiegen von 9 467900 auf 9 672 900, Stück. 5 ** Baltimore zur Hälfte eingeäſchert. Ueber den großen Brand, der, wie wir bereits meldeten, die Stadt Baltimore heimgeſucht hat, liegt, da die Telegraphen⸗ leitungen durch die in ganz Weſt⸗ und Mitteleuropa wütenden Stürme geſtört ſind und Telegramme mit 10⸗ bis 12 ſtündiger Verſpätung eintreffen, bisher nur eine weitere Nachricht aus Paris vor. Dieſe jedoch beſtätigt die furchtbare Kataſtrophe nicht nur in allen Einzelheiten, ſondern läßt ſie noch viel ſchwerer erſcheinen. Sie lautet: Baltimores volksreichſter Stadtviertel iſt eingeäſchert. Der Schaden beträgt 300 Millionen Fraues. Die Zahl der Vermißten wird auf mehrere Hundert geſchätzt.— Sturm⸗ und Seenot. Unaufhörlich laufen noch Nachrichten ein über die Ver⸗ heerungen des orkanartigen Sturmes der letzten Tage, der namentlich auf der See und in Weſtdeutſch⸗ land gewütet hat. Da die Telegraphenleitungen zum größten Teil noch geſtört ſind, ſo werden in den nächſten Tagen wahrſcheinlich weitere Unglückspoſten eintreffen. Wir greifen aus der Fülle der Nachrichten im folgenden die wichtigſten heraus: Wilhelmshaven, 4. Dezbr. In orkanartigem Sturm iſt die holländiſche Tjalk„Ora et labora“ in der Außen⸗ jade in Seenot geraten. Vier Perſonen ſind er⸗ trunken, außerdem zwei Mann einer anderen Tjalk und bei den Rettungsverſuchen ein Mann des Ret⸗ tungsbootes. Bremen, 4. Dezbr. Die Rettungsſtation Horumerſiel der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger te⸗ legraphiert: Rettungsboot„Vegeſack“ letzte Nacht total verloren, ein Ruderer tot, übrige Mannſchaft auf Oldeoog in der Bake geborgen. Von zwei Schiffen ſind ſieben Perſonen gerettet, von denen eine ſpäter infolge-des Froſtes ſtarb. Cuxhaven, 4. Dezbr. Der Geeſtemünder Fiſchdampfer „Berlin“ hat bei Tonne b in der Elbe das verlorene Rettungsboot„Vegeſack“ gefunden und hier gelandet. Im Boot befanden ſich ſechs Leichen: vier Männer, eine junge Frau und ein Säugling. Emden, 4. Dezbr. Der Hamburger Schoner „Hans“, der vor acht Tagen von hier mit Raſenerz nach England abging, ſtrandete bei Borkum. Ge⸗ rettet wurde nur der Schiffs junge. Paris, 4. Dezbr. Heftige Stürme haben in ganz Frankreich erheblichen Schaden verurſacht. An der Küſte ſind mehrere Barken geſcheitert, die Mannſchaft konnte ſich jedoch retten. Die telegraphiſchen und telephoniſchen Verbindungen mit dem Ausland, insbeſondere mit dem Norden, erleiden mannigfache Stö⸗ rungen. Die Sturmſchäden in Weſtdeutſchland. Kaſſel, 4. Dezbr. Im ganzen Regierungsbezirk herrſcht furchtbares Sturmwetter, begleitet von heftigen Nieder⸗ ſchlägen, die Hochwaſſer im Gefolge haben. Die Fulda iſt in ihrem Unterlaufe ſtark geſtiegen; ſie überflutete weite Landgebiete und ſteigt noch weiter, ſo daß die Be⸗ wohner der niedriger gelegenen Stadtteile Kaſſels amtlich zur Räumung ihrer Wohnungen aufgefordert wurden. Das Hochwaſſer riß die Kaſſeler Bau⸗ brücke, die zwecks Neubaus der Fuldabrücke errichtet war, fort. Koloſſaler Schaden iſt durch Windbruch in den Forſten angerichtet worden. Der Telephonverkehr iſt geſtört. Limburg(Lahn), 4. Dezbr. Infolge der ſtarken Regenfälle und der Schneeſchmelze iſt die Lahn über di e Ufer getreten. Die Lahnmotorboote mußten den Verkehr einſtellen. Kreuznach, 4. Dezbr. Der Orkan in der vergangenen Nacht hat im Nahetal großen Schaden angerichtet, Bäume umgeworfen und Dächer abgedeckt. Bonn, 4. Dezbr. Auch hier ſind ſchwere Sturm⸗ ſchäden zu verzeichnen. In Niedergleis wurde das Dach vom neuen Zollgebäude heruntergeriſſen. Der von Euskirchen nach Düren fahrende Güterzug konnte, da die Strecke von Telegraphenpfählen und Drähten be⸗ deckt war, nicht bis Düren durchgeführt werden. Auch in Schottland hat der Sturm furchtbar gewütet. Zahlreiche Telegraphenleitungen ſind zerſtört. In der Grafſchaft Wales haben zahlreiche Bauten ſchwer gelitten. In Schottland herrſcht Schneeſturm, in Midland haben Ueberſchwemmungen ſtattgefunden. In Belgien ſind in den letzten Tagen ſtarke Gewitter niedergegangen; es ſchneite, regnete und hagelte. Aus der Mechelner Gegend wird über großen Schaden an Ga⸗ bäuden uſw. berichtet. Der Blitz ſchlug in ein Lokal, in dem eine öffentliche Verſteigerung ſtattfand; mehrere Perſonen wurden zu Boden geworfen und betäubt. In der Umgebung von Aalſt haben eine Anzahl Privatgebäude und Kirchen ſchweren Schaden gelitten, ebenſo zahlreiche Villen in Oſtende. Mehrere Verſonen wurden vom Sturm gegen Mauern geſchleudert und haben erhebliche Ver⸗ letzungen erlitten... i 15 t Laden ſnaß im e Gh. hn he Lum Cl n a Ache daß ki hole! Schl Sc null Sha Gefin 3000 1 it fue! fac al ige 10 8 f grtbülla glieder ſtollung glächet elner al Vortthe ful, bie ul u Wld von den geſpenbe Haffner Hebelbet Heſſerung befallen 1 nan di gebracht beftaudg de, n auch di nämlich fenge hardt, „in an in den ſächſiſch bean auf 3 Aus Nah und Fern. — Darmſtadt, 4. Dez. Der Referendar Kurt Meyer brachte ſich am Dienſtag abend im Zuge von Heppen. heim nach Darmſtadt in ſelbſtmörderlſcher Abſicht einen Schuß bei. Meyer, der aus Mainz ſtammt, iſt jetzt ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. + Mainz, 6. Dez. Diebesfrechheit. Im Ladengeſchäft des Althändlers Meyer Maler in der Klara⸗ ſtraße erſchien ein junger Mann, ergriff ohne welteres drei im Schaufenſter ausgelegte goldene Uhren und lief davon. Ehe der verblüffte Ladeninhaber, ein alter gebrechlicher Mann, ihm folgen konnte, war der Gauner verſchwunden. Die Uhren ſind zwei goldene Herren⸗Ankeruhren und eine goldene Damenuhr. Der Dieb wurde bisher nicht ermittelt. — Offenbach a. M., 6. Dez. Eine exemplariſche Strafe. Ein Schloſſer von hier ſah am 18. Juli in der Wirtſchaft von Stamm in der Klappergaſſe in Frankfurt einigen Kartenſpielern zu. Der Spezereihändler Seb. Mauder, welcher mitſpielte, verulkte den Schloſſer und reizte ihn derart, daß er als Strafe eine kräftige Ohrfeige erhielt. Mauder holte nun einen Stock und ſchlug ihn auf dem Kopf des Schloſſers entzwei. Mit dem Stiel ſtieß er außerdem den Schloſſer, trotzdem dieſer ſtinen Arm vor den Kopf hielt, ſo unglücklich, daß er die Sehkraft eines Auges einbüßte. Die Strafkammer zu Frankfurt diktierte dem Mauder 15 Monate Gefängnis und eine an den Verletzten zu zahlende Buße von 3000 Mark zu. — Friedberg, 6. Dez. Hier machte der erſte Gehilfe in einer hieſigen Bäckerei ſeinem Leben ein Ende. Er ver— ſuchte zuerſt, ſich mit einer Schere in die Schläfe zu ſtechen, doch als ihm dieſes nicht gelang, erhängte er ſich. Er ſoll in geiſtiger Umnachtung gehandelt haben. — Büdingen(Oberheſſen), 6. Dez. Für die infolge des Zuſammenbruches der Ober⸗Mockſtädter Vorſchuß- und Kreditkaſſe G. m. b. H. um Hab und Gut gekommenen Mit⸗ glieder der Kaſſe wirb ſoeben eine Hilfaktion durch Veran⸗ ſtaltung eines allgemeinen Sammelwerkes eingeleitet. Zu gleicher Zeit werden die Mitglieder der genannten Kaſſe zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen, in der über das Vorgehen gegen diejenigen Mitglieder Beſchluß gefaßt werden ſoll, die den ihnen auferlegten Zuſchuß zur Konkurs maſſe nicht voll zu leiſten vermögen. Heuſenſtamm, 6. Dez. Dem beim Turnen ver⸗ ungluͤckten Turner Gundel in Heuſenſtamm wurden bis heute von den Vereinen der Deutſchen Turnerſchaft über 5000 Mark geſpendet. — Hockenheim, 6. Dez. Die Ehefrau des Karl Haffner hier war ſeit einigen Wochen im Krankenhaus in Heidelberg untergebracht, ohne daß ihr Leiden eine weſentliche Beſſerung erfahren hätts. Nunmehr wurde ſie vom Heimweh befallen und mittelſt Droſchte hlerhergebracht. Als der Ehe- mann die Kranke aus dem Wagen und in die Wohnung gebracht hatte, brach ſie leblos auf dem Stuhl zuſammen. — Frankfurt a. M., 6. Dezbr. Ver große Vant⸗ defraudant Hch. Willhardt hat die ſchwere Finanz⸗ nöte, in die ihn ſein ausſchweifendes Leben geſtürzt hatte, auch durch Lotterieſpiel zu heben verſucht. Er ſtand nämlich wegen verbotenen Lotterieſpiels vor dem Schöf— fengericht. Die Verhandlung war ziemlich kurz. Will⸗ herdt, der am 5. Mai 1872 zu Frankfurt geboren und „in anderer Sache“ in Unterſuchungshaft iſt, gab zu, in den Jahren 1908 und 1900 mehrere Zehnter in der ſächſiſchen Lotterie geſpielt zu haben. Der Amtsanwalt beantragte 30 M. Geldſtrafe und erhöhte ſeinen Antrag auf 300 M., als ſpäter feſtgeſtellt wurde, daß Willhardt für eine einzige Ziehung 1500 M. für Loſe verausgabt hat. Insgeſamt ſoll er in einem Jahre für 2006 M. in der ſächſiſchen Lotterie geſpielt haben. Willhardt be- hauptete, daß er vor Jahren einmal einen größeren Treffer gemacht und jetzt wiederum gewonnen habe. Das Urteil lautete auf 100 M. Geldſtrafe. Ein Aufſeher hatte den Gefangenen in den Gerichtsſaal begleitet und brachte ihn wieder in die Zelle zurück. — Mannheim, 6. Dezbr. Vor dem Schöffengericht in Mannheim ſpielte ſich eine Verhandlung in einer ſonderbaren Hausfriedensbruchs-Angelegenheit ab. Ein Schreiner Braun war während des Schreinerſtreiks auf einen Neubau geſtiegen und hatte dort auf einen Ar⸗ beitswilligen einzuwirken verſucht, an dem Streik teilzu⸗ nehmen. Darin findet die Anklagebehörde einen Haus⸗ friedensbruch, weil der Angeklagte„ſich bewußt ſein konnte, daß der Hauseigentümer nicht mit dem Beſuche ſeines Neubaues zu dem gedachten Zwecke ein- verſtanden war“. Das Gericht erkannte wegen Haus friedensbruchs auf 1 Woche Gefängnis.— Für die Ge⸗ werkſchaften aller Richtungen wird dieſes Urteil von größter Bedeutung ſein. — Aus Heſſen, 6. Dezbr. Im Großherzogtum Heſſen gibt es 236 Glückliche mit mehr als einer Million Mk. Vermögen. 416 Heſſen erfreuen ſich eines Vermögens über 500 000 M.; mit 100 000 M. hat Heſſen ſchon 2479 Einwohner. Millionäre hat Mainz 49, Darmſtadt 53, Offenbach 40, Worms aber nur 14 und Gießen ebenfalls nur 14. — Darmſtadt, 6. Dezember. Der 2. heſſiſchen Kammer ging eine Regierungsvorlage über die Tilgung der Staatsſchuld zu. Danach ſtellt ſich die Staatsſchuld des Großherzogtums gegenwärtig auf 418 Millionen, wovon rund 351 Millionen auf die Eiſenbahnſchuld und rund 67 Millionen auf die ſonſtigen Schulden entfallen. Mit dem Geſamtbetrag ſeiner Staatsſchuld ſteht Heſſen, auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet, an der Spitze der Bundesſtaaten mit Ausnahme der Hanſaſtädte.— Jetzt ſoll ſchneller„getilgt“ werden. Hoffentlich geht das gründlicher vor ſich als im Reiche. Lokale Nachrichten. Von den reichen und den weniger reichen Leuten. Im Großherzoglum Hiſſen gibt es 236 Glüsliche mit mehr als einer Milllon Mark Vermögen. 416 Heſſen erfreuen ſich eines Vermögens von über 500 000 Mark; mit 100000 Mark beſitzt Heſſen ſchon 2479 Einwohner. Ein Vermögen von 3000 bis 15 000 Mark verſteuern in Heſſen 93 387 Leute. Millionäre beſitzt Darmſtadt 53, Mainz 49, Offenbach 40, Worms 14 und Gleßen ebenſalls 14. Nun etwas von den ganz armen Leuten, die nur ein Einkommen von 500 bis 900 Mark zu verſteuern haben. Deren gibt es in Darmſtadt nicht weniger als 6393, in Mainz 9586, in Offenbach 5988, in Worms 4397. — Warnung vor einer Schwindelfirma. Elne erneute Warnung erlaͤßt das„B. T“ vor den ſpekulatlven Empfehlungen des„Merkur“, Bank., Kommiſſions⸗ und Finanzierungsinſtitut in Berlin. Die Firma, die an der Börſe vollſtändig unbikannt iſt, überſchwemmt Deutſchland weiter mit Zirkularen, in denen mit allen Künſten des finanziellen Anreißertums Prämlengeſchäfte in beſtimmten Papieren empfohlen werden. Bezeichnenderweiſe heißt es in einem der Zirkulare: Wir machen ausdrücklich darauf auf⸗ merkſam, daß ein Gewinn nur dann ſtchergeſtellt ſein dürfte, wenn die betreffenden Transaktionen durch uns durchgeführt werden, da die Kursbewegung derart ſprunghaft ſein dürfte, daß auch der richtige Moment zum Ausſteigen ſignallſiert werden muß.“ Die Firma verſendet ihre Zirkulare beſonders nach kleineren Orteu, die abſeits des Verkehrs liegen. . Waffen einſchließen! Der durch unvorſichtigen Revolvergebrauch herbeigeführte tödliche Unfall, bei dem das Söhnchen eines Hüttenfelder Landwirts durch die Hand des eigenen, 14jährigen Bruders das Leben einbüßte, kann unter Umſtänden noch ein ſtrafgerichillches Nachſpiel für den Vater zur Folge haben. Bezüglich der Fahrläffigkeit dürfte der Täter ſelbſt, weil ſeinem jugendlichen Alter wohl die zur Er- kenntnis der Strafbarkeit erforderliche Einſicht gefehlt hat, ausſcheiden und es käme nur eventuell der in Betracht, in diſſen Verwahrung ſich die unheilvolle Woffe befand. Sie lag angeblich ſchon ſeit Jahren geladen in einem offenen Schranke, aus dem ſie der Knabe herausnahm. Es bleibt zu entſcheiden, ob in dieſem unverwahrten Llegenlaſſen ein Ver- ſchulden des Vaters zu erblicken iſt und ob eine derartige verhängnisvolle Möglichkeit für ihn vorausſehbar war. Ein Verfahren zur näheren Ermittelung des Tatbeſtandes iſt ein⸗ geleitet. FJamilien-Chronil der Gemeinde Viernheim vom 15. Nov. bis 30. Nov. 1909 Geburten: 15. Nov. Wilhelm, S. des Fabrikarbeiters Georg Lammer 5. 21.„ Eltiſabetha, T. des Fabrikarbeiters Adam Baureis 2. 21.„ Nik. Jakob, S. des Fabrikarbeiters Jakob Schmitt 1. 22.„ Luiſe, T. des Maurers Joh. Mich. Klee 1. 23.„ Jakob, S. des Fuhrmannes Georg Sander 1. 24. Karl, S. des Glaſermeiſters Adam Heibel 1. * 24.„ Chriſtina, T. des Maurers Joh. Hoock 11. 24.„ Gertrude Eltſabeth, T. des Fabrikarb. G. Bergmann 1. 24.„ Alfons Karl, S. des Fabrikarbeſters G. Bergmann 1. 24.„ Adam, S. des Maurers Joh. Rößling 3. 24.„ Joſ. Ludwig, S. des Zahntechnikers J. Weißenberger. 25.„ Joh. Wilhelm, S. des Maurers Joh. Buſalt 1. 25.„ Katharina, T. des Landwirts Edmund Winkler. Sterbefälle: 21.„ Joſeph, S. des Bäckermeiſters Karl Th. Schadt, 1 St. Geſchäftliches. — Zu den Verdienſten, die man unſern berühmten Medizinern nicht vergeſſen ſollte, gehört auch ihr nachdrückliches Eintreten für den Ma'zkaffee, der zuerſt von der Firma Kathreiners Malzkaffee-Fabriken hergeſtellt worden iſt. Pettenkofer und Geheimrat Ziemsſen ſagten ſchon 1896:„Wir können dieſen Malzkaffee ſowohl für den Familiengebrauch als für die Verwendung in öffentlichen An⸗ ſtalten und Verbänden geeignet empfehlen.“ Die allgemeine Anerkennung, die Kathreiners Malzkaffee inzwiſchen bei Millionen und in allen Ländern gefunden hat, beweiſt, daß er dieſe Empfehlung wohl verdient. Kathreiners Malzkaffee wird nach einem beſonderen Verfahren hergeſtellt, iſt be- kanntlich völlig unſchädlich und daher auch für Nervdſe, Herzkranke, Magenleidende ꝛc. beſonders empfehlenswert. Sein Geſchmack iſt voll, mild und würzig; ſein Preis ſehr gering. Teure Zeit! Fleiſch, Gemüſe, Kohlen: alles iſt im Prelſe geſtiegen. 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