— — hte: 0 Mf. 8 Nfg. 2 Ng. 0 Ng. 17 24 bfg. f Wg. . 0 UN tr. J. 2. *. — isl meistert T. 20. 2 delef. r. 2 1 N 5 r 2 8 . 8 8 0 10* 21 n K * E. 6 2 8 11 8 * 7 45 le. J:: Viernhei Vierntſeimer Zeitung. Erscheint dreimal wöchentlich Nenflags, Deuntrßßags u. Samſtags mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„ Somtagsfeter. Senngsprelis: 0 Pf. ntenattich einſchedeßßl. gerbohn d. die Post M. 1.14 piertelfahrl. Telephon-Wuf 20 mel Amtsblatt Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim. eiger Viernheimer Nachrichten. der Groſsherzoglichen Vürgermeiſterei Viernheim. vebveitetſte und geleſenſte Jeitung in Diernheim daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telephon⸗Ruf 20. Anze igenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. —— Das Die Budgetkommiſſion einigen Tagen die Vorberatung des Etats in Angriff ge⸗ nommen und dabei zuerſt beim Kolonialetat einge⸗ des Reichstags hat vor ſetzt. Die Beratungen der Kommiſſionen in den Parla⸗ menten ſind geheim. Es liegen darüber auch keine amt⸗ lichen Berichte vor. Abgeordnete geben an die Preſſe ihrer Parteien oder an parlamentariſche Bureaus ſumma⸗ riſche Berichte, die natürlich in hohem Grade von den Anſchauungen des berichtenden Abgeordneten beeinflußt ſind und die daher ebenſowenig objektiv ſind, wie es die Preſſeberichte über die Verhandlungen des Plenums ſind und ſein können. Aus der Geſamtheit dieſer Berichte aber läßt ſich ſchließlich ein Bild gewinnen. Dieſes Bild über die Beratungen der Budgetkom⸗ miſſion zum Kolonialetat geſtaltet ſich im allgemeinen „günſtig“. Zwar haben wir noch immer, abgeſehen von den bedeutenden Zinſen für die Amortiſation der Kriegs⸗ aufwendungen, jährlich 20 Millionen Mark zuzuſetzen. Aber das iſt im Vergleich zu den früheren Aufwendungen immerhin ſchon ein Fortſchritt. Aber dieſer Fort⸗ ſchritt hat auch Schattenſeiten! Wir verdanken ihn den Diamanten funden, und die Diamanten haben in Deutſchſüdweſtafrika einen Zuſtand geſchaffen, den ein reichsparteilicher Abgeordneter bezeichnend in die Worte kleidete: Ganz Südweſtafrika ſcheint vom Bereicherungs⸗ ſchwindel befallen zu ſein. Einzelheiten, die in der Sitzung zur Sprache kamen, ſchienen das zu beſtätigen. Die bekannte große Aktion des mecklenburgiſchen Rit⸗ tergutsbeſitzers Schlutius⸗Carow mit der South⸗Weſt⸗ Africa Territories Ltd. wurde in dieſen Debatten nur nebenher geſtreift. Die Gründe der verſchiedenen Kurs⸗ treibereien mit dieſen Papieren liegen nicht klar zu Tage, und Schlutius, der ein ungeheueres Vermögen in dieſe Ak⸗ tien geſteckt hat, behauptet, ſeine Zukunftshoffnungen be⸗ gründeten ſich nicht auf die angeblich dort gemachten Dia⸗ mantenfunde, ſondern auf die Wollſchafzucht. Viel draſti⸗ ſcher lag ein Fall Kreplin⸗Schuſter. Der Staatsſekretär verlas einen Bericht über die angeblichen Funde bei Hoolo an der Bahnſtrecke nach Kalkfontein. Danach haben Kreplin und Schuſter„im Vertrauen“ mitge⸗ teilt, daß ſie Diamanten gefunden hätten. Später ſeien einige große Diamanten vorgezeigt worden. Schuſter habe ſelbſt durch Kontrollwäſchereien die Richtigkeit feſtgeſtellt. Da Kreplin⸗Schuſter keine Mittel mehr hatten, boten ſie die Schürfſteine uſw. aus. Der berichtende Aſſeſſor und ein Profeſſor ſteckten ſchleunigſt Schürffelder ab, um den zahlreichen Konkurrenten zuvor zu kommen. Bald ſtell⸗ ten ſich die angeblichen reichen Diamantenfelder als zweifelhaft heraus. Durch Zufall fand man auf einer Schlafſtelle bei dem von Schuſter mitgeſandten Führer Braun ſieben Diamanten, ſpäter noch drei und nochmals vier, während ſonſt nichts gefunden wurde. Der Mann wurde verhaftet, auch die anderen Proſpek⸗ toren: der Schwindel wurde auf dieſe Art ſchnell entdeckt. ebe. Roman von Conſtantin Harro. (Nachdruck verboten.) Auch zu anderen Zeiten kam ihr das verräteriſche Naß, das Buſſo ſo ſehr verſpottete, in die Augen. Sie trug ſich oft mit Todesgedanken. Glückliche Menſchen wollen eben auch ihren Kummer haben. Etta fühlte ſich noch ſo unſagbar glücklich, daß ſie der Götter Neid fürchtete. Als dann Buſſo ſein Kommando erhielt, glaubte ſie bis zum letzten Augenblick des Scheidens, er werde den Befehl ab⸗ lehnen. Was nützte es, daß er ihr Vorträge über das Pflicht⸗ bewußtſein des Soldaten hielt, daß er ſpöttelte über die „Soldatenfrau“, die von dem Glauben an die Macht der„Vor⸗ geſetzten“ nicht völlig durchdrungen ſei? „Wenn ich wiederkomme, biſt Du wieder meine luſtige Hetty!“ mit dieſem Wunſche verließ Liebenau ſie. Doch hatte er ohne ihr Wiſſen Frau von Kroſinsky telegraphiſch nach Berlin berufen. ——„Mutter! Endlich ſehe ich Dich wieder!“ Dieſer Ausruf Ettas bereitete Frau von Kroſinsky die er⸗ ſehnte Genugthuung. So war ſie von ihrer Tochter doch ſchmerzlich vermißt worden! „Iſt ſie nicht allerliebſt, meine kleine Leonie?“ fragte Etta, ihr Kind der Mutter präſentierend.„Und ſo verſtändig ſchon! Niemals hätte ich geglaubt, daß ein Kind ſo herzig ſein könne! Ich möchte alle meine Zeit meiner Tochter widmen, ſie Fremden garnicht überlaſſen. Aber das liebt Buſſo nicht!“ „Ich finde Dich ſehr verändert, meine liebe Etta!“ entgegnete Frau von Krofinsky zaghaft.„Du machteſt Dir ſonſt nicht viel aus Babys. Und auch ſo: Du ſiehſt blaß und ſchmal aus! Ja, eine Mutter pflegt ſchon anders wie der Mann! Nun, Du ſollſt es bei mir gut haben!“———— „Mama, biſt Du denn müde?“ fragte Etta nach ein paar Tagen, als ſie Frau von Kroſinsky ganz zuſammengeſunken im gelhſtli 50 Lehnſtuhl ſitzen ſah. Dien ſtag, den 18. Januar 1910. An die Proſpektoren waren von Kreplin-Schuſter 60 000 Mark gezahlt, die erſt einen Monat nach der Entdeckung des Schwindels zurückgefordert ſind. Der Staatsſekretär erklärt, ohne jemand nahetreten zu wollen, nur eine vor Gericht beſchworene Ausſage wiederholt zu haben. Das iſt natürlich nicht der einzige Fall dieſer Art, ſondern wohl nur einer der gröbſten und größten. Im Kleinen werden Machenſchaften dieſer Art wohl ofter vor— gekommen ſein. Sie ſind aber bei dem Unſegen der Dia. manten noch lange nicht das Schlimmſte. Viel ſchlim⸗ mer für die Zukunft der Kolonie iſt die allgemeine Ver⸗ wahrloſung der Anſchauungen, die dort unten um ſich ge⸗ griffen hat. Der Staatsſekretär Dernburg hat gegen⸗ über den Klagen aus Südweſtafrika über das Vorgehen des Reiches betont, die Leute dort unten glaubten, nur allein ein Recht auf Diamanten zu haben; ſie ſeien ſchnell und mühelos— und unverdient, wie man hinzu⸗ ſetzen muß!— reich geworden und ärgerten ſich jetzt, daß auch das Reich, deſſen Steuerzahler doch erſt die Erhaltung der Kolonie mit ihren Groſchen ermöglicht haben, auch einen Teil von dem Diamantenſegen beanſpruche. Es herrſchte in der Kommiſſion erfreuliche Einmütigkeit dar⸗ über, daß wir nicht Kolonialpolitik treiben um der Paar Weiße in den Kolonien willen, ſondern um des Reiches und der Kultur willen. Politiſche Rundſchau. 10 Reichskaligeſetz und Bundesrat. verlautet, ſind im Bundesrate ſehr lebhafte und tief⸗ gehende Meinungsverſchiedenheiten und Gegenſätze über den Erlaß eines Kaligeſetzes, nament⸗ lich über die jetzige Form desſelben, hervorgetreten. Auch in parlamentariſchen Kreiſen ſcheint die jetzige Form nicht genügend Anhänger zu finden. Vor allen Dingen glaubt man die hannöverſchen Grundbeſitzer durch dies Geſetz eventuell geſchädigt, da ſie nicht als„Abbauberechtigte“ die das Geſetz entſchädigt, zu betrachten ſeien. Man will daher ohne jede Produktionsbeſchränkung nun ein Geſetz gelten laſſen, welches kontingentiert und das Ueberkon⸗ tingent mit höheren Abgaben belegt. Hierbei ſollen die jüngeren und jüngſten Werke, die jedesmal neu eintreten⸗ den Werke mit geringeren Quoten anfangen.— Hiernach wäre jedem die Ausbeutung, Veräußerung uſw. ſeiner Gerechtſame unbenommen, der Zweck des Geſetzes aber doch erreicht. 5— 0 Die erſte Wagenklaſſe in Perſonenzügen. erſte Wagenklaſſe dürfte nach Zeitungsmeldungen in eini⸗ ger Zeit in den Perſonenzügen weiterer Strecken voll⸗ ſtändig aufgehoben werden. Gegenwärtig finden wieder Zählungen der Reiſenden erſter Wagenklaſſe auf der Main⸗Weſer⸗ und Main⸗Neckar⸗Bahn ſtatt. Aus vielen Perſonenzügen iſt die erſte Wagenklaſſe bekanntlich be⸗ reits verſchwunden. Wie Die „Du ſtrengſt Dich doch hier nicht an? Es ſind Leute genug da.“ „O, durchaus nicht, Etta! Aber weißt Du: müde bin ich jetzt ſehr oft. Als ich um Dich ſein durfte, war das ganz anders. Die Sorge erhielt mich jung. Jetzt? Ich ſtehe auf und weiß nicht, wozu ich eigentlich auf der Welt bin. Es ſind doch fremde Menſchen, denen ich meine Teilnahme ſchenken muß.“ Etta ſeufzte. Die Worte der Mutter thaten ihr wehe. Aber ſie wußte keinen Rat. „Du bleibſt eben bei uns!“ meinte ſie, überzeugt davon, daß dies nicht ſein könne. „O nein!“ widerſprach auch Frau von Kroſinsky ſofort.„Ich paſſe nun ſchon garnicht mehr in die Verhältniſſe hier. Nicht einmal eine ordentliche Pflegerin bin ich! Du leideſt unter meiner Schweigſamkeit, ich ſehe es wohl.. Wenn ich Dich nur zerſtreuen, aufmuntern könnte! Aber es geht nicht. Es bedrückt ſo vieles mein Gemüt...“ „Du haſt wirklichen Kummer, Mama? Läßt ſich dem nicht abhelfen? Brauchſt Du noch Geld? Sage es mir nur. Buſſo führt zwar die Kaſſe, doch giebt er mir gern ſo viel ich nur will.“ „Warum verwalteſt Du Dein Geld nicht ſelbſt?“ fragte Frau von Kroſinsky beunruhigt.„Kind, Du ſollteſt das Beiſpiel Deines Vaters mehr vor Augen haben. Auch ich war einmal eine reiche Erbin!“ „Aber Buſſo iſt doch nicht leichtſinnig!“ ſprach Etta zu⸗ verſichtlich.„Die Geldgeſchichten ſind mir unangenehm. Buſſo beſorgt das viel beſſer als ich. Ein Offizier iſt eigentlich ſchon gezwungen, in geordneten Verhältniſſen zu leben.“ Frau von Kroſinsky zuckte die Schultern. „Wozu reden?“ meinte ſie reſigniert. nicht!“ „Du wollteſt mir Deinen Kummer anvertrauen“, lenkte Etta ab.„Sage, brauchſt Du Kapital?“ „Du glaubſt mir ja „Nein, nein! Was ich Deiner Güte verdanke, das habe ich gut angelegt. 26. Jahrgang. (1) Deutſchland und die mandſchuriſche Bahnange⸗ legenheit. Unter dem Geſichtspunkte, daß jede Förde⸗ rung des Prinzips der offenen Tür an ſich erwünſcht iſt, hat die deutſche Antwort auf den amerikaniſchen Vor⸗ ſchlag, die mandſchuriſchen Bahnen zu neutraliſieren, grundſätzlich zuſtimmend gelautet. Von Amerika war übrigens mitgeteilt worden, daß auch die eng liſche Regierung bereits ihre prinzipielle Zuſtimmung ge⸗ geben hatte.— Im Gegenſatz zu dieſen beiden grund⸗ fätzlichen Zuſtimmungserklärungen haben die Vereinigten Staaten von Rußland, das neben Japan am meiſten an den mandſchuriſchen Eiſenbahnen intereſſiert iſt, eine ablehnende Antwort erhalten. 710 Der Zentralausſchuß der freiſinnigen Volkspartei iſt am Samstag abend im Reichstag zur Beſchlußfaſſung über das Einigungsprogramm zuſammengetreten. Ueber die„Fuſion“ referierten die Abgeordneten Dr. Wiemer und Dr. Müller⸗Meiningen, den Kaſſen⸗ bericht erſtatteten die Abgg. Blell und Dr. Crüger. Die Verhandlungen waren vertraulich. Das Ergebnis war, daß die Frage der Einigung der linksliberalen Parteien durch Annahme einer Reſolution Wiemer und Müller⸗Meiningen für den Zuſammenſchluß bejaht wurde. Der Parteitag der freiſinnigen Volkspartei wird am 5. März d. J. und der konſtituierende Parteitag der neuen Partei am 6. März in Berlin ſtattfinden. Koloniales. 155 Die geſamte weiße Bevölkerung unſerer Schutz⸗ gebiete betrug zu Beginn des Jahres 1909 18 169 Köpfe, dies ſind 4311 mehr, als 1908. Südweſtafrika zählt 11791, Oſtafrika 3387, Kamerun 1127, Bismarck⸗ Archipel 474, Samoa 468, Togo 330 Köpfe, die übrigen Kolonien unter 200. Unter den Europäern befanden ſich 2850 Frauen und 2661 Kinder. Die meiſten Frauen hat Südweſtafrika(1826). Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. * Die Kabinettsbildung des Grafen Khu en⸗Heder⸗ vary iſt bisher noch nicht abgeſchloſſen. Graf Khuen⸗ Hedervary verſuchte das Kabinett dadurch zu parlamen⸗ tariſieren, daß er den Grafen Johann Zichy, der der Verfaſſungspartei angehört und der als Intimus des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand bekannt iſt, zum Eintreten in das Kabinett aufforderte. Graf Zichy refüſierte mit Berufung auf ſeine Parteiſtellung. Khuen⸗ Hedervary erklärte, daß er mit Rückſicht auf den vor⸗ ausſichtlichen unfreundlichen Empfang im Abgeordneten⸗ hauſe das Regierungsprogramm dem Oberhauſe vortragen werde. Beide Sitzungen finden Ende nächſter Woche ſtatt. Am Freitag war eine ſtarke Bewegung zwiſchen den Par⸗ lamentsparteien wahrnehmbar. Gegen die Regierung kon⸗ ferierte eingehend die Koſſuthpartei und die Juſthpartei, die ſich unlängſt geſpaltet, jedoch gegen Khuen ſich neuer⸗ dings wieder vereinigte. Beide Parteiführer haben bis⸗ her noch keine bindende Aeußerung getan. Die Aktion ——— Es bleibt für Dich. Das Gütchen iſt endlich ertragreicher geworden. Ich lebe jetzt ſehr behaglich.“ „So weiß ich nicht...“ „Ach, davon ſchweige ich auch lieber...“ „Aber Mutter, Du hatteſt früher Vertrauen zu mir!“ ſprach Etta vorwurfsvoll. „Du erfährſt alles noch früh genug!“ „Nein! Ich will jetzt wiſſen, was Dich beängſtigt“, ſagte Etta beſtimmt. „Nun, Du weißt doch“, begann Frau von Kroſinsky, die ſo gern ihrem Herzen einmal Luft machte.„Du weißt, wie viel Friedel Hemmſchuh mir in letzter Zeit geworden iſt.“ „Nicht ganz, liebe Mutter. Du ſchriebſt allerdings, daß Friedels Aufenthalt in Deinem Hauſe Dir wohlthue... Dich erfreue.“ Nach einer Pauſe erſt rief Frau von Kroſinsky ſchmerzlich aus: „Nun ſoll ich auch den verlieren!“ „Ja, geht Friedel auch wieder fort, wie es ein Künſtler, der ſtrebſam iſt, wohl thun muß, ſo kehrt er Dir ja wieder, Mama. Er iſt ſchon das zweite Mal auf längere Zeit nach Welchersburg gekommen.“ „Und jetzt wird Welchersburg ſeine Heimat!“ ſprach die alte Dame bitter. „Wie meinſt Du das?“ Ettas Seele bemächtigte ſich plötzlich, ſie wußte ſelbſt nicht, warum, ein qualvolles Bangen. „Du fragſt noch? Es iſt doch einfach genug. Du haſt Friedel mehr als einmal verſchmäht!... Excellenz Thonaus Tochter weiß das Verdienſt beſſer zu ſchätzen, als BDB „Bella?“ rief Etta beinahe faſſungslos.„Friedel ſollte mich über Bella vergeſſen?“ „Das habe ich mich auch gefragt. Aber warum nicht? Bello iſt ſelbſt eine halbe Künſtlerin, ſie iſt reich, unabhängig. Und ſie liebt Friedel.“ — (Fortſetzung folgt.) 2 N e wird durch die Koſſuthpartei unterſtützt, ſo daß für di künftigen Tage entweder eine Fuſion der Unabhängig keitsparteien oder ein neuerlicher Zuſammenſchluß der früheren Koalitionsparteien zu erwarten ſteht. England. ? Der Ausſtand in den ſchiedenen Induſtriezweigen fühlbar. mangelnder Kohlenzufuhr die werke in Middlesborough etwa 2000 Mann arbeitslos werden. ſind die Fabriken von Rat der leitenden Bergarbeitervereine erklärt, auch keine werden. Es daß die geſtiegen iſt. In Durham iſt es bereits verſchiedentlich zu groben Ausſchreitungen gekommen. Die Streikenden haben Kohlenzüge angehalten und ganze Wagen entleert, um ihre Häuſer mit Brennmaterial zu verſehen. Frankreich. i * Es kommt wahrſcheinlich nicht häufig vor, daß ein Geſetzentwurf über eine Aufwendung von 92 Millio- nen erſt dreizehn Jahre nach ſeiner Vorlegung und fünf⸗ zehn Jahre, nachdem die Millionen bereits ausgegeben ſind, von einem Parlament bewilligt wird. Der„Radical“ deckt dieſe Kurioſität auf. Im Jahre 1897 wurde der Kredit für die Expedition in Ma⸗ dagaskar eingebracht, die 1898 gebilligt worden war. Das Kabinett, das damals regierte, batte wenig Inter⸗ eſſe an der Beratung, die ſeinen Freunden gefährlich wer⸗ den konnte, und unterließ es, die Rechnung zu ver⸗ teidigen. In den Perioden von 1898 und 1902 blieben die 92 Millionen gleichfalls in der Kammer unerledigt, bis endlich das Parlament von heute die alte Ausgabe ohne Debatte bewilligt hat. Rußland. * Korruption an allen Enden! Der ſoeben erſtattete Bericht der Unterſuchungskommiſſion, die ſich mit den Materiallieferungen an die Staatsbahnen be⸗ ſchäftigt hat, deckt Mißbräuche auf, die an die Rieſen⸗ unterſchleife bei den Intendanturen erinnern. So hat die Enquetekommiſſion bei der Jekaterin-Bahn allein in den letzten drei Jahren vorgekommene Unterſchleife in Höhe von mehr als ſieben Millionen Rubel feſtgeſtellt. Der größte„Verdienſt“ iſt an Kohlenlieferungen ge⸗ macht worden. Ferner findet man unter anderem Reiſe⸗ koſten für Fahrten höherer Verwaltungsbeamter nach Paris mit einer halben Million Mark gebucht, ſowie Gehälter geheimnisvoller Damen, die mit ungewöhnlich hohen Bezügen, man weiß nicht für welche Dienſtleiſtun⸗ gen, angeſtellt wurden. Es wird als ſicher angenommen, daß nunmehr der Befehl zu einer Generalreviſion des Staatsbahnweſens dem Ukas, der die Re⸗ viſion des Kriegsminiſteriums anordnete, bald folgen wird. Spanien. * In unterrichteten Kreiſen hält man den Militär⸗ konflikt, nachdem die Rädelsführer diſziplinariſch be⸗ ſtraft worden ſind, für beigelegt. Die Regierung hat die Schließung des Militärklubs verfügt. Der konſervative Abgeordnete Rittmeiſter Pignatelli iſt ver⸗ haftet und in die Feſtung Pampeluna abgeführt worden. Die Regierung hat erklärt, daß in einem ſolchen Falle die parlamentariſche Immunität nicht berückſicht werden könnte. Amerika. Vereinigte Staaten. * Präſident Taft überſandte dem Kongreß eine Bot⸗ chaft, in welcher er die Erhaltung der Wälder und der anderen Hilfsquellen des Landes empfiehlt und an⸗ regt, in Zukunft die Bergwerksgerechtigkeiten auf den Regierungsländereien, die für die Landwirtſchaft freige⸗ geben ſind, zurückzuerhalten. Ferner empfiehlt die Bot⸗ ſchaft die Ausgabe von Bonds, die die Summe von 30 Millionen Dollars nicht überſchreiten, zum Zweck der Ver⸗ vollſtändigung der Bewäſſerungsanlagen, die bereits in Angriff genommen ſind. Alsdann befürwortet ſie die Vertiefung der inländiſchen Waſſerwege, und zu dieſem Zweck in erſter Linie den Bau von Deichen am Ohio, auf der Strecke zwiſchen Pittsburg und Cairo, um eine Minimaltiefe von neun Fuß zu erhalten. Die Koſten werden auf 63 Millionen Dollars geſchätzt. Deutſcher Reichstag. :: Berlin, 14. Januar. Heute trat der Reichstag in die Beratung der neuen Juſtizgeſetze ein. Gegenſtand der Verhandlung bildet zu⸗ nächſt die Aenderung des Gerichtsverfaſſungs⸗Geſetzes und der Strafprozeßordnung. Erſter Redner war der konſer⸗ vative Abg. Dr. Wagner, der einem möglichſt viel⸗ ſeitigem Ausbau der Verwendung des Laienelementes das Wort redete. Er beantragte die Verweiſung der Vorlage an eine Kommiſſion von 28 Mitgliedern. Der nationalliberale Abgeordnete Dr. Heinze äußerte Be⸗ denken gegen die Struktur der Strafkammer 1. Inſtanz. Dann ſprach der preußiſche Juſtizminiſter Dr. Beſeler, der im großen und ganzen ſich mit den Forderungen der Volksvertreter einverſtanden erklärte, aber Bedenken gegen die Zulaſſung von Laienelementen in der Beru⸗ fungsinſtanz äußerte. Für das Centrum ſprach der Abg. Dr. Groeber. Klar und präziſe legte er den Stand⸗ vunkt des Centrums dar. Für bedenklich erachtete er es, daß dem Staatsanwalt die Entſcheidung darüber über⸗ laſſen werde, ob eine Anklage erhoben werden ſolle oder nicht. An der Debatte beteiligten ſich des weiteren die Abgeordneten M üller⸗Meiningen(cfreiſ. Vp.), Dr. Varenhorſt(Ry.) und v. Dziembowski(Pole). Hierauf vertagte ſich um ½%7 Uhr das Haus auf Samstag 11 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen Intervellationen. :: Berlin, 15. Januar. Der Reichstag ſetzte am Samstag die erſte Leſung der Strafprozeßreform fort. Als erſter ſprach der Sozial⸗ demokrat Stadthagen. Seine Forderung, die Staats⸗ anwaltſchaft müſſe beſeitigt werden, nahm im Hauſe nie⸗ mand tragiſch. Staatsſekretär Lisco wies einige Be⸗ hauptungen des Vorredners zurück. Der Abg. Graef von der wirtſchaftlichen Vereinfgung lehnte eine Aus⸗ dehnung der Zuſtändigkeit der Schwurgerichte auf Preß⸗ And politiſche Prozeſſe ab. Damit ſchloß die Diskufſion. Kohlengruben von Northumberland und Durham macht ſich bereits in ver⸗ So werden wegen Northeaſtern Stahl⸗ geſchloſſen und dadurch Auch die Fabri⸗ kation der anderen bedeutenden Eiſenwerke iſt aus dem⸗ ſelben Grunde bedeutend eingeſchränkt worden, beſonders Tees⸗Side in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen, die gerade in der jüngſten Zeit infolge der kanadi⸗ ſchen Meiſtbegünſtigung eine Anzahl bedeutender Aufträge von der anderen Seite des Atlantiſchen Ozeans erhalten haben. Der Streik in den Kohlengruben wurde gegen den weshalb Unterſtützungen an die Ausſtändigen gezahlt iſt wohl nur dieſem Umſtaande zuzuſchreiben, Zahl der Ausſtändigen noch nicht über 60 000 e dern verwieſe nach den. wies das verſicherung. N. kurzer Beratung an die Ko In der Beratung trat hervor, die bereits lage im vorigen Winter ſcharf 0 gen über Beleidigungen auszuſcheiden. Zum i Haus auch des Reiches für ſeine Beamten a ſion.— Montag: Interpellation über die Auch die kleine beſonders das Verlange noch die Vorlage über die Haftun Privatbeamten bei der erſten Beratung diefer Vor⸗ angegriffenen Beſtimmun⸗ Schluß ver⸗ n die Kommiſ⸗ Strafgeſetznovelle ronnte mmiſſion verwieſen wer⸗ n 9 . + Die R P. K.“ hört, der übertragen. und zwei ſowie Grund ficht. ſchließung den kann. Kommiſſion Reichsregierung Entwurf den geteilt wird, laſſen. wirken, und gewerbliche Verbreitung vo nehmen. Bei Geltung des Ge ſchlüſſen angehört haben. morfen worden. miſſion einige w ei Invalidenverſicherung validen ve 1 ſ i In der Arztfrag e iſt eine des Bundesrats noch nicht gefaßt. + Das Arbeitskammergeſetz hat in der letzten Bundes⸗ ratsſitzung zur Verhandlung geſtanden, ſo daß ſeiner baldigen Einbrin können ſelbſtändig Umfragen Verhältniſſe veranſtalten, können an der n paritätiſchen Arbeitsnachweiſen Anteil der Feſtſtellung der dem Geſetz unter⸗ worfenen Kategorien ſollen Techniker, rungsdelegierten dagegen täre von Vereinigungen der in die Kammern entſandt den Kommiſſionsbeſchlüſſe werden Das Wahlverfahren und die im weſentlichen nach den Kommiſſionsbeſchlüſſen neu ent⸗ P. 8 ö bei der Beratung in ſchüſſen hinſichtl gung im Der erſte ganz durchberaten worden, wobei die Kom⸗ ichtige Abänderungen beſchloſſen hat. Die hat in ihrem jetzt Kommiſſionsbeſchlüſſen, weitgehende Nachachtung So ſind die ſprechend erweitert worden; der Beteiligten beim Abſchluß Werkmeiſter und Betriebsbeamte von der ſetzes ausgeſchloſſen bleiben. Anderen Be⸗ der Kommiſſion hat hingegen die nicht angeſchloſſen. nung der Wählbarkeit auf ſolche Perſonen abgelehnt, die früher zeitweilig den betreffenden Gewerbezweigen Soziales. chsverſicherungsordnung iſt, wie die„N den Bundesratsaus ich des Verfahrens Dieſe Feſt Trägern der Verſicherung, d. cherung bleibt es den Stand geſetzt wird. Die Vorbe⸗ der Berufs⸗ ſelbſt örtliche Organe be. um neben der Unfallunter⸗ geeigneten weiteren Hier greift die Tätigkeit des erſt dann ein, wenn der Un⸗ Berufungsgenoſſenſchaft an⸗ endgiltige Ent⸗ Reichstage entgegengeſehen wer⸗ Entwurf iſt bekanntlich in der vorliegenden zweiten wie offiziös mit⸗ zu teil werden Aufgaben der Arbeitskammern ent⸗ ſie ſollen auf Anrufen von Tarifverträgen mit⸗ über wirtſchaftliche von Arbeitnehmern und Arbeitgebern Regierung ſich Vor allem wird hier die Ausdeh⸗ In der Kommiſſion ſind die Regie⸗ aufgetreten, daß auch Sekre⸗ Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden können. Die abweichen⸗ auch jetzt abgewieſen. Aufbringung der Koſten ſind haftet worden; da ihm die wieder verhaftet. heizer Stue ve troffen, daß der Bergarbeiter Pr erſchoſſen. In der Gemeinde lebt das Bergarbeiterehe⸗ paar Krol; der Mann iſt Tſcheche, die Frau Polin. Als das Kind der Eheleute ſchulpflichtig wurde, entſtand zwiſchen den Elte chiſche oder die ſollte. langt wurde, gegeben werde. den Urheber gebens. abzufaſſen. Gege Hauſe einen dann vor die verletzt habe, Täter nicht chung wurde der nicht zu Hauſe dem Verdacht ſt gegeben zu haben. * Eine teure bahn Zittau Die Vorlage wurde an eine Kommiſſion von 28 Mitalie⸗ Aus Stadt und Land. 75 Selbſtbezichtigung nach ſechs Jahren wurde im Walde von der Förſter Siegmund bei Wilddieben erſchoſſen. ſchaft war bald darauf der Ziegeleiarbeiter Urbanek ver⸗ er mußte aber wieder entlaſſen werden, Tat nicht nachgewieſen werden konnte. hat Urbanek, von Gewiſſensbiſſen geplagt, ſelbſt Anzeige erſtattet, daß er den Förſter ** Tödlicher Unfall auf dem Kreuzer„Dresden“. Auf dem Kreuzer„Dresden“ Einſetzen eines Torpedos ein ſchwerer Unfall. Der Ober⸗ 7 beſchäftigt war, wurde ſo unglücklich Tod ſofort eintrat. * Den Schwager aus Eine ſchwere Bluttat, zwiſchen Tſchechen und in der Nähe von Bergarbeitergemeinde Dittmannsdorf wurde 2 0 n Schatten. Schattens, jedoch augenſcheinlich ohne Wirkung. Tür trat, krachte aus der P. tot niederſtreckte. bewohner alarmierten die Gendarmerie, doch konnten entdeckt Bergmann Krol, der die letzte zugebracht hatte, eht, den 3 O rn ein Streit, ob der Knabe die tſche⸗ polniſche Schule der Die Frau ſetzte es ſchließlich durch, daß der Knabe in die polniſche Schule kam. dem Ehepaar faſt täglich Drohbriefe zu, in denen ver⸗ daß der Knabe in die tſchechiſche Alle Wachſamkeit der Gendarmerie, um dieſer Drohungen zu ermitteln, war ver⸗ Freitag abend kam der Bergmann ein Bruder der Frau Krol, zu dem Ehepaar und erbot ſich, Nachtwache zu ſeine Drohungen die Jahren. Vor ſechs Brzezkowitz bei Beuthen einem Zuſammenſtoß mit Unter dem Verdacht der Täter⸗ Jetzt erſchoſſen habe. Er wurde ereignete ſich am Freitag beim der bei dem Einſetzen eines Torpedos in den Nacken ge⸗ politiſchen Gründen erſchoſſen. die auf den Nationalitätenhaß bolen zurückzuführen iſt, wurde Mähriſch-Oſtrau begangen. In der der polniſche eczek von einem unbekannten Täter Gemeinde beſuchen Von dieſen Tagen an gingen Schule Przeczek, halten, um den Mann, der durch Familie ſchon ſo lange erſchreckte, Mitternacht bemerkte er vor dem Er ſchoß in der Richtung des Als er um zu ſehen, ob er jemand dem nahen Walde ein Schuß, Die herbeigeeilten Dorf⸗ die Im Laufe der Unterſu⸗ Nacht verhaftet, da er unter Schuß auf ſeinen Schwager ab— werden. igarre. Ein Gaſtwirt hatte die Klein⸗ bei der Feſtſtellung Renten erheblich umgeſtaltet worden. ſtellung wurde den die Unfallverſicherung den Berufsgenoſſenſchaften, für die den Landesverſicherungsanſtalten . Die Vorbereitung der Entſcheidung iſt für die Verſicherungszweige verſchieden geregelt. Für die In⸗ bei dem bewähr⸗ ten bisherigen Verfahren, wie es insbeſondere durch die Ausführungsverordnung des preuß geregelt iſt; d. h. mündliche Verhandlung vor dem Beiſitzern unter Anhöre geeigneter Zeugen und Sachverſtändigen ſtatt. Auf 6 dieſer Verhandlung erteilt das ſo beſetzte Ver⸗ ſicherungsamt ein Gutachten an die die dadurch zu einer fachgemäßen Entſchließung über den Rentenanſpruch in reitung der Unfallſachen dagegen bleibt genoſſenſchaft überlaſſen, die ſitzt, oder ſich ſchaffen kann, ſuchung der Ortspolizeibehörde die Ermittelungen anzuſtellen. örtlichen Verſicherungsamtes fallverletzte den Beſcheid der B i. für iſchen Handelsminiſters in allen wichtigeren Fällen findet eine Verſicherungsamtmann n des Rentenbewerbers Verſicherungsanſtalt, * 2 aufgefordert, ihren n ſt ſi D 2 war de ge nad Si Maurice Nichte der beiden Ehegatten war von den geknebelt Ta Pa Zu wu Athen fand ein Renkontre Wachen ſtatt, weil rituoſen einſchmuggeln wollten. Steine auf wobei beſt Baron worden. gun dun verkauft Verwalter der Kaſſe Prozent werden Reſt dient dazu, den Mitgliedern zu geben. tenorganiſationen in Verbindung getreten zu decken. 2 von ihnen einen Rabatt von Mitglieder erwirkt. reau für Arbeitsnachweis es werden dort unter anderem vermietende Zimmer erteilt. her einen günſtigen einer ausſichtsvollen wird gemeldet: fuhr kurz vor der Stadt in einen Graben. feur war ſofort gleitende Aſſiſtent blieben unverletzt. viel beſprochen. ſchloſſen wurde, ließ ten„Petit Palais“ zog ſie ſeither nicht wieder auf, vermutlich, weil kein Funktionär als immer wie beim Schluſſe der zehn Minuten. ſtellt „Petit Palais“ das Wiederaufziehen nun, ob dieſe ſchwere Arbeit bis zum November 5. getan der Amerikaner ſchatka vawlowsk auf dem Teil von maßen nach Oſerngie. pazen erlegen. Schloſſe Knüppeln erſchlagen worden. von denen der eine 20, raucherkupee geraucht. Ein Schaffner forderte ihn deshalb zum Verlaſſen des Abteils auf. Der Gaſtwirt trat dar⸗ auf auf die Plattform des Wagens und ſetzte auf dieſer das Rauchen fort. Infolgedeſſen kam er in Konflikt mit dem Schaffner, was ihm eine Anklage wegen Ver⸗ gehens gegen die Eiſenbahnbetriebsordnung und wegen Beamtenbeleidigung zuzog. Das Urteil lautete auf 33 Mark Geldſtrafe. Das Gericht führte in der Begrün⸗ dung aus, daß auch auf der Plattform eines Nichtraucher⸗ wagens der Aufenthalt den Rauchern nicht geſtattet ſei, Ein ſtudentiſches Geſchäftsunternehmen. Die Stu⸗ denten der phyſiko⸗mathematiſchen Fakultät der Pe⸗ tersburger Univerſität haben ein eigenartiges Unternehmen ins Leben gerufen, um den Mitgliedern, die natürlich nur Studenten ſein ſollen, wirtſchaftliche Vorteile zu ſchaffen. Sie haben eine gegenſeitige Un⸗ terſtützungskaſſe gegründet, die den Teilnehmern mate⸗ rielle Hilfe durch kommerzielle Unternehmungen gewähren ſoll. Dieſe Kaſſe hat bereits einen Laden eröffnet, in dem nicht nur Lehrbücher und Schreibutenſilien, ſon⸗ dern auch die verſchiedenſten ſtudentiſchen Bedarfsartikel werden. Von dem Reingewinn erhalten die eine angemeſſene Entſchädigung, 40 dem Betriebskapital zugeführt, und der Darlehen auf Wechſel Die Kaſſe iſt bereits mit mehreren Studen- und hat ſie Bedarf aus dem erwähnten Geſchäft Die Kaſſe hat ſich ferner mit einer ganzen Geſchäftsleuten in Verbindung geſetzt und 10—25 Prozent für ihre Mit dem Geſchäft iſt auch ein Bu⸗ und Information verbunden; auch Auskünfte über zu Das Unternehmen hat bis⸗ Aufſchwung genommen und ſcheint Zukunft entgegen zu gehen. Automobilunfall. Aus Altenburg Das Automobil des Gewerberats Böhniſch Der Chauf⸗ der Gewerberat und der ihn be⸗ Anzahl von * Schwerer 19 * Eine eigenartige Wette, die im Laufe dieſes Jahres och ihre Erledigung finden wird, wird zurzeit in Paris Als die Weltausſtellung von 1900 ge⸗ man die große Uhr des ſogenann⸗ an der Alexanderbrücke ſtehen und Uhraufzieher im Budget der Stadt Paris and. Ein Amerikaner, der Paris gut kennt, wettete damals mehrere tauſend Dollar, daß die Uhr wenigſtens zehn Jahre lang unaufgezogen ſtehen bleiben werde. Jetzt nd mehr als neun Jahre um, und die Uhr zeigt noch Weltausſtellung ſechs Uhr Pouvard, der Architekt der Stadt Paris, den Antrag, gewiſſe Reparaturen am ausführen zu laſſen, unter denen auch der Uhr figuriert. Es fragt ſich nun aber ſein wird oder nicht. Im letzteren Falle hätte ſeine Wette gewonnen. Elf Perſonen erfroren und verhungert. Aus Kam⸗ meldet der Draht: Infolge Ausbleibens des ampfers, der den Verkehr nach dem Süden vermittelt, ein Trupp von 34 Perſonen an der Nordoſtküſte r Halbinſel lange Zeit dem Froſt und Hunger ausge⸗ ſetzt. Schließlich verſuchten die Unglücklichen, Petro⸗ Landwege zu erreichen. Nur ein ihnen gelangte jedoch mit erfrorenen Glied⸗ Elf Perſonen waren un⸗ ** Wieder ein Doppelmord in Frankreich. Auf dem Rouſſillon iſt das Ehepaar Moret mit Die Täter konnten ch wenigen Stunden ermittelt und verhaftet werden. ſind zwei Pariſer Apachen, Rouſſeau und Corbeau, der andere 22 Jahre alt iſt. e haben das Verbrechen auf Anſtiftung eines gewiſſen Vantage, eines Neffen der Opfer, begangen. Die Verbrechern Die Mörder begaben ſich nach der t nach dem Bahnhof von Autun, um den Zug nach ris zu benutzen, wurden aber kurz vor Abgang des ges verhaftet. Die von ihnen geraubten Schmuckſtücke rden ihnen abgenommen. 8770 Sträflingsrevolte in Athen. Im Gefängnis von zwiſchen Gefangenen und den die Sträflinge am Neujahrstage Spi⸗ Die Gefangenen warfen die Wache, und dieſe antwortete mit Schüſſen, es auf beiden Seiten Verwundete gab. Zomal verheiratet. Ein Deutſcher, der ſich des Rufes erfreute, namens v. Müller, der ſich als und Graf ausgab, iſt in San Francisco verhaftet Er wird angeklagt, worden. ** en Außerdem iſt man großen Unterſchla⸗ gen auf die Spur gekommen, mit denen er in Verbin⸗ g gebracht wird. tag des dadurch auf ſeine Spur, robengeſchäft einen mit Der Hamburger Mörder verhaftet. :: Der Mörder der Pfandleiherin Merkli iſt am Frei⸗ verhaftet worden und hat alsbald ein umfaſſen⸗ Geſtändneis abgelegt. Die Polizeibehörde kam daß ein Hamburger Herrengarde⸗ Blut befleckten Anzug ein⸗ lieferte, den ein junger Mann dort im Ankleideraum zurü ickgelaſſen hatte. Er war am Tage nach dem Morde in dem Geſchäft erſchienen, hatte ſich Holſte genannt, angegeben, daß hatte einen An alten Sachen, er ir Benehmen auf, man unterſuchte das Anzug vollſtändig mit Blut beſudelt. Die Kriminalpolizei fragte Woh Holſt Hauſe Zimmer eingeſchloſſen. obin benutzt und in einem Nicht⸗ gefrühſtückt zu haben. er an der Verbindungsbahn wohne, und zug und einen Gummimantel gekauft. Die die er ſchon zuſammengepackt hatte, wollte t ſeine Wohnung geſandt haben. Im Geſchäft fiel ſein Paket und fand den ſofort in der angegebenen und ermittelte dort, daß ein gewiſſer am Mittwoch abend um 11½ Uhr nach gekommen war. Er hatte ſich ſofort in ſeinem Am nächſten Tage war er, ohne ziemlich ſpät fortgegangen und nung te tatſächlich nach n Jer 1 A dun EI 000 Nac ache ft U der l ut m t rob et g. Dult en e ber Nun 1 I ft ut det in d As elt lautet Groß. Heppen Milte 1 beſch Alben, 9 Aufboſun Gemeinde elanntlt hertt he Veel, elit, ſih Nu werben. Lead ;Vdetrfend kunt g. When z ewiſſen u. D ſeitdem nicht zurückgekehrt. Die Polizei ſtellte ferner rent, daß Holſte in einem Warenhauſe angeſtellt geweſen, dort aber wegen verſchiedener Diebſtähle am 1. Januar ent⸗ laſſen worden war. Eine Anzeige war nicht erfolgt, da er verſprochen hatte, den Schaden zu decken. Am Don⸗ nerstag morgen erſchien er auch wirklich im Geſchäft und brachte, während er vorher immer über Geldmangel geklagt hatte, 110 Mark. Inzwiſchen hatte man er⸗ mittelt, daß H. ein eifriger Beſucher der Cafes war. Sein Bild, das man von ſeiner Braut erlangt hatte, wurde vervielfältigt und an die Cafetiers mit dem Erſuchen verteilt, den Mann, wenn er käme, ſofort feſtzunehmen. Am Freitag abend um 7 Uhr erſchien er im Cafe Opera. Ein Kellner erkannte ihn ſofort und veranlaßte ſeine Feſtnahme. Holſte geſtand die Tat alsbald ein und gab an, die Merkli, mit der er ſeit längerer Zeit bekannt war, getötet zu haben, um das Bargeld und die Wertſachen an ſich zu nehmen. Er hat das alte Fräulein zuerſt durch einen Hammerſchlag betäubt und ihm dann mit dem Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitten. Er wußte, wo die Merkli ihre wertvolleren Sachen aufbe⸗ wahrte, packte ſie in einen kleinen Handkoffer, während er das Bargeld, 1100 Mark, in ſeine Jackettaſche ſteckte. Den Handkoffer deponierte er am Hauptbahnhof an der Gepäckſtelle, weil er Angſt hatte, daß man in ſeiner Wohnung Verdacht ſchöpfen würde, wenn er mit dem Koffer nach Hauſe käme. Der Mörder iſt am 28. Januar 1888 geboren, ein kleines, ſchwächliches Kerlchen, dem man die Tat kaum zutrauen würde. Er iſt vollſtändig gebrochen, zittert am ganzen Leibe und wiederholt immer nur weinend ſein Geſtändnis. Seine Mutter befindet ſich in der Irren⸗ anſtalt Hildesheim. Aus Nah und Fern. — Mauuheim, 17. Jan. Verhafteter Erpreſſer. Ein 17 Jahre alter Kommis, bei einer hieſigen Kohlenfirma angeſtellt(2), hat bei verſchiedenen wohlhabenden Mannheimer Perſönlichkeiten durch Drohbriefe größere Beträge zu erpreſſen verſucht. So forderte er von Frau Kommerzienrat Julia Lanz 50000 M., die unter einer beſtimmten Chiffre auf dem Hauptpoſtamt niederzulegen ſeien. Der Polizet wußte er dadurch zu entſchlüpfen, daß nicht er auf die Poſt ging, das Geld abzuholen, ſondern einen„Blitzboten“ hinſandte. Dieſe Woche nun erhielt Fabrikant Dr. Engelhardt einen Brief des gleichen Inhalts, nur daß die Summe auf 20 000 M. ange⸗ ſetzt und das Geld im„Blitzboteninſtitut“ abzugeben war. Der Erpreſſer ſandte einen Jungen in das Inſtitut und die bereits perſtändigte Polizei erfuhr von dem Kinde, daß es von einem jungen Manne geſchickt ſei. Man ging zum verabredeten Platze und wurde ſo des Verbrechers habhaft. Er hat bereits ein Geſtändnis abgelegt. * Mauunheim, 17. Jan. Die Praktiken des Darlehensſchwindelgeſchaͤfts wurden von dem Schöffengericht an einem Schulbeiſplel erläutert. Der Agent Franz Schäfer, der ſich als Selbſtgeldgeber aufſplelt, während er nur die Vertretung einer Firma Frank u. Co. in Hamburg inne hat, ließ ſich von einem jungen Kaufmann in Ludwigshafen, der vor der Hochzeit ſtand und gegen einwandfreie Sicherheiten ein Darlehen von 500 Mark ſuchte, an Gebühren und vor⸗ ausbedungenen Zinſen zufammen 42 Mk. 50 Pfg. zahlen, um ſchließlich das Geld doch nicht zu beſchaffen. Das Urteil lautete auf einen Monat Gefängnis. — Birkenau, 17. Jan. Am Donnerſtag weilte der Großh. Kreisamtmann und der Kreisfeuerwehrinſpektor aus Heppenheim dahter, um über die erfolgte Kündigung der Mitglieder der hieſigen freiwilligen Feuerwehr zu beraten und zu beſchließen. Trotzdem ſich die beiden Herren redliche Mühe gaben, die Wehr von ihrem Vorhahen abzubringen, wurde die Auflöſung derſelben beſchloſſen, welcher Schritt in der hieſigen Gemeinde allgemein bedauert wird. Die Kündigung erfolgt bekanntlich wegen einer abfälligen Aeußerung eines hleſigen Herrn bei dem letzten Brande auf dem Haſelhof. — Birkenau, 17. Jan. Dem ledigen Maurer Brehm, der ſich beim Neujahrsſchießen die eine Hand ſchwer verletzte, mußte leider, nachdem der Finger abgenommen und ſich Blutvergiftung eingeſtellt hatte, die ganze Hand amputiert werden. Der Zuſtand des Patienten iſt bedenklich. — Darmſtadt, 17. Jan. Die Weißbindermeiſter (Verband Heſſen) haben den Schiedsſpruch der Unparteliſchen betreffend den Tarif im Weißbindergewerbe abgelehnt. — Nack, 17. Jan. Durch die Ortsſchelle wurde bekannt gemacht, daß jeder Bürger bis zum 25. Mätz fünf Spatzen zu liefern hat. Iſt das nicht möglich, ſo ſind für leden nicht gelieferten Spatz 20 Pfennig zu zahlen. In Nack iſt jetzt alles auf der Spatzenjagd. Dieſe Spatzenſteuer ſtammt aus dem 18. Jahrhundert. In großen Gemeinden könnte ſie ſehr leicht den Etat balancleren. Von der Jagſt, 17. Jan. Elgentlich ſollte ja Gevatter Storch auf Reiſen ſein— aber offenbar übt er ſeine beglückende Tätigkeit auch im Januar aus; dafür erhielt a 1 9 Mts. eine Frau in Weſternhauſen einen en Beweis: ſie wurde nämlich v f Buben entbunden. g en ** Einbrecher im 3. 1 9 Samstag auf den s eee een ins katholiſche Pfarrhaus in Brühl bei Schwetzingen den übt. Der oder die Diebe verſuchten an den Keller⸗ öffnungen das ſchwere eiſerne Schutzgitterwerk aus den Steinen herauszubrechen. Bei vier Oeffnungen iſt lüneß das, nach den Spuren zu ſchließen, mißlungen 25 des fünften Oeffnung waren ihre Bemühungen von Erfols Von hier aus gelangten die Einbrecher in den eller, von wo aus ſie dann in die oberen Räume hinaufſtiegen. In acht Zimmern haben ſie alle Schränke und Schub⸗ laden nach Geld durchwühlt und alle Gegenſtände ber⸗ ausgeworfen. Es ſind ihnen aber nur ca. 30 Mark in die Hände gefallen. Wertſachen, ſilberne Löffel ꝛc. ver⸗ ſchmähten die Gauner, nur ein Paar goldene Manſchet⸗ tenknöpfe nahmen ſie mit. Wie frech ſie gearbeitet hatten, geht daraus hervor, daß ſie auch dem Schlaf⸗ Ammer des Herrn Pfarrer Roth einen Beſuch abſtatteten. Das Portemonnaie aus deſſen Hoſe nahmen ſie mit und uch ſeine Uhr hießen ſie mitgehen. Die Diebe müſſen 1 vorſichtig„operiert“ haben, denn Herr Pfarrer hat erſt am Morgen die Spuren des nächtlichen Beſuches entdeckt. Der Pfarrherr hatte bis nachts 2 Uhr in ſeinem Studierzimmer gearbeitet, lag ſomit zur Zeit des Einbruchs, der zwiſchen 2 und 5 Uhr erfolgt ſein muß, im erſten Schlaf. Auch die Haushälterin, die im anderen Stockwerk ſchläft, hat von den Einbrechern nichts gehört. Ihren Weg ins Freie nahmen die Dieb durch den Hausgang. Sie ſprengten hier die Sperreiſen und Schlöſſer ſowohl des Glasabſchluſſes, wie auch der Haus⸗ tür auf⸗ — Rheinau, 17. Januar. Ein frevelhafter Einbruchsdiebſtahl iſt in Rheinau bei Mannheim verübt worden. Der oder die Täter brachen in die katholiſche Kirche ein und beraubten das Taber⸗ nakel. Nach Beſeitigung des eiſernen Gitters ſtiegen ſie durch das Fenſter der Nebenſakriſtei, dann zertrüm⸗ merten ſie die Türe des Sakramentshäuschens, deſſen Schloß intakt blieb, und ſtahlen den Speiſekelch mit⸗ ſamt den hl. Hoſtien. Auch das Gefäß mit der großen hl. Hoſtie nahmen ſie mit. Da auch die Kirchentüre erbrochen iſt, hat es den Anſchein, als ob die Diebe durch ſie ihren Weg ins Freie ſuchten und fanden Zwei Opferſtöcke, die aber tags zuvor geleert worden waren, nahmen ſie ebenfalls mit. Der Sachſchaden beläuft ſich auf ungefähr 150 bis 200 Mark. Es liegt der Gedanke nahe, daß es ſich bei den Einbrechern um dieſelben Ge⸗ ſellen handelt, die vor acht Tagen den Einbruch ins Pfarrhaus in Brühl unternommen haben. — Geinsheim, 17. Januar. Dem Kaſſenräuber, der auf ſo raffinierte Weiſe a la Hauptmann von Köpenick dem Gemeinderechner von Geinsheim 500 Mark aus der Gemeindekaſſe entwendete, ſcheint man jetzt auf der Spur zu ſein. Der Verdacht lenkte ſich nämlich neuer⸗ dings auf einen jungen Menſchen, der früher bei der Gemeindeeinnehmerei Nierſtein beſchäftigt war und in der Gegend letzthin geſehen worden ſein ſoll. In den letzten Tagen ſandte der jetzt Geſuchte aus Thal in Thüringen ein Paket nach Nierſtein. Für die Ermitte⸗ lung des dreiſten Gaueners iſt bekanntlich eine Prämie von 500 M. ausgeſetzt worden. — Mainz, 17. Januar. Dieſer Tage erſchien auf der Wachtſtube des erſten Polizeibezirks in Mainz ein Mann, der dem Wachtmeiſter bat, ihm doch auszurechnen, wieviel 500 Mark Kapital Zinſen zu 3½ Prozent pro Jahr ausmache. Als der Wachtmeiſter das Recheneexmpel gelöſt, fragte er den Betreffenden, warum er dies wiſſen wolle.„Ja,“ ſagte dieſer,„ich habe 500 Mark auf der ſtädtiſchen Sparkaſſe ſtehen und weil ich jetzt die Jahres⸗ zinſen auf mein Buch eintragen laſſen will, muß ich dies wiſſen, damit ich auf der Kaſſe nicht bemogelt werde!“ Damit aing er in ſeiner Unſchuld von dannen. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 18. Januar. -M. Die Geueralverſammlung der„Bruder⸗ ſchaft 1“, welche am Sonntag im„Engel“ ſtattfand, war von ungefähr 50 Mitgliedern beſucht. Der zweite Vorſitzende, Herr Tünchermeiſter Seb. Müller, eröffnete die Ver- ſammlung, da der ſeitherige verdiente Präſident, Herr Bau⸗ techniker Mich. Neuhäuſer 3. ſein Amt aus Geſundheits⸗ rückſichten niederlegte. Herr Müller gedachte in warmen Worten der großen Verdienſte des zurückgetretenen Präſidenten, welcher immer ſein ganzes Können und ſeine Kraft für das Wohl und Gedeihen der„Bruderſchaft 1“ einſetzte. Ganz verliert die Kaſſe Herrn Neuh äuſer nicht, da derſelbe als Ehrenpräſident der„Bruderſchaft 1“ noch zur Seite ſteht. Der Rechner, Herr Glaſermeiſter Roos, erhielt ſodann das Wort zur Rechnungsablage, aus der wir entnehmen: Die Einnahmen betragen 3554,59 M. Die Ausgaben betragen 3306,80 M. Bleibt barer Kaſſenvorrat: 247,79 M. Im Viernheimer Creditverein an Guthaben 896,09 M., ergibt ein Geſamtvermögen von 1143,88 M. Der Mit⸗ gliederſtand beläuft ſich auf 250. Im Jahre 1909 wurden 130 Mitglieder mit 491 Wochen Krankenunterſtützung aus- bezahlt. Die Wahlen zum Vorſtand ergaben folgendes Reſultat: Herr Spezereiwarenhändler Jakob Helfrich, 1. Vorſttzender; Herr Tünchermeiſter Seb. Mäller, 2. Vor⸗ ſitzender; Herr Maurermeister Joh. Pet. Alter, Kontroleur; Herr Landwirt Nik. Bugert, Herr Zimmermeiſter Ludwig Hofmann, Herr Tünchermeiſter Phil. Wunder und Herr Maurerpolter Leonh. Martin, Vorſtände. Der jetzige Wochenbeitrag bleibt beſtehen bis eine noch beſſere Geſundung der Kaſſenverhältniſſe eingetreten iſt. Wenn ein Mitglied 4 Wochen mit dem Wochenbeitrag im Rückſtand iſt und nach erfolgter Mahnung ſeiner Schuld nicht nachkommt, ſo erfolgt der Ausſchluß. Sobald ein Mitglied ſeine Frau durch Tod verloren hat und ſich wieder verheiratet, ſo iſt das Mitglied verpflichtet, dem Vorſtand von der Wiederverheiratung Mit- teilung zu machen, damit der Eintrag bewirkt wird, für welchen 5 Mark in die Vereinskaſſe zu zahlen ſind. In der Diskuſſton wurde eifrig debattiert, weshalb die Verſammlung erſt gegen 7 Uhr geſchloſſen werden konnte. Dem Verein zur weiteren ſegensreichen Tätigkeit auf dieſem edlen und ſozialen Gebiete ein vielfaches„Vergelts Gott!“ Marktbericht. — Weinheim, 15. Jan. Schweine markt. Zugeführt Milchſchweine 156 Stück, verkauft 152 Stück, das Paar zu 24—35 Mk. Laufer zugeführt 14 Stuͤck, verkauft 10 Stück, das Paar zu 38—60 Mk. Berichtigung. In dem Eingeſandt in vor. Nr. muß es in Zeile 15 ſtatt Höchſtangebot 28 M. und als Mindeſtangebot 7 M. heißen: 28 000 M. reſp. 7000 M., ebenſo in den folgenden Zellen ſtatt 11 M. und 6 M. 11000 M. und 6000 Mark. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Georg Adler 10. Witwe, Zur Traube empfiehlt ihre vorzüglich helle, mit dem neuesten Kohlensàure-Apparat abgefüllten Flaschenbiere aus der Bad. Brauerei Mannheim zu 20 Pfg. Mnoꝛ r Suppen fix und fertig- 3 Teller io Pfg. b Rnorr-gos würzt famos Suppen, Saucen, Gemüse, leischspeisen etc. enthält 1 Gutschein. gilt als Gutschein Frisch geröstet muss ein Kaffee sein, wenn er gut schmecken soll. Nur in den Spezialniederlagen von Fuesers Kaffee haben Sie die Garantie, immer tadellosen Kaffee, nach dem neuesten Verfahren geröstet, zu erhalten. Spezial-Niederlagen: Georg Oexle, Rathausstrasse 15 und 68 G. M. Winkenbach, Bürstädterstrasse Joh. Hofmann 9., Hofmannstrasse Sebastian Müller, Kirschenstrasse. Material-Lieferung. Umer Hinweis auf den Miniſterlalerlaß vom 16. Juni 1893 ſoll die nachſtehende Materiallieferung im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Zur Verge ung gelangen ca. 1000 l. Mtr. Granit- bordſteine, ca. 500 qm Rinnenpflaſterſteine, ca. 300 cbm Packlageſteine und ca. 150 cbm Steinſchotter. Die Angebotsunterlagen liegen bis zum Montag, den 31. Jannar l. J., vorm. 11 Uhr in unſerem Baubüro im Rathaus zur Einſichtnahme offen und können gegen Erſtattung des Selbſtkoſtenpreiſes von da bezogen werden. Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis zum vorbenannten Termine bei uns einzureichen, woſelbſt die Eröffnung unter Beiſein etwa erſchienener Bewerber erfolgt. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Viernheim, den 12. Januar 19 10. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim: Kühlwein. Bekanntmachung. Diejenigen, welche Beſtellungen auf Dünger bei der Gemeinde Viernheim gemacht haben, wollen denſelben vom Mittwoch, den 19. d. Mits., nachm. 2 Uhr an auf dem Lagerplatz(Wiegehalle) abholen. Dienſtag, den 28. Januar 1910, vormittags 10 Uhr werden auf dem Rathauſe dahler: 1. 2 zur Zucht untauglich gewordene Schweinefaſel, 2. der Dung im Faſelſtall und 3. verſchiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Genuß zeit in Pacht meiſtbietend verſteigert. Viernheim, den 17. Januar 1910. Großherzogliche Bürgermeiſt erei Viernheim. Kühlwein. Kathol. Arbeiter⸗Verein Viernheim. Die verehrl. Mitglieder werden gebeten, für die Ver- loſung bei unſerem am nächſten Sonntag ſtatifindenden Familien-Abend praktiſche Geſchenke zu ſtiften. Dieſelben mögen im Laufe dieſer Woche abgegeben werden bei Math. Mandel (Huͤgelſtr. 17) oder A d. Faber(Kleßſtr. 11) oder Math. Beikert(Waſſerſtr. 44). Der Vorſtand. Kath. Kirchenchor Die Proben beginnen fuͤr Empfehle: la. Tafelobſt, Orangen u. Citrouen, Feigen. den Männerchor erſt in Fſt. Frühſtücks-Käſe! der nächſten Woche. Münſterkäſe und Hol- Der Vorstand. länder, Fromage de Empfeble 7. Brie, Schweize-, fl. la. Aepfel& Birnen Eimburger-, Bandkäſe ſowir Apfelwein& Friſcher Filletſchinken fſt. Aufſchnitt, Fraukf. Mürſtchen, Zungenwurſt, Salami u. Fernelatwurſt, Mettwurſt, Preßkopf. Halte mich meiner werten Kundſchaft beſtens empfohlen Fran Ad. Müller Wwe. Ecke Ernſt⸗Ludwigſtraße. Bäckereiwaren. Wilhelm Wörner Loutſenſtraße Nr. 3. Kartoffeln! f Verkaufe fortwährend 10 Pfd. zu 35 Pfg. Jaliob Helfrich Neubauſtraße. An die Eltern ſchulpflichtiger Kinder. Wir geben den Eltern der ſchulpflichtigen Jugend bekannt, daß wir genötigt ſind, den Volks ſchülern das Fußballspiel(Sonntags wie Werktags) aufs ſtrengſte zu verbieten. Das Spiel iſt zur Leiden⸗ ſchaft geworden und hat die verderblichſten Aus⸗ ſchreitungen gezeitigt. Wenn wir anfügen, daß vor kurzem in einer Klaſſe ſich von 23 Fußballſpielern des anderen Tages 9 krank melden ließen, wenn wir weiter anfügen, daß jeder Stein auf der Straße als Ball benutzt wird, daß ferner Schüler ſogar Sonntags während des Hochamtes ſpielen, keine Zeit mehr für ſorgfältige Anfertigung ihrer Haus⸗ aufgaben finden, die teuren Bälle vielfach auf un⸗ ehrlichem Wege erwerben, dann werden alle ver⸗ nünftigen Eltern unſer Verbot begreiflich finden und auch ihrerſeits die Befolgung ſtreng überwachen. Viernheim, 14. Januar 1910. Der Schulvorſtand: Wolf, Pfarrer. Mayr, Hauptlehrer. — Bekanntmachung. Betr.: Die Reinhaltung und Wegſamkeit der Ortsſtraßen Viernheims. Wir weiſen an dieſer Stelle nochmals ausdrücklich darauf hin, daß die Straßenreinigung wöchentlich wenigſtens 2 mal, am Mittwoch und Samſtag, zu erfolgen hat, wobei ein ganz beſonderes Augenmerk auf die gründliche Reinigung der Straßenrinnen zu richten iſt. Das Aufkehren des ange⸗ ſammelten Schmutzes aus den Straßenrinnen auf Fahr- dämme oder Fußſteige, wo derſelbe gewohnheitsgemäß liegen bleibt und öfters die unerträglichſten Zuſtände verurſacht, iſt ſtrengſtens unterſagt. Die Fahrdämme ſind bei naſſem Wetter wöchentlich 2 mal von Schlamm und ſonſtigem Schmutz zu reinigen(abzuziehen). Ferner verbieten wir im öffentlichen Intereſſe das Ein⸗ werfen von Steinen, Holz, Kartoffelſchalen, Lumpen, altem Blech, Draht, Fettſtoffe etc. ia die Einlaufſchächte(Straßen- ſinkkaſten) unſerer Kanaliſation, ſodaß ſich dieſelben in kurzer Zeit verſtopfen und nicht mehr funktionieren. Hierbei richten wir einen Appell an die Eltern, daß dieſelben ihre Kinder von derartigem Unfuge zurückhalten, andernfalls ſie ſich die Folgen ſelbſt zuzuſchreiben haben. Unſerer Orts-Polizei haben wir die entſprechenden Welſungen gegeben und werden Verfehlungen unnachſichtlich zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 6. Dezember 1909. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. 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