So ſe e 5 9 * 2 N n . N 2 N ä ——— 8 Vieruheimer Jritung⸗ Erſcheint dreimal wöchentlich Nenflags, Vouuerſtags u. Samſtage wit den Beilagen: „ Soustacs blatt u.„ Sonntags feier. Bezugspreis: 80 Pf. monatlich einſchkießl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Viernhei Telepgon⸗Nuf 20. kk Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— N Anzei der 5 ze Nachrichten. der Groſtherzsaglichen. gürgermeiſterei Viernheim. Derbveitetſte und geleſenſte Jeitung in Viernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions- Organ. Telephon⸗Ruf 20. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Am letzten Tage des Jahres. Von Annette v. Droſte⸗Hülshoff. Das Jahr geht um, Der Faden rollt ſich ſauſend ab. Ein Stündchen noch, das letzte heut, Und ſtäubend rieſelt in ſein Grab, Was einſtens war lebend'ge Zeit. Ich harre ſtumm. 's iſt tiefe Nacht! Ob wohl ein Auge offen noch? In dieſen Mauern rüttelt dein Verrinnen, Zeit! tir ſchaudert doch. Es will die letzte Stunde ſein Einſam durchwacht. Mein Lämpchen will Verlöſchen, und begierig ſaugt Der Docht den letzten Tropfen Oel. Iſt ſo mein Leben auch verraucht? Eröffnet ſich des Grabes Höhl' Mir ſchwarz und ſtill? Wohl in dem Kreis, Den dieſes Jahres Lauf umzieht, Mein Leben bricht. Ich wußt es lang. Und dennoch hat dies Herz geglüht In eitler Leidenſchaften Drang, Mir bricht der Schweiß. Der tieſſten Angſt Auf Stirn und Hand. Wie! Dämmert feucht Ein Stern dort durch die Wolken nicht? Wär' es der Liebe Stern vielleicht, Dir zürnend mit dem trüben Licht, Daß du ſo bangſt? Horch, welch' Geſumm?! Und wieder? Sterbemelodie! Die Glocke regt den ehrnen Mund. O Herr, ich falle auf das Knie: Sei gnädig meiner letzten Stund'! Das Jahr iſt um! 1909. 1910. Ein Rückblick.— Ein Ausblick. Noch eine kurze Spanne Zeit, und das alte Jahr 1909 gehört der Geſchichte, der Vergangenheit an. Die Natur hat bereits den Tiefſtand, der die Jahreswende be⸗ gleitet, überwunden, es geht wieder aufwärts. Die Pflan⸗ zenwelt rüſtet ſich zu neuem Wachstum. zu neuem Leben: Freitag, den 31. Dezember 1909. ort Oüum jetzt zu einem neuen Jayresringe an, vir Keime im Schoße der Erde gehen einer neuen Blüten⸗ periode entgegen. Und der Menſch? Auch ser macht einen ähnlichen Prozeß durch, freilich bewußt, in voller Er⸗ kenntnis der Bedeutung, die das Leben für ihn und er wiederum für die Geſamtheit der Menſchen beſitzt, der Pflichten, die das Leben für ihn mit ſich bringt. Und dieſes bewußte Miterleben und Mitfühlen zwingt den Menſchen am Jahxesſchluſſe dazu, rückſchauend aus der Vergangenheit zu 1 wie die Dinge am beſten, am erſprießlichſten für ihn ſelbſt, für ſeine Familie, für die Geſamtheit zu geſtalten ſind. Und dieſe Anteilnahme an dem Wohl und Wehe der Geſamtheit bringt die Menſchheit in dieſen Tagen auch zur Betrachtung der Vorgänge des öffentlichen Lebens. Das Jahr 1909 gehört der Geſchichte an und wird auch ein Jahr der Geſchichte ſein. Nicht allein die großen techniſchen Errungenſchaften bei der Eroberung der Lüfte werden ihm dauernde Beachtung ſichern, der Geſchichtsforſcher ſpäterer Zeiten wird das Jahr 1909 immerfort nennen müſſen, wenn von großen ſtaatsmänni⸗ ſchen Problemen die Rede ſein wird. 1906/1907 brachte uns im deutſchen Reiche das Block experiment. Ein Staatsmann verſuchte, die Reichspolitik durch Verſöhnung zweier großen Gruppen, der Liberalen und der Konſer⸗ vativen, in völlig neue Bahnen zu lenken. Die erſten Jahre hatten ihm ſcheinbar recht gegebe⸗ Berührungspunkte dieſer Gruppen, insdrſondere auch die gemeinſame Abneigung gegenüber dem Centrum und dem durch dieſes vertretenen Volksteil, hatte es bei ſorg⸗ ſamer Hinausſchleppung aller Streitfragen ermöglicht, die feindlichen Brüder zwei Jahre hindurch zu gemein⸗ ſamer Arbeit unter Aufopferung aller alten Prinzipien Fer beirrgen!“ Das nere Jähr abet hat den Beweis er⸗ bracht, daß derartige Experimente dauernd unmöglich ſein werden. Wie ſollte es auch anders ſein? So lange die Welt ſteht, haben die Anhänger der Beharrung denen, die den Fortſchritt und auch eine freiere Lebensauf⸗ faſſung erſtreben, in hartem Kampfe gegenüber geſtan— den. Das war immer ſo, und es wird auch immer ſo bleiben, und alle Verſuche, den gemeinſamen Haß, ge— meinſame Abneigung dieſer Gruppen gegenüber einer dritten als Bindemittel zu benutzen, werden auf die Dauer erfolglos bleiben. Wer an die Wiederauferſtehung dieſes Blockgedankens glaubt und der Anſicht iſt, daß nur die„Schachzüge des klugen Centrums“ bei der Reichs⸗ finanzreform den Block zum Krachen gebracht hätten, der verkennt das Weſen der politiſchen Parteien. Es iſt wohl möglich, daß eines Tages Konſervative und Libe⸗ rale bei Maßnahmen gegen das Centrum oder auch gegen die katholiſche Kirche ſich wieder brüderlich zuſammen finden. Aber das wird kein Block ſein, das wird nicht geſchehen unter dem Ausgleiche der Gegenſätze zwiſchen rechts und links, ſondern lediglich von Fall zu Fall, wenn beide Teile ſich ausnahmsweiſe von andern Prinzi⸗ vien leiten laſſen als ſie in ihrer Patur liegen n 2 b* So mancherlei 23. Jahrgang. Auch die Begleiterſcheinungen des Zuſammenbruchs der Blockpolitik werden in die Geſchichte eingetragen werden. Die großen Kämpfe um die Reichsfinanz⸗ reform ſind nur das äußere Zeichen. Wenn der Streit⸗ ruf verhallt und das Volk ſich an die Neuerungen ge⸗ wöhnt haben wird, dann bleibt keine Wirkung zurück. Wohl aber wird man dann wiſſen, warum hier ſo heftig geſtritten worden war. Und wiederum werden die Libe⸗ ralen, die ſo feſt am Block hingen, die Leidtragenden ſein; denn die Feſtſtellung der Geſchichte kann nur ſein, daß der Liberalismus wie heutzutage überall in der Welt, ſo auch bei uns in Deutſchland in ſchnellem Rückgange begriffen iſt, und daß die Hetze gegen neue Steuern, die man nach eigenem Geſtändnis ſelbſt in noch größerer Höhe bewilligt haben würde, nichts anderes als ein Produkt der Erbitterung über die eigene Macht⸗ loſigkeit geweſen iſt. Der jetzt am Jahresſchluſſe dem Gelingen entgegengehende Zuſammenſchluß aller links⸗ liberalen Gruppen wird daran nichts ändern. Seine Wir⸗ kung wird höchſtens die ſein, daß nach rechts und nach links bisherige Angehörige abgeſtoßen werden. Wie ſich die kommenden Dinge im Reiche geſtalten werden, iſt natürlich ſchwer zu ſagen. Kein Menſch weiß ja, wie Bülows Nachfolger, v. Bethmann⸗Hollweg, ſich die Weiter⸗ entwickelung denkt. Sicher aber iſt, daß der Liberalismus auch in den kommenden Jahren keine Seide ſpinnen wird, daß er nicht bloß in der Wahlrechtsfrage in Preu⸗ ßen, ſondern auch auf allen andern Gebieten eine Ent⸗ täuſchung nach der andern erleben wird, während das ſo viel angefeindete Centrum den kommenden Dingen mit größtem Gleichmut entgegenſehen darf. a Der Niedergang des Liberalismus iſt auch das Zeichen, unter dem England im verfloſſenen Jahre ſtand. Dort war vor einigen Jahren der Liberalismus zur Herrſchaft gelangt. Er erlangte damals bei den Wahlen zum Unter⸗ haus die Mehrheit, und ſo wurde altem Gebrauche ent⸗ ſprechend ein liberales Miniſterium gebildet. Wie hat man damals auf liberaler Seite gejubelt! Nun mußte für England doch eine neue Zeit anbrechen. Vor allem auf die Friedensliebe dieſes liberalen Kabinetts baute man rieſige Luftſchlöſſer. Aber der Wahlſieg hatte kein Wiederaufblühen einer ſieghaften Werbekraft des Libe⸗ ralismus eingeleitet, er war nur ein Produkt einer zeit⸗ weiligen Entrüſtung der Bevölkerung über mancherlei Mißſtände, die die Konſervativen bei ihrer langjährigen Herrſchaft hatten aufkommen laſſen. So verlor denn der Reformgeiſt des Liberalismus ſehr bald ſeine Zugkraft. Von militäriſcher Abrüſtung war keine Rede mehr. Im Gegenteil: Es gibt keine Zeitperiode in der engliſchen Geſchichte, in der ſo wahnſinnig gerüſtet wurde, als in der jetzt zu Ende gehenden Zeit der liberalen Herrſchaft. Aber auch dieſes weite Entgegenkommen gegenüber den konſer—⸗ vativen Wünſchen hat den Konflikt nur hinausgeſchoben, nicht aber beſeitiat. Das verfloſſene Jahrt hat in ſeinem n —— e— gelbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 471(Nachdruck verboten.) „Eine Scheinfreiheit alſo, die härter bindet als die lang⸗ weiligſte Ehe in glänzender Vermögenslage es thun konnte!“ Sie klagte ihre Tochter Bella an, dem Vater dieſe Beſtimmungen diktiert zu haben. „Du biſt an allem ſchuld, nur Du!“ ſagte ſie gehäſſig.„Längſt konnteſt Du verheiratet ſein. Aber natürlich: Du mußteſt als Aufpaſſerin hier im Hauſe bleiben, mußteſt Dich als gefühlvolle Tochter aufſpielen! Das iſt der Dank Thonaus für meine Ent⸗ ſagung, meinen Edelmut!“ Bella ließ alle dieſe Schmähreden gleichgültig über ſich ergehen. Sie betrauerte ihren Vater innig. Die Erbſchaft, die ihr zufiel, konnte in ihrem äußeren Leben nichts ändern. Sie war ſtets andere Wege gegangen, wie ihre Stiefmutter. Sie wußte, daß Beſitz auch Pflichten auferlegt. „Der arme Faßmühl“, rief Grazia boshaft.„Der hat umſonſt um Deine Gunſt geworben! Ich werde es wohl noch erleben müſſen, daß Du einen armen Schlucker, ſo einen von Deinen Studenten, dem Du das Studium bezahlſt, zum Beſitzer von Welchersburg machſt! Schade, daß Liebenau dieſe Kroſinsky gewählt hat! Jetzt hätteſt Du ja Geld genug für ihn, und eine häßliche Frau hat zuweilen auch ihre Vorteile.“ „Ich habe Liebenau nie geliebt“, ſagte Bella, der jetzt doch flammende Röte ins Geſicht ſchlug.„Aber ich habe an die Auf⸗ richligleit der Geſinnung Liebenaus geglaubt.. Wäre ſein Charakter edel geweſen, ſo hätte ich ihn mit der Zeit wohl lieben können. Wenn ich in dem eleganten und ſchönen Offizier den Mitgiftjäger nicht erkannte, ſo muß meine Unerfahrenheit als Eutſchuldigung gelten... Daß ich häßlich bin, weiß ich ſehr wohl. Meiner Ueberzeugung nach giebt es aber immer noch Männer, die ihre Gattin nach ſeeliſchen Eigen⸗ ſchaften wählen, nicht nach der hübſchen Larve.“ „Geht das auf mich?“ höhnte Grazia. „Und ich will auch mit meinen Worten nicht Etta von Liebenau herabſetzen. Ich fordere nur für mich das Recht, ſo zu leben, wie es meiner Perſönlichkeit entſpricht. Mein lieber Vater hat mich nicht gehindert, dem Geſellſchaftsleben, das meinen Geiſt verflachte, fern zu bleiben. Er hat mir auch geſtattet, die Zinſen meines mütterlichen Ver⸗ mögens nach Gutdünken, alſo zuweilen zum Wohle der Be⸗ drängten, zu verwenden; ich werde jetzt nur wieder thun, was ich ſchon früher gethan. Ich werde meinen Ueberfluß mit anderen teilen.“ „Ach, bitte, dann mit mir!“ rief Grazia lachend.„Da nehme ich Dich gleich beim Wort! Ich bin ja auf Deine Wohlthaten angewieſen!“ „Du ſchmähſt den Vater, indem Du das ſagſt!“ verſetzte Bella mit lodernden Augen.„Ich denke, Du kannſt auch in Zukunft ein ſorgenfreies Leben führen. Willſt Du während des Trauerjahres mein Gaſt auf Welchersburg ſein, ſo biſt Du mir natürlich willkommen.“ a „Wie, Du vergräbſt Dich in Welchersburg?“ „Du kennſt meine Anhänglichkeit an Schloß und Park dort!“ antwortete Bella. „Hm! Ja!... Gut, gehen wir nach Welchersburg!“ ſtimmte Grazia entſchloſſen bei. Das Trauerjahr mußte in der Stille verlebt werden, und es ſchien immerhin geboten, die Stieftochter nach Möglichkeit zur Großmut zu beſtimmen, indem man ſich ihren Wünſchen an⸗ paßte.... So dachte Grazia, und ſie führte ihren Plan auch aus. * 2* Liebenau war ſchon zwei Jahre ein glücklicher Ehemann, als ihm der Tod des Generals Thonau angezeigt wurde. „Na, die trauernde Witwe“, ſagte er lachend zu Etta.„Du biſt ja auf die Damen Thonau nicht mehr gut zu ſprechen. Nicht wahr, Liebling?“ „Nein, durchaus nicht!“ entgegnete Etta aufrichtig.„Der alten Excellenz werde ich ſtets ein treues Gedenken bewahren, aber ſonſt...“ „Mein Himmel, daß Ihr, Deine Mutter und Du, bei Eurer Ankunft in Berlin bei Thonaus übel empfangen wurdet, kann ich mir lebhaft denken“, meinte Liebenau.„Du warſt erſtens aus einem armen Mädchen eine glänzende Partie und zweitens die Braut eines Mannes geworden, auf den manche hübſche Berlinerin die Augen ſchmachtend geworfen. Ein bißchen Neid war bei dem Empfang im Spiel, glaub's nur.“ Liebenau verſchwieg Etta, wie er einſt zu dem Thonau'ſchen Hauſe geſtanden, und daß ſeine flachen Grundſätze es geweſen waren, die Bella zu einer Ablehnung des Verkehrs mit ſeiner zukünftigen Braut getrieben hatten. „Das mag ſein“, entgegnete Etta.„Jedenfalls wurden wir mit einem gewiſſen Hochmut empfangen. Und ich gelobte mir auch ſofort: zu dieſen unausſtehlichen Leuten gehſt Du nicht mehr.“ „Du als glückſtrahlende Braut in Frau von Thonaus Salon!“ rief Buſſo amüſiert.„Das hätte ich ſehen mögen! Die Generalin kann Bräute überhaupt nicht ohne Groll betrachten. Bedenke: ſie war ſiebzehn Jahre alt, als ſie dieſe unpaſſende Heirat ſchloß.“ „Allerdings. Sie iſt zu bedauern“, ſprach Etta, um vieles milder. Hatte ſie ſelbſt doch auch zu den Mädchen gehört, die ihre Schönheit als Kaufobjekt ausſtellen. „Na, ſiehſt Du, Maus, jetzt ſprichſt Du vernünftig“, meinte Liebenau erfreut. „Du dankſt ja übrigens der Generalin ſehr viel. Ohne ſie wäreſt Du in Welchersburg verbauert. Wir wollen alſo jetzt der trauernden Witwe lieber keine Steine in den Weg legen. Hat ſie doch an dem verzwickten Teſtament ihres eiferſüchtigen Mannes ſchwer genug zu tragen! Wie gern möchte ſie noch einmal nach Herzenswunſch heiraten, aber das geht nicht. Sie wird laut Teſtament mittellos durch eine zweite Ehe.“ . — 2— 8 r leinem letzten Viertel die Kataſtrophe gebracht. Die Kon⸗ durch die Einfügung in den Etat zwangsweiſe zur An⸗ nahme zu bringen, kalten Blutes zurückgewieſen, das Parlament iſt aufgelöſt worden, und heute ſteht man vor den Neuwahlen. Wie in Deutſchland ſo auch hier wegen neuer Steuern. Und wie wird der Ausgang ſein? Es iſt allen einſichtigen Beurteilern der engliſchen Verhält⸗ niſſe und auch allen denen, die aus der Weltgeſchichte ihre Lehre gezogen haben, nicht zweifelhaft, daß es mit der liberalen Herrſchaft trotz aller Wahlanſtrengungen vorüber iſt. Der Liberalismus muß eben einen großen Teil ſeines Einfluſſes an die Sozialdemokratie abgeben, ganz wie das bei uns ſchon vor einem Jahrzehnt ge⸗ ſchehen iſt. Das politiſche Leben Englands, das nun be⸗ reits ſeit Jahrhunderten unter dem ſtändigen lückenloſen Kampfe zwiſchen Liberalen und Konſervativen ſteht, wird nunmehr lebhafter werden müſſen, denn der Kampf wird ſich nun nicht mehr ausſchließlich zwiſchen dieſe beiden Parteien abſpielen, die Sozialdemokratie heiſcht jetzt auch das Recht zum Mitſpielen. Das heutige Syſtem, bei dem die Entſcheidung über alle großen Fragen in den Fraktionszimmern der Konſervativen und Liberalen fällt, wird damit ſein Ende erreicht haben. Frankreich ſtand wie nunmehr faſt ſeit einem Jahr⸗ zehnt, weiter unter dem Zeichen des Kulturkampfes. Aber die katholiſche Kirche hat ſich doch überall den neuen Verhältniſſen anzupaſſen vermocht: dauernde Schäden zeigen ſich nirgends, es geht ein ſehr friſcher, geſunder Zug durch das Glaubensleben des Landes, und wenn es gelingen wird, die gläubigen Elemente politiſch aus dem Banne des öden Chauvinismus und der fruchtloſen Eigen⸗ brödelei herauszureißen, ſie zu erſprießlicher, zielbewuß⸗ ter politiſcher Arbeit im Dienſte der Allgemeinheit zu führen, dann wird man in nicht zu ferner Zeit auch in Frankreich wieder geſunde Verhältniſſe haben. Einſtweilen iſt man noch ſehr weit davon entfernt. An der Spitze der Regierung ſteht ein Sozialiſt, der moraliſch nichts weni⸗ ger als ein Vorbild für die Menſchheit abgibt, und der als früherer Juſtizminiſter an dem Kulturkampfe lebhaf⸗ teſten Anteil hat. Von ſeiner Regierung iſt kaum etwas Gutes zu erwarten. Wenn ſeine Regierung vielleicht von Verdienſten ſprechen darf, dann iſt es das, in den Verhandlungen über Marokko die deutſchen Intereſſen ſehr böſe zurückgedrängt zu haben. Deutſchland hat im Laufe des Jahres widerſpruchslos preisgegeben, was es ſeinerzeit ſtürmiſch verlangt hat. Wir ſprechen noch immer von der„offenen Tür“ in Marokko, dulden aber, daß Frankreich das Schaujagebiet und die Gegend von Üdſchda weiter beſetzt hält und dort ſeine Intereſſen weiter feſtigt. Unter dem Zeichen dieſer deutſchen Nach⸗ giebigkeit hat ſich in Frankreich ein ſehr erfreulicher Um⸗ ſchlag der Stimmung gegenüber Deutſchland entwickelt. Der Jahresſchluß ſieht dieſes Mal ſo angenehme Be⸗ ziehungen zwiſchen beiden Ländern, wie nicht mehr ſeit einem halben Jahrhundert. Ob dieſe Entwickelung von Dauer ſein wird, ob Deutſchland ſeine Opfer in der Marokkofrage nicht umſonſt gebracht hat, das iſt eine Frage, die ſich der Antwort noch entzieht. Einweilen wird man ſich über dieſe Wendung freuen dürfen. Unſere beiden großen öſtlichen Nachbarn Rußland und Oeſterreich⸗ungarn kämpfen weiter mit ſich ſelbſt. Ruß⸗ land hat noch immer ſchwer zu ringen mit der Geſundung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, Oeſterreich-Ungarn kann der nationalen Kämpfe nicht Herr werden. Beide aber könnten im großen und ganzen mit dem verfloſſenen Jahre zufrieden ſein. In Oeſterreich-Ungarn zeigten ja gerade die letzten Tage des Jahres, daß eine Wendung zum Beſſern wenigſtens nicht ausgeſchloſſen iſt, und Ruß⸗ land erlag nicht ſeinen finanziellen Schwierigkeiten, was für das Rieſenreich nicht minder erheblich war. Die Orient⸗Frage hat in dieſem Jahre mehr als je die Welt in Erregung gehalten. Die Türkei er⸗ wacht! Die Jungtürken haben den alten deutſchfreund— lichen Sultan beſeitigt und einen neuen Herrſcher ausge⸗ rufen, der nach ſeiner Vergangenheit als fortſchrittlich ausgeſprochen werden durfte. Ein Gegenputſch der An⸗ hänger des alten Regiments ſchlug nach anfänglichen guten Erfolgen fehl, und ſo erfreut ſich die Türkei denn jetzt einer modernen Regierung, die geſonnen iſt, ſich den Verhältniſſen der neuen Zeit anzupaſſen. Die inneren Kämpfe ſind damit nicht beſeitigt, aber die Bandenunruhen haben aufgehört und an ihre Stelle iſt der Kampf auf politiſchem Gebiete getreten, der zwar täglich neue Ueber- raſchungen zeitigt, der aber gegenüber den früheren Zu⸗ ſtänden als ein bedeutender Fortſchritt angeſprochen wer⸗ den muß.— In Griechenland hat ſich eine Militär⸗ partei die Vorgänge in der Türkei zur Lehre dienen laſſen und in Athen eine Militärregierung einzuführen verſucht. Eine zeitlang ſchien es, als könne die Königs⸗ familie um den Thron kommen. Die letzten Ereigniſſe aber bieten wieder ein ruhigeres Bild.— In Perſien hat ſich der neue Schah mit Hilfe Rußlands zu halten vermocht, und es iſt auch gelungen, die Ruhe aufrecht zu erhalten. Rußland läßt es ſich jetzt angelegen ſein, ſeinen Einfluß auf wirtſchaftlichem und geſellſchaftlichem Gebiete in Perſien zu erweitern, um ſo die endliche Ueberleitung Nordperſiens in ruſſiſchen Beſitz vorzube⸗ reiten. Oſtaſien bot nichts von überragender Bedeutung. Japan macht in ſeinen Bemühungen, auf dem Feſt⸗ lande Fuß zu faſſen, Fortſchritte; in China hat die Re⸗ gierung des neuen Regenten Prinz Tſchun eine vollſtän⸗ dige Unterdrückung der Unruhen zu Wege gebracht. In Amerika gab's die üblichen kleinen Revolutionen in den kleinen mittelamerikaniſchen Staaten; darüber hin⸗ aus erfreute ſich auch dieſer große Kontinent einer ruhigen Entwickelung. Politiſche Rundſchau. T Von der„Religion des Proletariats“ heißt es im Weihnachtsartikel des„Vorwärts“: „Im ſich ſtetig wiederholenden Tageskampf iſt läugſt der Glaube an die poetiſche Erzählung von der Geburt eines Welterlöſers und Friedenskönigs im Stall zu Beth⸗ lehem verſchwunden. Friede auf Erden! Was wir um uns ſehen, iſt Kampf— wilder, mitleidsloſer Kampf, in dem ſeit den Tagen des Urchriſtentums jene, die uns von den Kanzeln herab die Friedensbotſchaft predigen, die widerlichſte, ſelbſtſüchtigſte Rolle ſpielten. Für das roletariat iſt das Erlöſungsproblem keine Jenſeits“, ſondern eine Diesſeits⸗Frage: eine Frage der ſozialen Gegenwart. Und dieſe Frage hofft es nicht mit Hilfe eines vom Himmel aeſandten Friedensfürſten — K 8 2 ſervativen haben dem liberalen Verſuche, neue Steuern. u löſen; es weiß, im eigenen Wollen, im eigenen Ver⸗ e auf ſich ſelbſt liegt die Erlöſerkraft. Soll eine neue, beſſere Welt erſtehen, nützt nicht ergebungsvolles Hoffen auf das Eingreifen himmltſcher Mächte, dann gilt es ſelbſt zu kämpfen. Der Erlöſungsgedanke des Ur⸗ chriſtentums iſt in hehrerer(1). Faſſung wieder ent⸗ ſtanden in den Idealen des Sozialismus; aber der heu⸗ tige denkende Arbeiter hofft nicht mehr, wie einſt der römiſche Lumpenproletarier, daß zu einer in Gottes weiſem Ratſchluß beſtimmten Zeit das neue Reich von ſelbſt kommen wird; er hat erkannt, daß dieſes Reich erkämpft werden muß, und daß dieſem Kampf durchzu⸗ führen ſeiner Klaſſe als ihr hohe hiſtoriſche Miſſion zu⸗ gefallen iſt. In dieſem Bewußtſein feiern auch wir unſer Weihnachtsfeſt nicht als Kirchenfeſt, ſondern als Winter⸗ ſonnenwendfeſt, des hohen, frohen Glaubens voll, daß dieſer Zeit der ſozialen Wintersnacht eine beſſere, ſon⸗ nigere Zeit folgen wird: das Reich des Sozialismus. Die„Leipziger Volkszeitung“, das Organ der Ueber⸗ radikalen, iſt noch derber. Geiſtig verlaſſen, wie ſie iſt, ſeit ihr Schimpflexikon aufgebracht iſt, wärmt ſie das Wort Heinrich Heines auf, der den Himmel„den Engeln und den Spatzen überlaſſen“ will.— Religion iſt eben bei den Genoſſen„Privatſache“. Europäiſches Ausland. Belgien. 2 Einen kleinen Erfolg hat Luiſe von Coburg wenig⸗ ſtens in Frankreich erzielt. Die Siegel am Schloſſe Balincourt, das bekanntlich in Frankreich liegt, die auf die jüngſte Verfügung des Gerichtspräſidenten von Pon⸗ toiſe abgenommen werden ſollten, werden noch etwa vier⸗ zehn Tage an Ort und Stelle bleiben, da die Baronin Vaughan gegen den beſagten Gerichtsbeſchluß, die Siegel „ſub benificio inventarii“ abzunehmen, Einſpruch er⸗ hoben hat. Es iſt infolgedeſſen ein neuer Gerichts termin erforderlich, um die Sache zu erörtern: die Baronin verlangt bedingungsloſe Abnahme der Siegel und Freigabe ihres Eigentums. Rußland. * In der letzten Zeit war ſehr viel von einer neuen japaniſch⸗ruſſiſchen Kriegsgefahr die Rede. Das Gerücht darüber, die auf das provokatoriſche Auftreten der Ja⸗ paner in Oſtaſien zurückzuführen ſind, haben in Rußland tiefſte Beſtürzung hervorgerufen, die zu den ärgſten Phan⸗ taſien Anlaß gibt: Petersburg, 28. Dezbr. Die„Nowoje Wremja“ läßt ſich aus Belgrad melden, daß japaniſche Offiziere die Balkanhalbinſel bereiſen, um dort militäriſche Stu⸗ dien zu machen, hauptſächlich aber darum, weil ſie aus⸗ kundſchaften wollen, über welche militäriſchen Mittel die Türkei im Falle eines Krieges disponieren kann. Es ſoll ſich um ein japaniſch⸗türkiſches Bündnis bei einem eventuellen Kriege mit Rußland handeln.— Einſt⸗ weilen iſt das mehr als Phantaſie, es iſt Schwindel; denn die Türkei beſitzt heute wahrlich ſehr wenig Bündnis⸗ wert. * Der preußiſche Gerichtsvollzieher gegen ruſſiſche De pets, das iſt das Allerneueſte. Von einem deutſchen Gericht ſind ruſſiſche Staatsdepots bei der Firma Mendelsſohn in Berlin mit Beſchlag belegt worden. Es handelt ſich um den Prozeß wegen des Dampfers„Anhalt“. Bekanntlich hat Rußland während des letzten Krieges auf den Namen des Reichs⸗ deutſchen Helfer den Dampfer„Anhalt“, der mit Mu⸗ nition nach Wladiwoſtok geſandt wurde, ge⸗ chartert, dann das Schiff angekauft und Helfer eine ſehr bedeutende Entſchädigung für den Fall des Gelingens ſeiner gefährlichen Fahrt ſchriftlich zugeſichert. Als der Friede von Portsmouth geſchloſſen wurde, war die„An⸗ halt“ erſt auf dem Wege nach Wladiwoſtok bis Kiautſchou gekommen. Die ruſſiſche Regierung hat danach die aus⸗ bedungene Zahlung verweigert. Dieſe Zahlung war aber, da in dem Vertrage keinerlei Klauſeln von den ruſſiſchen Bevollmächtigten eingefügt worden waren, unbedingt fällig geworden. Inzwiſchen war es dem ruſ⸗ ſiſchen Konſulin Kiautſchou auf irgend welche Weiſe ge⸗ lungen, den Dampfer„Anhalt“ mit ſeiner Fracht nach Wladiwoſtok zu ſchaffen. Infolgedeſſen hat Helfer die ruſſiſche Regierung ſeinerzeit auf vier Millionen Rubel Schadenerſatz verklagt. In dem ſeit Jahren ſpielenden Prozeß hat nunmehr, ſo wird gemeldet, das deutſche Gericht Helfer die Zahlung zugeſprochen und gleichzeitig die ruſſiſchen Staatsdepots bei der Firma Mendelsſohn mit Beſchlag belegt. Danach wird die ruſ⸗ ſiſche Regierung alſo wohl oder übel zahlen müſſen. England. * England ſteht im Zeichen der Wahlen, und da iſt es verſtändlich, daß die liberale Regierung auf ein⸗ mal von ihr ſonſt unbekannten ſozialen Neigungen be⸗ fallen wird. In einer an ſeine Wähler gerichteten Flug⸗ ſchrift nimmt Handelsminiſter Churchill Bezug auf die Unterſuchungen, die er im Oktober dieſes Jahres über die Arbeiterverhältniſſe in Deutſch⸗ land angeſtellt hat. Er ſpricht ſich außerordentlich lobend über das deutſche Syſtem der Kranken⸗, Invali⸗ ditäts⸗und Altersverfſicherung aus und erklärt, er ſei erfüllt von Bewunderung für den beharrlichen Geiſt, der den vielen Ruhmestaten der deutſchen Nation dieſes ſoziale Bollwerk hinzugefügt habe, er ſei aber auch von der Hoffnung erfüllt, bald in England ein Syſtem eingeführt zu ſehen, das alle in Deutſchland gemachten Erfahrungen und außerdem noch die Ar- beitsloſenverſicherung umfaſſe.— Unter libe⸗ ralem Regime hat England das ſicher nicht zu erwarten! Türkei. b Die herannahende Kultur als Unruheſtifter? Nach Meldungen über Konſtantinopel ſind in Bagdad wegen der Konzeſſionierung der Schiffahrt auf dem Euphrat und Tigris blutige Unruhen ausgebrochen. Der Miniſterrat beſchloß, Maßnahmen zur Herſtellung der Ruhe zu treffen. Aus Stadt und Land. „ Eiſenbahnunfall. Zwei Perſonenwagen des Vor⸗ mittagszuges Kaſſel Naumburg ſind am Dienstag unweit Wilhelmshöhe entgleiſt. Eine Anzahl von Paſſagieren erlitt geringe Verletzungen. Da der Führer des Zuges ſofort ſtark bremſte, wurde ein größeres Unglück verhütet. .** Der Polizeihund wird tuiemer vielſeitiger. Neuer⸗ dings wird er auch anonymen Briefſchreibern gefährlich. Ein Fall, der ſich der„Gend.⸗ und Schutzmannsztg.“ zufolge in Fichtelberg in Bayern zugetragen, beweiſt das. Dort wurden in letzter Zeit in der Stadtpfarrkirche ver⸗ wird jetzt auch wohl ſeine Strafe„fortſetzen“. Baden in Deutſchland voran. Prof. Dr. Brunner in Pforzheim iſt mit Staatsminiſterialentſchließung zum Zweck der ſyſtematiſchen und energiſchen Bekämpfung der Schundliteratur auf ein halbes Jahr beur⸗ laubt worden. Prof. Brunner wird ſowohl literariſch Vorträge in größeren deutſchen tätig wie auch durch Städten wirkſam ſein. * Der verſchwundene Ballon„Luna“ des ſächſi⸗ ſchen Vereins für Luftſchiffahrt iſt Gegenſtand eifrigen Suchens. Die Regierungen von Schweden, Norwegen, Dänemark und Rußland haben dem Sächſiſchen Verein für Luftſchiffahrt in Dresden mitgeteilt, daß ſie Nach⸗ forſchungen nach dem Ballon„Luna“ anſtellen laſſen, der, wie berichtet, Dresden vor einer Woche verließ und zuletzt am Sonntag bei den Aalandsinſeln geſehen wurde. Man nimmt immer noch an, daß der Ballon in ent⸗ legenen Gegenden landen mußte, die keinen Telegraphen⸗ verkehr haben. Der einzige Inſaſſe des Ballons, Leut⸗ nant Richter, war reichlich mit Proviant verſehen. * Diebſtähle im Großen. In Pförring in Ober⸗ bayern wurde der mit ſechs Jahren Zuchthaus vorbe⸗ ſtrafte Krämer Rottenanger als Brandſtifter und als Haupt einer noch aus ſeinem Schwiegervater, ſeinen El⸗ tern und ſeinen Geſchwiſtern beſtehenden Bande er⸗ mittelt, die nur von Einbrüchen, Räubereien und Dieb⸗ ſtählen lebte. Der Verhaftete hatte zur Verdeckung eines Diebſtahls vor Weihnachten einen Brand gelegt, dem zwei Wohnhäuſer, Scheunen und Nebengebäude zum Opfer fielen. Ein Oberſtaatsanwalt als Mörder. SahibBei, Oberſtaatsanwalt beim Tribunal erſter Inſtanz zu Miha⸗ litſch im Wilajet Bruſſa, erſchoß, wie aus Konſtanti⸗ nopel gemeldet wird, beim Verlaſſen des Gerichts zwei Perſonen, die er im Verdachte hatte, daß ſie ein Atten⸗ tat auf ihn beabſichtigten. Der Juſtizminiſter beauf⸗ tragte den Gerichtshof von Bruſſa, einen Richter nach Mihalitſch zu ſenden um den Vorfall zu unterſuchen. r Muttermord aus Fahrläſſigkeit. Die beiden zwölf und ſechzehn Jahre alten Söhne des Ehepaares Sou⸗ vignet in dem Dorfe Chenereilles im Departement der oberen Loire haben am Dienstag ihre Mutter ge⸗ tötet. Sie ſollen dieſes Verbrechen nicht abſichtlich, ſondern aus Fahrläſſigkeit begangen haben. Sie haben wahrſcheinlich mit dem Jagdgewehr ihres Vaters geſpielt, wobei der Schuß losging und die Mutter tötete. Die beiden Knaben ſind flüchtig geworden, und man vermutet, daß ſie ſich in dem nahen Fluß Lignon ertränkt haben. * Maſſenbetrieb in der Rechtſprechung. Für die große Bezechtheit in gewiſſen Vierteln Londons während der Weihnachtsfeiertage und für die ſchnelle Gerichts⸗ barkeit in England ſpricht die Tatſache, daß der Polizei⸗ richter des Tower Bridge-Viertels von 69 der ſchweren Trunkenheit Angeklagten 10 freiſprach und 59 verur⸗ teilte, und das alles im Verlaufe von 60 Minuten.— „Wie lange hätte das Gerichtsverfahren in Deutſchland gedauert?“ ſo fragt die ob dieſer Leiſtung ganz ent⸗ zückte Senſationspreſſe dazu.„Was mögen bei dieſem rechtſprecheriſchen Maſſenbetriebe wohl für Urteile heraus⸗ gekommen ſein?“ iſt unſere Frage dazu. ** Die böhmiſche Eiſenbahnkataſtrophe wirft in ihren Einzelheiten auf die Zuſtände und Beamtenverhältniſſe in Oeſterreich gerade kein günſtiges Licht. Der Bahnaſſiſtent Alois Zeis, der wegen des ſchweren Zugzuſammen⸗ ſtoßes bei Uhersko in Böhmen verhaftet wurde, iſt heute aus der Haft entlaſſen worden, nachdem er die ehrenwörtliche Erklärung abgegeben hatte, daß er ſich von der Station nicht entfernen werde. Zeis kehrte dar⸗ auf zu ſeiner Familie zurück. Er leidet ſeit dem Früh⸗ jahr an einer ſchweren Nervenkrankheit(1). Ein Bahnarzt hatte damals konſtatiert, daß ihn die Folgen der Krankheit zur Ausübung des Verkehrsdienſtes unfähig machten. Zeis ſuchte daraufhin ſeine Enthebung vom Verkehrsdienſte nach. Dem Geſuche wurde jedoch nicht ſtattgegeben. In Uhersko, wohin er vor kurzer Zeit verſetzt wurde, hatte er ſchweren Dienſt zu leiſten. Durch dieſe kleine Station gehen täglich 57 Züge. Es kam vor, daß Zeis ſich ununterbrochen 18 Stun den im Dienſte befand.— In Prag und Greifenberg hat unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Beiſetzung der bei der Kataſtrophe umgekommenen Perſonen ſtatt⸗ gefunden. In Uhersko wurde der doppelgleiſige Verkehr wieder aufgenommen. * Der Kampf mit dem Löwen. In der zoologiſchen Abteilung des Londoner Kriſtallpalaſtes wurde ein Wärter von einem Löwen angefallen und ſchwer verletzt. Der mächtige, fünfjährige Löwe„Prinz“ wurde eben gefüttert, als der Wärter Gardiner, der ihn ſchon ſeit langem bedient hat und 15 ſehr vertrautem Fuße mit ihm ſtand, ſeine Hand durch das Gitter des Käfigs ſteckte, um ihn zu ſtreicheln. Der Löwe, der offenbar glaubte, der Wärter wolle ihm ſein Futter wegnehmen, ſchlug ſofort ſeine Zähne in den Vorderarm des Mannes und hielt ihn feſt. Alle Bemühungen, ihn zu befreien, waren lange vergeblich; der Rachen des Löwen hielt ihn wie in einem Schraubſtock feſt. Endlich gelang es einem an⸗ deren Wärter unter ungeheurer Aufregung, eine Eiſen⸗ ſtange in das Maul des Löwen zu zwängen, worauf dieſer ſein Opfer fahren ließ. Gardiner wurde, halbtot vor Schmerz und Angſt, in das nächſte Hoſpital ge⸗ ſchafft, wo man fand, daß der Vorderarm furchtbar zer⸗ fleiſcht war und wahrſcheinlich amputiert werden muß. Der Nordpolſchwindel Dr. Cooks wird jetzt gründ⸗ lich nachgeforſcht werden. Obwohl die Zurückweiſung der Anſprüche Cooks durch das Kopenhagener Univerſitäts⸗ komitee endgültig feſtſteht, verlautet dennoch, daß das Komitee beſchloſſen hat, den Originalbericht des Kapitäns Looſe über die Fälſchung der Cookſchen Obſervationen, der hier Ende der Woche ankommt, einer kritiſchen Re⸗ viſion zu unterwerfen und mit dem Berichte Cooks zu vergleichen. Das Ergebnis dieſer Unterſuchung ſoll als Supplement zu den Feſtſtellungen des Komitees ver⸗ öffentlicht werden.— Wie ſteht's nun mit der Nach⸗ ſchiedene Droh⸗ und Schmähbriefe vorgefunden. Auf Ver⸗ anlaſſung der Staatsanwaltſchaft Bayreuth wurde Schutz⸗ mann Frank in Bamberg mit ſeinem Polizeihund„Lord“ nach dort beordert. Der Hund arbeitete eine Spur aus, die in die Wohnung eines in Fichtelberg bedienſteten Mädchens führte, das ſchon längſt als Miturheberin dieſer Briefe verdächtig war.„Lord“„verbellte“ die Frauens⸗ perſon, die mit einem Burſchen befreundet iſt, der vor kurzem von der Strafkammer in Bayreuth wegen Ab⸗ faſſung anonymer Briefe 4 Monate Gefängnis erhielt. Er hat dies Geſchäft höchſtwahrſcheinlich fortgeſetzt, und — F W ˙w CC ²˙¹ iA—AdN. ̃²̃ T' re kin ein um wer Sb! gel. cb Reh gesch Aug lot; zwöl gefll ſchweren prufung der Behauptung des anderen Nordpolentdeckers Peary? ** Die Angſt vor dem 100 Geburtstage. In dem von Rumänen bewohnten Dorf Fogoras iſt vor einigen Tagen eine 99jährige Frau geſtorben. In der dritten Nacht nach dem Begräbnis gruben die Ortsbewohner die Leiche wieder aus und verbrannten ſie. Als man die Leute verhaftete, gaben ſie, ſo ſchreibt man der„Tägl. Rundſchau“, zu ihrer Rechtfertigung an, die Verbrennung ſei nach landläufigem Glauben eine Not⸗ wendigkeit geweſen, um zu verhüten, daß jenes Unheil entſtehe, das unfehlbar komme, wenn ein Menſch gerade im Jahre vor ſeinem 100. Geburtstage ſterbe. Wenn man nicht ſo vorgegangen wäre, ſo wären genau am Tage, wo die Verſtorbene ihren 100. Geburtstag zu er⸗ reichen gehabt hätte, im Dorfe 100 Perſonen ge⸗ ſtorben. Durch die Ausgrabung und Verbrennung würden alſo 100 Menſchen vom ſichern Tode bewahrt. Aus Nah und Fern. — Vergeſſet die Poſtboten nicht. Neujahr naht heran, die frohe Zeit des Gebens und des Beſchenkens. Jahraus, jahrein, im Sommer und im Winter treibt des Dienſtes gleichgeſtellte Uhr den Poſtboten hinaus bei jeder Witterung. Es iſt ein ſtrenger, auftreibender Dienſt und gerade jetzt iſt es doppelt und dreifach ſchwer, da die Zahl der Poſtſendungen eine ſehr große iſt. Da iſt es denn nicht unangebracht, wenn wir dem Poſtboten, der uns das ganze Jahr über ſo manche erhoffte Nachricht übermittelt, zu Neujahr eine kleine Gobe verabreichen. -r. Mörlenbach, 30. Dez. Nächſten Sonntag, den 2. Januar hält der Turnverein ſeine diesjährige Abend- unterhaltung im Gaſthaus„zur Krone“ ab. Im Laufe der letzten Jahre hat der Verein gezeigt, daß ſeine Leiſtungen alle Anweſenden im vollſten Maße befriedigten. In dieſem Jahre hat nun der Verein ein beſonders abwechslungsreiches und reichhaltiges Programm vorgeſehen und iſt deshalb jedem zu empfehlen, ſich bei dieſer Gelegenheit einen genußreichen und frohen Abdend zu verſchaffen. — Maunheim, 30. Dez. Ein hleſiger Metzgermeiſter hatte eine faule Kundin, die mit einer nicht unbeträchtlichen Schuldſumme im Ruͤckſtande war. Eines Tages traf die Frau des Metzgermeiſters das Dienſtmädchen der Kundin auf der Straße.„Wohin?“ fragte die Meiſterin und das Mädchen erwiderte harmlos:„Einen Hundertmarkſchein wechſeln laſſen“.„Geden Sie her, ich wechsle Ihnen, meinte die Meiſterin, nohm dem Mädchen den Schein aus der Hand, zahlte ihm unter Abzug des Schuldenbetrags der Herrſchaft das übrige Kleingeld heraus und ſegelte triumphierend von dannen. Leider wird die Geſchichte ein Nachſpiel haben. Gegen die Meiſterin iſt ein Verfahren wegen Straße nraubs im Gange. — Hemsbach, 28. Dez. Wie die„Pfälz. Pr.“ meldet, ſtieß auf der Station Hemsbach eine Nachſchubmaſchine auf den letzten Wagen eines mit Milttärurlaubern beſetzten Zuges. 13 Soldaten erlitten leichte Kopfverletzungen. Der Materialſchaden iſt unbedeutend. — Balzenbach(Amt Weinheim), 29. Dez. Erhängt hat ſich geſtern der z. Zt. bei der 10. Kompagnie des Grenadier-Regiments 109 in Karlsruhe dienende Philipp Eidenmübler, der hier auf Uclaub war. Die Beweggründe ſind bis j tzt unbekannt. Eine Urlaubsüberſchreitung kommt nicht in Betracht, da der Urlaub des Soldaten bis zum 29. ds. Mts. erteilt war. — Kirchheim bei Heidelberg, 30. Dez. Der Tag- löhner Hauck von hier wollte ein Fläſchchen Benzin von einem Schaft herunterholen, während er in der einen Hand ein brennendes Licht hielt. Das offene Fläſchchen fiel aber um und das Benzin entzündete ſich, ſo daß der Bedauerns- werte am Kopf und Oberkörper gräßliche Brandwunden erhielt. 0 Offenbach, 30. Dez. Das ſieben Jahre alte Söhnchen des Wirtes Haberland ſpielte am Freitag mit einem gleichalterigen Kameraden im Zimmer. In einer unver- ſchloſſenen Schublade fanden die Kinder einen geladenen Revolver, den ſie herausnahmen. Beim Hantieren mit dem gefährlichen Spielzeug krachte plötzlich ein Schuß und die Kugel traf den kleinen Haberland direkt ins Herz, ſodaß er tot zu Boden ſtürzte.— Zwei Schulknaben von zehn und zwölf Jahren verſuchten verſchiedentlich, Wechſel, die ſie ſelbſt gefälſcht hatten, in Umlauf zu ſetzen. Anſtrem Wandkalender zum Geleit. Nehmt den Kalender von der Wand Den hallwerſchlißnen, farblos alten, Der dieſes lange Jahr hindurch So treulich dort hat ausgehalten. Auf dem ſo manches ward notiert, Wie: Zahlungsfriſten, Steuertage, Zeitungsbeſtellung und was ſonſt Macht Freude oder auch macht Plage. Auf dem ſo mancher rote Strich An Freud' erinnert oder Leiden. Nehmt den Kalender von der Wand Und laßt uns heute von ihm ſcheiden. Denn ſeine Zeit erreicht ihr End'. Das alte Jahr packt ſeine Sachen, Um, wie es ſchicklich iſt und recht, Den neuen Tagen Platz zu machen. Da nun die Wand ſo öd' und leer, Wo der Kalender hat gehangen, Sei Euch ein neuer hut' gebracht, Den laßt dort ſtatt des alten prangen. Und nehmt zum Schluß als unſern Wunſch: Nur glückhaft' Tage, freud'ge Stunden Mag er als treuer Hausgenoß Bis zu dem nächſten Jahr bekunden. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim —.——. * Billige Preise/ H 6* * · Damen- u. Hinderconfeclion, cee Keidenſtofſe, Boumtbolliboren, Putz, Weib. u. Volliboren, Ndsche, 0 Gardinen, Teppiche und Bellen. HerbstiegVinlerbedarf J Füùn den gyosse Hustwah in Gute Bedienung/ 7 1 Staunend billiger Möbel- Verkauf ler biranlle für gute Duaſlät Günstigste Bezugsquelle für Brautleute! 1 Teilzahlung gestattet!! Spez.: Kompl. Schlafzimmer Kompl. Küchen a. pol. Chiffonier.. 48.— „„ Vertiko.. 48.— „„ Splegelschrank 75.— „ Plüschdiwan a. Fed. 45.—, 55.—, 65.— „ Chalselongue.. 32.— „ Zteil. Wollmatraze mit Polster 25.— „ Stahlrost m. Gegen- druck u. Schon. 18.— Grosses Lager lackierter Möbe! la. lack. 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Mirchlicher Feier: ere an Gen. 2 2 Kommunion der Altersgenossinnen u.-Genossen 2 S weltlicher Feier: 8 2 77 2 2 Kaiser“ bei Herrn Georg Winkler 2 Konzert Ball. 1 All. 2 8 Alle 1859 Geborene und deren — Familienangehörigen sind dazu freundlichst S eingeladen. a 2 2 Das Fest-Komitec. 2 eee ee Nouaprskarted, beschäffspöchel Notes, Brieforuner, Harmonikas, Feuerwerk mit meine verſchiedener Neuheiten, in empfehlende Ert nerung. Joh. Klee X., Papier- 1. Schreibwaren Lamperth imerſtroß SSS SSS e- ee 0 Stemm- u. Ringklubz , vF̃„bGermania“ EINLADUNG. Y Uhr, im Gasthaus„Zum Kaiserhof“ stattfindenden BAL erlauben wir uns, unsere werten Mitglieder nebst Angehörigen ergebenst einzuladen. DER VORSTAND. I SpundEMBERGER V VEINHEIM 4 GEGR. 1678 EMpFIE HTT sich i NAusfäh Runs mobeknen. 22 GRNB-DEehKmreR SAUSERS TE AuSFUHRHUASG. REELLE FRE IS E. 1 SONNTAGS W 5 0 daher. Prenel Maunbeim Abr. Pran! 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Da der Kalkbezug zur Düngung nächſtens erfolgt, iſt die Quantitätsbeſtellung umgehend erforderlich. Der Vorſtand. Ortsgewerbeverein Viernheim. Kommenden Sonntag, den 2. Jaunar 1910, mittags 4 Uhr findet im„Engel“ ein höchſt wichtiger Vortrag des Herrn Lehrers Lotz aus Offenbach über:„Welche Be⸗ 17,52%% Trotein und deutung haben die vorgeſchlagene Zuſatzverſicherung und Hinterbliebenenfuͤrſorge für die Handwerker?“ ſtatt. Alle Handwerker und ſonſtige Intereſſenten ſind zu dieſem Vortrage höflichſt eingeladen. Der Vorſtand. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“. Sonntag, den 2. Januar 1910, nachmittags halb 4 Uhr findet bei Kamerad Neuhäuſer„Zum Ochſen“ unſere diesjährige General-Versammlung ſtatt, wozu die Kameraden höfl. eingeladen und um vollzähliges Erſcheinen gebeten werden. Tages-Ordnung: 1. Rechenſchafts⸗ Bericht, 2. Wahl des Vorſtandes, 3. Kaiſergeburtstagsfeier, 4. Verſchiedenes. Der Vorſtand. Fußballkub„Allemania“ Viernheim. Heute Freitag Abend halb 9 Uhr im Lokal „Zum grünen Baum“ Zusammenkunft Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der 1. Kapitän. SS Die Schreibwaren- und Papierhandlung Joh. Scehweikart empfiehlt für kommenden Jahres-Wechsel Neujahrswunsch-Karten Geschàäftsbücher, Notes, Brief. ordner, Geschäfts-Abreiss- und Andere Kalender u. S. wi. S ο Fſt. Punſch Eſſenzen Rum, Araec Port⸗Wein, Kandiszucker Citronen, Orangen Aepfel, Birnen, Nüſſe. Nikolaus Werle Hügelstrasse. Leuſter⸗Leder in nur erſter Qualität kaufen Sie ſehr vorteilhaft bei Nikolaus Stumpf 1 Bismarekstrasse Nr. 5. OOO O οο οα οαοο οο OOOO OOO O0οοοοo Landw. Bezugs- U. 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