ih d er. 1 tz 000 tz J 00 tz. 205 u J a. 00 26 75 gg. 2 rs . 2 Pig. 0 b 1 Gl es o el * Ru. Bu. N n. n. 00 N. 1 — 4 — — IV 50 76, ö etz 5 r. 80 e.. — 0* Ol 2 Viernhei Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: er Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Perbreitelle und geleſenſte Zeikung am hieſgen Plabe, daher heſtes und 80 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn; durch die Poſt Mk. 1.14 vierteljährlich. Acer. 20. hirfungsvolltes Inſertions- Organ. Gegründet 1884. Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit ⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die Z⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Weß fall. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle Wochenrundſchau. Dunkle Wetterwolken hängen am Horizonte, und auf aller Lippen ſchwebt die bange Frage: Wird aus dieſen unheilverkündenden Wolken das Unwetter ſich ent⸗ laden, wird es in Deutſchland zu einer Maſſenausſper⸗ rung der Bauarbeiter kommen, wie wir ſie bisher noch nie erlebt haben? In Berlin haben in der vergangenen Woche die Arbeitnehmerverbände zu dem Ultimatum der Arbeitgeber, dem Dresdener Vertragsmuſter vom 22. März dieſes Jahres mit ſeiner arbeiterfeindlichen Tendenz. Stellung genommen, und das Reſultat war: einſtim⸗ mige Ablehnung. Wenn trotz der finſteren Ent⸗ ſchloſſenheit, die aus dieſem Entſchluß der Arbeiter ſpricht. die Arbeitgeber der Arbeiterſchaft den Krieg erklären. dann würden ca. 400 000 Arbeiter mit 22 000 im Ar⸗ beitgeberbund Organiſierten in offener Fehde liegen. In Berlin, in Hamburg und in Oberſchleſien ſcheint die Rückſicht auf den durch die neuerdings eingetretene Be⸗ lebung der Bautätigkeit lockenden finanziellen Gewinn die Kampfesſtimmung der Arbeitgeber bereits weſentlich herabgeſtimmt zu haben. Man rechnet dort mit der Mög⸗ lichkeit einer friedlichen Einigung. Anders liegen die Dinge im Weſten. In verſchiedenen Gebieten haben hier die Arbeitgeber, ſoweit ſie dem Arbeitgeberverband ange⸗ hören, ihren Bauarbeitern zum 15. d. M. bereits ge⸗ kündigt. Zwar tritt die Kündigung dann nicht in Kraft. wenn bis zu dieſem Tage ein neuer Tarifvertrag im Baugewerbe zu ſtande gekommen iſt. Dafür ſind, wie die Dinge heute liegen, kaum Ausſichten vorhanden. Kommt es alſo zum offenen Kampfe, ſo ſind ſchwere Erſchütterungen des deutſchen Wirtſchaftskörpers die un⸗ ausbleibliche Folge.— In Preußen hat man am Don⸗ nerstag vergangener Woche die parlamentariſche Tätig⸗ keit wieder aufgenommen. Der Reichstag tritt erſt in dieſer Woche wieder zuſammen. Die Vorgänge in Italien haben in der letzten Woche mehr denn je die Aufmerkſamkeit der übrigen Länder in Anſpruch genommen. Zunächſt war es des deutſchen Kanz⸗ lers Romreiſe, die von der geſamten Welt aufmerkſam verfolgt wurde. Die Senſation kam aber dabei nicht auf ihre Koſten. Dafür ſorgte ein anderer, Theodore Rooſevelt, der frühere Präſident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, der in echt amerikaniſcher Selbſtge⸗ fälligkeit den Papſt zu brüskieren verſuchte. Das iſt ihm nun freilich nicht gelungen. Objektive Beobachter und Beurteiler des Zwiſchenfalles ſind zu der Anſicht ge⸗ kommen, daß der Papſt in vollem Rechte gehandelt hat und daß Teddy der blamierte— Amerikaner iſt. Frankreich und Rußland können ſich die Hand reichen nicht nur als Bundesgenoſſen, ſondern auch als Leidens⸗ genoſſen. Bei beiden herrſcht Korruption an allen Ecken und Enden. Einige Wenige, die um das Wohl des Landes ſich ſorgen, haben den Verſuch gewagt, den Augiasſtall zu reinigen. Ob's ihnen gelingen wird? Man bat allen Dienſtag, den 12. April 1010. Grund, die Frage zu verneinen. An die Quelle des Uebels, an diejenigen, die ihren mächtigen Arm über die Spitzbuben halten, traut man ſich nicht heran, das könnte zu gefährlich werden. Hals und Kragen riskiert ſo leicht niemand zum Wohle des Vaterlandes In England ſcheint die Kriſis nicht vor Ende Mai oder Anfang Juni einzutreten. Im Unterhauſe wurde die ſog. Guillotine-Reſolution eingebracht, die die Debatte über die Vetoreſolution auf fünf Tage beſchränkt. Eine weitere Guillotine-Reſolution ſoll bezüglich des Budgets eingebracht werden. Auf dieſe Weiſe hofft die Regierung, eine Abſchlagsbewilligung auf das Budget zu erhalten. Man will offenbar die Verhandlungen möglichſt kürzen. um das Haus noch in die ſonſt üblichen Frühjahrsferien ſchicken zu können. Auf dieſe Weiſe erzielt man eine Ver⸗ ſchleppung der Kriſis. Aus Amerika ſind allerlei beunruhigende Gerüchte gekommen. Die Vereinigten Staaten machen eine ſchwere wirtſchaftliche Kriſe durch. In Weſt⸗Pennſylvannien und in Indiania ſind 270 000 Bergarbeiter in den Streik ge⸗ treten. Darunter leidet natürlich das geſamte Wirtſchafts⸗ leben bedenklich.— Unter den ſüdamerikaniſchen Repu⸗ bliken droht ein Krieg auszubrechen. Peru hat ſich den Staaten Chile, Ecuador und Kolumbia gegenüber mehrere bedenkliche Grenzmanöver erlaubt, ſo daß ein Krieg zur Wahrſcheinlichkeit geworden iſt. Selbſtverſtändlich wird in einem Waffengange Peru den vereinten Anſtrengungen der drei übrigen Republiken unterliegen. In Afrika lenkte Abeſſinien, das Land der Berge. die Aufmerkſamkeit auf ſich. Die Gerüchte über„Tod und Leben“ des Negus Menelik haben ſich geradezu überſtürzt. Er ſcheint aber doch noch am Leben zu ſein, wenn man Gerüchte auf, daß Beſtrebungen im Gange ſind, die Kaiſe⸗ rin Taitu wieder ans Ruder zu bringen. Jedenfalls wird ſich der Thronwechſel nicht ohne ſchwere innere Wirren vollziehen. Neue Wahlrechtsdemonſtrationen in Berlin. bec Berlin, 11. April. Die Berliner Sozialdemokratie hat am Sonntag ihr langerſehntes Ziel erreicht; es haben mit polizeilicher Genehmigung die erſten öffentlichen Verſammlungen unter freiem Himmel ſeit dem Jahre 1848 ſtattgefunden. Die demokratiſche Vereinigung hatte bekanntlich vom Polizei⸗ präſidenten von Jagow die Erlaubnis zur Abhaltung einer öffentlichen Verſammlung im Humboldthain be⸗ kommen und ſofort nutzten die Sozialdemokraten die Situ⸗ ation geſchickt aus und traten an Herrn von Jagow mit demſelben Erſuchen heran. Der Polizeipräſident ſah ſich, nachdem einmal die Demokraten die Genehmigung er⸗ halten hatten, gewiſſermaßen gezwungen, nachzugeben, 26. Jahrgang. und ſo kamen denn am Sonntag gewaltige Maſſenver⸗ ſammlungen unter freiem Himmel zuſtande. Die am Samstag veröffentlichte Wettervorausſage lautete:„Etwas kühler, zeitweiſe heiter, jedoch unbe⸗ ſtändig mit einzelnen Regen- und Graupelſchauern und ziemlich friſchen nordweſtlichen Winden.“ Dieſes Wetter trat auch genau ein. Trotzdem zog eine ungeheure Menſchenmenge zu den einzelnen Verſammlungsorten, zum Treptower Park, zum Friedrichshain und zum Hum⸗ boldthain. Die Ordnung der Menſchenmenge war eine muſtergültige zu nennen. Der Aufmarſch zu den Ver⸗ ſammlungen geſchah in folgender Weiſe: Jeder Bezirk verſammelte ſich vorher in dem dafür beſtimmten Lokal und marſchierte von dort unter Führung ſeines Bezirks⸗ führers und der hierzu ernannten Ordner ſo frühzeitig ab, daß er pünktlich um 1 Uhr am Verſammlungsplatze eintraf. Die Ordner waren an einer roten Armbinde kenntlich. Die Polizei hatte anſcheinend keine Maßregeln getroffen. Man ſah in den Straßen nur die ſtändigen Poſten, und an den Verſammlungsorten erblickte man überhaupt keinen Schutzmann. Nur das Kgl. Schloß war polizeilich abgeſperrt. Im Humboldthain war die demo⸗ kratiſche Vereinigung verſammelt, ferner die ſozialdemo⸗ kratiſchen Bezirksvereine von Moabit, Pankow, Nieder⸗ ſchönhauſen, Reinickendorf, Tegel und Wilhelmsruh, im Friedrichshain die ſozialdemokratiſchen Bezirksvereine Schönhauſer Vorſtadt und Weißenſee, im Treptower Park die Bezirksvereine aller anderen Bezirke und Vororte. Nach oberflächlicher Schätzung haben an den Ver⸗ ſammlungen im ganzen 250 000 Menſchen teilgenommen. Die Teilnehmer in Treptow wurden allein auf 200 000 geſchätzt. An 10 Stellen des großen Treptower Parks waren mit rotem Tuch umkleidete Tribünen aufgeſtellt, von denen aus die Redner an die Verſammlung ſprachen. In ſämtlichen Reden wurde der Freude darüber Aus⸗ druck gegeben, daß die Sozialdemokratie Berlins durch ihr zähes Feſthalten an ihren Forderungen die polizeiliche Genehmigung zu dieſer Verſammlung erhalten habe. Das Verhalten der Polizei zeige, daß Regierung und Polizei nicht mehr den Mut beſäßen, wie vor knapp 6 Wochen, die Maſſendemonſtrationen zu verbieten. Dieſer Gang nach Damaskus habe der Sozialdemokratie gezeigt, daß die Regierung kein Vertrauen verdient, und darin beſtehe gerade der Triumph der Sozialdemokratie. Die Redner lobten das muſtergültige Verhalten der Demonſtranten, aus dem hervorgehe, daß die Regierung keine ſolche So⸗ zialdemokratie verdiene. Von den einzelnen Tribünen wurde folgende vom Zentralvorſtand der ſozialdemo⸗ kratiſchen Zentralvorſtand der ſozialdemokratiſchen Par⸗ tei Großberlins beſchloſſene Reſolution verleſen und von der Verſammlung angenommen: „Die am Sonntag, dem 10. April, verſammelten Männer und Frauen Berlins proteſtieren voll Em⸗ pörung gegen die von der Regierung vorgeſchlagene Wahlrechtsvorlage, die von dem ſchwarz⸗blauen Block Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 191(Nachdruck verboten.) Bergen winkte dem Schaffner und ließ ſich die Coupeetür öffnen. Dann ſchieden die beiden Herren mit höflich kaltem Gruße. Der Ausgeſtiegene blieb einen Augenblick auf dem Bahnſteig ſtehen und ſah dem davoneilenden Zuge mit einem leichten Gefühl des Unbehagens nach. Der Zurückgebliebene, der jetzt wieder der einzige Inſaſſe des Coupees war, ſchlug von neuem die Brieftaſche auf, in der er vorher geblättert hatte. Es lag ein Brief darin— acht enggeſchriebene Seiten auf über⸗ ſeeiſchem Poſtpapier— ein anſcheinend ſchon viel geleſener, monatealter Brief von Frauenhand. Den las er von neuem — und noch einmal— dann faltete er ihn zuſammen, barg ihn wieder in der Brieftaſche und blickte ſtarr zum Fenſter binaus in die lachende Sommerpracht da draußen. Georg Radecks Ge⸗ danken waren in dieſem Augenblicke weit ab von den geſchäft⸗ lichen Intereſſen, die ihn nach Europa zurückgeführt hatten— weit ab auch von der Heimat ſeiner Kindheit, der kleinen Harz⸗ ſtadt, der er in dieſem Augenblicke zueilte; ein tiefes ſchmerz⸗ liches Träumen lag in den ſonſt ſo klaren Augen des jungen Kaufmannes. Siebentes Kapitel. Der kleine Aſſeſſor Scheerenberg hatte glücklicherweiſe keine Ahnung von den ärgerlichen Beinamen, die der von ihm ſo ſchlecht Beratene an dieſem ſchönen Sommermorgen auf ſein kahles Haupt reanen ließ; ſonſt wäre ſeine beitere Selbſtzufrieden⸗ heit doch wenigſtens vorübergehend getrübt worden, und das wäre ſchade geweſen. Denn dieſe faſt unerſchütterliche Selbſt⸗ zufriedenheit bildete einen ſo weſentlichen Beſtandteil ſeines Charakters, daß ohne ſie nicht viel von dem kleinen Aſſeſſor übrig geblieben wäre. Glücklich ſind die Unwiſſenden! Die alte Lebenswahrheit beſtätigte ſich da mal wieder. Herr von Bergen ſtand ein paar Minuten lang in ver⸗ drießlichem Nachdenken auf dem Bahnſteig der kleinen Station, die einen wichtigen Knotenpunkt großer Eiſenbahnlinien bildete. Außer ihm waren nur ein paar alte Hökerweiber dieſem Früh⸗ zuge entſtiegen, der jetzt bereits um die nächſte Waldecke ver⸗ ſchwand. Bergen verglich ſchnell noch einmal ſeine Uhr mit der des Stations vorſtehers und ſchritt dann an dem ebrfurchtsvoll grüßenden Manne vorbei dem Ausgange zu. Er wußte nicht recht, was er mit dieſen Stunden unfreiwilliger Raſt eigentlich anfangen ſollte, und das verſtimmte ihn. Auf der anderen Seite des Stationsgebäudes bielt ein altmodiſcher Omnibus.„Nach Walddorf“ ſtand in großen Lettern daran. Mit dem halb un⸗ bewußten Bedürfnis nach Beſchäftigung, das jeder lebhafte Geiſt in ſolchen Augenblicken der Langeweile empfindet, verſuchte er herauszubekommen, wo er dieſen Namen ſchon einmal geleſen hatte. Er blieb nachdenklich ſtehen und ſah den Kutſcher des unförmlichen Gefährts grübelnd an. Der biedere Alte fand es angebracht, den zögernden Fremden zu animieren. „Fahren Sie mit, Herr?“ fragte er höflich grüßend:„ich bringe Sie in einer guten halben Stunde bis zu der Kloſter⸗ ruine und der neuen Quelle!“ Der fremde Herr winkte abwehrend, nicht obne ein leichtes Lächeln, mit der Hand. Das ſollte ihm paſſen! An dieſem herr⸗ lichen Sommermorgen eine Svazierfahrt in dieſem klappernden, raſſelnden Vehikel zu unternehmen! Denn er wurde ſich jetzt doch bewußt, daß es eigentlich ein wundervoller, ſelten ſchöner Auguſtmorgen ſei. Ein wenig beiß zwar ſchon. aber lockte da drüben jenſeits der Chauſſee nicht der herrliche, dunkle, kühle Wald? Gerade vor ibm tat ſich der Waldweg auf, der binein⸗ führte in den köſtlichen, grünen Dom—— einige Minuten ſpäter raſſelte der Omnibus leer davon, und der fremde Herr ſchritt rüſtig auf dem ebenen Promenadenwege in das lockende Waldesdunkel hinein. „Fußweg nach Walddorf— dreiviertel Stunden“, las er wiederum auf der Tafel vorn beim Eintritt in den Wald. Jetzt fiel es ihm auch ein, wo er den Namen neulich ſchon einmal gehört. In dem Klub war es geweſen, in den ihn vorgeſtern der kleine Scheerenberg eingeführt batte. Da war viel, von einem jungen, bedeutenden und unternehmungsluſtigen Arzte die Rede geweſen, der auf einer größeren Fußtour im Frühjahr das liebliche Walddorf, und zugleich am Fuße ſeiner maleriſchen Kloſterruine eine ſtark kohlenſäurehaltige Quelle entdeckt harte und nun beabſichtigte, im nächſten Jahre dort eine Kuranſtalt zu errichten. Wie wunderbar ſtill und friedlich es hier im Walde war! Die Buchenſtämme verſchränkten ſich boch über ſeinem Haupte zu faſt undurchdrinalicher Wölbung, und aus dem dämmeria küblen Grunde zu beiden Seiten des Fußpfades hoben ſchlanke, zarte Farnwedel ihr feingefiedertes Grün. Bergen nahm den modiſchen Zylinder vom Haupte, den er trotze der Sommerhitze trug, und ſtrich aunfatmend das Haar aus der Stirn. Dann blieb er einen Augenblick ſtehen und horchte aufmerkſam. Ihm war es, als ob er nicht allzuweit entfernt Glockenklänge vernahm. Er ſab nach der Uhr. Richtig! Er war ſchon über eine halbe Stunde rüſtig marſchiert und konnte nicht mehr weit von Walddorf entfernt ſein. Ob er noch weiter ging? Er durfte den Schnellzug nicht verſäumen, da er ſchon morgen in Wien eintreffen wollte— da hieß es rechtzeitig um⸗ kehren. Er ſah faſt mit einem Gefühl des Bedauerns um ſich. Und dann huſchte ein leiſes Lächeln über das ſtolze Geſicht. „Eine Eidechſe oder eine Blindſchleiche!“ ſagte er laut, in ver⸗ gnügte Erinnerungen an ſeine Knabenzeit vertieft. Da, rechts vom Wege, unter den bohen Farnen, huſchte gleitend, leicht raſchelnd etwas dahin und verſchwand unter einem großen, moos⸗ bewachſenen Stein.— Ueber den kalten, ſelbſtbewußten Mann kam es wie ein knabenhaft fröhliches Gefühl, wie überquellende Lebensfreude. Er ſtieß mit dem Spazierſtock übermütig gegen den Stein und bückte ſich, ihn hochzuheben und das Tierchen ſo aus ſeinem Schlupfwinkel zu vertreiben— doch er fuhr ſofort mit einem dumpfen Aufſchrei zurück— etwas Kaltes, Glattes hatte ſich an ſeiner Hand emporgermgelt, er ſpürte einen ſcharfen. ſtichartigen Biß, und zugleich zuckte ein furchtbarer, brennender Schmerz von der getroffenen Rechten durch ſeinen Arm empor und ließ jed: Nerv ſeines Körpers wie im Krampfe erbeben.(F. f.) wetter verſchlechtert wurde. Die Verſammelten geloben, den Kampf gegen dieſe Entrechtung der arbeitenden Be⸗ völkerung mit aller Energie fortzuſetzen. Sie werden nicht eher ruhen, bis auch in Preußen die volle Gleich⸗ berechtigung aller Staatsbürger errungen iſt. Daher verpflichten ſich alle Anweſenden, der politiſchen Orga⸗ niſation der Sozialdemokratie, den Wahlvereinen, als Mitglied beizutreten, weil dies die beſte Gewähr iſt, den Kampf ſiegreich zu Ende zu führen.“ Die Kompromißreſolution am Humboldhain, wo De— mokraten und Sozialdemokraten tagten, hatte ſtatt„po⸗ litiſchen Organiſationen der Sozialdemokratie“ die Wen⸗ dung„den betreffenden politiſchen Organiſationen.“ Die Verſammlungen begannen pünktlich auf ein Trompetenſignal, und auf ein Trompetenſignal ſchloſſen alle Redner pünktlich ½3 Uhr ihre Ausführungen, und es folgte die Abſtimmung der Reſolution. Ein unab⸗ ſehbares Meer von weißen Händen erhob ſich, und dann kam zum Schluß ein Hoch auf das Reichstagswahlrecht. Unter Abſingen der bekannten Arbeitermarſallaiſe ging dann die Verſammlung auseinander. Auch bei dem Rück⸗ marſch ging alles in ſchönſter Ordnung vor ſich; ſobald die Grenze der betreffenden Parks erreicht war, ver⸗ ſtummte auf einen Wink der Führer der Geſang. In größter Ordnung brachten die Ordner die einzelnen Trupps zu ihren Lokalen, und Punkt 3 Uhr verſchwanden die roten Armbinden. Von irgendwelchen Zwiſchenfällen iſt nichts bekannt geworden. Verſammlungen in der Provinz. Auch in den Provinzen ſind die Wahlrechtsverſamm⸗ lungen mit Ausnahme von Breslau und Stolp i.. wo die Polizei eingriff, in Ruhe verlaufen. In den Städten Düſſeldorf, Köln, Frankfurt, Bochum, München⸗ Gladbach, Magdeburg, Flens⸗ burg wurde den Anordnungen der Ordner willig Folge geleiſtet. Wir verzeichnen über die Vorgänge folgende Nachrichten: — Breslau, 10. April. Die Sozialdemokraten ver— anſtalteten ohne Wiſſen der Polizei einen Wahlrechtsſpa⸗ ziegrang nach dem Südpark und eine Verſammlung unter freiem Himmel. Auf dem Rückmarſch kam es mit der in⸗ swiſchen aufgebotenen Polizei, die 200 Mann ſtark war, zu mehreren Zuſammenſtößen. Die Menge durchbrach den Kordon, worauf die Schutzleute blank zogen. Die vor⸗ genommenen Verhaftungen ſind zahlreich. Schließlich wurden die Maſſen zerſprengt. — Stolp i. P., 10. April. 300 Sozialdemokraten verſuchten nach einer Verſammlung einen Demonſtrati⸗ onsumzug zu unternehmen, wurden aber von der Polizei Jerſtreut. — Eſſen, 10. April. Im rheiniſch⸗weſtfäliſchen In⸗ duſtriegebiet fanden heute wiederum zahlreiche ſozialdemo⸗ kratiſche Wahlrechtsverſammlungen unter freiem Himmel ſtatt. U. a. in Mülheim a. d. Ruhr, Dortmund, Hagen, Elberfeld und Lüdenſcheid. In Dortmund beteiligten ſich auch die Demokraten und Fortſchrittler daran. Die Kriegserklärung. Die Einigung im Baugewerbe iſt endgiltig ge⸗ ſcheitert. Der Verſuch der Reichsregierung, vermittelnd zwiſchen den Parteien im Baugewerbe einzugreifen, iſt durch den Widerſtand der Arbeitgeber mißlungen. Offen⸗ bar von Seiten der Arbeitgeber wird die Sache ſo dar⸗ geſtellt, als ob die Arbeitnehmer an dem Scheitern der Verhandlungen die Schuld trügen, weil ſie es als eine conditio ſine qua non bezeichnet hätten, daß der Be⸗ ſchluß des Arbeitgeberbundes Köln, daß die Arbeitszeit nicht unter 10 Stunden heruntergehen dürfe, aufgehoben werde. Demgegenüber ſei nochmals ausdrücklich feſtge⸗ ſtellt: Als erſter Punkt der Tagesordnung war vom Vorſitzenden die Wahl dreier Unparteiiſchen vorgeſchlagen. unter deren Leitung die weiteren Verhandlungen ſtatt⸗ finden ſollten. Die Arbeitnehmer erklärten ſich vorbe⸗ haltlich der Zuſtimmung ihrer Verbände grundſätzlich hier⸗ mit einverſtanden. Dahingegen lehnte der Arbeitgeber⸗ bund für das deutſche Baugewerbe die Wahl von Unvar⸗ teiiſchen ab. In zweiter Linie ſollte über die fünf haupt⸗ ſächlichſten Streitpunkte beraten werden, nämlich über den Zentralabſchluß, die Lohnform, die Akkordarbeit, die im⸗ paritätiſchen Arbeitsnachweiſe und die Vertragsdauer. Die Arbeitgeber erklärten ſich zu den Beratungen nur unter der Bedingung bereit, daß an erſter Stelle über die Arbeitszeit verhandelt würde. Da aber der Vertreter des Reichsamts des Innern über dieſe Frage, die zu geſetzgeberiſchen Maßnahmen ſeines Reſſorts in Beziehung ſteht, nicht verhandeln konnte, wurden die Beratungen abgebrochen. Hierauf trat ſofort der Vorſtand des Arbeitgeber⸗ bundes zu einer neuen Sitzung zuſammen, in der nach längerer Debatte einſtimmig folgender Beſchluß gefaßt wurde: In Deutſchland werden am 15. April die Aus⸗ ſperrungen erfolgen, mit Ausnahme von Ha m⸗ burg, wo der Friede geſichert iſt, und Berlin, ſolange hier die Verhandlungen noch ſchweben. Die Vertreter von Berlin und Hamburg enthielten ſich bei der Beſchlußfaſſung über die Ausſperrung der Abſtimmung; die Hamburger, weil dort bekanntlich eine Einigung zu ſtande gekommen iſt, und die Berliner, weil ſie mit ihren Arbeitern in weitere Verhandlungen eintreten wollen, die am kommenden Dienstag und Don⸗ nerstag ſtattfinden werden. Von dieſen wird es abhängen, ob es auch hier zu einem Kampf kommt; Kündigungen ſind hier vorerſt nicht erfolgt. Durch den Ausſperrungsbeſchluß werden nach einer Schätzung 200 000 Arbeiter, nach einer anderen An⸗ nahme 150 000 Mann direkt betroffen. Die Zahl der indirekt Betroffenen läßt ſich natürlich nicht feſtſtellen. Wenn die Bautätigkeit ruht, ſo haben Schloſſereien, Glaſe⸗ keien, Bautiſchlereien auch nichts zu tun, müſſen die Mörtelwerke feiern, können die Ziegeleien, da ſie ihre Steine nicht abſetzen können, ihre Arbeiter nicht beſchäf⸗ tigen. Es wird die größte Ausſperrung werden, die Deutſchland je geſehen. Wie weit der Ausſperrungsbe⸗ ſchluß von den Lokalorganiſierten des deutſchen Ar⸗ beitgeberbundes befolgt werden wird, läßt ſich noch nicht ſagen. In Bayern, Baden, dem übrigen Süddeutſchland. im Rheinland, Weſtfalen, dem Saargebiet und Mittel- deutſchland dürfte der Beſchluß durchgeführt werden, in Oberſchleſien dagegen wohl weniger. Selbſtverſtändlich be⸗ trifft der folgenſchwere Beſchluß des deutſchen Arbeit⸗ geberverbandes der Ausſperrung nur die dem Bund an⸗ gehörigen Baufirmen, deren Zahl 22 000 beträgt, und Ueber die Vorgänge in den Ausſperrungsgebieten liegen bis jetzt folgende Nachrichten vor: — München, 9. April. Eine kombinierte Verſamm⸗ lung der Vertrauenmänner der Maurer, Zimmerleute und Bauhilfsarbeiter beſchloß, nie und nimmer den Ver⸗ tragsentwurf der Arbeitgeber anzunehmen, komme, was da wolle. — Krefeld, 9. April. Die Bauunternehmer haben ſämtlichen Arbeitern zum 15. d. M. gekündigt. — Braunſchweig, 9. April. Den„Br. N. N.“ zu⸗ folge hat der Arbeitsausſchuß des Landesarbeitgeberver⸗ bandes Braunſchweig beſchloſſen, alle Lokalverbände des Herzogtums aufzufordern, den Mitgliedern die Schließung ihrer Betriebe zum 15. d. M., unter Wahrung der be— ſtehenden Kündigungsfriſt, zu empfehlen und die orga⸗ niſierten Maurer, Zimmerer und Bauhilfsarbeiter zu ent⸗ laſſen. 1 Ein wichtiges Dokument. Soeben erhalten wir das amtliche Proto⸗ koll über die geſcheiterte Eintgungskonferenz im Tarif⸗ kampfe im Baugewerbe. Es hat folgenden Wortlaut: Die vertrauliche Beſprechung, zu der ſich die(in der beiliegenden Anweſenheitsliſte) verzeichneten Herren im Reichstagsgebäude eingefunden hatten, wurde um 2 Uhr 10 Minuten von dem Geh. Regierungsrat Dr. Wied⸗ feldt eröffnet. Er legte kurz die Veranlaſſung und den Zweck dieſer Beſprechung dar und machte den Vorſchlag, die Parteien möchten 3 oder 4 Unparteiiſche benennen, um, wie 1908, unter deren Leitung die Verhandlungen 105 neuem aufzunehmen und eine Vereinbarung zu er⸗ zielen. Die Parteien beraten hierüber in getrennten Räu⸗ men. Nach Wiedereröffnung der Beſprechung gibt Herr Boemelburg, M. d. R., für die Arbeiter folgende Er⸗ klärung ab: Wir ſind nicht im ſtande, heute endgiltig zu erklären, ob wir mit dem Vorſchlag einverſtanden ſind. Wir ſind ja nur mit wenigen Perſonen hier und müſſen daher unſere übrigen Kollegen in den Vorſtänden befragen. Aber wir, die wir hier anweſend ſind, ſind der Meinung, daß es zweckmäßig iſt, wenn drei Unparteiiſche mit der Leitung der Verhandlungen beauftragt werden. Ich glaube auch ſagen zu können, daß unſere übrigen Kol⸗ legen, wenn wir ihnen das vorſchlagen, dann ebenfalls zuſtimmen werden. Namens der Arbeitgeber gibt Herr Baurat Feliſch folgende Erklärung ab: Der Deutſche Arbeitgeberbund für das Baugewerbe bedauert, den Vorſchlag auf Ernennung von drei Un⸗ parteiiſchen ablehnen zu müſſen. Der Vorſitzende macht nun den Vorſchlag, die vier oder fünf Hauptſtreitpunkte in die Beſprechung zu ziehen, um ſo hierüber zu einer Vereinbarung zu kommen. Die Parteien beraten getrennt.. Nach Wiedereröffnung der Beſprechung gibt Herr Bau⸗ rat Feliſch für die Arbeitgebervertreter die Erklärung ab, daß ſie grundſätzlich zu Verhandlungen über dieſe fünf Punkte bereit ſind, daß ſie aber zuvor verlangen, daß die Beſchlüſſe der Zentralverbände der Maurer und Bau⸗ hilfsarbeiter ihre Reſolution vom 6. April aufheben, wo⸗ nach ſie ablehnen, auf Grund der Anträge des Deutſchen Arbeitgeberbundes zu verhandeln. Namens der Arbeiter⸗ vertreter erklärt Herr Boemelburg, M. d. R., ſie ſeien zu Verhandlungen über dieſe Punkte bereit; ſobald ſich die Arbeitgebervertreter bereit erklärten, über die Dres⸗ dener Beſchlüſſe verhandeln zu laſſen, ſei die Grund⸗ lage zu weiteren Verhandlungen gegeben. Es entſpinnt ſich nun eine längere Debatte über die Bedeutung dieſer Reſolutionen, über die Entſtehung der Arbeitgeberforderungen in der Akkordarbeit und Arbeits⸗ nachweis uſw., an der ſich die Herren Feliſch, Boemel⸗ burg, Behrens, Fritz, Enke, Fellermeier und der Vor⸗ ſitzende beteiligten. Der Vorſitzende ſtellt nun die Frage nochmals, ob über die fünf Hauptſtreitpunkte verhandelt werden ſoll. Die Parteien beraten getrennt. Nach Wiedereröffnung gibt Herr Baumeiſter Behrens- Hannover für die Arbeitgebervertreter folgende Erklärung ab: „Der Deutſche Arbeitgeberbund iſt einverſtanden, daß ein die Beſprechung der einzelnen Streitfragen ein⸗ getreten wird. Es wird indeſſen gefordert, daß zunächſt über den Kölner Beſchluß, betr. Verkürzung der Ar⸗ beitszeit, geſprochen wird, da in der Reſolution der Arbeitnehmer dieſes als Vorbedingung für die weitere Verhandlung zu einem Tarifmuſter auf⸗ geſtellt iſt und erſt die Bahn frei ſein muß. Für uns iſt an dieſem Kölner Beſchluß nicht zu ändern.“ Namens der Arbeiter erklärt Herr Boemelburg, M. d. R., ſie ſeien bereit, dieſe Punkte heute zu beſprechen: bei den künftigen Verhandlungen müſſe aber auch der Weg hinſichtlich der Arbeitsverkürzung frei ſein. Herr Baumeiſter Buſch beantragt Schluß der Be—⸗ ſprechung hierüber; die Arbeitgeber müßten es ablehnen, über die fünf Punkte zu verhandeln, wenn nicht die Ar⸗ beitszeitfrage zuvor erledigt ſei. Die Anweſenden ſind damit einverſtanden, nachdem der Vorſitzende erklärt hat, über die Frage der Arbeitszeit nicht mit verhandeln zu können. Der Vorſitzende macht noch den Vorſchlag, den Par⸗ teien ſeinerſeits zu dieſen fünf Punkten einen Ausgleichs⸗ vorſchlag zu machen, den die Parteien ihren zuſtändi⸗ gen Organen vorlegen ſollten. Herr Buſch bat, hiervon Abſtand zu nehmen; die Arbeitgebervertreter ſeien nicht mehr in der Lage, jetzt noch Vorſchläge entgegenzunehmen; nach einigen Wochen werde dazu die Zeit günſtiger ſein. Von den Arbeitervertretern wird keine Erklärung abge⸗ geben. Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß die Beſprechung zu dem angeſtrebten Ziele nicht geführt hat und ſchließt die Beſprechung um 4 Uhr 35 Minuten. Vorgeleſen, genehmigt, unterſchrieben Wiedfeldt. E. Behrens. Ernſt Noak. Th. Boemelburg. Fr. Schrader. J. Wiedeberg. Guſt. Behrendt. Aus dieſem amtlichen Protokoll geht klipp und klar hervor, daß die Arbeitgeber mit der Abſicht in den Einigungsverhandlungen eingetreten ſind, es nicht zum Frieden kommen zu laſſen. Politiſche Rundſchau. von ihnen ſcheiden Hamburg und vorläufig Berlin aus. aus einen Ausflug nach Bethlehem. Sie beſichtigten dort die Geburtskirche. Nach der Rückkehr beſuchten der Prinz und die Prinzeſſin die deutſche Templerkolonie, deren Vorſtand ihnen einen Ehrentrunk anbot. In Jeruſalem macht ſich die ungeheure Fremdeninvaſion jetzt ſtark geltend. Alle Gaſthöfe ſind bis zum letzten Winkel über⸗ füllt. In der Stadt herrſcht förmliche Teuerung.— Auf dem Oelberg bei Jeruſalem fand am Freitag in Anweſenheit des Prinzenpaares Eitel Friedrich die Weihe der Kaiſerin Auguſte-Viktoria⸗Stiftung und der Himmel⸗ fahrtskirche ſtatt. * (1) Reichswertzuwachsſteuer. Die letzte Beratung in den Ausſchüſſen des Bundesrates, an melcher die nach Berlin gekommenen deutſchen Finanzminiſter ſich beteilig⸗ ten, hat neben den Fragen über die Finanzierung der nächſtjährigen Etats, nach der„Neuen Politiſchen Korre⸗ ſpondenz“, auch noch die Prüfung des Entwurfes eines Wertzuwachsſteuergeſetzes zum Gegenſtande ge- habt. Bekanntlich iſt der Bundesrat durch Paragraph 90 des Reichsſtempelgeſetzes vom 15. Juli 1909 zur Vor⸗ lage eines ſolchen Entwurfes verpflichtet. Der Entwurf iſt im Reichsſchatzamte aufgeſtellt und wird, nach der Behauptung der erwähnten Korreſpondenz, ſobald der Bundesrat endgiltig Beſchluß gefaßt hat, mutmaßlich in den nächſten Tagen dem Reichstage zugehen.“— Endlich hört man doch einmal etwas von der Wertzu⸗ wachsſteuer. Daß der Entwurf aber ſchon in den nächſten Tagen dem Reichstage zugeht, möchten wir bezweifeln. Zu dem Optimismus gibt der bisherige Verlauf der Dinge verzweifelt wenig Anlaß. „— Preſſe und Strafprozeßordnung. Der Verband Deutſcher Journaliſten⸗ und Schriftſtellervereine hat durch ſeinen derzeitigen Vorort München in einer an den Reichs⸗ tag gerichteten Petition die Forderungen zuſammen⸗ geſtellt, die im Intereſſe des Preſſeweſens in Bezug auf die Strafprozeßordnung, Strafgeſetzbuch und Preßgeſetz zu erheben ſind. 2: Reichstagserſatzwahl in Poſen. Bei der am Frei⸗ tag ſtattgehabten Reichstagserſatzwahl im Wahlkreiſe Poſen 1 erhielten Oberbürgermeiſter Dr. Wilms(konſ.) 11 797 Stimmen, Soſinski(offizieller polniſcher Kandidat) 6770, Nowicki(polniſcher Demokrat) 9760, Matuſchewski(Soz.) 2303 Stimmen. Da die Polen drei feindliche Lager bilde⸗ ten, iſt der deutſche Kandidat mit den Polen in die Stichwahl gekommen, übrigens das erſte Mal in Pofen. Bisher hatte der polniſche Abgeordnete v. Chrzanowski das Mandat inne, das er im Oktober vorigen Jahres niederlegte.— Nach den letzten Feſtſtellungen erhielt Ober- bürgermeiſter Dr. Wilms 12379 Stimmen, Soſinski 6964, Nowicki 11487, Matuſchewski 2241 Stimmen.— e. alſo Stichwahl zwiſchen Wilms und Nowicki ſtatt⸗ zufinden. Europäiſches Ausland. Frankreich. * Das Land ſteht vor neuen Wahlen. Kammer und Senat haben am Freitag ihre Legislaturperiode beendet, und ſchon jetzt ſetzt der Wahlkampf ein. Die Sache hat gleich mit Blutvergießen angefangen. In einer Wahl⸗ verſammlung in Angers, wo der radikale Rechtsanwalt Barot vor 4000 Wählern ſeine Zukunftsverſprechungen abgab, hat es blutige Köpfe gegeben, als einem politi⸗ ſchen Nebenbuhler das Wort verweigert wurde. Der Gegenkandidat ſchritt auf Ben ot zu und gab ihm eine Ohr⸗ feige, worauf ſich zwiſchen beiden eine regelrechte Keile⸗ rei entwickelte, in deren Verlauf beide in das Orcheſter des Zirkus fielen. Da die beiden Kampfhähne Wunden davongetragen hatten, mußte die Verſammlung aufge⸗ hoben werden.— Das kann ja noch intereſſant werden. Amerika. Vereinigte Staaten. * Amerika iſt das Land der unbegrenzten Möglich⸗ keiten. Jetzt gibt's ſogar ſchon Balletts in den Parlamenten. Von einem ſeltſamen Parlamentsſchluß wird aus Trenton, der Hauptſtadt des Staates New⸗ Jerſey, berichtet. Als am Freitag der Schluß der gegen- wärtigen Seſſion verkündet werden ſollte, drangen plötz⸗ lich eine Anzahl Damen in den Sitzungsſaal, die des Guten ein wenig zu viel genoſſen hatten. Sie waren mehr oder weniger bekneipt. Zum Entſetzen der ehr⸗ würdigen Volksvertreter kletterten einige von ihnen von der Zuſchauertribüne in den Sitzungsſaal, erklommen den Präſidententiſch und vollführten, ehe ſie daran verhindert werden konnten, ein improviſiertes Ballett. Die Wir⸗ kung dieſer Vorführung war verſchieden. Die einen Senatoren waren entrüſtet, die andern klatſchten Beifall zu der ſonderbaren Schlußvorſtellung des Parlaments. Schließlich fanden die Damen einige Bewunderer, die ſich ihrer annahmen und mit ihnen das Parlamentsgebäude verließen. Afrika. Abeſſinien. ? Die Abſetzung der Kaiſerin Taitu durch die Anhänger des Thronfolgers Lidj Jeaſſu wird von ihren Freunden mit offenem Widerſtand beantwortet. Wie bereits gemeldet, hat ſich Ras Wollie mit den Waffen in der Hand erhoben. Er rückt gegen die Hauptſtadt Addis⸗Abeba vor. An einzelne tigriliſche Häuptlinge ſandte er folgende Botſchaft:„Ich habe die rote Kuh verloren, helft ſie wiederfinden.“ Mit„roter Kuh“ iſt die Kaiſerin Taitu gemeint, und rot iſt ihre Flagge, die ihre Anhänger auf dem Palaſt der Kaiſerin hiſſen wollen. Es ſcheint jedoch, daß nicht alle Häuptlinge Ras Wollie zu folgen bereit ſind. Da die Sache der Kaiſerin im Volke höchſt unſympathiſch iſt und ſich Taitu wegen Nepo⸗ tismus ſehr verhaßt gemacht hat, iſt Ras Abate, der ein geſchworener Feind Wollies iſt, zu Ras Micael, dem Vater des Thronerben, geſtoßen und hat von dieſem das Oberkommando über die Truppen verlangt. Der Regent will ihm jedoch dieſes Kommando nicht geben, weil er Abates Waffenruhm und Popularität fürchtet. Er ſoll Kriegsminiſter werden. Bereits ſoll es zu Vorpoſten⸗ gefechten zwiſchen den Truppen Ras Micaels und Ras Wollies gekommen ſein. ———P Die Landung der Paſſagiere des Dampfers„Cairurona“. ( Die Auswanderer, die, wie ausführlich berichtet. von dem in Brand geratenen Dampfer„Cairurona“ auf den Dampfer„Kanawha“ übernommen worden ſind, wur⸗ — Prinz und Prinzeſſin Eitel Friedrich und Gefolae unternahmen am Freitag von Jeruſalem den am Freitag in Dover an Land gebracht, nachdem unter ihnen ſolche Lärmſzenen entſtanden waren, daß Jule Fall Ale 71 Erblof fohlen merte. damm ſtandet angeti jedoch wande die C — * gemeldet tigen E übergal blieb ze * 0 bahnun betracht unterzo hafteter kommi Kranke herletzt gefahr. 11 N junger am Ph zu wü gendlit bis 14 schaft Hambu. dieſer l und iſt jungen! durch de war, lr ett 50 Feſellſch nige Pet bisherige mit bene ans Lich us. bor beschafft Mitglied Lerſehln haberin Leiben rich jn doch legt un i, ſind Been Unnt: 9 die a d haftet f un Schi, dus Han 05 allen ſin don breiz, * n Frei⸗ ſe Poſen 11797 9 6770 i(Soz.) er hilde⸗ in die Poſen Anowsti oſinski nen.— e auf vu den dab Marinemannſchaften an Bord gerufen werden mußten. Auch bei der Landung kam es zu aufregenden Zwiſchen⸗ fällen. Es liegen darüber folgende Meldungen vor: — London, 8. April. Aus Dover wird gemeldet, daß unter den von der brennenden„Cairurona“ nach dem Dampfer„Kanawha“ herübergebrachten 500 ausländiſchen Auswanderern heute nachmittag infolge eines Vorſchlags, ſie nach der„Cairurona“ zurückzubringen, eine Meute rei ausbrach. Der Kapitän der„Kanawha“ erbat durch ein Signal Beiſtand von der atlantiſchen Flotte. Das Kriegsſchiff„Queen“ entſandte darauf⸗ hin eine Abteilung Matroſen an Deck der„Kanawha“, die die Ordnung wiederherſtellten. Später wurden die Auswanderer ans Land gebracht. — London, 8. April. Wie aus Dover berichtet wird, befanden ſich die Auswanderer von der„Kanawha“ beim Landen in unbeſchreiblicher Erregung. Viele Frauen und Kinder waren halbnackt und barfuß. Eine Frau kniete nieder und küßte die Erde vor Freude, wieder auf dem Lande zu ſein. Während die bedauernswerten Auslän- der auf Schleppdampfern ans Ufer gebracht wurden, ſpielte die Muſikkapelle des Kriegsſchiffs„Prince“. Dies übte einen beruhigenden Einfluß auf die Fremdlinge aus. Sie begrüßten das Schiff mit Hurras. Auf dem Lande wurden ſie geſpeiſt und getränkt. Extrazüge brin⸗ gen ſie nach London, wo die Vertreter der Schiffsgeſell⸗ ſchaft für ihre Unterkunft ſorgen werden. Die bereits dorthin Gebrachten wurden in Whitechapel beherbergt. Heute früh mußte ein großer Teil von ihnen von einer Herberge nach einer anderen geſchafft werden. Es ſind Ruſſen, Polen, Oeſterreicher, Montenegriner, Armenier. Syrier, Schweden und ſelbſt Mauren, zum größten Teil Juden. Kaum einer ſpricht engliſch unter ihnen. Die Frauen ſind meiſt ruhiger, als die Männer, von denen diele Tränen über ihre bemitleidenswerte Lage vergießen. Der Kapitän der„Cairurona“ beſtätigt, daß die erſte Exploſion geſtern 6 Uhr morgens in der Steuerbord⸗ kohlenkammer ſtattfand und das Frauenquartier zertrüm⸗ merte. Weitere Exploſionen erfolgten in den anderen Kammern bis zwei Uhr nachmittags. Das dadurch ent⸗ ſtandene Feuer iſt jetzt gelöſcht. Der Umfang des angerichteten Schadens iſt noch unbekannt. Man glaubt jedoch, das Schiff rechtzeitig zur Weiterfahrt mit den Aus⸗ wanderern wieder herrichten zu können. Andernfalls wird die Cairn⸗Linie ein Schiff hierzu mieten. Aus Stadt und Land. *Der Halleyſche Komet wurde, wie aus Kapſtadt gemeldet wird, Freitag früh um 6 Uhr von der dor⸗ tigen Sternwarte zum erſtenmal wieder ſeit ſeinem Vor⸗ übergang nach der Weſtſeite der Sonne beobachtet. Er blieb zehn Minuten lang ſichtbar. e Die Vorunterſuchung wegen des Mülheimer Eiſen⸗ bahnunglücks iſt nunmehr abgeſchloſſen, nachdem alle in betracht kommenden Perſonen eingehenden Verhören unterzogen und die Unglücksſtätte in Gegenwart des ver⸗ hafteten Lokomotivführers Garbs durch eine Gerichts⸗ kommiſſion beſichtigt worden iſt. Im Mülheimer Krankenhauſe befinden ſich noch 43 Schwer- und 5 Leicht⸗ verletzte. Vier der Verunglückten ſchweben noch in Lebens⸗ gefahr. * Eine peinliche Affäre in Bremen. Eine Anzahl junger Leute hatten ſich in einem von einem Techniker am Philoſophenweg gemieteten Zimmer eines Penſionats zu wüſten Orgien zuſammengefunden und dazu auch ju⸗ gendliche Perſonen ſowie Schulknaben im Alter von 13 bis 14 Jahren verführt. Haupträdelsführer der Geſell⸗ ſchaft waren ein Techniker aus Vegeſack, ein Arzt aus Hamburg und der Sohn eines Berliner höheren Beamten; dieſer hat ſich der ihm drohenden Verhaftung entzogen und iſt nach Holland geflohen. Durch einen 17jährigen jungen Mann, der der Bande in die Hände gefallen und durch den Genuß von Opiumzigaretten willenlos gemacht war, kam die Sache an den Tag. Die Vorführung von etwa 50 jungen Leuten und Knaben, die das Opfer der Geſellſchaft geworden ſind, iſt bereits angeordnet. Ei⸗ nige Perſonen ſind vernommen worden. Im Laufe der bisherigen Unterſuchung kamen die raffinierten Mittel, mit denen die Burſchen ihre Opfer zu gewinnen ſuchten, ans Licht. Sie ſetzten dieſen Kuchen, Früchte, Zigaretten uſw. vor, die mit Opium getränkt waren, das der Arzt beſchafft und angewendet haben dürfte. Gegen einige Mitglieder der Geſellſchaft iſt bereits ein Verfahren wegen Verfehlungen gegen 8 175 eingeleitet worden. Die In⸗ haberin des Penſionats hatte von dem verbrecheriſchen Treiben keine Kenntnis. Es fiel ihr zwar auf, daß zahl⸗ reiche junge Leute und Knaben das Zimmer beſuchten, doch legte ſie dieſem Vorgange keine Bedeutung bei. Bei der Unterſuchung, die noch nicht zum Abſchluß gelangt iſt, ſind auch Erpreſſungen zutage getreten.— Ueber die Angelegenheit werden noch folgende Einzelheiten be⸗ kannt: Bisher ſind ſechzehn Leute feſtgeſtellt worden, die an den Vergehen als Verführer beteiligt waren. Ei⸗ nigen Perſonen iſt es gelungen, kurz vor ihrer Verhaf⸗ tung zu entfliehen; unter ihnen befindet ſich auch der 21 Jahre alte Sohn des Polizeihauptmanns Bohl. Ver⸗ haftet ſind u. a. ein Bremer Polizeikommiſſar, ein Schiffsbaningenieur, der praktiſche Arzt Dr. Schwarz aus Hamburg und zwei Arbeiter. Bis jetzt ſteht feſt, daß 56 junge Leute den Homoſexuellen zum Opfer ge⸗ fallen ſind, und zwar größtenteils Schulknaben im Alter von dreizehn bis vierzehn Jahren. Wieder ein Automobilunglück. Auf der Fahrt von Meppenrode nach Braunſchweig ſtürzte nachts ein Auto⸗ mobil in eine 20 Meter tiefe Sandgrube, nachdem es vorher eine ſtarke Einfriedigung durchbrochen hatte. Nach den Braunſchweiger Neueſten Nachrichten iſt der Führer des Automobils, der einen Schädel⸗ und Genickbruch er⸗ litt, tot. Die Urſache des Unglücks ſoll Trunkenheit des Führers geweſen ſein, kann aber auch auf andere Gründe zurückgeführt werden. Verhaftung einer Schwindlerbande. Enorme Be⸗ trügereien wurden unter der Flagge des ruſſiſchen Mi⸗ niſteriums für Wegebauten ſeit geraumer Zeit von einer Gaunerbande ausgeführt, die auf gedruckten Formularen des Miniſteriums bei 15 Firmen in verſchiedenen Städten Rußlands große Beſtellungen machten. Viele Peters⸗ burger Uhrmacher und Optikerfirmen ſind ſehr geſchä⸗ digt. Die Totalſumme der Betrügereien be⸗ trägt gegen eine Million Mark Die ganze Bande wurde jetzt verhaftet. Die Hungertragödie eines Kindes. In Witzinger⸗ reuth in Niederbayern wurde ein zu Tode erſchöpfter zehnjähriger Knabe aufgefunden, der vor ſeinem Ver⸗ ſcheiden noch erzählte, daß er ſieben hungernde Geſch wiſter und einen verdienſtloſen Vater habe. Das Kind war deshalb auf die Wanderſchaft gegangen, um Oſtergaben für ſeine Angehörigen zu erbetteln. Es war von Ort zu Ort gegangen und hatte kein Ei, kein Stück Brot anzurühren gewagt und auch keinen Pfennig, der ihm da und dort gereicht wurde, für ſich verwandt, um nur recht viel nach Hauſe bringen zu können. Das Kind iſt dann vor Kälte und Hunger erſchöpft zuſammenge⸗ brochen und konnte, von mitleidigen Menſchen verpflegt und trotz ärztlichen Beiſtandes nicht mehr am Leben er⸗ halten werden. Von verheerenden Bränden wird von verſchiedenen Orten berichtet. In Bezesno an der ruſſiſchen Grenze wurden durch eine Feuersbrunſt 200 Gebäude einge⸗ äſchert; ſechs Perſonen ſind in den Flammen umgek ommen Ferner brach in Meczonow Feuer aus, das 90 Gebäude, darunter 40 Geſchäftsläden, vernichtete. — Bei orkonartigem Sturm ſind in der Stadt Neampz an der Moldau etwa 100 Häuſer ſamt Nebengebäuden ein Raub der Flammen geworden; mehrere hundert Familien ſind obdachlos.— In Oberöſterreich iſt die Ortſchaft Haslas vollſtändig niedergebrannt. Eine Perſon wurde getötet, mehrere ſchwer verletzt. Ein Denkmal für Bleriot. An der Stelle, wo der franzöſiſche Aviatiker Bleriot am 25. Juli 1909 lan⸗ dete, nachdem er den Kanal überflogen hatte, in der Nähe des Lord⸗Warden⸗Hotels in Dover an der engliſchen Küſte wurde durch Lord Braſſey in Gegenwart von Herrn und Frau Bleriot ein eigenartiges Denkmal eingeweiht. Es beſteht aus weißen Steinen, die in Form eines Aeroplans in Naturgröße in die Erde eingelaſſen worden ſind. Eine Inſchrift gibt Kunde von dem Datum des Ereigniſſes. ** Der Raubmord in Genthin hat nunmehr ein drittes Opfer gefordert. Der ſchwer verletzte Stiefſohn des er⸗ mordeten Wöhe iſt im Krankenhaus geſtorben, ohne die Beſinnung wiedererlangt zu haben. Bei genauer Durch⸗ ſuchung der Geſchäftsräume des Ermordeten wurden meh⸗ rere Kleidungsſtücke gefunden, die von dem oder den Tätern zurückgelaſſen worden ſind, die ſich nach der Tat umgezogen haben müſſen. Einen neuen Weltrekord für Flüge von zwei Per⸗ ſonen hat Freitag morgen der belgiſche Aviatiker Daniel Kinnet mit zwei Stunden 19 Minuten 4 Sekunden in Paris aufgeſtellt. Kinnet erhob ſich um 7 Uhr 10 Mi⸗ nuten mit einem Mitgliede des ruſſiſchen Aeroklubs, Herrn Lebedeff, bei prächtigem Wetter auf ſeinem Far⸗ man⸗Zweidecker in die Luft und umkreiſte in 30 bis 40 Meter Höhe das Uebungsgelände von Bouy, das er bisweilen verließ, um die nahen Ortſchaften Mour⸗ melon und Bouy aufzuſuchen und wieder zurückzukehren. Der Aviatiker flog bis 9 Uhr 30 Minuten und inter⸗ eſſierte die Zuſchauer durch die Meiſterſchaft, mit der er ſeinen Apparat zu beherrſchen wußte. Die genaue Zeit ſeines Fluges betrug 2 Stunden 19 Minuten und 4 Sekunden. Bei ſeiner freiwilligen Landung wurden ihm lebhafte Ovationen zuteil. Er flog vollſtändig unter offizieller Kontrolle und der Flug wird daher als Welt⸗ rekord anerfannt werden. Kinnet dürfte etwa 152 Kilo⸗ meter bedeckt haben.— Der bisherige Inhaber dieſes Rekords war der Belgier van den Born, der am 31. Ja⸗ nuar ebenfalls auf einem Farman⸗Zweidecker, mit einem Paſſagier, eine Stunde 48 Minuten und 50 Sekunden flog. Kinnet erwarb ſich erſt vor kurzem das Piloten⸗ patent und führte am 2. April bereits einen Flug von einer Stunde aus. * Eiſenbahnkataſtrophe in Amerika. Bei einer Doppelkolliſion zweier Frachtzüge und des Weſtern Ex⸗ breß der Newyork Zentralbahn in der Nähe von Rome wurden der Heizer getötet und mindeſtens 20 Per⸗ ſonen ſchwer verletzt. Der Verkehr iſt auf allen vier Gleiſen zwölf Stunden unterbrochen.— Der Schnell⸗ zug zwiſchen Milwaukee und Saint Paul wurde von Räubern angehalten, die die Paſſagiere aller Wertſachen beraubten. Die Banditen entkamen. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Der Trient—Paris⸗Expreßzug entgleiſte am Sams⸗ tag bei der Einfahrt in die Station Vitey⸗les⸗Francois. Der Lokomotivführer und der Heizer wurden verwundet. Im Dorfe Wechmar bei Gotha ſtürzte ſich die Frau eines Landwirtes aus Kummer über ihre ſchlechte finan⸗ zielle Lage mit ihren drei Kindern in den Marktbrunnen. Eines der Kinder wurde ins Leben zurückgerufen. Aus Südweſtdeutſchland. — Aus Heſſen, 11. April. Bekanntlich wurde in Hamm einem katholiſchen Schulverwalter unterſagt, beim Gebete das Kreuzzeichen zu machen und auch die katholiſchen Schulkinder anzuhalten, dasſelbe zu tun. Der proteſtantiſche Pfarrer hatte erklärt, daß das Kreuzzeichen für die proteſtantiſchen Kinder verletzend ſei, und die Kreisſchulbehörde hatte das Verbot beſtätigt. Der zu⸗ ſtändige katholiſche Geiſtliche, Herr Pfarrer Steinacker m Eich, wandte ſich zuletzt beſchwerdeführend nach Darm⸗ ſtadt. Das großh. Miniſterium des Innern, Abteilung für Schulangelegenheiten, hat unter dem 2. April 1910 an großh. Kreisſchulkommiſſion Worms nachſtehendes ver⸗ fügt: „Auch wir ſind der Meinung, daß die Lehrer in Stunden, in denen Kinder verſchiedener Konfeſſion ge⸗ meinſam unterrichtet werden, einſeitig konfeſſionelle Bräuche nicht betätigen ſollen. Das private Kr e u z⸗ zeichen iſt aber zu dieſen Bräuchen nicht zu rechnen.“ 5 Damit iſt der Fall für Heſſen grundſätzlich entſchieden und zwar in einer Weiſe, mit der jeder Billigdenkende einverſtanden ſein muß. Mit der miniſteriellen Verfügung dürfte auch der Klein⸗Steinheimer Fall erledigt ſein, über den Authentiſches bisher nicht zu erfahren war. — Alsfeld, 11. April. Die vierundzwanzigjährige Tochter eines Gerichtsvollziehers in Alsfeld begoß ihre Kleider mit Petroleum und zündete ſie an, wodurch ſie, trotzdem ſofort Hilfe da war, ſchreckliche Brandwunden erlitt. Die Lebensmüde ſoll ſich ſchon ſeit längerer Zeit mit Selbſtmordgedanken getragen haben und wurde darum von ihren Angehörigen ſtreng bewacht. Hochgradige Ner- zoſität ſoll die Urſache ſein. Aus Nah und Fern. — Weinheim, 10. April. Die Leiche des ſeit einiger Zeit vermißten Fabrikarbeiters Nikolaus Leonhard aus Hohen⸗ ſachſen iſt geſtern morgen im„Baggerſee“ an der Eiſenbabn gefunden worden. Man nahm an, daß er in einem Anfalle geiſtiger Umnachtung den Tod geſucht hat. L. wurde ſeit dem 10. März vermißt.— Das Laſtauiomobil der Firma Freuden ⸗ berg fuhr an einen Strebepfeiler des Spanungsbogens auf der eiſernen Weſchnitzbrücke. Der ſtarke Eiſenpfeiler wurde ab⸗ gebrochen und verbogen. Der Kraftwagen(ein Militärautomobil) konnte trotz der ſtarken Beſchädigungen weiter fahren, ein Zeichen von der ſtarken Bauart dieſer Wagen.— Der Land⸗ wirt Jakob Keck wurde von ſeinem mit Holz beladenen Wagen überfahren. Es beſteht Gefahr, daß er beide Beine verliert. — Maunheim, 9 April. Geſtern abend haben die hieſigen Gipſermeiſter ihre Arbeiter, 250 an der Zahl, ausgeſperrt. Der zurzeit bezahlte Lohn beträgt 68 Pf. pro Stunde; die Arbeitgeber wollen 65 Pfg. zahlen, die Arbeiter verlangen dagegen einen Stundenlohn von 70 Pfg. — Feundenheim, 10. April. Vor dem Schöffengericht ſtand geſtern der Maurer Bordne, der am 9. März ſich hat an dem Küfer Benſinger eine Körperverletzung zuſchulden kommen laſſen. Vordne erhielt eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten. — Birkenau, 11. April. Die vor einigen Jahren am hieſigen Platze errichtete Kunſtlederfabrik der Firma Heyl in Worms hat ihren Betrieb eingeſtellt. Man iſt bereits damit beſchäftigt, die Maſchinen zu entfernen. Was aus dem Fabrikanweſen werden wird, iſt zurzeit noch ungewiß. Von einem geplanten„Erholungsheim“ für Arbeiter ſoll, wie verlautet, wieder Abſtand genommen ſein. — Nauheim b. Groß⸗Gerau, 9. April. Ein Menchel⸗ mord wurde geſtern abend 8 Uhr gegen den hieſigen Kunſt⸗ ſteinfabrikanten Ewinger verſucht, der dabei eine lebensgefährliche Schußwunde davontrug. Ewinger hatte in ſeinem Kontor geſeſſen, als ihn ein von außen her abgegebener Schuß durchs Fenſter traf und zu Boden ſtreckte, ohne daß man Wahr⸗ nehmungen über den Täter gemacht hätte. Dieſer iſt auch noch nicht ermittelt. — Wiesloch, 11. April. Faſt unglaublich kam den Bewohnern unſeres Städtchens die Nachricht vor, daß Schuh⸗ machermeiſter E., der noch ein gutgehendes Schuh- u. Stiefel⸗ geſchäft an hieſigem Platze betreibt, ſich durch Erhängen das Leben im Laden ſeiner Flliale in Nußloch genommen hat. — Mosbach, 11. April. Die Strafkammer ſprach den Frhrn. Franz von Gemmingen⸗Hornberg von der Anklage der Wahfaͤlſchung bei. Er hatte gegen den Einſpruch des Wahlleiters einen Zeitel in die Urne geworfen, obwohl er nicht in der Waͤhlerliſte ſtand. Das Gericht konnte ſich nicht davon überzeugen, daß der Angeklagte vorſaͤtzlich, rechtswidrig gehandelt hat. — Bieber bei Offenbach, 10. April. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich geſtern vormittag auf dem hieſigen Bahnhof beim Rangieren. Ein Sohn des Bahnhofs verwalters geriet unter eine Rangierabteilung, wobei ihm beide Beine abgefahren wurden. Der Unglüͤckliche wurde ins Krankenhaus geſchafft. Gerichtsſaal. Der Biſchof von Rottenburg gegen den Simpli⸗ ziſſimus. Vor der erſten Strafkammer des Landgerichts Stuttgart wurde am Freitag der Prozeß gegen den ver⸗ antwortlichen Redakteur des Simpliziſſimus, Hans Kaſpar Gulbranſſon wegen Beleidigung des Biſchofs von Rotten⸗ burg Dr. von Kepler und der Geiſtlichkeit der Diözeſe Rottenburg verhandelt. Der Anklage liegt ein vom Bruder des Angeklagten, Olaf Gulbranſſon, gezeichnetes Bild zugrunde, das einen Biſchof in voller Amtstracht darſtellt, wie er mit der rechten Hand eine Herde Schweine ſegnet, die mit Colla und den Knöpfen der Soutane ſowie den Abzeichen der Prieſter verſehen ſind. Das Bild trägt die Unterſchrift:„Durch ſein Eintreten für den Pfarrer Bauer hat Biſchof Kepler von Rottenburg gezeigt, daß er nicht nur über Schafe, ſondern auch über Schweine ein guter Hirte iſt.“ Die Ueberſchrift des Bildes lautete: „Alles fürs Centrum.“ Die Anklage bezieht dieſen Text darauf, daß Biſchof Kepler in einer öffentlichen Verſamm⸗ lung in Schramberg am 12. Mai 1909 für den Stadt⸗ pfarrer Bauer aus parteipolitiſchen Gründen eingetreten ſei, trotzdem er von deſſen ſittlichen Verfehlungen Kennt⸗ nis gehabt habe. Gulbrannſſon beſtreitet bei ſeiner heu⸗ tigen Vernehmung, daß er die Geſamtheit der Geiſtlichen der Diözeſe Rottenburg beleidigt habe. Das unter An⸗ klage ſtehende Bild und der Text ſollten nur einen Tadel gegen den Biſchof von Kepler ausſprechen, und zwar in doppelter Richtung, einmal, daß er überhaupt für den Stadtpfarrer Bauer eingetreten ſei, und weiter, daß er durch das Eintreten in dieſem einzelnen Falle bewieſen habe, daß er ſittliche Verfehlungen der Untergebenen zu milde beurteile.— Nach kurzer Beweisaufnahme bean⸗ tragte der Staatsanwalt eine Gefän gnisſtrafe von drei Mon aten. Das Urteil ſoll jedoch erſt am 15. April verkündet werden. . Als Entſchädigung für eine unſchuldig verbüßte Gefüngnisſtrafe erhielt der Reiter Jöſtingmeier in Det⸗ mold einen Betrag von 3400 Mark ausbezahlt. Jöſting⸗ meier war ſeinerzeit wegen Gehorſamsverweigerung zu einer Gefängnisſtrafe von 12 Jahren verurteilt und, nachdem er 3½ Jahre verbüßt hatte, im Wiederaufnahme⸗ verfabren freigeſprochen worden. Marktbericht. — Weinheim, 9. April. Zugeführt wurden 300 Stück Milchſchweine, verkauft 294 Stück, das Paar zu 30 bis 42 Mk. Laufer waren keine zugeführt. — Seckenheim, 9. April. Der letzte Schweinemarkt war mit 77 Milchſchweinen befahren, welche alle zum Preiſe von 32 bis 40 Mk. pro Paar verkauft wurden. —. Rimbach, 9. April. Der letzte Ferkelmarkt zeigte bei ſchwachem Auftrieb einen ſehr lebhaften Geſchäftsgang und mußten die meiſten der ſehr zahlreich erſchlenenen Käufer ohne Ferkel nach Hauſe zurückkehren. Von ſeiten der Landwirte kann nicht genug auf eine regere Beſchickung hingewleſen werden, erzielen dieſelben doch auf dem Markte weit höhere Preiſe als bei dem Verkauf zu Hauſe. Die aufgetriebenen Tiere fanden zu 36 bis 38 Mark pro Paar ſehr ſchnellen Abſatz. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim 14 N Stall jeder besonderen Ansejge! Oe Ceburt eines Fräſligen Jungen gegen an med. Guniher& Grad. Mernßeim, den I. April Joo 44 2 N Turn ⸗Genoſſenſchaft„Germania“ „Gut 1 Heil“ Dounerſtag, den 14. ds. 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