g — Vier Viernheimer Zeitung. Erscheint dreimal wöchentlich Nengags, Dennerßtags u. Jamſtags mit den Beilagen: „Sountagsbbest u.„Sonntatzsſeier“. Bezugspreis: 80 Pf. monatkich einſchkießl. Teägerlohn d. die Poſt Mk. 1.14 vierteljährl. Telephon⸗Nerf 20. Amtsblatt der Groſſherzoglichen Lürgermeiſterei Viernheim. Derbveiteiſte und geleſenſte Zeitung in Viernheim Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. daher beſtes und wirkſamſtes Inſertions⸗ Or, — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Vierulſeimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗Zeile. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. 2 Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt Telephon⸗Ruf 20. Zweites Blatt Samſtag, den 29. Januar 1910. In Eiſenach findet in nächſter Zeit eine Reichstags⸗ erſatzwahl für Schack ſtatt. Bei dieſer Wahl ſoll libe— ralerſeits der Verſuch gemacht werden, das Mandat den rechtsneigenden Gruppen, die es bisher inne hatten, zu entreißen. Nach einer bislang nicht dementierten Meldung hat der Hanſabund für dieſe Wahl gleich ein ganzes Vermögen, nämlich 40000 M., bereitgeſtellt, um die Wahl des liberalen Kandidaten zu unterſtützen. Der Hanſabund wird auch ſonſt als ſehr kapitalkräftig ein⸗ geſchätzt, und man nimmt an, daß er bereit iſt, ſeine Mittel in weiteſtem Umfange zur Beeinfluſſung der öf⸗ fentlichen Meinung zu gebrauchen. Wie nämlich der „Reichsbote“ meldet, wird in angeblich eingeweihten Kreiſen behauptet, die„Tägliche Rundſchau“ ſei für den Hanſabund angekauft worden. Als Käufer der„Täg⸗ lichen Rundſchau“ iſt bekanntlich der Buchdruckereibeſitzer Hempel in Berlin öffentlich genannt worden, aber es iſt damit nicht ausgeſchloſſen, daß das für einen an⸗ deren, der ſeinen Namen nicht genannt haben will, z. B. für den Hanſabund, geſchehen iſt. Anfangs wußte die „Tägliche Rundſchau“ dazu nichts zu ſagen und der Hanſabund ſchweigt noch heut. Als dann die„Germania“ dieſe Meldung des proteſtantiſchen Reichsboten aufgriff, antwortete die„Tägliche Rundſchau“ nicht etwa mit einer klaren Ableugnung, ſie nannte die Behauptung vielmehr „dummes Zeug“ und glaubte die Aufmerkſamkeit durch die Verulkung einiger ganz unſinniger Meldungen über den Verkauf der„Täglichen Rundſchau“ ablenken zu können. Sehr glaubwürdig klingt dieſe Meldung über den Hanſabund wegen der Hintermänner der Firma Hempel gerade nicht, aber die Art und Weiſe, wie die dementiergewandte„Tägl. Rundſchau“ ſich an einer klaren Aeußerung dazu vorbeiwindet, macht doch ſtutzig. Auf jeden Fall zeigt die Meldung, daß man beim Hanſabund den entſchloſſenen Willen vermutet, die Reichstagswahlen in Zukunft auf großkapitaliſtiſche Manier zu betreiben. Und das iſt für unſer politiſches Leben im allgemeinen und das allgemeine Wahlrecht im beſonderen eine erheb⸗ liche Gefahr. Das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahl⸗ recht, ſo wie wir es für den Reichstag haben, ſetzt eine unbeeinflußte, auf klare Erkenntnis eines in ſeiner Ueber- zeugung gefeſtigten Charakters fußende Stimmabgabe jedes Einzelnen voraus. Jede übertriebene Wahlagi⸗ tation, die ſich nicht allein auf die Aufrüttelung der politiſch Lauen und Gleichgültigen, ſondern direkt auf die Verwirrung und Beeinfluſſung der Meinungen im letzten Augenblicke und damit auf die Beeinfluſſung der Stimm⸗ abgabe richtet, ſchadet dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht; denn wer ſich erſt in Wahlverſammlungen und beim Flugblattleſen darüber klar wird, der iſt für das allgemeine Wahlrecht noch nicht reif. Darum macht ja auch das ſonderbare Hin- und Herſchwanken der Wahl⸗ ſtimmen in England einen ſo ſehr ſeltſamen Eindruck, darum liefert der ſkrupelloſe Wahlkampf in den Ver- einigten Staaten allen Gegnern des allgemeinen Stimm- rechts ſo viel Waſſer auf die Mühle. Und nun will das hinter dem Hanſabunde ſtehende Großkapital auch uns mit einer derartig verrohten Wahlwirtſchaft beglücken! Das Centrum hat ſtets im Reichstage die meiſten Sitze gehabt. Es hat aber wohl kaum eine Wahl gegeben, bei der für das Centrum in allen Wahlkreiſen zuſammen 40 000 M. verausgabt worden wären! Und jetzt ſoll auf einmal in einem einzigen Wahlkreiſe eine derartige Summe von einer einzigen Partei aufgebracht werden! Was wird die Folge ſein? Es werden ſich immer mehr be⸗ denkliche Elemente ins politiſche Leben drängen, denen der politiſche Kampf nicht mehr ein Kampf um Ideale, ſondern ein Geſchäft iſt, wie er das den Führern des Hanſabundes offenbar iſt, wie er es den Truſtmagnaten in Amerika immer geweſen iſt⸗ Der Hanſabund iſt„unpolitiſch“. So behauptet er es wenigſtens. Aber er will ſich politiſch betätigen. Nach alledem zu urteilen, wird das in einer Weiſe geſchehen, die für das deutſche Volk nicht vom Segen ſein wird. Gegen die Volksvergiftung. ) Meldungen über ganz beſonders kraſſe Folgen ſchlechter Lektüre laufen fortgeſetzt durch die Zeitungen. Soeben liegt wieder ein Fall aus dem Königreiche Sach⸗ ſen vor: Der in Neugersdorf i. S. wohnhafte Fabrikant Ackert war in einem anonymen Briefe aufgefordert wor⸗ den, an einem der letzten Tage eine größere Summe Geldes bis 12 Uhr nachts an einem näher beſtimmten Platze niederzulegen, widrigenfalls er und ſeine ganze Familie den Tod erleiden würden. Unterzeichnet war das Schreiben mit„Die acht Mörder hände“. Durch die Polizei wurde an dem Platze der junge Mann, der das Geldpaket abholen wollte, feſtgenommen. Es iſt der Sohn eines achtbaren Einwohners, der ſich als eifriger Leſer der ſchlimmſten Schundromane auswies. Die Behörden greifen erfreulicherweiſe immer ſchär⸗ fer ein. So hatten ſich ſoeben vor der Strafkammer in Kaſſel der Buchhändler Beyer aus Breslau, der am 11. November in Kaſſel verhaftet worden war, der Photo— graph Franz Müller aus München und der Reiſende Max Alexander aus Köln wegen Verbreitung unzüchti ger Schriften zu verantworten. Beyer iſt anſcheinend Leiter des Unternehmens, Müller verfertigte die Bilder und Alexander beſorgte den Vertrieb. Das Gericht er— kannte auf ein Jahr Gefängnis gegen Beyer und auf neun Monate gegen jeden der beiden anderen Angeklagten, und verurteilte ferner jeden der Angeklagten zu 200 Mark Geldſtrafe, fünf Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Die Behörden werden ſich alſo offenbar der Pflicht zu energiſcher Abwehr diser Vofksperaiftung bewußt. 26. Jahrgang. Das gilt erfreulicherweiſe neuerdings auch vom Aus⸗ lande. Die Münchener„Allgemeine Rundſchau“ hatte auf das gemeingefährliche Treiben einer Wiener buchhänd⸗ leriſchen Firma hingewieſen und dargelegt, wie dieſer Verlag hinter einem verſchliſſenen afterwiſſenſchaftlichen Mäntelchen die ſchändlichſten Waren auf den Markt ge⸗ bracht hat. Die in Wien erſcheinende„Reichspoſt“ über⸗ nahm die Darlegungen und bezeichnete das Treiben der genannten Firma als eine Schmach für Wien. Darauf⸗ hin ſah ſich die Polizei die Beſtände der Firma näher an und beſchlagnahmte ſie. Wie gewaltig der Umfang des internationalen Schmutzhandels iſt, geht daraus her⸗ vor, daß nach dem Polizeirapporte bei der Firma nicht weniger als 30000 Bände im„Werte“ von etwa 150 000 Kronen beſchlagnahmt worden ſind. f Freilich, dieſe Arbeit der Behörden allein tut es nicht, und darum iſt es zu begrüßen, daß der Kampf auch auf geiſtigem Gebiete allenthalben energiſch aufgenommen wird. Als viertes Heft des 29. Bandes der„Frank- du rter Ze it g e m a ge n Broſchüren“(Verlag von Breer u. Thiemann, Hamm i. W.) iſt eine Flugſchrift von dem Lehrer Franz Weigl, dem Schriftführer des Münchener Männervereins, über„die interkonfeſſionellen Männervereine zur Bekämpfung der öffentlichen Unſitt— lichkeit“ erſchienen. Die Schrift iſt außerordentlich leſens⸗ wert. Sie ſchildert in knappen Zügen die Notwendig⸗ keit des Kampfes gegen den Schmutz in Wort und Bild; ſie legt dar, wie alle deutſchen Männer ohne Unterſchied der Parteirichtung und der Konfeſſion an dem Kampfe teilnehmen müſſen; ſie ſchildert ſchließlich, was von den interkonfeſſionellen Männervereinen zur Bekämpfung der öffentlichen Unſittlichkeit erſtrebt wird und bisher getan worden iſt. Wir möchten unſere Leſer auf die verdienſt⸗ liche Fluoſchrift beſonders aufmerkſam machen. Politiſche Rundſchau. — Aus Anlaß des Geburtstages des Kaiſers werden zahlreiche Beförderungen in Armee und Marine bekanntgegeben: Prinz Eitel Friedrich wurde zum Major befördert. — Der König von Sachſen empfing am Mitt⸗ woch abend im königl. Schloſſe den Reichskanzler von Bethmann-Hollweg. — Der Herzog⸗- Regent von Braunſchweig und ſeine Gemahlin ſind am Mittwoch in Bangkok ein⸗ getroffen. Der König von Siam gedenkt zu Ehren ſeiner Gäſte große Feſtlichkeiten zu veranſtalten. — Dem Reichskanzler von Bethmann⸗Hollweg wurde am Geburtstage des Kaiſers der Schwarze Adlerorden verliehen. 0 f * Kaiſergeburtstagsfeier und Schiffahrtsabgaben, Ueber einen Zwiſchenfall bei der Kaiſergeburtstagsfeier wird der FTrauktuster Zeitung aus Garlsruße gemeldet: PP—————P—P————————— π.•U²² L——————————r———.— n gelbſtliebe. Roman von Conſtantin Harro. 59)(Nachdruck verboten.) Grazia war immer noch eine begehrenswerte, vielbewunderte Frau. Sie verſtand die Kunſt, älter zu werden, ohne von ihren Reizen einzubüßen. Das heißt: ſie verfügte ſtets über die Reize, die ihren Jahren angemeſſen waren, und es gelüſtete ſie nie darnach, noch für einen Backfiſch zu gelten. Als ſie in einer verführeriſchen Toilette, umhaucht von einem zarten Parfüm, das den Sinnen ſchmeichelte, vor der ſtark ge⸗ alterten, finſter brütenden Etta erſchien, brach ſie in ein ehrliches Schluchzen aus. „So ſehe ich meine holde Roſenknoſpe wieder? Meinen Frühling von Welchersburg?“ fragte ſie, Etta herzlich in die Arme ſchließend.„Herzchen, wie konnten Sie ſich ſo zu Grunde richten? „Ich habe mein Kind verloren!“ ſagte Etta dumpf. Sie ſtarrte die fremde Frau an wie eine Erſcheinung. Hatte„die“ denn die ewige Jugend im Beſitz? „Und Sie töten Ihren Mann!“ ſprach Grazia mit Nachdruck. „Ach, nein!“ antwortete Etta leiſe, mit fliegender Röte im Geſicht.„Wie kann ich ihn töten, da er doch nie bei mir iſt? Der Schmerz trüge ſich leichter zu Zweien... Mein Mann muß das wiſſen, wie ich es weiß.“ „Sie verlangen von ihm eine Selbſtbeherrſchung, die Sie nicht beſitzen“, meinte Grazia ſtreng.„Gut. Ich nehme an, Sie leiden ſchwer. Haben Sie aber ſchon darüber nachgedacht, zu welchem Leben Sie Ihren Mann verdammen?“ „Leidet denn Buſſo auch?“ fragte ſie ungläubig. „Ich weiß, daß er dieſen Zuſtand auf die Dauer nicht wird ertragen können.“ „Welchen Zuſtand?“ fuhr ſie auf. „Mein liebes Herz, Männer wie Herr von Liebenan— nun, ſagen wir getroſt: alle Männer— haſſen Thränen, Trauer, Gram. Sie, Etta, ſtehen mit dieſer düſteren Dreizahl auf, Sie legen ſich mit ihr nieder. Und dann wundern Sie ſich vielleicht eines Tages einmal, daß Ihr Mann ein Spieler geworden iſt, oder ein Trinker, oder— Schlimmeres.... Sie ſagten vorhin: Ihr Mann wäre nicht bei Ihnen. Laſſen Sie Vergangenes, ſeien Sie wieder fröhlich: und Sie werden den Gatten neben ſich finden, wie früher auch....“ „Ich habe es mir anders gedacht!“ flüſterte Etta, vor ſich hin ins Leere ſtarrend. „Wenn ich Buſſo traurig ſehe, glauben Sie, daß ich lachen könnte? Niemals mehr!“ Ich würde mich zu ſeinen Füßen hin⸗ kauern, ich würde ſeine Hände ſtreicheln, ich würde ihm liebe Worte ſagen: Stunde für Stunde, Tag für Tag. So thut die Liebe.... Buſſo iſt von mir gegangen, als gälte es die Flucht. Als wäre ich vom Ausſatz befallen und er fürchte die Anſteckung. So thut die Gleichgiltigkeit.“ „Möglich!“ antwortete Grazia ruhig.„Wollen Sie aber noch eins bedenken? Jeder Mann fürchtet das Unglück wie den Ausſatz: Und der Mann iſt dem Weibe zum Verſorger geſetzt, das Weib aber iſt ihm zur Tröſterin gegeben.... Wie können Sie nun behaupten, Ihr Gatte litte nicht? Wird er Ihnen denn mit Klagen läſtig fallen? Er flieht Sie, weil Sie ſeinen Mut niederdrücken.... Thut ſo die Frau, die ihren Mann liebt?“ „Aber das Kind?“ warf ſie zagend ein.„Fehlt es ihm denn garnicht?“ „Es fehlt ihm, wie es Ihnen fehlt. Blieb Ihnen nicht aber noch übergenug?“ Etta ſah ſich im verdunkelten Zimmer um, ſie ſchaute auf eine verworrene Strähne ihres Haares, die bis zur Erde nieder⸗ hing, auf die kraftloſen, blaſſen Hände, die ihr im Schoße ruhten. „Laſſen Sie mich, wo ich bin!“ ſagte ſie bitter.„Ich er⸗ trage das Licht nicht mehr. Ich bin müde, alt und grau. Buſſo liebt den Glanz, die Blumen, die Schönheit... Ich kann ihm nichts mehr ſein. Es iſt zu ſpät.. Grazia erhob ſich. Sie trat erſt zu dem einen, dann zu dem andern Fenſter und ſchob haſtig die Vorhänge zurück. Ein breiter Lichtſtrom quoll ins Gemach. Etta mußte geblendet die Augen ſchließen. Als ſie die Lider nach einer Weile wieder hob, ſah ſie Grazia vor dem Spiegel ſtehen. „Gefalle ich Ihnen?“ fragte ſie lächelnd. Etta antwortete nicht. „Ich bin ein gut Teil älter als Sie!“ fuhr Grazia fort. „Wollen Sie nicht auch einmal in den Spiegel ſchauen? Es thut zuweilen gut. Kommen Sie her!“ Aber Etta rührte ſich nicht. Da wurde Grazia ungeduldig. „Ich gehe ſchon“, ſagte ſie ſcharf.„Verzeihen Sie, daß ich Sie beläſtigte. Ihren Mann ſpreche ich heute noch. Soll ich ihn grüßen?“ Mit einer kleinen Verbeugung entſchwand ſie. Nur der den Nerven ſchmeichelnde Duft, der ihren Kleidern entſtrömte machte ſich noch bemerkbar. —— Kaum war der Vorhang hinter dem Gaſt herab⸗ geſunken, ſo richtete Etta ſich aus ihrer nachläſſigen Stellung empor. Sie ſtützte die matte Hand ſchwer auf die Seitenlehne des Seſſels. Sie ſtand auf. Mit kurzen, ſchleppenden Schritten ging ſie zum Spiegel. Die Augen hielt ſie faſt geſchloſſen. Bis ſie ſie unnatürlich weit aufriß, bis ſie gellend auflachte, als ſie in das unbarmherzige Glas blickte. „Selbſtliebe!“ flüſterte ſie ſcheu. „Friedel, ſo müßteſt Du mich malen! Es gäbe ein ſen⸗ ſationelles Bild! Und Du? Ach, Du liebteſt auch noch die häßliche, die vergrämte Etta!“ Lange, wohl fünf Minuten, prüfte ſie ihr Geſicht. Endlich konnte ſie den traurigen Anblick nicht mehr ertragen. Sie hielt ſich die Augen zu. Von den bebenden Lippen aber klang es wie ein Schrei: „Ich habe Dich ſo lieb, Buſſo! Ach, ſo lieb!“ (Fortſetzung folgt.) — „Bei dem Bankett in der Feſthalle gedachte der Junglibe⸗ rale Frey in einer Anſprache auf den Großherzog auch der großen Verdienſte des verſtorbenen Großherzogs um den Reichsgedanken. Redner erklärte in unmittelbarem Zuſammenhange damit in einigen Wendungen, die unter den jetzigen Verhältniſſen als eine Anſpielung auf den Konflikt wegen der Schiffahrtsabgaben zu verſtehen waren, die aber jeder verletzenden Schärfe entbehrten, was natürlich erſt recht von der Geſamtten⸗ denz der Rede gilt, daß man auch in dem König von Preußen vor allem den Deutſchen Kaiſer ſehe und den Reichsgedanken unbedingt über alle gelegentlichen Diffe⸗ renzen einzelner Staaten ſtelle. Bei dieſen Sätzen verließ der preußiſche Geſandte von Eiſendecher in einer Weiſe, die von der näheren Umgebung als Demonſtration aufgefaßt wurde, das Bankett.“— Soweit die Meldung der Frankfurter Zeitung, die wir einſtweilen ohne jeden Kommentar wiedergeben, da vermutlich noch anderslau— tende Darſtellungen kommen werden. (J) Blutige ſozialdemokratiſche Wahlrechtsdemonſtra⸗ tionen haben am Mittwoch in Braunſchweig ſtattge⸗ funden. Die„Braunſchweiger Nachrichten“ ſtellen die Sache ſo dar:„Da die Menge trotz der mehrmaligen Aufforderung der Polizeiorgane zum Auseinandergehen bzw. Weitergehen immer provozierender vorging, und die Polizeimannſchaften mit Eisſtücken bewarf, da weiter aus der Menge auch ein Schuß abgegeben wurde, ging die Po⸗ lizei mit der blanken Waffe vor, wobei mehrere Ver⸗ letzungen, darunter auch einige ſchwere, vorkamen. Ueber die Art der Verletzungen iſt noch nichts bekannt ge— worden, da ſich die Verletzten in ihre Wohnungen oder zu einem Arzt begeben haben. Ein Mann, der einen zu Boden geſtürzten Polizeibeamten am Boden feſthielt und zu würgen verſuchte, erhielt einen ſchweren Säbel⸗ hieb über den Kopf und hat vermutlich eine Ge⸗ hirnerſchütterung erlitten. Ein von der Menge beſonders heftig attackierter Polizeiwachtmeiſter iſt ebenfalls, wenn auch nicht ſchwer, verletzt. Die Behauptung, daß einem Knaben ein Arm abgeſchlagen worden ſei, iſt unzutref⸗ fend; der Knabe ſoll durch einen Säbelhieb einen Knö⸗ chelbruch erlitten haben.“— Der„Vorwärts“ ſtellt die Sache als einen ſchweren polizeilichen Uebergriff dar. Bis authentiſche Nachrichten einlaufen, müſſen wir uns natürlich mit der obigen Schilderung begnügen. ) Cueber„Die Sozialdemokratie als Arbeitgeberin“ ſchreibt die„Köln. Ztg.“:„Zwiſchen der ſozialdemo— kratiſchen Praxis klafft ein tiefer und breiter Spalt. Im Fordern und im Verbeſſern auf dem Papier iſt die So⸗ zialdemokratie groß, ſo groß, das es einen nur wundern muß, daß ſie nicht noch mehr Zulauf hat. Aber das Beſſermachen! Da liegt die ſchwache Seite der theo retiſch ſo ſtarken Partei. Wo ein ſozialdemokratiſcher Verſuch gemacht worden iſt, da iſt er entweder elend verkracht oder er iſt ſo„kapitaliſtiſch“ ausgeartet, wie es kein bürgerlicher Betrieb je hätte zuwege bringen können. Unwürdige Behandlung des Arbeiters in ſolchen Arbeiterbetrieben, Ausbeutung der Arbeitskraft, jäm⸗ merliche Bezahlung, übermäßig lange Arbeitszeit(bis zu ſechzehn Stunden!), Frauen⸗ und Kinderarbeit, Verweigerung eines bezahlten Urlaubs: all das wird in dieſen Arbeiterbetrieben angetroffen— Dazu eine Plus⸗ macherei und Dividendenwirtſchaft, wie man ſie nicht für möglich halten ſollte. Und all dieſe Unzulänglichkeiten und theoretiſch ſo hart verläſterten Eigentümlichkeiten der kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsordnung werden mit einem ſo brutalen Zynismus zur Schau getragen und ſogar ver— teidigt, daß man mitunter an der Zurechnungsfähigkeit der guten Leute zweifeln möchte⸗ Man hat im Laufe der Jahre oft Gelegenheit gehabt zu einem vernehmlichen Schütteln des Kopfes!“ Parlamentariſches. ? In den nächſten Tagen ſollen dem Bundesrat drei Geſetzentwürfe, nämlich das Stellenvermittelungsgeſetz, das Arbeitskammergeſetz und die Vorlage zur Regelung der Hausarbeit zugehen, um noch in dieſer Seſſion ver- abſchiedet zu werden. 5 Koloniales. — Der Vertrag mit der Kolonialgeſellſchaft. Ueber den Charakter der Bedenken, die gegen den neuen, vom Staatsſekretär Dernburg vorläufig zurückgezogenen Ver⸗ trag mit der Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika im Reichstage geltend gemacht worden ſind, wird offiziös mitgeteilt, daß es ſich vornehmlich darum handeln dürfte, die Kolonialgeſellſchaft zu höheren Abgaben an den Fis⸗ kus zu verpflichten. Es wird als zweifellos betrachtet, daß die Rechte der Kolonialgeſellſchaft unangetaſtet blei⸗ ben, um ſo mehr, als die Berghoheitsrechte des Reichs von der Kolonialgeſellſchaft in dem Vertrag anerkannt worden ſind und alle übrigen Stipulationen des Ueber⸗ einkommens ſich innerhalb dieſes Berghoheitsrechtes be— wegen. Europäiſches Ausland. Belgien. * Der Kampf um König Leopolds Erbe wird mit großer Hartnäckigkeit weitergeführt. Jetzt wird ge⸗ meldet, daß die belgiſche Regierung auf die 23 Millionen Kongoobligationen, welche König Leopold der Koburger Stiftung als Vermögen überwieſen hatte, Anſpruch erhebt, weil dieſe aus der Kongo-Krondomäne her- rühren. Die Prinzeſſinnen wollen dieſen Anſpruch, wie verlautet, beſtreiten. England. * Nach den bis Donnerstag morgen bekannt gewor⸗ denen Ergebniſſen wurden am Mittwoch 20 Liberale, 1 Arbeiterparteiler, 2 Nationaliſten und 17 Unioniſten ge⸗ wählt. Die Regierung, einſchließlich der Nationaliſten, hat jetzt 343 Parlamentsſitze, während die„Oppoſition“ 255 beſetzt. Es ergibt ſich alſo eine Regierungsmajori⸗ tät 88. Insgeſamt ſind bisher für die Regierung 3 090 840, für die Oppoſition 2787240 Stim⸗ men abgegeben worden, Asquith, der Premierminiſter, iſt in Eaſt Tife wiedergewählt worden. Nachdem auch Kriegsminiſter Haldane in Haddingtonſhire wiedergewählt worden, iſt das ganze liberale Kabinett wieder vollſtändig. Es ſind jetzt nur noch 72 Parlamentsſitze zu beſetzen. Das Flottenprogramm der liberalen Regierung, das dem Unterhauſe im Laufe des Monats März unterbreitet werden ſoll, ſieht vor den Bau von vier Schlachtſchiffen, zwei Panzerkreuzern, acht kleinen Kreuzern, einundzwan⸗ zig Zerſtörern und zehn Unterſeebooten. Das Flotten⸗ perſonal ſoll um 5000 Mann erhöht werden. — 2— Die geretteten Knappen als Gäſte des Kaiſers. : Wattenſcheid, 27. Jan. Die ſechs geretteten Bergleute von der Zeche„Hol land“ traſen am Dienstag abend, begrüßt von den jubelnden Zurufen einer zahlreichen Menge, in mehreren Wagen am Hotel Rheingold in Wattenſcheid ein. Ein kleiner Geſellſchaftsraum des Hotels war mit Blatt⸗ pflanzen und Girlanden feſtlich hergerichtet, von der Wand leuchtete die Büſte des Kaiſers über die weißgedeckte Tafel. Auf einem Tiſch zur Seite ſtand eine vom Hof⸗ marſchallamt geſandte Kiſte, enthaltend 18 Flaſchen Weines aus den königlichen Kellereien, die als Geſchenk für die Geretteten beſtimmt waren. Bergrat Reimann vom Königlichen Bergrevier Wattenſcheid begrüßte die Geretteten, die zum Teil von ihren Angehörigen be— gleitet waren und recht wohl ausſahen, in herzlicher Weiſe. In ſeiner Anſprache gab er ſeiner Freude über den ihm gewordenen Auftrag des Kaiſers Ausdruck, die Geretteten zu bewirten. Wie er zu ſeiner Genugtuung ſehe, ſeien ja alle ſechs Mann des„Drittels“ Kleffner wohl und kräftig zur Stelle. Bergrat Reimann warf einen Rückblick auf die Zeit des Bangens und wies auf die aufopfernde Tätigkeit der Rettungs⸗ mann ſchaften hin. In welch großer Gefahr die Ret⸗ ter geſchwebt hätten, gehe wohl daraus hervor, daß gleich am Tage nach der Rettung das Hilfsſchächtchen vollſtän⸗ dig zuſammengedrückt worden und zu Bruch gegangen ſei. Zum Schluß ſprach Bergrat Reimann den Geretteten nochmals die herzlichſten Glückwünſche im Namen des Kaiſers aus, der auch hier wieder ſein beſonders warmes Intereſſe für brave, treue Bergknappen an den Tag gelegt habe. Nach Beendigung des kurzen offiziellen Aktes rief dann Bergrat Reimann das Drittel Kleffner„an die Arbeit“, und es begann ein fröhliches Tafeln. Für die an den Rettungsarbeiten beteiligt geweſenen Beamten und Arbeiter wird noch eine beſondere Belegſchaftsfeier veranſtaltet werden. 1 * Wie jetzt gemeldet wird, iſt die Urſache des Schacht⸗ einbruches auf Zeche„Holland“ auf die ſchlechte Be⸗ ſchaffenheit des Gebirges zurückzuführen. Dies beſtand an der Bruchſtelle, die in einer Tiefe von 450 Meter liegt, aus tonſchiefrigem, ſteillagerndem Geſtein, in dem die Leute vom Tiefften aus den Schacht aufmauerten, während der ungemauerte Zwiſchenraum in eiſernen Ringen beſtand. Der Umſtand, daß die Leute in einem Raume von etwa 2½ Meter Länge und 1 Meter Höhe zuſammengedrückt lagen, hat wohl zur Lebensrettung bei⸗ getragen⸗ Bei größerer Bewegungsfreiheit hätten ſie grö⸗ ßeren Blutumlauf und lebhaften Stoffwechſel gehabt und wären infolgedeſſen dem Mangel an Nahrung eher er⸗ legen. 8* Der Kaiſer hat an ſeinem Geburtstage auch der wacke⸗ ren Retter gedacht: Es wurden heute in Wattenſcheid den bei dem Rettungswerk in der Zeche„Holland“ Beteiligten vier Rettungsmedaillen am Bande, ein Kreuz des Allge⸗ meinen Ehrenzeichens und vier Allgemeine Ehren⸗ zeichen überreicht worden. In größter Not. Das Intereſſe, das das Unwetter der letzten Tage hervorgerufen hat, richtet ſich vornehmlich nach der fran⸗ zöſiſchen Hauptſtadt Paris, wo die Gefahren und die Schrecken, die die hochgehenden Fluten der Seine her⸗ aufbeſchworen haben, den Gipfelpunkt erreichen. Das an⸗ haltende Steigen der Seine hat an zwei Stadtteilen, am Bahnhof Quai d'Orſay und in der Umgebung der Rue de Bac, eine wahre Kataſtrophe geſchaffen. Die Seine iſt über Nacht auf 9, 10 Meter geſtiegen, und für den Donnerstag wird ein weiteres Steigen um 50 Zen⸗ timeter befürchtet. Dem Andrängen der Waſſermaſſen gegen die Mauern des Bahnhofes Quai d'Orſay haben dieſe Mauern nachgegeben und damit den Fluten einen Weg geebnet. Das Waſſer ſprengte das Trottoir der Rue de Lille, und die Waſſermengen, die ſtändig an⸗ ſchwollen, drängten ſich durch dieſe Straße in mächtigen Fluten nach der Deputiertenkammer vorwärts. Die Kammer iſt vollſtändig von Waſſer umgeben.— Die Deutſche Botſchaft ſteht unter Waſſer. Die Ueberſchwem⸗ mung hat andauernd ſehr empfindliche Störungen im Te⸗ lephon⸗ und Straßenverkehr im Gefolge. Nicht weniger als 5000 Telephonanſchlüſſe haben zu funktionieren auf⸗ gehört. Durch die notwendig gewordene Schließung zahl⸗ reicher Fabriken ſind etwa 100 000 Arbeiter beſchäfti⸗ gungslos geworden. Die Bevölkerung der Vororte zieht unabläſſig nach Paris. Es macht ſich bereits ein Mangel an Lebensmitteln fühlbar; eine Anzahl von Bäckern ver⸗ langt exzeſſiv hohe Brotpreiſe. Auch in den Vorſtädten ſieht es traurig aus: Paris, 27. Januar. Von den Vorſtädten ſeineauf⸗ wärts und ſeineabwärts von Paris iſt faſt nichts mehr zu ſehen. Nur ein Dach oder die Spitze eines Baumes, die aus der weiten Waſſerfläche herausragen, zeigen an, daß hier eine Ortſchaft ſtand. Alfortville iſt völlig zerſtört. Dreitauſend Einwohner haben ſich vor den andrängenden Waſſermaſſen nach Tory ge⸗ flüchtet, und weitere Tauſende wandern mit ihren nö⸗ tigen Habſeligkeiten nach Paris, um hier ein Unterkommen zu ſuchen. Um all die Obdachloſen unterzubringen, richtet die Stadtverwaltung außer dem Pantheon eine große Anzahl öffentlicher Gebäude zu Schlafſälen ein. Am Donnerstag war einige Hoffnung auf Beſſerung vorhanden. Die gegen Morgen von der oberen Seine und ihren Nebenflüſſen eingetroffenen Nachrichten laſſen hoffen, daß die Ueberſchwemmungen in Paris ihren höchſten Stand überſchritten haben⸗ * Von ſonſtigen Unwetternachrichten und Unglücksfällen verzeichnen wir folgende: Madrid, 26. Januar. In Coruna iſt bei heftigem Sturm ein Fiſcherboot untergegangen, 11 Perſonen ſind ertrunken.— In San Sebaſtian iſt das Waſſer geſtiegen und in eine Anzahl Häuſer eingedrungen. — Neapel, 27. Januar. Die Strandwache von Niſita, einer kleinen Inſel im Golf von Neapel, verſichert, daß in der verfloſſenen Nacht ein großer Dampfer im Kanal zwiſchen Iſchia und Niſita im Sturm unter⸗ gegangen iſt. Die Flagge des Schiffes und die näheren Genf, 27. Januar. In der ganzen Schweiz iſt neu⸗ erdings wieder viel Schnee gefallen. Auf dem Bahn⸗ hof St. Gallen iſt das Perrondach in einer Länge von 100 Metern unter der Schneelaſt eingeſtürzt. In der weſtlichen Schweiz ſind viele Züge im Schnee ſtecken ge⸗ blieben; bei Biel iſt ein Zug entgleiſt. Wenn jetzt Regen⸗ wetter eintritt, ſo wird die Waſſersnot furchtbar. Innsbruck, 27. Januar. In der Nähe von Paternion blieb ein Schnellzug im Schneeſtecken und konnte nur unter großen Schwierigkeiten freigemacht werden. Die Gemeinde Schlinig iſt ſeit Donnerstag durch den Schnee von jeder Verbindung abgeſperrt, das Tann⸗ heimertal und das Lechtal ſind ebenfalls abgeſchnitten. Bei Nauders drückte eine Lawine die Wand eines Hauſes ein. Ein Mädchen wurde verſchüttet und erſt nach mehre— ren Stunden, zwar lebend, aber mit ſchweren Verletzun— gen, ausgegraben. Cuxhaven, 27. Januar. Der Schleppdampfer„Tele⸗ graph“ traf aus See mit Beſchädigungen hier ein; er hatte die norwegiſche Bark„Normania“ in Schlepptau gehabt; die Schlepptroſſe war bei dem heftigen Sturm gebrochen und die Bark im Schneeſturm verſchwunden. Bochum, 27. Januar. Seit geſtern herrſcht im gan⸗ zen Ruhrgebiet ununterbrochen ſtarkes Schneetreiben. Die Straßenbahnen mußten auf verſchiedenen Strecken den Betrieb einſtellen; auch ſonſt hat das Schneetreiben ſtarke Verkehrsſtörungen hervorgerufen. Deutſcher Reichstag. W g 2: Berlin, 26. Januar. er Reichstag erledigte heute den kolonialen Na tragsetat für Deutſch⸗Südweſtafrika. In der Debafe ſprachen die Abgeordneten Dr. Arendt(Rp.), Storz (ſüdd. Pp.), Lattmann(wirtſch. Vgg.) und Erz⸗ berger(Ctr.) dem Kolonialſtgatsſekretär ihre Zuſtim⸗ mung zu ſeiner Digmantenpolitik aus. Das Haus er⸗ ledigte dann einige Kolonialrechnungsſachen. Abg. Er z⸗ berger(tr.) nagelte dabei feſt, wie ungeheure Summen unſere Kolonialverwaltung früher für Radiergummi(0 und Papierunterſuchungen(1) und ähnliches ausgegeben hat. Zum Schluß der heutigen Sitzung begann die 2. Leſung des Militäretats. Abg. General a. D. Häusler (Ctr.) beſprach die Wirkung der ungeheuren Rüſtungen der Völker und ſtellte unter großer Aufmerkſamkeit des Hauſes die Frage, ob das ſo werde weiter gehen können. Er fordert ſchließlich wiederholt unter Anführung trif⸗ ziger Gründe die Jährige Dienſtzeit bei der Kavallerie. An der weiteren Debatte, in der die Abgg. Oſann, Stücklen(Soz.) und Liebert(konſ.) den Standpunkt ihrer Fraktionen in Militärfragen vertraten, nahm auch der neue Kriegsminiſter v. Heeringen das Wort, um die Anregung auf Einführung der zweijährigen Dienſtzeit bei der Kavallerie abſchlägig zu beſcheiden. Freitag Fort⸗ ſetzung. Aus Stadt und Land. * An der Bluttat in Braunau, worüber wir aus⸗ führlich berichteten, ſind der„Donau-Zeitung“ zufolge nicht nur die drei Knaben ſchuld, ſondern vielmehr ein ganzes Diebeskonſortium von ſchulpflichtigen Buben, die ſeit langem Einbrüche in der dortigen Gegend verübt und ihre Beute in den Innauen verborgen haben. Offenbar hat die Lektüre von Schundbüchern wieder das Unheil in den Köpfen der Knaben angerichtet. ** Schwerer Unfall auf einer Bobſleighbahn. Auf der Bobfleighbahn Kitzbühel in Tirol iſt ein mit fünf Mann beſetzter Bob aus der Bahn geſchleudert worden. Dabei ſind drei der Inſaſſen ſchwer, zwei leicht verletzt worden. * Eine Belagerung. Aus Salzburg wird gemeldet: Eine Aufſehen erregende Schießereiaffäre hat ſich am Dienstag ereignet. Der bekannte Beſitzer des Reſtaurants „Zum Franziskaner Schlöſſel“ auf dem Kapuzinerberge, Anton Weizenbauer, wollte Schießübungen veranſtalten und befahl ſeiner Frau, nach dem Ziele zu gehen und nachzuſehen, ob die Schüſſe getroffen hätten. Die Frau, die Böſes ahnte, weigerte ſich, dieſem Anſinnen zu ge⸗ horchen. Darauf rief der Mann ihr ü:„üs nieder und bete dein letztes Vaterunſer denn du mußt ſterben!“ Doch gelang es der Frau, zu entkommen. Sie lief nach der Polizei und bat um Hilfe. Als mehrere Poliziſten ſich nach dem Franzis⸗ kaner Schlöſſel begaben, erhielten ſie Nachricht, daß Weizenbauer ſich in dem Hauſe förmlich verbarrikadiert habe. Er ſei im Beſitze von drei Gewehren und viel Munition. Darauf ließ der Kommandant der Polizei Freiwillige vortreten. Es meldete ſich aber die ganze Wache, und nun begaben ſich alle Poliziſten nach dem Franziskaner Schlöſſel. Weizenbauer ſtand hinter einer Schießſcharte und fuchtelte mit einem Gewehre herum. Er drohte jeden zu erſchießen, der ſich dem Hauſe nä⸗ hern würde. Nach zweiſtündiger Belagerung ſtürmte die Polizei das Haus und ſprengte die Tür. Weizenbauer hatte ſich aber inzwiſchen durch eine Hintertür geflüchtet und war geflohen. Am Mittwoch zeigte er ſich nun in der Nähe des Franziskaner Schlöſſels und wurde von mehreren Poliziſten nach heftiger Gegenwehr überwältigt. Weizenbauer, der wegen Trunkſucht ſchon einmal in einer Heilanſtalt war, wurde neuerdings dem Irrenhauſe über⸗ geben. Ein Roman aus dem Leben wird vom Wiesbadener Hoftheater berichtet, ein Roman einer ganz kleinen, erſt in den Kinderjahren ihrer Kunſt ſteckenden„Ballett ratte“. War da unter den Elevinnen ein armes, blut⸗ junges friſches und unſchuldiges Mädel. Das lernte kilrz vor der Weihnachtszeit auf der Promenade ein auswär⸗ tiges Ehepaar kennen, das hier zur Kur weilte und im „Hotel Roſe“ abgeſtiegen war. Hotel Roſe!— Das riecht nach Geld und dem war auch ſo. Man traf ſich verſchie⸗ dentlich des Mittags auf der Wilhelmſtraße. Die alten Leute fanden Gefallen an dem ſchlichten, blonden Mädel. Ein Wort gab das andere und ſchließlich mußte die kleine mit ihrer ganzen einfachen Lebensgeſchichte herausrücken. Die alltägliche Begebenheit einer ehrlichen beſcheidenen Armut. Vorſichtig fragten und prüften die alten Leute und als ſich die völlige Wahrheit der Mittei⸗ lungen herausſtellte, adoptierten die kinderloſen, alten Menſchen das Mädchen kurzer Hand und die Ueberraſchte und Hochbeglückte vertauſchte ihre kahle Dachſtube, in der keine liebende Seele ſie erwartete und hegte, noch vor dem Weihnachtsfeſte mit den prunkenden vornehmen Räumen der„Roſe“ und ein gütiges Paar nahm das Waiſenkind unter ſeine fürſorgende Obhut. ** Eiſenbahnunglück in den Abbruzzen. Aus Cam- Umſtände des Unglücks ſind bisher nicht bekannt ge⸗ morden. vobaſſo wird durch den Draht gemeldet: Infolge eines Erdrutſches entaleiſte in der Nähe der Station ein Eiſen⸗ mn n bei deht ſchl. den lich eil feht i b 1 Har! ut Not Nin J 9 l fl Alen r! n — ste jun N.. 0 duft Fial b lac Feld gele Piieſ ſchöne Ard lach etbet n tt ort Nach! ud el Dilun närtſ und! ſchäft und Gug fell cer din d. Zußer Mar und e genen Schad die bit — 6b mir w ſloße! U ber Kranz Mato eilt e bbrach f bia Hatte fl hte G fre udn Die He ut . N lu, Gan zien ſetten roher Enbe Sonn dull nacht L Mtkung legen A ing kchenden unc nz fügt e⸗ bdahnzug. Zwei Wagen ſtürzten von dem Eiſenbahndamm herab. Drei Perſonen wurden getötet und zehn leicht verletzt. ** Die Oppoſition der Kneipwirte. In Nordfrankreich dehnt ſich die Bewegung der Kneipwirte, die eine Al⸗ koholſperre als Proteſt gegen den Staat be⸗ ſchloſſen haben, nach allen Induſtriezentren aus. In den Schenken wird weder Schnaps noch anderes alkoho— liſches Getränk verſchänkt, zum großen Verdruß der Ar⸗ beiterbevölkerung, die ungern ihre Gewohnheiten geſtört ſieht. Die Wirte, die ſich weigern, die Lizenggebübren zu etrichten, werden inzwiſchen von Strafmandaten, Vor⸗ ladungen uſw. überflutet. * Der Poſtillion zweier Königinnen geſtorben. In Dartford wurde am Donnerstag ein 96 jähriger Veteran zur letzten Ruhe getragen, John Williams, der älteſte Poſtillion Großbritanniens, der ſich rühmen durfte, zwei Königinnen gedient zu haben. Königin Viktoria hat ſich zu verſchiedenen feierlichen Gelegenheiten von dem Poſt⸗ kutſcher Williams fahren laſſen, und er war auch der Lenker des Poſtwagens, in dem die damalige Prinzeſſin Alexandra von Dänemark, jetzige Königin von England, die letzte Etappe ihrer Reiſe zur Hochzeit mit dem Prin⸗ zen von Wales von Gravesend nach London zurücklegte. Aus Nah und Fern. — Birkenau, 28. Jan. Es bewahrheitet ſich er⸗ freulicherweiſe nicht, daß dem durch Schießen verunglückten jungen Mann auch der Arm abgenommen werden muß. Die Nachricht war einem auswärtigen Blatte nn — Heppenheim, 28. Jan. Am Sonntag, den Januar, empfängt in Mainz Herr Diakon Johs. Meffert von hler, Sohn der verſtorbenen Schneidermeiſter Franz Meffert Eheleute, die heilige Prieſterweihe. Derſelbe wird am Sonntag, den 6. Februar, in der hicſigen Peters- kirche ſein erſtes hl. Meßopfer feiern. Es iſt das eine große Freude fur die hieſige katholiſche Gemeinde, zumal es ſchon vlele Jahre her iſt, ſeitdem ein Sohn hieſiger Stadt zum Prieſter geweiht wurde. Die Gemeinde nüſtet ſich, dieſes ſchöne und ſeltene Feſt recht würdig mitzufeiern. Am Abend wird im Vereinshaus eine Feſtverſammlung ſtattfinden, die nach den getroffenen Vorbereitungen eine ſehr ſchöne zu werden verſpricht. — Bürſtadt, 28. Jan. Bezüglich des Unfalls, bei dem ein Knabe durch Ueberfahren das Leben einbüßte, fanden ſoſort ſtaatsanwaltliche und gerichtliche Feſtſtellungen ſtatt. Nach dem Ergebnis trifft den Fuhrmann keinerlei Verſchulden, und es wird wohl kein Strafverfahren wegen fahrläͤſſiger Tötung erfolgen. — Worms, 28. Jan. Zur Vorbereitung der närriſchen Schaufenſterausſtellung herrſcht fieberhafte Tätigkeit, und man kann nun ſchon gewiß ſein, daß ſich ſämtliche Ge⸗ ſchäftsleute anſchließen. Jeder wird hier ſeinen Witz erproben und mit lokalen oder politiſchen Anſpielungen, mit ulkigen Gruppen oder humoriſtiſcher Reklame ein Straßenbild her- ſtellen, wie es einzig in ſeiner Art iſt. Die zahlreichen Be⸗ ſucher der Stadt, die wir am Sonntag, Montag und Dienſtag, den 6., 7. und 8. Februar erwarten, dürfen ſich auf etwas Außergewöhnliches gefaßt machen; ſie werden eine karnevaliſtiſche Veranſtaltung zu ſehen bekommen, wie ſie nur Worms bietet, und echt Wormſeriſch wird der Humor ſein, der an den genannten drei Tagen ſeine fröhliſche Herrſchaft ausübt. Schade, daß wir keine der köſtlichen Ideen verraten dürfen, die die hieſigen Geſchäftsleute zur Ausführung bringen werden, — es iſt uns ſtreng verboten, und ſo ſchweigen wir; aber wir wiſſen, daß die Veranſtaltung allen Beſuchern der Stadt große Ueberraſchungen bereiten wird. — Mainz, 28. Jan. Wegen eines Schnapfes, den er der Kellnerin nicht bezahlt hatte, wurde der Arbeiter Kraus aus Dexheim aus der Wirtſchaft von Boucher in der Neutorſtraße vom Wirt auf die Straße geworfen. Kraus erlitt einen Oberſchenkelbruch und mußte ins Rochushoſpltal gebracht werden. — Offenbach, 28. Jan. Ein merkwürdiger„Brauch“ iſt hier entdeckt worden. Eine Reihe ſtädtiſcher Beamten hatte ſich eine Ausnahmeſtellung dadurch geſchaffen, daß ſie ihre Gemeindeſteuern, Schulgelder uſw. nicht zu den vorge- ſchriebenen Terminen bezahlten, wie gewöhnliche Sterbliche, ſondern wenn es ihnen paßte, bis zu einem Jahr nachher. Die Herren hatten auch Sorge getroffen, daß ſie weder ge⸗ mahnt noch gepfändet wurden: auf der Stadtkaſſe trug man ihre Namen weder in die Mahnungs⸗ noch in die Rückſtands⸗ liſte ein, ſodaß die betr. Herren auch keinen Pfennig der Gebühren zu(eiſten hatten, die ſonſt von ſäumigen Steuer- zahlern unerbittlich beigetrieben werden, wenn ſie die feſtge⸗ ſetzten Termine auch nur um einen Tag verſäumen. Dieſem groben Mißbrauch der amtlichen Stellung wurde nun ein Ende gemacht. — Gießen, 28. Jan. Wie hier verlautet, hat am Sonntag zwiſchen zwei verheirateten Aerzten aus Gießen ein Duell ſtattgefunden, das unblutig verlief. Die Urſache ſoll recht harmlos geweſen ſein und in einer unfreundlichen Be⸗ merkung des einen Arztes über die Frau des früher befreus deten Kollegen zu ſuchen ſein. — Eberbach, 28. Jan. Aus Lebensüͤberdruß ſprang ein junger ſtellenloſer Kaufmann aus Grünſtadt in den hoch⸗ gehenden Neckar. Das kalte Element ſcheint den Lebensmüden raſch wieder zur Vernunft gebracht zu haben, denn er fing plötzlich an, nach Hilfe zu ſchreien. Einige Fiſcher hörten die Hllferufe und retteten den jungen Mann vor dem Ertrinken. Er kam zunächſt ins Bezirksſpital, wo ihn inzwiſchen ſeine Mutter in Grünſtadt abgeholt und nach Hauſe genommen hat. — Frankenthal, 28. Jan. Ein raffinierter Streich wurde vorige Woche in der hieſigen Heil⸗ und Pflegeanſtalt verübt. Als eines Morgens zwei Waͤrter ihren Kaffee ver- ſuchten, bemerkten ſie einen verdächtigen Geſchmack, welcher auch vom Oberarzt beſtätigt wurde, worauf man den Kaffee zur Unterſuchung an die Versuchs ſtation nach Speyer ſandte, wo denn auch ein Sublimat⸗Zuſatz konſtatlert wurde. Die näheren gerichtlichen Unterſuchungen ergaben, daß ein aus Hochſpeyer gebürtiger und von Klingenmünſter nach hier ubergeſtedelter Wärter verdächtig erſcheint, ſeine beiden Vorder⸗ männer durch Sublimatvergiftung beſeitigen zu wollen, um raſcher vorrücken zu können. Der Verdächtige wurde bereits verhaftet. — Darmſtadt, 28. Januar. Ein eigenartiger Fall ſtand vor dem Darſtädter Schöffengericht zur Verhand⸗ lung. Ein junger Arbeiter befand ſich mit ſeiner Braut in einer Wirtſchaft. Ein Arbeitskollege von ihm hof⸗ fierte mit der Braut und kam es darüber zu Differenzen und zu einer Schlägerei, bei der der Nebenbuhler eine Verletzung des linken Auges davontrug, da ein Blutge⸗ fäß geplatzt war. Der Arzt mußte dem Verletzten einige Tage ſpäter das verletzte Auge herausnehmen. Der an ſich ſchwere Erfolg war dem Angeklagten nicht zur Laſt zu ſetzen, weil bereits ſeit dem 8. Lebensjahr der Ver⸗ letzte auf dem linken Auge erblindet war. Nun gibt das Strafgeſetzbuch ſowohl bei Beleidigungen, wie auch bei leichten Körperverletzungen, ſofern ſie wechſelſeitig begangen, oder auf der Stelle erwidert wurden, dem Ge— richt die Möglichkeit, von einer Beſtrafung abzuſehen, ohne freiſprechen zu müſſen, und davon machte das Gericht Gehrauch. 4 1 — Aus dem Großherzogtum. In dem ſtädtiſchen Tan⸗ nenwald zwiſchen Einſiedel und Bornſchneiſe, in nächſter Nähe des erſteren, wurde vor etwa 10 Jahren nach Waſſer gegraben und hierbei braunes Steinwerk ge— funden. Vor etwa 1½ Monat hat die Grube Meſſel neue Bohrungen angeſtellt und hierbei ein bedeutendes Braunkohlenlager entdeckt und ſich das Schürfrecht ſofort geſicherte. Mit dem Bergbau wird im Herbſt be⸗ gonnen.— Hoffentlich enttäuſchen die darauf geſetzten Hoffnungen nicht. — Babenhauſen, 28. Januar. Ganz in der Nähe der Stelle, wo vor einigen Monaten in Stockſtadt a. M. 14 römiſche Krüge gefuden wurde, entdeckte man neuer⸗ dings ein Erdkaſtell und ein Mithras-Heiligtum. — Worms, 28. Januar. Die Schulden der Stadt Worms beziffern ſich auf rund 26 Millionen Mark, denen ein Vermögen von rund 47,5 Mill. Mark gegenüberſteht. Rund 4 345 000 M. ſind, weil noch unverwendet, im Ver⸗ mögensbeſtand enthalten. Der Ueberſchuß des Vermö⸗ gens über die Schulden beträgt ſomit 21,4 Millionen Mark. Wie viele andere Städte mögen die Wormſer da beneiden! — Mannheim, 28. Januar. Die Entwickelung der Preiſe aller Lebens⸗ und Bedarfsmittel ſchreitet fort. Als ein Symptom dafür iſt z. B. die Tatſache zu ver⸗ zeichnen, daß die Milchpreiserhöhung, die bisher erſt die ganz großen Städte betroffen hat, nunmehr auch die mitt⸗ leren Städte trifft. So haben die Landwirte in der Nähe Mannheims jetzt beſchloſſen, den Milchpreis zu erhöhen. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß andere Städte gleicher Größe über kurz dasſelbe zu erwarten haben werden. — Darmſtadt, 28. Januar. Einer der wichtigſten Zweige ſozialer Fürſorge bildet, wie man mehr und mehr einſehen gelernt hat, die Fürſorge für Säuglinge und die Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit. Ihr hat man ſich denn auch in den verſchiedenſten Großſtädten mit Energie gewidmet, doch weiß man über ihre Ergebniſſe leider noch recht wenig, Jetzt liegt eine Statiſtik aus Darmſtadt vor. Dort hat die Beratungsſtelle für Säug⸗ lingsfürſorge mehr als ein fünftel aller Neugeborenen unter Aufſicht genommen und gleich in den erſten beiden Jahren erreicht, daß die Säuglingsſterblichkeit um ca. ein fünftel herabgegangen iſt und fallende Tendenz zeigt. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Der heutigen Nummer liegt ein Proſpekt über Schmoller's Weiße Woche bei. Auf die Mitteilung in vor. Nr. ſei nochmals hingewieſen, der Proſpekt wird dann gewiß das eingehende Studium aller werten Liſerinnen finden. 4 8 o e. Füůn den v0 Ges 0 Herbsl.ghinlenbedarf se Hustooh, 0 OSS 8d 1 Damen- u. Hinderconfeclion, Ge Mejderſtoſfe, Baumtoolloudren, „Pula, Peib- u. Wolltbaren, Nüsche, 0 Gardinen, Jeppidie und Bellen. 9 Blllige Preise/ Gute Bedienung/ 5 3 großes N 4 ſortiertes 4 in u. Kleiderstoffen für Kommunikanten * enorm billigen Preiſen.— Ferner bringe meine ee u. Lederleinen Ia. weiße Bettfedern in empfehlende Erinnerung. J. 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