g Stimme darin ſprechen. Ja, ſie hatte annte das beiſere, belegte Organ, Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: der Großherzoglichen Bür Nerhreitelſte und geleſenſle Zeitung am hiesigen Platze, daher befles und Anttsblatt 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn: durch die Poſt Mt. 1.14 vierteljährlich. germeiſterei Viernheim. eiger Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfennig die ein ſp altige Petit ⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die g⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. be 20. wixfungspolllles Inſerkions-Organ. Gegründet 1884. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Ge ſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle Der erſte Schritt zur Erfüllung eines langgehegten Wunſches iſt in Preußen getan. Das preußiſche Abge⸗ ordnetenhaus hat die Wahlrechtsvorlage nach den Be⸗ ſchlüſſen der Kommiſſion angenommen, und die Regie⸗ rung hat ſich bereit erklärt, der ſo veränderten Vorlage zuzuſtimmen. Was das Centrum erreichen wollte, die Uebertragung des Reichstagswahlrechtes auf Preußen. wurde durch die ablehnende Haltung der Regierung un⸗ möglich gemacht. Aber lediglich der klugen Taktik des Centrums iſt es zuzuſchreiben, wenn das preußiſche Volk demnächſt nach einem Wahlrecht wählen darf, das man einſtweilen als eine beträchtliche Abſchlagszahlung auf die Volksforderung betrachten kann. Die Arbeit war ſchwer, die unſere Parlamentarier geleiſtet haben, und man begreift es, daß man ſogleich nach Erledigung der Wahlrechtsvorlage in die Ferien ging. Den Reichsboten winkt übrigens auch in kurzem die Freiheit. Noch einige Etatsberatungen, und dann wird auch der Reichstag Ferien machen, um ſpäter an ein großes ſoziales Werk. die Reichsverſicherungsordnung, heranzutreten. In Oeſterreich⸗Ungarn iſt in dieſer Woche ein Mann zu Grabe getragen worden, der unſtreitig zu den größ⸗ 8 Erſcheinungen der Gegenwart zu rechnen war: Wiens Oberbürgermeiſter Dr. Carl Lueger, der Gründer und Führer der dem deutſchen Centrum ähnlichen chriſtlich⸗ ſozialen Partei. Was aus Wien geworden iſt, was an Er⸗ folgen die chriſtlich⸗ſoziale Partei errungen hat, iſt das uneingeſchränkte Verdienſt des„Löwen von Wien“, wie ihn Freund und Feind in anerkennender Bewunderung ſeiner Eigenſchaften genannt hat. Ein neuer Bürgermeiſter iſt für Wien noch nicht ernannt, wohl aber hat ſich die chriſt⸗ lich⸗ſoziale Partei bereits einen neuen Führer gewählt. Die Leitung der Partei iſt in die bewährten Hände des Prinzen Aloys Liechtenſtein gelegt worden. Dieſe Wahl bietet die feſte Garantie dafür, daß die Partei, det Oeſter⸗ reich ſo viel verdankt, im Sinne ihres Gründers zum Wohle des Volksganzen weiterarbeiten wird. Frankreich ſteht mitten in einem Rieſenſkandal, der zurzeit ſogar das Intereſſe von den wahrhaftig nicht kleinen Touloner„Kielereien“ ablenkt. Die liberale, re⸗ publikaniſche Lotterwirtſchaft it durch die Entdeckung der Betrügereien des„Liquidators“ Duez auf einmal mit er⸗ ſchreckender Deutlichkeit zu Tage getreten. Von dem Gelde. das die vermeintlichen„Retter der Nation“ den Kirchen und Klöſtern kaltlächelnd geraubt haben, angeblich, um es dem Staate zu überweiſen, iſt der größte Teil in die eigenen Taſchen der„Volksbeglücker“ gewandert. Die liberale Preſſe, eine große Anzahl von Parlamentariern und anderen„einflußreichen“ Perſonen ſind an dieſem Skandal direkt oder indirekt beteiligt; zum mindeſten aber haben ſie ſich von den Spitzbuben durch Annahme von Beſtechungsgeldern den Jer De Mund ſchließen laſſen. Viel Unterſuchung nicht herauskommen, dafür Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. (Nachdruck verboten.) Sie ſah den Schreiber ſo deutlich vor ſich in dieſem Augen⸗ blick! Die lange, hagere Geſtalt, die krampfhaft gerade Haltung, das blaſſe, alternde Antlitz mit den dünnen, blutloſen Lippen, das graugeſprenkelte Haar, die Kräbenfüße um die matten Augen F und dann flog ihr Blick zu den welten Roſen in der Mitte ibres Geburts tagstiſches und blieb an dem duftigen Gewebe bängen, das darunter lag. A ſtand mit einem leiſen Seufzer auf, faltete den Brief ſorgfältig zuſammen und verbarg ibn in ibrer Kleidertaſche.„Für alle Fälle!“ ſagte ſie dabei balblaut. Und dann ſchritt ſie rubig durch das Zimmer in den Speiſeſaal nebenan, und weiter durch denſelben bis zu der Türe, die in den Empfangsſalon führte. Sie war offen, aber die Portiere, die drinnen berabhing, verbarg ihr den Blick in das Innere des Zimmers. Sie blieb einen Augenblick lauſchend ſtehen, es war ihr. als höre ſie eine leiſe ſich nicht getäuſcht: ſie das da im leidenſchaftlichen wird bei 111 Flüſtertone erklang. Aber ſie konnte nicht hören, was es ſagte ee ee e. — der Sprecher mußte ſich am andern Ende des großen, ſaal⸗ artigen Eckzimmers in der Nähe der Feuſter befinden. Fannv ſchlich ſich ganz nahe zur Türe und blieb dort be⸗ wegungslos ſtehen. Jetzt ſchwieg der Mann da drinnen, der minutenlang ſo beißflebend geſprochen, und die küble, klare Stimme ibrer Schweſter Lola klang deutlich bis zu ihr herüber: „Das hätten Sie ſich und mir erſparen können, Herr von Biſſich! Ich begreife nicht, wie Sie ſich nur für eine Minute falſchen Hoffnungen hingeben konnten— ich bin mir bewußt, Ihnen ſtets deutlich gezeigt zu haben, daß ich keine Spur eines wärmeren Gefühls für Sie bege!“ Fannvs Hände krampften ſich zuſammen; ſie wurde toten⸗ blaß. Und dann lauſchte ſie wieder atemlos. Nichts war eine Minute lang drinnen zu hören, wie das ſchwere Atmen des Mannes. „Allerdings— darüber haben Sie mich nie im Zweifel ge⸗ Wo chenrundſ chau. rere Samſtag, den 19. März 1010. werden ſchon diejenigen ſorgen, die bei einem gründlichen Reinemachen ganz beſtimmt noch ſchlimmer kompromit⸗ tiert werden würden, als ihre Helfershelfer Duez und Konſorten. Am Balkan iſt der unter der Aſche glimmernde Haß der Bulgaren gegen die ehemaligen türkiſchen Unter⸗ drücker zu hellen Flammen emporgeſchlagen. In Ruſtuk flüchtete eine junge Türkin aus dem elterlichen Hauſe zu ihrem bulgariſchen Liebhaber. Die Polizei wollte die minderjährige zu ihren Eltern zurückführen, aber eine große Volksmenge widerſetzte ſich dieſem Vorgehen. Blutige Krawalle, die 17 Tote und 32 Schwerverwun⸗ dete als Opfer forderten, waren die Folge der Liebſchaft zwiſchen der Türkin und einem bulgariſchen Bankbeamten. Der Gegenſatz zwiſchen Türken und Bulgaren, der nach der Umwälzung in der Türkei einigermaßen gemildert ſchien. wird durch ſolche Vorkommniſſe in bedauerlichem Maße verſchärft. Die Türken ſind unter dem Einfluſſe⸗ der ljungtürkiſchen Bewegung in nationaler Beziehung 55 empfindlich geworden. So kann dieſe romantiſche Epiſode a pulitiſcher Hinſicht verhängnisvoll zu wirken be⸗ mit ſein. Ein Schritt vorwärts. Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe iſt am Mitt⸗ woch die vorläufige Entſcheidung über die Wahlrechts⸗ reform gefallen. Die Vorlage wurde in allen weſent⸗ lichen Punkten unverändert nach den Beſchlüſſen zweiter Leſung in der Geſamtabſtimmung mit 238 Stimmen der Konſervativen und des Centrums gegen 138 Stimmen der Freikonſervativen, Natio- nalliberalen, Freiſinnigen, Sozialdemo⸗ kraten und Polen angenommen. Damit ſind wir in Preußen einen bedeutenden Schritt vorwärts gekommen, weng freilich auch das Endziel, die Uebertragung des Keichstagswahlrechts auf Preußen, noch längſt nicht er⸗ reicht iſt. Aber die Forderung des geſamten Volkes nach einem freieren Wahlrecht iſt zu einem nicht geringen Teile erfüllt worden, und das hat Preußen lediglich dem wohl⸗ meinenden Willen des Centrums und ſeiner klugen Taktik zu verdanken. Mau darf jedoch trotz dieſes vorläufigen Ausganges der Verhandlungen nicht vergeſſen, daß, da es ſich um eine Verfaſſungsänderung handelt, die Schluß⸗ abſtimmung nach drei Wochen wiederholt werden muß und zwar hat dies in den Formen einer dritten Be- ratung zu geſchehen, ſo daß auch in dieſem Stadium der Verhandlung noch Abänderungsanträge geſtellt wer⸗ den können. Erſt dann kann die Vorlage an das Herren⸗ haus zur Beſchlußfaſſung weitergegeben werden. Entſcheidend für das Schickſal der Vorlage iſt vor allen Dingen das Verhalten der Regierung. Die Regie⸗ rung will nach der Erklärung des Herrn von Bethmann⸗ Hollweg die Vorlage in ihrer jetzigen Geſtalt annehmen, wenn ſich eine„erhebliche Mehrheit“ des Abge⸗ Oronetenyauſes für dieſe 1 Löſung entſcheidet. Regierung unter erheblicher Reichskanzler nicht geſagt. Bei rund 400 Stimmen iſt die Vorlage in dritter Leſung mit einer Mehrheit von 100 Stimmen angenommen worden; das kann man ruhig als Was die Mehrheit verſteht, hat der erhebliche Mehrheit auffaſſen. Es fragt ſich nur, ob die Regierung mit der Forderung der erheblichen Mehrheit die Mitarbeit der Nationalliberalen identifiziert. Für dieſen Fall würde es darauf ankommen, ob die National⸗ liberalen es für ratſamer halten, ſich noch im letzten Moment der Mehrheit anzugliedern. Bei der ſtarren nationlaliberalen Obſtruktion, wie ſie ſich bisher wahr⸗ lich nicht zum Ergötzen der nationalliberalen Wähler geltend gemacht hat, iſt eine Erörterung über dieſe Frage einſtweilen noch nicht angebracht. Der Widerhall, den die vorläufige Entſcheidung in der Preſſe findet, iſt entſprechend der Haltung der ein⸗ zelnen Parteien im Parlamente. Der.„Vorwärts“ fröhnt ſeiner alten Leidenſchaft, er vaſt wie wahnſinnig gegen das Centrum. Er iſt in ſeiner Wut derart vernagelt, daß er„den Sieg der offenen und verſteckten Wahl⸗ rechtsmeuchler im letzten Ende nur für den— glorreich⸗ ſten Triumpf der Sozialdemokratie“ hält!! Man muß ſchon lange Jahre in den Räumen der„Vorwärts“ ⸗Redak⸗ tion gearbeitet haben, um über dieſe Logik nicht geiſtes⸗ krank zu werden. Um die mit der Haltung der Partei durchaus unzufriedenen Wählermaſſen zu beruhigen, macht dann das ſozialdemokratiſche Zentralorgan großmütig den Vahrſager:„Der Kampf des Volkes aber geht weiter! Seine Räder werden die Helfershelſer der Geſetzmacherei gegen die Wahlreform zermalmen!“ Iſt denn der „Vorwärts“ noch nicht klug geworden, ſieht er immer noch nicht ein, daß das Volk nicht mehr gewillt iſt, ſich durch Worte täuſchen zu laſſen? Das freiſinnige„Berliner Tageblatt“ leiſtet dem Or⸗ gan der„Genoſſen“ in rührender Zuneigung Pagen⸗ dienſte: es ſchimpf ohne die alte Binſenwahrheit zu be⸗ herzigen:„Wer ſchimpft, hat unrecht“. Dem Blatt iſt das„Wahlrechtverhunzen“ des ſchwarz⸗blauen Blocks recht, denn—„bei Philippi ſehen wir uns wieder“. Das durfte nun nicht kommen. Bei Philippi, bei den neuen Wahlen, alſo erhofft das Blatt eine andere Zuſammen⸗ ſetzung des Abgeordnetenhauſes, das ein Wahlrecht nach dem Geſchmack des„Tageblattes“ gewährt. Ja, wodurch würde bags denn erreicht werden? Doch nur durch das jetzige Wahlrecht! Das„Berliner Tageblatt“ hat in ſeinem Aerger nicht bemerkt, daß es dem Wahlrecht des Iſchwarz⸗blauen“ Blockes ein Kompliment gemacht hat. Difficile eſt ſatiram non ſeribere! Wir haben nunmehr, trotz der Raſerei unſerer Geg⸗ ner, die beſte Ausſicht, einen bedeutenden Teil der„or⸗ ganiſchen Weiterentwickelung“ des Wahlrechts zu erreichen. Nur einen Teil freilich, und die Zukunft wird lehren. daß wir nicht eher raſten, bis aus dem Teil ein Ganzes geworden iſt. mir Serben vorzügliche „Aber als erzählte, daß Ihr ſogenannter Jugendfreund, der Herr von Radeck, den Abſchied nimmt und nach Amerika geht, da ſchöpfte ich Hoffnung. Du haſt ſie nicht unterſchätzt, ſagte ich laſſen“, brachte er endlich mühſam hervor. nicht einer ſo haltloſen, weißt ja jetzt, daß ſie Lola, ich bin reich, ſehr mir; ſie iſt klug und beſonnen genug, ſinnloſen Neigung nachzugeben— ſie ein ganz armes Mädchen iſt— ich aber, reich—“ Ein leiſer Laut der Entrüſtung klang von Lolas Lippen. Dann ſagte ſie unendlich verächtlich:„Und Sie würden ſich an einer Frau genügen laſſen, die Sie nur Ibres Geldes wegen heiratet?“ Der Mann machte eine ungeſtüme Bewegung, Fanny börte das Klirren ſeiner Sporen, als er beftig einen Schritt näher an das Fenſter trat. „Wenn Sie die Frau wären— demſelben heiſern, leidenſchaftlichen Flüſtertone. Sie dann doch beſitzen— und Lola— „Ich muß Sie bitten, Herr Rittmeiſter von Biſſich, mich nicht mit meinem Vornamen anzureden! Und dann haben Sie wohl die Güte, mir den Weg zur Türe freizugeben— ich glaube, wir haben einander nichts mehr zu ſagen!“ Wie hochmütig dieſe klare, kalte Mädchenſtimme klingen konntel“ Fanny vernahm deutlich, wie der wilderregte Mann im Salon die Zähne knirſchend aufeinander preßte. „Wie Sie befeblen, mein gnädigſtes Fräulein!“ ſagte er nach einer kleinen Pauſe laut und böhniſch;„ich bin zwar überzeugt, dat Sie bald genug bereuen werden— „Das halte ich für ausgeſchloſſen, Herr von Biſſich!— Sie wollen entſchuldigen, wenn ich Sie jetzt bitte, mich zu verlaſſen — meine Verwandten können jeden Augenblick eintreten und beabſichtigen, eine wichtige Beſprechung mit meinen Geſchwiſtern und mir bier abzubalten— ach Fanny, da bist Du ja“ Die letzten Worte wurden von einem er, eichtern den Auf⸗ atmen begleitet. Fanny war auf die Schwell! des Zimmers ja, Lola!“ ſagte er in „Ich würde ich habe Sie ſo wahnſinnig lieb. getreten und ging jetzt mit einer höflichen Verbeugung an dem Rittmeiſter vorbei auf ihre Schweſter zu. In dem jungen, lieb⸗ lichen Geſicht lag ein harter, ſcharfer Zug, der noch vor einer Viertelſtunde darin gefehlt hatte. „Ich glaube, Tante Erdmuthe ſucht Dich bereits“, ſagte ſii kühl und völlig unbefangen. Lola ſah ihr dankbar ins Geſicht, aber ſie erſchrak faſt vor dem eiskalten Blick, der ſie aus den Augen der jüngerer Schweſter traf. f Biſſich war bis zur Türe zurückgewichen. Er ergriff ſeinen Helm, der auf einem Stußle in der Nähe ſtand, machte Fann. eine tadelloſe Verbeugung und ſagte mit rubiger Höflichkeit:„Die Damen entſchuldigen mich gütigſt— ich muß zum Dienſtl“ Er verbeugte ſich abermals und ging. Fanny ſah ihm mit brennenden Augen nach. Dann wandte Sie ſich zur Schweſter, die in trübes Sinnen verſunken am Fenſter ſtehen geblieben war, und ſagte kalt:„Findet denn der hochlöbliche Familienrat noch nicht bald ſtatt? Ich habe meinem Vormund und Euch eine wichtige Mitteilung zu machen!“ Fünftes Kapitel. Der große Salon war heute der Schauplatz wichtiger, ja einſchneidend bedeutungsvoller Unterredungen. Die Auseinander- ſetzung zwiſchen den Kindern des Verſtorbenen und ſeinem einzigen Bruder, den er ihnen zum Vormund und Berater beſtimmt hatte dauerte faſt ſchon eine Stunde, und noch war der Major a. D. Freiherr Hugo von Machingen nicht fertig mit ſeinem Redefluß. Er ging lebhaft geſtikulierend im Zimmer auf und ab und ſtrich den eisgrauen Schnurrbart in die Höhe, oder fuyr ſich mit der Hand aufgeregt durch das ſpärliche, borſtige Haar. Von Zeit zu Zeit blieb er vor dem Lehnſtuhl ſtehen. in dem die alte Gräfin von Breitenbach kerzengerade und regungslos ſaß, und ſtieß fauchend ein:„Ja, was ſagen Sie bloß dazuk“ heraus. Die Stiftsdame neigte dann jedesmal würdevoll das Haupt mit der ſchwarzen Schneppenhaube und faltete mit einem Seufzer die Hände feſt:? um ihr Taſchentuch.(Fortsetzung folat.) Politiſche Rundſchau. :: Die Nordſeefahrt des Kaiſers. Ein engliſches Blatt, „Daily Chronicle“, hat, angeblich aus zuverläſſiger Quelle, die Meldung gebracht, daß die letzte Nordſee⸗ fahrt des Kaiſers mit den Angriffen im Zuſammenhang ſtehe, die im Reichstage gegen die Verwaltung der kaiſer⸗ lichen Werften gerichtet worden ſeien, und der Kaiſer habe ſich, wie das Blatt ſich liebenswürdig ausdrückt. perſönlich einen Einblick in die korrupten Ver⸗ hältniſſe auf den kaiſerlichen Werften verſchaffen wollen. Das halbamtliche Depeſchenbureau erfährt von maßgebender Stelle, daß an dieſer Behauptung kein wahres Wort iſt, und daß die„zuverläſſige“ Quelle die ganze Nachricht frei erfunden hat. i Die„reifen Männer“ des Herrn Paaſche. Bei den Straßenkundgebungen in Halle ſind am Dienstag abend in Halle nach der„Saale-Ztg.“ 54 Perſonen ver- haftet worden. Ein Viertel davon iſt noch nicht 18 Jahre alt. Bei der Durchſuchung der Verhafteten wur⸗ den allerlei Waffen vorgefunden. Einem Setzerlehrling wurde ein Rapier abgenommen, das der romantiſche Jüng— ling an der Spitze hübſch blank geſchliffen hatte. Andere trugen an Darmſaiten oder Riemen, am Handgelenk be— feſtigt, ſchwere kantige Schraubenmuttern, eine ganz ge— fährliche Waffe. 516 Die Betriebseinnahmen der preußiſch⸗heſſiſchen Staatseiſenbahnen haben im Februar 1910 gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres im Perſonenverkehr 4 Millionen Mark gleich 13,02 v. H., im Güterverkehr 6,3 Millonen gleich 6,63 v. H. mehr, insgeſamt nach Abzug einer geringen Mindereinnahme aus ſonſtigen Quellen 10,2 Mill. Mark gleich 7,49 v. H. mehr be⸗ tragen. Die Zahl der Sonn- und Werktage war in beiden Jahren gleich. Parlamentariſches. ? Die Juſtizkommiſſion des Reichstags trat am Donnerstag morgen vor Beginn der Plenarſitzung zu einer Sitzung zuſammen und erledigte das zweite Buch der Strafprozeßnovelle über das Verfahren in erſter Inſtanz. ? Der Reichstag beendigte am Mittwoch in ſpäter Stunde die zweite Leſung des Etats. In erſter und zweiter Beratung wurde ferner der Entwurf einer Ergänzung des Beſoldungsgeſetzes, das die Veterinäroffi⸗ ziere in das Geſetz einbezieht, debattelos angenommen, ebenfalls in zweiter Leſung en bloe angenommen wurde das Reichskontrollgeſetz. Angenommen wurde eine Reſo⸗ lution Baſſermann(ntl.), die eine Kommiſſion von Ab⸗ geordneten und anderen Sachverſtändigen fordert zur Auf⸗ ſtellung von Grundſätzen über eine kaufmänniſche Lei⸗ tung und Verwaltung der Reichsbetriebe und über eine klare Ueberſicht über den Vermögensſtand in dieſen Be— trieben. Eine weitere Reſolution Baſſermann wurde an— genommen, die ein Geſetz über die Verwaltung der Ein— nahmen und Ausgaben des Reichs und über die Befug⸗ niſſe des Rechnungshofes verlangt. Europäiſches Ausland. England. * Der Liberalismus ſteht wiederum vor dem Zu— ſammenbruch. Die iriſchen Nationaliſten ſind empört über den Beſchluß der Regierung, das Budget 1910-1911 dem Unterhauſe vorzulegen, bevor das Oberhaus ſich über die Unterhausbeſchlüſſe geäußert hat, durch welche das Vetorecht der Pairskammer eingeſchränkt werden ſoll. Der Nationaliſtenführer John Redmond hielt in New⸗ caſtle eine Rede, in welcher er die Schwäche und Inkon⸗ ſequenz der Regierung heftig tadelte. Die iriſchen Natio- naliſten, ſo erklärte er, würden für das Budget nur dann ſtimmen, wenn die Vetovorlage endgiltig an⸗ genommen ſein würde. Mit platoniſchen Reſolutionen gäben ſich die Irländer nicht zufrieden. Allgemein herrſcht die Auffaſſung, daß es zu Neuwahlen kommen wird. Und dann——— 7 Belgien. * In der belgiſchen Hauptſtadt Brüſſel wird von of⸗ fiziöſer Stelle verſichert, daß die kleine belgiſch⸗preu⸗ ßiſche Grenzortſchaft Neutral⸗-Moresnet, die zum Teil preußiſch, zum Teil belgiſches Gebiet iſt, in allernächſter Zeit vollkommen belgiſches Territorium wer— den ſoll. Die dreitauſend Bewohner ſollen ſich mit einer Majorität von neunzig Prozent für die Annektierung durch Belgien ausgeſprochen haben.. Das Aequivalent für dieſe Gebietsabtretung an Belgien ſoll in territorialen Konzeſſionen an der oſtafrikaniſchen Grenze beſtehen. Bis jetzt iſt aber noch keine Einigkeit über die Regelung der Kongooſtgrenze zwiſchen den beteiligten Mächten Eng⸗ land, Deutſchland und Belgien herbeigeführt worden. Die internationale Grenzkommiſſion, die nach einer Unter— brechung von mehreren Wochen in Brüſſel ihre Arbeiten wieder aufgenommen hatte, iſt nur einen Tag zuſammen— geblieben und hat ſich wiederum vertagt. Bulgarien. * Die Liebesaffäre der Ruſtſchuker Türkin zieht weitere Kreiſe. Mittwoch nachmittag hielten die Sofioter Stu⸗ denten ein Proteſtmeeting wegen der Ruſtſchuker Ereig⸗ niſſe ab, zu dem ſich mehrere tauſend Teilnehmer einge⸗ ſunden hatten. Die in der Verſammlung auftretenden Redner verurteilten mit ſcharfen Worten das Vorgehen der Regierung und des Militärs. Nach dem Meeting zogen die Demonſtranten unter Vorantragung zweier Totenſchädel durch die Hauptſtraßen der Stadt. Auf dem Platze vor dem Königspalais wurden ſie von be⸗ rittenen Poliziſten aufgehalten und ſchließlich mit Auf⸗ bietung der geſamten Garniſon von Sofia auseinander- getrieben, wobei die Polizei zahlreiche Verhaftungen vor⸗ nahm. Später ſammelten ſich die Demonſtranten in ver⸗ ſchiedenen Straßen von neuem an. Die Kavallerie zog blank und jagte die Menge mit flachen Hieben ausein⸗ ander. Hierbei wurden zahlreiche Perſonen ver⸗ wundet. Die Demonſtrationen dauern fort. Der Ver⸗ kehr iſt vollſtändig unterbrochen. In allen Straßen zir⸗ kulieren ſtarke Abteilungen von Militär. Die Volks- menge verlangt den Rücktritt des Miniſteriums. Amerika. * Vereinigte Staaten. * Ein japaniſch⸗amerikaniſches Abkom⸗ men über Oſtaſien, das iſt die neueſte Senſation der Newyorker Preſſe unmittelbar nach dem Kriegsruf gegen Japan, den der Bankier Schiff hat erſchallen laſſen. Wie aus Newyork gemeldet wird, will der Korreſpon⸗ dent der„Newyork Herald“ in Waſhington von angeblich beſter Quelle erfahren haben, Japan habe der amerika⸗ niſchen Botſchaft in Tokio Vorſchläge zur Weitergabe an das Staatsdepartement übermittelt. Dieſe zielten dar⸗ auf hin, eine Verſtändigung zwiſchen Japan und den Ver⸗ einigten Staaten zu erreichen, ſo daß beide Länder zu⸗ ſammen im fernen Oſten eine vorherrſchende Rolle ſpielen würden unter Aufrechterhaltung des Prinzips der offe⸗ nen Tür und unter gleichzeitiger Garantie der gleichen Behandlung des Handels aller Stationen. Deutſcher Reichstag. :: Berlin, 16. März. Im Reichstag wurde am Mittwoch die Beratung über den Etat des Auswärtigen Amtes beim Kapitel Staats⸗ ſekretär fortgeſetzt. Von verſchiedenen Rednern wurde die Haltung der Regierung in der Mannesmann⸗Angelegen⸗ heit gebilligt. Der Reichskanzler erklärte, daß das Berggeſetz, auf das ſich die Brüder Mannesmann ſtützten, den Forderungen der Algecirasakte nicht entſpreche. Er wies dann einen Vorwurf des Abg. Liebermann v. Son⸗ nenberg(wirtſch. Vag.), wer ſich auf das Auswärtige Amt verlaſſe, ſei verlaſſen, als eine Ungehörigkeit zurück. Abg. Arning(nktl.) trat für die Mannesmannſchen An⸗ ſprüche ein. Abg. Gothein(fſchr. Bp.) billigte den entſchiedenen Widerſtand Oeſterreichs gegen die Belaſtung der Elbſchiffahrt durch Abgaben. Zum Schluſſe erledigte das Haus den Etat des Reichsſchatzamtes und verſchiedene kleinere Etats. Dann vertagte ſich das Haus auf morgen. :: Berlin, 17. März. Im Reichstage fand heute die dritte Leſung des Etats ſtatt. Abg. v. Gamp(Rp.) mahnte im Auftrage der Budgetkommiſſion in der Verwaltung zur Verminderung von Etatsüberſchreitungen, zur Verminderungen der Be amten, des Luxus bei Beamten. Abg. Frhr. v. Hert⸗ ling(Ctr.) ſprach den dringenden Wunſch aus, daß keine Ausgaben beſchloſſen werden, für die nicht die Deckung vorhanden iſt. Mehreinnahmen ſollen zur Til— gung der Reichsſchuld verwendet werden. Die Abg. b. Richthofen(konſ.) und Ledebour(Soz.) erklärten ſich mit dieſen Grundſätzen einverſtanden. Der ſozial⸗ demokratiſche Redner bezeichnete dabei die preußiſche Wahlrechtsvorlage als Wechſelbalg, geeignet für das Ra⸗ ritätenkabinett ſtaatsrechtlicher Mißgeburten. Nach Er⸗ klärungen der Abgg. Paaſche(Ntl.) und Wiemer (fortſchrittliche Vp.), daß ihre Parteien gegen eine ge⸗ ſetzliche Bindung der Matrikularbeiträge ſeien, wurde die Generaldebatte geſchloſſen. Der Etat des Reichskanzlers wurde ohne Erörterung, der Etat des Auswärtigen Amtes nach Ablehnung des Antrags auf Wiedererhöhung des geheimen Fonds genehmigt. Bei Gelegenheit der Be— ſprechuna des Etats des Reichsamts des Innern nahmen ſich die Abgg. Becker⸗ Arnsberg(Etr.) und Voge! (Ntl.) der von der Schwerinduſtrie bedrohten reinen Stahlwerke an. Abg. Dr. Maher⸗ Kaufbeuren(Ctr.) brachte zur Sprache, daß die großen Petroleumgeſell— ſchaften durch die ihnen gewährten Transporttarifver⸗ günſtigungen die Detailliſten beeinträchtigen. Abg. Dr. Südekum(Soz.) wünſcht eine Regelung der hygie⸗ niſchen Verhältniſſen in den Arbeitsſtätten. Staatsſekre⸗ tär Delbrück ſtellte die Erledigung des Hausarbeits⸗ geſetzes für dieſe Seſſion in Ausſicht. Bei der Beratung des Militäretats gab der bayeriſche Militärbevollmächtigte dem Abg. v. Oldenburg die Erklärung ab, daß in der bayeriſchen Kammer kein Wort gefallen ſei, das den Abgeordneten verletzen könne. In der Debatte, die ſich an dieſe Erklärung knüpfte, wurde Abg. v. Olden⸗ burg(konſ.) zur Ordnung gerufen. Beim Marineetat kam es zu einer lebhaften Auseinanderſetzung zwiſchen Abg. Severing(Soz.), Erzberger(Ctr.) und dem Staatsſekretär v. Tirpitz. Der Staatsſekretär erklärte ſchließlich, daß die Axheiterentlaſſungen nicht auf die Etatsabſtriche zurückzuführen ſeien. Beim Kolonialetat bat Abg. Erzberger(Ctr.), vor Neuregelung des Ver⸗ hältniſſes zur Kolonialgeſellſchaft noch einmal den Reichs⸗ tag anzuhören. Der Kolonialetat wurde genehmigt, eben⸗ ſo die Etats des Reichseiſenbahnamtes, der Reichsſchuld, des Rechnungshofes und des Invalidenſonds. Beim Poſt⸗ etat ſprach der Abg. Scheidemann(Soz.) von dem er⸗ bärmlichen Syſtem der Poſtverwaltung, wofür er ſich einen Ordnungsruf holte, und dann noch einen zweiten, als er ſeine Aeußerung wiederholte. Der Poſtetat wurde dann genehmigt, ebenſo die Etatsreſte, und ſchließlich der Etat in ſeiner Geſamtheit. Vei der Geſamtabſtimmung ſtimmten die Sozialdemokraten wie immer gegen den Etat. Zum Schluß kam man nochmals auf die Affäre Olden⸗ burg zurück, die Linke erklärte, jeden Verkehr mit Herrn v. Oldenburg abſchneiden zu müſſen, worauf Herr v. Olden⸗ burg bemerkte, er ſtehe den Herren jederzeit zur Ver⸗ fügung. Dann wünſchte der Präſident den Abgeordneten ein frohes Oſterfeſt. Nächſte Sitzuna am 12. Avril. Aus Stadt und Land. * Theaterbrand in Bad Ems. Das kleine Kurtheater in Ems iſt am Donnerstag mitſamt ſeinem ganzen Inven⸗ tar ein Raub der Flammen geworden. Vormittags gegen 11 Uhr brach in den benachbarten Hinterräumen des„Kaiſercafee“ ein Brand aus, der durch den ſcharfen Weſtwind, der hier ſeit einigen Tagen herrſcht, raſch an Ausdehnung gewann und auf das Kurtheater übergriff. Obgleich die freiwillige und die Pflichtfeuerwehr ſofort zur Stelle waren, konnte nicht mehr vrhindert werden, daß das Theater mit all ſeinen Requiſiten ausbrannte. Erſt nach zweiſtündiger Tätigkeit gelang es, den Brand zu löſchen. Das dicht bei dem Theater liegende Hotel „Metropole“ blieb unverſehrt. Der Leiter des Kurthe— aters iſt Direktor Steingoetter aus Gießen. Schauſpieler warne noch nicht anweſend, da die Saiſon in Ems erſt am 1. Mai beginnt. Ueber die Urſache des Brandes iſt noch nichts bekannt. 5 ** Automobilunglück im Nebel. Bei dichtem Nebel ſtürzte ein Automobil mit fünf Herren auf dem Marsden— Moor bei Huddersfield in der Umgebung Londons über einen Abhang 50 Fuß tief ab. Zwei Herren blieben ſchwer verletzt liegen, die übrigen drei waren imſtande, Hilfe herbeizuholen. Die Verletzten wurden in ein auf dem Moor gelegenes Haus geſchafft. * Tumültſzenen in einer Spiritiſtenverſammlung. Im ſtädtiſchen Ausſtellungspalaſt in Dresden nahmen Hun⸗ derte von Perſonen, unter denen ſich viele Frauen be⸗ fanden, an einem Vortrage teil, den der Vorſfitzende des Deutſchen Spiritualiſtenbundes, Keſſemeier, über das Thema:„Es gibt ein Fortleben nach dem Tode!“ hielt. Der Redner kam mit Lichtbildern ans dem Geiſterreiche. Auf photographiſchen Plakten bemerkte man angebliche Geiſtergeſtalten engros. Anweſende Photographen klärten aber das große„Geheimnis“ auf und nun brach ein Entrüſtungsſturm unter den Hunderten los. Unge⸗ heurer Tumult erfüllte den bis auf den letzten Platz gefüllten Saal. Das Publikum pfiff und ſchrie. Hunderte von Damen und Herren erſtürmten das Podium, um den Geiſterbeſchwörer beim Kragen zu nehmen. Der hatte ſich aber ſchleunigſt aus dem Staube gemacht. Beim Untergang des Dampfers„Prinz Wilhelm II.“ haben 15 Paſſagiere und 39 Mann der Be⸗ ſatzung den Tod gefunden. Auf der Late der Paſſagiere kommen nachſtehende vier deutſche Namen vor: E. Reichel⸗Herrnhut, T. Vogler⸗Hamburg, S. Hoerle⸗ mann⸗Weſel und R. Radebach-Hamburg. Man nimmt an, daß der Dampfer infolge einer Keſſelexploſion unter⸗ gegangen iſt. Ein Gerücht will wiſſen, daß das Schiff. obgleich es erſt im Jahre 1890 gebaut wurde, nicht ſee⸗ tüchtig war. * Neues Hochwaſſer in Frankreich. Aus Toulon wird gemeldet: In den tiefer gelegenen Stadtvierteln ſind Ueberſchwemmungen eingetreten, welche be— reits große Verheerungen angerichtet haben. Zahlreiche Wohnungen ſtehen unter Waſſer, eine Schule iſt einge⸗ ſtürzt und zwei Kinder ſind umgekommen. Das Waſſer ſteigt rapid. Man befürchtet ernſte Unglücksfälle. Im Rhonegebiet gehen ſeit einigen Tagen ſtarke Regengüſſe nieder. Die Rhone und ihre Nebenflüſſe ſteigen ſchnell und überſchwemmen bedeutende Landſtrecken. Auf den Fluren und Feldern iſt ein ſehr erheblicher Schaden an— gerichtet worden. Die landwirtſchaftlichen und Weinbau⸗ arbeiten erleiden erhebliche Unterbrechungen. 1 „Ein monumentales Waſſerwerk. Soeben wurde in Liverpool eine Anlage vollendet, die einen großen Triumph der Technik bedeutet. Der Prinz von Wales legte den Schlußſtein zu den Waſſerwerken von Liverpool. Die Arbeiten haben dreißig Jahre ge⸗ dauert und ſechzig Millionen Mark gekoſtet. Jetzt iſt das Werk fertig und der Stadt Liverpool ſtehen täglich 54 Millionen Liter Waſſer zur Verfügung. Um dieſe Rieſen⸗ menge Waſſer aufzuſtauen, iſt ein großer Damm gebaut worden, der zwei Bergrücken miteinander verbindet. In das ſo geſchaffene Baſſin ergießen ſich drei Flüſſe, die Vyrnwy, Lownwy und Marchnant. Die Zuleitung der Vyrnwy geſchieht durch einen 68 Meilen langen Tunnel. Eine förmliche Selbſtmordepidemie iſt in der ruſſi⸗ ſchen Hauptſtadt ausgebrochen und erregt dort erklärlicher⸗ weiſe großes Aufſehen. Drei junge Mädchen haben ſich gemeinſchaftlich mit Zyankali vergiftet, zwei Schwe⸗ ſtern Calmanſon aus Minsk, von denen die eine Schüle⸗ rin am Konſervatorium, die andere Studentin der höhe— ren Frauenkurſe war, und deren 15 jährige Freundin, die Gymnaſiaſtin Marie Lurje. Urſache der Tat iſt Lebensüberdruß. Außerdem haben ſich in verſchiedenen Stadtteilen ſechs Frauen und zwei Männer ver⸗ giftet. * Fünf Minuten Pauſe. Bei einer Theaterauffüh⸗ rung in einer kleinen Stadt in der Nähe von Lodz er— eignete ſich unlängſt ein amüſanter Zwiſchen⸗ fall. Das Spiel war in vollem Gange, als ſich in einer der erſten Parkettreihen ein Herr erhob und ausrief: „Bitte die Vorſtellung für kurze Zeit zu unterbrechen, ich muß den Saal für fünf Minuten verlaſſen!“ Sprach's und eilte ſpornſtreichs von dannen, während der Direktor, der den Herrn als den reichſten Kaufmann des Orts kannte, ſofort den Vorhang fallen ließ. Nach kurzer Zeit erſchien der Herr wieder im Saal, und die Vorſtellung wurde fortgeſetzt. Das Publikum aber gab keinerlei Zeichen des Unmuts über dieſe Störung zu erkennen. Als der Vorhang zum letzten Mal gefallen war, begab ſich der Kaufmann auf die Bühne und überreichte dem Direktor zum Dank für ſein Entgegenkommen und als Gegen⸗ leiſtung für die Störung fünfzig Rubel. ** Ich bin ein Dieb. Aus Newyork wird gemeldet: Der vielfache Millionär Fell erklärte vor einigen Tagen in einer philantropiſchen Verſammlung zum größten Er⸗ ſtaunen der Anweſenden, daß alle großen Millio⸗ näre Diebe ſeien.„Auch ich bin,“ ſo rief der Herr Fell aus,„ein Dieb, denn ich beſtehle das Publikum. Aber dies iſt unter den bisherigen Handelsbedingungen in der Welt unvermeidlich!“ Der Redner verurteilte in ſcharfen Worten die protektioniſtiſchen Tarife, welche nur zugunſten der Truſts und Monopole gemacht worden wären, unter denen das Volk jedoch ſchwer leide. Fell iſt, obgleich er ſich als Dieb bezeichnet, den verſchieden⸗ artigſten Wohltätigkeitswerken ſehr zugänglich. Er zahlt viele Unterſtützungen, u. a. auch an die Armenkolonie, welche von ihm in den Vereinigten Staaten ins Leben ge⸗ rufen worden iſt. Er hat erſt unlängſt eine Summe von 10 000 Dollar für eine ähnliche Wohltätigkeitseinrichtung in London geſtiftet. 5 1 7** Süffracerteff afff der Dampfſpritze. Die Londoner Fruuenrechtlerinnen verfielen am Donnerstag auf eine vriginelle Idee, um für eine Verſammlung in der Albert⸗ Halle Reklame zu machen. Sie mieteten eine Dampf⸗ ſpritze und fuhren damit, als Feuerwehr verklei⸗ det, durch die Straßen des Weſtends. Die Maſchine war feſtlich dekoriert, und die Führerin Miß Douglas ſowie ſechs andere Suffragetten, die darauf ſtanden, trugen mit Ausnahme des Rockes die regelrechte Feuerwehruniform mit Helm und Axt. Auf das ſchrille Glockenſignal der Dampfſpritze ſtand der ganze Rieſenverkehr des Weſtends inſtinktiv ſtill, um ſie vorüberfahren zu laſſen; ſelbſt die Poliziſten fielen der Komödie zum Opfer und ſchufen dienſteifrig Platz für die verkleideten Suffragetten, die ſie zu ſpät erkannten. Dieſe erhielten ſo eine großartige Reklame. Fünfzig Suffragetten folgten der Spritze zu Fuß auf derſelben Route. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Das Schwurgericht in Harzburg verurteilte den Be⸗ ſitzer des Harzburger Hotels National, Hermann Buch⸗ heiſter, wegen Brandſtiftung zu fünf Jahren Zuchthaus. ſeine Frau zu vier Jahren Zuchthaus. Auf der Höhe von Mellneraggen gegenüber Memel iſt ein Bommelsvitter Boot mit drei Dorſchfiſchern ge⸗ kentert. Die Leichen der Fiſcher, wie auch das Boot. wurden an Land getrieben. Ein Kinematographenbrand verurſachte in Oth(Lothringen) eine Panik. Der Wirt ließ ſofort alle Türen öffnen, ſo daß niemand erheblich verletzt wurde. Wie aus Krasnojarsk gemeldet wird, iſt im dortigen Olgabergwerk eine große Quantität Dynamit, angeb⸗ lich zwei Zentner, explodiert. Das Bergwerk iſt vollſtändig demoliert. Ob und wie viele Men⸗ hen dabei ums Leben gekommen ſind, iſt bis jetzt noch icht ſeſtgeſtellt. Aus Südweftdeutſchland. — Zweibröcken, 18. März. Ein Monſtreprozeß, in dem ſich nicht weniger als hundertdrei Angeklagte zu vearn osten hatten. beſchätbate das Landgericht in Zwei⸗ Tunnel. er ruſſi⸗ lärlicher⸗ en haben i Schwe⸗ 1 der höhe⸗ Freundin nen. Als ſich der Direktor Gegen⸗ ume bon nrichtung 1 Be⸗ N guch⸗ gthaus, Memel en ge⸗ Boot. folonie, eben ge⸗ hte in ort all wurde dortigen nge 15 u 7 it el g hon⸗ Nen e 0 0 aht 1 ge brücken. Angeklagt waren der Wirt M. Stoll aus Pir⸗ maſens und die Automatenhändler J. Kinchel und J. gland aus St. Ingbert und hundert Wirte aus Pirma⸗ ſens wegen verbotenen Glückſpiels und Beihilfe dazu durch Lieferung oder Betrieb von Geldautomaten. Die Ver⸗ handlung endete mit der Verurteilung von vier Ange⸗ klagten zu je einem Tag Gefängnis. Die neunundneunzig übrigen Angeklagten wurden freigeſprochen. — Mannheim, 18. März. Der Schloſſer Wilhelm Eickelbaum aus Mannheim, der vor einiger Zeit auf eine Verkäuferin, die nichts mehr von ihm wiſſen wollte, ein Revolverattentat verübte und ſich dann ſelbſt einen Schuß in den Mund beibrachte, war nach feiner Entlaſſung aus dem Krankenhaus nur kurze Zeit im Gefängnis inhaftiert. Der Gerichtsarzt hatte Zweifel an ſeiner Zu⸗ rechnungsfähigkeit. Dieſe Zweifel haben ſich als gerecht⸗ fertigt erwieſen. Am Donnerstag verfiel der junge Mann in Wahnſinn und mußte dem Irrenhaus übergeben werden.: — Frankfurt a. M., 18. März. Der ikfurter Schützenverein feiert in dieſem Jahre ſein golbenes Ju- biläum. In der letzten Hauptverſammlung wurde be— ſchloſſen, aus dieſem Anlaß ein großes achttägiges Jubi⸗ Häumsfeſtſchießen auf den bürgerlichen Schießſtänden in der Zeit vom 14. bis 19. Auguſt abzuhalten, dem am 8. Oktober, dem Gründungstag, im Palmengarten eine akademiſche Feier und die Ueberreichung und Weihe der von den Damen des Frankfurter Schützenvereins ge⸗ ſtifteten Fahne folgen wird. Zum Preisſchießen erwartet der Verein ſehr große Beteiligung. Für das 1912 in Frankfurt ſtattfindende Deutſche Bundesſchießen bewilligte die Verſammlung für den Garantiefonds eine Zeichnung von 50 000 Mark. — Darmſtadt, 18. März. Der Darmſtädter Milchkrieg ſcheint mit einem Sieg der Konſumenten zu en⸗ digen. Wie man hört, wurden die Produzenten in ihrer letzten Verſammlung uneinig, da der Pächter der Hof⸗ meierei, welcher ſeither täglich ca. 2500 Liter Milch der Großproduzenten in Empfang nahm und zu Butter verarbeiten ließ, ein ſchlechtes Geſchäft machte, da er für die Butter nicht hinreichend Abnehmer fand, zudem die Qualität beanſtandet wurde. Auch eine ganze An⸗ zahl kleiner Produzenten wollen ſich nicht mehr länger hinhalten laſſen, da ſie nicht wiſſen, wohin ſie mit ihrer Milch ſollen und auch der Einnahme-Ausfall ihnen be⸗ trächtlichen Schaden bringt. Seit einigen Tagen kommen daher bei den Darmſtädter Sammelſtellen große Mengen Milch zuſammen, ſodaß alle Händler vollauf befriedigt werden können. Aus Nah und Fern. — Heppenheim, 18. März. Unſer Kreis-O bſtbau⸗ verein zählt, obwohl keine 5 Jahre alt, doch beinahe 1700 Mitglieder. Im letzten Geſchäftsjahre wurden 37 Vorträge und Gemarkungsrundgänge, ſowie zwei Obſt- und Gemüſever⸗ Mannheim staunt über die Eine Riesenauswahl Anz ge von den ein- fachsten bis zu den neuesten Gebilden der Mode habe ich in der sorgfältigsten Weise zusammengestellt und glaube sicherlich, dem verwöhntesten Geschmac kRechnung getragen zu haben. 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Hiernach erhalten die 200 älteſten Ortsbürger, wenn ſie verheiratet ſind und hier wohnen, je dreieinhalb Meter Buchenſcheitholz und anderthalb Meter Buchenknüppel. Der Reinerlös aus der Waldſtreu wird an ſämtliche Ortsbürger verteilt. — Fahrenbach, 16. März. Bei der geſtrigen Bei- geordnetenwahl wurde der ſeitherige Beigeordnete Johannes Arnold 1. einſtimmig wiedergewählt. Gewiß ein ſicheres Zeichen, daß ſämtliche Bürger mit ihrem Gemeindevertreter während ſeiner 9jährigen Dienſtzeit zufrieden waren. — Mainz, 18 März. Schwere Enttäuſchung haben bei vlelen hieſigen Wirtſchaftsinhabern die Beſchluͤſſe einer Polizeikonferenz unter der Leitung des Dezernenten Beigeork⸗ neten Berndt bezüglich der Ausnahmen der„beſſeren“ Wirt⸗ ſchaften mit weiblicher Bedienung von der Verpflichtung, um 10 Uhr abends zu ſchließen, hervorgerufen. Es wurden nur wenige der bekannten großen Lokale ausgewählt, die auch ferner mit weiblicher Bedienung nach Velieben offen halten dürfen. Alle Wirtſchaftsinhaber werden von der Maßregel in Kenntnis geſetzt, damit ſie bis 1. April wählen können zwiſchen Verzicht auf weibliche Bedienung und Z'hnuhrſchluß. Es iſt ganz ohne Frage, daß in der nächſten Zeit viele ob. ſkure Kneipen geſchloſſen werden müſſen. Verantwortlich für die Redaktion: Wil helm Bingener, Viernheim Bodenöl.. p. Schopp. 0.20 Mk. Ist. Salatöl.. p. Ltr. 1.05 Mk. Fſt. Speiſeöl.. p. Ltr. 0.85 Mk. ferner tägl. friſche Tafelbutter Palmin u. Palmona Philipp Lahres 1. Woher stammidiese wunderdare Cewaſſ Das ganze Land ist erstaunt über die 9 Man abonniert jederzeit auf das ſchönſte undd billigſte Familien-Witzblatt Neggendorker-Zlätter München O Zeitſchrikt für Humor und Kunſt. Vierteljänrlich 1s nummern nur Nl. 3.—, bei direkter uſendung wöckentlich vom verlag M. 3.25 Abonnement bei allen Buchhandlungen und Poſtanſtalten. Verlangen Sie eine Gratis-probe- nummer vom berlag, Rüncken, Theatinerſtr. 41 Kein Beſucher der Stadt München ſollte es verſäumen, die in den Räumen der Redaktion. Theatinerſtraße 471 befindliche, äußerst intereſlante Aus- ſtellung von Originalzeichnungen der Meggendorker-Blätter zu beſicktigen. käglich geöffnet. eintritt für jedermann krei! . rr Düten und Beutel gute Qualitäten, in allen Größen und ſortiert in 5 ver- ſchiedenen Farben zu Fabrik⸗Preiſen ſtets zu haben in der Buchdruckerei von Wilh. Bingener Viernheim, Rathausſtraße. S eeeezezezere ren wunderbaren Caten, die Herr Mann vollbringt! Den Unheilbaren wird wieder Vertrauen eingeflößt. heit, mit der dieſer moderne Wundertäter Blinde und Klauen des Todes entreißt. ſchläge unentgeltlich zu geben. In allen Teilen des Landes werden Männer, Frauen, Aerzte und Prediger durch die von Herrn Mann bewirkten Erfolge in das größte Erſtaunen verſetzt. Herr Mann iſt der Erfinder der Radiopathie. Dieſer Herr bedient ſich weder der Medikamente, des Hyp⸗ notismus, noch der ſuggeſtiven Heilung, um ſeinen Kranken zu helfen, ſondern einer ſehr ſtarken phyſiſchen Kraft, in Verbindung mit magnetiſch zubereiteten Gegenſtänden, die die Grundbeſtand⸗ teile des Lebens und der Geſundheit enthalten. 3 In einer Unterhaltung, die ein Berichterſtatter mit Herrn Mann hatte, wurde er von dieſem veranlaßt, ſeine Leſer, die leidend find, oder in deren Familie ſich Kranke befinden, aufzufordern, Herrn Mann um Raf zu erſuchen. Gewiſſe Leute ſagen, daß ich eine göttliche Kraft beſitze, und daß meine Kraft eine Gabe Gottes ſei. Sie nennen mich himmliſchen Wundertäter, den Mann mit der geheimnisvollen Kraft. Man hat mit Unrecht dieſe Kraft einer übernatürlicher. Gewalt zugeſchrieben; ich bediene mich einer natür. lichen Kraft, die aber ſehr ſtark und wirkſam iſt, deren Gebrauch ich entdeckt habe, und deren therapeutiſche Wirkung unbeſtreitbar iſt. Ich füge noch hinzu, weil ich davon überzeugt bin, daß der Schöpfer mir den Vorteil, dieſe Entdeckung zu machen ſowie die⸗ ſelbe zu vervollkommnen, nicht gegeben hatte, wenn er nicht beabſichtigt hatte, daß ich mich der erwor⸗ benen Kenntnis für das Wohl der Menſchheit be⸗ dienen ſoll. Ich betrachte es alſo als eine heilige Pflicht, meine Entdeckung allen zunutze zu machen. Ich bitte Sie, allen Ihren Leſern zu ſagen, daß ſie mir vertrauensvoll ſchreiben können, wenn ſie krank ſind; ich werde vollſtändig unentgeltlich eine Dia⸗ gnoſe über ihren Fall anſtellen und ihnen erklären, wie ſie ſich, ohne ihr Haus zu verlaſſen, helfen “können. Wieſchwer die Krankheit auch ſein mag, wie J hoffnungslos der Fall erſcheinen mag, ich wünſche, daß ſie an mich ſchreiben, mir erlauben, ihnen zu raten, ich fühle, daß es mein Beruf iſt, Kranken zu helfen. Die in der mediziniſchen Fakultät durch die bewirkten Erfolge hervorgerufene Senſation war ſo groß, daß mehrere Aerzte beauftragt wurden, dieſe Ane zu prüfen und dieſelben, wenn möglich, genau zu ſtudieren un zu beſchreiben. Unter der Zahl der hierzu beauftragten Gelehrten befanden ſich zwei Aerzte von hohem Ruf: die Herren Doktoren W. H. Curtis und L. G. Doane. Nach eingehendem Studium erſtatteten dieſe hervorragenden Aerzte Bericht, daß die Erfolge zuverläſſig ſeien und überraſchender, als man zuerſt erwartete, und daß dieſelben der außerordentlichen Kraft, die Herr Mann beſitzt, zuzuſchreiben ſind. Die wunderbare Wirkſamkeit der Radiopathie hat einen derartigen Eindruck auf ſie gemacht, daß beide allen anderen Methoden entſagten und ſich erboten, Herrn Mann in dem von ihm unternommenen Werk beizustehen, und zwar im Intereſſe der Menſchheit. Erſt mit der Erfindung der Radiopathie wird die Arzneikunde zur vollſtändigen Lehre. Tauſende von Perſonen haben ſich bis heute die Methode des Herrn Mann zunutze gemacht; von dieſen waren die einen blind, die anderen taub und lahm. Eine große Zahl litt an Eiweiß⸗ krankheit und Neurafthenie, an Herzleiden, an Auszehrung und an anderen ſonſt für unheilbar gehaltenen Krankheiten, während noch andere an Nierenkrankheiten, Nervenſchwäche, Schlafloſigkeit, ge⸗ ſchwächter Verdauung, Neuralgie, Hartleibigkeit, Rheumatismus und gewiſſen Frauenkrankheiten und Beſchwerden aller Art und Beſchreibung litten. Wenn irgend welche Ausſicht vorhanden, übernimmt Herr Mann die Behandlung, ſogar von ſolchen, welche am Rande des Grabes ſtehen und jede Hoffnung aufgegeben haben. Diejenigen, die von ihrem Arzt verurteilt ſind und von allen als nr. G. NA. Mann, Abt. 1891, 48 Aerzte und Prediger erzählen ſtaunend von der Einfach⸗ Seine Ratſchläge ſind unentgeltlich für alle. Herzte ſuchen ſeine außerordentliche Kraft zu ergründen. G. A. 5 der Erfinder der Radiopathi zu Heilzwecken. Lahme mit Erfolg behandelt und zahlreiche Kranke den Dieſer Herr erbietet ſich, ſeine Rat⸗ unheilbar angeſehen werden, ſind durch die Radiopathie wiederum zur Geſundheit gelangt. So ſonderbar die Angelegenheit auch erſcheinen mag, iſt die Entfernung, welche Herr Mann von ſeinen Freunden trennt, kein Hindernis. Zahlreiche Perſonen, welche in großer Entfernung von Herrn Mann wohnen, ſind von ihm be⸗ handelt worden, ohne daß dieſelben ihren Retter je geſehen noch ihr Haus verlaſſen haben. Es iſt erſt kurze Zeit her, daß Herr John Adams in Blacksbury, welcher zwanzig Jahre lahm war, durch Herrn Mann ohne jede Operation mit Erfolg behandelt wurde. Ungefähr zur ſelben Zeit 4 wurde die Stadt Rocheſter durch die bei Herrn Wright, eines der älteſten Bürger dieſer Stadt, erzielten Erfolge in Erſtaunen ge⸗ ſetzt. Derſelbe war ſchon ſeit ziemlich langer Zeit faſt ganz blind. Herr John E. Neff aus Millesbury am Grauen Star auf dem rechten Auge leidend, erhielt ſein Augenlicht ohne Operation in kurzer Zeit wieder. Von Longsport kommt die Nachricht der erfolgreichen Behandlung von Frau Marie Eicher, welche lange Jahre an Taubheit litt. M. G. W. Sa⸗ wage aus Warren, ein gut bekannter Artiſt, taub und faſt blind, der infolge von Unglücksfällen ſchon einen Fuß im Grabe hatte, wurde wieder hergeſtellt und erlangte in kurzer Zeit durch die Behandlung des Herrn Mann ſeine phyſiſchen Kräfte wieder. Einige Zeugniſſe: Frau Ch. S. aus H. i. W. ſchreibt:„Von ſicherem Tode durch den Bruſt⸗ Plrebs gerettet, kein Arzt dachte an eine Rettung, und die mediziniſche Klinik ſtellte keine , ilfe in Ausſicht, nur durch die Hilfe des 2 Herrn Mann bin ich gerettet.“— Fräulein . M. N., S. i. S., lac„Bin von hochgradiger Mann Neuraſthenie körperlich als wie auch geiſtig befreit und beginne wieder ein neues Leben. Allen Leidenden rufe ich zu: Wendet Euch an Herrn Mann.“ Nur einige Wochen waren zu der Wiederherſtellung des Fräulein N. notwendig. Herr F. B. A. i. W. berichtet:„Seitdem ich ihre Medikamente ebrauchte, iſt mein Befinden ein vorzügliches, das Blaſen. und ervenleiden iſt vollkommen verſchwunden.“ Dieſer Herr iſt in ⸗ nur vier Wochen geheilt worden. Dasſelbe wird auch bei Ihnen erreicht werden.— Herr J. F., P., ſchreibt:„Vor vierzig Jahren konnte ich nicht hören, jeßt aber höre ich die Uhr laut ſchlagen.“ Herr Mann hat dieſes wunderbare Reſultat durch ſeine Be⸗ handlung erreicht. 8 Die Radiopathie hilft nicht nur bei gewiſſen Arten von Krank- heiten, ſondern ſie nützt gegen alle Krankheiten, wenn die verſchieden magnetiſch zubereiteten Tabletten, nach unſerer Formel präpariert, rechtzeitig benutzt werden. Aerztliche Kapazitckten ſind ſtets zum Zwecke der Konſultation anweſend. Wenn Sie krank ſind, es iſt einerlei, an welcher Krankheit Sie leiden, ſchreiben Sie Herrn Mann, beſchreiben Sie die Symptome, geben Sie an, wie lange Sie krank ſind, und er wird ſich ein Vergnügen daraus machen, Ihnen ein Verfahren zu beſchreiben, das Ihnen nützen wird. Dieſes koſtet Sie abſolut nichts, und Herr Mann wird Ihnen dazu ein Exemplar des wunderbaren Buches:„Wie man ſich ſelbſt und anderen helfen kann“ mitſchicken. Dieſes Buch erklärt, wie Herr Mann es anſtellt, die Kranken zu behandeln, und enthalt eine voll⸗ ſtändige Beſchreibung ſeiner Wundertaten. Dieſes Buch erklärt außerdem, wie es Ihnen möglich wird, ſich dieſe wunderbare Kraft anzueignen und für die Folge Kranke zu behandeln, die ſich in Ihrer Umgebung befinden. Sie werden nicht einen Pfennig zu bezahlen haben, um dieſes Buch zu erhalten. Schreiben Sie Herrn Mann, geben Sie ihm Ihre vollſtändige genaue Adreſſe und frankieren Sie Ihre Briefe mit einer 20⸗Pfg.⸗Briefmarte. Die Adreſſe iſt: rue du Louvre, Bote 92, Paris. Spezial-Angebote für Ostern! Aus meinem reichhaltigen Lager offeriere ich als im Preis e besonders Vorteilhaft: Jacken-Kleider aus gutem marineblauem und farbigem Kammgarn od. Tuch, sowie mod. grauen e u. schwarz-weiss karriert. Stoffen gefertigt.— Die höheren Preislagen setzen 75— 67— 95— 48 39— 32— 25— sich aus nur hocheleganten Costümes zusammen Mk.* 5 U U. U* U Garnierte Kleider 25 in allen modernen Stoffen in reizenden Farben Stellungen. Die neuesten rage 69— 58— 49— 43— 38— 32 Schwarze Frauen-Paletots e in Kammgarn, Tuch, Spitzen und Moirèe. In allen Grössen vorrätig. Selbst für 65 985 40 39 32 25 9. die stärksten Figuren sind richtig passende Sachen vorhanden. Mk. 1 Farbige Paletots 95 7 in den neuesten englischen sowie schwarz-weiss karrrierten Stoffen 35— 20— 24 8 2— 9— 7. 5 Mk. ö J 922 28 OStum-ROcke nur moderne Facons in schwarz, marineblau, schwarz-weiss sowie schönen 32— 25 19 5 1 8* engl. 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