Wulf. lee bfſchttgt sen s erkaufen. h an Nach. oel. Sli. . de 1 Jun eyer ti. U get ite ö Ark an 50 an f 1 Farben, erk in aan n en I n 16 ren güligrelt. ad Ge, nenden bel 1 Jen bebel Viernheimer Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Nerbreilelte und geleſenſe Zeitung am gieſgen Platze. daher beſtes und erer. 20. bpirfungspolltes Inſerkions-Organ. Gegründet 1884. 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn: durch die Poſt Ml. 1.14 vierteljährlich. Anzeiger Viernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die g⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Vr. 32. N* 2 Die Reichsverſicherungsordnung. Soeben iſt dem Reichstage der Entwurf eines Reichsverſicherungsgeſetzes zugegangen, der die Schwierig⸗ keiten unſerer heutigen ſozialen Verſicherungsgeſetzgebung beſeitigen und in einem großen Geſetze die geſamte ſo— ziale Verſicherung des deutſchen Reiches regeln ſoll. Die Organiſation des geltenden Verſicherungsweſens iſt heute außerordentlich kompliziert. Man denke nur an den Zahl⸗ modus! Während bei der Kranken- und Unfallverſiche⸗ rung z. B. die Beiträge in bar ausgezahlt werden, iſt bei der Invalidenverſicherung das Klebeverfahren vor⸗ geſchrieben. Schon lange iſt von unſeren Sozialpolitikern die Notwendigkeit eines einheitlichen Syſtems unſeres Ver⸗ ſicherungsweſens immer wieder gefordert worden, bis nun⸗ mehr endlich die Regierung den geſetzgebenden Körper⸗ ſchaften einen derartigen Entwurf hat zugehen laſſen. Der Entwurf lehnt die Zuſammenlegung der ver⸗ ſchiedenen Verſicherungszweige, die namentlich von einer Anzahl angeſehener Theoretiker lange Zeit hindurch ver⸗ langt worden iſt, ab, ſucht aber durch die Schaffung einer großen Reihe von Vorſchriften, die für ſämtliche Verſicherungszweige gemeinſam gelten, dieſe einander zu nähern und damit den Klagen zu begegnen, die über den Mangel an Einheitlichkeit wiederholt laut geworden ſind. Verſicherungsbehörden, d. h. ſtaatliche, gemeindliche und Reichsorgane, die berufsmäßig für alle Verſicherungs⸗ zweige in Wirkſamkeit zu treten haben, ſind die Ver⸗ ſicherungsämter, Oberverſicherungsämter und das Reichsverſicherungsamt. Mit der Einführung der Verſicherungsämter ver⸗ folgt der Entwurf eines der weſentlichſten Ziele der ganzen Reform, die Schaffung eines Organs, das in der Regel für den Bezirk der unteren Verwaltungsbehörde als untere Spruch⸗, Beſchluß⸗ und Aufſichtsbehörde die Ge⸗ ſchäfte der Reichsverſicherung in allen ihren Zweigen wahrzunehmen und in den Angelegenheiten der Reichs⸗ verſicherung Auskunft zu erteilen hat. Bei ihnen wie bei den anderen Verſicherungsbehörden iſt die Mitwirkung von Laien, Vertretern der Arbeitgeber und der Verſicher⸗ ten vorgeſchrieben. Mit dem Schaffen eines ſolchen Unter⸗ baues entſpricht der Entwurf einer Forderung, die im Reichstag ſeit Jahren von den Abgeordneten verſchiede⸗ ner Parteien erhoben worden iſt. Der Entwurf faßt die Beamten, die zurzeit bei der unteren Verwaltungsbe⸗ hörde die Geſchäfte aus der Arbeiterverſicherung erledigen. auf der einen Seite und die nach Paragraph 61 des Invalidenverſicherungsgeſetzes vorhandenen Vertreter der Arbeitgeber und der Verſicherten auf der anderen Seite zuſammen, geſtaltet das Amt etwas aus und betraut einen beſonderen Fachbeamten, den Verſicherungs⸗ amtmann, mit den laufenden Geſchäften. Nach einer im Reichsamte des Innern aufgeſtellten überſchläglichen Berechnung kann bei Annahme ſehr hoher Rechnungs⸗ unterlagen erwartet werden, daß die Koſten der 1000 Donnerſtag, den 17. märz 1910. Verſicherungsämter, die für das ganze Gebiet des Reiches etwa tätig ſein werden, für das Jahr 65% Millionen Mark betragen werden. Dabei handelt es ſich aber nicht um Koſten, die von der Reichsverſicherungsordnung neu verurſacht werden. Denn die Durchführung der Arbeiter⸗ verſicherung erfordert auch gegenwärtig einen großen Teil der Arbeiten, die künftig das Verſicherungsamt leiſten ſoll. Nur verteilen ſich dieſe Aufgaben auf zahlreiche Stellen verſchiedener Art, ſo daß die daraus erwachſen⸗ den Koſten weniger deutlich in die Erſcheinung treten. Die Verſicherungsträger können ſich erhebliche Koſten ſparen, wenn ſie, wie es nach dem Entwurfe zuläſſig iſt, in eigenen Angelegenheiten die Hilfe der Verſiche⸗ rungsämter in Anſpruch nehmen. Die Oberverſicherungsämter treten in der Recht⸗ ſprechung im allgemeinen an die Stelle der jetzigen Schiedsgerichte für Arbeiterverſicherung, ſie bleiben aber nicht auf die Entſcheidung von Renten und Entſchädigungs⸗ anſprüchen beſchränkt, ſondern es werden ihnen auch Ver⸗ waltungs⸗ und Aufſichtsbefugniſſe überwieſen, die jetzt den Verwaltungsbehörden und dem Reichsverſicherungs⸗ amt obliegen. Die Oberverſicherungsämter müſſen damit aufhören, gleich den bisherigen Schiedsgerichten Einrich— tungen der Verſicherungsträger zu ſein, ſie werden viel⸗ mehr ſtaatliche Behörden, wie andere höhere Ver⸗ waltungs⸗, Spruch⸗ und Aufſichtsbehörden ſein, deren Befugniſſe ſie auf dem Gebiete der Arbeiterverſicherung übernehmen, und ſie werden eine ähnliche Stellung haben, wie in Preußen etwa die Bezirksausſchüſſe bei den Re- gierungen. Die letzte Inſtanz, in der alle Fäden der Verſiche⸗ rung zuſammenlaufen, iſt das Reichsverſicherungsamt. Eine weſentliche Neuerung iſt die, daß auf dem geſamten Gebiete der Reichsverſicherung nur das Rechtmittel der Reviſion gegeben iſt. Der Rekurs, wie er ſeither für die Unfallverſicherung beſtand, fällt weg, was eine er⸗ hebliche Koſtenerſparnis bedeutet. Entſcheidende Inſtanzen in der Reviſion ſind das Verſicherungsamt und das Ober⸗ verſicherungsamt, eine Vorſchrift, durch die das Reichs⸗ verſicherungsamt bedeutend entlaſtet wird. Das, was heute Rekurs genannt wird, geht jedoch an das Reichsverſiche— rungsamt. Politiſche Rundſchau. :: Zur elſaß⸗lothringiſchen Frage. Der Schwerpunkt der Vorlage, die nach den Erklärungen des Reichskanz— lers fertiggeſtellt iſt, um eine Fortentwickelung der ver— faſſungsmäßigen Zuſtände in den Reichslanden zu ver⸗ bürgen, dürfte, wie offiziös gemeldet wird, einmal in der Gewährung eines liberalen Wahlrechts liegen. Zum anderen aber darin, daß die Statthalterfrage anders als bisher geordnet ſein wird, ſo daß durch die lebens- längliche Uebertragung des Amts die„Stetigkeit der Führung beſſer geſichert“ iſt. Ferner ſollen Garantien 26. Jahrgang. dafür geſchaffen ſein, daß das Stimmenverhältnis im Bundesrat nicht zu Un gunſten Preußens ſich ver⸗ ſchiebt.— Soweit die offiziöſe Stimme, die jedoch noch unklarer iſt als die Ankündigung des Reichskanzlers. Zur elſaß⸗lothringiſchen Verfaſſungsfrage meint das„Berliner Tageblatt“, es gewinne in parlamentari⸗ ſchen Kreiſen„die Auffaſſung Boden, daß man der vom Reichskanzler angekündigten Vorlage nicht mit allzu großen Erwartungen entgegenſehen dürfe. An die Ver⸗ leihung der Autonomie für die Reichslande ſei nicht zu denken, vielmehr komme nur die Loslöſung der Reichs⸗ lande von einer der beiden Inſtanzen in Frage, die jetzt die legislative Gewalt innehaben, entweder vom Reichstag oder vom Bundesrat. Wie im Reichstag er⸗ zählt wurde, hat die größte Wahrſcheinlichkeit für ſich eine Löſung, die den Reichslanden ein eigenes Parla⸗ ment und zwar vorausſichtlich mit dem allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrecht gewährt, den Bundesrat aber gewiſſermaßen als Oberhaus für die reichsländiſche Legislative beibehält. Daneben ſoll aller⸗ dings auch an die Einrichtung der Erbſtatthalterei ge⸗ dacht werden.“— Immerhin wird die geſetzgeberiſche Aktion zur Löſung der elſaß⸗lothringiſchen Verfaſſungs⸗ frage einen Teil der Wünſche des Landes erfüllen. 1! Der Vertrag der Brüder Mannesmann mit dem Sultan von Marokko über die Bergkonzeſſionen iſt be⸗ kanntlich in einem Gutachten des Profeſſors Kampff⸗ meyer bezüglich ſeiner Echtheit ſtark angezweifelt wor⸗ den. Demgegenüber heißt es in einem Gutachten des Profeſſors Auguſt Fiſcher-Leipzig u. a.:„Ich komme im Gegenſatz zu Herrn Profeſſor K. zu dem Schluſſe, daß die Rechtsgiltigkeit des Berggeſetzes vom philologiſchen Standpunkt aus unanfechtbar iſt.“— Die„Gelehrten ſind ſich eben wieder einmal nicht einig“. (— Eine traurige Feier. In Kattowitz iſt folgendes Schreiben verſandt worden: Einladung und Programm zu dem am Dienstag, den 15. März, abends 8 Uhr, im Saale des Hotels Kaiſer⸗ hof zu Kattowitz O.-S. ſtattfindenden muſikaliſchen Abend, veranſtaltet zu Ehren der ſcheidenden Herren: königl. Gymnaſial-Oberlehrer Paul Czaja, königlicher Gymnaſialoberlehrer Peter Hoffmann, königlicher Ober⸗ poſtſekretär Karl Knährich. Mitwirkende: folgen Namen. Die Herren, zu deren Ehren dieſes Konzert ſtattfand, gehören zu den bei der jüngſten Stadtverordnetenwahl Gemaßregelten. Parlamentariſches. ? Centrum und Tabakarbeiter. In der Budget⸗ kommiſſion des Reichstages wurde unter Ab⸗ lehnung einer nationalliberalen Reſolution für die Tabak- arbeiter, ſoweit ſie hilfsbedürftig ſind, eine Reſolution der Konſervativen und des Centrums angenommen, die den hilfsbedürftigen Tabakarbeitern 750000 Mark als Beihilfe gewähren will. ſobald die bisher dafür vorge⸗ Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 101 Nachdruck verboten.) Der junge Offizier neben ihr antwortete nicht. Sein Blick baftete ſtarr an der Menſchenmenge, die jetzt dumpf⸗murmelnd durch das geöffnete Hoftor hineinſtrömte. Dazwiſchen wurde ein langer, dunkler Gegenſtand ſichtbar. etwas, das bebutſam von mehreren Soldaten getragen und anaſtvoll von den Uebrigen angeſtarrt wurde—— Radeck machte eine haſtige Bewegung, um das junge Mädchen vom Fenſter fortzureißen— aber ſie datte ſchon, gleich ihm. erkannt, daß es eine Bahre war, was die Leute da trugen. Sie wurde totenblaß und taumelte zurück. Dann flog ſie mit einem leiſen Aufſchrei zur Tür, die in den Vorſaal hinaus⸗ führte. Georg ſtürzte hinter ihr her— ſie riß die Haustür auf und war einen Augenblick ſpäter mitten zwiſchen den Leuten, die ſcheu vor ihr zurückwichen. Ohne ſich einen Moment zu beſinnen, bob Lola den Mantel auf, der barmherzig verhüllte, was die ſchreckensblaſſen Menſchen da berbeigetragen— dann fuhr ſie mit der Hand nach dem Herzen, ſtieß einen dumpfen Seufzer aus und fiel bewußtlos neben der Leiche ihres Vaters nieder. Viertes Kapitel. Es war am Morgen nach der Beerdigung des Oberſt von Machingen. Noch durchzog den Vorſaal und die Gemächer des Hauſes, das ſeinen Herrn verloren, der wunderlich unbeſtimmte Duft von welkem Laub und verloſchenen Kerzen, vermiſcht mit dem durchdringenden, ſcharfſfüßlichen Karbolgeruch, der ſich be— klemmend auf die Bruſt des Eintretenden legt und ihm ver⸗ kündet, daß es ein Haus des Todes iſt, in das ihn ſein Weg geführt. Verdorrtes Grün, einzelne verwelkte Blüten, die Un⸗ ordnung, der Staub, welche das Kommen und Gehen vieler ge⸗ ſchäftiger Menſchen, der Pomp und die Unruhe eines feierlichen Begräbniſſes binterlaſſen, prägten dem großen, dunklen Treppen⸗ bauſe des altmodiſch weitläufigen Gebäudes ihren traurigen Stempel auf. Die verſtörten Dienſtboten, die alte Wirtſchafterin an der Spitze, die den ganzen Tag über nichts tat, wie ſchluchzen und weinen, der junge Sohn des Hauſes, der in dumpfer Be⸗ täubung umberging, die Töchter des Verſtorbenen in ibrem tiefen Kinderſchmerz— ſie alle waren noch nicht ſo weit zur Beſinnung gekommen, um mehr als die allernotwendigſten Anordnungen und Verrichtungen im Haushalt vornehmen zu können. Im Arbeitszimmer des ſo jäh aus dem Leben Geſchiedenen lag und ſtand noch alles, wie Lola und Georg es an dem Unglückstage verlaſſen. Nur den ſo zierlich aufgebauten Geburtstagstiſch Fannys hatte man in großer Eile hineingetragen und mitten ins Zimmer geſtellt, um im Salon Platz für die Aufbahrung der Leiche zu haben. Der zarte, roſenrote Stoff des erſten Ball⸗ kleides, das der gütige Vater dem Liebling geſchenkt hatte, war halb vom Tiſch herabgeglitten und ſchleppte unbeachtet auf dem Fußboden— der prachtvolle Blumenkorb des Generals, der den Aufbau krönte, war zu einer häßlichen, fade duftenden Maſſe zuſammengetrocknet, und die Karte, auf die die kleine Empfängerin ſo ſtolz geweſen, lag zertreten in der Nähe der Tür. Vor dieſem Tiſch ſtand Fanny. Das junge Geſcköpf in der düſtern Trauerkleidung ſah wehmütig auf all die Herrlichkeiten nieder, die ſie vor wenigen Tagen ſo hoch entzückt hatten. Dann bückte ſich Fanny, hob das Ballkleid auf, glättete behutſam ſeine Falten und legte es ſorglich wieder auf dem Tiſch zurecht.„Dich kann ich nun in dieſem Winter nicht tragen!“ dachte ſie dabei traurig. Wie hübſch es ihr wohl geſtanden haben würde!„Roſa iſt Deine Leibfarbe!“ hatte der Papa immer geſagt. Der liebe, gute Papa! Dicke Tränen ſtiegen von neuem in die großen, dunkelgrauen Augen, die noch ſo wenig vom Weinen gewußt hatten bis vor wenigen Tagen. Aber Fanny trocknete ſie energiſch mit ihrem kleinen, ſchwarzgeränderten Taſchentuche. Sie wollte nicht mehr weinen; ſie wollte verſtändig ſein. Alle Tränen der Welt machten den lieben, guten Papg ja doch nicht wieder lebendig, und die Augen taten einem ſo weh, und der Kopf auch, von all dem Weinen und Schluchzen. Was für eine ſchreckliche Luft hier im Zimmer warl Wie im ganzen Hauſe— und dazu der düſtere, trübe November⸗ himmel draußen! Aber es regnete wenigſtens nicht, und da war es doch gewiß gut, das Fenſter ein wenig zu öffnen— das Fenſter neben dem Schreibtiſch, an dem der gute Vater ſo oft geſeſſen. Aber daran wollte ſie ja nicht denken—— da lag wieder ein Stoß von Briefen auf der Platte des Schreibtiſches — der Burſche, den Major von Serben ihnen noch ſo lange ge⸗ laſſen, bis die Pferde verkauft ſein würden, wutzte es nun ein⸗ mal nicht anders, als daß alle einlaufenden Poſtſendungen auf dieſem Plate niedergelegt wurden. O, dieſer Stoß von Kondolenz⸗ briefen und Karten! Schrecklich! Die Freundinnen aus der Penſion ſchrieben natürlich auch alle. Alle machten ſchrecklich viel Kleckſe und Ausrufungszeichen, und alle verſicherten Fanny. daß ſie bitterlich mit ihr weinten. Das wußte Fanny ſchon, ehe ſie einen einzigen Brief geöffnet, und ſie wußte auch, wie wenig wörtlich dieſe Troſtreden zu nehmen waren. Aber dieſer Briefumſchlag da, der auch die Adreſſe des Frei⸗ fräulein Fanny von Machingen trug, war nicht von Mädchen⸗ hand beſchrieben. Die jugendliche Empfängerin ſtutzte, ſah nach dem Poſtſtempel, ſchüttelte das Köpfchen, ließ ſich im Lehnſeſſel des Vaters nieder und öffnete haſtig das Kuvert. Sie ſchlug den engbeſchriebenen Bogen, den es enthielt, um und las zuerſt die Unterſchrift— grenzenloſes Erſtaunen ſprach aus ihren feinen Zügen. Und dann las ſie langſam, bedächtig, als ob ſie ſich jede Silbe einprägen wollte. Eine dunkle Röte ſtieg dabei in das junge Geſicht, in das der Ernſt des Lebens ſeine erſten Linien gezogen. Die weißen Zähnchen gruben ſich in die volle, rote Unterlippe, und der kleine Fuß trommelte nervös auf dem Fell zu ihren Füßen. Als ſie den Brief beendet, las ſie ihn noch einmal ebenſo langſam von Anfang bis zu Ende durch, dann ließ ſie ihn in ihren Schoß ſinken, ſtützte den Arm auf die Schreibtiſchplatte, das Haupt auf die Hand, und ſah in tiefes Sinnen verloren vor ſich hin. Und dann flog plötzlich ein un⸗ beſiegliches Lächeln über das reizende Geſichtchen. (Fortſetzung folgt.) ſehenen vier Millionen aufgebraucht ſind. Staatsſekre⸗ tär Wermuth erklärte, daß für die Zigarettenarbeiter keine Unterſtützung gewährt werden könne.— Beim Etat der Reichsſchuld wurde gefordert, daß für das Reichs- ſchuldbuch mehr Propaganda gemacht werde. Auch wurde verlangt, daß die Eintragungen in das Reichsſchuldbuch gebührenfrei ſein ſollen.— Der Reichsbankpräſident teilte mit, daß die Gehaltsregulierung der Reichs⸗ bankbeamten ſo weit gediehen ſei, daß bereits in den nächſten Tagen die Auszahlung beginnen dürfte. Dann wurde über die Etatiſierung verhandelt, und zwar über die Frage, ob die Matrikularbeiträge auf 80 Pf. pro Kopf der Bevölkerung feſtzulegen ſind. 7? Das Hausarbeitsgeſetz iſt in der zuſtändigen Reichs- tagskommiſſion am Dienstag zu Ende beraten worden. Ein von der Reichspartei beantragter Paragraph ver— fügt die Einführung von Lohnbüchern. Ueber den Centrumsantrag, der die Schaffung von Lohnämtern verlangt, wird ſpäter noch verhandelt werden. ? Der Kalikommiſſion des Reichstages iſt ein An⸗ trag Müller⸗Fulda(Ctr.) zugegangen, der den Aus⸗ landsabſatz von Kali bis zum Jahre 1930 regeln will. Danach dürfen Kaliſalze von Kaliwerksbeſitzern in das Ausland nur durch Vermittelung einer zu gründenden Vertriebsgemeinſchaft abgeſetzt werden. Für den ausgeführten Doppelzentner reinen Kalis iſt eine Ver- gütung von 12,50 Mark an die Reichskaſſe zu zahlen. Die Nettoverkaufspreiſe für das Ausland dürfen nicht niedriger ſein, als die höchſten im Inland während des vorhergehenden Kalenderjahres gezahlten Nettopreiſe. Die Ausſprache über den Antrag führte noch zu keinem Er— gebnis. Die Kommiſſion vertagte ſich bis nach Oſtern. Koloniales. — Der frühere Kanzler von Kamerun, Leiſt, iſt in Newyork geſtorben. Er wurde bekanntlich am 6. April 1895 vor dem Reichsgericht zur Entlaſſung aus dem Dienſt verurteilt, während die Entſcheidung der kaiſerlichen Diſziplinarkammer in Potsdam am 16. Ok- tober 1894 nur auf Verſetzung in ein anderes Amt und Kürzung des Einkommens um ein Fünftel gelautet hatte. Die Anklage hatte ihn beſchuldigt, durch die Beſtrafung von Dahomeyweibern(welche ihre Arbeit verweigert hatten) mit zwei bis ſieben Schlägen der Nilpferdpeitſche den Dahomey-Aufſtand Anfang Februar 1894 verur— ſacht, die ſogenannten Pfandweiber mißbraucht und ſeine Amtsbefugnis überſchritten zu haben. Leiſt war nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Reichsdienſt nach den Ver— einigten Staaten übergeſiedelt. Heer und Marine. § Aufhebung der Generalmuſterung. In den Mini⸗ ſterien des Krieges und des Innern beſteht, wie ſoeben gemeldet wird, die Abſicht, wenn irgend möglich die Ge— neralmuſterung beider Rekrutenaus hebung fallen zu laſſen. Es ſind bereits Umfragen an alle Brigaden gerichtet worden, ſich darüber zu äußern. Von deren Antwort, die bis Mitte Juni eingegangen ſein muß, wird es abhängen, ob man dem Gedanken der Auf— hebung überhaupt nähertreten kann. Der Wegfall der Generalmuſterung, die ein Obergutachten über die Taug— lichkeit der Ausgehobenen abzugeben und ihre Verteilung zu verfügen hat, würde im Erſatzgeſchäft zweifelsohne einige Störung verurſachen, dagegen würden jährlich einige Millionen geſpart werden. § Einſtellungstermine bei der Flotte. Für das neue Etatsjahr ſind als Einſtellungstermine der Marine⸗ rekruten feſtgeſetzt worden: für die beiden Matroſen⸗ diviſionen und Werftdiviſionen in Kiel und Wilhelms— haven der 1. Oktober 1910 und 11. Januar 1911: für die beiden Torpedodiviſionen in Kiel und Wilhelms⸗ haven der 1. Oktober 1910; für die vier Matroſen— artillerie-Abteilungen in Friedrichsort, Wilhelmshaven. Lehe und Kuxhaven(ausſchließlich der Matroſenartilleri— ſten für Helgoland) und die Marineinfanterie der 2. November 1910; für die Minenabteilung, die Be— kleidungsämter und die Stammabteilung der Matroſen— artillerie„Kiautſchou“ der 1. Oktober 1910 und für das 3. Stamm⸗-Seebataillon der 15. Oktober 1910. Europäiſches Ausland. Frankreich. * Alle Welt wartet darauf, daß in dem Liguida⸗ tionsſkandal des Gauners Duez weitere Verhaftungen folgen, da allgemein angenommen wird, daß man es mit einem umfaſſenden Schwindelſyſtem zu tun hat. Auch in der Kammerdebatte über dieſe Angelegenheit trat das in die Erſcheinung. So groß war die Ungeduld eines Teiles der Kammer, von der Feſtnahme einer oder der anderen bekannten Perſönlichkeit zu erfahren, daß die Rede des Juſtizminiſters direkt durch Zuruf unterbrochen wurde:„Ja, warum hört man noch immer nichts von der Verhaftung des Liquidators Lecouturier?“ Barthou er⸗ widerte: Einen Mitbürger verhaften zu laſſen, iſt einem Manne in meiner gegenwärtigen Stellung leicht. Was aber nicht leicht iſt, das iſt eine ſolche ſchwerwiegende Maßnahme vor ſeinem Gewiſſen und vor dem Geſetze zu verantworten!“ Man kann ſich der Auffaſſung nicht erwehren, daß Mächte ihr Spiel treiben, die den zuſtändigen Inſtanzen die Hände binden. Es müßte ſonſt längſt mehr geſchehen ſein. England. * Im engliſchen Unterhauſe hat die angekündigte große Debatte über das Marineprogramm des Kabinetts Asquith begonnen, das, wie bekannt, Ausgaben in der Höhe von 800 Millionen Mark vorſieht. Daß die Op— poſition wieder das deutſche Flottengeſpenſt an die Wand malen würde, war unſchwer vorauszuſehen, und in der Tat hat ſich der Vertreter der Regierung ſchon am erſten Tage genötigt geſehen, ſich ausführlich gegen einen ſolchen Einwurf zu wenden. Er gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß die Begründung der Marineforderungen nicht als Grund für eine Panik angeſehen werde, daß eine be⸗ freundete Macht ihr Programm in irgendeiner feindſeligen Abſicht gegen England beſchleunige. Er meinte:„Wir haben für unſer Bauen mit Tatſachen zu rechnen, und wir entſprechen dieſem Gebote der Vorſicht jetzt durch ein Bauprogramm von fünf großen Panzerſchiffen, um uns gegen jede mögliche Gefahr zu ſichern und um die Suprematie des britiſchen Reichs auf den Meeren aufrecht zu erhalten.“ * Die vor einiger Zeit angekündigte Reform des Oberhauſes war am Montag das Thema einer Rede Roſeberys im Oberhauſe. Er verlangte die Abſchaffung des erblichen Rechts, im Oberhauſe zu ſitzen und die Einführung der Wählbarkeit. Er will eine Wahlkammer. aber nicht eine ſolche, die aus Volkswahlen hervorgeht, ſondern eine ſolche, deren Wahl durch Vereine, Trade Unions(2), Stadtvertretungen oder Grafſchaftsräte voll⸗ zogen wird.— Die Vorſchläge Roſeberys greifen alſo mehr oder weniger auf das Syſtem der Wahlen zum franzöſiſchen Senat zurück. Rußland. Moskauer Intendantur⸗Skandal zieht weitere Kreiſe. Senator Garin, der bekanntlich mit der Reviſion des Moskauer Intendanturweſens betraut iſt, ließ zwölf Beamte verhaften, die außer an zahlreichen Beſtechungen auch an der im vergangenen Jahre verſuchten Brandſtiftung im Moskauer ſtaatlichen Materialienlager beteiliat ſein ſollen. Oeſterreich⸗Ungarn. * Die Leitung der Chriſtlich-Sozialen in Oeſterreich, die bekanntlich durch den Tod Dr. Luegers verweiſt ſind, iſt nunmehr endgiltig durch eine Partei- konferenz dem Prinzen Aloys Liechtenberg übertragen worden. Handelsminiſter Weißkirchner führte aus, die Chriſtlich⸗Sozialen wollten in feſter, treuer Freundſchaft zuſammenhalten und werden ſich hüten, eine ſpezielle Berufspartei zu werden, ſie werden ihr Augenmerk auf das ſtädtiſche Gewerbe und die Induſtrie, wie auf die geiſtigen und die Handarbeiter richten. Die Treue zum deutſchen Volke ſolle nicht hindern, gegen andere Natio— nen Gerechtigkeit zu üben. Die Partei ſei und bleibe eine Volkspartei im wahrſten Sinne des Wortes. fußend auf den Grundfätzen der chriſtlichen Weltanſchau⸗ ung, in welcher alle ehrlich arbeitenden Berufe und Stände ihre ſicherſte Stütze finden. Die nächſte Auf- gabe ſei der Ausbau der Organiſation der Partei in Wien und den Kronländern. Die Verſammlung beſchloß, die Rede Weißkirchners als Proklamation an die Wähler⸗ ſchaft zu veröffentlichen.— Die Wahl des Prinzen Aloys Liechtenſtein iſt eine Bürgſchaft dafür, daß die Partei nach ihren alten, bewährten Grundſätzen weiter arbeiten wird. E Der Amerika. Vereinigte Staaten. * Der Eiſenbahnerſtreik iſt in vollem Um⸗ fange da. Die Verhandlungen der weſtlichen Eiſenbahn— geſellſchaften mit dem Maſchinenperſonal ſind endgiltig ge— ſcheitert. Der Verband der Lokomotivführer und Heizer in Chicago hat den Streikbefehl für 47 Eiſenbahnlinien erlaſſen. 25000 Maſchiniſten und Heizer haben damit die Arbeit niedergelegt, und die Zahl der Angeſtellten, die infolge der Stockung des Verkehrs außer Tätigkeit geſetzt werden, beträgt 150000. Die Bahnen, auf die ſich der Streik erſtreckt, befinden ſich ſämtlich weſtlich der Luftlinie Chicago—Neworleans. Mehrere dieſer Bahnen ſind zur ſofortigen Einſtellung des geſamten Betriebs gezwungen, und es iſt fraglich, ob ſich die Ver— bindung zwiſchen Chicago und der Weſtküſte auch nur einen Tag lang noch aufrecht erhalten laſſen wird. Die Hauptforderungen der Streikenden, über welche vergeb— lich ſchiedsgerichtliche Entſcheidung angeſtrebt wurde, ſind eine 12 prozentige Lohnerhöhung und die Kontrolle des Avancements durch Vertreter der Angeſtellten. Deutſcher Reichstag. :: Berlin, 14. März. Im Reichstage ſtand heute der Etat des Reichskanz⸗ lers auf der Tagesordnung. Abg. Vonderſcheer(Ctr.⸗ Elf.) trat in einer großzügigen Rede für die Erhebung Elſaß⸗Lothringens zum Bundesſtaat ein. Er wies die Vorwürfe, die gegen die Reichstreue der elſaß⸗lothrin⸗ giſchen Centrumsanhänger von alldeutſcher Seite erhoben werden, zurück. Er verlangte, daß die Volksvertretun des neuen Bundesſtaates aus dem geheimen, direkten, all⸗ gemeinen und gleichen Wahlrecht hervorgehen ſolle. Abg. Gregoire(fraktionsl. Lothr.) erwartet von der Ver⸗ ſelbſtändigung des Reichslandes eine Entlaſtung des Bun⸗ desrats und beſſere Wahrung elſaß⸗lothringiſcher Inter⸗ eſſen. Abg. Böhle(Soz.) begründete eine Reſolution ſeiner Partei, die die Autonomie des Reichslandes for⸗ dert. Abg. Naumann(fſch. Vp.) wünſchte die Ein⸗ ſetzung einer Kommiſſion zur Erörterung der elf ⸗lothr. Frage. Abg. Hieber(ntl.), der gleich allen Vorred⸗ rednern die Autonomie Elſaß⸗Lothringens für wünſchens⸗ wert hielt, bedauerte eine nationaliſtiſche und partukilari⸗ ſtiſche Bewegung in dem Reichslande, die gemeingefährlich ſei, der aber die Verfaſſungsänderung ein Ende bereiten werde. Reichskanzler v. Bethmann⸗Hollweg teilte mit, daß ein Verfaſſungsentwurf für Elſaß⸗Lothringen fertig ſei, über deſſen Inhalt er aber im jetzigen Sta⸗ dium noch keine Mitteilungen machen könne. Abg. Rick⸗ lin(Ctr.⸗Elſ.) rechtfertigte die Beſtrebungen zur Er⸗ haltung der elſäſſiſchen Kultur. Abg. Hoeffel(Rp.) hofft von der Erklärung des Kanzlers eine Beſeitigung des Mißtrauens im Reichslande. Abg. Fehrenbach (Ctr.) bedauerte die centrumsfeindliche Haltung der Straßburger Regierung. Abg. Diiembowski(Pole drückte ſeine Sympathie mit den Elſaß⸗Lothringern aus. Hierauf ſchloß die Debatte über die elſaß⸗lothringiſche Frage. Nach weiterer Debatte, in der namentlich über die Handhabung des Reichsvereinsgeſetzes gegenüber Dä— nen und Polen Klage geführt wurde, wurden die Weiter⸗ verhandlungen auf morgen 1 Uhr vertagt. 5 :: Berlin, 15. März. Im Reichstage wurde heute zunächſt die Abſtim- mung über die Oſtmarken vorlage, die wegen Beſchlußunfähigkeit bei Beratung des Poſtetats hatte unterbleiben müſſen, vorgenommen. Die Oſtmarkenzu⸗ lage wurde gegen das Centrum, Sozialdemokraten und Polen bewilligt. Es folgte die Beratung der Reſolu⸗ tionen, die zum Etat des Reichskanzlers eingebracht worden ſind. Abg. Prinz Schönaich⸗Carolath(Ptl.“ wünſchte in einer Reſolution, die auch vom Centrum unterſtützt wird, Reichsbeihilfe für die Beſtrebungen zu Gunſten der internationalen Schiedsgerichtsbewegung. Abg. Eickhoff(fortſchr. Vp.) forderte Auskunft über den Stand des Schiedsgerichtsvertrages mit Nordamerika. Staatsſekretär v. Schoen ſagte Unterſtützung der Schiedsgerichtsbewegung zu. Mit Amerika werde über einen Schiedsgerichtsvertrag noch verhandelt. Abg. Le⸗ debour(Soz.) begründete eine Reſolution, die die Reichskanzler⸗Verantwortlichkeit fordert. Ein Reichs⸗ kanzler müſſe entlaſſen werden, wenn der Reichstag es verlange. Darauf wurde die Reſolution über die Kanzler⸗ Verantwortlichkeit gegen die Rechte, die Reſolutionen betr. Schiedsgerichts und Elſaß⸗Lothringen einſtimmig ange⸗ nommen. Eine Reſolution der Sozialdemokratie, die Abg. Kunert(Soz.) begründete, verlangt, daß Nach⸗ wahlen innerhalb 60 Tagen nach der Mandatserledigung ſtattfinden müſſen. Da der Staatsſekretär Delbrück es für unmöglich hielt, binnen 69 Tagen die Wahl vorzu⸗ bereiten, wurde in der Reſolution, die angenommen wurde, die Friſt auf 70 Tage feſtgeſetzt. Nach Erledigung der Reſolutionen begann die Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes. Graf Kantitz(tonſ.) bedauerte die zollpolitiſchen Maßnahmen Amerikas und Frankreichs, die von der deutſchen Exportinduſtrie ſchwer empfunden wür⸗ den. Abg. Streſemann(nktl.) warnte davor, nach dem Beiſpiele Englands eine radikale Exportpolitik zum Schaden der aLndwirtſchaft zu treiben. Er berührte den Fall Mannesmann und fragte, ob es weltpolitiſch klug ſei, wie die Regierung es tue, ſich auf den ſog. objek⸗ tiven Standpunkt zu ſtellen. Abg. Kaempf(fſchr. Vp.) behauptete, die jetzt einſetzende engliſche Schutzzollpolitik ſei durch die deutſche Wirtſchaftspolitik veranlaßt. Nach weiterer unweſentlicher Debatte vertagte ſich das Haus auf Mittwoch. Aus Stadt und Land. 71 Eine Erpreſſeraffäre. Die Gattin eines reichen Kaufmannes in Frankfurt am Main hatte auf ihrem Landgute bei Heidelberg einen jungen Kellner kennen gelernt, dem ſie ihre Unterſtützung angedeihen ließ, da er vorgab, in Not geraten zu ſein. Später ſuchte er die Frau auch in Frankfurt auf, und es entſpann ſich zwiſchen der Fünfzigjährigen und dem kaum zwanzigjährigen Burſchen ein Verhältnis, das zu einem regen Brief- wechſel führte. Die Briefe der Frau benutzte der junge Mann nun zu Erpreſſungsverſuchen. Als die verlangten Summen immer größer wurden, wandte ſich die Frau an ihren Gatten und dieſer an die Berliner Polizei, da einer der Drohbriefe aus Berlin datiert war. Da die Nachforſchungen in Berlin erfolglos waren, wurde die Hamburger Polizei verſtändigt, der es gelang, den Briefſchreiber zu verhaften. Es iſt der zwanzigjährige Kellner Richard Korn, der mit einem Komplizen namens Kiworra zuſammen wohnte. Kiworra, der der Ham⸗ burger Polizei als Erxpreſſer nach 8 175 des Strafge⸗ ſetzbuchs bereits bekannt iſt, wurde gleichfalls verhaftet. * Ein irrſinniger Mörder. Der im Stendaler Ge— richtsgefängnis untergebrachte Doppelmörder Pla tz, der Mitte Juli vorigen Jahres zwei Wittenberger Fa⸗ brikarbeiter erſchoſſen hat, wird jetzt auf ſeinen Geiſtes⸗ zuſtand unterſucht. Wie verlautet, hat das Gericht dem Antrage ſeines Verteidigers auf Wiederaufnahme des Ver⸗ fahrens ſtattgegeben. Das Reichsgericht hatte die gegen das Todesurteil eingelegte Reviſion verworfen. * Verhaftung eines Briefmarkenfälſchers. In Wien wurde ein Rumäne Dmitri Mladenowitſch aus Buka⸗ reſt verhaftet, der den Aufdruck von wertvollſten Brief⸗ marken auf echte, wertloſe Marken im großen Stil be⸗ betrieb. Man fand bei ihm 107 Stempel. Ein Genoſſe, der dasſelbe Geſchäft betreibt und den Verkauf der Marken beſorgt, wird in Paris geſucht. Große Mengen in neuerer Zeit um teures Geld gekaufte ſeltene Marken ſollen Fäl⸗ ſchungen Mladenowitſchs ſein. Der Rumäne hatte in Wien ein Verhältnis mit einer Bukareſter Stickerin, die zur Polizei berufen und verhört wurde. Sie hat ſich aus Scham darüber während des Leichenbegängniſſes Luegers in den Donaukanal geſtürzt, konnte aber gerettet werden. * Die Cholera auf Java. Der Berichterſtatter der „Nieuwen Rotterdamſche Courant“ in Batavia drahtet, daß die Cholera, wie in Samarang, auch in Surabaja um ſich greift und durchſchnittlich vierzig Krank⸗ heitsfälle täglich verzeichnet werden. Vor einem Monat herrſchte die Krankheit dort nur noch ſporadiſch. Surabaja iſt von altersher wegen ſchwerer und lang⸗ wieriger Choleraepidemien berüchtigt. Wegen des her⸗ annahenden Oſtmonſums befürchtet man eine weitere Aus. breitung der Krankheit. * Der Leuchtturm als Hungerturm. Der Arbeitsmi⸗ niſter der Vereinigten Staaten hat ſoeben eine Unter⸗ ſuchung zwecks Ermittelung der Schuldfrage in einer fol⸗ genſchweren Angelegenheit eingeleitet, die ein ſcharfes Schlaglicht auf die Gefahren der auf verlorenem Poſten ſtehenden Leuchtturmwächter wirft. Den verlorenen Poſten bildete im vorliegenden Falle der abgelegene Leuchtturm von Norwalk auf Kap Island, auf dem zwei Wächter Dienſt tun. In vergangener Woche hatte der eine der beiden Wächter den Turm verlaſſen, um ſich nach Newyork zu begeben. Da ihn eine plötzliche ſchwere Erkrankung verhinderte, zur Inſel zurückzu⸗ kehren, war ſein Gefährte allein geblieben und der Mög⸗ lichkeit beraubt, im Falle der Not etwas zu ſeiner Ret⸗ tung zu unternehmen. Die ſchweren Stürme, die die Küſte Newyorks in den letzten Tagen heimſuchten, und die auch die zwiſchen Newyork und Long Island ver⸗ kehrenden, die Verproviantierung der Leuchttürme der Inſel beſorgenden Dampfboote zur Einſtellung der Fahrt zwangen, brachten es mit ſich, daß dieſer Fall eine ver⸗ hängnisvolle, praktiſche Bedeutung g ann. Der Mangel an Nahrungsmitteln zwang den vom Verkehr abge⸗ ſchnittenen ſchließlich ſeine Stiefel zu kochen, um ſein Leben zu friſten. Als die Not am höchſten war, näherte ſich endlich ein Boot dem Turm und rettete den völlig er⸗ ſchöpften Wächter vor dem ſicheren Hungertode. Der Unglückliche wurde in bedenklichem Zuſtande nach dem Krankenhaus übergeführt, und es iſt fraglich, ob es der Kunſt der Aerzte gelingen wird, ihn am Leben zu er⸗ halten. Vier Menſchen im Feuer umgekommen. In einem Dorfe in der Nähe von Konitz in Mähren vernichtete ein Schadenfeuer ſiebzehn Häuſer. Vier Menſchen fanden in den Flammen den Tod. Die Dorf⸗ bewohner wollten den Häusler, bei dem der Brand aus⸗ gebrochen war, lynchen und in die Flammen ſtoßen, da man ihn beſchuldigte, daß er den Brand gelegt habe. Die Polizei verhinderte jedoch die Menge an dieſem Vor⸗ haben.— In Weſeritz bei Mies in Weſtböhmen legte ein unbekannter Täter Feuer an, wodurch elf Häuſer nieder⸗ brannten. Zu dem Automobilunglück bei Keſfelsdorf, worüber wir bereits berichteten, wird noch gemeldet: Fünf An⸗ geſtellte der beiden Firmen Motorenfabrik von Hille& Co. und Maſchinenfabrik Speck in Dresden unternahmen unter Führung des Chauffeurs des Direktors Hille, namens Hippel, mit dem Auto des Genannten eine Nacht- fahrt von Dresden nach Keſſelsdorf, wo der Bruder eines Mitfahrenden, namens Henke, Beſitzer eines Gaſthofes iſt. Kurz vor Keſſelsdorf führt die Landſtraße einen Berg hinab. Das Auto raſte dieſen hinunter und ſtieß mit voller Gewalt gegen einen Baum und einen Telegraphen⸗ maſt, wobei es ſich überſchlug und in Trümmer ging. Gleichzeitig explodierte der Benzinbehälter. Die Flammen beleuchteten ein entſetzliches Chaos, aus dem das Stöhnen der Verwundeten drang. Der Eiſendreher Max Funke war ſofort aetötet worden, der Monteur Otto Peters —... r.....—⁊7Aꝛ— . he. Eiſ Pu ger bet! 0 ſcht be dit tri in Jährigen 1 Prief⸗ 00 90 junge Als die neuerer „die hat ſich ängniſſes gerettet alter der brahtet, abaja pe Der ich dem es det zu el „ da Die Vor⸗ e ein ieder über An⸗ le& ahmen I Hille, 0 aus der Maſchinenfabrik von Speck hatte einen ſo ſchweren Schädelbruch erlitten, daß ſein Ableben im Dresdener Stadtkrankenhauſe, wohin er gebracht worden iſt, ſtünd⸗ lich erwartet wird. Der Eiſendreher Funke, ein Bruder des Max Funke, trug Rippen⸗ und Armbrüche davon und mußte ebenfalls dem Stadtkrankenhauſe zugeführt werden. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Der Poſtaſſiſtent Bornemann aus Dirſchau, der Anfang Oktober v. J. unter Mitnahme von 30000 Mark ausrückte und den größten Teil des Geldes in Berlin verjubelte, iſt aus dem Danziger Zentralgefängnis der Irrenanſtalt zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes über⸗ wieſen worden. Bei einem Eiſenbahnunglück in der Nähe des Forts Enghien bei Paris wurde ein Paſſagier getötet, drei wurden ſchwer verletzt. Am Dienstag vormittag wurden im Julienſchacht bei Waldenburg zwei Beraleute verſchüttet. Einer blieb tot, dem anderen wurden beide Beine gebrochen. Aus Monaco wird gemeldet, daß ein großer Teil des alten Sankt Antonquartiers durch Feuer zerſtört worden iſt. Mehrere Erdarbeiter, die am Kap Vinede an einem Eiſenbahntunnelbau beſchäftigt warden, wurden durch einen Erdrutſch verſchüttet. Zwei Leichen ſind bisher geborgen, ebenſo zwei Arbeiter, die ſehr ſchwer verletzt ſind und an deren Aufkommen gezweifelt wird. Aus Südweſtdeutſchland. — Frankfurt a. M., 16. März. Auf raffinierte Weiſe wurde im Schalterraum der Frankfurter Hauptpoſt einem Dienſtmädchen ein Hundertmarkſchein abge⸗ nommen. Das Mädchen hatte am Scheckſchalter mehrere ſolcher Scheine ausgezahlt erhalten. Als es ſich zum Fortgehen anſchickte, ſagte zu ihm ein Mann:„Fräulein, Sie haben einen falſchen Schein erhalten.“ Das argloſe Mädchen übergab einen der Scheine dem Unbekannten, der ſchleunigſt die Flucht ergriff. — Mainz, 16. März. Am Samstag ſtanden zwei Gymnaſiaſten vor dem Schaufenſter eines Ladens in der Roſengaſſe. Auf einmal kam der Inhaber des Ladens heraus und ſchlug dem einen Schüler auf den Kopf, daß er hinſtürzte und ſich durch ein vorſtehendes Eiſen, auf das er fiel, eine klaffende, heftig blutende Wunde am Hinterkopf zuzog. — Mannheim, 16. März. Unter dem Verdacht betrü⸗ geriſcher Manipulationen durch Fälſchung von Wiege⸗ zetteln wurde der Wiegemeiſter Boſſecker in Mannheim verhaftet, ebenſo ſechs Landwirte von Mingolsheim und Waldwimmersbach. Es handelt ſich um ebenſolche Fäl⸗ ſchungen zugunſten der verhafteten ſechs Landwirte, wie bei der Affäre Schauerhuber vor vier Jahren. Auch die verhafteten Landwirte ſind wieder dieſelben. Boſſecker wie die Landwirte beſtreiten entſchieden, ſich des Be⸗ truges ſchuldig gemacht zu haben. Auch Schauerhuber iſt in der Angelegenheit bereits vernommen worden. Aus Nah und Fern. Die hie ſigen Militärpflichtigen ſeien auch an dieſer Stelle nochmals auf die am Freitag und Samſtag ſtatt- findende Muſterung aufmerkſam gemacht. — Aufhebung des Prozeſſionsverbots für Darmſtadt. Auf Weiſung des heſſiſchen Miniſteriums hat das Polizei⸗Amt das Verbot der Abhaltung der Prozeſſion vom Pfarrhauſe nach der St. Eliſabethkirche am Weißen Sonntag zurückgenommen. Daß das Miniſterium das Ver- bot aufgehoben und der peinlichen Angelegenheit ein Ende ge- macht hat, iſt ein Akt der Gerechtigkeit, der wohl die Zu- ſtimmung aller Kreiſe findet, die ein Intereſſe an der Auf- rechterhaltung des konfeſſtonellen Friedes haben. — Hohenſachſen, 16. März. Letzten Donnerſtag mittag entfernte ſich der 17jährige Fabrikarbeiter Leonhard, Sohn des Schuhmachers Leonhard hier, von ſeiner Arbeitsſtätte — Freudenberg'ſche Fabrik— angeblich um nach dem Baggerſee zu gehen und kehrte ſeitdem nicht wieder zurück. Da man ſeine Mütze auf dem See treibend fand, nimmt man an, daß er ſich in einem Anfalle von Schwermut das Leben genommen hat. Ein Abſuchen des ziemlich tiefen Waſſers führte bis jetzt zu keinem Reſultat. — Heppenheim a. d. B., 16. März. Unter ſehr ſtarker Beteiligung hat geſtern hier die Beigeordneten⸗ wahl ſtattgefunden. Gewählt wurde der Kandidat der Zentrumspartei, Herr Schreinermeiſter Franz Keil 2. mit 498 Stimmen. Der Kandidat der Liberalen und Sozialde⸗ mokraten, Herr Franz Haen lein erhielt 411 Stimmen. Im ganzen haben 909 Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht Großer Jubel herrſchte in Zentrumskreiſen, als nach dem ſcharfen Kampfe das glückliche Wahlergebnis bekannt wurde. Trotzdem die Nationalliberalen und Freiſinnigen einen gemeinſamen Kandidaten aufſtellten und die Sozialde⸗ mokraten zur Hilfe gerufen batten, ſiegte der Zentrums⸗ kandidat bei eifriger Arbeit der Vertrauens männer. — Offſtein, 15. März. Die Frau des früheren Bahnhofs vorſtehers Kröber iſt an den Folgen der Vergiftung geſtern nachmittag halb 4 Uhr im Wormſer Krankenhauſe geſtorben. Heute morgen halb 9 Uhr iſt auch Kröber der Vergiftung erlegen Verantwortlich für die Redaktion: Wil helm Bingener, Viernheim Das kleinſte Inſerat hat ſeine Wirkung! in dieſem Blatte; egal was Sie ſuchen oder verkaufen wollen mieten oder vermieten wollen, kurzum alles hat bei dem großen Aierkreiſe dieſ. Blattes den denkbar beſten Erfolg! werden ſchnell und billigſt Rechunngsformnlare angefertigt in der Buch- und Verlagsdruckerei von Wilhelm Bingener, Viernheim. Leiterwagen Kinderstühle 14 1 Sportwagen in großer Auswahl eingetroffen und 5 gebe ſolche zu ſtaunend billigen 9 Y Preiſen ab. Chr. Adler, hausstr. 15. e ee E WEINHEIN 44 GEGE. 1878 EMPFIEHLT Sich i Au sFühkuns mopekne 6GRAB- behkmHTekR l SͤAUBERSTE AUSFUEHRUNG HEELLE PREISE. 8 SONNTAGS GEOFFN EA. — — 25 Gegen Huſten und Heiſerkeſt ſind Fhrbar's Eibisch- Bonbons 5 aus der Zuckerwarenfabrik von Gg. Ehrbar, Mannheim, ein be⸗ währtes vorzügliches Linderungsmittel.— Nur ächt zu haben bei: Fr. Adler 2. Ww. Franz Diehl Fr. Koob Ww. —— (l Spane Ense Een Theodor Schadt Adam Adler 7. ValentinEnglert Johann Kopp Valent. Schalk 2. G. Adler 10. Ww. J. Faltermann 4. G. M. Kühlwein] Aug. Walter Georg Arnold Ph. Hanf Ww. Phil. Lahres Pet. Schalk Ww. Ph. Bergmann?.] Pet. Hartmann A. Mandel 9. Nikolaus Werle Ph. Bergm. 3. W.] Fr. Hofmann 5. Nik. Neudörfer Gg. Mich Joh. Bläß 2. 85 Hofmann 7. Mich. Neuhäuſer Gs. Wink 5 J. A. Blaß öh. Hofmann 9. Wichelm Ott Winkenbach Friedr. Böhm G. Hofmann 13. Emil Rall Jakob Winz Konrad Brechtel] Jakob Kirchner Mich. Renz 2. Marg. Wunderle Joh. Bugert 5. J. Mich. Klee 1.] Lorenz Roos Jakob Kühner. FFF Pariser Kunst-Atelier Inh.: A. de Beauclair 8 1, 4. Mammheirn N Meine Preise für KOSTUMAULFENAHMEN sind konkurrenzlos. 12 Visit- Mk. 1.80 ab. Breitestr. 12 Kabinett Mk. 4.80 ab. 8 Abend-Aufnahmen bitte vorher anzumelden. S Sr re N e e eee 5 5 1 a Haarkrankheiten wie: Haaraus falh Haarschwund, begingende Kahlköpfigkelt, kreisförmige Kahlheit, Schuppen eto. behandelt mittelſt 2 5 D Eiſenlicht nach Profeſſor Kromayer Lichtheil- Institut Elektron, nur M 3, 3 ben N n en E en * Inh.: Dir. Hoh. Schafer. Geöffnet v. 8 Uhr morg. bis 9 Uhr abends. Sountags v. 8½ 12 Uhr. Telephon Nr. 4320. Zu Ostern neu eingetroffen: Ein grosser Posten 3 Gardinen, Rouleaux, Brieſe⸗Biſes, Kaffee⸗ und Tiſchdecken welche von jetzt bis Oſtern zu Vorzugspreiſen verkauft werden. J. Weißmann Erſter Hügelſtraße Vie ru heim Hügelſtraße. Neue Frachthriefe Ouedlinor-Eierfarben Buchdruckerei d. Bl. Ouedlinor-Papfer. Spezialmarke 2 primaDecke i gahr Gar. A. 50 2 1 2 2 8 5 „ Schlauch, 3. Brauns'sche Gebirgsdeoke, 4. Eierfarb Zubehör billigst. Reizende Färbemittel 9— für Oster-Eier:! Pneumatikhaus Käuflich in. Drogen- und Farbenhandlungen. P 3. 12. Mannheim. Tür Erſtkommunikanten: Große Auswahl in weißen Knabenhemden, Kra⸗- gen, Manſchetten, Serviteurs, Crawatten, Manſchettenknöpfe. Mädchenhemden u. Hoſen, Stickerei- und Auſtandsröcke, Corſette und Corſett- Schoner, Untertaillen und Strümpfe. Zopfband, Kerzenſchleifen mit u. ohne Aufſchrift. Kopfhränze, Kerzenranken und Sträußchen, Kerzen und Taſchentücher, ſowie Band ſchuhe in allen Farben. Gebe auf alle Artikel für Erſtkommunikanten trotz billiger Preiſe 10 Prozent Rabatt in bar oder D FRabattmarken. Für Schneiderinnen in allen Artikeln große Auswahl in Neuheiten. Beachten Sie bitte meine Schaufenſter! Oskar Schäfer Ecke Lorscher- und Ludwigstrasse. Obacht! Geschäfts- Verlegung! Meiner wert. Kundſchaft zur gefl. Kenntnis, daß ich mein Möbel- und Kleider-Tager nach der Bismarckſtraße gegenüber der Gambrinus⸗ halle verlegt habe. Hochachtungsvoll Frau H. Knoll. Günſtige Kauf⸗Gelegenheit! Um zu räumen, gebe bis auf weiteres zum Einkaufspreiſe ab: (Alles neueſte Syſteme) 1 Partie Rübenmühlen, 1 Partie Häckſel- Maſchinen, 1 Partie eiſerne Schiebkarren, Jauche- Pumpen 1 größere Partie Waſchmaſchinen in Holz und in Eiſen 1 Partie transportable Keſſel und einige Kochherde und Oefen. Auch einige gebrauchte Geräte ſind billigſt abzugeben 2. Wunderle jun., Maſchinen⸗ Handlung. CC(((ãͤãͤũũãͤ ͤ bbb Bringe hiermit der geehrten hieſigen Einwohnerſchaft meine Spenglerei U. Juſtallationsgeſchäft ſowie mein Lager in Oefen, Herde, Waſch⸗ A mmſchinen, Sitz⸗ u. Liege⸗ Badewannen, Kamin⸗Aufſätze, ſümt⸗ liche Blech⸗ u. Emaillewaren, Gas⸗ und Petroleum-Beleuchtungsartikel u. ſ. w. in empfehlende Erinnerung. Achtungs voll! Georg Babylon Spenglerei und Inſtallationsgeſchäft. * 2 2 Teief. bol 3 Telef. JS 5 Nr. 21 1.5„ r. 21 85 2 viernheim, weinheimerſtr. — 0 2 2 2 2. 8 gelleſes u. größkes Möbelgeſchäft f * Fabrikation und Lager in allen Sorten: 3 2 LI W Kasten u. Polster-Möbeln? 2 Einfache, beſſere und hochfeine* S1 wopn. una Schlafzimmer-Einnzehtungen 1 Komplette farbige 3 3 Küchen ⸗ Einrichtungen 2 85 in Ahorn, Eichen, gebeizt und auch roh. 2 S Große Auswahl in Polſtermöbeln: 5 . Sophas, 2·u. 3 teilige Dlvans, Chaiselonguesſ S. 5 Reich sortiertes Lager in 5 Kinder-, Sport⸗ und Leiterwagen E 1— Beſte und billigſte Bezugsquelle für E D Gardinen, Stores, Brise-Bises 8 2: Galerieborden u. sämtliche Zubehörteile.:: AHR 22 5 Mieder lage. von Kaiser's Kaffee-Geschäft Den geehrten Bewohnern von Viernheim und Umgegend zeige ich hierdurch ergebenst an, dass ich den Alleinverkauf des so sehr be- liebten Kaiser's Kaffee, sowie von Schokoladen und Zuckerwaren aus Kaiser's Kaffee Geschäft übernommen habe. Hochachtungsvoll Jakob Weidner IX. Rathausstr. 3 NB. Kaiser's Kaffee-Geschäft hat den grössten Kaffee-Hösterei-Betrieb Europas. Eigene Kakao-, Schokolade- und Zuckerwaren-fabrik. Fabriken: Viersen, Spandau b. Berlin, Breslau, Heilbronn, Basel. F Bekanntmachung. Die Anlieferung von ea. 40 Ztr. Gerſte zur Füt · terung des gemeinheitl. Faſelviehes ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Diesbezügl. Offerten ſind unter Vorlage von Muſtern bis längſtens 26. März l. Js., abends 5 Uhr bei uns einzureichen. Unſere Bekanntmachung, wonach die zur Erbauung der Abortgebäude, Einfriedigung, Kanaltſation etc. zum Schul⸗ hausneubau erforderlichen Arbeiten, ſowie die Lieferung der Schulmöbel auf dem Wege öffentlichen Wet'bewerbs vergeben werden ſollen, wird hiermit bis auf Weiteres zurück⸗ gezogen. Betr. das Muſterungs Geſchäft 1910. Das diesjährige Muſterungsgeſchäft in der Gemeinde Viernheim findet wie folgt ſtatt: Freitag, den 18. März d. 2s., vormittags 8 Uhr auf dem Rathauſe zu Viernheim für die Milttärpflichtigen aus der Gemeinde Viernheim und zwar: 1. Die älteren Jahrgänge. 2. Die in den Jahren 1888 und 1889 Geborenen und die im Jahre 1890 geborenen M litäcpflichtigen mit den Buchſtaben A bis einſchließlich E(ausſchließlich der reklamierten Militärpflichtigen.) SFamſtag, den 19. März d. s., vormittags 8 Uhr auf dem Rathauſe zu Viernheim für die Militärpflichtigen der Gemeinde Viernheim und zwar mit dem Buchſtaben F bis einſchließlich Z, außerdem ſämtliche reklamierten Militärpflichtigen. Die Militärpflichtigen haben in ordentlichem Anzuge und reinlich am Körper und in Bekleidung zu erſcheinen. Die ſchon in früheren Jahren Gemuſterten haben ihren Loſungsſchein mitzubringen. Viejenigen Militärpflichtigen, welche ohne genug enden Entſchuldigungsgrund ſich zur Muſterung nicht ſtellen, haben die Nachteile zu erwarten, welche für dieſen Fall in der Wehrordnung angedroht ſind. Dieſelben verlieren insbeſondere die Berechtigung an der Loſung teilzunehmen, oder das an der früher erhaltenen Los- nummer erwachſende Recht, ſowie die aus Reklamationsgränden erwachſenen Anſprüche und werden neben einer Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder verhältnismäßiger Gefängnisſtrafe vorzugs ⸗ weiſe zum Militärdienſt herangezogen. Die Geſuche um Zurückſtellung oder Befreiung vom Militärdienſt müſſen ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt, bal⸗ digſt bei uns oder ſpäteſtens im Muſterungslokale ſelbſt vor⸗ gebracht werden. Im letzten Fille müſſen jedoch alle vorge⸗ ſchriebenen Zeugniſſ: amtlich beglaubigt zur Hand ſein. Auf die Verheißung eines nachträglich zu führenden Beweiſes werd keine Rückſicht genommen. Die Eltern oder Brüder der Millitärpflichtigen, auf deren Krankheit oder Arbeitsunfähigkeit der Anſpruch auf Zurückſtellung des Militärpflichtigen begründet wird, haben behufs ihrer ärztlichen Unterſuchung vor der Erſatz⸗Kommiſion mit dem betr. Militärpflichtigen zu erſcheinen und werden hierzu von uns nochmals eingeladen. Schließlich erwarten wir, daß die Militärpflichtigen an den genannten Tagen vormittags 1/8 Uhr zur Stelle ſind. Viernheim, den 10. Maͤrz 1910. Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim Kühlwein. Saathafer.. Ligowo, I. Abs. Beseler 2, II. Abs., auf Trieur und Windmühle gereinigt à 100 Kilogr. ab Hof 20 Mark, zur Bahn gegen Nachnahme mit neuem Sack 21 Mark. Aus der Saatbaustelle bin ich wegen den hohen Preisbe- stimmungen ausgetreten. Anstatt dass mich die Landwirtschaftskammer unterstützt hätte, wurde mir von derselben mitgeteilt, wenn ich unter den festgesetzten Preisen verkaufe, wird mir die Saatbaustelle ent- zogen. Ich habe einen Antrag gestellt, dass meine Wirtschaft als Saatgutwirtschaft eingetragen bleibt, ohne Preiszwang, dieser Antrag ist abgelehnt. Hof-Schleifeld b. Nidda, 22. Februar 1910. J. Schuch. Ffiedb. Ebert, Weinheim neuesten Sünger⸗Eiuheit. Heute Abend Chor- Prabe. Pünktlich! Der Vorſtand. Turn genossenschaft A„Germania“, 8. „Freitag abend balb 9) Uhr im Gaſthaus„Zur Stadt Maunheim“ Vorstands-Sitzung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. Medizinal-Verband Viernheim. Donnerſtag, den 17. d. Mts., abends halb 9 Uhr Vorstands-Sitzung im„Goldenen Karpfen“. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſitzen de. Einen braven fleißigen Mannheim Bei der Herstellung des Salamanderstiefels werden die von geschulten Arbeitern nutzbar gemacht. Durch Verwendung des besten Materials auf den neuesten Leisten entsteht ein in jeder Hinsicht unübertroflenes Salamander Schuhges. m. b. H., Berlin Erfahrungen auf dem Gebiete der Technik Erzeuguis. Fordern Sie Musterbuch. Einheitspreis.. M 12.50 Luxus-Auslührung M. 16.50 P 5. 75/6 Heldeioci ge je. Jungen ſucht in die Lehre —— Joſef Heinrich Winkler Schneidermeiſter W᷑ 0 6 Lampertheimerſtraße. b n 1 U 8 aus freier Hand zu verkaufen. Schöne Dasſelbe kann auch an Nicht- bürger verkauft werden. Aepfel Gg. Ferd. Sax. zu den billigſten Tagespreiſen 1 Götheſtroße 26. empfiehlt 8 Ein zuverläſſiger Ecke. Magazin⸗ Arbeiter Zwei ſtarke ſofort geſucht. Unterzeichneter beabſichtigt ſein —— Landw. Bezugs- u. Absatzgenossenschaf. Wir beabſichtigen, wie in vorigen Jahren, wieder Saatkartoffeln zu beziehen. In Betracht kommen Kaiſerkrone, Auf der Höh, Haſſia und Induſtrie. Die Beſtellung muß bis längſtens zum 27. Marz getätigt ſein, da ſpäter höhere Preiſe zu erwarten ſind. Auch wird wieder zu Oſtern Weißmehl in gehabter Qualtität bezogen werden, Anmeldung bis zum 23. ds. Mts. Zu einem nochmaligen Kalibezuz ſind noch Teilnehmer zur ſofortigen Beſtellung erwünſcht. Viernheim, den 17. März 1910 Der Vorſtand. Saiſon⸗Eröffnung 1910. Eiuleg⸗Schweine Leopold Wolff. hat zu verkaufen Zwei kleine Georg Bugert 15. Zimmer Wieſenſtraße 17. zu vermieten. Oferrier farben Von wem, zu erfragen in empfiehlt der Expedition d. Blattes. 300 Kar and Mu. 1 Zimmer — mit Küche ſofort zu vermieten. Jaustrunſt athausstrasse 20. 3 5 Eine friſchmelkende echte gesund und kräftig 1** man 8 gelerts Schweizer⸗Jiege un 7 deer de eee, Kartoffeln geſe 4725 angefiihrt 10 5d. 11 35 1 u. gefeglich erlaubt. Ein⸗ per Zentner 3.30 Mk. fachſte Bereitung. Voller lt Wee Jakob Helfrich mr Mk. 4-. RO elfri mit Melagatranben Mk. 5.— Neubauſtraße. franko Nachnahme mit Anweiſung. Zucker auf Verlangen billigſt. Einzige Zell-Harmersbacher 9 Haustrunkstoff- Fabrik Wilh. Siefert, Zell a. H. Baden. Sect⸗ und Wein⸗ Flaſchen Alfred Lublin. e kauft Der Massen- Einkauf gegen bar mit nahezu 100 der größten Schuhgeſchäfte l Deutſchlands hürgt für grösste Leistungsfähigkeit. vis-à-vis dem Badischen Hof. Austellung der neneſten Pariſer Modell⸗Copien. Zum Beginn der Frühjahrs und Sommerſaiſon empfehle mein reichhaltiges Lager in allen Sorten Damen-, Mädchen- und Kinder-Hüten von den feinſten bis zu den billigſten. Bitte meine Schaufenſter zu beachten! Ein Verſuch wird jeden Kunden von meiner Leiſtungs⸗ fähigkeit und Billiakeit überzeugen. Reinigen, umfaconieren u. aufgarnieren getra⸗ gener Hüte wird prompt u. äußzerſt billig beſorgt. Trauer-Hüte ia größter Auswahl ſtets vorrätig. Hochachtungs voll! G. V. Hook I. Putz Geſchäft. geinſte Weizenmehle Kiſche Cafelbutter, Palmona, Palmin, Jolo. Dampfäpfel, Zwetſchen, Miſchohſl, » Vackpulver, Vanillezucker Citronen& Orangen Friſche ſchwere Eier... Slüc 7 Pfg. Friſch gefärbte Eier... 28t. 15 Pg. Oſter-Gier Farben Georg Oexle Rathaus Strasse 15 und 68. Kommunilanten eee e Stiefel altbewährte, extra dauerhafte Oualität, kaufen Sie vorteilhaft bei N. Stumpf 4. Bismarckstrasse 5. 9 Hauptstrasse 87 *