0 lr en 1 cbach e Selbſtliebe. eee Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: 85 „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Perbreielſte und geleſenſte Zeikung am hieſigen Platze, daher beſles und Tlephon r. 20. ſpirfungsvollles Inſerkions-Irgan. Cenründet 1884. Miernheimer Anzeiger Viernheimer Machrichten. Anzeigen preis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn; durch die Poſt Ml. 1.14 vierteljährlich. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Nr. 18. 1. Blatt. Wochenrundſchau. Die Affäre Oldenburg-Ledebour-Hohenlohe iſt in der Verſenkung verſchwunden. Es iſt ein eigentüm⸗ liches Geſchick, daß ſämtliche von ſozialdemokratiſcher Seite mit großem Tamtam begonnenen Verſuche, der Welt zu zeigen, daß ſie auch noch exiſtiert, ſo überraſchend ſchnell im Sande verlaufen. Ueber dieſe letzte verun⸗ glückte Szene ſpricht heute kein Menſch mehr. Man be⸗ ſchäftigte ſich in der vergangenen Woche mit ernſteren Dingen, und da ſtand zunächſt der deutſch-amerikaniſche Handelsvertrag im Vordergrunde des Intereſſes. Freude kann einem dieſer Vertrag wirklich nicht machen, ebenſo wenig wie alle unſere übrigen Handelsverträge, die durch— weg dem Auslande bedeutend mehr Vorteile bieten, als unſerem eigenen Handel. Dieſe Erwägung mag auch einen Teil der Centrumsfraktion des Reichstages bewogen haben, den Vertrag glatt abzulehnen. Die Mehrheit hat er freilich doch erhalten. Und ſo iſt für uns mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika wenigſtens ein „modus vivendi“ hergeſtellt, der uns vor gefährlichen Zollmaßnahmen ſeitens der amerikaniſchen Regierung be⸗ wahren kann. Wir ſagen„kann“, denn der Vertrag rechnet mit dem guten Willen der Yankees, und wir wollen hoffen, daß ſie das Vertrauen, das die deutſche Regierung in ſie geſetzt hat, nicht zu unſerem Nachteile mißbrauchen. In Preußen iſt die langerſehnte Wahl- rechtsvorlage nun endlich gekommen, aber— wie ſieht ſie aus? Der preußiſche Miniſterpräſident v. Bethmann⸗ Hollweg hat uns da mit einer Wahlrechtsvorlage„be— glückt“, die beſſer im Aktenſchrank des Miniſterpräſidiums verſtaubt wäre. Keine einzige Partei zollt ihr unge⸗ teilten Beifall, nicht einmal die»Konſervativen, denen doch die Beibehaltung der öffentlichen Abſtimmung ſo recht nach der Mütze geht. Das Schickſal der Vorlage ſteht trotzdem ſchon jetzt feſt: Sie wird angenommen mit einer Mehrheit, gebildet aus Konſervativen und Nationallibe⸗ ralen, wahrſcheinlich freilich in etwas veränderter Ge⸗ ſtalt, die aber an ihrem Weſen nichts ändert. Das Weſent⸗ liche, das, was das Centrum verlangt, die geheime Wahl, wird nicht kommen. Dieſe Stellungnahme der Regie- rung iſt angeſichts des allgemeinen Verlangens nach ge— heimer Abſtimmung nicht gerade ſehr rückſichtsvoll. In Oeſterreich⸗Ungarn will es mit den Parlamenten durchaus nicht klappen. In Ungarn iſt einſtweilen das Parlament bis zum 24. März vertagt worden, weil die Mehrheit dem neuen Miniſterpräſidenten Grafen Khuen Hedervary ein Mißtrauensvotum ausgeſprochen hat. Den böhmiſchen Landtag hat jetzt dasſelbe Schickſal erreicht. Erſt am Donnerstag in der erſten Februarwoche wurde er mit den in letzter Zeit gewohnten Radauſzenen eröffnet — um am Dienstag darauf ſchon wieder vertagt zu werden. Der Grund für dieſe Maßnahme iſt, wie immer in Böhmen, der leidige Nationalitätenhader, der ein er— ſprießliches Arbeiten unmöglich macht. Samſtag, den 12. Februar 1910. 26. Jahrgang. England hat jetzt wieder etwas Ruhe. Die Wahlen ſind vorbei, und die Parteien können nach den Anſtren⸗ gungen der letzten Tage eine Zeitlang Atem holen. Aus der augenblicklichen Stille klingt jedoch ganz verhalten die Furcht der Liberalen, es könne in der nächſten Zeit abermals zu Neuwahlen kommen, dann nämlich, wenn die Regierung unter den neugeſchaffenen Verhältniſſen nicht wirken könne. Die Furcht vor Neuwahlen iſt für die Libe⸗ ralen allerdings ſehr begründet. Das Geld iſt alle, und zu Wahlen braucht man Geld und wieder Geld. Außer⸗ dem haben die letzten Wahlen einen weiteren Rückſtand der liberalen Stimmen und damit den Verluſt weiterer Mandate präjudiziert. Belgiens angeblich demokratiſch geſinnter König hat den Sozialdemokraten große Hoffnungen gemacht. Sie rechnen mit Sicherheit darauf, daß die demnächſtigen Neuwahlen die Liberalen ans Ruder bringen werden und daß dieſe ihnen Sitze im Miniſterium anbieten werden. Merkwürdig! Solange die Sozialdemokraten in Oppo⸗ ſition ſich befinden, ſind ſie radikal bis auf die Knochen, ſobald aber ihnen ein Miniſterſeſſel winkt, ſind ſie ebenſo reviſioniſtiſch. In Belgien haben ſie bereits grundſätzlich ihre Einwilligung zum Eintritt ins Miniſterium ge⸗ geben. Ob bei uns in Deutſchland der alte Singer einer ähnlichen Verſuchung wohl widerſtehen würde? Am Balkan ſcheinen die Dinge für die Erhaltung des allgemeinen Friedens wieder etwas günſtiger zu ſtehen. Daran iſt freilich nicht die gute Geſinnung der betei⸗ ligten Staaten ſchuld, denen paßt die augenblickliche Ruhe abſolut nicht, ſondern der Druck der Mächte. In Griechen⸗ land haben ſie kategoriſch erklärt, daß ſie unter keinen Umſtänden die Entſendung kretiſcher Abgeordneter in die Nationalverſammlung geſtatten werden. Dieſer Zwang ſcheint auch bei den übrigen kleinen Krakehlern einen imponierenden Eindruck gemacht zu haben, denn bis jetzt liegen keine Nachrichten vor, die zu Befürchtungen ir⸗ gendwelcher Art Anlaß geben. Perſien hat ſich andauernd gegen ruſſiſche Uebergriffe zu wehren. In der letzten Zeit iſt es wiederholt vor— gekommen, daß perſiſche Bandenführer, die aus dem Auf⸗ ſtandsgebiet geflüchtet waren, von der ruſſiſchen Regie- cung die Erlaubnis erhalten haben, ſich auf ruſſiſchem Gebiete anzuſiedeln. Dabei iſt zu bedenken, daß Ruß⸗ land früher verſprochen hatte, die perſiſchen Aufſtändiſchen nicht zu unterſtützen. Selbſtverſtändlich ſpielt der Bär jetzt den Beleidigten. Die Tatſache, daß dem perſiſchen Miniſter des Aeußeren wegen ſeiner ſchwächlichen Hal⸗ tung gegenüber den ruſſiſchen Uebergriffen ein Miß⸗ trauensvotum erteilt worden iſt, betrachtet Rußland als eine antiruſſiſche Demonſtration. Die perſiſche Regierung iſt aber in der letzten Zeit immer ſelbſtbewußter ge— worden und man erwartet beſtimmt, daß ſie ſich binnen kurzem an die ruſſiſche Regierung wenden wird, um eine offizielle Erklärung in dieſer Angelegenheit zu erlangen. r— 0 Roman von Conſtantin Harro. 64](Nachdruck verboten.) g„Schwermut!“ nannten die Dorfleute ihren Traum⸗ zuſtand. Sie ſaß Tag für Tag in der Sonne vor dem kleinen Häuschen, das ihre Kinderjahre behütet, aber es ſchien, als könnten die alles belebenden Strahlen des leuchtenden Geſtirns der ſtarren Kälte ihres faſt lebloſen Körpers nichts anhaben, als glitte alles Glut⸗ volle, Leuchtende, Wärmende von ihr ab, wie Waſſer von einem polierten Marmorbilde. Frau von Kroſinsky war faſt ebenſo ſtumm wie ihre Tochter. Erſt hatte ſie geredet. Endlos erzählt, von allen Geſchehniſſen weit und breit. Sie hatte Zeitungen genommen und ſie Etta vorgeleſen, ſie hatte Bellas und Friedels Bücher vom Schloß geholt und hatte die kranke Tochter für die Lektüre zu intereſſieren geſucht. Vergebens! Sie fuhr zu Aerzten, ſie holte ſie herzu. Alle gaben nur den einen Rat:„Stille!“ Nichts Lautes ſollte um Etta ſein, nichts Unruhevolles. So wurden denn Friedrich Hemmſchuhs Kinder aufs Schloß verbannt, und Friedel kam aus Italien nicht zurück. Ein Sommer ging dahin und noch einer. Etta wußte es kaum, ob ſie im hellen Sonnenſchein ſaß oder im warmen Zimmer des Bauernhauſes. Sie wußte nicht, lag Schnee auf kahlen Zweigen oder duftete an ihnen junges Laub. Sie ſah zuweilen Friedels Kinder um ſich, aber ſie machten ihr keinen Eindruck, ſie wollte ſie nicht kennen, nicht lieben. Der Schleier vor ihren Augen blieb. Jeder Laut des Lebens that ibr wehe. Fräulein Hungar, die bei Bellas Kindern jetzt auch Erzieherin war, nahm es Etta förmlich übel, daß ſie die Kleinen, ihre Ab⸗ Der Wahlrechtstampf⸗Anfang. E Berlin, 10. Februar. In großen Lettern, als wolle er die angeblich in der Sozialdemokratie herrſchende Erregung wider- ſpiegeln, kündigte der„Vorwärts“ heute in einer Kund⸗ gebung der preußiſchen Parteiregierung große Verſamm— lungen an und forderte dabei auf, dafür zu ſorgen, daß dieſe Verſammlungen zu wuchtigen„Demonſtra— tionen“ würden. Die Parole„Demonſtration“ war da— mit ausgegeben, und die„Deutſche Tageszeitung“ glaubte denn auch ſchon, die Polizei auffordern zu müſſen, daß ſie„die Freiheit der Straßen wahre“. Man nahm über⸗ all an, daß ſich die Straßendemonſtrationen vom Januar 1908 wiederholen würden. Aber es war nichts. Wohl ſtanden in der Zeit vor Beginn der heutigen großen Sitzung in den benachbarten Straßen ungewöhnlich viel Schutzleute, aber die Maſſen fehlten. In der Prinz Al⸗ brechtſtraße ſelber, vor dem Hauſe, waren nur einige wenige Neugierige, die ſich lebhaft wunderten, daß nichts los ſei. Als der Wagen des Reichskanzlers herankam, gab es zwar vereinzelte Hochrufe mit ſpöttiſchem Durch⸗ klang, aber darüber hinaus erregte höchſtens das große Plakat„Tribünenkarten vergriffen“ einige Aufmerkſam⸗ keit. Die Tribünen waren denn auch lange vor Beginn der Sitzung dicht beſetzt. Aber auch das Haus litt nicht unter ſchlechtem Beſuch: ſo manches Geſicht, das man ſonſt ſo gut wie nie ſieht, tauchte da auf und mancher Hände⸗ druck unter Kollegen wurde gewechſelt, der vielleicht ſeit Jahren nicht mehr vorgekommen war. Aus einem der⸗ artig guten Beſuch ergibt ſich immer ſogleich peinlichſte Ruhe und lebhafteſte Spannung. Aber Haus und Tri⸗ bünen mußten ſich noch etwas gedulden. Der konſervative Major v. Stroſſer hatte neulich die Angelegenheit der ehemaligen Frau v. Schönebeck, die der Beihilfe zum Gattenmorde angeklagt iſt, zur Sprache gebracht. Darauf hat es eine Auseinanderſetzung zwiſchen ihm und dem neuen Mann dieſer Frau, einem Kabarettdichter, gegeben, und nunmehr ließ heute Herr Stroſſer unter lebhafter Unterſtützung des Hauſes über dieſe gleichgültige Sache eine lange Erklärung vom Stapel. Dann kam der große Augenblick, wo Präſident Dr. Porſch mit der Klingel ſich Ruhe für den Satz verſchaffte:„Wir treten in die 1. Leſung der Wahlrechtsvorlage ein; das Wort hat der Herr Reichskanzler“: und da geſchah etwas Ueberraſchen des, Unerwartetes, und wenn man vom Standpunkte der politiſchen Wirkung aus dazu ſpricht: Kindiſches, Un⸗ glaubliches. Von der äußerſten Linken, ganz hinten in der Ecke, unter der Journaliſtentribüne, wo die Genoſſen ſitzen, erhob ſich zum Reichskanzler hin der ſtürmiſche Ruf„Pfui! Pfui!“ Präſident Porſch mit ſeiner gewal⸗ tigen Stimme hatte auch bei kräftiger Anwendung der Glocke Mühe, dieſe Kundgebung und die Gegenkundge— bungen von der Rechten zu unterdrücken. Schließlich aber gelang's: die Genoſſen ſahen offenbar ein, daß ſie ſich nur lächerſich machen würden. Und dann ſprach Betb⸗ n—— r 2 götter, völlig überſah. Immer wieder ſuchte ſie Etta den Kindern nahe zu bringen. Einmal, als der kleine Ehrenfried krank zu Bett lag, kam Etta aus freien Stücken und ſetzte ſich zu dem Kinde. Es war Roſenzeit. Der Duft der Linden zog durch die geöffneten Fenſter ins Gemach. Auf Etta laſtete der Juni ſtets mit ganz beſonderer Schwere. Sie wußte ſo genau, wann ihre Roſenzeit begonnen hatte. „Ich bin Dir nicht gut. Du kannſt gehen!“ ſagte Ehrenfried, von unruhigem Schlummer erwachend, zu der ſtarrblickenden, ſchwarzgekleideten Frau an ſeinem Bett. „Ich mag Dich nicht!“ wiederholte der Knabe eigenſinnig, als er keine Antwort erhielt.„Sie ſagen alle, der Vater käme nicht zu uns zurück, weil Du da biſt. Und ich habe doch den Papa ſo ſchrecklich gern!“ Etta ſtarrte das Kind an, als rede es eine andere Sprache. Endlich begriff ſie den Sinn der anklagenden Worte. Sie ſchrieb ſpäter an Friedel: „Deine Kinder verlangen nach Dir. mir Schmerz macht, Dich zu ſehen. fehlſt mir hier überall! Komme!“ —— Friedrich Hemmſchuh verließ den heiteren Freundeskreis in Rom um Ettas willen. Hätte ſie ihn nach Kamtſchatka geſchickt, er wäre auch gegangen. Denn das Zwingende, das Etta zu Buſſo Liebenau gezogen: es lebte auch in ihm. Es war ein ſtilles Wiederfinden, welches die beiden feierten. Sie hatten Verluſte erlitten. Die ſchwereren gab das Schickſal Etta zu tragen. Doch hätte ſie wohl ihre Ehe mit Friedels glücklicher Ehe ver⸗ tauſcht? Die Menſchen prieſen Friedels Los und zeigten Scheu vor Ettas Unglück. Denn Etta war arm geworden. Sie beſaß Glaube nicht, daß es Ich denke vielmehr, Du nur noch, was ſie der Mutter einſt im lachenden Uebermut zu⸗ geſichert. Friedel aber nannte ſich Beſitzer von Welchersburg und ſeine Kunſt ſchenkte ihm Gold und Ruhm. Dreiundzwanzigſtes Kapitel. —— Eines Tages— es war Herbſt geworden— ſaß Etta allein auf der Schloßterraſſe, wohin Friedel ſie jetzt öfters brachte. Sie fühlte ſich körperlich wohler und es gelüſtete ſie, eine Wanderung durch das ſtille Schloß zu machen. Alle Räume waren geöffnet. Nur ihr Zimmer, in dem ſie als Mädchen ſtets übernachtet hatte, wenn Bella ſie im Schloß behielt, zeigte ſich verſchloſſen. Mit ſchleppendem Schritt, müde von der Anſtrengung, die ſie ſich zugemutet, ging ſie wieder auf die Terraſſe zurück in den Herbſtſonnenſchein, der ihr wohlthat. Doch am nächſten Tage verſuchte ſie von neuem, in das geheimnisvolle Gemach zu dringen. Der ſchwache Abglanz eines Lächelns huſchte ſogar über ihr Geſicht, als das Thürſchloß wieder nicht nachgab. Mußte ſie Friedel für einen Ritter Blaubart halten, der hier die Köpfe ſeiner gemordeten Frauen aufſpeicherte? Friedel! 125 Friedels verſchloſſene Thür reizte Etta nun doch. Sie ging durch andere Gemächer, um den zweiten Eingang zu gewinnen. — Das Reſultat blieb dasſelbe. Das Zimmer that ſich ihr nicht auf. Müde und gewiſſermaßen bedrückt von einem Geheimnis kehrte ſie zu ihrem Sonnenplätzchen zurück, bis der neue Tag kam, der ſie wieder ſuchend umherirren ließ. (Schluß folgt.) — mann⸗Hollweg. Der Mann, den man einſtens wegen ſeiner Zurückhaltung jedes papiernen Programms den „Zauderer“, den„Programmloſen“ genannt hat, der hat anſcheinend über Nacht den Charakter eines Bismarcks an⸗ genommen. Genau ſo entſchloſſen, als ſprächen ſeine Taten in Kattowitz, in Straßburg, klang es, als er davor warnte, ſeine ſachliche Ruhe als Aengſtlichkeit und Un⸗ entſchloſſenheit zu bewerten. Gut präpariert hatte er jedenfalls. Zuerſt gab er den einzelnen Parteien zu be⸗ denken, daß ſie alle nichts von einer wirklichen Reform zu gewinnen hätten, daß allein die Sozialdemokratie profitiere, daß insbeſondere der„berechtigte und wün— ſchenswerte Einfluß des Liberalismus auf das öffentliche Leben“— das betonte er unter verlegenem Lächeln der alſo geſchmeichelten Freiſinnigen— verloren gehen würde. Einen großen Teil ſeiner Rede verwendete er auf den Nachweis, daß aus dem Dreiklaſſen-Parlament eine par⸗ lamentariſche Betätigung hervorgegangen ſei, die in ſozi⸗ aler und politiſcher Beziehung nicht mehr Mißſtände auf⸗ weiſe, nicht mehr Angriffe der Sozialdemokratie finde, als die Tätigkeit des Reichstages. Erſt bei der Beſpre⸗ chung der Beamtenverhältniſſe gab's von der Linken wieder ſtärkere Hohnrufe der Sozialdemokraten, und als er die Landräte verteidigte und insbeſondere erklärte, wenn ein Mißbrauch der Beamtenmacht ſtattfinde, dann mißbilligte er es, da gab es ſtürmiſche Heiterkeit bei den Sozialdemokraten, die der Kanzler jedoch geſchickt ab⸗ wehrte. In der Form einer humoriſtiſch ausgeſtalteten Polemik gegen die verlogene Stimmungsbilderfabrikation der Senſationspreſſe über die Parlamentsberatungen hielt er dem Hauſe mit erhobener Stimme die Frage vor, ob nicht ſchon die Zeit gekommen ſei, da die Parlamente nicht mehr das Zentrum der Politik ſeien, ob nicht hinter dieſer Wahlrechtserregung der Glaube ſtecke, daß eine der⸗ artige Reform eine durchgreifende Beſeitigung aller Schäden bringe und die Sozialdemokratie zufrieden ſtellen werde. Von dieſem Boden aus verteidigte er dann die Einzelheiten ſeiner Vorlage: Die öffentliche Wahl ſei ein bedeutſames Prinzip des beſtehenden Rechtes, das die Einwirkung vorübergehender Verſtimmungen ab⸗ wehren ſolle. Dabei gab's wiederum bei den Sozial⸗ demokraten Zwiſchenrufe, in denen Liebknecht einen Ord⸗ nungsruf bekam Unter ſtarkem oſtentativen Beifall der Rechten und Ziſchen der Sozialdemokraten ſchloß der Reichskanzler ſeine mehr als einſtündige Rede, worauf der Miniſter des Innern unter totaler Unaufmerkſam⸗ keit des Hauſes noch eine weitere Erläuterung der Vor⸗ lage folgen ließ. Dem Beiſpiele des Reichskanzlers folgend ſuchte auch der erſte Redner der Parteien. Frhr. v. Richthofen namens der Konſervativen die Debatte über die normalen Wahlrechtsausſprachen hinaus zu heben. Er gab in feier— licher Umſchreibung bekannt, was man ſchon wußte, daß die Konſervativen mit ſich werden handeln laſſen, und warf ſich dann auf das Gebiet einer tiefgründigen Polemik gegen die Freunde des Reichstaaswablrechtes. Beſonderen Eindruck vermochte er damit freilich nicht zu erwecken. Seine Beteuerungen, die neuere Wiſſenſchaft lehre, daß man das Wahlrecht nicht vom Naturrecht ableiten könne, mutete ſogar ſeine konſervativen Freunde etwas ſehr weit hergeholt und fremdartig an. Dafür erklomm der alte Idealiſt des Freiſinns, Herr Träger, die höchſte Höhe idealer Formen. Was er in ſeinem langen Leben an Gedanken und Empfindungen über ein fortſchrittliches Wahlrecht gehabt hat, das trug er jetzt mit der ganzen Wucht ſeiner altehrwürdigen Er- ſcheinung vor. Aber mit 88 Jahren ſoll man keine großen Reden mehr wagen! Er konnte denn auch nicht recht durchgreifen und verſchwand ſchneller in der Verſenkung, als man es ſonſt bei ihm gewohnt war. Den Schluß bildete heute Herr Schiffer, der national⸗ liberale„Diplomat“. Er fand ſehr, ſehr kräftige Worte, beſonders auch zur geheimen Wahl. Die Frage iſt nur, wie ſeine Partei ſeine Worte rechtfertigen wird. Moraen ſpricht Aba. Herold(Ctr.) an erſter Stelle. trag einſenden mögen, ſondern ruhig den ſeinerzeitigen Verſand der alljährlichen Mitgliedskarte gegen Nach⸗ nahme abwarten wollen. Anmeldungen nehmen entgegen: 1. Herr Kaufmann Richard Kathan in Augs⸗ burg, Kapuzinergaſſe B. 135. 2. Generalſekretär des Zentral-Komitees: Herr Kaplan Dr. Donders in Münſter i. W., Krummeſtraße 46. Bezüglich der Anmeldung der nicht ſtändigen Mit⸗ glieder wird ſeinerzeit beſondere Einladung ergehen. Augsburg, im Februar 1910. Der Vorſitzende des Zentral⸗Komitees: Graf Droſte zu Viſchering. Der Vorſitzende des Lokal-Komitees zur Vorbereitung der 57. Generalverſammlung in Augsburg: Friedrich Reiſert, Juſtizrat. 80 000 Mark. Eine Forderung von 10000 Mk. zur Förderung des ärztlichen Fortbildungsſchulweſens wurde abgelehnt, da grundſätzliche Bedenken dagegen geäußert wurden. Das Centrum forderte vergeblich eine neue Stelle für einen Vortragenden Rat im Reichsamt des Innern. weden. * Der König erholt ſich von den Folgen der Blind⸗ darmoperation ſehr ſchnell. Es wird berichtet: Der König, konnte bereits nennenswerte Quantitäten von Nahrungs⸗ ſtoffen genießen. Die Kräfte nehmen ſichtbar zu. Tem⸗ peratur 37,5, Puls 58. Katholiken Deutſchlands! Wie auf den früheren Generalverſammlungen der Katholiken Deutſchlands, ſo iſt auch auf der letzten, der 56., die in großartiger Weiſe in der Stadt Breslau getagt hat, neuerdings allen Freunden der katholiſchen Sache dringend ans Herz geſeat worden, daß ſie ſich in die Liſte der ſtändigen Mitglieder der General⸗ verſammlungen eintragen laſſen möchten. Ueberall im Reiche, wo Katholiken wohnen, ſollte nach dem Wunſche dieſer Generalverſammlung eine ſyſtematiſche Agitation für die Liſte der ſtändigen Mitglieder einſetzen. Warum wollen wir und werben wir ſtändige Mit⸗ glieder der Generalverſammlungen, d. h. ſolche, die ſich verpflichten, alljährlich einen beſtimmten Beitrag zu ent⸗ richten? Nicht aus Furcht, es könnte in der großartigen Beteiligung an unſeren Verſammlungen, wie ſie ſich bis jetzt in immer noch anſteigendem Grade beſtätigt hat, ein Rückgang eintreten! Nein, die Notwendigkeit iſt es, die uns zwingt, bei der kaum erwarteten rieſen⸗ haften Entwickelung derſelben den einzelnen Lokal⸗ komitees die Vorbereitungen zu erleichtern und ihnen finanziell zu Hilfe zu kommen, ſo daß ſie im ſtande ſind, auf einer ſicheren finanziellen Grundlage zu operieren, frei von der Beſorgnis, etwa ein erhebliches finanzielles Riſiko übernehmen zu müſſen. Den ſtändigen Mitgliedern wird alljährlich ohne wei⸗ teres die Mitgliedskarte gegen Nachnahme von 7,50 Mark durch die Poſt zugeſendet. Später erhalten ſie ſämtliche Druckſachen, auch den ſtenographiſchen Bericht, in welchem ihre Namen in der ſtändigen Liſte veröffent⸗ licht werden. Eine Verpflichtung zum perſön⸗ lichen Erſcheinen bei jeder Generalverſammlung iſt da⸗ mit nicht gegeben. 1 Aus den vorſtehend angeführten Gründen richten wir nun an alle Katholiken Deutſchlands die eben⸗ ſo herzliche als dringende Bitte, ſich als ſtändige Mitglieder der Generalverſammlungen der Katholiken Deutſchlands anmelden zu wollen. Wir vertrauen ferner zu dem regen Eifer der hoch⸗ würdigen katholiſchen Geiſtlichkeit und der Vor⸗ ſtände der katholiſchen Vereine, daß ſie nicht bloß ſelbſt ſtändige Mitglieder werden, ſondern uns auch in unſerer Agitation für Gewinnung einer recht großen Anzahl ſtändiger Mitglieder lebhaft unterſtützen werden. Die neueintretenden ſtändigen Mitglieder wollen be⸗ achten, daß ſie bei ihrer Anmeldung nicht einen Bei⸗ Politiſche Rundſchau. — Der deutſche Botſchafter am ſpaniſchen Hofe Graf von Tattenbach iſt einer Lungenentzündung, die ihn infolge der Influenza befallen hatte, erlegen. — :: Der angebliche Kaiſerbrief vor der holländiſchen Kammer. Vor einigen Monaten ſchon wurde in hol⸗ ländiſchen Blättern behauptet, Kaiſer Wilhelm habe in ir— gendeiner Form auf den Ausbau der holländiſchen Ver⸗ teidigungsmittel einzuwirken verſucht. Nunmehr ſind dieſe Gerüchte im holländiſchen Parlament zur Sprache ge— kommen. Bei der Beratung des Budgets des Miniſte⸗ riums des Aeußern in der Erſten Kammer begründete der ehemalige Geſandte in Stockholm van Heeckeren einen Antrag, in dem der Miniſter aufgefordert wird, Schritte zu tun, um die Integrität der Niederlande gegen Deutſchland und England zu ſichern. Der Redner erklärte, ein einige Jahre zurück liegendes Ereignis, das dem Miniſter wahrſcheinlich unbekannt ſei, bilde einen ſpeziellen Grund für Holland, eine beſſere Garantie zu fordern, als das Nordſeeabkommen ſie den Mächten zweiten Ranges biete. Der Miniſter des Aeußern erwiderte, van Heeckeren müſſe ſeine Behaup⸗ tung genauer formulieren, ſonſt könne er nicht antworten. Nach erregter Debatte beſchloß die Kammer in geheimer Sitzung, über dieſe Angelegenheit nicht in geheimer Sitzung, ſondern öffentlich zu verhandeln. Van Heeckeren erklärte nunmehr zu ſeinem Antrage im einzelnen, der Souverän eines Nachbarſtaates habe vor einigen Jahren wiſſen laſſen, daß er gezwungen wäre, niederländiſches Gebiet zu beſetzen, wenn die Niederlande ihre Vertei⸗ tigungsmittel gegen England nicht inſtand ſetzten. Der Miniſter verdiene Tadel, daß er dieſe Tatſache beim Ab⸗ ſchluß des Nordſeeabkommens nicht in Rechnung gezogen habe. Der Miniſter erwiderte, er könne dieſe Behauptung nicht entkräften., bevor van Heeckeren ſich nicht genauer zu den Ausdrücken„Souverän eines Nachbarſtaates“ und „wiſſen laſſen“ geäußert habe. Im Intereſſe des Landes fordere er ihn auf, klarer und genauer zu ſein. Da van Heeckeren nicht antwortete, wurde die Diskuſſion ohne Ergebnis geſchloſſen.— Dieſer Bericht wird durch den Korreſpondenten eines Berliner offiziöſen Blattes dahin ergänzt, daß Heeckeren in der geheimen Sitzung von einem Briefe des Deutſchen Kaiſers an Kö⸗ 8 885 Wilhelmina aus dem Jahre 1904 geſprochen gabe. —( Reviſioniſtiſcher Abonnentenfang. Im Feſtſaale des Berliner Zoologiſchen Gartens wird am 19. Februar von den reviſioniſtiſchen„Sozialiſtiſchen Monatsheften“ ein Koſtümfeſt veranſtaltet werden. Offenbar fürchtet das Organ der Radikalſten der Radikalen, der„Vorwärts“, bei dieſer Gelegenheit könnten die Berliner Genoſſen zu einem Geſinnungswechſel verführt werden. Es wittert offenbar einen reviſioniſtiſchen Abonnenten⸗ fang und gibt daher Schreckſchüſſe ab: Die Berliner Lo⸗ kalkommiſſion verkündet im„Vorwärts“:„Da uns mit⸗ geteilt wird, daß Billets hierzu auch in Parteikreiſen vertrieben werden, machen wir darauf aufmerkſam, daß die genannten Räumlichkeiten der Arbeiterſchaft zu Ver⸗ ſammlungen nicht zur Verfügung ſtehen.“— Das wird natürlich die„Unentwegten“ nicht abhalten, doch hinzu— gehen, denn wo es luſtig zugeht, da ſind ſie mit ganzer Seele dabei. Man denke nur an den„unermüdlichen nächtlichen Pilarim“ Stadthagen. In der Marokkofrage bedeutet der Tod des Ge— ſandten am ſpaniſchen Hofe einen ſehr bedenklichen Ver⸗ luſt für Deutſchland; denn er war mit ihr wie ſonſt niemand vertraut.— Auch in Spanien erfreute ſich der Verſtorbene einen über die normale diplomatiſche Beach⸗ tung hinausgehenden Hochſchätzung. So fuhr am Donners⸗ tag König Alfons, der ſich am Mittwoch wiederholt nach dem Befinden des Schwerkranken erkundigt hatte, per⸗ ſönlich bei der deutſchen Botſchaft vor, um der Gräfin Tattenbach zu kondolieren. Auch an Kaiſer Wilhelm rich⸗ tete der König ein in herzlichen Worten gehaltenes Bei⸗ leidstelegramm, in dem es heißt, der Kaiſer habe, einen treuen Diener verloren und der König einen aufrichti⸗ gen Freund, dem er ſtets ein ehrendes Andenken bewahren werde. Die vorläufige Beiſetzung erfolgt am Samstag mit den Ehren eines Generalkapitäns.— Offen⸗ bar hat Graf Tattenbach die deutſch⸗ſpaniſchen Beziehun⸗ gen ganz erheblich gefördert. So leicht nennt doch kein Monarch einen Diplomaten ſeinen„aufrichtigen Freund“. 50 Landwirtſchaftliche Geſetze. Im bahyeriſchen Land⸗ tag hat der Miniſter des Inneren zum Schutze der Land⸗ wirtſchaft die Vorlage eines Geſetzes gegen Güter⸗ zertrümmerung für die nächſte Seſſion angekündigt. Weiter ſagte der Miniſter die von dem Landtag ge— wünſchte Errichtung von landwirtſchaftlichen Kammern zu. Zu dieſen Kammern ſollen auch die Frauen das Wahl— recht, allerdings nur das aktive, erhalten. Parlamentariſches. 2 Ueber die Arbeit dieſes Reichstags⸗Winters— von „Seſſion“ kann man bei der heutigen Vertagungsmode kaum mehr ſprechen— iſt allmählich Klarheit zu ge⸗ winnen. In der Donnerstagsſitzung des wurde dem Entwurf eines Arbeitskammergeſetzes und dem Entwurf eines Hausarbeitsgeſetzes die Zuſtimmung erteilt. Die Vorlage über die Stellen- vermittler lieat bereits vor. § Die Budgetkommiſſion des Reichstages bewilligte am Donnerstag für die Beteiligung deutſcher Künſtler an der internationalen Kunſtausſtellung, die im Jahre 1911 aus Anlaß der Feier der 50jährigen Einheit Italiens. in Rom ſtattfinden ſoll, eine erſte Rate von Deutſcher Reichstag. :: Berlin, 10. Februar. Der Reichstag ſetzte heute die 2. Leſung des Militär⸗ etats fort. Abg. Müller⸗Meiningen(frſ. Vp.) be⸗ zeichnete die Entſchuldigung des Kriegsminiſters in der letzten Sitzung als eine Beſchönigung der tatſächlichen Verhältniſſe. Der Kriegsminiſter wiederholte darauf nochmals ſeine letzten Ausführungen. Abg. Müller⸗ Meiningen brachte dann den Fall des Kompagniechefs v. Grollmann zur Sprache, der vor drei Jahren wegen Mißhandlungen ſtrafweiſe verſetzt wurde, jetzt aber unter Vordatierung ſeines Patentes um etwa 4 Jahre zum Major und Adjutanten des Generalkommandos befördert wurde. Der Kriegsminiſter begründete dieſe Maßnahme mit der trefflichen Führung des Hauptmanns in der neuen Dienſtſtellung. Abg. Ganz Edler zu Putlitz (konſ.) beſtritt jede Bevorzugung des Adels in der Armee. Abg. Erzberger(tr.) begründete die Notwendigkeit einer Neuregelung der Pferderationen für Generale. Abg. Mommſen Frs. Vgg.) glaubt, der Feſtungsgouverneur von Duzig ſei ganz überflüſſig. Abg. Dr. Müller⸗ Meiningen(frſ. Vp.) empfahl die Unterſtellung des Mi⸗ litärkabinetts unter das Kriegsminiſterium. Beim Ka⸗ pitel„Geldverpflegung der Truppen“ gelangte eine große Reihe von Spezialwünſchen zum Vortrag. Freitag Weiterberatung. Neue Waſſernot. () Wie aus den von uns geſtern mitgeteilten Nach⸗ richten hervorgeht, werden die verſchiedenſten Teile Eu⸗ ropas wieder von einer Hochwaſſſergefahr bedroht. Die Hiobspoſten laufen heute ſo zahlreich ein, daß wir uns auf die folgenden wichtigen beſchränken müſſen: Hochwaſſer in Deutſchland. Oldenburg, 10. Februar. Infolge der ſtarken Schnee⸗ ſchmelze haben die Hunte und ihre Nebenflüſſe einen außerordentlich hohen Waſſerſtand erreicht. In dem Nachbarorte Everſten hat die Ueberſchwemmung be— drohliche Dimenſionen angenommen. Ein Haus ſteht be⸗ reits zur Hälfte im Waſſer, ein anderes iſt vollſtändig vom Waſſer eingeſchloſſen. Stuttgart, 10. Februar. Der Bodenſee ſteigt beſtändig und hat einen ſeit Jahrzehnten nicht mehr beobachteten Hochwaſſerſtand erreicht. Die vom Hoch⸗ gebirge kommenden ſüdbayeriſchen Flüſſe ſind noch nicht beſorgniserregend. Köln,. 10. Februar. Der Rhein und der Neckar ſind in verfloſſener Nacht wiederum ſehr erheblich ge⸗ ſtie gen. Der Waſſerſtand des Rheins war heute früh 6,28, der des Neckars 6,48 Meter. Der Neckar iſt über die Ufer getreten und hat das Vorland überflutet. Groß iſt die Gefahr für die Anwohner im Ahrtal, wo einzelne Ortſchaften vollſtändig überſchwemmt ſind. Bei Mariental hat die Hochflut eine im Neubau begriffene Eiſenbahn⸗ brücke weggeriſſen und die Bahndämme unterwühlt, ſo⸗ daß der Eiſenbahnverkehr zurzeit unterbrochen iſt. Der Fährbetrieb auf dem Rhein iſt eingeſtellt worden. Drohende Gefahr in Frankreich. Paris, 10. Februar. Die Seine iſt in den letzten 24 Stunden auf der ganzen Strecke ungefähr 30— 70 Zentimeter geſtiegen, und man befürchtet, daß das Waſſer bis morgen abend weiter ſteigen wird. Inzwiſchen iſt das Waſſer in den Kellereien der bei der Hochflut über⸗ ſchwemmten Gebäude neuerlich geſtiegen. In einigen Be⸗ zirken ſind Häuſer eingeſtürzt; andere mußten raſch von ihren Bewohnern geräumt werden. Ueberſchwemmung auf den däniſchen Inſeln. Kopenhagen, 9. Februar. Infolge des Tauwetters nach den vorangegangenen ſtarken Schneefällen ſind im weſtlichen Teile der Inſel Fünen große Ueberſchwem⸗ mungen eingetreten. Hunderte von Morgen Landes ſtehen unter Waſſer, an einzelnen Stellen iſt das Waſſer andert⸗ halb Meter tief. Eine Anzahl Bauernhäuſer mußte ge⸗ räumt werden, mit anderen kann der Verkehr nur durch Boote aufrechterhalten werden. Ver Schaden iſt ſehr be⸗ trächtlich. Große Strecken Torfland ſind vollkommen ver⸗ nichtet. Kopenhagen, 9. Februar. An der Südoſtküſte der Inſel Seeland, der ſogenannten Stevns Klint, die ſüdlich von der Kögebucht gelegen iſt, haben ſich in den letzten Tagen große Maſſen des Ufers, das hier etwa fünfzig Meter tief ſteil in das Meer abfällt, infolge von Unter⸗ waſchung während der letzten Stürme gelöſt und ſind ins Meer geſtürzt. An einem Tage allein verſchwand eine Strecke mit Getreide bebauten Landes von 200 Meter Länge und 20 Meter Breite. Etwas nördlich davon iſt eine noch größere Strecke ſo weit vom Meer unterwaſchen, daß der Erdboden große Riſſe zeigt und jeden Augen⸗ blick ins Meer ſtürzen kann. Die Kirche der Gemeinde Hojerup, die nur wenige Meter vom Ufer entfernt auf dem bedrohten Gelände liegt, ſchwebt jetzt in großer Gefahr, hinabzuſtürzen. Durch den letzten Sturm ſind die großen Grundſteine unter der Kirche weggeſpült worden, ſo daß der weiße Kreidefelſen täglich mehr und mehr von den Wellen aufgelöſt wird. Die Behörden haben jetzt die Schließung der Kirche für den Gottes⸗ dienſt angeordnet, Bundesrats Aus Südweſtdeutſchland. — Aus Baden, 11. Februar. Auf eigentümliche Art verunglückte in der Sägemühle Schmelze bei Höchen⸗ ſchwand der Taglöhner Bockſtaller von Häuſern. Ein abſpringendes Holzſtück ſtieß ihm mit ſolcher Gewalt in den Mund, daß das Holz durch den Kopf drang. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus St. Blaſien ge⸗ bracht. Sein Zuſtand iſt ſehr bedenklich. — Darmſtadt, 11. Februar. Wie dringend notwendig eine reichsgeſetzliche Regelung des Rechtes der Städte auf 0 In auf straße Oltro Hal ging, a fi ite 10 0 iht ho baltba bringe Eulet, Dum tor alle Flug all glatt. an zu und wurde heim vielen werde erwal figüüf zeigt kämm bert ub i bus gerufen. größere fauſen det öf unter ſich zuß Hier ze ſchlimm ſchein. aber de threr“ — 1 kantenbe verband ihm Vo weſens der in werb eit Nur geg Annahn tigt, do nicht o werden ähnlich gelder! diese( es ſcho hält, kr ein— eloer durch set Staffan Koen Rablſton Danziger No. Sch uuſen, un er Mont derlner 9 fig. Pr. tlkbigt fn lufee u *. ö eh. 1 want,. Uh Ar dar Nat I der fn d —̃ñ— üſſe zten —70 jaſſer iſt 0 der pült rden tes Art en- 2 S 0 * das Gerede geht, ein Mann mit ſeiner zwei Söhnen habe, * als die drei vor zehn Jahren bel Wiesbaden arbeiteten, elnen Engländer ermordet. Da die Behörden Kenntnis von dieſem Gerede haben, bis jetzt aber nichts weiter geſchehen iſt, ent⸗ 1 behrt das Ganze unzweifelhaft jeder Unterlage. ge⸗ dig ädte auf Erhebung von Oktroi iſt, zeigt folgende Meldung: In der heſſiſchen Hauptſtadt Darmſtadt kamen einige Arbeiterfrauen vom Walde mit ihrem Leſeholz, das ſie auf Kinderwagen geladen hatten. An der Dieburger⸗ ſtraße an der Oktroierhebeſtelle verlangte der Beamte Oktroi in Höhe von 25 Pfennigen für ihr„eingeführtes Holz“. Die Frauen hielten Raſt und eine von ihnen ging in eine benachbarte Wirtſchaft, um ſich das Geld zu leihen⸗ Als ſie wieder zurückkam, hatte ſich der Be⸗ amte anders beſonnen und ermäßigte die Abgabe auf 10 Pfennig. Als dieſe entrichtet war, durften die Frauen ihr Holz nach Hauſe befördern. Das iſt doch eine ganz un⸗ haltbare Art, die Steuern der Städte zuſammenzu⸗ ringen: f 5 Darmſtadt, 11. Februar. Der Aviatiker Auguſt Euler, der zurzeit auf dem Truppenübungsplatz bei Darmſtadt ſeinen neuen, mit einem achtzigpferdigen Mo⸗ tor ausgeſtatteten, auch für Paſſagierfahrten eingerichteten Flugapparat probiert, erlitt am Donnerstag abend einen Unfall. Der Apparat ſtieg nach zwanzig Meter Anlauf glatt in die Höhe, fing aber in Höhe von vierzig Meter an zu kentern und ſtürzte ſeitlich ab. Das Untergeſtell und die Propeller wurden zertrümmert. Euler ſelbſt urde nur gering verletzt. 5 5 Bertheim, 9 Februar. Sachſenhauſen bei Wert⸗ heim gehört zu den Orten, die von den Agitatoren der vielen modernen Sekten am ſchlimmſten heimgeſucht werden. Dort wurde kürzlich eine Witwe mit ihren beiden erwachſenen Töchtern vom Irrſinn befallen, der in re⸗ ligiöſen Wahnſinn ausartete. Vor Fenſter und Tür zeigten ſich die Frauen, das Haar über das Geſicht ge⸗ kämmt und raſten. Die ältere Tochter machte ſogar Vor⸗ bereitungen, ihr 6jähriges Kind zu ermorden. Mit Ge— walt konnte man ihrer habhaft werden. Sie wurde geſtern in das Spital Wertheim überführt, während die zu Hilfe gerufenen Männer die beiden andern erfolgreich einer größeren Waſſerkur unterzogen. Man hat es in Sachſen—⸗ hauſen wie in anderen Orten mit Leuten zu tun, denen der öffentliche Gottesdienſt nicht ausreicht. Sie kommen unter Führung eines ſog. frommen„Bruders“ unter ſich zuſammen und laſſen ſich„Gottes Wort auslegen“. Hier zeigt ſich dann der religiöſe Fanatismus in ſeiner ſchlimmſten Form und bringt derartige Fälle zum Vor⸗ ſchein. Das Bürgermeiſteramt will dagegen einſchreiten, aber das wird nichts helfen, denn es ſchafft nur„Mär tyrer“. ö — Worms, 11. Februar. Der Mittelrheiniſche Fabri⸗ kantenverein hat mit Erfolg angeregt, daß der Central— verband deutſcher Induſtrieller ſeine Mitglieder erſucht, ihm Vorſchläge zur Bekämpfung des Schmiergelderun— weſens auf dem Wege der Selbſthilfe zu machen. Trotz der in das neue Geſetz gegen den unlauteren Wettbe- werb eingeführten ſcharfen Beſtimmungen ſtrafrechtlicher Art gegen die Beſtechung von Angeſtellten und gegen die Annahme von Schmiergeldern iſt die Auffaſſung berech— tigt, daß die Mißſtände auf dem Wege der Geſetzgebung nicht oder wenigſtens nur in geringem Maße bekämpft werden können. Vielmehr müßten die Induſtriellen, ähnlich wie in England, ſich zur Beſeitigung des Schmier- gelderunweſens zuſammenſchließen. Darauf ſollen nun dieſe Erhebungen hinauslaufen. Auf jeden Fall nutzt es ſchon, wenn jeder Fabrikant einmal Gelegenheit er— hält, kräftig auf die Schmiergelder zu ſchimpfen, die ſein— Konkurrent gibt. Das iſt ein guter Weg zur Selbſterziehung. Aus Nah und Fern. — Weinheim, 11. Febr. Wegen fahrläſſiger Tötung durch ſein Auto wurde der hieſige Hutfabrikant Heiſel von der Strafkammer zu 3 Monaten Gefängnis und zur Tragung der Koſten verurteilt. Dagegen legte Heiſel am Reichsgericht Revlſton ein. Dieſe wurde aber koſtenpflichtig abgewleſen. — Mannheim, 11. Febr. Der Lenkballon des Danziger Prof. Schütte iſt jetzt vollſtändig fertig montiert. Prof. Schütte will in den nächſten Tagen nach Mannheim reiſen, um dort perſöalich die letzten Arbeiten zu leiten. Bei der Montage des Holzgerippes waren unter Leitung des Berliner Ingenieurs Huber nicht weniger als ſechzig Arbeiter tätig. Prof. Schütte hofft, nachdem nun alle Vorbereltungen erledigt ſind, innerhalb der nächſten 3—4 Monate den erſten Aufſtieg unternehmen zu können. Fürth, 11. Febr. Die Primizfeier des Neuprieſters Fried. Lennert, eines Sohnes des hieſigen Bürgermeiſters Lennert, am vorigen Sonntag war nicht nur für die zahl⸗ reichen Anverwandten von nah und fern, ſondern für die ganze Pfarrgemeinde ein Freudentag. Um halb 10 Uhr wurde der hochw. Herr Primizimt von der Geiſtlichkeit aus ſeinem Elternhauſe abgeholt und in die Kirche geleitet. Militärverein und Geſangverein bildeten Spalier und ſchloſſen ſich dem Zuge an. Unter Aſſiſtenz des Ortspfarrers und der beiden Kapläne Dörſam und Helmig begann das feierliche Hochamt. Nach dem Evangelium hielt Herr Oberlehrer Göhle aus Bensheim die Predigt, welcher er die Worte zug runde legte:„Dieſer iſt geſetzt zum Falle und zur Auferſtehung vieler in Israel“ und in der er mit ſchönen Worten die Würde des katholiſchen Prieſtertums ſchilderte. Nach dem Hochamt erteilte der Neuprieſter ſeinen Angehörigen und nach der feierlichen Vesper am Nachmittag den zahlreichen Pfarr⸗ angehörigen den Primizſegen. — Butzbach, 11. Febr. Der Lehrer Heinrich Storch im nahen Gambach wurde durch das Offizierkorps des zu⸗ ſtändigen Landwehrbezirks zum Leutnant der Reſerbe gewählt. — Stockhauſen, 11. Febr. Im Walde, unweit Stockhauſen, wurde ein alter Mann, namens Dörr aus Flenſungen, erfroren aufgefunden. — Aus der Pfalz, 11. Febr. Aufgrund der Meldung eines Berliner Blattes geht eine Notiz durch die Preſſe, wonach im Octe Jakobsweiler vier Perſonen un ter der Beſchuldigung, bei Wiesbaden einen Kurgaſt ermordet und beraubt zu haben, verhaftet worden ſeien. Dieſe Nachricht iſt falſch und lediglich darauf zurückzuführen, daß in Jakobsweiler — Ilmenau, Thür. Das ſeit Mitte 1909 in Be⸗ trieb genommene neue, mit allem Comfort der Neuzeit aus⸗ geſtattete Inſtitu ts gebäude des weltbekannten Inſtitut Boltz (Direktor H. Boltz) dürfte innerlich und kußerlich in der geſamten Anlage als muſtergiltig bezeichnet werden. Herrlich hoch, unmittelbar am Nadelwald gelegen, haben die Zöglinge 3. fk. über Hundert an der Zahl— einen Aufenthaltsort, der Hand in Hand mit dem bewährten Unterrichtsſyſtem, in das ſich z. Zt. 14 Lehrer und der Direklor ſelbſt teilen, die beſten Erfolge gewährleiſtet. Illuſtr. Programm koſtenlos durch die Direktion. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 12. Februar. » Die Großh. Bürgermeiſterei erläßt in heutiger Nummer eine Bekanntmachung, betreffend Woh nun g 8 Fürſorge. Des intereſſanten Inhaltes wegen wollen wir nicht verſäumen, unſere Leſer auch an dieſer Stelle auf — wichtige Bekanntmachung ganz beſonders aufmerkſam zu machen. Ein in Stener⸗Angelegeuheiten erfahrener Reduer hält morgen Sonntag nachmittag im Ortsgewerbe⸗ Verein einen Vortrag, in welchem die Gemeindeſteuer⸗ Reform, insbeſondere Gemeinde⸗Einkommen⸗ und Vermögens- ſteuer ausführlich behandelt wird. Herr Rechnungsrat Götz- Darmſtadt, ein tüchtiger und gewandter Redner, wird es ver- ſtehen, ſeine Zuhörer fur dieſen äußerſt lehrreichen Vortrag zu intereſſteren. Gerade auf dieſem Gebiete herrſcht hierorts noch viel Unklarheit, weshalb es wünſchenswert erſcheint, daß recht viele Einwohner der Einladung des Ortsgewerbevereins Folge leiſten würden. Die Verſammlung findet im Saale des „Engel“(halb 4 Uhr) ſtatt.(S. Inſ) »Die Turn⸗Genoſſeuſchaft„Germania“ hält morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr im„Goldenen Karpfen“ ihre ordentliche General⸗Verſammlung ab. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, iſt die Tagesordnung eine umfangreiche und wichtige. Der tüchtigen Vereinsleitung mit ihrem ver- dienten Präſidenten, Herrn Philipp Helfrich, iſt es gelungen, daß wir dieſes Jahr das Gebirgs⸗Turnfeſt des Bergſtraß-Neckar⸗Turngaues in unſerer Gemeinde feiern dürfen. Die Turn- Genoſſenſchaft„Germania“ war jeher von echt turneriſchem Geiſte erfüllt, wovon die vielen Vereins⸗ und Turner⸗Preiſe beredtes Zeugnis geben. Der Verein rüſtet ſchon zu den kommenden Wochen, die uns wieder ſchöne Feſt⸗ tage bringen werden. Möge die morgige Generalverſammlung ſich ihrer Aufgabe bewußt ſein, zum Heil der„friſch⸗fromm⸗ fröhlich-freien“ deutſchen Turnſache! Der Stemm⸗ und Ringklub„Germania“ ladet in einem Inſerat ſeine Mitglieder zur morgigen ordent⸗ lichen General-Verſammlung in das Klub Lokal„Zum Stern“ höflichſt ein. Die Tagesordnung umfaßt 7 Punkte, in welchen alle interne Vereinsangelegenheiten zur Abwickelung gelangen. Das gewohnte lebhafte Intereſſe, das die Sportskollegen all- jahrlich der Generalverſammlung enigegenbringen, wird auch morgen wieder die Mitglieder vollzählig beiſammen finden. Ein„Kraft Heil“ der Tagung! Der Fußball Klub„Sodalität“ mißt morgen nachmittag ſeine Kräfte mit denen des Fußball ⸗Klubs Lorſch. Beide Konkurrenten verfügen über gutes Material, weshalb ſich das Spiel recht intereſſant geſtalten dürfte. Der Klub haͤlt heute abend Verſammlung im„Heſſ. Haus“. Ball Heil! »Die Schützengeſellſchaft Viernheim hält ihre Generalverſammlung morgen Sonntag mittag 1 Uhr im Ver⸗ einslokal Gaſthaus„Zum Ochſen“ ab. Dem noch jungen Verein wünſchen wir ein gutes Gedeihen und kräftiges„Halt feſt!“(S. Inſ.) Theater-Anzeiger. Spielplan des Großh. Hof und National. Theaters in Mannheim. „Wallenſtein“ Sonntag, 13. Febr. Hohe Preiſe. Anfang 4 Uhr. Donnerſtag, 17. Febr.„Dle Jüdin von Toledo“. Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.“ Sonntag, 20. Febr.„Der Freiſchütz“. Hohe Preiſe. Anfang 6½ Uhr. Neues Theater. Sonntag, 13. Febr.„Der Waffenſchmied“. Anfang 7½ Uhr. Sonntag, 20. Febr.„Im weißen Rößl“. Anfang 7½ Uhr. Marktbericht. — Seckenheim, 8. Febr. Der heutige Schweinemarkt war mit 25 Stuck befahren, welche alle zum Preiſe von 25 bis 30 Mark pro Paar verkauft wurden. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Nur mit Wasser in kürzester Zeit zuzubereiten. In grosser Sortenauswahl stets frisch vorràtig bei Andreas Geier, Ecke Bismarck- u. Hügelstrasse. Meu: Mad Rumfort- u. Hausmachersuppe. Fſt Salatul. p. Ltr. 1.05 Mf. Fit Speiſcll.. p. Ltr. 0.85 M. ferner tägl. friſche Tafelbutter Palmin u. Palmona Philipp Lahres 1. Goltesdienſt⸗Groͤnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Sonntag, den 13. Februar bis einſchl. Hamſtag, den Pfarramtliohe Mlttellung 9 Februar(Nachdruch verboten In der neuen Kirche am Sonntag: ½¼7 Uhr hl. Meſſe und Austellung der hl. Kommunkon. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Faſtenandacht, darauf Verſammlung für die Mitglieder des 3. Ordens. In der alten Kirche: Morgens 10 Uhr Kindermeſſe. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.A. für Anna Maria Reiſchert geb. Effler. Dienſtag: 7 Uhr 3. S.-A. für Lulſe Beikert geb. Bugert. ½8 Uhr 3. S.-A. für Eva Faltermann geb. Adler. Mittwoch: 7 uhr 3. S.-A. für A. M. Reiſchert geb. Effler. ½8 Uhr beſt. S. ⸗A. für Jakob Brechtel, Ehefrau Magd. geb. Gutperle. Donnerſtag: 17 Uhr beſt. J.⸗G. für Georg Bauer 5. % Uhr beſt. E.-A. zu Dankſagung zu Ehren des göttl. Herzens Jeſu. Freitag: 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.-A. für A. M. Bauer geb. Bergmann, 5 Samſtag: 7 Uhr beſt. S.-A. für Lorenz Schalk 2., Eltern, Schw.-Eltern und Anverwandte. ½⸗8 Uhr beſt. S.⸗A. für Johann Flelſchmann 2., ledig 1 Tochter Marg., Eltern, Schwiegereltern u. Anverwandte. Am Montag iſt bei den Engl. Fräulein und am Donnerſtag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. 2 der alten Kirche an Werktagen: ieuſtag: ½7 Uhr geſt. S.⸗A. für Johann Winkler 9., Ehefrau Eltſabeth geb. Haas, beiderſ. Eltern u. Anv. Mittwoch: ½¼7 Uhr geſt. S.⸗A. für Nik. Hoock, Ehefrau Anna Marta geb. Martin und Anverwandte. Freitag: ½7 Uhr geſt. S.⸗A. für Joh. Jak. Hauptmann, Ehefrau Anna Maria geb. Pfützer, Eltern, Schwieger⸗ eltern und Anverwandte. Samſtag: ½7 Uhr geſt. S.-A. für Georg Mich. Adler 5 Ehefrau Juliana geb. Weidner und Kinder. Am nächſten Sonntag beginnt die öſterliche Zeit. An dieſem Tage erfüllen ihre zöſterliche Pflicht alle chriſtenlehr⸗ pflichtigen Jungfrauen; ferner die Schülerinnen des Herrn Hauptlehrer Mayr und des Herrn Lehrer Gillig, untere Abteilung; Beicht: Samſlag 2 Uhr. Der Beichtſtuhl an den folgenden Samstagen beginnt wieder um 4 Uhr. Verkündete: Peter Klee 1. Witwer und Wilhelmine Theobald aus Reh⸗ weiher, T. d. Peter Theobald u. ſ. T Ehefrau Magaretha geb. Keib 1tenmal. Zur gefl. Beachtung! Durch mehrfache Anfragen veranlasst und um NMissverständnissen und Irrtümern vorzu- beugen, teile meinen werten Geschäftsfreunden und Inserenten hierdurch höfl. mit, dass der früher bei mir in Stellung gewesene nerr Georg Hook 17. aus meinem Geschäfte ausgetreten und da- her auch nicht mehr in der Lage ist, Druck- sowie Inserat-Aufträge für mich entgegen zu nehmen. Hochachtungsvoll! Wilhelm Bingener Verleger des Viernheimer Anzeiger. 2 Stroh⸗Verſteigerung in Hüttenfeld bei Lampertheim. Donnerſtag, den 17. Februar l. Is, nachm. 1½ Uhr beginnend, wird auf dem Freiherrlichen Gutshöfe in Hüttenfeld ein größeres Quantum Winter- Sommer Sfroh öffentlich verſtei gert. Worms, den 9. Februar 1910. Fftiherrlich Heyl zu Herrnsheim'sche Verwaltung. Heute 2 Blätter(S Seiten). — — ö———— H ĩͤvb * 16 2* 25 1 * 3 140 80 5 12 u 7 55 0 100 U l Choignis flir das haufenòe ꝓublikum. Mir bringen in diesen Mochie 222 NA * 4 3 4 1* 5 ae Weisse Waren 2 Deloration 4 Sonntag, den I. cr. unserer Schaufenster f 2„ 5 sind 5 8 f. V ö 45.— t bet Sensation, 2.8 1 i allen bteilungen unseres Hauses et 7 Unsere Fenster 1. 7 2 1 17 1 E 7 7.* a* a 5 da ruuß 3 1 10 0 2 2 7 2 beleuchtet! 3 5* a f 5* 2 2*„ Preisen, aum grössten Leil weil unter dei reguldren Meri 0 Zim Lergauß“ 1 7 Begius des Verfa. 2 — Moniag, den id. er. * r= G Uronker& Co. anamnbein Kath. Männer⸗Verein Viernheim. Nächſten onntag, den 20. Februar 1909, nachmittags halb 4 Uhr General- Versammlung im Gaſthaus„Zum deutſchen Kaiſer.“ Tages⸗Ordnung: 1. Rechenſchaftsbericht, 2. Neuwahl, 3. Vortrag. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Landw. Bezugs- U. Absafz-Oenossenschaft. Sonntag, den 20. Februar, nachm. 3 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Engel“ eine Genera-Versammlung mit folgender Tages⸗Ord nung ſtatt: 1. Wahl dreier Aufſichtsrats mitglieder und eines Vorſtands⸗ mitgliedes, 2. E rhöhung der Geſchäftsanteile, 3. Warenverkehr mit Nichtmitgliedern, 4. Verſchiedenes. Wir erſuchen die Mitglieder, ſich recht zahlreich beteiligen zu wollen. Die Beſtellzettel müſſen umgehend ausgefüllt an uns zurückgegeben werden, im Falle das Kali dieſe Woche eintrifft, damit die Abnehmer beſtellt werden können, alter Syndikats⸗ Preis ſonſt 80 Pfg. teuerer pro 100 Kilogramm. Für den Auſfſichtsrath: Für den Vorſtand: Kühner. Adler. Kath Kirchenchor. Nächſten Dienſtag, 15. Febr., abends halb 9 Uhr Sing-Stunde Männerchor. Vollzähliges E ſcheinen er⸗ wartet Der Vor ſtand. Inſtitut Boltz Ilmenau i. Thür. Elnj., Fähnr.-, Prim.-Abitur.-(Ex.) Schnell, ſicher. Pr. frei. not. begl Zeugniſſe v. Aerzten und Privaten beweiſen, daß Raiſers Sruſt-Caramellen mit den drei Tannen Heiserkeit, Verschlei- mung, Krampf u. Keuch- husten am beſten beſeitigen. Paket 25 Pfg., Doſe 50 Pfg. 3 1 Kaisers Brust-Extrakt Flaſche 90 Pfg. Beſt. feinſchmeckend. Malz⸗Extrakt. Dafür Angebotenes weiſe zurück 4 Beides zu haben bel: Gg. 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