belier Jagd Nena⸗ „wie roßen r und ſiſch 9 chen schnell —— — ieruheimer Zeitung. 1 Erſcheint dreimal nöchentlich zergags u. Lamſtags VBotlagen: Amtsblatt der Groſherzaglichen Pürgermeiſterei Viernheim. Derbveitetſte und geleſenſte Jeitung in Viernheim daher beſees und wirkſamſtes Inſertions⸗ Organ. Telepzon⸗Nuf 28.— Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Telephon⸗Ruf 20. Anzeiger Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Dienſtag, den 23. Januar 1910. —————ů— 9 9 3* Die liberale Miſere in England. Nach den letzten Meldungen am Samstag hat man auch liberalerſeits die Hoffnungen auf eine fernere Unab⸗ hängigkeit wenigſtens von den ihres Katholizismus wegen ſo verhaßten Irländern aufgegeben. Selbſt die liberale reichtsdeutſche Preſſe, die die ungünſtige Rückwirkung der liberalen Wahlmiſere in England vom deutſchen Libe⸗ ralismus fernhalten möchte, ſieht ſich zu dem Bekenntnis gezwungen:„Soweit man die Sachlage bisher über⸗ blicken kann, wird die Entſcheidung bei den Iren liegen.“ Das iſt bitter, es konnte aber angeſichts des Rückganges des Liberalismus in aller Welt nicht anders erwartet werden. Eines der intereſſanteſten Kapitel der Zeitgeſchichte wird die Art und Weiſe bilden, wie man ſich im deut⸗ ſchen Liberalismus mit dem Wahl- Mißerfolge der eng⸗ liſchen Geſinnungsgenoſſen abfinden wird. Der erſte Ver⸗ ſuch in dieſer Richtung liegt jetzt vor. Das linksliberale „Berliner Tageblatt“ ſucht es ſo darzuſtellen, als ſei dieſer Wahlausgang auf die— politiſche Minder⸗ wertigkeit des Engländers zurückzuführen. Da lieſt man zu ſeinem großen Erſtaunen in dem Blatte, das ſich ſonſt über die politiſche Bildung der demokratiſchen Engländer nicht genug begeiſtern kann, folgendes: „Einer beſonderen Stimmung ernſten politiſchen Be⸗ denkens oder einem aus ethiſchen Gründen hervorgehen⸗ den Elan unterliegt der Durchſchnittsengländer nicht. Seine Stimmabgabe mißt er nach dem Prinzip:„Das Hemd iſt mir näher als der Rock“ oder nach dem ande⸗ ren: Mutatio delectat, was der eine nicht fertig gebracht hat, bringt der andere fertig. Ihm iſt die Wahl vor allem eine Quelle ſportlichen Genuſſes. Unendliche Wet⸗ ten werden auf die Miniſterien oder auf dieſen oder jenen„Favoriten“ abgeſchloſſen, und da deſſen Politik meiſt mit der mehr oder minder überzeugten Politik des Wettenden zuſammenfällt, ſo arbeitet der wettende Wähler kräftig für den Kandidaten, auf den er geſetzt hat. Die Zeitungen ſetzen Prämien aus auf die Vorausbeſtimmung der Wahlergebniſſe und ſtacheln damit in einer anderen Richtung das ſportliche Intereſſe an. Ein beliebter Wett⸗ preis iſt ein neuer Zylinderhut zu 21 Mark und man kann nach einer Wahl namentlich in der City unzählige Leute mit neuen Hüten herumwandern ſehen. Die Auf⸗ regung bei den Wahlen darf man daher nicht allein nach politiſchen Geſichtspunkten beurteilen. Dieſes Mal laufen die ſportlichen Erſcheinungen nebenher und die Geſchichte vom Rock und dem Hemd iſt entſcheidend. Der Lord regt ſich über die ihm zugemutete Beſteuerung ſeines unbe⸗ bauten Landes, der Brauer über die Beſteuerung ſeiner Wirtshäuſer auf. Die Fabrikanten, die in letzter Zeit ſchlecht gearbeitet haben, ſehen durch den ungeklärten Nebel der Tarifreform die Sonne noch größerer Monopol— wirtſchaft ſchimmern und dem Arbeiter iſt die Mär von den erhöhten worden.“ Alſo: der aufgeklärte Engländer, der ſeit einem halben Jahrtauſend die politiſche Weisheit in größten Portionen geſchluckt bat, der ſoll aus Wett⸗ oder Sportsintereſſe ſeine Parteirichtung beeinflußt fühlen! Das iſt denn doch ein ſehr kindiſches Scherzchen! In Wirklichkeit liegt der liberale Mißerfolg in Eng⸗ land lediglich in der allgemeinen Zeitſtrömung. Es geht dem Liberalismus eben überall ſchlecht. ** * Löhnen und der konſtanten Arbeit vorgeredet An Einzelheiten aus dem Wahlkampfe verdient noch folgendes mitgeteilt zu werden: Da die Muſikhallen und Theater während der Wahltage nicht ſehr gute Geſchäfte machen, ſo ſind die Direktoren auf einen guten Einfall gekommen. Wäh⸗ rend der Pauſen zwiſchen den einzelnen Produktionen laſſen ſie durch den Kinematographen und die Laterna magica die Wahlreſultate auf der Leiwand mit⸗ teilen, und ſo können ſie dem voll zahlenden Publikum weniger Darbietungen geben, als ſie an gewöhnlichen wagen dürften. Auch ſonſt lechzt der Engländer nach Wahlnachrichten. Man findet die Klubs und die Straßen bei Mitteilung der Wahlreſultate überfüllt. In London artet die Be⸗ wegung auf den Straßen meiſt in karnevaliſtiſches Treiben aus, und in das Johlen und Cheeren miſcht ſich das laute Lachen und Kreiſchen der kleinen Mäd⸗ chen, die, von ihren Arbeitsplätzen kommend, ſich am Arme ihrer Liebhaber einen vergnügten Abend machen wollen. Wade Dien ö Politiſche Rundſchau. :: Majeſtätsbeleidigung. In den letzten zehn Jahren haben ſich die Verurteilungen wegen Majeſtätsbe⸗ leidigung erheblich verringert. Von über 400 im Jahre 1899 iſt die Zahl auf 120 im Jahre 1907 herabgegangen. Das Geſetz vom 17. Februar 1908 hat ſodann den Erfolg gehabt, daß im Jahre 1908, wie jetzt feſtſteht, nur 39 Fälle zur Verurteilung gelangten. — Dieſe Erſcheinung kann einem aufrichtige Freude be⸗ reiten. (1) Der„Deutſche Lehrerverein“ und die Biſchöfe. Der geſchäftsführende Ausſchuß des Deutſchen Lehrer⸗ vereins, der bekanntlich Gegenſtand der vielbeſprochenen Kulturkampferſcheinung im Elſaß war, erläßt eine län⸗ gere Erklärung, in der der Vorwurf des Straßburger Biſchofs Dr. Fritzen, der Lehrerverein verfolge religions⸗ und kirchenfeindliche Tendenzen, zurückzuweiſen verſucht wird. Darin heißt es: „In den Organen des Deutſchen Lehrervereins ſind zwar ſchuſpolitiſche Forderungen der Centrums par⸗ 26. Jahrgang. „ ————.—. tet wiederholt nachdrücklich bekämpft worden. An⸗ griffe gegen die katholiſche Kirche als Religionsgemein⸗ ſchaft gegen katholiſche Dogmen oder gar gegen die Grundlagen des Gottesglaubens wird ihnen jedoch nie⸗ mand nachweiſen können. Was im beſonderen die re⸗ ligionsloſe Schule anbetrifft. ſo bat ſich das Haupt⸗ organ des Deutſchen Lehrervereins, die„Pädagogiſche Zeitung“, mit aller Entſchiedenheit gegen dieſe Schul⸗ einrichtung ausgeſprochen.“ Der geſchäftsführende Ausſchuß des Deutſchen Lehrer⸗ vereins hätte klüger gehandelt, wenn er dieſe Erklärung nicht gegeben hätte. Es gibt eben Dinge, die das direkte Gegenteil beweiſen! 106 Hebung der Fleiſcherzeugung. Der Vorſitzende des Bundes der Viehhändler Deutſchlands, Hermann Da⸗ niel aus Dierdorf, Bez. Koblenz, wurde von dem Land⸗ wirtſchaftsminiſter empfangen und überreichte die Vor⸗ ſchläge des Bundes zur Verbeſſerung der Fleiſch⸗ er zeugung im Inlande. Die Vorſchläge gehen im weſentlich darauf hinaus, die Grenzen nicht zu öffnen, dafür aber im Innern eine ſtärkere Konkurrenz durch Unterſtützung von Maſtanſtalten hervorzurufen. 7( Nochmals das Eoſinſchwein. Auf Veranlaſſung des Reichsſchatzamtes ſind in Hamburg, im Beiſein eines Berliner Sachverſtändigen, Verſuche mit der Fütterung von Schweinen miteoſingefärbter Gerſte ver⸗ anſtaltet worden. Es hat ſich dabei ergeben, daß weder Magen noch Eingeweide eine rötliche Färbung zeigten. Da aber von anderer Seite angeſtellte Verſuche das Gegenteil ergeben haben, hat das Reichsſchatzamt an die nachgeordneten Behörden eine Verfügung erlaſſen, wonach fortan Gerſte nicht mehr wie bisher mit zwei, ſondern nur mit einem Prozent Eoſin gefärbt, verfuttert werden darf.— Hoffentlich iſt damit der Aerger aus der Welt geſchafft. (2) Neuregelung der Gebührenordnung für Notare. Dem Abgeordnetenhauſe find Entwürfe über eine neue Gebührenordnung für Notare und Novellen, enthaltend die geſetzlichen Vorſchriften über die Gebühren der Rechtsanwälte und Gerichtsvollzieher, zugegangen. Die Entwürfe ſind Folgeerſcheinungen des neuen Gerichts⸗ koſtengeſetzes. Alſo keine Maßregelungen wegen der Ferrer⸗ Demonſtrationen. Die liberale Preſſe hatte neulich be⸗ hauptet, das Centrum habe mit ſeinen„Denunziatio⸗ nen“ der Ferrer⸗Demonſtrationen erreicht, daß ein Ober⸗ lehrer gemaßregelt worden ſei. Wie man jetzt in der linksliberalen Preſſe lieſt, iſt die Meldung, daß gegen den Gymnaſialoberlehrer Hacks in Kattowitz wegen ſeiner Mit⸗ gliedſchaft am Ferrer⸗Komitee vom Provinzialſchulkolle⸗ gium vorgegangen werde, auf die Tatſache zu reduzieren, daß lediglich ein Bericht über den Sachverhalt ein⸗ gefordert iſt. gelbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 571(Nachdruck verboten.) Pah, ein Kind! Das darf eben nicht ſtören! Eine alte Frau ſtört aber immerzu.“ a „Es iſt meine Mutter“, ſprach Etta verletzt. „Mein Gott, nehme ich nicht genug Rückſichten?“ brauſte er auf.„Ich habe die alte Frau kommen laſſen, obgleich ſie mir nicht gewogen iſt, wie Du ſehr wohl weißt. Aber Deine Liebe kann keine Opfer mehr bringen. Ich ſehe es jal“ „Mama wird abreiſen! Verlaſſe Dich darauf“, ſagte Etta mit Thränen in der Stimme.„Du ſollſt auch ſonſt nicht mehr über mich zu klagen haben.“ ——— Nach dieſer kleinen Scene war der Frieden im Liebenau'ſchen Hauſe wiederhergeſtellt. Etta glänzte von neuem in der Geſellſchaft, Buſſo war lebens⸗ luſtiger als je. Es ſchien eine Art Tollheit über die beiden gekommen, ſie warfen das Geld mit vollen Händen um ſich. Doch niemand kann zwei Herren dienen. Dieſe Erfahrung mußte Etta auch machen, ſobald Frau von Kroſinsky„ſich wieder auf ihre Güter zurückgezogen hatte“, wie Buſſo vor den Leuten ihre unfreiwillige Abreiſe erklärte. Die kleine Leonie nämlich gedieh nicht mehr ſo recht, ſeit ihr Mutterliebe und Großmutterzärtlichkeit fehlten. Gewiß, es wurde nichts in der Pflege der Kleinen verſäumt, denn Etta war eine ſtrenge Herrin, und deshalb wurde ſie gut bedient. Aber gerade bei einem Kinde wirkt die Sonne der mütterlichen Liebe zuweilen Wunder. Etta ſchenkte ihrer Tochter zu ſelten ihre Gegenwart. Sie war zu viel Gattin und zu wenig Mutter. Zuweilen fühlte ſie dieſen Mißgriff heraus, aber dann dachte ſie an Buſſos weiſe Lehren über die Pflichten der Frau. Sie ſtürmte mit dem geliebten Manne weiter, beſeſſen vom Ver⸗ gnügungstaumel, der doch ſchon Schmerzen in ihr zu übertäuben hatte, ein Sehnen nach friedevoller. Ruhe, das ſie ſtets am Bettchen des Kindes überkam. Sie hörte auf, ihren Mann zu beobachten. Sie war ganz die Vertrauende, die Sorgloſe, und ihre Schönheit blühte wieder voll. In Welchersburg lebte man indeſſen ſtill und friedlich. Das Ehepaar Hemmſchuh war ſchon vor einem Jahr, bald nach der Geburt eines Knaben, in die Heimat zurückgekehrt. Hier waltete Bella als eine echte Schloßherrin. Gütig und mildthätig gegen andere, war ſie gegen ſich ſelbſt unnachſichtlich ſtreng. Sie arbeitete vom Morgen bis zum Abend. Sie hatte Beratungen mit dem Ober-⸗Inſpektor, prüfte Rechnungen und Koſtenanſchläge, ritt in die Felder hinaus und machte Kranken⸗ beſuche. Sie vernachläſſigte dabei keineswegs ihren kleinen Erich, der in der Landluft herrlich gedieh. 0 Fräulein Hungar blieb ihre getreue Stütze, und Frau von Kroſinsky war zu Rat und That ſtets bereit, wenn ſie auch Bella immer noch mit einer gewiſſen Voreingenommenheit betrachtete. Von Friedels künſtleriſch eingerichtetem Atelier wußte Bella jede Störung fernzuhalten. Ja, ſie ſelbſt betrat nur auf ſeinen Wunſch das Heiligtum, in dem Friedel emſig arbeitete. Er gehörte zu den Künſtlern, deren Stimmung leicht geſtört iſt. Er brauchte abſolute Ruhe bei ſeinem Schaffen. Die Ehe, die Hemmſchuhs führten, war eine durchaus harmoniſche. Etta hatte richtig prophezeit. Friedel betrachtete ſeine Frau als ſeinen Gewiſſensrat, und alle Pläne und Ent⸗ würfe, die ſein genialer Geiſt erſann, ſeine geſchickte Hand zeichnete, beſprach er mit der ſich ſtets warmherzig und verſtändig gebenden Bella. Als nach einem Jahr ein zweites Kindchen in Welchersburg erwartet wurde, ſah Friedel, der ein großer Kinderfreund war, dieſem Ereignis mit Freude entgegen. Leider kam aber jetzt auch über dieſe glückliche Familie der Sturm des Unglücks und wehte ſie auseinander. Bella wurde ſchwerkrank. Eine Erkältung, die ſie ſich bei einem Krankenbeſuch im Dorf zugezogen hatte, ging in Lungen⸗ entzündung über. Sie gab zwar einem geſunden Knaben das Leben, aber ihre Kräfte verzehrten ſich raſch. Friedel, der wie ein Bild des Jammers ausſah, wich nicht von der in halber Bewußtloſigkeit daliegenden Bella. Und wenn das Fieber in ihren Adern raſte, war er es, der ſie mit ſtarken Händen feſthielt, der jede Handreichung zur Linderung ihren Schmerzen that. Ein zweiter Arzt war aus Berlin berufen worden. Er zuckte die Achſeln, hieß alles gut, was der Kollege verordnet und ſuchtl dem erſchütterten Gatten Troſt einzuſprechen. —— Am Himmel ziehen Gewitterwolken auf, der Wind ſchüttelt unbarmherzig die Bäume des Parkes und reißt grüne Zweige zu Boden. Im Krankenzimmer iſt es ſtill. Friedel iſt an Bellas Bett in die Kniee geſunken, er ſtreichell ſanft ihre nervös zuckenden Hände. „Habe ich Dich glücklich machen können, Friedel?“ fragt die matte Stimme der Sterbenden. „O, ſo glücklich!“ flüſtert Friedel bewegt. Seele nicht Mangel leiden laſſen neben Dir!“ „Dank!“ haucht die Kranke. Ihr Auge glänzt überirdiſch. „Ach, Friedel, wie ſchön war doch die Zeit, die wir uns ge⸗ hören durften. Und iſt auch das Glück kurz geweſen, es war ſo echt, ſo rein, daß es faſt zu viel war für dieſe armſelige Erde!—— Küſſe die Kinder, Friedel! Ach, daß ich ſie verlaſſen muß! Schwöre mir, Ihnen ein ſtarker Schutz zu ſein, ein Vater, den ſie achten und bewundern müſſen.“ „Bella! Du regſt Dich auf!“ „Nein, nein, laß mich! Nicht lange mehr hörſt Du meine Stimme.“ „Bella“, fleht Friedel, außer ſich vor Schmerz.„Du wirſt mir erhalten bleiben! Sprich nicht von ſo namenloſem Leid.“ „Nein! Ich weiß, was mir bevorſteht, mein Lieber... Ich habe überwunden. Komm', neige noch einmal Deine Lippen auf die meinen... Lebe wohl, Friedel! Ach, wie danke ich Dir für die Herrlichkeit Deiner Liebe...“(Fortſetzung folgt.) „Du haſt meine Heer und Marine. § Die diesjährigen Kaiſermanöver zwiſchen dem 1. und 17. Korps werden ebenſo wie im Vorjahre von den Kaiſerparaden getrennt abgehalten werden. Die Kaiſer⸗ parade des weſtpreußiſchen Korps wird am 27. Auguſt in Danzig ſtattfinden. Der Kaifer wird auf ſeiner Jacht „Hohenzollern“ wohnen. Im Anſchluß an die Parade wird das geplante Feſt auf der Marienburg ſtattfinden, dann folgt die Parade in Königsberg, nach deren Been⸗ digung der Kaiſer nach Berlin zurückkehrt. Die Kaiſer⸗ manöver ſelbſt werden vom 8. bis 10. September im Ge⸗ lände öſtlich der Weichſel bis zur Paſſarge abge⸗ halten. 8 Aufſtieg des„M. 3“. Das neue Militärluftſchiff „M. 3“ unternahm am Samstag vormittag in Tegel eine weitere Prüfungsfahrt, welcher der Inſpekteur der Verkehrstruppen, Generalleutnant Frhr. v. Lyncker, beiwohnte. Die Fahrt ging trotz des Schneegeſtöbers und dichten Nebels glatt von ſtatten und dauerte etwa 40 Minuten. Europäiſches Ausland. Belgien. * Prinzeſſin Luiſe ſoll unter Vormund⸗ ſchaft! Die von den Anwälten der Prinzeſſin Luiſe in den letzten Tagen vorgenommene Prüfung der von Gläubigern erhobenen Forderungen hat, wie ſoeben ge⸗ meldet wird, durch die Natur der eingegangenen Schuld⸗ verpflichtungen die unabweisbare Notwendigkeit erkennen laſſen, die Prinzeſſin einer gerichtlichen Vormundſchaft bezüglich des Abſchluſſes von Kaufgeſchäften und der Uebernahme von Rechtsverbindlichkeiten zu unterſtellen. Wie zuverläſſig verlautet, wird der Schwiegerſohn der Prinzeſſin Luiſe, der Herzog Ernſt Günther zu Schles⸗ wig⸗Holſtein, namens der Familie dieſe Schutzmaßregel unverzüglich veranlaſſen. Rußland. * Der Geſundheitszuſtand der Zarin wird nunmehr aus einer anderen Urſache erklärt. Der„Matin“ läßt ſich von ſeinem Korreſpondenten aus Petersburg telegra— phieren, daß die Zarin ſich in geſegneten Umſtän⸗ den befinde, worauf ihre Indispoſition zurückzuführen ſei. Die Regierung ſcheint ſich nunmehr über die Vor⸗ ſchläge Nordamerikas über die mandſchuriſche Eiſenbahn ins Klare gekommen zu ſein: Sie will ſich ihre Rechte dort nicht abhandeln laſſen. Der Mi⸗ niſterrat hat dem Vorſchlag des Miniſters des Auswärti⸗ gen, Iswolski, zugeſtimmt und beſchloſſen, den amerika⸗ miſchen Antrag über die Neutraliſierung der mandſchuri⸗ ſchen Bahnen abzulehnen. Was dagegen das Projekt des Baues einer Bahn von Tſinſchau nach Aigun betrifft, ſo iſt die ruſſiſche Regierung im Prinzip einverſtanden, verſchiebt jedoch die definitive Antwort auf dieſen Punkt im Hinblick auf die politiſche und ſtrategiſche Bedeutung der Bahn bis nach dem Eingang näherer Angaben über den amerikaniſchen Vorſchlag. Spanien. * Nach Beendigung des Feldzuges bei Melilla iſt ein Teil der ſpaniſchen Rifkrieger nunmehr in die Heimat zurückgekehrt. Ihr Einzug in Madrid gab der Bevölkerung Anlaß zu Ovationen und den Behörden Gelegenheit, ihnen ihre Anerkennung für die in Nord- afrika geleiſteten Dienſte auszuſprechen. Die Truppen wurden am Eingang der Stadt von dem Miniſterpräſiden⸗ ten, dem Kriegsminiſter, dem Gouverneur und dem Bür⸗ germeiſter begrüßt, wobei der Miniſterpräſident dem Führer der heimkehrenden Truppen, General Tovar, ſeine Glückwünſche zu der vorzüglichen Haltung der Truppen ausſprach. —— Türkei. * Es ſcheint nunmehr definitiv feſtzuſtehen, daß man es bei dem Parlamentsbrand mit einem reaktio⸗ nären Verbrechen zu tun hat: Der Präſident der Kammer hat der„Jeni Gazetta“ gegenüber offen den Verdacht aus⸗ geſprochen, daß dem Parlamentsbrand ein verbrecheriſcher Anſchlag zu Grunde liege. Amerika. Uruguay. * An der Küſte von Uruguay iſt eine Art von Be⸗ lagerungszuſtand zur Unterdrückung des Aufſtan⸗ des gegen die Regierung eingeführt worden ſei. Die Geſchäfte leiden ſehr unter den anormalen Verhältniſſen. Gegen die Preſſe iſt eine ſcharfe Zenſur in Kraft ge⸗ treten. Deutscher Keichstag. :: Berlin, 21. Januar. Der Reichstag erledigte am Freitag zunächſt den Etat des Reichseiſenbahnamtes. Dabei hatte der neue Präſident Wackerzapp ſich dem Hauſe vorzuſtellen. Abg. Carſtens(frſ.) wünſchte beſſere Bahnarbeiterlöhne und Verbot des Verkaufs von Skandalblättern auf den Bahn⸗ höfen. Abg. Schwabach(stl.) trat für die deutſche Betriebsmittelgemeinſchaft ein. Präſident Wacker zapp ſagte aufmerkſame Verfolgung der Arbeiterintereſſen zu. Abg. Dr. Pfeiffer(Ctr.) wünſchte ſtrengere Berück—⸗ ſichtigung der Wünſche der Raucher und der Nichtraucher auf der Eiſenbahn und proteſtierte dann gegen die Be⸗ ſchneidung der Rechte der Reiſenden dritter Klaſſe auf die Speiſewagen. Zu dieſem Kapitel äußerten noch die Abgg. Weber(ntl.), Storz(D. Vp.), Behrens(W. Bag.) Bindewald(Antiſ.) und Lehman n.(Soz.) Spezialwünſche. Dann folgte der Nachtragsetat für Süd⸗ weſtafrika. Abg. Ledebour(Soz.) kritiſierte die Denk⸗ ſchrift und behauptete, die Anſiedlung von Farmern ſei bedenklich. Die Abg. Dr. Arning(ntl.) und Liebert (Rp.) wenden ſich gegen den Peſſimismus der Sozialdemo⸗ kratie. Auch Abg. Erzberger(Ctr.) wandte ſich gegen Ledebour. Nach einer Replik des Abg. Ledebours (Soz.) wurde dann der Nachtragsetat genehmigt. Am 4 5 folgt die Leſung des Etats für Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika. 3 Soziales. a Krankenkaſſe und Alkohol. Unter den Kranken— kaſſen iſt augenblicklich eine Bewegung im Gange, deren Ziel und Ende ſich aus folgender Eingabe ergibt, die der deutſche Verein gegen den Mißbrauch geiſtiger Ge⸗ tränke an den Reichstag gerichtet hat. Er verlangt, es möge den Krankenkaſſen die Ermächtigung zu einer auf⸗ klärenden und vorbeugenden Tätigkeit hinſichtlich der Wir⸗ kungen des Alkoholmißbrauches erteilt werden. Ferner mögen ſämtliche Verſicherungsträger verpflichtet ſein, die Das Rettungswerk auf Zeche „Holland“. Die Hoffnung, daß die ſechs Verſchütteten auf Zeche „Holland“ noch vor Tagesanbruch aus dem Schacht her⸗ ausgebracht würden, hat ſich auch diesmal wieder nicht erfüllt. Aber die Rettuüngsarbeiten haben im Laufe der Nacht gute Fortſchritte gemacht und ihr jetziger Stand läßt beſtimmt erwarten, daß man die Verunglück⸗ ten unverſehrt herausbringt. Die an den Rettungsar⸗ beiten beteiligten Fahrhauer erzählen, daß man eine kleine Oeffnung hergeſtellt habe, durch die ſich die Ver⸗ ſchütteten und ihre Retter die Hände reichen können. Dieſe Oeffnung muß noch erweitert werden, um die Leute durchlaſſen zu können. Als die Verſtändigung erreicht war, fragten ſie, wel⸗ cher Wochentag und welche Tageszeit es ſei. Man gab ihnen Auskunft, und ſie meinten, dann ſäßen ſie doch ſchon recht lange in dem Loch. Im übrigen befänden ſie ſich ganz wohl, die Kameraden möchten ſich nur feſt dranhalten, damit ſie bald durchkämen. Wie die Ver⸗ ſchütteten weiter berichteten, haben ſie während der ganzen 75 Stunden, die ſie bisher in ihrem unterirdi⸗ ſchen Gefängnis haben zubringen müſſen, in voller Finſternis geſeſſen. Als der Schacht einſtürzte, entglitten die Lampen ihren Händen. Sie werden wohl mit den Trümmern nach unten geriſſen ſein. Die Einge⸗ ſchloſſenen verloren aber nicht den Mut, ſondern ver⸗ trauten auf ihr gutes Bergmannsglück. Unter dem Man⸗ gel an Nahrung haben die Leute nicht eigentlich gelitten, dagegen machte ſich das Fehlen von Waſſer unangenehm fühlbar. Ueber den weiteren Verlauf des Rettungswerkes laufen nach und nach folgende Meldungen ein: — Wattenſcheid, 22. Januar. Am Zechenplatz hört man, daß die Krönung des Rettungswerkes noch große Schwierigkeiten bereitet. Der Südſtoß hat ſich neuerdings in Bewegung geſetzt, wodurch eine neue Ver⸗ bauung notwendig wird. Eine eigentliche Verſchlechterung der Situation iſt nicht zu verzeichnen. Die Verſchütte⸗ ten mahnten ſelbſt die an ihrer Rettung arbeitenden Kameraden, ſich bei ihrem Vorgehen nicht zu überſtürzen. Man iſt jetzt der Anſicht, daß es Mittag werden könne, ehe die Verſchütteten zu Tage kommen. — Wattenſcheid, 22. Januar. Bis zur Stunde iſt es noch nicht gelungen, die ſechs eingeſchloſſenen Berg— leute auf Zeche„Holland“ zu befreien. Es haben ſich wiederum Schwierigkeiten in der Bewältigung der vorgelagerten Geſteinsmaſſen ergeben. Die Rettungs⸗ mannſchaften ſind auf einige, von dem Einſturz her⸗ rührende Eiſenteile geſtoßen, die ſich quer geſetzt haben und deren Beſeitigung mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden iſt. Dagegen iſt die Verſtändigung mit allen ſechs Eingeſchloſſenen ausgezeichnet. Nach der Anſicht des aufſichtführenden Beamten wird die Befreiung mit⸗ tags gelingen. Gerettet! — Eſſen, 22. Januar. Heute mittag bald nach 1 Uhr wurden auf Zeche„Holland“ die verſchütteten ſechs Bergleute glücklich gerettet. Die ſämt⸗ lichen Geretteten befinden ſich den Umſtänden nach wohl: ſie kamen ſofort in ärztliche Behandlung in das Knapp⸗ ſchaftskrankenhaus in Ueckendorf. Die Nachricht von dem Gelingen der Bergung wurde von der zahlreichen Men⸗ ſchenmenge, die ſich in der Umgebung des Zechenplatzes aufhielt, mit unbeſchreiblichem Jubel aufgenommen. Furchtbares Eiſenbahn⸗Anglück in Kanada. Newyork, 22. Januar. Eine furchtbare Eiſenbahn⸗ kataſtrophe, bei welcher 48 Menſchen den Tod fanden und 92 ſchwer verletzt wurden, hat ſich in der ſüdkanadiſchen Provinz Ontario zugetragen. Un⸗ weit der Station North Bay am Nippiſing⸗See ent⸗ gleiſten vier Wagen eines Perſonenzuges der Canadian Pacifie⸗Bahn und ſtürzten die ſteile Böſchung hinab in den Spaniſh River. Ein fünfter Wagen geriet in Brand. Die Inſaſſen verbrannten oder ertranken. Man befürchtet, daß die Zahl der Verwundeten ſich als noch größer herausſtellen wird, als bisher feſtgeſtellt wird. Die 9283 Kilometer lange Canadian Pacific⸗ Bahn iſt eine der ſechs großen amerikaniſchen Ueber⸗ landbahnen, die den atlantiſchen mit dem paeifiſchen Ozean verbinden. Sie führt von Montreal nach Van⸗ couver und durchſchneidet Britiſch-Nordamerika in ſeiner ganzen Ausdehnung. Das Eiſenbahnunglück bei North Bay iſt eines der ſchwerſten ſeiner Art. Es kommt an Umfang der Kataſtrophe auf der Bahnſtrecke Angers— Poitieres gleich, die ſich im Auguſt 1907 ereignete, bei der 50 Perſonen getötet wurden. Das Unglück auf der kanadiſchen Pacifiebahn ſtellt ſich als eine der größten Kataſtrophen in der Geſchichte der Eiſenbahnunfälle dar. Soviel bis jetzt feſtſteht, haben über 60 Menſchen dabei ihr Leben verloren, noch mehr ſind ſchwer verletzt worden. An Zahl der Toten wird die unheilvolle Kataſtrophe nur noch übertroffen durch das Eiſenbahnunglück an der Taybrücke(Schottland), wo am 20. Dezember 1880 über 200 Menſchen ertranken, und durch den Zuſammenſtoß bei Seneca(Nordamerika) am 28. November 1901, wobei 100 Menſchen getötet wurden. Es liegen noch folgende Mitteilungen vor: — Newyort, 24. Januar. Die Unfallſtelle iſt ſehr abgelegen und die vorliegenden Nachrichten ſind ſehr ſpar⸗ ſam. Der Zug beſtand aus ſieben Waggons und führte ungefähr 200 Paſſagiere, als er aus Sudbury abfuhr. Er raſte mit einer Geſchwindigkeit von 65 Kilometer in der Stunde über die Brücke des Spaniſchen Fluſſes, als plötzlich ein Wagen entgleiſte, wahrſcheinlich infolge einer loſen Schiene. Der Waggon zweiter Klaſſe und der Speiſewagen erſter Klaſſe, ſämtlich voller Paſſagiere, brachen durch das Geländer und ſtürzten auf die Eisfläche des gefrorenen Fluſſes. Dieſe brach ein, und die Wagen glitten unter Waſſer. Die wenigen Inſaſſen, die den Sturz überlebt hatten, verſuchten in wahnfinniger Todes⸗ angſt, ſich durch die Türen und Fenſter zu retten, wurden aber von dem hereinbrechenden eiskalten Waſſer über⸗ wältigt und ertranken. Die Szenen der Verzweiflung ſpotteten jeder Be⸗ ſchreibung. Die nicht unter Waſſer befindliche Hälfte des Renten oder Krankengelder von Trinkern durch Leiſtung von Gegenſtänden des Lebensbedarfes zu erſetzen oder ſie an Ehegatten oder eine andere geeignete Perſon zu zahlen. ſchaurigen Szenen faſt wahnſinnig. Sie verſuchten, den brennenden Wagen mit Schnee zu löſchen, allein vergeb⸗ lich. Ein Kellner im Speiſewagen namens Reynolds vollbrachte heldenmütige Rettungstaten. Als der Speiſe⸗ wagen ſich mit Waſſer füllte, verhinderte er eine Panik unter den Gäſten, indem er ihnen zurief, ſich an den Gepäcknetzen feſtzuhalten. Er kletterte dann aufs Dach und zog mehrere Paſſagiere durch die Ventilatoren her⸗ aus. Obgleich der Wagen immer tiefer ins Waſſer glitt und die Ueberlebenden ihm zuriefen, ſich ſelbſt zu retten, wich er nicht und ſchlug ein Loch ins Waggondach, durch das er weitere Paſſagiere rettete, bis das völlige Ver⸗ ſinken des Wagens die Fortſetzung ſeiner Bemühungen un⸗ möglich machte. Viele Stunden vergingen, ehe Hilfe zur Stelle war. Unterdeſſen litten die Geretteten, deren Kleider zu Eis gefroren waren, furchtbare Qualen. Viele der Verletzten ſind ſo entſetzlich verſtümmelt, daß man ſie nicht zu transportieren wagt und ſie im Rettungszug behandelt. Taucher arbeiteten an den halb verſenkten Wagen und pumpten das Waſſer durch die Ven⸗ tilatoren aus, um etwa noch Lebende zu retten. Alle Bemühungen waren aber vergeblich. Zahlreiche Leichen wurden geborgen, 37 befinden ſich, wie man glaubt, noch in dem Wagen. Aus Nah und Fern. — Mannheim, 24. Jan. In der letzen Sitzung des Bürgerausſchuſſes wohnten zum erſten Male die Vertreter dis am 1. ds. neu eingemeindeten Stadtteils Feudenheim bei, um aber recht verärgert heimzukehren. Das Kollegium ſtieß nämlich einen Beſchluß des alten Feudenheimer Gemeinderats um, wonach die Angrenzer der Straßen eines neu eröffneten Bauquartiers nur mit zwei Dritteln zu den Straßenkoſten herangezogen werden ſollten. Dieſer Beſchluß, der gegen die Vereinbarung über die Vereinigung der beiden Gemeinden verſtieß, hätte die Stadtkaſſe um etwa 30000 Mark ge- ſchädigt. Er wurde vom Stadtrat beanſtandet und der Bürgerausſchuß fand ihn gleichfalls nicht in Ordnung. Da nun nicht wenige Bauplatzverkäufe auf die Zuſage jener Straßenkoſtenermäßigung erfolgt ſind, ſo ſind eine Menge Prozeſſe zu erwarten. — Worms, 24. Jan. Die Gemeindevertretung von Oſthofen hat die Feldjagd dem ſeitherigen Pächter Frhru. v. Heyl zu dem um 2000 Mk. erhöhten Pachtpreis von 7500 Mk. auf weitere ſechs Jahre aus freier Hand vergeben. — Trebur, 24. Jan. Daß jemand ſich bei einer Hochzeit beteiligt, welche ohne Wiſſen mit ſeinem eigenen Gelde gefeiert wird, iſt eine Tatſache, die ſich wohl ſelten ereignet, aber ſich letzthin hier zugetragen hat. Eine Witwe, die ſich eines verhältnismäßigen Wohlſtandes erfreut, beſitzt ein Guthaben bei der Spar⸗ und Darlehnskaſſe, und hlervon hatte eine befreundete Familie derſelben Kenntuls. Durch Liſt verſchaffte man ſich das Sparkoſſenbuch, erhob 850 Mark, feierte damit die Hochzeit der Tochler und lus die Betrogene dazu ein. Dieſe amüſterte ſich wie die anderen geladenen Gäſte vorzüglich, ihr Geſichtzausdruck ſoll aber ſchwer zu beſchreiben geweſen ſein, als ſie erfuhr, daß ſie mit ihrem eigenen Gelde eine fremde Hochzeit hatte feiern helfen. Die Gendarmerie hat die Sache bereits in den Händen. — Mainz, 24. Jan. Der Kirchendlener von St. Stephan, der ſich ſchon über 30 Jahre in dieſem Dienſte befand, iſt wegen bedeutenden Kirchendiebſtählen verhaftet morden. — Dieburg, 24. Jan. Ein 11jähriger Knabe fiel in die hochangeſchwollene Gerſprenz und wäre ſicher ertrunken, wenn ihm nicht Herr Weber, der in der Nähe Obſtbäume beſchnitt, zu Hilfe geeilt wäre. Durch Tieflegen des Kopfes und eifriges Bearbeiten der Magengegend brachte er den Halberſtarrten wieder zum Bewußtſein. — Sinsheim, 24. Jan. In Haſſelbach ſtürzte der etwa 40 Jahre alte Landwirt Mack ſo unglücklich von der Obertenne auf den Scheuerboden, daß er noch am gleichen Abend ſeinen Verletzungen erlag. — Karlsruhe, 24. Jan. Der Räuber, welcher kürzlich im Bureau des katholiſchen Oberſtiftungsrates mit vorgehaltenem Revolver einen Beamten bedrohte und mehrere Hundert Mark aus der Kaſſe raubte, iſt in der Perſon des Fenſterreinigers Alfons Hettich aus Straßburg in Antwerpen feſtgenommen worden. Lokale Nachrichten. Viernheim, 25. Januar. Ein Lamilienabend im kalh. Arbeiter-Perein. Zum viertenmale ſeit dem Beſtehen des kath. Arbeiter- vereins hielt dieſer am letzten Sonntag im„Freiſchütz“ ſeinen Familienabend. Um einer Ueber füllung des Saales vorzu⸗ beugen, hatten bei dem diesjährigen Familienabend nur die Mitglieder des Vereins mit ihren allernächſten Familtenange⸗ hörigen Zutritt, eine Maßnahme, die ſich als durchaus ge⸗ rechtfertigt zeigte. Der Saal war vollſtändig beſetzt, aber es war doch nicht wie bei den früheren Familienabenden eine „drangvoll fürchterliche Enge“, ſondern ein gemütliches, fa⸗ miliäres Beiſammenſein. Nach der Begrüßungsrede des hochw. Herrn Präſes, Kaplan Rieth, in welcher er beſonders auf die Notwendig ⸗ keit eines Famtlienabends in einem Arbetterverein hinwles und den Wert eines ſolchen betonte, brachte das Mitglied Geo rg Hook in guter Weiſe drei ſchwierige Liedervorlräge zu Ge- hör: Erlkönig, der Kreuzzug und die Soldatenbraut.. Den Mittelpunkt des Familienabends bildete naturge- mäß die Rede des hochw. Herrn Pfarrers Wol f. Sie hatte zum Thema: Die Stellung des Mannes in ſeiner Fa⸗ milte. Es war mehr als eine Alltagsrede: keine ſchalen Redensarten, keine idealiſterten und deswegen undurchführ⸗ baren Grundſaͤtze, ſondern ein ſcharf pointierter, für den chriſtlichen Arbeiter trefflich gezeichneter, aus des Lebens rauher Wirklichkeit genommener Sittenſpiegel, reflektierend in prächti- gem Farbenſpiel ſchlichte Mannestugend und Manneswürde und unbarmherzig geißelnd das Krebsübel der modernen einen Wagens geriet in Brand, und die Juſaſſen ver⸗ brannten lebendig. Die Ueberlebenden aus den ande⸗ ren Wagen wurden bei ihrer Hilfloſigkeit angeſichts der Männerwelt: Genußſucht, Menſchenfurcht, Charakterloſigkeit. Dieſe von heiligem Ernſte getragenen, goldenen Worte haben 3 b. 1 pole dhe MN. 01 90 fle aß dis öh eln the Dab 9e 50 tau bn 31 9 Bete ren af Pie den un 01 n 71 uin Hum 0 Volk bel d wind Vor die! hate in de nau Cuerg und Arbeit Arbeit Hlihe ch loch erſut Don 1 1 halb b N. Ven⸗ 977 Alle i he hen Shin ritt r hei, ſtieß beratz neten koſten u dit tinden U ge⸗ d det Da jener Murg 2 U b. H. h. bon gehen. einer genen ſelten June, hiſtzt ſerpon 0 Alt Nat, gene benen f l. lier — e ure ſicherlich ihren Eindruck auf alle Anweſenden nicht verfehlt. Praktiſche Betätigung des Gehörten ſoll der Nutzen ſein, den ſolche väterliche Worte unausbleiblich wirken können und werden. Den Dank der Verſammlung ſprach Herr Math. Mandel aus. Er forderte die mitglieder des Vereins auf, ſich dadurch dankbar zu zeigen, daß ſie treu zu dem Arbeiter verein ſtehen und pünktlich die Verſammlungen des⸗ ſelben beſuchen. Auch die Frauen ſollten dazu beitragen, daß ihre Männer allezeit„furchtlos und treu“— der Deviſe des Vereins gemäß— zur Fahne des Arbeitervereins halten mögen. In den erſten Teil des reichhaltigen Programms war ein ernſtes Schauſpiel in drei Aufzügen eingereiht:„der Arbeit Preis“, ein packendes Zeitbild aus Arbeiterkreiſen. Das Stück wurde vorzüglich von Mitgliedern des Arbeiter- vereins geſpielt und von den Zuhörern mit ſichtlichem Ernſt und großem Beifall aufgenommen. Es iſt ein löblicher Ge⸗ brauch und eine wohlangebrachte Sitte bei einem Familien⸗ abend des Arbeltervereins ſtets der beiden höchſten Autoritäten zu gedenken. So geſchah es auch diesmal. Der Präſes des Vereins feierte den Papſt als„ignis ardens“, als„das brennende Feuer“, deſſen Herz ein Glutherd der Liebe ſei und deſſen Programm„Alles in Chriſtus zu erneuern“ auch das Programm des chriſtl. Arbeiters werden müſſe; er feierte den deutſchen Kaiſer als den Mann, der mit ſichtbarem Erfolg uns den Frieden geſichert, der Deutſchlands Induſtrie, Handel Gewerbe zu einer ungeahnten Größe gebracht, der iabeſondere dem Arbeiterſtand ſeine ganze Fürſorge zuteil werden läßt. In das dreifache Hoch auf Papſt und Kaiſer ſtimmten die Anweſenden begeiſtert ein. In dem zweiten Teile des Programms kam mehr Humor und Scherz zur Geltung. Die beiden Luſtſpiele: „Es iſt erreicht“ und„die Wahrſagerin“ ſowie der komiſche Vortrag„Mein erſter und letzter Verſuch“ bewirkten Lachſalven bei den Zuhörern. Zwiſchen den einzelnen Programmnummern wurden gemeinſame Chorlieder geſungen. Auch hatte der Vorſtand des Vereins eine Verloſung arrangiert, zu welcher die Mitglieder zumeiſt preiswürdige Geſchenke geſtiftet hatten. Der Familienabend im Arbeiterverein iſt vorbei. Er hat aufs Neue bewleſen, daß der Arbeiterverein tiefe Wurzeln in der hieſigen Arbeiterbevölkerung beſitzt. Doch ſtehen noch manche zögernd und zweifelnd abſeits. Hier gilt es mit Energie und zäher Ausdauer zu agitieren und zu werben und der endgültige Sieg wird auf Seiten der chriſtlichen Arbeiter ſein. Das ſei unſer Wunſch: Jedes Mitglied im Arbeiterverein werde Agitator für den Verein— und das Blühen, Wachſen und Gedelhen des Arbeitervereins iſt geſichert! Borromäus⸗Verein. Die mit ihrem Beitrag noch im Rückſtand befindlichen Mitglieder werden dringend erſucht, denſelben baldigſt abliefern zu wollen. Schlußtermin Donnerſtag 27. Januar. — Der Poſtſchalter iſt an Kalſers- Geburtstag (Donnerſtag, den 27. d. Mts.) geöffnet wie an Sonntagen. k Das uuvorſichtige Umgehen mit einer Schußwaffe hat ge ern hler ein junges Menſchenleben ge⸗ koſtet. Der 17jährige Lorenz Jäger und ein Kamerad von ihm hantierten mit einem Flobert. Plötzlich entlud ſich hürrbei die Waffe und Jäger wurde ſo unglücklich getroffen, datz er nach Verlauf einer ¼ Stunde ſein junges Leben aus- hauchte. Der hart betroffenen Familie wird allſelts inniges Mitleid entgegen gebracht. Möge der unglückliche Vorfall zur Warnung dienen. Hochwaſſerkataſtrophen. : Fortgeſetzt laufen aus vielen Gegenden Europas Hiobspoſten über ſchwere Hochwaſſerſchäden und Kata⸗ ſtrophen ein, von denen wir die nachfolgenden ver⸗ zeichnen: L Koblenz, 22. Januar. Der Rhein iſt ſeit ge⸗ ſtern um 60 Zentimeter geſtiegen und ſteigt weiter in der Stunde um 3 Zentimeter. Viele Rheinorte ſind über⸗ ſchwemmt. Die Lahn hat bei Ems und Niederlahnſtein großen Schaden angerichtet. Die Moſel ſteigt nur noch ſchwach, allerdings ſind die meiſten Provinzſtraßen an der Moſel unpaſſierbar. Die Moſeltalbahn hat jetzt ihren ganzen Betrieb eingeſtellt von Bulldah bis Trier. — Bonn, 22. Januar. Aus Königswinter und Neu⸗ wied laufen Meldungen ein, daß geſtern abend der Rhein über ſeine Ufer„getreten iſt. In Königswinter ſtehen viele Kellerräume des unteren Stadtteiles unter Waſſer. „Paris, 22. Januar. Eine furchtbare Kataſtrophe hat ſich in dem kleinen Dörfchen Lorey in der Nähe von Chateau⸗London, das auf Kreideboden ſteht, ereignet. Infolge der Ueberſchwemmungen ſind die Keller einer Schlemmkreidefabrik eingeſtürzt. Der fortwährende An⸗ prall der Waſſerwogen hatte die Mauern unterminiert. . Keller waren zur Zeit des Unglücks mit vielen Rerſonen beſetzt, die hier Zuflucht vor dem ſteigenden Waſſer geſucht hatten. Sämtliche hierher Geflüchtete ſind entweder von den Trümmern erſchlagen worden oder im Waſſer ertrunken. Um Mitternacht hatte man aus den Trümmern fünf Tote hervorgezogen und zehn Schwer⸗ verletzte geborgen. Man befürchtet, daß noch mehr Per⸗ ſonen verunglückt ſind. In Fontainebleau ſind bei den Ueberſchwemmungen fünf Perſonen ums Leben gekommen.— Auch Paris hat unter den Folgen des Hochwaſſers ſchwer zu leiden. Die Seine ſteigt noch im⸗ mer. Die Metropolitan-Bahn iſt infolge der Ueber⸗ ſchwemmung der Werkſtätte in Bercy ernſtlich bedroht. die der Metropolitainbahn den elektriſchen Strom zu⸗ führt, ſteht bereits 40 Zentimeter unter Waſſer. — Mailand, 22. Januar. Aus Livorno wird be⸗ richtet, daß der Sturm fortdauert. Fünf Schiffe si nd geſtrandet. Ueber den Verbleib von zwei über⸗ fälligen Dampfern fehlt jede Nachricht; ſie waren vor zwei Tagen aus Genua abgegangen, aber bisher hier nicht eingetroffen. Bei Spezia ſind ſieben kleinere Fahr⸗ deuge geſtrandet. Ein aus Buenos Aires kommender Dampfer, der nach Trieſt unterwegs war, iſt im Adriati⸗ ſchen Meer geſunken, die Beſatzung und die Paſſagiere konnten gerettet werden. Ein Zyklon hat die Provinz Piemont verwüſtet. Gleichzeitig wurden in verſchiede⸗ nen Ortſchaften am Gardaſee Erdſtöße wahrgenommen. Aus Südweſtdeutſchland. — Freiburg i. Br., 24. Januar. Eine Studenten⸗ liebſchaft mit bedenklichſtem Ausgange beſchäftigte hier das Schwurgericht. Ende Februar erſchoß der 1884 in Neuenburg geborene, frühere ſtud. phil. Karl Erwin Fiſcher ſeine 24 Jahre alte Geliebte, die Kellnerin Wal⸗ ſer aus Wangen. Fiſcher begann ein Verhältnis mit der Walſer, das nicht ohne Folgen blieb. Da er wegen Zwei⸗ kampfes mit Piſtolen von der Univerſität relegiert wor⸗ den war, wollte er 1905⸗06 in Heidelberg ſeine Stu⸗ dien fortſetzen. Die Walſer fuhr mit ihm dorthin, wo ſie die Verlobungsringe wechſelten. Die Walſer über⸗ redete ihn dann, ihr in München ein Geſchäft zu grün⸗ den. Sie kauften dort in einem Abzahlungsgeſchäft eine Wohnungseinrichtung, zahlten 400 Mark für die Vor⸗ räte eines Poſtkartengeſchäftes und ſo gingen die Erſpar⸗ niſſe der Walſer im Betrage von etwa 2000 Mark bald darauf. Als Fiſcher in Raſtatt ſeine viermonatige Haft abſitzen mußte, teilte ihm das Mädchen mit, daß ſie ſich zum zweiten Male von ihm Mutter fühle und daß ſie faſt kein Geld mehr habe. Der Angeklagte borgte an die 600 Mark, die er ihr aushändigte. Beide kehrten nach der Entbindung der Walſer nach Freiburg zurück. Der Angeklagte wollte die Waſer verlaſſen und ſich beſſern, allein ſeine Braut wußte ihn zu bereden, mit ihr nach Baſel zu gehen. Dort hielt er ſich einige Zeit auf, wobei ihn die Walſer aushielt, und nahm dann in Genf eine Volontärſtelle an. Im Laufe der Zeit glaubte er Grund zur Eiferſucht zu haben. Er begab ſich nach Baſel am 30. Januar 1909 und dann mit ſeiner Gelieb⸗ ten nach Freiburg, die hier in einem beſſeren Reſtau⸗ rant eine gute Stelle bekam. Seine Eiferſucht wuchs, als er Details über den Verkehr der Walſer in Baſel mit einem Italiener erfuhr. Er beſchloß, aus dem Leben zu ſcheiden. Am 27. Februar 1909 ſchoß er die Walſer in die Schläfe und ſich in die linke Bruſt. Das Mäd⸗ chen ſtarb am andern Tag, er ſelbſt genas nach monate⸗ langer Krankheit. Wegen Totſchlags wurde er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. — Worms, 24. Januar. Ein närriſcher Schaufenſter⸗ Wettbewerb ſoll in Worms veranſtaltet werden. Die ge— lungene Idee geht von der Wormſer Verkehrskommiſſion aus. Zum Grundſatz wurde erhoben, daß nicht die teure Dekoration, ſondern der Humor, der mit den beſcheidenſten Mitteln erzielt werden kann, für den Wettbewerb maß— gebend ſein ſoll. Am Faſchingsdienstag wird das Elfer⸗ komitee der Narhalla auf origineller Rundfahrt die Prä⸗ miierung vornehmen. Jedes Schaufenſter, das am Wett⸗ bewerb beteiligt iſt, wird einen erſten Preis erhalten, der in einer Münze ausgezahlt wird, wie ſie allein im Reiche des Prinzen Karneval geführt wird: mit Humor! Die anweſenden Geſchäftsleute hatten zunächſt Beden⸗ ken, die aber ſchließlich zerſtreut wurden durch den Hin⸗ weis, daß er nur darauf ankomme, eine gute Idee aus⸗ zuführen, ohne koſtſpielige Dekorationen aufwenden zu müſſen. — Ludwigshafen, 24. Januar. Der 26 Jahre alte Taglöhner Peter Gropp von Altrip, der die Witwe Bar- bara Stefan von Altrip, eine alte Frau, abends auf dem Wege von Altrip nach Waldſee überfiel, abſeits des Weges ſchleppte und ſie zu vergewaltigen verſuchte, ſowie ihr den Geldbeutel mit Inhalt und einen Henkel⸗ korb mit verſchiedenen Gegenſtänden raubte, wurde vom Schwurgericht Zweibrücken zu einer Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten verurteilt. — Vom Neck, ar, 24. Januar. Im Schlafwagendienſt zwiſchen Frankfurt a. M. und Baſel über Karlsruhe iſt, wie das„Heidelberger Tagebl.“ meldet, eine bemerkens⸗ werte Neuerung eingeführt worden. Ein Reiſender erſter Klaſſe kann jetzt für ſich allein ein kleines Abteil be⸗ legen. Er braucht nur eine Fahrkarte zu löſen und einen Zuſchlag zu bezahlen. Auf die Weiſe wird es ſich mancher leiſten können, ein bißchen Pierpont Morgan zu ſpielen.— Ob das aber ein Mittel iſt, den nicht an die preußiſch-heſſiſche Eiſenbahngemeinſchaft angeſchloſ— ſenen Einzelſtaaten die Eiſenbahndefizits fortzuſchaffen, das iſt eine andere Frage. Marktbericht. — Weinheim, 22. Jan. Schweinemarkt. Zugeführt wurden 212 Stück Milchſchweine, verkauft 200 Stück, das Paar von 21—36 Mk. Läufer wurden zugeführt 3 Stück, verkauft 2 Stück zu 48 Mk. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim “Der heutigen Nummer unſeres Blattes liegt ein Proſpekt der Prämienlos Vereinigung Carl Wehe, Hamburg 23, bei. Da alle Prämtenloſe im Laufe der Zeit mit einem unbedingt ſicheren Treffer gezogen werden müſſen, ſo dürſte die Beteiligung wieder eine recht rege werden. Verſteigerungs-Anzeige. Am Dienſtag und Mittwoch, den 1. und 2. Februar l. Is., vormittags 10 Uhr anfangend, verſteigere ich aus dem Nachlaß des Gaſt⸗ und Landwirts Joſeph Jäger 3. zu Weiher im Kreiſe Heppenheim a. B. in der Behauſung der Joſeph Jager 3. Witwe daſelbſt: 2 ſchwere Ackerpferde, 3 Milchkühe, 1 Eber und 20 Stück Hühner. Ferner ſämtliche Heu-, Stroh⸗, Kartoffel · und Dickwurzvorräte, ſowie ſämtliche landwirtſchaftliche Scheunen, Stall⸗ und Hausgeräte meiſtbletend gegen Barzahlung. Anſchließend hieran werden verſtelgert: 1 große Hofraite mit ca. 16 Morgen Acker- und ca. 7 Morgen Wieſengelände, ſowie ein kleiner Eichenſchälwald, unter den bei der Verſteigerung bekannt gebenden Bedingungen. Bemerkt wird noch, daß in dem Wohnhauſe ſchon lange Jahre eine Gaſtwirtſchaft mit gutem Erfolg betrieben wird. Fürth i. O., den 15. Januar 1910. Der Nachlaß⸗Verwalter: Schar mann. Mnort uppen fix und fertig- 3 eller i0 Pfg. 9 würzt famos 5 Suppen Faucen, Gemüse, e leischspeisen etc. schlag 1 1 gilt als Gutsche ieee enthält! Eulschein. Keine Hausfrau wird es bereuen, einen Versuch mit Fuesers Kaffee zu machen, dieses beweist am besten der täglich steigende Umsatz. Spezial-Niederlagen: Georg Oexle, Rathausstrasse 15 und 68 G. M. Winkenbach, Bürstädterstrasse Joh. Hofmann 9., Hofmannstrasse Sebastian Müller, Kirschenstrasse. Landwirtſchaftskaumer⸗ Mitglieder Vieruheims! Diejenigen Landwirte, welche Saatgerſte, Saathafer, Sommerweizen, Saatkartoffeln, nur prima Ware, gegen eine Rückvergütung von 20 Prozent beziehen wollen, mogen ihre Anmeldung in den allernächſten Tagen(dieſe Woche) machen. Es kann im eigenen Intereſſe und Nutzen der Land⸗ wirte nur dringend empfohlen werden, die Mehrausgabe nicht zu ſcheuen; durch Saatwechſel wird die Ware beſſer und die Erträge bedeutend höher. Beſtellungen nehmen entgegen und nähere Auskunft erteilen die Herren Oekonom H. Bläß Beigeordneter Martin Gutspächter Reinhard. — Turngenossonsshaft er mania“ Viernheim. Dien ſtag, den 25. d. Mis., abends halb 9 Uhr im Gaſthaus„Zum neuen Bahnhof“ bei Witwe Schneider 2 Vorstands- Sitzung. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorsitzende. Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“. Zur Teilnahme an der Beerdigung unſeres Mitgliedes Lorenz Jäger Zusammenkunft Mittwoch nachmtag um 2 Uhr im Lokal. Um vollzähliges Erſcheinen bittet der Der Vorſtand. Fußball-Klub„Allemania Lokal:„Zum grünen Baum“. Mittwoch, 26. Jaunuar, nachm. ½ 3 Uhr Beerdigung unſeres Sportskollegen Lorenz Jäger Unſere werten Mitglieder werden gebeten, an der Beerdigung ſich zahlreich zu beteiligen. Der Vorſtand. —.—— er jenige, welcher meinen Mein in der Holzſtraße Hund(Dalmatiner)] Nr. 29 gelegenes weiß u. ſchwarz gefleckt, gefangen haͤlt, wird erſucht, W 0 Anhaus dieſen gegen Belohnung bei und verſchiedene dem Unterztichneten abzugeben. (Vor Ankauf wird gewarnt.) Franz Kirchner 3. zu vermieten bezw. zu verpachten. FEE Entlaufen Heinrich Sax. ie gegen Gr. Gen- ein junges ſchwarzes Huhn. Um Rückgabe bittet Johann Schneider 6. darmerie hier ge⸗ aͤußerte Beleidigung nehme ich bedauernd zurück. Goetheſtraße Nr. 5. Lorenz Neff. Reife Milchschwoine hat zu verkaufen Jakob Helfrich 5. Neubauſtraße 12. — e M 9 I 9 NN 5 N Ne 05 1 e e . 9 R 4 N e 8 5 = 92 D Tllgeneiner deutscher Vemzichrrungs-verein in Stuttgart Auf Gegenseitigkeit. Gegründet 1875. Unter Garantie der Stuttgarter Lit und Aückversicherungs-Aktiengesellschaft. Kapitalanlage uber 68 Millionen Mark. Haftpflicht. Unfall, bebens- Versicherung. Cesamtversicherungsstand: 770 000 versicherungen. Zugang monatlich en. 6000 Mitglieder. Vertreter 1 überall gesucht. . Prospekte kostenfrei duren Chr. Nüssler, General-Agent in Mannheim E 5, 7. Tel. 1108. —————ñ—— Rheumatismus · und Ge- lenkentzündungleidenden leilen wir gerne mit, wer uns von dieſem ſchmerzhaften Leiden befreit hat. Rückporto 10 J. 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Mts., abends 8 Uhr, im Gaſthaus„Zum Löwen“ einen Feſt⸗Ball. Hierzu werden unſere Mitglieder mit ihren Famillen⸗Angehörigen freundlichſt eingeladen. Mütze und Abzeichen ſind anzulegen. Der Vorstand. 2 — 0 8 9 9 1 2 —— 8 Wer sich selbst rasſert— Diel Geld profſtiert! Achtung! 1„000,000 8 junger seute und Männer giebt es, die ſich gerne ſelbſt raſieren möchten, um jeder Gefahr wegen Anſtechung von Hautkrankheiten aus dem Wege zu gehen.— Wir haben uns deshalb entſchloſſen, um das Selbſt⸗ raſieren allgemein zu machen, in den nächſten 3 Monaten mehrere 10 0 Sicherheilsraſiermeſſer„Mobil“ zu dem erſtannlich billigen MReſtlamepreiſe von nur 2 Mk. per Stück in feinem Etui mit Golddruck an Jedermann abzugeden.(Bei Porausſendung des Betrages ſind 20 Pfg. für porto mitzuſenden, Nachnahme koſtet 20 Pfg. mehr. das Meſſer iſt mit Schutz⸗ Vorrichtung verſehen, die ein Schneiden unmöglich macht, wir garantieren für 5 Jahre Schneidfähigkeit und nehmen jedes meſſer, das nicht gefällt, nach 30 Tagen retour.—— Vollſtündige Raſiergarnitur No. 2, echt Eiche fein poliert, mit Sicherheits⸗Raſier⸗ meſſer, Pinſel, Napf, Seife und Streichriemen, pro Stück 5.75 Mk., ——— porto extra. ꝛↄ ä Haupt⸗MKatalog mit ca. 4000 Gegenſtänden über Solinger Stahlwaren, Haus- und Küchengeräte, Gold-, Silber⸗ u. 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