f 5 ö 1354 3 Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: iernhei Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Nerbreiletſte und geleſenſte Zeitung am ſieſgen Nate, daher beftes und Laerher- r. 20. pirkungsvollſes Inſerkions-Srgan. Gegründet 1884 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn: durch die Poſt Ml. 1.14 vierteljährlich. Viernheimer Uachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit ⸗ Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die g⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Nr. 30. Wochenrundſchau Wir leben in einer Zeit politiſchen Abwartens. Im Reiche ſehnt ſich alle Welt, auch die Herren Abge— ordneten, nach einem endlichen Abſchluß der Etatsberatun⸗ gen. Es kommen ja zwar bei dieſen Debatten ſehr viele Anregungen heraus, es wird den Reichsboten die Ge⸗ legenheit geboten, ihrem Hepzen einmal gründlich Luft zu machen, Umſtände, die dieſe unendlich in die Länge gezogenen Verhandlungen begreiflich erſcheinen laſſen, aber es harren im Reiche doch noch ſo große und ſo wichtige Aufgaben ihrer Erledigung, daß man erleichtert aufatmen wird, wenn man mit den Etats Schluß macht.— In Preußen harrt man ungeduldig auf den Ausgang der Wahlrechtsverhandlungen. Die Abgeordneten haben frei⸗ lich fleißig, unermüdlich, in den Kommiſſionen gear— beitet, und die Angelegenheit geht einer verhältnismäßig ſchnellen Erledigung entgegen. Und doch Ungeduld an allen Enden! Die preußiſche Wahlrechtsfrage iſt eben für das Volk von ſo einſchneidender Bedeutung, daß man aus der Ungewißheit gern heraus möchte. Dieſe Stim- mung haben vor allem die Sozialdemokraten ſich zu Nutze gemacht, in dem ſie die ungeduldigen Maſſen zu Wahlrechtsdemonſtrationen größeren Stiles angeeifert haben. In Berlin hat, das muß zugeſtanden werden. die Demonſtration vom letzten Sonntag mit einem Sieg der Sozialdemokraten über die Polizei geendet. Die Polizei ſieht das hoffentlich auch ein und trifft danach in Zukunft ihre Maßnahmen. Die Sozialdemokraten wollen nur Märtyrer züchten, und das wird ihnen um ſo leichter, je mehr durch ein forſches Vorgehen der Poli⸗ zei Reibungsflächen geboten werden. Man laſſe doch dieſe Maſſen ruhig durch die Straßen ziehen; ſinden ſie nicht. was ſie ſuchen, die Gelegenheit, Märtyrer zu erhalten. dann wird ihnen die Geſchichte bald leid werden, weil ſie ihre Zweckloſigkeit raſch erkennen. Frankreich, deſſen Regierung es als Lebensaufgabe betrachtet, den Katholizismus zu unterdrücken, hat ſich unſterblich vor der Welt blamiert. Seit Jahren werden die Kirchen⸗ und Kloſtergüter„liquidiert“, um Geld für den Staatsſäckel zu ſchaffen. Aber,„laß der Staat ſehen. wo er ſein Geld hernimmt“, dachte einer dieſer Herren Liquidatoren, Duez mit Namen, und ſteckte 5 Milliönchen in die eigene Taſche. Darob Entſetzen auf allen liberalen Geſichtern, denn der Gedanke liegt doch nahe, daß Herr Duez nicht der einzige dieſer„Liquidatoren für die eigene Taſche“ iſt. Ueberhaupt geht man anſcheinend in Frank⸗ reich ruſſiſchen Zuſtänden entgegen. Wir haben in Deutſch⸗ land mit der Kieler Werftaffäre ja allerlei erlebt, aber die„Kielereien“ in Toulon können beguem einen Ver⸗ gleich mit dem ruſſiſchen Intendantur⸗Panama aushalten. In England wurde die Aufmerkſamkeit von dem Ringen des liberalen Kabinetts und des Liberalismus überhaupt um die Exiſtenz abgelenkt durch die beun— ruhigende Lage in der Bergarbeiterſchaft. Man ſteht abermals vor einem allgemeinen Streik der Kohlen- 0 Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 8 Nachdruck verboten.) Der junge Offizier, der bei ihren: unvermuteten Anblick zuſammengefahren war, nahm den Helm ab und trat einen Schritt auf ſie zu. Er ſah ſehr ernſt aus, und auf ſeinem offenen Geſicht lag eine tiefe Bläſſe. „Darf ich bitten, gnädiges Fräulein, mich vorläufig nur dem Herrn Oberſt zu melden— ich habe ihn in einer dienſtlichen Angelegenbeit zu ſprechen und wollte Fräulein Fanny erſt ſpäter meine Aufwartung machen!“ Lola ſah erſtaunt zu ihm auf. ſie ſehr verwundert. Ja; es iſt in einer Angelegenheit, die keinen Aufſchub duldet— iſt der Herr Oberſt nicht zu ſprechen?“ „Papa iſt noch nicht vom Reiten zurück, aber wir erwarten ihn jeden Augenblick“, ſagte Lola raſch mit einem prüfenden Blick in das bewegte Geſicht des Beſuchers.„Wenn Sie bitte ſolange in ſein Arbeitszimmer eintreten wollen— ich werde ihn be⸗ nachrichtigen, ſobald er heimkehrt.“ „Sie öffnete die Tür zu dem Zimmer ihres Vaters und forderte Radeck durch eine Handbewegung auf, einzutreten. Aber „Dienſtlich? Heute?“ fragte er zögerte auf der Schwelle und ſab ſie gedankenvoll an. „Sie baben keinen Augenblick Zeit für mich?“ fragte er bittend. „Aber gewitz— ich wußte nur nicht, ob es Ihnen lieb war, jetzt zu plaudern— Sie ſehen aus, als ob Sie etwas ſehr Ernſtes vorhätten!“ ſagte Lola mit einem Blick warmer Anteil⸗ nahme. Sie trat in das Arbeitszimmer ein und blieb erwartungs⸗ voll neben dem Schreibtiſch ſtehen. Radeck folgte ihr und ſchloß hinter ſich die Tür zum Vorſaal. Dann trat er mit einem tiefen Atenauge näher und blickte das junge Mädchen einige Augen⸗ blicke ſchweigend an. Samſtag, den 12. März 1910. gräber. Die Verwaltung der großlittauiſchen Kohlen⸗ gräber⸗Organiſation hatte vor einiger Zeit die Wieder— aufnahme der Arbeit in gewiſſen Minen angeordnet, aber eine Abſtimmung unter den Arbeitern eröffnete den Streik von neuem. Die Ausfuhr hat im Februar um 260 000 Tonnen gegen denſelben Monat im Vorjahre abgenommen. und die Preſſe ſucht nachzuweiſen, daß die weſtfäliſchen Bergwerksbeſitzer rieſigen Vorteil aus der Situation in England ziehen. Griechenland geht anſcheinend ruhigeren Zeiten gegen. Was dem Lande not tut, iſt vor allem Geld, dieſes Geld wollen ihm die Schutzmächte durch eine leihe bewilligen, wenn es für Ruhe ſorgt. Das hat offenbar„gezogen“, denn es hieß in dieſen Tagen, daß der Kronprinz nun doch nach der Hauptſtadt Athen kommen werde, um der Verleſung der königlichen Botſchaft an die Kammer, die am Schluß der Seſſion und auf ſpeziellen Wunſch König Georgs im Beiſein der geſamten Königs⸗ familie erfolgen ſoll, beizuwohnen. Wie bereits jetzt ver⸗ lautet, wird die Botſchaft von der Kammer mit einer in freundſchaftlichem Geiſte abgefaßten Kundgebung beant— wortet werden, ſo daß eine friedliche Beilegung des Kon⸗ fliktes nicht allein zwiſchen dem König und dem Parla⸗ ment, ſondern auch zwiſchen dem Kronprinzen und ſeinen bisherigen Widerſachern zu erwarten ſteht. Am Balkan ſcheint der türkiſch⸗bulgariſche Grenz⸗ konflikt auf gütlichem Wege geregelt zu werden, da die Pforte ſich mit der bulgariſchen Regierung in Verbindung geſetzt hat, um eine Löſung herbeizuführen, die beide Teile befriedigt. In Marokko herrſcht eine ſtarke franzoſenfeindliche Stimmung. Die Schauja⸗Stämme ſind angeblich gegen die Franzoſen ſehr aufgereizt worden, ſo daß eine große Verſtärkung der franzöſiſchen Garniſonen geplant iſt. Im ganzen Lande iſt es bekannt, daß Mulay Hafid nichts von der Anleihe wiſſen will. Dadurch wird die Stimmung gegen die Franzoſen noch verſchärft. In Amerika ſcheint der Generalſtreik in Philadelphia nicht zu reüſſieren. Die Arbeiter der Elektrizitätswerke, die anfänglich mit den Straßenbahnern gemeinſame Sache zu machen beabſichtigten, haben ſich entſchloſſen, ſich nicht am Streik zu beteiligen. Der Aufruf zum Streik hat vielfach taube Ohren gefunden, und es gilt als wenig wahrſcheinlich, daß der Arbeiterverband ſich in Koſten ſtürzen wird, um einen ſofortigen allgemeinen Streik herbeizuführen. ent⸗ und An⸗ Zum Tode Karl Luegers. — Wien, 10. März. Der Bürgermeiſter von Wien, Dr. Karl Lueger, iſt heute früh 8 Uhr geſtorben. Der„Löwe von Wien“, wie heute Freund und Feind den ſoeben verſtorbenen Bürgermeiſter von Wien nennt, Dr. Karl Lueger(ſprich Lu-eger) iſt nicht mehr. In tiefem Schmerze ſtehen heute die Wiener, die Oeſter— reicher, an der Babre eines Mannes, der als der Retter 26. Jahrgang. ſeines Volkes vor der liberalen Kliquenwirtſchaft und dem liberalen Ausbeutungskapital, als der Retter des Deutſchtums vor dem Andrang des Slaventums, allen un⸗ vergeßlich bleiben wird. Der Mann, der in ſeinem raſt⸗ loſen Vorwärtsſtreben für des Volkes Wohlfahrt kein Hindernis kannte, der keinen Feind ſcheute, iſt einem heimtückiſchen Gegner, der gefürchteten Zuckerkrankheit. zum Opfer gefallen. Schon vor einigen Jahren machte ſich die Krankheit ſtark bemerkbar. Dr. Lueger weilte, um Linderung von der Diabetis zu ſuchen, in Karlsbad. Ende 1909 verſchlimmerte ſich die Krankheit. Trotz der großen Beſchwerden, die ſie zeitweilig verurſachte, führte Dr. Lueger die Geſchäfte des Bürgermeiſters weiter und gab auch keinen Augenblick die Zügel der Leitung der von ihm geſchaffenen chriſtlich-ſozialen Partei aus den Hän⸗ den. Am 11. Februar legte er ſich zu Bett. An dem Rücken bildete ſich eine Entzündung, die dreimal operiert wurde. Dann traten die urämiſchen Anfälle ein, denen er nunmehr erlegen iſt. Karl Lueger war am 24. Oktober 1844 in Wien geboren und aus ſehr beſcheidenen Verhältniſſen hervor⸗ gegangen. Der zähen Ausdauer und der Beharrlichkeit. welche die Grundzüge ſeines Charakters bilden, dankte es Lueger, daß er das Gymnaſium und die Univerſität alſolvieren konnte und ſchon mit 29 Jahren Advokat wurde. Als Demokrat wurde er 1875 in den Wiener Gemeinderat gewählt. Von da ab führte er einen friſch⸗ fröhlichen Kampf gegen den Liberalismus, der vor ihm das Todesringen aufgab und die Waffen ſtreckte. Immer mehr wußte er die Macht der von ihm in dieſen Kampfestagen gegründeten chriſtlich⸗ſozialen Partei, die im weſentlichen nach den Tendenzen des deutſchen Cen⸗ trums arbeitet, zu ſtärken, bis es ihm im Jahre 1895 nach 20 jähriger unverdroſſener Arbeit gelang, eine Mehrheit für die chriſtlich-ſoziale Partei im Wiener Ge⸗ meinderat zuſammenzubringen. Seine Wahl zum erſten Bürgermeiſter von Wien wurde damals dank der Macht des Geldliberalismus, der in Badeni verkörpert war, vom Kaiſer nicht beſtätigt. Aber wie eine Mauer ſtand das Volk um ihn, der ohne jede Anerkennung arbeiten mußte, und gefährlich war die Zeit. Die ungariſchen Huſaren ritten über den Ring, und die Straßen hallten von den ſchweren Tritten der bosniſchen Regimenter, die Badeni gegen die Wiener in Wien mobil gemacht hatte. Lueger blieb Sieger. Badeni mußte demiſſio⸗ nieren, und am 8. April 1897 wurde er zum Bürger⸗ meiſter der Stadt Wien gewählt und beſtätigt. Jetzt begann eine Zeit raſtloſer, kommunaler Ar⸗ beit. Lueger hat für Wien mehr geleiſtet als alle die großen“ Bürgermeiſter vor ihm zuſammen genommen. Wenn Wien heute eine moderne Stadt genannt werden darf, dann iſt das ausſchließlich dem kommunalpoliti⸗ ſchen Rieſen Lueger zu verdanken, dieſer glänzendſten Er⸗ ſcheinung auf dem Gebiete der Kommunalpolitik. Nun liegt dieſer fromme und ſtarke Mann, dem auch der erbittertſte politiſche Geaner ſeine Anerkennung nicht „Fräulein Leonore. ich babe die Abſicht, meinen Abſchied zu nehmen und nach Amerika zu gehen!“ ſagte er dann plötzlich. Lola erſchrak und blickte ihn faſt faſſungslos an. „O. Sie ſcherzen, Herr von Radeck!“ rief ſie endlich mit er⸗ leichtertem Aufatmen. Nein, Fräulein Leonore, ich ſcherze nicht— mir iſt wahr⸗ haftig nicht darnach zumute“, ſagte Radeck tiefernſt. Lola hatte ſich auf den Seſſel vor ihres Vaters Schreib⸗ tiſch niedergelaſſen und blickte prüfend zu ihm auf. Sie bemerkte erſt jetzt deutlich, wie verſtört der Jugendfreund ausſah. Er ſchien in den wenigen Stunden, ſeitdem ſie ihn zuletzt geſehen, um Jahre gealtert. „Nein, allerdings— Sie ſehen nicht ſo aus!“ verſetzte ſie nachdenklich.„Aber wie in aller Welt können Sie einen ſolchen Entſchluß ſo plötzlich—“ „Es iſt kein plötzlicher Entſchluß!“ unterbrach er ſie mit einer abwehrenden Handbewegung. Er machte ein paar raſche Schritte durch das Zimmer und blieb dann ihr gegenüber auf der andern Seite des Schreibtiſches ſtehen.„Schon lange trage ich mich damit herum— ich habe ihn ſeit einem halben Jahre ſchon in mir ausreifen laſſen: aber immer wieder war hier zu viel, was mich zurückhielt— ich konnte mich nicht von— Dyſenburg los⸗ reißen. Geſtern abend— nachdem wir uns vor Ihrer Haustür getrennt— bin ich noch lange in der dunklen Promenade auf⸗ und abgelaufen und habe mit mir gerungen— da iſt es mir ganz klar geworden, daß ich fort von hier muß. wenn ich nicht zugrunde gehen ſoll!“ Georg hatte leidenſchaftlich erregt geſprochen. Beide Hände über dem Gefäß ſeines Palaſchs zuſammengelegt, den Blick ſtarr auf den Futzboden gerichtet, mit finſter gerunzelten Brauen ſtand er vor dem jungen Mädchen. Sie hatte die Hände im Schoße gefaltet und lauſchte mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit. Jetzt machte er eine Pauſe, und ſie ſah ernſt zu ihm auf. „Sie erzählten mir einmal, daß Sie pekuniär ganz und gar von einem ſehr wunderlichen und launenhaften, geizigen, alten Onkel abhingen— hat er Ihnen neue Unannebmlichkeiten be⸗ reitet?“ fragte ſie mit ruhiger Freundlichkeit. Georg lachte bitter auf. „Die erlebe ich am Erſten jedes Quartals, wenn er mir die Zulage ſchickt, die er meiner ſterbenden Mutter, ſeiner einzigen Schweſter, damals für mich verſprochen— Sie ſollten nur einen dieſer liebevollen Begleitbriefe leſen! Da wimmelt es von Klagen über die ſchlechten Zeiten. Vorwürfen über meine Verſchwendungs⸗ ſucht— ich habe noch nie einen Pfennig mehr gebraucht oder von ihm erhalten, wie dieſe feſte, ſehr beſcheidene Zulage— und zum Schluß kommen jedesmal Ermahnungen, dankbar zu ſein und ihm ſeine Güte und Barmherzigkeit nicht zu vergeſſen. O. Es iſt oft zum Raſendwerden! Beſſer, tauſendmal beſſer, mühſam ſein Brot ſich ſelber verdienen, wie von der Gnade anderer ab⸗ hängen und im Wohlſtand leben!“ Lola ſtreckte ihm mit warmem Blick die Hand über den Tiſch herüber. „Ich verſtebe Sie— o, ich verſtehe Sie ſo gutl“ ſagte ſie herzlich. Er ſah ſie durchdringend an, aber er ergriff ihre Hand nicht. Tun Sie das wirklich?“ rrogte er langſam, bitter.„Ich alaube es nicht recht, Fräulein Leonorel“ Sie zog verletzt ihre Hand zurück. „ ſind jetzt zum zweitenmal in kurzer Zeit ungerecht und unfreu nt zu mir!“ ſagte ſie, den Kopf zurückwerfend. Er machte eine Bewegung, als ob er um den Tiſch herum zu ihr ſtürzen wollte, aber er bezwang ſich und blieb ſtehen. Die Hände, die noch immer das Gefäß ſeines Degens umklammerten, zitterten heftig. „Habe ich Sie nicht geſtern gebeten, ein klein wenig Geduld mit mir zu haben. Fräulein Leonore?“ fragte er faſt rauh.„Sie ſollten es wirklich tun, um— um der alten Kinderfreundſchaft willen!“ (Fortſetzung folgt) verſagen kann, auf der Totenbahre; ein ſo köſtliches Leben iſt ſo traurig erloſchen! Es iſt zu begreifen, wenn heute die chriſtlich-ſoziale Partei meint, ihr Beſtes, das Beſte von Wien, werde zu Grabe getragen. Aber zu verzagen braucht ſie nicht. Lueger hat ihr ein Vermächtnis hinter⸗ laſſen, das ihr unerſchöpfliche Lebenskraft verleiht; und dieſes Vermächtnis iſt Luegers Geiſt, von dem die heuti⸗ gen chriſtlich-ſozialen Männer mit ihrer Wahrhaftigkeit und Herzensbildung und Beredtſamkeit beſeelt ſind, Män⸗ ner, die wiſſen, daß ihre Partei auf dem Willen der Maſſen aufgebaut iſt. Die Eigenſchaften dieſer Männer garantieren dafür, daß die Partei in dieſem Sinne weiter arbeiten wird, und darum braucht einen um das Schick ſal des chriſtlich-ſozialen Gedankens, der allein eine Ret⸗ tung des Landes aus den ſchweren nationalen Nöten ver⸗ heißt, nicht zu bangen. Zum Schluſſe ſei ein Satz aus Luegers Teſtament mitgeteilt, in dem die ganze große Liebe des edlen Man⸗ nes zu ſeiner Vaterſtadt ſich widerſpiegelt:„Ich mache es der chriſtlich-ſozialen Partei, deren langjähriger Führer ich war, zur Pflicht, niemals eine ausgeſprochen agra— riſche Partei zu werden und niemals darauf zu ver— geſſen, daß die Partei ihre Größe und Stärke in erſter Linie der Bevölkerung Wiens verdankt.“ im Reiche herrſchenden andauernden Mangels an Schlacht⸗ vieh die Grenzen zwecks Einführung von lebendem Schlachtvieh nach ſolchen Schlachthöfen, die gegen Ein⸗ ſchleppung von Viehſeuchen Garantie leiſten, zu öffnen und die Zölle für lebendes Vieh für angemeſſene Zeit gänzlich aufzuheben, abgelehnt. Der Standpunkt der Kommiſſion verdient Anerkennung. In Wirklichkeit iſt Vieh genug vorhanden, und die hohen Fleiſchpreiſe ſind lediglich auf das Konto der Zwiſchenhändler und Fleiſcher zu ſetzen. die die Preiſe künſtlich hochhalten. 222 X Politiſche Rundſchau. :: In der letzten Sitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf eines Geſetzes zur Ausführung der revi⸗ dierten Berner Uebereinkunft zum Schutze von Werken der Literatur und Kunſt die Zuſtimmung erteilt. (1) Einigung über die Rheinſchiffahrtsabgaben. Die gegenwärtig in Koblenz tagende Konferenz der Rhein⸗ uferſtaaten bedeutet einen großen Erfolg. Es wurde in den Grundzügen eines Tarifs für die abgeſtuften Rhein⸗ ſchiffahrtsabgaben eine Uebereinkunft erzielt. Die Einzel⸗ heiten werden noch ausgearbeitet und dann einer zweiten Konferenz vorgelegt werden, die im Spätſommer oder Herbſt zuſammentreten wird. (—) Auf der kaiſerlichen Werft in Kiel ſollen, nach einem Privattelegramm des Berliner„Lokal-Anzeigers“, nächſte Woche umfangreiche Arbeiteren tlaſſungen, man ſpricht von 600, vorgenommen werden,„weil der Reichstag nicht genügend Mittel für Sommerarbeiten zur Verfügung ſtellte und andererſeits Schulſchiffe der Werft Wilhelmshaven zur Inſtandſetzung zugewieſen ſind“. Der Arbeiterausſchuß verhandelte mit der Direktion der Werft, um die verheirateten Arbeiter von der Kündigung aus⸗ zuſchließen; die unverheirateten Arbeiter ſollen aufge— fordert werden, zu Gunſten der Verheirateten freiwillig auszuſcheiden.— Die Meldung ſieht ganz ſo aus, als wollten ihre Urheber einen Druck auf den Reichstag zur Bewilligung unnützer Mehrausgaben ausüben. 10 Eine Demonſtrations⸗Interpellation der Sozial⸗ demokratie. Die ſozialdemokratiſche Fraktion des Reichs⸗ tages hat beſchloſſen, folgende Interpellation einzu⸗ bringen: a Iſt dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß der Polizeipräſident von Berlin für eine zum 6. März nach dem Treptower Park bei Berlin einzuberufenden öffentlichen Verſammlung unter freiem Himmel im Widerſpruch zum Paragraph 7 des Vereinsgeſetzes, der die Verſagung der Genehmigung nur zuläßt, wenn Ge⸗ fahr für die öffentliche Sicherheit zu befürchten iſt, die Genehmigung verweigert hat? Welche Maßregeln ge— denkt der Reichskanzler zu ergreifen, um derartigen Beeinträchtigungen des Verſammlungsrechts für die Zu⸗ kunft zu verhüten? Als Redner wurden die„Genoſſen“ Ledebour und Heine beſtimmt.— Da kann man ſich wieder einmal auf allerlei gefaßt machen. ; Eine ſtürmiſche Sitzung. In der Zweiten ſächſi⸗ ſchen Kammer kam es bei Beratung der Petition zweier Werkſtättenarbeiter, die wegen ſozialdemokratiſcher Agi⸗ tation entlaſſen worden waren, um Wiedereinſtellung zu ſtürmiſchen Szenen. Der ſozialdemokratiſche Redner wet⸗ terte in ſcharfen Ausdrücken gegen die Entlaſſung. Finanz⸗ miniſter Dr. v. Rüger„bedauerte“, die Entlaſſung nicht zurücknehmen zu können, worauf rechts mit„Bravo!“ und links mit„Pfui Teufel!“ geantwortet wurde. An⸗ ſcheinend durch ein Mißverſtändnis entſtand plötzlich Tu⸗ mult, und der Ruf wurde laut:„Was bilden Sie ſich denn ein! Unverſchämtheit! Gehen Sie nach Rußland!“— Der Finanzminiſter erwiderte: „Ich bitte, mir derartige Ungezogenheiten zu erſparen.“ Wieder erſchollen Zwiſchenrufe: Als wenn ein Schullehrer Kinder unterrichtet!— Der Präſi⸗ dent proteſtierte durch Hammerſchläge und bedauerte, nicht eingreifen zu können. Daraufhin erhob ſich erneuter Lärm auf der linken Seite, der ſich in erregten Rufen laut machte:„Das laſſen wir uns nicht gefallen!“„Mag der Miniſter auch die Würde des Hauſes wahren!“ Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Fleißner erhielt einen Ordnungsruf. Nur langſam legte ſich die Erregung. Die Petition ließ das Haus ſchließlich nach längerer erregter Debatte zum Teil auf ſich beruhen, zum Teil wurde ſie für unzuläſſig erklärt und die Sitzung ſodann geſchloſſen. Sozialdemokratie und Wahlrechtsvorlage. Die ſo⸗ zialdemokratiſche Landtagsfraktion hat für die zweite Leſung der Wahlrechtsvorlage ihren Kommiſſionsantrag (Einführung des Reichstagswahlrechts) wiederholt. 72 Folgen des Bebeltelegramms. Wegen des mehr— fach erwähnten Bebeltelegramms mehrerer Bremer Lehrer ſind jetzt der Lehrer Döring aus dem Dienſt entlaſſen und die Lehrer Sonnemann und Oſterſehlte bei halbem Gehalt vom Amte ſuspendiert worden. Gegen einige an⸗ dere Lehrer ſchwebt noch die Unterſuchung.— Der So⸗ zialismus der Bremer Lehrer äußert ſich bekanntlich im weſentlichen in ihrer Religionsfeindſchaft. Parlamentariſches. ? Der Fall Mannesmann, über den in der Bud get⸗ kommiſſion des Reichstages am Mittwoch die Vertreter des Auswärtigen Amtes ihre Anſicht darge— legt hatten, wurde am Donnerstag durch die Redner der einzelnen Parteien beleuchtet. Für den Standpunkt des Auswärtigen Amtes trat beſonders nachdrücklich der ſo⸗ zialdemokratiſche Wortführer ein. Die fortſchrittliche Volkspartei zog zum Schluß der Verhandlungen eine Reſolution, die ſich zu Gunſten der Gebrüder Mannes⸗ mann ausſprach, zurück. Die wirtſchaftliche Vereinigung hielt ihre Reſolution in gleichem Sinne aufrecht. Am Freitag erfolgt die Abſtimmung darüber. 2 Die Petitionskommiſſion des Reichstags hat eine Petition der Berliner Fleiſcherinnung zur Beſeitiaung des — 0 Deutſcher Reichstag. 5:: Berlin, 9. März. Im Reichstage ſtand heute der Etat für Kiautſchou und das oſtaſiatiſche Marinedetachement auf der Tages⸗ ordnung. Abg. Erzberger(Ctr.) wünſcht, daß in dem Pachtgebiet der Grundſatz:„Kaufleute vor und das Mi⸗ litär hinter der Front“ zur Geltung gebracht werde im Intereſſe einer ſparſamen Wirtſchaft. Er regte die In formationsreiſe eines Reichstagsabgeordneten nach Kia⸗ utſchou an. Staatsſekretär v. Tirpitz ſtellte feſt, daß der Reichszuſchuß für Kiautſchou von Jahr zu Jahr zurückgegangen ſei. Abg. Paaſche(ntl.) bewunderte den Aufſchwung, den das Pachtgebiet genommen und ſeine ſegensreichen Wirkungen auf den deutſchen Handel im fernen Often. Größere Sparſamkeit hielt auch er für erforderlich. Abg. Dröſcher(konſ.) iſt hocherfreut über die Verhältniſſe in Kiautſchou, auch über den Luxus, wäh⸗ rend die Abgg. Storz(fſch. Vp.) und Noske(Soz.) vor einer Ueberſchätzung des Erreichten warnten, letzterer die ganze Kiautſchou⸗Erwerbung als Hereinfall bezeichnete. Nach weiterer Debatte, in der der Abg. Nacken(Ctr.) über die Erwerbsverhältniſſe in Kiautſchou ſprach, wurde der Etat erledigt. Um 6 Uhr begann man dann noch die Beratung über den Poſtetat. Abg. Kaempf(fortſchr. Vp.) forderte Wiedereinführung des Ankunftsſtempels auf Briefen und trat für die Herabſetzung des Weltportos ein. Abg. Lattmann(wirtſch. Vgg.) wünſchte einen Poſt⸗ beirat für Handel und Induſtrie. Nach unerheblicher De⸗ batte wurden in ſpäter Stunde die Verhandlungen auf morgen vertagt. Berlin, 10. März. Der Reichstag ſetzte heute die Beratung des Poſtetats fort. Abg. Zubeil(Soz.) übte ſcharfe Kritik an den Lohnverhältniſſen der von der Poſtverwaltung beſchäf⸗ tigten Arbeiter. Er beſprach den Fall des Oberpoſt⸗ aſſiſtenten Zollitſch, der gemaßregelt worden iſt, weil er an einer Beamtenverſammlung teilgenommen hatte. Abg. Dröſcher(konſ.) klagte über die langen nur zu Agi⸗ tationszwecken gemachten Ausführungen des Vorredners. Abg. Nacken(Ctr.) wünſchte die Poſt nicht als Erwerbs⸗ inſtitut, ſondern als Verkehrsinſtitut betrachtet zu ſehen. Der Etat trage den Stempel der Sparſamkeit an der Stirn. Stagtsſekretär Krätke riet von der in einer Reſolution Baſſermann geforderten Uebertragung der Herſtellung telephoniſcher Nebenanſchlüſſe an die Privat⸗ induſtrie ab auf Grund gemachter Erfahrungen in Würt⸗ temberg. Abg. Beck⸗ Heidelberg(ntl.) prophezeite die Notwendigkeit einer weiteren Beamtenvermehrung infolge des wachſenden Verkehrs. Abg. Linz(Rp.) verlangte, daß man Jugendlichen poſtlagernde Sendungen nicht aus⸗ liefern ſollte. Nach weiterer Debatte wurde die Weiter⸗ beratung auf morgen vertagt. Aus Stadt und Land. Theaterunglück bei Mantua. Im T heater San Benedetto in der Nähe von Mantua ereignete ſich wäh— rend einer Kinematographen-Vorſtellung ein ſchwerer Unglücksfall. Der mit 80 Zuſchauern beſetzte Rang ſtürzte plötzlich ein und begrub einen Teil der im Par⸗ kett ſitzenden Zuſchauer unter ſeinen Trümmern. Zwei der Theaterbeſucher wurden von den herabſtürzenden Balken erſchlagen. Die Zahl de Schwerverletzten iſt groß. **Tauſendmeterflug Rougiers über dem Meere. Dem Aviatiker Rougier, der, wie berichtet, bereits mehrere großartige Flüge über dem Mittelländiſchen Meere aus⸗ geführt hat, gelang am Mittwoch ein neuer tollkühner Flug von Monaco aus. Der Voiſinpilot ſtieg um 5 Uhr nachmittags bei ſchönem Wetter auf, erreichte zunächſt, über das Meer hinwegſetzend, das Cap Martin, über dem er wendete, ſodann erhob ſich der Abiatiker bis 3 u tauſend Meter Höhe, überſetzte den Col de la Turbie, flog dann um den Pic du Chien, ein 900 Meter hohes Gebirgsplateau, und landete dann um 5 Uhr 29 Minuten wieder auf dem Hafenkai von Monaco. Der Fürſt von Monaco und die verſammelten Notabilitäten ſprachen dem Aviatiker ihre begeiſterten Glückwünſche aus. * Die Exharemsdame mit den geſtohlenen Juwelen. Eine merkwürdige Abenteurergeſchichte macht zurzeit der Polizei der ruſſiſchen Kreisſtadt Dünaburg viel zu ſchaffen. Seit kurzem war hier im erſten Hotel der Stadt eine Dame abgeſtiegen, die durch ihr prunkvolles orien- taliſches Koſtüm allgemeines Aufſehen erregte. Die ge⸗ heimnisvolle Fremde, die von ihrem Vater begleitet war, nannte ſich Goldſtein und gab an, aus China zu kommen. Die orientaliſche Pracht, mit der ſie ſich umgab, lenkte bald auch die Aufmerkſamkeit der Polizei auf die ſchöne Unbekannte, die beſonders oft und viel von den Konſtan⸗ tinopeler Revolutionsereigniſſen ſprach. So ſchritt ſie denn eines Tages zur Hausſuchung, die neben Quittungen über bedeutende, bei ausländiſchen Banken deponierte Geldbeträge auch eine Kollektion von Juwelen, Gemmen und Goldmünzen zutage förderten, die in einen Leder— gürtel eingenäht waren. Es wurde weiterhin eine um— fangreiche, in allen möglichen Sprachen geführte Korre- ſpondenz beſchlagnahmt, mit deren Ueberſetzung man zur⸗ zeit beſchäftigt iſt. Aus einigen Briefen wurde aber be— reits feſtgeſtellt, daß man es in der Perſon der Aben— teuerin mit einer Favoritin aus dem Harem des Exſultans Abdul Hamid zu tun hat, die wäh⸗ rend der Konſtantinopeler Wirren mit ſo großer Eile nach Argentinien geflohen iſt, daß ſie vergaß, einen Haufen koſtbarer Juwelen aus der Schatzkammer des Kalifen ſeinem rechtmäßigen Beſitzer wieder zuzuſtellen. Wie ver— lautet, ſoll der Wert der dem Sultan entwendeten Klein— odien eine runde Million betragen. Die Polizei begnügte ſich, den Vater der ehemaligen Haremsdame zu ver— haften, geſtattete aber der Schönen ſelbſt, im Hotel zu bleiben, das ſeither von einem Poſten bewacht wird. * Eine teure„Bärenjagd“. Aus Marmaros-Sziget in Ungarn wird folgende amüſante Geſchichte gemeldet: Die Landwirte Johann Daczer und Wilhelm Köby pach teten vor kurzem in der Ortſchaft Hoſßumezö ein Jagd gebiet. Sie zerbrachen ſich lange die Köpfe darüber, auf welche Weiſe ſie aus dem Jagdgebiet einen möglichſt hohen Nutzen herausſchlagen könnten und verfielen ſchließlich auf eine recht originelle Idee. Sie kauften durch Vermittelung eines Budaveſter Holzhändlers einen alten, von Bärenführen„abgelegten“ Bären, dem von der Wildheit ſeines Geſchlechtes nur ſehr wenig mehr anhaftete, und placierten das Tier in einem Käfig auf dem Jagdgebiet. Kurz darauf hörten ſie, daß im Komitat Zolyom ein ſteinreicher Engländer namens Valle auf der Suche nach einem Jagdgebiet ſei. Nach längeren Unter- handlungen gelang es, den Engländer zu veranlaſſen, nach Marmaros-Sziget zu kommen, von wo er die Fahrt nach Hoſßumezö unternahm, um das Jagdgebiet zu beſichtigen. Daczer ließ den Bären aus dem Käfig heraus, und nicht weniger als ſechs Treiber machten Anſtrengungen, das Tier aus ſeiner Ruhe zu bringen. Der Bär ergriff jedoch die Flucht, und den Treibern gelang es nur mit ſchwerer Mühe, das zu Tode erſchöpfte, ausgehungerte Tier nach der Richtung zu treiben, in der der Engländer ſchußbereit ſtand. Als die Entfernung zwiſchen dem Engländer und dem Bären nicht mehr als dreißig Schritte betrug, feuerte dieſer, und der Bär ſtürzte tödlich getroffen zu Boden. Der Engländer aber reiſte am nächſten Tage, ob ſeines Jagdglückes hocherfreut, nach England heim, nicht ohne vorher den Auftrag erteilt zu haben, ihm die Bärenhaut, die ihm auf nahezu 6000 Kronen zu ſtehen kommt, auf ſchnellſtem Wege nachzuſchicken.— Waidmannsheil! Präſident Tafts Indianerhemd. Eine luſtige Ge— ſchichte wird aus Waſhington bekannt. Vor einigen Tagen kam eine Partie von vierzehn Crow-Indianern aus ihren Jagdgründen in Montana nach dem Weißen Hauſe, um ſich beim Präſidenten darüber zu beſchweren, daß ihre Reſervation den Anſiedlern der„Blaßgeſichter“ geöffnet würde, wie eine Vorlage im Senate beantragt. Einer der Indianer hatte ein prächtig geſticktes wildledernes Kriegs- hemd, wie die Squaws ſie wirklich wundervoll herzu— richten verſtehen, mitgebracht, um es dem Präſidenten als Geſchenk anzubieten. Als er aber den erheblichen Leibes⸗ umfang von Mr. Taft erblickte und im Geiſte mit den Dimenſionen ſeines Kriegshemdes verglich, hütete er ſich wohl, es zum Vorſchein zu bringen. Er nahm es ſtill⸗ ſchweigend wieder mit zurück. Rieſenbrand in einer Eiſenbahnwerkſtatt. Eine furchtbare Feuersbrunſt verheert in Miramar bei Mar- ſeille die Werkſtätten der Paris—-Lyon⸗Mittel⸗ meerbahn, in denen die Eiſenbahnſchwellen mit kon— ſervierenden Subſtanzen imprägniert werden. Ein unge⸗ heures Reſervoir, in dem ſich Naphthalin und Kreoſot befanden, fing auf noch unaufgeklärte Weiſe Feuer, und binnen kurzem teilten ſich die Flammen auch den andern Behältern und den ganzen Werkſtätten mit. Die Züge konnten nur mit äußerſter Gefährdung auf der Strecke verkehren, da die Flammen den Bahnkörper bedrohen, und die meiſten Perſonenzüge mußten bis auf weiteres im Bahnhof zurückgehalten werden. Das Feuer dehnt ſich auf eine Strecke von 600 Meter aus, und der Schaden iſt vorderhand noch nicht abzuſchätzen, jedenfalls aber un⸗ geheuer groß. * Ein galanter Einbrecher. In Newyork iſt ein Einbrecher nur deshalb verhaftet worden, weil er ſeinen menſchenfreundlichen Gefühlen nachgab. Er war in ein feines Haus am Zentral-Park eingebrochen und wollte ſich ſchon mit reicher Beute zurückziehen, als er in das Badezimmer der Frau des Hauſes geriet. Dieſe begann erſt fürchterlich zu ſchreien und fiel dann in der Wanne in Ohnmacht. Der Einbrecher ſah, daß ſie im Bade er⸗ trinken mußte, und rief um Hilfe. Die Schwiegermutter eilte herbei und half ihm, die ohnmächtig gewordene junge Frau aus dem Bade zu heben und auf das Bett zu legen. Jetzt wollte er verſchwinden, lief aber den durch das Ge— ſchrei aufmerkſam gewordenen Poliziſten in die Hände. die ihn feſtnahmen. Ferrick, ſo hieß der Einbrecher, ergab ſich gutwillig, indem er bemerkte:„Man kann nicht Dia⸗ manten rauben und zur gleichen Zeit ertrinkende Weiber retten!“ Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In Marienburg wurden zwei neue Pocken fälle feſtgeſtellt. Aus Südweſtdeutſchland. — Weinheim, 11. März. In der zum Abbruch be⸗ ſtimmten uralten Peterskirche in Weinheim werden vom badiſchen Staat kultur⸗ und kunſt hiſtoriſche Forſchungen unternommen. Die Kirche hat durch Jahrhunderte hindurch faſt alle Bauſtile bekommen; ur⸗ ſprünglich(ſoll zwiſchen 9001000 erbaut ſein) war ſie romaniſch, dann wurde ſie gotiſch umgeändert, ſie weiſt Renaiſſanze-Teile und moderne Formen auf. Unter dem Verputz wurden große Fresken mit überlebensgroßen Figuren gefunden. Die älteſten Bilder gehen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Ein Teil der Fresken ſoll durch Ablöſung für die ſtädtiſchen Sammlungen erhalten werden. Gleichzeitig werden die Reſte der alten Grund— mauern, die ſich unter dem Fußboden der ganzen Kirche vorfanden, bloßgelegt, vermeſſen und in Plan gelegt. Auch die Fundamente der Kirche werden unterſucht, des⸗ gleichen die Außenwände der Umfaſſungsmauern. Wein⸗ heim iſt eine alte Kulturſtätte, wie erſt jüngſt wieder durch die Aufdeckung der alten Frankengräber nachge- wieſen wurde. Die im Herbſt dieſes Jahres zur Eröff⸗ nung kommende ſtädtiſche hiſtoriſche Sammlung wird im Verhältnis zur Größe des Platzes außergewöhnlich reich⸗ haltig ſéin. — Offenbach, 11. März. Eine ſonderbare Carriere machte der jetzt wegen Betrugs verhaftete Bureauvor—⸗ ſteher eines Offenbacher Rechtsanwaltes Willy Em⸗ mermann. Er iſt in Frankfurt geboren, lernte die Uhrmacherei, und war auch eine Zeitlang in dieſer Branche tätig. Er war dann lange Zeit ohne regelmäßige Beſchäftigung, doch hatte er ſehr viel mit Gerichten zu tun. Er war in alle möglichen Prozeſſe wegen Kuppe⸗ lei uſw. verwickelt und hat verſchiedene Strafen, die er ſich wegen Körperverletzung zugezogen, verbüßt. Vor einigen Jahren tauchte er nun plötzlich als Bureau⸗ vorſteher eines Frankfurter Anwaltes auf. Er hatte in⸗ zwiſchen eine Dame geheiratet, mit der er jetzt in Schei⸗ dung lebt, kam wegen dieſer ſehr bald mit dem⸗Gericht in Konflikt, wurde wegen Kuppelei freigeſprochen, die Frau aber verurteilt. Seit ziemlich langer Zeit iſt er nun trotz ſeines zweifelhaften Vorlebens Bureauvorſteher bei einem ſehr bekannten Offenbacher Anwalt und Notar, wobei er Gelegenheit hatte, mancherlei lichtſcheue Geſchäfte zu machen. Im vorliegenden Fall ſoll der vermögens⸗ loſe E. dem im Konkurs befindlichen Notar 10000 M. geliehen haben. Intereſſant iſt auch, daß E. ſeit einiger Zeit im Beſitze eines Waffenpaſſes iſt. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Zu Gros N Wie In! — 2 7 * 1 — — 7 leu: Macbel' Kommunikanten-Anzüge in enorm grosser Ausswahl 95 1215-192226 38 aus Dran, Cheviot, Melton, Foulé, Kammgarn ete. = felfen-Anzüge 2 in Sacco-, Jakett- und Gehrockformen in den neuesten Farben und Facons . 14-20-27- 33-38-42, 65 Elegante Anfertigung nach Maass. Grosses Lager deutscher und englischer Stoffe. Gebrüder Stern A 1, 8 MANNHEIM Q 1, 8. Desichtigen Sie unsere 5 Schaufenster! brüne allg. Nabattmarken! ung in der täglichen Suppe bieten Grosse Abwechs! e Joppen 8 ot. begl Zeugniſſe v. Aerzten und Privaten beweiſen, daß Kaiſers Aruft-Caramellen in Würfeln zu 10 Pfg. für 2—3 Teller. Viele Sorten wie Tapioka-ulienne, Reis, Erbs, Grünkern, Gersten usw. In frischer Ware stets zu haben bei Jos. Brückmann, Schulstr. 4 Rumford- und Hausmachersuppe. Zu Ostern neu eingetroffen: Ein grosser Posten Gardinen, Roulcaux, Brieſe⸗Biſes, 5 Terschlei- mung, Krampf. u. 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Wir laden blerdurch alle unſere werten Kameraden, ſowie Ehrenmitglieder und auch diejenigen altgedienten Sol⸗ daten, die noch keinem Militär- Verein angehören, freundlichſt ein und bitten um recht zahlreiches Erſcheinen. Mandel, Kriegerverein. Stumpf, Miltitär-Kriegerverein Haſſia Roos, Militärverein Germonia. Dölcher, Soldatenverein Teutonia. Turnverein Viernheim Gut 7 2 Heil! Am Sonntag, den 13. d. Mts., nachmittags 3 Ur findet im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ ordentliche General⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordunng: 1. Jahresbericht, 2. Rechnungsablage, 3. Entlaſtung u. Neuwahl des Vorſtandes. Um recht zahlreiches Erſcheinen bittet ſind erhältlich in der Buch⸗ druckerei dieſes Blattes. Der Vorſtand. Neue Frachtbriefe