2— * 93292820 ess ses sse oeeese ese 4 3 — . N e 25 55 8 8 Viernheimer Jeitung⸗ Erscheint dreimal wöchentlich Werſtage, Bonner gags u. Samſtags wit den Beilagen: „Sonmtat ant u.„Soumtagsfeier“. Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einfchkießl. Trägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Amtsblatt 2 der Großherzoglichen Fürgermeiſterei Nie Verbeiteiſte und geleſenſte Zeitung in Diernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. rnheim. Vieruheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Telerhon⸗Ruf 20. Die„Fuſion“ der linksliberale Parteien. ! Bekanntlich hat vor einigen Tagen die„Sü Volkspartei“ beſchloſſen, ſich für das linksliberale Eini⸗ gungsprogramm auszuſprechen. Das veranlaßt die kon⸗ ſervative„Kreuzzeitung“, ſich in folgender Weiſe mit den Einigungsvorſchlägen der linksliberalen Geſamtpartei zu beſchäftigen: Die Wünſche, die an die Einigungsvorſchläge von ver⸗ ſchiedenen Seiten geknüpft werden, ſind zwar zahlreich und vielſeitig genug, aber ſchließlich wird man wohl vom Hanſa⸗Bund lernen, wie man es machen muß, allen und den unmöglichſten Wünſchen gerecht zu werden. Man ddeutſche braucht bloß vieldeutige Verheißungen anzu⸗ bringen und am rechten Orte Schweigſamkeit zu üben. Dann geht die Sache eine ganze Weile. Der Name der neuen Partei„Deutſche Freiſinnige Volkspartei“ gefällt den Linksliberalen im allgemeinen wenig. Den einen iſt er zu lang, den andern nicht popu⸗ lär genug. Hauptſächlich ſcheint er aber aus dem Grunde Widerſpruch zu erfahren, weil er im Grunde genommen nichts weiter bedeutet als die Uebernahme der alten Firma der ſtärkſten liberalen Gruppe auf die neue Ge⸗ ſamtpartei. Man ſchlägt ſtatt dieſes Namens vor, die neue Partei mit dem alten, bewährten Namen„Fort⸗ ſchrittspartei“ zu benennen. Das iſt aber dem demokra⸗ tiſchen Boruſſenkoller zu„ſpezifiſch preußiſch“, und da⸗ mit dürfte dieſe Bezeichnung wohl abgetan ſein. Andere Vorſchläge gehen darauf hinaus, für die linksliberale Geſamtpartei die Bezeichnung„Volkspartei“ ohne jedes Beiwort zu wählen. Eine Volkspartei ſei, ſo wird argu⸗ mentiert, ſelbſtverſtändlich freiſinnig, und deutſch ſei jede Partei, alſo ſtelle der Name„Volkspartei“ die beſte Lö⸗ ſung dieſer ſchwierigen Frage dar. Wir zweifeln daran, daß dieſer Vorſchlag Annahme finden wird. Zum Fiſchen im Trüben würde er wohl geeignet ſein, aber als Be⸗ zeichnung einer beſtimmten politiſchen Partei iſt er un⸗ tauglich; denn die Vorſtellung, daß eine deutſche Volks⸗ partei freiſinnig ſein müſſe, iſt abſurd. Was das Einigungsprogramm betrifft, ſo findet es, eben weil es der Auslegungskunſt einen ziemlich weiten Spielraum läßt, ziemlich allgemeinen Beifall. Von ein⸗ zelnen Seiten wird hervorgehoben, daß heutzutage Pro⸗ gramme keine maßgebenden Rollen mehr ſpielen, ſondern daß es auf die Aktion und auf die Organiſation am meiſten ankomme. Dieſe Anſichten haben zweifellos viel für ſich, namentlich in Bezug auf die reinen Agitations⸗ parteien, die ſich ohnedies an ihre Programme nicht ſon⸗ derlich zu binden pflegen. Als beſonders wichtig wird von einer Seite betont, daß das Einigungsprogramm ſo be⸗ ſchaffen ſei, daß es in kaum einem Punkt den Jung⸗ aufrichtigen, religiöſen, ebenſo poetiſchen wie tapferen den“ Auguſt liberalismus von der Seite des Linksliberalismus ſcheu. Deutſchen Italien, von der weltlichen Macht des 9 chen könne Das mag der Nationalliberglismus. bei dem Papſtes und dem Linſtere, Mfocfentum bosvo; Der Arabiens unternommen Dann 7. ˙ nn— 2— C 1010. Dienſtag, den II. Januar alſo Eroberungen gemacht werden ſollen, als beherzigens⸗ werten Avis betrachten. In Süddeutſchland ſind noch mancherlei Wünſche, das Programm zu ergänzen, hervorgetreten. Dort will man, daß die grundſätzliche Anerkennung der politiſchen Gleich⸗ berechtigung der Frauen in Bezug auf das aktive und paſſive Wahlrecht in Reich, Staat und Gemeinde dem Pro⸗ gramm eingefügt werde. Die„Demokratiſche Vereini⸗ gung“ iſt in ihrem neuen Programm dieſem Wunſche be⸗ reits zuvorgekommen. Vielleicht überlegt ſich der links⸗ liberale Einigungsausſchuß dieſe Sache noch; ſie würde einen weiteren Berührungspunkt mit der Sozialdemokratie te und für die Großblocktaktik nicht zu verachten ein. 2 0 7 14 7* Der reichsländiſche Schulkampf. O dDer Staatsſekretär Zorn v. Bulach in Straßburg hat mit ſeinem gänzlich unbegründeten Schreiben an die beiden reichsländiſchen Biſchöfe offenbar im Sinne der Reichsregierung gehandelt. Wäre das nicht der Fall, ſo wäre ſicher von Berlin aus ſchon irgend eine Kundgebung erfolgt. Die liberale Senſationspreſſe läßt ſich zwar aus Rom melden, im Vatikan erwarte man eine baldige Beilegung des elſaß⸗lothringiſchen Konfliktes, da man meint, daß die Reichsregierung nicht die Abſicht hegen könne, ſich mit dem Klerus und den Katholiken zum Schaden des Germaniſierungswerkes zu überwerfen. In den Kreiſen der Kurie hält man es auch für unwahr⸗ ſcheinlich, daß die Regierung ein Eingreifen des Vatikans erbitten werde, da es ſich um eine rein religiöſe Ange⸗ legenheit handle, in der der Vatikan die Biſchöfe ſchwer⸗ lich desavouieren könnte. Das iſt aber nichts anderes als ein Verſuch, die Regierung gegen die Kirche ſcharf zu machen. Scharf genug aber iſt dieſe Regierung gegenüber dem Katholizismus bereits. Denn man braucht ſich nur anzu⸗ ſehen, wer und was der„Allgemeine deutſche Lehrerverein“ iſt, um zu wiſſen, woher der Wind weht. Dieſe frei⸗ ſinnige Lehrerorganiſation iſt für den poſitiven Gottes⸗ glauben in jeder Form, möge es nun der Katholizis⸗ mus, der Proteſtantismus oder der jüdiſche Glaube ſein, der erbittertſte und gefährlichſte Feind. Man braucht nur einen Blick in die Spalten ſeiner Preſſe zu werfen, um das zu wiſſen. So lange er beſtanden hat, hat er immer wieder Proben ſeines maßloſen Haſſes gegenüber jedem Gottesglauben, vor allem aber gegenüber dem Katholizismus, beigebracht, und zwar in üppiger Fülle. Zum Preiſe der Erfolge der deutſchen Waffen im Jahre 187071 wurde in der„Allg. Deutſchen Lehrer⸗ zeitung“(Jahrg. 1871 Nr. 41) u. a. geſchrieben: „Den finſteren von Rom aus verfochtenen Nacht⸗ geburten des Mittelalters ſtehen entgegen und fechten die 26. Jahrgang. land wird ſich freuen, wenn klerikalen Joch und Deutſchland.“ f Der 1871 gegründete katholiſche Lehrerinnenverein in Wien wurde in Nr. 28, S. 225, desſelben Jahrganges der „Allg. Deutſchen Lehrerzeitung“ als„Schürzengarde“ der „ſchwarzen Armee“ bezeichnet. Der Jahrgang 1884, Nr. 4, S. 31, ſpricht von den„Schmerzen einer herſch⸗ luſtigen Kirche“. In Nr. 44 desſelben Jahrganges wird auf S. 392 geſprochen von dem„freien und be⸗ freienden Geiſt der Reformation, durch den die Schulen losgelöſt wurde aus den Banden der ſtagnierenden Papſt⸗ und Prie ſter kirche“. Im Jahrgang 1888, Nr. 17, wird in einem Gedenkblatt Ulrich von Hutten unter lauter Schmähungen und Beleidigungen gegen die katholiſche Kirche gefeiert und zum Schluß wird geſagt:„Das Ideal deines Lebens iſt heute ver⸗ wirklicht: das politiſch große evangeliſch-freie Deutſch⸗ land verneigt ſich vor dir, Ulrich von Hutten.“ In Nr. 47 desſelben Jahrganges wird die Volksſchule bezeich⸗ net als„des Staates treueſter Diener und Verbündeter und damit zugleich des Volkes beſter Waffenlieferant in dem Kampfe gegen die v olks⸗ und ſtaatsgefähr⸗ lichen Beſtrebungen der kirchlichen Hierar⸗ chiſe und ihrer Verbündeten“. Und ſo geht es all die Jahre weiter. So ſei noch eines Vortrages gedacht, den Dr. Penzig von der„Ethi⸗ ſchen Geſellſchaft“ im Berliner Lehrerverein, einem Zweig⸗ verein des Allgemeinen deutſchen Lehrervereins, am 12. September 1904 gehalten hat, worin er erklärte: „Wir müſſen dahin ſtreben, daß ein allgemein chriſt⸗ licher(1) Unterricht für Juden, Heiden, Moslamim er⸗ teilt wird, in welchem es darauf ankommt, daß man an Gott glaubt, oder an Chriſtus.“ So. ſieht der neueſte Schützling der Regierung unſeres auf criſtlicher Grundlage ſtehenden deutſchen Reiches aus! Die Leitung des Vereins iſt natürlich mit der Re⸗ gierung einverſtanden. Wie man in Berliner Blättern leſen kann,„begrüßt ſie das Vorgehen der Re⸗ gierung mit lebhafter Genugtuung“! Das iſt zu verſtehen. Das Vergnügen, in ſeinem Kampfe gegen die Religion und gegen den Religionsunterricht in der Schule die Regierung auf ihrer Seite zu wiſſen, dieſes Vergnügen ward ihnen bisher noch nicht zu teil, das blieb dem Zeitalter des„Kanzler-Philoſophen“ vorbehalten. n Italien ſeine Freiheit vom ſeine Einheit erhält ſo wie Burchhardt ein Gerichtsvollzieher? (O) Ein geheimnisvoller Schleier umgibt bekanntlich die Lebensgeſchichte des vor Zirka zwei Wochen in der „Kaffeeprovinz“ Pemen in Arabien auf der Reiſe von Sana nach Talis ermordeten deutſchen„Forſchungsreiſen⸗ Burchhardt. Man weiß nur, daß er ein Sonderling war und wiederholt Reiſen in das Innere hatte. deren letzte ihm ſo ver⸗ * Zelbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 51(Nachdruck verboten.) Bella ſtand hinter ihm. Blaß bis in die Lippen, mit ge⸗ rungenen Händen ſchaute ſie bald auf das Bild. bald auf den faſſungsloſen Friedel. Aber ſie bemeiſterte mit dem Heroismus des liebenden Weibes die eigene Seelenqual, um ſie dem Geliebten zu verkürzen. „Gehen wir!“ ſagte ſie, Friedel leiſe die Hand auf den Arm legend.„Ueberraſthungen taugen doch nicht. Ich hätte Sie vor⸗ bereiten müſſen. Verzeihen Sie mir.“ „Laſſen Sie, laſſen Sie!“ antwortete er, ganz in den Anblick ſeiner Schöpfung verſunken.„Ja, es packt mich, und es zerquält mich, aber ich liebe meine Arbeit, wie ich das Weib liebe, dem ſie gegolten, ewig!“ Sie zuckte zuſammen, als habe ſie einen Streich empfangen, und dann trat ſie von ihm fort, in die Fenſterniſche, um bitter⸗ lich zu weinen. Darum alſo hatte ſie ſich die Qual dieſes herrlichen und doch faſt gehaßten Bildes ins Haus genommen! „Ewig!“ Noch einmal ſagte Friedel traumverloren das bedeutſame Wort. Es klang wie ein Schwur. Er achtete nicht auf Bella, er wußte kaum, wo er ſich befand. Er ſah Etta vor ſich ſtehen, er hörte ihr ſüßes Plaudern, den girrenden Lachton ihrer Stimme...!“ „Herr Gott, nicht vergeſſen zu können!“ 0 Er hatte wohl zu lange vor dem Bilde geweilt. Am Ende hielt ihn die Schloßherrin für einen recht eitlen Patron der ſich in Selbſtbewunderung nicht genug thun konnte. Seine Augen ſuchten Bella. Vergebens. Sein guter Kamerad hatte ihn nicht ſtören wollen. „Ein prächtiges Mädchen, dieſe Bella! Klar, feſt, verſtändig, * ohne alle Eitelkeit!“ Erſt am Nachmittag konnte er Bella für den Ankauf des Bildes danken. „In Ihren Händen ſehe ich es am liebſten!“ ſagte er ein⸗ aß, Viel ſpäter, bei einem Spaziergang, ſcherzte er über die „Amerikanerin“, die ſeine„Selbſtliebe“ über den Ozean habe entführen wollen, was ihm durchaus nicht in den Kram gepaßt hätte.„Das beſte Schaffen erhält man gern dem Vaterlande“, meinte er. „Sie haben viel für die Fremde gearbeitet“, antwortete ſie ein wenig vorwurfsvoll. „Der Deutſche ſchätzt erſt, was ihm der Fremde preiſt!“ ent⸗ gegnete Friedel mit Humor.„Aber vielleicht iſt ſeine Vater⸗ landsliebe darum am tiefſten, weil er nichts davon weiß.“ „Sie haben ſie empfunden?“ fragte ſie ernſt. „Das weiß Gott!“ antwortete er.„Wer möchte deutſche Art und deutſches Weſen miſſen, deutſche Kunſt und— ein deutſches Weib?“ Er ſah ihr lange ſinnend in die klaren Augen. Und halb un⸗ bewußt kam ihm der Gedanke:„Wie glücklich iſt der Mann zu preiſen, dem ſie ihre Liebe giebt!“ Erſt viel ſpäter entgegnete er: „Ich lächle oft über diejenigen, die die Zeit verdammen, in welcher wir leben. Es iſt eine wühlende, ringende, und deshalb an Fäulnis und Grauſamkeit reiche Zeit, aber ſchön iſt es doch, in ihr zu ſtehen, hoch, hoch oben, über den Thälern, und in das Morgendämmern rings hineinzurufen„Es wird Licht!“ —— Die Dorfleute, in ihrer Naivität vielleicht die aller⸗ ſchlaueſten, weil ſie unmittelbar von der Natur lernen, tuſchelten zuweilen miteinander, wenn ſie das Schloßfräulein ſtets in Be⸗ gleitung des Malers ſahen. Denn Fräulein Hungar, die alt und bequem geworden, konnte ſich kaum mehr entſchließen, die an⸗ ſtrengenden Tagesmärſche Bellas zu teilen. Frau von Kroſinsky aber nannte für ihre Perſon Spazierengehen Zeitverſehwendung. „Die Baroneſſe Thonau kann doch fahren oder reiten“, ſagten die Bauersfrauen mit mißbilligenden Mienen.„Na freilich, ſo ein verrückter Maler, der muß ja auf ſeinen zwei Beinen alle Winkel durchſtöbern, damit er was auf die Leinwand kriegt. Was die Baroneſſe an dem wohl Rares findet! Wo ſie doch bei dem Gelde einen Grafen kriegte.“ Sie mißgönnten Friedel— dem Kinde ihres Dorfes— deſſen Vater längſt geſtorben war und deſſen Stiefmutter hämiſch ſeine Unterſtützungen hinnahm, die Freundſchaft der Generalstochter. Man begann im Schloß und im Dorf zu ſchwatzen und zu ſticheln. Die Wirtſchafterin wagte zu fragen, ob das gnädige Fräulein nicht ein paar ſtandesgemäße Gäſte einladen werde, wie es zu Zeiten der ſeligen Excellenz geſchehen ſei. Es wäre doch zu einſam im Schloß. Ja, ein naſeweiſes Zimmermädchen murrte einmal hinter Bella her: „Na, ich hätt' halt'nen beſſ'ren Geſchmack!“ Bella beachtete ſolches Gerede nicht. Sie war zu beglückt von einem Dahinleben, wie ſie es für ihre Perſon kaum noch für möglich gehalten, um eine aufmerkſame Beobachterin abzugeben. Ein Brief Grazias öffnete ihr die Augen. Auf drei Seiten hatte Frau von Thonau allerdings erſt von dem Aufſehen zu berichten, welches ſie und ihre exquiſiten Toiletten allenthalben erregten. Dann kam eine flüchtige Frage nach Bellas Ergehen und zum Schluß die beiläufige Bemerkung:„Du, liebes Kind, ſcheinſt ja neuerdings auch eingeſehen zu haben, daß„kleine Paſſionen“ noch kein„Unrecht“ ſind. Wenigſtens höre ich von Dir ſonderbare Geſchichten.“ Bella zerknüllte den Brief mit einer verächtlichen Gebärde und warf ihn in den Papierkorb. Sogleich, ohne die weiſe Lehre zu bedenken, die ſie ſich in ihrem Handeln ſonſt ſehr oft zur Richtſchnur nahm:„Thue nichts in der erſten Freude, nichts in dem erſten Schmerz“ ſetzte ſie ſich zum Antworten nieder und ſchrieb ſchon am Anfang des Briefes mit den großen, kühnen Buchſtaben, die ihre Handſchrift aus⸗ zeichneten:„Ich kenne nur eine große„Paſſion“, und das iſt die Liebe. Heute noch ſoll es ſich entſcheiden, ob dieſe„Paſſion“ für mich wirklich zum Leidensweg wird. Wenn Du das nächſte Mal Nachricht von mir erhältſt, bin ich entweder Braut oder ich trage ein ruheloſes Herz in die Ferne.“(Fortſ. folat.), hangnisvoll werden ſollte. Von engliſcher Seite iſt dann auch noch die Behauptung aufgeſtellt worden, daß er be⸗ ſtimmte deutſche Intereſſen in Yemen vertreten ſollte und gewiſſermaßen als bezahlter Agent der deutſchen Regie- rung dort zu Tode gekommen ſei. Jetzt kommt aus Höhſcheid bei Solingen die Nach— richt, daß Hermann Burchhardt dort herſtamme und in dieſem Orte eine Frau mit acht Kindern ſitzen gelaſſen haben ſoll. Tatſächlich iſt vor acht Jahren in Höhſcheid ein Vollziehungsbeamter Burchhardt tätig geweſen und unbekannt wohin verſchwunden. Auf der Redaktion des „Generalanzeigers für Solingen“ meldete ſich nun die Frau des Auguſt Burchhardt geb. Wilhelms aus Höh⸗ ſcheid⸗-Widdert mit der Erklärung, daß der ermordete Forſchungsreiſende Hermann Burchhardt identiſch mit ihrem verſchwundenen Gatten, den Vollziehungsbeamten Auguſt Burchhardt ſei, der ſie am 12. Auguſt 1882 in Düſſeldorf geehelicht habe. Im Jahre 1891 ſei Burch⸗ hardt, der ſtets große Reiſeluſt gezeigt habe und ſich in ſeiner Vollziehungsbeamtenſtellung in Höhſcheid nicht wohl fühlte, plötzlich verſchwunden und nach Amerika ausge⸗ wandert. Sie habe ſeit ſeinem Verſchwinden nichts mehr direkt von ihm gehört, wohl aber ſei ihr auf Umwegen die Nachricht zugegangen, daß Burchhardt von Amerika zurückgekommen ſei und ſich die letzte Zeit in Italien und Arabien aufgehalten habe. Da ſich aus Anlaß der Er— mordung des unglücklichen Forſchers ſchon verſchiedene Bekannte von ihm gemeldet haben, die ihn längere Zeit kannten, ſo wird es ja leicht ſein, feſtzuſtellen, ob der er— mordete Forſchungsreiſende und der aus Höhſcheid aus⸗ gerückte Gerichtsvollzieher ein und dieſelbe Perſon ſind. * 5*ñ Die von den türkiſchen Behörden im Yemen einge- leitete genaue Unterſuchung hat, ſo wird jetzt aus Kon⸗ ſtantinopel gemeldet, ergeben, daß die Mörder der Reiſen— den Burchardt und Benzoni übelberüchtigte Individuen aus der Ortſchaft Udenie ſind. Dieſe Uebeltäter haben die beiden Reiſenden in einen Hinterhalt gelockt und ſie dann ermordet, in der Hoffnung, einen großen Geldbetrag zu erbeuten. Die Behörden haben alle Maßnahmen getroffen, um die Reiſe des italieniſchen Konſuls an den Ort der Tat nach Möglichkeit zu er— leichtern. Der Konſul hat zu dieſem Zwecke eine ſtarke Militäreskorte erhalten. In Anbetracht der großen Ent— fernung muß jedoch damit gerechnet werden, daß die Reiſe ungefähr 14 Tage in Anſpruch nehmen wird. Politiſche Rundſchau. — Graf Zeppelin wurde am Samstag, von ſeinem Furunkelübel geheilt, aus dem Katharinen-Hoſpital in Stuttgart entlaſſen. * (—) Vom Bundesrat. In der am 6. d. M. abge⸗ haltenen Plenarſitzung des Bundesrats wurde über die Be⸗ ſetzung einer Ratsſtelle beim Reichsgericht Beſchluß gefaßt. Dem Antrage wegen zollfreier Einlaſſung der von der internationalen Eiſenbahn⸗ und Verkehrsmittel⸗ Ausſtellung in Buenos⸗Aires zurückkommenden deutſchen Ausſtellungsgüter wurde zugeſtimmt. Mit der Ueber⸗ weiſung des Entwurfs eines Hausarbeitgeſetzes und des Entwurfs eines Geſetzes betreffend die Abanderung der Paragraphen 114 a, 120 uſw. der Gewerbeordnung an die zuſtändigen Ausſchüſſe erklärte die Verſammlung ſich einverſtanden. Schließlich wurde über den Antrag der Landesverſicherungsanſtalt Elſaß⸗Lothringen betreffend die Genehmigung von Mehrleiſtungen gemäß Paragraph 45 des Invalidenverſicherungsgeſetzes und über mehrere Ein⸗ gaben Beſchluß gefaßt. 91 Auf der Tagesordnung der Reichspoſtkonferenz, die nicht öffentlich iſt, ſtanden am Freitag die Gründe gegen eine Wiedereinführung des Ankunftsſtem⸗ vels bei gewöhnlichen Briefen, die Mitwirkung des Publikums bei der Ausfüllung von Poſteinlieferungs⸗ beſcheinigungen, Einlieferungsbeſcheinigungen für Pakete, Einführung von Poſtlagerkarten und die Mißſtände im Nachnahmeverkehr. Bei dem erſten Punkte nannte Staats⸗ ſekretär Kraetke die Gründe, die gegen die Wiederein⸗ führung des Ankunftsſtempels bei gewöhnlichen Brief⸗ ſendungen ſprechen. Es beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß die Mitwirkung des Publikums bei der Ausfüllung von Poſteinlieferungsbeſcheinigungen uſw. eingeführt wird. Das würde das überaus läſtige Warten an den Poſtſchal⸗ tern zum größten Teile beſeitigen. 7! Gegen die neue Fernſprechgebührenordnung wenden ſich natürlich auch die Organiſationen des Hanſabundes in Württemberg. Es berührt eigentümlich, daß Leute, die von der Pauſchalſummen-Ordnung den meiſten Profit haben, im Intereſſe des Mittelſtandes() für deren Beibehaltung plädieren. :: Der Konflikt v. Hellfeld Rußland. Der Rechts⸗ ſtreit zwiſchen Hauptmann a. D. v. Hellfeld und Ruß⸗ land bildete am Samstag den Gegenſtand einer bemerkens⸗ werten Auslaſſung der„Köln. Ztg.“. Das dem Aus⸗ wärtigen Amte naheſtehende Organ läßt ſich aus Peters⸗ burg melden: Die„Nowoje Wremja“ hatte in den letzten Tagen die Beſchlagnahme ruſſiſcher Depots beim Bank- hauſe Mendelsſohn gründlich zur Dokumentierung ihrer „freundlichen“ Gefühle für Deutſchland ausgenutzt, in⸗ dem ſie verſuchte, den Rechtsſtreit zu einem politiſchen Konflikt zu machen. Es berührt um ſo angenehmer, daß ſich ruſſiſche Blätter finden, die trotz der Peinlichkeit des Vorfalls für das ruſſiſche Nationalbewußtſein ſich ein objektives Urteil bewahren. Ein ſolches finden wir im „Golas Prawdi“, der den Standpunkt vertritt, daß der leidige Verlauf der Angelegenheit lediglich Miß⸗ griffen ruſſiſcherſeits zuzuſchreiben ſei. Ein Miß⸗ griff ſei von vornherein der Vertrag mit Hauptmann von Hellfeld geweſen, der ohne die Hinzuziehung kompctenter Juriſten abgefaßt worden ſei. Ein Mißgriff ſei aber auch die Austragung des Streites vor einem deutſchen Gerichte. Deutſcherſeits habe natürlich keine Veranlaſſung beſtanden, die Verhandlung der Angelegenheit zurückzu⸗ weiſen, wenn Rußland ſelbſt hiermit einverſtanden ſei. (J) Deshalb! Böſe Sachen plaudert ein Blatt über die ſchnelle Zuſtimmung der Stuttgarter„Ge⸗ noſſen“ zur Bierpreiserhöhung aus:„Der eigent⸗ liche Grund dürfte wohl der ſeitdem in Stuttgarter Ge— noſſenkreiſen diskutierte ſein, daß die Führer hinter ver⸗ ſchloſſenen Türen die Bierpreiserhöhung durch- drückten, und zwar, wie erzählt wird, weil die Braue⸗ rei Wulle den Genoſſen für das Gewerkſchafts⸗ haus 200 000 Mark geliehen habe und voriges Jahr noch eine beträchtliche Summe vorſchoß. Man er⸗ zäblt ſich weiter, wenn das Geld zurückgezogen morden wäre, ſo hätte das Gewerkſchaftshaus Plette machen müſſen, und die Genoſſen, welche ſelbſt aus ihren Partei⸗ und Gewerkſchaftskaſſen ziemlich viel Geld darin ſtecken haben, hätten das Nachſehen gehabt.“— Wie ſagte doch Ben Akiba? Heer und Marine. 8 Der Luftkreuzer„M. 3“ unternahm am Samstag vormittag in Berlin einen Aufſtieg. In 200 Meter Höhe ſegelte das Luftſchiff in der Richtung nach Heiligenſee und kehrte nach einer Stunde zurück, um ſodann glatt zu landen. Koloniales. — Recht eigenartige Zuſtände ſcheinen in den Swa— kopmunder Diamantenfelder zu herrſchen. In der„S. W. A. 3.“ leſen wir: In der letzten Zeit wird die Unſicherheit, wie man uns ſchreibt, auf den Swa⸗ kopmunder Diamantenfeldern ſo groß, daß man jeder— mann nur dringend raten kann, das Gebier nicht ohne Handfeuerwaffen zu betreten. Lichtſcheues Ge— ſindel kann ungehindert aus Walfiſchbai hereinkommen. Geſtohlen wird tagtäglich. Zelte werden erbrochen, ſelbſt Provianterpreſſungen fallen heute nicht mehr weiter auf. Ein alter Kalifornier erzählt, daß die Bewegung in Ame⸗ rika auch ſo begann. Keine Polizei, Diebſtahl, Raub und ſchließlich Mord und zuletzt die Selbſthilfe!— Wo⸗ zu haben wir die Bergpolizei? Von Spencerbai bis Conception ſind über 6000 Felder belegt, aus denen der Fiskus bereits einmal über 300 000 Mark Ein⸗ nahme gehabt hat, die ſich in ganz kurzer Zeit wieder⸗ holen wird. Laſſen ſich dafür nicht ein Dutzend Polizei⸗ ſergeanten zum Schutze der anſtändigen Schürfer an⸗ ſtellen? Sollte das Gouvernement nicht die Verpflich- tung fühlen, Zuſtände, wie ſie einſt in Kalifornien, Auſtra⸗ lien und Klondyke einriſſen, von unſerem Deutſch-Süd⸗ afrika von vornherein abzuwenden? 17225 5 — Zur Frauenanſiedelung in den Kolonien. Durch die Preſſe iſt jüngſt die Mitteilung gegangen, daß das Reichskolonialamt die Anſiedelung deutſcher Frauen in den Schutzgebieten durch Gewährung von Reiſebei⸗ hilfen unterſtütze. Die Nachricht ſoll in dieſer Form unzutreffend ſein. Berliner Blättern zufolge ſtehen der Kolonialverwaltung zur Gewährung von Unterſtützungen der erwähnten Art an Familienmitglieder von Privat⸗ perſonen amtliche Mittel nicht zur Verfügung. Kirche und Schule. 7 Kardinal Satolli iſt am Samstag früh in Rom geſtorben. 222 Europa hes Ausland. Dänemark. 4 5 Die Unterſchlagungen des ehemaligen däniſchen Juſtizminiſters Alberti, für die dieſer zu mehrjähriger Freiheitsſtrafe verurteilt wurde, haben die Erhebung der Anklage gegen die beiden däniſchen Miniſter Chriſten⸗ ſens und Bergs veranlaßt. Die gegen Chriſtenſen gerich⸗ tete Anklage lautet auf ungeſetzliche Zulaſſung einer Land⸗ wirtſchaftslotterie, mangelhafte Kontrolle der Bauernſpar⸗ kaſſe, Widerſtand gegen die geforderte Unterſuchung von Albertis Verhältniſſen und gewiſſenloſe Gewährung eines Darlehens von 1½ Mifſionen aus der Bauernſparkaſſe, gegen Berg nur auf Amtsmißbrauch und mangelhafte Kontrolle der Bauernſparkaſſe. Da das ſehr umfangreiche Material erſt geſichtet werden muß, werden die Verhand⸗ lungen dieſes Reichsgerichts, das aus 13 A'ſeſſoren und 13 Mitgliedern des Landthings beſteht, erſt am 2. April wieder aufgenommen werden. Frankreich. * Ein neues Unwetter am kolonialen Himmel iſt für Frankreich in Indochina aufgezogen: General Famin, früherer Kommandeur der Kolonialtruppen, erklärte einem Mitarbeiter des„Journal“ in einem Interview, die Lage Frankreichs in Indochina ſei eine ä ußerſt kritiſche. Die Bevölkerung, die nur mit Widerwillen die fransöſiſche Herrſchaft anerkenne, werde nach und nach von Frank⸗ reich abfallen. Spanien. * Der Anarchismus macht anſcheinend immer weitere Fortſchritte. In Andaluſien wurden mehrere als Anarchiſten bekannte Ingenieure verhaftet. Die bei ihnen vorgefundenen Papiere ergaben nach polizei⸗ licher Darſtellung, daß die Anarchiſten emſig Vorbereitun⸗ gen zu einem Attentat gegen den König von Spanien trafen, der demnächſt in Andaluſien zur Jagd erwartet wird. Griechenland. * Der Brand im königl. Schloſſe zu Athen iſt in den erſten Morgenſtunden des Freitags vollſtändig gelöſcht worden, nachdem die Trümmer des Mittel- baues von der Feuerwehr ſtark unter Waſſer geſetzt wor— den waren. Die Korreſpondenz des Königs iſt nur teil⸗ weiſe gerettet worden. Perſonen ſind nicht zu Scha⸗ den gekommen. Die Urſache des Feuers iſt noch nicht aufgeklärt. Man glaubt u. a., daß bei der Feier des griechiſchen Weihnachtsfeſtes, welches in die Unalücksnacht fiel, irgend eine Unvorſichtigkeit mit Kerzen den Brand verurſacht habe. Das Schloß gehört nicht dem Könige, ſondern dem griechiſchen Staate, der es beim Wechſel der Dynaſtie übernommen hat. * Da die bisherige Organiſation der Militärliga offen⸗ bar nicht allen Wünſchen nach politiſcher Betätigung der Mitalieder entſpricht, hat ſich die griechiſche Mili⸗ tärliga entſchloſſen, eine weſentliche Veränderung der⸗ ſelben vorzunehmen. Die jetzigen Sektionen ſollen ganz abgeſchafft und dem neugebildeten Komitee eine größere Machtbefugnis übertragen werden. Amerika. Vereinigte Staaten. * Die Regierung hat ein Memorandum an die Mächte gerichtet, in dem die Neutraliſierung der man⸗ dſchuriſchen Eiſenbahn durch den Verkauf an China vorgeſchlagen wird. Dies ſei, wie die„Aſſo⸗ ciated Preß“ bemerkt, von den Mächten finanziell zu unterſtützen, welche eine Oberaufſicht über den Bahnbetrieb auf rein geſchäftlicher und unpolitiſcher Grundlage aus⸗ zuüben hätten. Der Vorſchlag ſchließe ſowohl den japa⸗ niſchen als auch den ruſſiſchen Abſchnitt der Eiſenbahn Charbin—Dalny ein. Amerika wird durch eine Neutrali⸗ ſierung dieſer Bahn bei ſeinen großen Geldmitteln ge⸗ wiß großen Einfluß gewinnen. Trotzdem iſt auch für Deutſchland die Durchführung des Prinzips der offenen Tür durchaus erſtrebenswert. Gegen eine allzubreite Ausdehnung des amerikaniſchen Einfluſſes kann eben nur eine intenſivere deutſche Intereſſenvertretung wirkſam ein⸗ greifen. 8 Aus Stadt und Land. *„Fürſt Bismarck“ wieder flott. Soeben wird ge— meldet, daß der feſtgelaufene Dampfer„Fürſt Bis- marck“ wieder flott geworden iſt. Aus Cher⸗ bourg waren der Dampfer„Belgravia“ der Hamburg- Amerika⸗Linie und von franzöſiſcher Seite zwei Schlepper zur Hilfeleiſtung eingetroffen. Samstag morgen um 7 Uhr 30 Minuten gelang es endlich, den Dampfer aus ſeiner Lage zu befreien. Er iſt in den Hafen von Havre eingelaufen. * Im Kampf mit Einbrechern. In der Nacht zum Freitag wurde in Dölitz(Pommern) der beim dortigen Remontedepot tätige Königliche Amtsrat Klein von einem Einbrecher lebensgefährlich verletzt. Der Einbrecher hatte ſich wahrſcheinlich in das Schlafzimmer eingeſchlichen und hat den Amtsrat im Schlafe überfallen. Zwiſchen dem Ueberfallenen und dem Verbrecher hat ein harter Kampf ſtattgefunden, in deſſen Verlaufe Amtsrat Klein zwanzig Meſſerſtiche in Bruſt und Unter⸗ leib ſowie einen Revolverſchuß in die Stirn erhielt. Von dem entſtandenen Geräuſch erwachten die im zweiten Stockwerk ſchlafenden Damen des Oberinſpek⸗ tors Klemm, die dieſen von ihrer Wahrnehmung in Kennt⸗ nis ſetzten. waffnet, in das untere Stockwerk, fand die Tür aber ver⸗ ſchloſſen. Inzwiſchen hörte er Schüſſe fallen und ver⸗ nahm Hilferufe. Während Klemm ſich den Schlüſſel ver⸗ ſchaffte, entkam der Verbrecher durch das Fenſter eines Nebenzimmers, Hut und Revolver zurücklaſſend. Zwei ſofort herbeigeeilte Aerzte führten den ſchwerverletzten, 60 Jahre alten Amtsrat dem Stargarder Krankenhaus zu. Es gelang, den Einbrecher auf dem Bahnhof Collin zu verhaften. Es iſt ein Barbiergehilfe namens Haack, der im vergangenen Jahre in Doöͤlitz in Stellung war und bei der Ausübung ſeines Berufes die Räumlichkeiten des Gutshauſes kennen lernte. Der Verbrecher iſt ein alter Zuchthäusler. Das Befinden des Amtsrates iſt ſehr ernſt⸗ * Zum Raubmord in Boguslawice gibt der Unter⸗ ſuchungsrichter am Amtsgericht Pleſchen folgendes be⸗ kannt: Am Mittwoch und Donnerstag waren Berliner Kriminalkommiſſare mit ihren Hunden an der Mordſtelle ſtelle und deren Umgebung tätig, um nach vergra⸗ benen Leichenteilen und Kleidungsſtücken zu ſpüren. Es lag nicht in der Abſicht der Behörden, jetzt noch eine Fährte des Mörders zu ſuchen. Am Frei⸗ tag wurde ein ruſſiſcher Deſerteur aus Schildberg den Zeugen gegenübergeſtellt. Der Verhaftete gibt an, am Mittwoch von einer ruſſiſchen Grenzwache entflohen zu ſein. Er iſt mit dem Mörder nicht identiſch. * Dampferzuſammenſtoß auf der Elbe. Der Dampfer Dampfer„Dresden“, von Hamburg nach Weſt Hartle⸗ pool beſtimmt, iſt beim vierten Feuerſchiff auf der Elbe mit dem Dampfer„Goth“ von der Union-Caſtle⸗Linie in Kolliſion geraten. Die„Dresden“ iſt mit ge⸗ brochenem Vorderſteeven nach Cuxhaven zurückgekehrt, „Goth“ hat ſeine Reiſe nach Mauritius fortgeſetzt. In wenigen Tagen iſt dies der dritte Zuſammenſtoß infolge des Nebels. * Ein fünffacher Mord, der an die Bluttat von Bo- guslawice erinnert, hat ſich im Gouvernement Warſchau zugetragen: Zwiſchen den Stationen Pludy und Jab⸗ lonna der Weichſelbahn wurde der Bahnwärter M. Kurk, ſeine Frau und drei kleine Kinder ermordet. Der Täter, ein Soldat, iſt geflüchtet. Zwei der Mittäterſchaft Verdächtige konnten verhaftet werden; ** 125 000 Franes im Geldſchrank erbeutet. Eine große Beute iſt am Freitag in Lüttich mehreren Geld⸗ ſchrankdieben in die Hände gefallen. Sie erbrachen in Lüttich im Bankhaus Gebrüder Marck den Geldſchrank und ſtahlen daraus 125000 Francs. Von den Dieben fehlt jede Spur. ** Ein Schachwettkampf zwiſchen Lasker und Schlechter hat am Freitag in Wien ſeinen Anfang ge⸗ nommen. Schlechter hatte den Anzug in der erſten Par⸗ tie und wählte die ſpaniſche Eröffnung, die ſich zu⸗ nächſt in theoretiſchen Bahnen bewegte. Der bereits im 17. Zuge herbeigeführte Damentauſch vereinfachte die Po⸗ ſition, ein weiterer Figurentauſch leitete zu dem End⸗ ſpiel über, ohne daß einer der beiden Spieler einen entſcheidenden Vorteil errungen hätte. Die Chancen ſind nunmehr etwa gleich, und die erſte Partie dürfte mit Remis endigen. ** Eine„Großſtadtſchlacht“ in Berlin. Ein nächt⸗ licher Revolverkampf ſpielte ſich gegen 2 Uhr am Montag früh vor dem Elyſium in der Landsberger Allee ab. Dort gerieten etwa 20 Perſonen in Streit, die Revolver und Meſſer zogen und auf einander ſchoſſen und ſtachen. Etwa zehn Perſonen wurden ſchwer ver⸗ letzt und mußten in Krankenhäuſern untergebracht werden. * Graf Stanislaus Kwilecki. Die polniſche Zeitung „Poſtemp“ teilte vor einigen Tagen mit, daß der wir k⸗ liche Sohn der Bahnwärterfrau Meyer in der Nähe von Gneſen entdeckt worden ſei. Eine Beſtätigung liegt bisher nicht vor; wohl aber macht der Poſener Korre⸗ ſpondent der„Berliner Zeitung am Mittag“ folgende ſenſationelle Mitteilung: Ich hatte Gelegenheit, mit einem im Ruheſtand lebenden deutſchen Großgrundbe⸗ beſitzer zu ſprechen, der ſeinerzeit Gutsnachbar von Wrob⸗ lewo und preußiſcher Landtagsabgeordneter geweſen iſt. Dieſer verſichert, daß er an die Kindesunterſchiebung keinesfalls glaube. Das Gräfin Kliwickſche Ehepaar habe ihm ſeinerzeit, als er den Sitzungen, des Landtages in Berlin beiwohnte, eine Geburtsanzeige geſchickt. Er habe ſich dann am dritten Tage nach der Entbindung in die Kliwickiſche Wohnung begeben, um den Grafen zu be⸗ glückwünſchen. Als die Gräfin Iſabella im Wöch⸗ nerinnenzimmer ſeine(des Abgeordneten) Stimme ge⸗ hört habe, habe ſie ihn zu ſich bitten laſſen. Hier habe er die Gräfin in einem ſolchen Zuſtande ge⸗ funden, der jede Möglichkeit ausſchließe, daß es ſich nur um eine Komödie gehandelt habe. * 1000 Meter über der Erde. Einen neuen Flug⸗ höhenrekord hat am Freitag Hubert Latham auf dem Lagerfelde von Chalons(Frankreich) geſchaffen. Bei herr⸗ lichem Wetter erhob ſich der famoſe Antionetteflieger um 2 Uhr 25 Minuten in die Luft und ſtieg, indem er die Richtung nach Chalons nahm, allmählich bis auf 600 Meter an. In ſehr regelmäßigem, prächtigem Fluge be⸗ ſchrieb der Aviatiker nun eine weite Achterfigur und erhob ſich bis zu tauſend Meter Höhe. Einem Geier gleich, der ſeine Beute verfolgt, ſegelte der Ein⸗ decker dann nach Mourmelon, kreiſte während einiger Klemm eilte, mit einem Hirſchfänger be⸗ 83 — T e kl erſ don 65 N40 Nef glad tr d un heit! ſich i ber g nurhe be um 15 re U ie e e 3 . * —— r 8 wenn auch nicht gerade auf Licht des Lebens ausgeblaſen. Blatte entnommene Nachricht von einem Fluchtverſu ch Haus beſtätigt ſich nach den durch den eingezogenen Erkundigungen nicht. 8 ausgebrochen, unter ihnen befand ſich jedoch Hau nicht. Augenblicke über die Bouy zurück. Um Der herrliche Flug bis 1100 Meter Höhe. er auch von Offizieren kannt werden, da kein Aufſtiege beiwohnte. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In der Nacht auf Samstag überfuhr ein bahnzug Jäger Schneider von der 4. Kompagnie de. burger Jägerbataillons. vor.— 8 Als der Fabrikarbeiter Tromberg in Eller wie ſchon häufig, ſeine Frau N delte, wurde er von ſeinem 17jährigen Sohn durch fünf Revolverſchüſſe ſchwer verletzt. Die wegen Giftmords zum Tode verurteilte Witwe Gläſer aus Flinsberg wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Neben der Scottſchen Expedition nach dem Süd⸗ pol wird nunmehr auch eine amerikaniſche aus⸗ gerüſtet, die Pearys Begleiter führen werden. In Oſt⸗London wurden bei dem Nachgeben eines Eiſengitters, das den Zugang zu einem Wahlverſamm⸗ lungslokal abſchloß, 1 Perſon getötet und 7 ſchwer ver⸗ wundet. 5 In Wien wurde am Samstag die Nachricht veröffent- licht, daß die italieniſche Polizei zwei Gaſtwirte in Li⸗ vorno unter dem Verdacht der Mittäterſchaft bei der Ermordung König Humberts von Ita⸗ lien verhaftet habe. Während der Arbeitn im Lötſßerg⸗Tunnel ſtürzten plötzlich mehrere Holzſtidd ein, wodurch vier Arbeiter verſchütte! wurden. Einer wurde getötet, die übrigen ſchwer verletzt. Bei Eſpinho in der Nihe 175 Oporto kenterte Samstag ein Fiſcherboot, in dem ſich 36 Perſonen be⸗ fanden: neun von ihnen ertranken. Der verurteilte Bankier Siegmund Berlin iſt, als er ſich gerade bei ſeinem Arzt befand, auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft durch die Po⸗ lizeibehörde plötzlich verhaftet und in das Un⸗ terſuchun gsgefänanis eingeliefert worden. 75 Aus Nah und Fern. — Mörlenbach, 10. Jan. Anſtelle des Gemeinde. forſtwarts Guthier, der unlängſt in den wohlverdienten Ruhe- ſtand trat, wurde kürzlich Georg Eiſenhauer, ein unberhelrateter Sohn des Gaſtwirts Eiſenhauer, unter mehreren Mitbewerbern mit Wirkung vom 1. Januar ab zum Gemeindeforſtwart beſtellt und veroflichtet. Eich, 10. Jan. Welch rieſigen Umfang die hier wegen Altersſchwäche gefällte Pappel— der älteſte Baum der ganzen Umgebung— hatte, iſt daraus erſichtlich, daß bei der Verſteigerung des Oberholzes allein 190 Mark gelöſt wurde. Die Verſteigerung des Stammes wird vorausſichtlich 300 Mark(inbringen, ſo daß der Wert des Baumes als Brennholz noch 500 Mark beträgt. Mainz, 9. Jan. Vorgeſtern abend wollte eine Dame auf der Poſt 500 M. erheben. Als der Poſtbeomte das Geld auf das Schalterbrett gelegt hatte, griff ein Un- bekannter von hinten über die Dame hinweg, ergriff das Geld und flüchtete darauf auf die Straße. Auf das Schreien der Frau verfolgten die Paſſanten den Dieb. In der Bingerſtraße gelang es einem Gerichtsbeamten, den Räuber nlederzuwerfen und feſtzunehmen. In dem Arreſt verſuchte dieſer ſich zu erhängen. Er wurde aber noch rechtzeitig zu ſich gebracht. Es tſt nach der„Frkf. Ztg.“ der in Zahlungs- ſchwierigkeiten geratene Metzgermeiſter Dingeldein. — Mainz, 10. Jan. Ueber den Klrchendiener Wſcking gegen den die Unterſuchung wegen Diebſtahls von Kommiſſar des Aeroklubs Friedberg in A Kirchengeräten eingeleitet worden iſt, gehen eigen ümliche Gerüchte um. So ſoll er ein ſehr wertvolles Rancher faß aus der Zeit Karls des Großen einem Berliner Antiquitäten⸗ händler um einen hohen Preis leihweiſe überlaſſen haben. Der Händler habe das Räucherfach nachmachen laſſen, die Nachahmung nach Mainz geſchickt, das Original aber nach Köln verkauft. Durch einen Altertumsforſcher, der das Original in Köln geſehen habe, ſei dieſer Schwindel aufge- deckt worden. Die eingeleitete Unterſuchung wird die Sache klarſtellen. — Schwetzingen, 10. Jan. hieb ein bekannter hleſiger Rowdie, Strafe abbüßt, dem Gefangenwärter Kopf, ſodaß der Krug in erhebliche Verletzungen erlitt. 8 Landau(Plalz), erſchoß ſich der Fabrikarbeiter von 5 unerwachſenen Kindern, Schwägerin, weill dieſe ſeinen Heiratsantrag ablehnte. Stockach, 8 Jan. In Konſtanz verſtarb dieſer Tage Herr Kaufmann Cduard Paur pon hier auf tragiſche Der Verſtorbene war bel Bekannten zum Chriſtbaum geladen und als am Baum ein Feuerwerk explodierte, erlitt er durch den Schreck darüuͤber einen Herzſchlag. Herr Paur war ſchon lange Jahre herzleidend. Hochheim, 10. Januar. Gewiß als eine Selten⸗ heit kann es betrachtet werden, daß neulich ein Fuchs ſich in die waldentfernte Stadt Hochheim verirrte und der Hintergaſſe einen Beſuch abſtattete. Mit großem Hallo wurde ſogleich auf Meiſter Reineke Jagd gemacht, der ſich jedoch in ſeiner Schlauheit längere Zeit vor ſeinen Ver⸗ folgern zu retten ſuchte. Schließlich wurde ihm doch, recht waidmänniſche Art, das Im Amtsgefängnis der augenblicklich eine den Waſſerkrug auf den Scherben ging und der Wärter 10. Jan. In Wörth a. Rh. Bürkler, ein Witwer und Vater vor den Augen ſeiner 18jährtgen — Bruchſal, 10. Januar. Die einem ſüddeutſchen „Pforz. Anz.“ Zwar ſind zwei Ge⸗ Die ſer Ortſchaft und kehrte, langſam zur Erde niederſchwebend, wieder nach dem Aexodrom von 3 Uhr 5 Minuten landete der Flieger unter den Ovationen der Zuſchauer vor ſeinem Schuppen. hatte 40 Minuten gedauert. Das Ba⸗ rometer, das Latham mit ſich führte, regiſtrierte 1050 Der Rekord dürfte jedoch, obwohl kontrolliert wurde, kaum aner⸗ — lll Fiſen⸗ zwiſchen Marburg und Niederweir ar den Mar⸗ Anſcheinend liegt Selb. ord und ſeinen Schwiegervater mißhan⸗ deſchaftigt und haben ſich dort um 10 uhr abends, nach⸗ dem die letzte Reviſion ſtattgefunden, an Korbrutenſtricken und Drahtleitern in den Hof des Zuchthauſes hinabge⸗ laſſen und waren in einen Schuppen geflüchtet. Die Wache bemerkte bei ihrem Rundgang, daß in den Schup⸗ pen eine Latte ausgebrochen war und entdeckte beim Nach⸗ ſehen die beiden Flüchtlinge und nahm ſie feſt. Der eine iſt zu 6 Jahren, der andere zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt: daher das Gerücht, es ſei Hau geweſen. Hau iſt außerdem nicht in der Korbmacherei, ſondern in der Schreinerei tätig. a Vom Taunus, 10. Januar. Zu dem Raſier⸗ meſſerfund im Taunus macht die Staatsanwaltſchaft folgende von der bisherigen Darſtellung abweichende Mit⸗ teilungen: Am 25. Dezember wurde von drei Touriſten in einer Blutlache in der Sprenghütte am Altkönig ein Raſiermeſſer gefunden, das ſie in der Wirtſchaft auf dem Fuchstanz ablieferten. Leider verſäumte der Wirt, ſich die Namen der Finder zu notieren. Gerichtschemiker Dr. Poop⸗Frankfurt fand an dem Raſiermeſſer Menſchenblut. Wollfaſern und ein Menſchenhaar, das nach der Struktur von einem Kind ſtammen muß, und zwar, da es geſchnitten iſt, von einem Knaben. Die nähere Beſichtigung ergab das Vorhandenſein mehrerer Liter Blut, das von der Bank auf den hölzernen Fußboden gefloſſen und durch die Diele in das Erdreich geſickert war. Die Blutmenge war ſo groß, daß, wenn es ſich wirklich um einen Mord handelt, das Kind ſich an Ort und Stelle verblutet hat, worauf es weggeſchafft wurde. Auf einen Kampf zwiſchen Erwachſenen deuten die Spuren abſolut nicht hin. Die Polizeihunde, mit denen man den Wald ab⸗ ſuchen ließ, fanden auf einem Steinhaufen blutiges Pa⸗ pier, an dem ſich der Täter wahrſcheinlich die Hände abgewiſcht hat. Die Anſicht, es handle ſich um einen Selbſtmordverſuch, wurde dadurch erweckt, daß ſich zwei Tage vor dem Fund, am 23. Dezember, ein Mann aus Homburg erſchoſſen hatte. Gegen dieſe Annahme ſpricht aber vor allem die Tatſache, daß bei der Entdeckung am 25. Dezember das Blut noch warm und daß ferner die Blutmenge ſo groß war, daß ſie aus oberflächlichen Schnittwunden nicht herrühren konnte. Ein Erwachſener wäre nach ſolchem Blutverluſt nicht mehr im ſtande ge⸗ weſen, ſich noch fortzubewegen. Marktbericht. O Weinheim, 8. Jan. Schwein emarkt. Zuge⸗ führt Milchſchweine 229 Stück, verkauft 227 Stück, das Paar zu 15—34 Mark. Läufer waren keine zugeführt. Lokale Nachrichten. Viernheim, 11. Januar. — Sport. Bei dem am letzten Sonntag ſtattge⸗ fundenen Weitſpiel des Fußball⸗Klubs„Allemania“ gegen den Fußball ⸗ Klub„Kickers“ Mannheim Waldhof gewannen erſtere weit überlegen mit 4: 0 den Sieg. Ball Heil! »Wie reklamiert man ausgebliebene Zeitungen? Wenn die bei der Poſt beſtellte Zeitung nicht regelmäßig ein⸗ trifft, ſo können die Bezieher nur bei ihrem Poſtamt Nach⸗ lieferung verlangen, ſchriftlich oder mündlich, unter Angabe der Umſtände, die zu der Beſchwerde Veranlaſſung geben. Häufig wenden ſich jedoch die Bezieher an die Geſchäftsſtelle der Zeitung. Das iſt unrichtig, denn nicht der Verlag iſt es, der an die Bezieher direkt liefert, ſondern die Poſt. Die Poſtanſtalten ſind verpflichtet, die reklamierten Nummern nachzuliefern. — Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Spielplan des Großh. Hof. und National- Fheaters in Mannheim. Donnerſtag, den 13. Jan.„Die verſunkene Glocke“. Preiſe. Anfang 7½ Uhr. den 16. Jan.„Wallenſtein“. Anfang 5 Uhr. Neues Theater. Sonntag, den 16. Jan.„Das Glöckchen des Eremiten“. Anfang 7¼ Uhr. Trungenleidenden teile ich aus Dankbarkeit durchaus unentgeltlich(ediglich gegen Ein⸗ ſendung des Portos mit, wie ich durch ein ebenſo einfaches wie billiges und dabei doch ſo überaus erfolgreiches Verfahren von meinen lang⸗ wierigen Leiden(Huſten, Auswurf, Nachtſchweiß, Abmagerung uſw.) befreit wurde, nachdem ich vorher nach einer achtwöchentlichen Kur aus einer Lungenheilſtätte als ungeheilt entlaſſen worden war. Anna Walter, Roda(Sachſen Altenburg), Geraer Straße 50. 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Schlaflosigkeit, Erkrankungen des Rückennervensnstems, verbunden 2 mit starken Schmerzen, Erkältungskrankheiten. Herz-, Leber-, Meren-, und Blasen- 4 4 4 4 4 4 2 Huß kohlen u. Briketts ſowie alle Sorten kleinge⸗ ſchnittenes Breunholz empfiehlt zu den Tagespreiſen Joh. Hoock X. 5353 Steinſtraße leiden, Magen- und Darmkrankhelten. Ohren-. Nasen-, Hals- und Kehlkopfleiden. akute und chronische Hautausschläge, PSorriasis(Schuppenflechte), Lupus, Bart- flechte, Haarschwund, Haarausfall, beginnende Kahlköpfigkelt, kreisförmige Kahl- heit, Schuppen, frische und alte Wunden. Beingeschwüre, Harn- und Hautkrank- heiten bei Männern und Frauen usw. yy v Y Y V vv Geheilt wurden beiſpielsweiſe: vVVVVVVVVVV . Willi Pohl, Tonkünſtler, 5. Frl. Marie Stingel, Frieſenheim, Nervenleiden, allgemeine Neuraſthenie, Heilung nach 6⸗wöchentl. Behandlung. . Frau E. Edelm., Schwermut, allgemeine Nervenſchwäche. Heilung nach 8wöchentl. Behandlung. 3. Georg Geiger, Ludwigshafen, Neuraſthenie, allgem. Nervenſchwäche, Schlafloſigkeit. Heilung innerh. 6 Wochen. . Frau Muſchelknautz, Weinheim, Schweres Herz⸗ und Nervenleiden, ange⸗ hend. Waſſerſucht. . Zean Boos, Mannheim, Rheumatismus. . J. Roſcheck, Mannheim, Muskelrheumatismus. . Georg Lipp, MWaldmichelbach, 3 Jahre beſteht Ischias, durch 20 Be⸗ handlungen kuriert. . Frau Kolb, Mannheim, Hartnäckiger Ischias, 6 wöchentl. Be⸗ handlung. . T. Nauchenberger, Mannheim, Neuralgie, 4 wöchentl. Behandlung, voll⸗ ſtändig kuriert, ohne Rückfall innerhalb 6 Jahre. . M. Naucheuberger, Mannheim, Ischiasleiden innerhalb 8 wöchentl. Beh. Frau Meirner, Weinheim, Verdauungsſtörungen, Stuhlverſtopfung, Schlafloſigkeit, Schwermuth, in kurzer Zeit vollſtändig geheilt Otto Stehe, Waldhof, allgemeine Nervenſchwäche, Verdauungs⸗ ſtörungen, beig wöchentlicher Behandlung vollſtändig geheilt „Joh. Schöber, Hockenheim, Hüftgelenkentzündung, trotz 5 maliger Operation innerhalb 3wöchentlicher Be⸗ handlung bedeutende Beſſerung . Karl Eckert, Mannheim, chroniſches Magen⸗ u. Darmleiden, bei 5 wöchentlicher Behandlung vollſtändig geheilt Pſorriaſis(Schuppenflechte), bei 20 Be⸗ handlungen vollſtändig geheilt. . Frau Hildenbeutel, Fürth i. O., Lupusgeſchwüre im ganzen Geſicht. 7 Jahre beſtanden, Heilung nach 8 wöchentl. Behandlung. . Frau Lohrbecher, Weinheim, Lupus über die ganze Naſe ausgebreitet, 8 Jahre beſtanden, Heilung nach 8wöchent. Behandlung. . Frau Studienrat Nuſch, Speyer, Lupusgeſchwür, 20 Jahre beſtanden, bei 15 Behandlungen vollſtändig geheilt. . Fräulein Eliſs Simon, Obermoſchel, Heilung von ſeit 3 Jahre beſtandener vollſtändiger Kahlköpfigkeit bei8 wöchent. Behandlung. . Fräulein Berg, Mutterſtadt, Fleckweiſer Haarausfall, halbe Kopfſeite, bei 6 wöchentl. Behandlung, vollſtändige Heilung. . Frau Wetzel, Beckenheim, Lähmung beider Beine und rechter Arm, bei 5 wöchentl. Behandlung vollſtändige Heilung. Fräulein Anna Decker, Mannheim, ſeit einem Jahre beſtehende linksſeitige Lähmung, Heilung innerhalb 8 wöchent. Behandlung. 4. Weymann, Mannheim, Naße Flechte beider Arme, bei 4 wöchent. Behandlung vollſtändige Heilung. J. Brehm, Mannheim, ſeit 25 J. beſtandene näſſ. Flechte beider Hände, bei 6 wöchentl. Behandlung voll⸗ ſtändige Heilung. Georg Schober, Mundenheim, chroniſcher Kehlkopfkartarrh, bei 14tägig. Behandlung vollſtändige Ausheilung. Meine Heilanſtalt iſt im Laufe der letzten Jahre um das Doppelte ver⸗ Holz⸗ und Kohlenhandlung. Kriſchen Blumenkohl Roſeukohl, Schwarzwurzeln, Jeld⸗ u. Endivien⸗Salat und alle ſonſtigen Gemüſe zu den billigſten Tagespreiſen empfiehlt Ad. Müller Ww. Ernſt⸗Ludwigſt 1. kauft Flechten ente us. und trockene Schuppenflechta, zkroph. 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