12 ltenes ad I 0 Lubla. e t ſonſtt⸗ 8 odet ſtäudig bine Viernhe Vieruheimer Jeitung. Erscheint breimal wöchentlich Nerdags Deunerſtags v. Janos „Sonntagsblatt N.„*. „ monatlich einſchließl. Teägerlohn d. die Pot Mk. 1.14 vierteljährl. Telephen⸗Ruf 20. ee in Amtsblatt — Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Anzeiger Viernheimer Nachrichten. der Groſherzeglichen Kürgermeiſterei Viernheim. Berbveiteiſte und geleſenſte Jeitung in Viernheim daher bestes und wirkſamſtes Inſertions-⸗ Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 1⸗ſpaltige Petit⸗ Heile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 80 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Telephon⸗Ruf 20. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Nr. 16. Die preußiſche Wahlrechtsreform. Die Wahlrechtsreformvorlage, die die preußiſche Regierung ſoeben dem Landtage gemacht hat, befriedigt niemanden, wirklich niemanden. Es gibt kein Blatt im ganzen Reiche, das dieſer Vorlage vorbehaltlos zu⸗ ſtimmte. Nur ein farbloſes Regierungsblatt in Berlin, das für gute Nachrichten der Regierung gern ſeine Spalten zur Verfügung ſtellt, iſt bereit, dieſe Regierungspläne zu verteidigen. Die geſamte übrige Preſſe aber, die kon⸗ ſervative nicht ausgeſchloſſen, iſt einig in der Verurtei⸗ lung. Kein bedeutenderes Blatt ſchließt ſich aus, wenn man auch bei der nationalliberalen und freikonſervativen Preſſe nicht annehmen darf, daß es ihr ſonderlich ernſt dabei iſt. Die Erörterung lenkt ſich allmählich mehr und mehr beſtimmten Punkten zu, und da finden einmal die Not⸗ wendigkeit der geheimen Wahl, dann die Begrenzung des Kreiſes der nunmehr als„gebildet“ und„verdient“ cha⸗ rakteriſierten Wählerſchichten größeres Intereſſe. Zu der anfänglichen Frage, ob eine derartige Vorlage überhaupt die Bezeichnung„Reform“ verdiene, hat die Regierung bereits Stellung genommen, indem ſie eines ihrer Blät⸗ ter ſchreiben ließ:„Immerhin muß es Verwunderung errgeen, wenn von einer Kriegserklärung oder Heraus⸗ forderung des Volkes geſprochen wird. Ernſtlich kann niemand davon überraſcht ſein, daß die Vorlage nicht mehr bringt. Die Regierung hat nie einen Zweifel dar⸗ über gelaſſen, daß ſie für eine grundſtürzende Reform nicht zu haben iſt, ſondern nur für organiſche Fortent⸗ wickelung des beſtehenden Rechts unter Beſeitigung von Mißſtänden, die ſich daraus ergeben haben. Mehr hat auch Fürſt Bülow nicht zugeſagt, als er zuerſt im Ab⸗ geordnetenhaus die Notwendigkeit einer Reform aner⸗ kannte. Er hat es ausdrücklich abgelehnt, diß geheime Wahl, die die Linke beſonders dringend fordert, in Aus⸗ ſicht zu ſtellen. Zugeſagt wurde Beſchränkung der pluto— kratiſchen Wirkungen des Wahlrechts und Berücktſichti— gung der Bildung neben dem Beſitz. Dieſe beiden Ziele verfolgt das jetzt vorgelegte Geſetz; ob auf dem richti⸗ gen Wege, darüber kann ſich nun die Volksvertretung mit der Regierung auseinanderſetzen.“ Dieſe Auseinanderſetzung zwiſchen Volk und Regierung erfolgt unter ſeltener Anteilnahme der geſamten Bevölke— rung. Sogar in Süddeutſchland. Verſammlungen ſtattgefunden, die gegen die preußiſche Regierung Stellung nahmen. Daß die Frage der geheimen Wahl der ſpringende Punkt bei dieſer Wahlrechtsvorlage ſein werde, wußte man ſchon lange; die Regierung hatte ja das von vorn⸗ herein in Ausſicht geſtellt. Die maßgebenden Parteien hatten aber bei den Beratungen über die Kattowitzer Maßregelungen mit allem Nachdruck betont, daß ſie ſich unter keinen Umſtänden auf eine„Reform“ ohne das 2 den 8.— 1010. ſchreibt denn jetzt auch die„Germania“, das führende Centrumsblatt:„Eine Wahl, die nicht frei iſt, iſt über⸗ haupt keine Wahl, und die Freiheit der Wahl kann nur durch eine geheime Wahl garantiert werden. Das Cen⸗ trum wird deshalb unbedingt als erſte Forderung das geheime Wahlrecht verlangen und mit allem Nachdruck durchzuſetzen verſuchen.“ In dieſem Sinne haben ſich übrigens auch national⸗ liberale Blätter, ſo die„Kölniſche Zeitung“ und das führende nationalliberale Organ in Berlin, die„Natio⸗ nalzeitung“, ausgeſprochen. In dieſem Punkte iſt man ſich ſomit einig, und dieſe Einigkeit bedarf in ihrer Geſchloſſenheit nicht vieler Worte. Dafür aber geht wegen der eigenartigen Abgrenzung von „Gebildeten“ und der gewöhnlichen Sterblichen eine Erbitterung von ſeltener Tiefe durch das ganze Volk. Der Schutzmann mit dem Zivilverſorgungsſchein als be⸗ vorrechtigter Wähler 2. Klaſſe muß in der Agitation als ſcharf durchgreifendes Schlagwort herhalten. Man ſtelle ſich vor, welche Gefühle unſerem geſamten Mittelſtand, der keine höhere Bildung hat, angeſichts dieſer Gegen- überſtellung erfaſſen müſſen! Aber auch die Voraus- ſetzungen der Bildung ſpielen in die Erörterung mehr und mehr hinein. Ein Berliner freiſinniges Blatt ſchreibt z. B. höhniſch: „Felix, Rochus und Kurtchen mögen ſehr nette und fleißige Jungen ſein, aber verdienſtvoller iſt des Tiſch⸗ lermeiſters Anton, der ſich ſelbſt ſeinen Platz im Leben ſchafft. Verdienſtboller iſt auch der arme Kaufmanns⸗ lehrling, der durch ſeine Intelligenz ſich vorwärts bringt, und der Arbeiter, der in der Kohlengrube mit hundert Gefahren kämpft. Sie alle haben keine Familienbeziehun⸗ gen und keine Protektion, und der„Staat“, der für die Familienſöhne ſo verſchwenderiſch ſorgt, bietet ihnen nichts. Das Schulgeld iſt unerſchwinglich, das Gymna— ſium ein ſchöner Traum, und kein Hauslehrer paukt dem kleinen Anton die für's„Einjährige“ nötigen Kenntniſſe ein. Des Tiſchlermeiſters Anton dient zwei oder drei Jahre für den König und das Vaterland und während der avancierte feine Jüngling näſelnd herumſpaziert, ſchleppt Anton keuchend den Sack. Und nun ſtellt man ſich hin und ſagt dieſen Leuten, denen der Staat nichts gibt und alles abverlangt: ihr habt kein Recht in dieſem Staat, weil ihr nämlich nicht gebildet ſeit! Ganz gleich, ob ſie im Lebenskampf ermattet ſind, oder ſich kraftvoll emporgerafft, man ſperrt ſie von den„Gebildeten“— Junker, Schutzleute und Militäranwärter inbegriffen— wie Verfehmte ab und knebelt ihnen durch ein pfiffiges Syſtem den Mund.„Pah, ſie ſind nicht gebildet!“ ſagen die Herren von Bethmann⸗Hollweg und v. Falkenhayn. Und in dieſem Satz offenbart ſich die inſtinktive Abnei⸗ gung des Bureaukraten gegen alles, was ohne Krücken und Zivilverſorgungsſchein vorwärtskommt.“— Vereinzelt könnte man über ſolche Auslaſſungen hinwegſehen: ſie —.— 5 eee eee 5 in den Blättern aller Gruppen der Linken, und das deutet darauf hin, daß man ſich gerade in den weiteſten Schichten des kleinen Bürgerſtandes zum entſchloſſenen Kampfe rüſtet. Daß man auch im Bauernſtande ſeine eigene Anſicht darüber hat, daß z. B. der Wegewärter mit dem Zivilverſorgungsſchein in ſeiner Bildung dem als Ortsvorſteher tätigen Landwirt vorangeſetzt wird, das war aus der bündleriſchen„Deutſchen Tageszeitung“ unlängſt deutlich herauszuleſen. Politiſche Rundſchau. — Was Befinden des Reichstagspräſidenten, Grafen Stollberg⸗ Wernigerode, iſt weiter zufriedenſtellend. each einer gut verbrachten Nacht war am Samstag eine Kräftezunahme feſtzuſtellen. * O Keine Sparſamkeit in der Militärverwaltung? Der Militäretat ſieht für die Bekleidung und Ausrüſtung der Truppen eine Mehrforderung vor. Dieſe wurde gegen die Stimmen der Mitglieder der Rechten und der Natio⸗ nalliberalen abgelehnt. Wie es mit dem Etat der Pferdegelder gehen wird, iſt noch ſehr zweifelhaft. Es handelt ſich dabei bekanntlich um die Regelung der ſchon lange auf der Tages zordnung ſtehenden Rationsfrage. Es ergibt ſich dabei eine Steigerung der Koſten um eine halbe Million für dieſes Jahr. Die Ausführun⸗ gen der Kommiſſion richteten ſich insbeſondere dagegen, daß an Stelle der Verbilligung, die die vorjährige Re⸗ ſolution des Reichstages gefordert hat, ſogar noch eine Mehrbelaſtung von zwei Millionen Mark eintreten ſoll. Die Ausſprache über dieſe Frage wurde noch nicht zu Ende geführt. Am Dienstag ſoll darüber weiter be⸗ raten werden. )1(Zur kommunalen Beitragspflicht des Reiches. Dem Bundesrat iſt ein Geſetzentwurf über die Beitrags⸗ pflicht des 1 zu Staats⸗ und Gemeinde⸗ laſten zugegangen. Der Entwurf bezweckt, geſetzlich feſt⸗ zulegen, inwieweit das Reich verpflichtet iſt, ſich dem ſtaatlichen und kommunalen Beſteuerungsrechte zu unter⸗ werfen und damit Streitfragen zu beſeitigen, welche ſo⸗ wohl in der Wiſſenſchaft beſtehen als auch in der Praxis wiederholt zu unliebſamen Erörterungen und einander widerſprechenden oberſtrichterlichen Entſcheidungen Anlaß gegeben haben. Der Entwurf will weiter den durch fabrikmäßige Reichsbetriebe in Mitleidenſchaft gezogenen Gemeinden, welche zum Teil bisher auf Grund des Reichshaushaltsetats Reichsbeiträge zu ihren Ausgaben er⸗ halten haben, rechtlich klagbare Anſprüche gewähren und den elſaß⸗lothringiſchen Gemeinden, die an Reichs⸗ eiſenbahnen gelegen ſind, Beiträge zu ihren Ausgaben zuführen. Das Geſetz ſoll möglichſt am 1. April d. J. in Kraft treten. geheime Wahlrecht einlaſſen würden. In dieſom Sinne finden ſich aber in mehr oder minder gleicher Schärfe)—(. Ein ganz beareiflicher Antraa. Der Abgaeord⸗ Das Behagen der Geſellſchaft war geſtört. Man ſpielte Er hatte den Satz noch nicht zu Ende geſprochen, als auch 3 E 10 lie 1 b. nicht mehr und ging früh auseinander.———————— ſchon Ettas Mutter im Zimmer ſtand. — 2———— 2 Was fü f 2 1ſt gef 0 iftntinn 8 3 5 5 1 8 1 62) G6] ̃ ꝗ ꝗ ę!,“, N 9 D 5 n unheimliche nicken Der junge Albinus, von einem der Herren geleitet, entfernte ſich eilig. Eine Vermittelung zwiſchen dem Beleidiger und dem Beleidigten war nicht möglich geweſen. „Wollen Sie mich zum Sekundanten haben?“ fragte Faß⸗ mühl, raſch an Liebenau herantretend.„Ein Duell iſt ja leider unvermeidlich. Wenn Sie mir Ihr Vertrauen ſchenken wollen..“ „Sie ſind ſehr gütig! Gewiß nehme ich Ihr Anerbieten an. Ich danke Ihnen dafür!“ ſagte Buſſo ſchwer atmend. „Machen Sie morgen in aller Frühe die Sache ab. Piſtolen! Ich gedenke ein Exempel zu ſtatuieren. Der Patron war zu frech.“ „Das war er!“ entgegnete Faßmühl ernſt.„Nehmen Sie die Sache aber nicht ſo leicht. Albinus iſt ein vorzüglicher Schütze. Ich kenne ſeinen Vater, den Forſtrat. Er hat uns von manchem Meiſterſchuß des Jungen erzählt.“ „Pahl Man muß auf das Glück rechnen“, ſagte Buſſo leichthinn. Ihm wurde ſchwül zu Mute, als er jetzt an Etta dachte. „Gott erhalte ihr ihre Ahnungsloſigkeit!“ murmelte er. „Das Glück? Hm! Es iſt eine launiſche Dame!“ meinte Faßmühl achſelzuckend. „Auf morgen alſo, Liebenau. Auf morgen!“ Liebenau verabſchiedete ſich kurz von allen Anweſenden. Sie blickten ihm ſchweigend, mit einer gewiſſen Rührung nach. Sie hatten ihn doch alle gern. Würde er je wieder in dieſem Kreiſe erſcheinen? Ich bin zeitig bei Ihnen!“ Seit zwei Tagen befand ſich Etta in maßloſer Aufregung. Buſſo war ſo ſeltſam, er mied ſie und begegnete ihr doch mit einer Weichheit, die ihr ungewohnt an ihm erſchien. Es duldete ihn auch nicht im Hauſe. Er kam nur zu den Mahlzeiten, die dann ſchweigſam verliefen. Abends blieb Buſſo auf ſeinem Zimmer und ordnete Papiere. Es mußte keine leichte Arbeit für ihn ſein, denn ſie hörte ihn oft vernehmlich ſeufzen. Zuweilen zog er ſie mit wilder Zärt⸗ lichkeit an ſich und ſprach abbittende Worte, die ſie ſich nicht zu erklären wußte. Einmal wollte ſie ſchon fragen: „Spielſt Du wieder, Buſſo?“ Aber ſie mochte ihn, der jetzt ſo gütig war, nicht kränken. Sie ſchwieg und trug ihre Schmerzen für ſich—————— Im Morgengrauen des dritten Tages nach dieſer Umwand⸗ lung verließ Buſſo von Liebenau raſch und leiſe das Haus. Er hatte noch eine gute Weile an Ettas Bett geſtanden und ſo lange in ihr ſchönes, bleiches Geſicht geſtarrt bis ihm die Augen feucht wurden. Aber er küßte ſie nicht, um ſie nicht zu wecken. Als Etta ſpäter allein im Wohnzimmer ſaß, riß jemand ſo heftig an der elektriſchen Klingel, daß die junge Frau, die gedankenverloren am Fenſter weilte, nervös zuſammenzuckte. „Wer kommt da wieder? Ich will allein ſein!“ dachte Etta, gepeinigt von ihrer Ruheloſigkeit.„O, wenn es Buſſo wäre! Warum hat er mich ohne Abſchied verlaſſen? So früh?“ „Frau von Kroſinsky iſt ſoeben angekommen“, meldete der Diener. in ihren Knieen ſpürte. Frau von Kroſinsky näherte ſich ihr zaghaft und ſchloß ſie in die Arme. „Weißt Du nichts von dem Duell?“ fragte ſie. heute ſtattfinden. Wo iſt Dein Mann?“ „Ein Duell? Buſſo, ſagſt Du? Buſſo?“ rief Etta in namenloſer Angſt.„Woher weißt Du, was mir verborgen blieb? Woher kommſt Du ſo ſchnell?“ „Baron Faßmühl hat mich telegraphiſch benachrichtigt. Wie danke ich ihm!—— Und Du? Du weißt von nichts?“ „Ach Mutter, einzig geliebte Mutter, verlaſſe mich nicht“ bat Etta tonlos. Gleich darauf fuhr ſie aus ihrer zuſammen⸗ geſunkenen Stellung wild empor: „Wer hat es gewagt, Buſſo zu beleidigen? Wer? Ich will dieſen Menſchen töten, ihn mit dieſen meinen Händen er⸗ würgen!“ „Man hat Buſſo des Falſchſpiels beſchuldigt“, ſagte Frau von Kroſinsky dumpf. „Des falſchen Spiels?“ Etta verſtand kaum den Sinn dieſer Worte. ſie gellend auf. „Alſo dennoch das Spiel! Du mir das angethan?“ In maßloſem Jammer fiel Etta der alten Frau zu Füßen. „Er darf nicht ſterben!“ ſtöhnte ſie.„Rette ihn, rette ihn — für mich!“ „Beruhige Dich, mein armes Kind!“ Frau von Kroſinsky zog die Aufgeregte in ihre Arme. „Es kann ja noch alles gut werden... Eine Verwundung vielleicht— nichts weiter. Beruhige Dich doch nur!“ ortſetzung folgt.) „Es muß Dann lachte O Buſſo, Buſſo, warum haſt CCCCCC————TT—T—T—T—TCT0T0T—T—T—T—T—T—T—T—T—— nete Dr. v. Jazdzewski(Pole) hat zur zweiten Be⸗ ratung des Etats des Miniſteriums des Innern folgenden Antrag geſtellt:„Das Haus der Abgeordneten wolle be— ſchließen: die königl. Staatsregierung zu erſuchen, ſo⸗ bald als möglich eine Vorlage einzubringen, durch die der unbeſchränkte Gebrauch der nichtdeutſchen Sprachen in öffentlichen Verſammlungen ge⸗ währleiſtet wird. 0 :: Der bayeriſche Journaliſtenſtreik beendet! Aus München wird unter dem 5. Februar telegraphiert: Im Journaliſtenzimmer des Landtages hielten geſtern abend die Berichterſtatter eine Verſammlung ab, um zu der Zu⸗ ſchrift des Direktoriums Stellung zu nehmen. Es wurde ein Beſchluß gefaßt, in dem die Journaliſten u. a. erklären: Von einem Verſuch der Journaliſtentribüne, Ein⸗ fluß auf die Dauer der Sitzungen der Kammer der Abge— ordneten zu gewinnen, iſt uns nichts bekannt. Wir ver⸗ mögen auch dem Direktorium der Kammer ein in die Ausübung unſeres Berufes hineingreifendes Rüge⸗ recht nicht zuzuerkennen. Das Direktorium kann von der Journaliſtentribüne nur Beobachtung der Ork. nung verlangen, die für alle Tribünen des Hauſes gilt. Dieſe Ordnung iſt von der Journaliſtentribüne in keiner Hinſicht verletzt worden. Daher lehnen wir die in dem Beſchluß des Direktoriums enthaltene un- gerechtfertigte Zenſurierung entſchieden ab. Die Journaliſtentribüne bedauert, daß man, wenn Miß⸗ verſtändniſſe beſtanden, den ſchon früher vorgeſchlage— nen Weg der perſönlichen Rückſprache nicht gewählt hat. Dieſe Antwort der Landtagsberichterſtatter wurde heute im Bureau der Kammer abgegeben. Die Arbeits- einſtellung iſt damit beendet. Die Alldeutſchen ſind gegenüber dem energiſchen Auftreten des Reichskanzlers ſehr geknickt. Die Ant⸗ wort des Kanzlers auf den beleidigenden Beſchluß der alldeutſchen Vertrauensmänner von Rheinland und Weſt⸗ falen war bekanntlich direkt an den Hauptvorſtand des Alldeutſchen Verbandes in Mainz gerichtet. Dieſer iſt darauf ſchnell in Berlin zuſammengetreten und hat A b⸗ bitte getan, indem er beſchloß: „Der Ausſchuß kann die Form jener Entſchließung, und zwar in ihrem ganzen Umfange, und die Art des Vorgehens der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Vertrauensmänner nicht billigen. Er betrachtet indeß die Entſchlie⸗ ßung als einen Ausfluß der ernſten Sorge um die aus⸗ wärtige Politik des Deutſchen Reiches.... Der geſchäfts⸗ führende Ausſchuß weiß ſich mit allen Mitgliedern des Alldeutſchen Verbandes einig in dem Wunſch, daß es der Reichsleitung gelingen möge, jener ernſten Sorge den Boden bald zu entziehen.“ Parlamentariſches. 2 Die Budgetkommiſſion des Reichstages erledigte am Freitag den Etat des Finanzminiſteriums. Der Finanzminiſter ſagte ein geſetzliches Einſchreiten gegen die Serienlosſchwindler zu. Hierauf wurde der Etat der Zentralgenoſſenſchaftskaſſe genehmigt. Der Rückgang des Umſatzes gegenüber dem Vorjahre betraf, wie feſtgeſtellt wurde, nur den allgemeinen Kaſſenverkehr, nicht den Ver⸗ kehr mit den Genoſſenſchaften. In der nächſten Sitzung, die am Dienstag ſtattfindet, ſteht der Bergetat zur Be⸗ ratung. Heer und Marine. § Ein ſehr wichtiger militäriſcher Fortſchritt ſcheint nunmehr definitiv erreicht zu ſein. Berlin mit Straß⸗ burg⸗Metz drahtlos verbunden! Am Freitag wurden auf dem Tempelhafer Felde vom Telegraphen-Bataillon län⸗ gere eingehende Verſuche und Uebungen mit fahrbaren drahtloſen Funkenſpruchſtationen unternommen⸗ Die Verſtändigung mit den Funkenſpruchſtationen in Metz und Straßburg gelang vorzüglich. Der ganze Aufbau auf dem Tempelhofer Felde, die Errichtung eines in ſich zu⸗ ſammenſchiebbaren Stahlmaſtes von 36 Meter Länge auf einem geſchützähnlichen Wagen, nahm kaum zehn Minuten in Anſpruch. Koloniales. * Gouverneur v. Schuckmann erklärte, er trete allein aus geſundheitlichen, nicht aus politiſchen Gründen von ſeinem Poſten zurück. Kundgebungen, die ſeitens der Be⸗ völkerung in Windhuk geplant waren, lehnte der Gou⸗ verneur ab. Er tritt die Rückreiſe mit dem Dampfer „Kronprinz“ am 18. Februar an. Eu ropäiſches Ausland. Italien. * Die Italiener haben anſcheinend ebenfalls kolo⸗ niale Unruhen: Aus Aden werden neue ernſte Unruhen im Somalilande gemeldet. Eine große Anzahl britiſcher Staatsangehöriger ſei von den Eingeborenen getötet, viele tauſend Kamele ſeien geraubt worden. Serbien. * Serbien rüſtet mit aller Macht, mehr wohl, als die Steuerkraft ſeiner Bewohner vertragen kann: Aus Belgrad erfährt man über die Vergebung der ſerbiſchen Heereslieferungen folgendes: Franzöſichſe Fabriken er⸗ hielten die Lieferung von 40 Schnellfeuerbatterien zu vier Geſchützen, 10 Haubitzenbatterien, 150 000 Schrap⸗ nells, 35 Millionen Gewehrpatronen ſowie Beſpannungs⸗ geſchirr für 15 Batterien. Deutſchen Firmen wurde die Lieferung von 30 000 Repetiergewehren und 30 Mil⸗ lionen Gewehrpatronen übertragen. Zahlreiche Aufträge wurden der militärtechniſchen Anſtalt in Kragujewatz vor⸗ behalten. Griechenland. * In Griechenland hat man anſcheinend Reſpekt vor den Großmächten. Aus Athen und Sofia treffen durch⸗ aus beruhigende Nachrichten ein. Der Vertreter der römiſchen Zeitung„Tribuna“ hatte eine Unterredung mit dem griechiſchen Miniſterpräſidenten Dragumis. Mit einer gewiſſen Genugtuung gibt das Blatt eine Aeuße⸗ rung Dragumis' wieder, nach der die Wiener Preſſe an den Alarm nachrichten ſchuld ſei. In Griechen⸗ land würde es keinem Menſchen einfallen, die Groß⸗ mächte zu brüskieren. Der Friede ſei geſichert.— Na, na! England. * Um ſich nicht noch mehr der Wirkung der konſer⸗ vativen Hetze gegen Deutſchland auszuſetzen, werfen die Liberalen alle Prinzipien über Bord: Das Schiffsbau⸗ programm der Regierung wird den Bau von vier Dre⸗ adnoughts für das nächſte Jahr vorſehen. Die Regierung verlangt jedoch, genau wie im vorigen Jahre, Vollmacht, nach Erfordern der Lage den Bau weiterer Schiffe— wahrſcheinlich zwei— durchzuführen. Es ſcheint ein feſt⸗ ſtehendes Prinzip der Admiralität zu werden, die Gren⸗ zen der Bautätigkeit unter den gegenwärtigen Verhält⸗ niſſen möglichſt weit zu ſtecken, ſo daß die liberale Re— gierung immer in der Lage iſt, den Vorwürfen ihrer konſervativen Gegner wegen ungenügender Rüſtungen wirkſam zu begegnen. Türkei. * Die türkiſche Polizei iſt ſeit dem Parlamentsbrande ſehr nervös. In Konſtantinopel waren am Sonntag Gerüchte von Bombenfunden verbreitet, die aber eine harmloſe Aufklärung fanden. Der Tatbeſtand iſt folgen- der: Vier Kiſten, die mit der Adreſſe Riza-Paſchas, Konak(wo zurzeit das Parlament tagt) und Palais Tſchu⸗ buklu angekommen waren, hatten den Verdacht der Par— lamentsbeamten erregt. Die Kiſten wurden in die Apo⸗ theke geſchickt, wo der Inhalt als Schwefelſäuremiſchung feſtgeſtellt wurde. Als Beſteller der Kiſten wurde der Kommiſſionär Weſel in Galata ermittelt, der den In⸗ halt in Nußdorf(Oeſterreich) auf den Namen von Riza Paſchas Sohn beſtellt hatte. Man witterte ſofort ein anarchiſtiſches Attentat, doch erklärte Weſel, die Schwefel- ſäure ſei für die Inſtallation elektriſcher Anlagen be— ſtimmt. Die jetzt ſtark graſſierende Anarchiſtenfurcht hat den Ueberängſtlichen anſcheinend einen Streich geſpielt. Deutſcher Reichstag. 2: Berlin, 4. Februar. Der Reichstag beſchäftigte ſich heute in 2. Leſung mit dem Etat des Reichstages. Centrum und Nationalliberale legten dazu einen Antrag auf Freifahrt der Reichstags⸗ abgeordneten während der ganzen Legislaturperiode vor: weiter liegen verſchiedene Reſolutionen vor von ſozial⸗ demokratiſcher, freiſinniger und nationalliberaler Seite, in denen beantragt wird, die Geſchäftsordnungskommif⸗ ſion mit der Vorberatung verſchiedener Reformen zu be⸗ auftragen. Abg. Singer(Soz.) wünſcht die Möglich⸗ keit einer Beſchlußfaſſung bei Interpellationen. Abg. Müller⸗ Meiningen(rf. Vp.) ſtimmt dem zu, ebenſo dem Antrag auf Ausdehnung der Freifahrt. Abg. Junck intl.) begründet den Antrag auf Ausdehnung der Frei⸗ fahrt. Während der Sitzung wurde ein Antrag des Cen⸗ trums auf allgemeine Reviſion der Geſchäftsordnung ver⸗ teilt. Abg. R oberen(Ctr.) begründete ihn; zugleich ver⸗ langt Redner die Freifahrt. Graf Weſtarp 1 0 äußert Bedenken verfaſſungsrechtlicher Natur gegen die Aus⸗ dehnung der Freifahrt und auch gegen den Antrag des Centrums. Abg. Gröber(Ctr.) widerlegt dieſe Aus⸗ führungen mit der Begründung, daß die Verfaſſung dem Reichstage des Recht gibt, ſeine Geſchäftsordnung ſelbſtän⸗ dig zu regeln. Mit einzelnen Reichstagsangelegenheiten beſchäftigten ſich dann weiter noch die Abg. Dr. Neu⸗ mann⸗Hofer(frſ. Vgg.), Graf Oppersdorf(Ctr.), Heinze(ntl.), Werner(Rfpt.) und Junck(utl.) und dann wurde der Etat des Reichstages genehmigt. Alle An⸗ träge über Abänderung der Geſchäftsordnung gehen an die Geſchäftsordnungskommiſſion, die Anträge über Er⸗ weiterung der freien Fahrt werden gegen die Konſer⸗ vativen angenommen. Das Haus nahm dann in 3. Le⸗ gung nach unweſentlicher Debatte den Handelsvertrag mit Portugal mit ſchwacher Mehrheit an. Den Schluß bil⸗ deten beute Rechnunasſachen⸗. :: Berlin, 5. Februar. Der Reichstag erledigte am Samstag in erſter, zweiter und dritter Leſung den Geſetzentwurf über unſere Han⸗ delsbe ziehungen zu den Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika. Staatsſekretär Delbrück leitete die erſte Le⸗ ſung ein mit einer Ueberſicht über die geyflogenen Ver⸗ handlungen Es ſei gelungen, eine ganze Reihe von For⸗ derungen der Amerikaner auszuſchalten. Uebrig geblieben ſeien nur die Forderungen auf Gewährung aller deutſchen Vertragszollſätze, auf Zulaſſung von amerikaniſchen Schweinefleiſch ohne Beibringung der gegenwärtig noch geforderten Beſcheinigung über erfolgte mikroſkopiſche Trichinenunterſuchung in den Vereinigten Staaten und auf Zulaſſung von amerikaniſchem Rindvieh zur ſofortigen Schlachtung. Der deutſche Bundesrat wird ermächtigt. bei der Einfuhr von Erzeugniſſen der Vereinigten Staaten die Anwendung der Konventionalſätze in angemeſſenem Umfang zuzulaſſen. Der Staatsſekretär ſprach die Hoff⸗ kung aus, daß die Vereinigten Staaten die dem Deutſchen Reiche gemachten Zugeſtändniſſe im Geiſte der Verſöhnlich⸗ keit und weitherzigen Entgegenkommens handhaben werde. In 1. und 2. Leſung erfolgte keine Wortmeldung. Man ging gleich zur 3. Leſung über, in der das Handels abkommen ohne jede Debatte angenommen wurde. Da⸗ gegen ſtimmten die Konſervativen und ein Teil des Cen⸗ trums. Darauf vertagte ſich das Haus auf Donnerstag 1 Uhr: Militäretat. Aus Stadt und Land. e Verwechſelung bei der Operation. In Bremen wollte ſich ein junger Sattler bei einem Arzt die Man⸗ deln herausnehmen laſſen. Die aſſiſtierende Kranken⸗ ſchweſter gab dem Arzt aber ſtatt der von dieſem ver⸗ langten ſchwachen Kokainlöſung eine danebenſtehende Flaſche mit einer ganz ſtarken Löſung. Zwei Minuten nach der Kokaineinſpritzung ſtarb der Patient, ohne daß es gelungen wäre, ihn durch ſofort unternommene Wie— derbelebungsverſuche ins Leben zurückzurufen. * Mit Banknoten geheizt. In Niederreuth hatte ein Landwirt drei Rinder verkauft und den Erlös für die Tiere in ein Stück Zeitungspapier eingewickelt, in die Bruſttaſche ſeines Rockes geſteckt. Zu Hauſe angekommen, legte ſich der Mann zu Bett und ließ das Geld in der Rocktaſche ſtecken. Als am anderen Morgen der Sohn des Landmannes nach einem Stück Papier herumſuchte, zum mit deſſen Hilfe im Ofen Feuer anzumachen, rief ihm der noch zu Bett liegende ſchlaftrunkene Vater zu:„In meiner Rocktaſche find'ſt ſcho' Papier.“— Eine halbe Stunde ſpäter begann das Holz im Ofen zu praſſeln, und von dem Lichtſcheine, der jetzt durch die Stube drang, ward in dem Kopfe des biederen Bäuerleins die Erinnerung geweckt. Wie von einer Tarantel geſtochen, ſprang er von ſeinem Lager auf, und mit den verzweifelt hervorgeſtoßenen Worten:„Kerl, dös is aber a teures Feier!“ ſah er ſeine Banknoten in Aſche zer⸗ fallen: nur ein kleines Stückchen einer Hundertmark— note rettete er aus den Flammen ** Der ſchnarchende Einbrecher. Ein dreiſter Dieb, vermutlich ein Berliner„ſchwerer Junge“, gab in Fürſtenwalde eine„Gaſtrolle“. Er verübte in der Woh⸗ nung des Stadtrats Berſchnitz einen Einbruch und begab ſich mit ſeiner Beute auf den Boden hinauf. Als dann frühmorgens das Dienſtmädchen des beſtohlenen Stadtrats den Boden betrat, fand es dort zu ſeinem Schreck einen fremden Mann vor, der ſchlief und laut ſchnarchte. Leider ließ das Mädchen den Mann unbehelligt. Kurz darauf wurde der Einbruch bemerkt. Als man jetzt nach dem Schnarcher ſehen wollte, war er bereits über alle Berge * Eine Gläubiger⸗Verſammlung mit fröhlichem Aus⸗ gange. Ein als ſehr rührig bekannter Gaſtwirt in Hirſch⸗ berg ſandte an alle ſeine Lieferanten ein Zirkular des Inhalts, daß er vor der Pleite ſtehe, daß aber Verwandte ihm noch einmal„auf die Beine helfen“ und ſeinen Gläubigern 60 Prozent bieten wollten. Dieſe ſollten ſich an einem näher bezeichneten Tage bei dem Gaſtwirt einfinden und ihre Zuſtimmung zu dem Akkord geben. Pünktlich, noch vor der feſtgeſetzten Zeit, waren die meiſten der Gläubiger zur Stelle und, da der Wirt zunächſt nicht anweſend, erörterte man eifrig die Zahlungsſchwierig⸗ keiten, die man hier nicht erwartet hatte— Endlich er⸗ ſchien der Wirt, man ſagte ihm einige Worte der Teil⸗ nahme an ſeinem Mißgeſchick und erklärte dann zumeiſt, daß man mit den gebotenen 60 Prozent ein⸗ verſtanden ſe i. Wie erſtaunte man aber, als der Wirt mit lächelnder Miene die Rechnungen in Empfang nahm und allen ohne Ausnahme die vollen Beträge aus⸗ zahlte und dabei erklärte, daß ihm lediglich daran ge⸗ gelegen, die Herren einmal vollzählig bei ſich verſammelt zu ſehen. Daß in der Freude über dieſen ſo unerwarteten Ausgang der Gläubigerverſammlung ſo manche Flaſche geleert wurde, braucht wohl kaum beſonders erwähnt zu werden. * Großherzog und Karneval. Kürzlich wurden die Präſidenten des Karnevalvereins vom Großher— zog von Heſſen in Audienz empfangen. Sie überbrachten dem Landesfürſten die Einladung, ſich den Zug am Faſtnachtsmontag in Mainz an⸗ zuſehen, was der Großherzog ſofort mit Freuden zuſagte, um dabei zu erinnern, daß auch ſein Vater wiederholt zum Karneval in Mainz geweilt und es ihm ſtets ſehr gut gefallen habe. Nachdem ſich der Großherzog noch ein⸗ gehend über die Zuſammenſtellung des Zuges und auch darnach erkundigt hatte, ob auch die finanzielle Seite geſichert ſei, was erfreulicherweiſe bejaht werden konnte, nahm der Großherzog noch Kappe und Stern mit leb⸗ haftem Dank entgegen. Mit dem Hofmarſchallamt wurde dann vereinbart, daß der Großherzog den Zug vom Schloßbalkon in der Rheinſtraße anſieht. Eine fortſchrittliche Gemeinde. Die Frauenwelt rückt im Muſterländle Baden immer mehr in den Vordergrund, was ſich bei der Sindolsheimer Bürgerausſchußwahl da⸗ durch zeigte, daß wieder fünf der„tüchtigſten“ Damen dieſer„tüchtigen“ Gemeinde Stimmen erhielten. Eine Familie ſcheint beſonders Vertrauen zu genießen, da Mutter und zwei Töchter dieſes Mal in Vorſchlag gebracht wurden. ** Ueber eine Kinderverbrennung in Siſtiana wird folgendes gemeldet: Ein Aftermieter einer Frau mit Namen Leban hörte, wie deren zwei Töchterchen ſich gegenſeitig über Mißhandlungen durch den Geliebten der Leban, des Arbeiters Gasparin, beklagten. Das ältere Mädchen ſagte, ſie würde erzählen, daß Gasparin und ihre Mutter kleine Kinder verbrannt hätten Der Aftermieter verſtändigte davon die Gendarmerie, die die Kinder vernahm. Das ältere ſagte aus, einmal ſei die Mutter krank geweſen, Gasparin ſei dazugekommen, habe etwas Blutiges unter der Bettdecke hervorgeholt und in den Backofen geworfen⸗ Vor anderthalb Jahren habe ſie dasſelbe geſehen. Die Gendarmen nahmen nun die Verhaftung der Leban und des Gasparin vor. Der Gatte der Leban iſt aus Trieſt verſchwunden: ** Mordtaten in Ruſſiſch⸗Polen. In Myszkow bei Warſchau wurde eine Frau Sosnowska, Mutter von ſechs Kindern, ermordet. Die Mörder raubten Geld im Be— trage von etwa 26 M.— In Abweſenheit der Eltern überfielen Banditen das Häuschen eines Arbeiters Zarik bei Lodz, ermordeten den 16jährigen Miecislaus und die zehnjährige Florentine, erbeuteten etwa 40 M. und ſteckten das Gebäude in Brand. Fünf des Verbrechens Verdächtige wurden verhaftet. ** Aus dem Reiche der Lüfte. In Aegypten findet zurzeit ein internationaler Flieger-Wettſtreit ſtatt.— Die Stadt Wien hat 50 000 Kronen als Preiſe für Flug⸗ bewerbe geſtiftet, die 1911 in Oeſterreich ſtattfinden wer⸗ den.— Der franzöſiſche Kriegsminiſter hat vier für die Armee erworbene Wright⸗Aeroplane beſichtigt.— Am Samstag wohnte eine franzöſiſche Militärkommiſſion den Verſuchen der Militärbiplane bei, auf denen Farman, Vandenborn und Epimoff bei heftigem Wind Flüge mit 190 Kg. Belaſtung unternahmen. Die Kommiſſion er⸗ klärte ſich von dem Erfolg der Uebungen durchaus zu⸗ ſriedengeſtellt.— Die Reichswehrkommiſſion der ruſ⸗ ſiſchen Duma hat ſich für die Notwendigkeit der Schaffung einer Militärluftſchiffflottille ausgeſprochen und das Kriegsminiſterium zur Beſchleunigung der Ausarbeitung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Luftſchiffflotte eines möglichen Gegners aufgefordert— * Tod auf dem Maskenball. Auf dem großen Faſt⸗ nachtsball in der Brüſſeler Oper de la Monnaie ereignete ſich früh um vier Uhr ein tragiſcher Vorfall. Eine junge Frau brach im Arm ihres Mannes an den Folgen eines Schlaganfalles tot zuſammen⸗ * 11 Bergleute tot. In einer Kohlengrube zu Erneſt in Pennſylvanien fand eine furchtbare Exploſion ſtatt. 11 Perſonen wurden getötet, andere ſchwer verletzt. * Erinnerung an den Kometen d Aus Mugello bei Florenz wird berichtet, in den erſten Stunden der Nacht zum Freitag ſeien zwiſchen Vaglia und Sanpiero zahl⸗ loſe, kleine runde, glühende Meteoriten gefallen, ſo daß die Felder Schaden gelitten hätten. Dann ſei um 10 Uhr in einem Wolkenriß ein Komet klar und deutlich erſchienen. Die Bevölkerung ſei in großer Aufregung. Der„rote Hahn“. Meldungen aus Jaſſy zu⸗ folge brach in der dortigen Webwarenfabrik aus unbekann⸗ ter Urſache ein Feuer aus, das in wenigen Augenblicken rieſige Dimenſionen annahm und auf zahlreiche andere Häuſer und Geſchäfte übergriff. Die Feuerwehr konnte das Umſichgreifen des Brandes nicht verhindern. Sechs⸗ und neunzig Häufer wurden ein Raub der Flammen. Die Panik, die das Rieſenfeuer verurſachte, iſt Anbeſchreiblich. Zweiundzwanzig Perſonen erlitten lebensgefährliche Brandwunden. Auch viele Feuerwehrleute wurden ſchwer verletzt. Das Militär mußte zu den Löſcharbeiten kommandiert wer⸗ den. Diebesgeſindel benützte die Panik zu Räubereien, ſo daß ſchließlich mehrere Kompagnien den Brandplatz ab⸗ ſperren mußten. Der Schaden, der nach vorläufiger Be⸗ rechnung drei Millionen beträgt, iſt nur zu einem kleinen Teil verſichert. Die Staatsanwaltſchaft verfügte die Ver⸗ haftung des Beſitzers der Fabrik. .. Franzöſiſche Offiziere als Aviatiker. Der fran⸗ zöſiſche Kriegsminiſter hat der Bleriotſchen Flie⸗ 1 U 1 4 11 leu eutnar ſchen e wiesen, gane deckl, 11 D pura! 15 f cworelle 1 nach der get Faſſa Feiſtbern ſöwörer, fil it en ble des Kälte in, un St in die 1 tie geſh rurde n ſcheint il let, ed Fortſetz ** Rewyor verſtorb einer! ſtellt. Helen 1 ft, daß 155 Milli Fintommer f 4687 riſis des . 1 Da bel Budab ſchine, wel ſache ex b Verheerung dabon ft dem Tode: Ale In Me Alrankt ſei groß: Berit unterdrückt. Au ein geſtürzt. 1 tigte Arb gelungen, Drei? für die Ar durch ein in Aſche le e All. 55 6 funf er. g 2. unf ſihne Alt kt aher o. laber. Die nen weniger dude nach der milena 9 tl ni Alaſtßt 20 l eh Win Jh Vila Leonh Man e n daß wieſen. decker, die beiden ſchworene, als ſie ger Kaſſationsgrund. tie geſpielt. ſtellt. Anna bezahlt, Kriſis des Jahres ** bei Budapeſt iſt der ſache explodiert. Verheerungen an. dem Tode erkrankt ſein. Die groß: Berichte in unterdrückt. Drei Viertel des Die iſt geſunken. Das „Ometepe“ hat den lampe kam. gerſchure in Pau Leutnant Bellanger al ſchen Schule in Pau wurde der Vier andere Offiziere Lagerfelde von Chalons. nach der franzöſiſchen S ſchine, welche die Mühle tre In Moskau ſoflen e Auf einer andaluſiſchen B atten die Schi für die dieſe, Sagan geheiratet hatte, durch Mannes, des Grafen Caſtellan ſich, daß George Jay 125 Millionen Dollar Einkommen hatte. Im Jahre 1903 auf 4 687525 Dollar, fiel aber wäh Die davon ſind bereits tot Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. inige Perſonen an der Peſt Beſorgnis in der Bevölkerung iſt der Preſſe werden aber anſcheinend Kanonenboot der Aufſtändiſchen in Hafen und neun Häuſer in Brand geſetzt. In Vietz bei Landsberg a. W. Fleiſchermeiſter Tismer in eine und verbrannte bei lebendigem Leibe, ehe Hilfe den Hauptmann 8 Zöglinge zugeteilt. Zwei loßer Hand. b lge der Ueberſchwemmung, da in⸗ Luftheizung eine empfindliche In der nbahnſtation Vladuleni⸗Krajowa Dampfkeſſel der großen Ma⸗ unbekannter Ur⸗ richtete furchtbare 20 Arbeiter wurden verſtümmelt. 12 „die übrigen ringen mit ibt, aus Exploſion von Marie üben bereits ſteuern wurden, ihren Auch großen 3 ahnlinie iſt ein Tunnel ein⸗ geſtürzt. 17 in den Tunnel mit Reparaturarbeiten beſchäf— tigte Arbeiter wurden verſchüttet. gelungen, die Verſchütteten aus ihre Bisher iſt es „Kentucky“ iſt von einem Nicaragua Greyton beſchoſſen ſtürzte der bejahrte brennende Petroleum- ſchleudert. nachtſonntag ging leider pflanzte. verletzten, daß er hier eine rege Bauluſt. ſchledene neue Wohnhäaͤuſer errichtet), und bis zum wendung zu finden. — Heppenheim, reichen Verwandten, St. Petrus in bekannter Kanzel. Wickler Jakob Raque und Valentin Leonhard ein Streit, der Hier brachte Raque in den Oberſchenkel und einen in eingerichteten Pläne ausgef Krumbach zu hat am mei Aus Nah und Fern. — Mannheim, 7. Febr. bahnunfall ereignete ſich während der verfloſſenen Nacht Ecke der 12. Querſtraße und Mittelſtraße. frühere Wirt Karl Wöllner wollte die wurde aber von der Elektriſchen Die Wucht des Falles binnen wenigen Minuten wurde nach dem ſtädtiſchen Friedhof verbracht.— Der Faſt⸗ nicht vorüber ohne eine Meſſer⸗ ſtecherei mit lödlichem Ausgang. thalerſtraße 207 von Roth entſtand verfloſſene Nacht zwiſchen dem 19 Jahre alten, bei Brown, Boveri u. Cie beſchaͤftigten dem gleichalterigen Schloſſer ſeinen Geiſt aufgab. Frühjahr 7 Febr. feier dis Neuprieſters Herrn Meffert war ein Freuden⸗ dag nicht nur für den hochw. ſondern Er ſchilderte ergreifend die Bedeutung des Feſttages und die Würde und Bürde des katholiſchen Prieſters. der hl. Konmunion gingen die ſämtlichen bei der Feier an⸗ weſenden Verwandten des Herrn Primizianten zum Tiſche des erfaßt und zur Seite ge- ſeinem Gegner einen Stich die Hüfte bei, die ihn derart bewußtlos ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Dort ſtarb er nach Verlauf elner Viertelſtunde. Der Täter wurde noch in der 0 Nacht verhaftet. Seit einiger Zeit entwickelt ſich Es erſtanden in kurzer Friſt ver⸗ leinige von der Baugenoſſenſchaft uͤhrt werden. ſten Ausſicht, als Bauplatz Ver⸗ Herrn ſelbſt und ſeine zahl⸗ fuͤr die Gemeinde. Leider konnte des ſehr ungünſtigen Wetters wegen die geplant geweſene Abholungs⸗Prozeſſton nicht ſtatlfinden. Der Herr Primiziant kam, von ſeinen Verwandten begleitet, gegen ½10 Uhr in der Kirche an. klechlichen Gewändern bekleidet war, Primiz-Hochamt. Wahrend desſelben ſang der Kirchenchor vorzüglicher Weiſe eine lateiniſche Meſſe, Muſik verherrlichte die Feier. beſtieg der Feſtprediger Herr Pfarrer Ein tödlicher Straßen⸗ Der 60 Jahre alte Straße überſchreiten, war derart, daß Wöllner Die Leiche In der Wirtſchaft Käfer⸗ ſich auf der Straße fort⸗ werden auch die übrigen Das Gelände nach Die geſtrige Primiz⸗ ganze katholiſche Nachdem er mit den begann das feierliche Nach dem Evangelium Wolf⸗Viernheim die Nach und den Der Wright⸗ Hauptmann Etefe zuge⸗ auf dem Farman⸗Zwei⸗ anderen Antoinette-Eindecker. *Die Vereidigung im Handſchuh. Schwurgericht trat letzthin eine große Verwirrung unter den Richtern und Gerichtsbeamten ein, weil mehrere Ge⸗ eingeſchworen mit behandſchuhter Hand abgelegt hatten. Das iſt trafprozeßordnung ein offenkundi⸗ Nach langen Beratungen mit ſeinen Beiſitzern ließ der Präſident die Betreffenden nochmals ſchwören, diesmal mit b fall iſt eine mittelbare Fo folge des Verſagens der Kälte im Juſtizaebäude herrſcht. Schachwettkampf Lasker⸗ um die Meiſterſchaft wurde am Mittwoch die achte Par- Die Partie kam nicht wurde nach fünfſtündigem ſcheint im Endſpiel etwas ner, jedoch ſind große R Fortſetzung findet am nächſten Samstag ſtatt. ** Das Einkommen eines Newyork wird gemeldet: verſtorbenen Jay Gould und das ſeiner Kinder wurden ſoeben in N Der verſtorbene Millionär Helen Miller Gould h Vor dem Pariſer Eid dieſer Vor⸗ Schlechter. Im Wettkampf jährliche Einkommen ewyork genau feſtge⸗ und ſeine Schweſter ilden ihrer Schweſter ehe ſie den Prinzen von den Leichtſinn ihres erſten e, haftbar war. Gould bei einem V im Jahre 1901 4389 885 Doll. ſtieg ſein Einkommen rend der finanziellen 1908 auf 2 851,975 Dollar. Dampfkeſſelexploſion. Dampfmühle an der Eiſe Es zeigte ermögen von Aktien⸗ nicht r Lage zu befreien. 8 N geſamten Medizinvorrates für die Armee der Vereinigten Staaten ſind am Freitag durch ein Großfeuer, das ein ſiebenſtöckiges Geſchäftshaus in Aſche legte, ver nichtet worden. Beſatzung des Dampfers auf die drahtloſen Notſignale des Schiffes her— beigeeilten Dampfer gerettet worden; die„Kentucky“ Herrn. Ebenſo erteilte nach prieſter ſeinen Verwandten den mittags war feierliche Vesper, den Primizſegen ſpendete. bigen hatte ſich eingefunden. Primizſegen. Die des Männervereins, in der er die Glück. und Segenswünſch der Katholiken der Stadt, insbeſondere der Männer darbrachte Herrn Dekan Miſchler katholiſchen Prieſters. mizianten ſpielten ganz über Hoffnung ausſprechem, tragen möge, auch in zu ſchließen. zeigt, wie ſehr das gläubige katholiſche Volk ehrt, wie es ſich der Erhabenheit und der großen Bedeutung des Prieſtertums bewußt iſt. + Bensheim, 7. Febr. Der Kreisausſchuß erklärte heute in ſeinem Urteil die Bürgermeiſterwahl in Bürſtadt für ungültig. — Bensheim, 7. Febr. Dieſer Tage iſt, anläßlich Kaiſers Geburtstag, der Afrikakämpfer Karl Löſch von Hof- beim, der wegen geringfügiger Vergehen zu einer Feſtungs⸗ ſtrafe von ſechs Jahren kriegsgerichtlich verurteilt worden war, begnadigt worden, nachdem er die Hälfte der Strafzeit verbüßt hatte. * Darmſtadt, 7. Februar. alles zu Wege bringt! Am Faſtnachtsdienstag fand in ſämtlichen Räumen einer Darmſtädter Turnhalle eine närriſche Luftſchiffausſtellung ſtatt. Den Be⸗ ſuchern wird zunächſt eine Fachausſtellung für die ge⸗ Was der Karneval nicht ſamte Aviatik und Aeronautik gezeigt. Ferner iſt eine Flugmaſchine mit 111 PS.⸗Motor iſt Tätigkeit. Nichts wird vermißt, vom einfachſten Drachenflieger bis zum Lenkballon; auch nicht Vergnügungen aller Art, wie ſie bei ähnlichen Luftſchiffausſtellungen zu ſehen ſind. — Gernsheim. 6, Februar. Die im Alter von 36 Jahren ſtehende Ehefrau des Badewärters Gg. Kiſſel von Gernsheim entfernte ſich in einem plötzlichen An⸗ fall von Geiſtesſtörung aus ihrer Wohnung, irre Reden führend. Ein Bahnwärter ſuchte vergeblich die Frau zurückzuhalten; ſie riß ſich los und verſchwand in der Dunkelheit. Tags darauf wurde die Frau auf dem Bahn⸗ gleiſe zwiſchen hier und Biebesheim in ſchrecklichem Zu⸗ ſtande tot aufgefunden. Ihr Körper war in zahlloſe Stücke zerriſſen, der Kopf zermalmt. — Hofheim, 7. Februar. Eine große Maſſenpfändung fand in den letzten Tagen in Hofheim ſtatt. Die Land⸗ wirte weigerten ſich nämlich, die Beitragskoſten für die ſog. Bürſtädter Waſſergenoſſenſchaft zu bezahlen, da ſie feſt behaupten, daß das Waſſerwerk, für das ſie zahlen ſollten, ihrer Gemarkung weit mehr Schaden als Nutzen bringe. Als alle Mahnungen nichts fruchteten, ſchritt jetzt der Pfandmeiſter zur Pfändung ſämtlicher Bauers⸗ leute. Eine große Anzahl Pferde, Kühe, Rinder, Schweine, Ziegen, ſowie Möbel aller Art ſtehen unter dem Hammer. — Vom Rhein, 7. Februar. Eine in Jakobsweiler verſtorbene Frau machte auf dem Sterbebett ihrem Sohne Mitteilung über einen bisher unaufgeklärten Mord, der vor acht Jahren an einem Kurgaſt bei Wiesbaden verübt worden war, wobei den Mördern 2800 Mark in die Hände fielen. Der Sohn machte der Staatsanwaltſchaft An⸗ zeige. Infolge dieſer Anzeige wurden vier Arbeiter in Jakobsweiler unter dem Verdacht, den Mord verübt zu haben, verhaftet.. — Freinsheim, 7. Februar. Kommt da zu einem Spengler in Freinsheim(Heſſen) eine 50jährige Frau⸗ ensperſon, einer fahrenden Seiltänzergeſellſchaft ange- hörend, und fragt nach einem alten Huhn, mit dem ſie ihr krankes Kind heilen wollte. Im Laufe des Geſpräches wird ſie auch gewahr, daß die Frau von einem alten Beinleiden geplagt wird und verſpricht, das Leiden zu heilen. Nun beginnt ein haarſträubender Hokuspo⸗ kus, bei dem Faden, Fingernägel und fließendes Waſſer eine Rolle ſpielen. Sodann verlangt ſie ein Ei, ein Handtuch und 100 Mark, die auch ſofort herbeigeholt werden. Das Ei und das Geld werden in das Hand⸗ tuch eingewickelt und dann die nötigen Experimente vor⸗ genommen. Schließlich aber experimentiert ſie das Geld in ihre Taſche und ſie verläßt das Haus, ſich beſtens empfehlend. Im Laden läßt ſie aber noch verſchiedene neue Waren mitgehen. Als der Ehemann nach Hauſe kam und von ſeiner Frau den Vorgang erfuhr, erſtat⸗ tete er ſofort bei der Gendarmerie Anzeige. In Grün⸗ ſtadt wurde die Betrügerin in der Perſon der Karoline Blum aus Buraſcheibura in Thüringen verhaftet. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 8. Februar. „ Ortsgewerbeverein. Wie aus dem Inſeraten⸗ tell erſichtlich, hält kommenden Sonntag auf Veranlaſſung des hieſigen Ortsgewerbevereins Herr Rechnungsrat Götz aus Darmſtadt einen Vortrag über die neue heſſiſche Steuer- reform. Ueber die Steuerreform herrſcht noch vielfach Un⸗ klarheit und Unkenntnis; darum iſt es gewiß für jeden Steuer⸗ zahler von Intereſſe, darüber Aufklärung zu erhalten. Da an dieſen Vorträgen, die durch den Ortsgewerbeverein veran— laßt werden, in der Regel auch Nichtmitglieder Teil nehmen könn en, wäre eine rege Teilnahme zu wünſchen, hier wird aber ein Thema beſprochen, das unſeren Geldbeutel ſehr nahe dem Hochamt der Herr Nen⸗ Um 173 Uhr wonach der Herr Primiziant Eine ſehr große Zahl von Gläu⸗ am Abend von dem Männerverein unter Mitwirkung des Kirchenchores veranſtaltete Feſtverſammlung war außerordentlich zahlreich beſucht.] Eingeleitet wurde die Feier durch ein von dem Kirchenchor vorgetragenes Chorlied, dieſem folgte eine kurze Anſprache des Präſidenten Nach dem Vortrage eines Prologs folgte die Feſtrede des die Bedeutung des Vettern und Baſen des Herrn Pri⸗ ausgezeichnet das ſchöne Schauſpiel Ida von Toggenburg in fünf Aufzügen von Chr. v. Schmid. Hiernächſt ſprach der Herr Neuprieſter in einer ergreifenden und begeiſternden kurzen Rede ſelnen Dank für die ihm ge⸗ daß das ſchöne Primizfeſt dazu bei⸗ unſerer Stadt das Band, das das katholiſche Volk mit ſeinen Prieſtern verbindet, immer feſter Ja der geſtrige Tag hat auch hier wieder ge⸗ ſeine Prieſter verkaufen. Stoff und iſt redegewandt; jeder Zuhörer, der mit Aufmerk- ſamkeit den Ausführungen des Herrn Vortragenden folgt, wird nicht unbefriedigt der Verſammlung beiwohnen. Marktbericht. — Weinheim, 5. Febr. Schweinemarkt. Zugeführt 238 Milchſchweine, verkauft wurden 195 Stück, das Paar zu 20— 33 Mark; Läufer 2 Stück zugeführt, verkauft 2 e Stück zu 48 Mark. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Geſchäftliches. — Wunderbar zart und weiß, jugendfriſch wird die Haut, Sommerſproſſen verſchwinden, gelbe fahle Haut, Run⸗ zeln entfernt Dr. Kuhn's neue griechiſche Schönheits- Creme Vional- u. Vional⸗Seife. 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