dn nit ut; bunt N uchten — 1 . IS. Rey — — ler hasst . Ahne Garantie. boldkronen ige Pretze. 1 Ur. 3 — Viernhei Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag ; mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Perbreitelſte und geleſenſte Zeitung am ſieſgen Rlabe, da Telephon⸗Nr. 20. 20 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn: durch die Poſt Mk. 1.14 vierteljährlich. mer Anzei er beſtes und kr Fühl Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗ Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die Z⸗ſpaltige Zeile. wirkungsvolles Jnſertions- Organ. errindet 1884 Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle Vr. 33. Für Freiheit, Wahrheit und Recht. Die Zentrumspartei begeht in dieſem Jahre das 40. jährige Jubiläum ihres Soeſter Programms, das man in weiteſten Kreiſen als den Ausgangspunkt der geſamten Centrumspolitik anzuſehen gewohnt iſt. Das Centrum hat eben, was in den mannigfaltigen poli⸗ tiſchen Kämpfen der letzten Jahre wenig beachtet worden iſt, allmählich ein recht reſpektables Alter erreicht. Es iſt ja recht lobenswert, daß man im Centrum die Tat und den Erfolg der Gegenwart immer höher geſchätzt hat, als die Erinnerung an die Vergangenheit; aber es iſt doch gewiß ein erfreuliches Zeichen, daß im Laufe der letzten Jahre zahlreiche Feſtſtellungen über die früheſte Entwickelung der Partei in Büchern, Biographien der großen Führer, auch in Zeitungsartikeln und Vorträgen der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht worden ſind. Viel⸗ fach boten dieſe Veröffentlichungen nur einen Teil des großen Geſamtbildes von dem Wirken der Centrumspar⸗ tei, und darum dürfte eine Zuſammenſtellung des einſchlä⸗ gigen Materials unſeren Freunden willkommen ſein. 1 8 Die früheſten Anfänge. Der Centrumsgedanke iſt viel älter als das Pro⸗ gramm, älter als der Name, älter als die Fraktion und die formell organiſierte Partei des Centrums; der Cen⸗ trumsgedanke iſt der wirkliche und der feſte Entſchluß des katholiſchen Volksteiles, ſich an den politiſchen Ar⸗ beiten in unſerem Vaterlande zu beteiligen, er iſt alſo herausgewachſen aus dem katholiſchen Volksteil. 1837 iſt das Geburtsjahr des Centrums, jenes Jahr, in dem Klemenz Auguſt von Köln von der preußiſchen Regierung gefangen genommen wurde, weil er ſich wei⸗ gerte, auch nur um Haaresbreite von den katholiſchen Grundſätzen in Sachen der gemiſchten Ehen abzuweichen In dieſer Zeit haben die Katholiken das brennendſte Be dürfnis gefühlt, für ihren Erzbiſchof einzutreten: aber ſie konnten es nicht. Eine katholiſche Preſſe exiſtierte nicht: jede Zeitung bedurfte einer Genehmigung durch die Regierung, und dieſe wurde für eine katholiſche Zei⸗ tung nicht gegeben. Damals wurden die Katechismen von der preußiſchen Regierung, von preußiſchen Zen⸗ ſoren, zuſammengeſtrichen; ſogar die Faſtenhirtenbriefe mußten der Regierung unterbreitet werden. Es gab keine Vereinsfreiheit und keine Verſammlungsfreiheit, es gab alſo nichts, womit die Katholiken ſich wehren konnten. In dieſen traurigen Tagen iſt es zum erſten Male den Katholiken zum Bewußtſein gekommen, 1. daß ſie politiſch frei ſein müſſen, um eine religiöſe Freiheit genießen zu können, und 2. daß die Pflege der religiöſen Inter⸗ eſſen die Hauptaufgabe der Katholiken ſein müſſe. Die erſte praktiſche Frucht dieſer Erwägungen war die im Jahre 1837 erfolgte Gründung der Hiſtoriſch-politiſchen Blätter. Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 821 Machdruck verboten.) Es wurde eine äußerſt vergnügte Partie Piquet, die ſich da jetzt auf der einen Seite der Veranda entwickelte. Am andern Tiſch ging es viel ruhiger zu. Das junge Mädchen ſaß er⸗ wartungsvoll vor dem weißen Briefbogen, die Feder in der Hand, und ſah fragend zu Bergen hinüber. Er ſaß ihr ſtumm gegen⸗ über und blickte nachdenklich auf das Federmeſſerchen, das er ſpielend zwiſchen den Fingern drehte. „Es handelt ſich um die Beantwortung eines Briefes, den ich erſt heute früh erhalten habe, und der augenblicklich erledigt werden muß“, ſagte er endlich aufblickend.„Ich ſah mich daber gezwungen, mir Dr. Lüders Hilfe zu erbitten, ſo peinlich es mir offen geſtanden auch war, ihm einen Einblick in dieſe Verhältniſſe zu gewähren— aber was ſollte ich tun? Meine Hand wird noch wochenlang nicht zu gebrauchen ſein—— und nun er⸗ weiſen Sie, gnädiges Fräulein, mir durch Ihre Güte einen ſo großen Gefallen. Es iſt mir vorhin wirklich ein Stein vom Herzen gefallen, daß ich den guten Doktor nun nicht einzuweihen brauche— je weniger Fremde um dieſe Angelegenbeit wiſſen, deſto beſſer iſt es! Ich möchte dieſe Zeilen am liebſten jemand diktieren, der wirklich ein wenig Anteil nimmt an mir und der Familie, der ich angehöre— nicht einem ganz gleichgiltigen Fremden“, fuhr Bergen noch leiſer ſprechend fort:„ich weiß nicht, ob ich es wagen darf, dieſe Hoffnung zu hegen—“ „Ich— ich ſchreibe ſehr gern— dieſen Brief für Sie“, ſtammelte das Mädchen kaum hörbar. Sie ſah ſcheu zu ihm auf, ibre Augen begegneten ſich und tauchten tief ineinander. Bergen beugte ſich haſtig vor. „Lola!“ kam es wie ein Hauch von ſeinen Lippen. „Is der Tinte auch gut?“ rief Mlle. Hericourt ſich um⸗ drehend. Lola tauchte baſtig die Feder ein. twoch, d Mit en 18. Mai 1910. Bereits in der Ankündigung dieſer Blätter ſind die drei großen Prinzipien der ſpäteren Centrumspartei her- vorgehoben: Für Wahrheit, Freiheit und Recht. Das iſt die erſte Formulierung dieſes Grundſatzes, und don hier aus hat der Grundſatz ſeinen Siegeszug unter⸗ nommen durch das ganze katholiſche Volk, und im Jahre 1848, als es politiſche Freiheit gab, war dieſer Grund⸗ ſatz ſchon Gemeingut der ganzen katholiſchen Bewegung. In der Reaktionszeit ließen viele Kreiſe das Ideal der Freiheit fahren, und es dauerte nicht lange, da hieß es: Für Wahrheit und für Recht. Auf dem Boden dieſes Grundſatzes hat ſich zuerſt in Oeſterreich die katholiſche konſervative Partei entwickelt. Im Jahre 1870, wo die Kulturkampfära anbrach, zog man das Ideal der Frei⸗ heit wieder heran. Es iſt eine Parteiverſammlung in Soeſt geweſen, welche das Soeſter Wahlprogramm auf⸗ ſtellte, die zum erſten Mal an die Spitze geſtellt hat den Kampfruf: Für Wahrheit, Recht und Freiheit. Später hat das Volk eine Aenderung vorgenommen, die heute noch geläufig iſt; man ſagte: Für Wahrheit, Freiheit und Recht, aber in den Wahlaufrufen des Centrums heißt es heute noch immer: Für Wahrheit, Recht und Freiheit. Beide Faſſungen können neben einander be⸗ ſtehen bleiben. Das Jahr 1837 brachte alſo die erſte Zuſammen⸗ faſſung der katholiſchen Kämpfer auf politiſchem Ge⸗ biet. Im Jahre 1848 ſehen wir, wie einmütig durch das ganze kotholiſche Volk das Verlangen geht nach po⸗ litiſcher Freiheit, vor allen Dingen nach der Freiheit der Preſſe. Die weitere Entwickelung fand zunächſt ihren Fortgang in Köln, zweifellos als Nachhall der Stürme des Jahres 1837. In Köln hat ſich zuerſt eine for⸗ mell organiſierte Partei gebildet auf katholiſchem Boden, die ſich ausdrücklich die katholiſche Partei nannte. Dieſe Partei hat das erſte Programm herausgegeben, das wir überhaupt in dem Gedankenkreiſe, in dem wir uns be⸗ wegen, begrüßen dürfen.Es nennt ſich ausdrücklich das „Wahlprogramm der Katholiken“; aber trotz⸗ dem iſt es ein rein politiſches Programm, ein Programm, das mit merkwürdiger Klarheit vom Staatsganzen aus⸗ geht und die Verteidigung der Freiheit der katholiſchen Kirche als Teil der geſamten politiſchen Wirkungen auf⸗ faßt. Freiheit in allem und für alle wird verlangt, und daneben werden im Rahmen dieſes Programms ſpezielle Forderungen aufgeſtellt für die Freiheit der Katholiken. Politiſch fordert das Programm allgemeines Staats- bürgerrecht ohne Unterſchied des Glaubensbekenntniſſes, Schutz der perſönlichen Freiheit, unbeſchränkte Lehr⸗ und Unterrichtsfreiheit, unbeſchränkte Rede und Preßfreiheit, unbeſchränkte Verſammlungsffeiheit uſw. Ein langer Ka⸗ talog von Einzelforderungen. In der Hauptſache wird gefordert: die konſtitutionelle Monarchie, neben einem kräftigen Königtum die größte Freiheit des Volkes. (Fortſetzung folat.) „Ausgezeichnet!“ rief ſie aufs Geratewohl. Und dann er⸗ rötete ſie tief und ſchrieb ſchnell oben auf die erſte Seite: Wald⸗ dorf, Sonntag den 30. Auguſt. „Wenn Sie jetzt diktieren wollen!“ ſagte ſie dann ſchüchtern. Bergen war aufgeſtanden und hatte ſich mit verſchränkten Armen neben ihrem Platze an eine Säule gelehnt, die das Dach der Veranda trug. Er fühlte, daß er nicht zuſammenhängend würde denken und ſprechen können über fernliegende Sachen, ſo lange er dies ſchöne Antlitz vor ſich hatte, über das heute Er⸗ blaſſen und liebliches Erröten in jähem Wechſel jagten. Er ſah ſtarr in den fallenden Regen hinaus und ſprach langſam, aber ohne ſichtbares Zögern, nur von Zeit zu Zeit eine kleine Pauſe machend, um der Schreiberin Muße zum Vollenden der einzelnen Sätze zu verſchaffen: „Mein lieber Franz! Du wirſt nicht ſonderlich erſtaunt ſein, wenn ich Dir ſage, daß mich Dein heute empfangener Brief aufs unangenehmſte und ſchmerzlichſte überraſcht hat. Am liebſten wäre ich ſofort zu Dir gereiſt, um perſönlich Deine Angelegenheit mit Dir zu beſprechen. Da dies nicht angeht, weil ich mich, wie Du von meiner Mutter ja erfahren haft, um meines Unglücksfalles willen hier noch in ärztlicher Behandlung befinde, muß ich dieſem Brief alle meine ſchweren Sorgen und Befürchtungen anvertrauen. Du biſt erſt dreiundzwanzig Jahre alt, ich bin faſt fün n Jahre älter wie Du, und Du haſt mir ſtets freiwillig di, stelle eines brüder⸗ lichen, sder vielmehr väterlichen Freundes und Beraters ein⸗ geräumt— ſo darf ich Dir nicht verfeb en, daß Deine Ver⸗ lobung mit der von Dir genannten Dam? mir als ein großes. perſönliches Unglück für Dich und eine Verſündigung an unſerer ganzen Familie erſcheinen würde. Du kennſt ja die ſtrengen und feſten Anſichten über die Frauen, zu denen ich mich mein Leben lang bekannt habe. Sie waren die unſerer Väter, dieſes herr⸗ lichen Brüderpaares— ſie ſollen in den Söhnen der zu früh Verſtorbenen weiterleben! Du haſt in unſern beiden Müttern das Vorbild edelſter, reinſter Weiblichkeit— wie willſt Du ihnen und mir, der ich jetzt der Chef unſeres Hauſes bin, zumuten, 26. Jahrgang. Die Lage der Kirche in Frankreich. Die gewaltſame Beraubung der katholiſchen Kirche in Frankreich durch den liberal⸗ſozialiſtiſchen Staat hat ihre Schuldigkeit getan. Die Kirche iſt wirklich in weiten Bezirken in eine bedenkliche Notlage geraten, die von den Urhebern dieſer plötzlichen, ganz unvermuteten und darum naturgemäß beſonders ſchädlichen Entrechtung der Kirche gar als ein Beweis für die angebliche„Ueberflüſſig⸗ keit“ der Religion ausgebeutet wird. Die Not iſt groß. Eine liberale Schriftſtellerin, auf die dieſe„Erfolge“ der liberal⸗ſozialiſtiſchen Wirtſchaft in Frankreich aber großen, ihren Geſinnungsgenoſſen nicht ſehr günſtigen Eindruck gemacht zu haben ſcheinen, teilt von Paris aus in einem Berliner Blatte u a. in einer Schilderung der kirchlichen Notlage folgende tatſäch⸗ lichen Angaben mit: Der Biſchof von Mans erklärt, daß aus Mangel an Mitteln die Gemeinden eine nach der andern die Pfarrei eingehen ſehen. Der Kultuspfennig wird jedes Jahr ge⸗ ringer, und die Prieſter ſind nicht mehr ſicher, ihres Lebens Nodurftt zu finden Rechnen können ſie auf nichts, ſie hängen vom guten oder böſen Willen der Gemeinde ab. Die gleiche Klage kommt aus der Diözeſe Langres: der Kultuspfennig hat dort die Gehälter der Geiſtlichen nicht gedeckt. In der Diözeſe Albi(der Erzbiſchof hat dort für ſich auf jedes Gehalt verzichtet) mußten trotzdem die früheren Bezüge der Geiſtlichen um 12 Proz. herab⸗ geſetzt(Pfarrer 800 Frank jährlich, Vikare 700) und eine ganze Reihe Gemeinden zuſammengelegt werden. In Zukunft ſollen die mittleren(vorwiegend ländlichen) Kirch⸗ ſprengel die Gehälter ihrer Geiſtlichen ſelbſt zahlen, die armen darin unterſtützt werden und die reichen außer ihren eigenen Gehältern noch dieſe Unterſtützung auf⸗ bringen. Die Diözeſe von Tarantaiſe(Savoyen), die ärmſte in Frankreich, hat 135 000 Frank Staatszuſchuß zu erſetzen. Ihre 54000 Einwohner vermögen das na⸗ türlich nicht, weshalb jeder Bewohner nur eine Kultus- ſteuer von 1,50 Frank tragen ſoll. Solche, die nichts zahlen, aber doch die Kirche in Anſpruch nehmen, werden dadurch geſtraft, daß bei ihren Taufen, Trauungen uſw. jede Feierlichkeit(Glocken, Muſik, Anſprachen uſw.) weg⸗ fällt. Unter dieſen Verhältniſſen wird die Rekrutierung der Prieſter auch immer ſchwieriger, die Zuſammenlegung von Gemeinden immer häufiger lein Geiſtlicher hat bis drei Sprengel zu verſehen). Der Biſchof von Carcaſſonne ſtellte feſt, daß er nur 28 Seminariſten in ſeinem großen Semi⸗ nar hat und im Jahre 1909 nur neun Prieſter weihen konnte, von denen vier ſofort von den geiſtlichen Lehran⸗ ſtalten beanſprucht wurden. Die gleichen Klagen kommen aus den anderen Sprengeln. Nach dieſen Mitteilungen ſteht alſo der liberal⸗ſozia⸗ liſtiſche Weizen in der allerſchönſten Maienblüte. Alle Klagen der katholiſchen Preſſe pfleat die liberale Kol- — 1115 eine ſolche Dame als Angehörige in unſere Familie aufzunehmen?! Nicht ihre bürgerliche Geburt nimmt mich gegen ſie ein. Das wäre ein Vorurteil, das Du vielleicht mit Recht„veraltet“ nennst: aber ſie iſt eine Schauspielerin, lieber Franz, und in dieſem einen Worte liegt für mich eine völlige Verurteilung Deines Heirats⸗ projektes.—— Ein Bergen heiratet keine Frau, die auf der öffentlichen Schaubühne geſtanden hat.— Was heißt es dagegen, wenn ſie, wie Du ſagſt und wie ich gern glauben will, aus guter Familie, Tochter eines Profeſſors, und von makelloſem Ruf iſt? Sie hat doch jahrelang in einer höchſt exponierten Stellung ge⸗ lebt. Verſuchungen und Gefahren ausgeſetzt, von denen ein in vornehm ſtiller Häuslichkeit erzogenes Mädchen nichts ahnt. Sie hat ihnen widerſtanden und ſich frei und rein zu erhalten gewußt — à la bonheur! Das iſt ſehr ehrenwert, aber es würde mir nicht genügen bei der Frau, die meinen Namen tragen ſoll! Schon dies Sichpreisgeben der öffentlichen Kritik, dies Heraus⸗ treten aus den Schranken, die meinem Gefühl nach dem wahr⸗ haft vornehmen Weibe gezogen ſind, dies freiwillige Sichzurſchau⸗ dellen, wären Tatſachen, die ich nicht überwinden würde— die Jungfräulichkeit der Seele muß darunter Schaden leiden! Noch einmal, mein lieber Vetter, prüfe Dich ernſtlich, ehe Du dieſen folgenſchweren Entſchluß faßt— noch iſt es Zeit, nach dem. was Du mir ſchreibſt: noch haſt Du das bindende Wort nicht ge⸗ ſprochen, und ich werde es Dir nie vergeſſen, daß Du vorher meine Anſicht, meinen Rat haſt einholen wollen. Beſprich Dich mit Deiner und meiner Mutter— ſie werden beide mir bei⸗ ſtimmen— und laſſe mich dann bald von Dir bören, daß Du dieſe Jugendliebe unſerm Namen, den Traditionen unſerer Familie opfern willſt.— Nenne die letzteren Vorurteile, wenn Du willſt. ihre Berechtigung wirſt Du bei ernſter Selbſtprüfung nicht be⸗ ſtreiten. In brüderlicher Zuneigung Dein Vetter Richard von Bergen.“ ———— ————————— H—— (Fortſetzung folgt.) 2 legenſchaft mit Hohn und Spott zu beantworten. Man vergißt ganz, daß ein derart plötzlicher unerwarteter Schlag auch einen ſo überaus ſtarkgefügten Organismus wie die katholiſche Kirche bis in ſeine Grundfeſten erbeben machen muß. Man wird aber gut tun, dieſe augenblick⸗ liche Schwäche nicht zu überſchätzen. Die Bäume des Liberalismus ſind noch nie in all den Jahr⸗ hunderten der Menſchheitsgeſchichte in den Himmel gewachſen und ſie werden es auch in Frankreich nicht. Neben dieſen notleidenden Diözeſen ſteht eine große Zahl anderer, in denen die Gläubigen leicht und ohne Murren ſoviel Kultusabgaben aufbringen, daß die ſchwächeren mit meiſtens ländlicher ſehr armer Be⸗ völkerung unterſtützt werden können. Allzu viel Anlaß zum Jubel haben die Liberalen alſo nicht; ein neues kirchliches Leben wird aus den Ruinen emporblühen, die der Liberalismus geſchaffen hat. Großblock und Hofgängerei. Die letzte„Hofgängerei“ der geſamten ſozialdemo⸗ kratiſchen Landtagsfraktion in Baden hat, wie jetzt erſt nachträglich bekannt wird, einen ſehr amüſanten Hinter⸗ grund. Die Genoſſen ſind nämlich, was die„Leipziger Volkszeitung“ und die übrigen„blutig⸗roten“ Genoſſen der Roſa Luxemburg mit großem Grimme vernehmen werden, nicht bloß der Einladung gefolgt, ſie haben dieſe Einladung vielmehr direkt verlangt. Die„Deutſche Tageszeitung“ gibt darüber eine amüſante Zuſammenſtel⸗ Lung der einſchlägigen Tatſachen: „Vor nicht zu ferner Zeit gab der badiſche Miniſter des Innern, Freiherr von Bodmann, in ſeiner Privatwohnung ein Diner. Zu demſelben waren— ſo berichteten„Bad. Beobachter“ und„Pf. B.“— außer einer Reihe von durch Rang und Würden hervorragenden Perſonen Mitglieder der beiden Kammern eingeladen, und man bemerkte Mitglieder ſämtlicher Parteien von den Demokraten bis zu den Konſervativen, nur keinen An⸗ gehörigen der ſozialdemokratiſchen Partei! Ueber das Nichtvertretenſein der Sozialdemokratie hat ſich nie⸗ mand weiter gewundert, eben weil Einladungen zu ſolchen Diners nur an diejenigen Herren ergehen, die perſönlich ihre Karten abgegeben haben. Anders dachte die Groß⸗ herzoglich badiſche Sozialdemokratie! Als man in den Kreiſen der Genoſſen von dieſem Diner Kenntnis erhielt, erhob ſich dort ein Sturm der Entrüſtung, und es ſoll ſoweit gekommen ſein, daß der Großblock, deſſen Oberhaupt ja bekanntlich der Genoſſe Frank iſt, ins Wanken geriet und nicht unbedenkliche Riſſe zeigte. Was nun? Helfe, was helfen mag! Die Regie⸗ rungsmaſchine fing an zu arbeiten, ſo prompt wie eine gute Feuerwehr, und ſuchte zu retten und zu löſchen. Da die Großherzoglich badiſche Sozialdemokratie ſehr viel auf ſich hält— in manchen Dingen recht verwöhnt iſt— und weiß, wie teuer ſie ihre Haut verkaufen kann, ſo mußte natürlich Genugtuung geleiſtet werden! Die Re⸗ gierung zögerte nicht, die notwendige Genugtuung zu geben, und das Reſultat war: die Einladung zu einem Glaſe Bier auf vergangenen Dienstag, welche Mi⸗ niſter Freiherr von Bodmann an ſämtliche Abgeordneten der beiden Kammern— alſo auch an die Sozialde⸗ mokraten der Zweiten Kammer— ergehen ließ!“ Wenn die Genoſſen beim Miniſter ihre Karten nicht abgegeben haben, fehlt doch die Möglichkeit, ſie geſell⸗ ſchaftlich heranzuziehen: denn der Verzicht auf die Karten⸗ abgabe bedeutet doch nichts anderes als der Verzicht auf geſellſchaftliche Beziehungen. Wenn die Genoſſen trotz⸗ dem eine Einladung erzwangen, ſo zeigt das, welch hohen Wert ſie darauf legen, daß die Sonne der Regierungs- gunſt ihnen leuchte. f Die ſonderbarſte Rolle ſpielen hierbei freilich die Li⸗ beralen. Ihnen iſt bei der ganzen Geſchichte doch nur die Rolle des gehorſamen Dieners der Frank, Kolb und Genoſſen zugefallen. Politiſche Rundſchau. :: Neue Unterſtützungen für Tabakarbeiter? Wie in Berlin verlautet, findet im Reichsſchatzamt am 19. und 20. Mai eine Beſprechung mit Vertretern der Tabakar⸗ beiter und Tabakinduſtriellen ſtatt über eine weitere Zah⸗ lung von Unterſtützungen nach Erſchöpfung der bisher bewilligten 4¼ Millionen Mark. :: Die Agitation für die Unterwerfung des Ovambo⸗ landes, des Nordens von Deutſch⸗Südweſtafrika, durch Militärgewalt arbeitet mit allen möglichen Gerüchten. Kürzlich wurde die Ermordung eines Deutſchen durch den Stamm der Cuamatas(Portugieſiſch Ambo⸗ land) gemeldet. Wie die„Neue politiſche Korreſpondenz“ an zuſtändiger Stelle erfährt, iſt im Reichskolonialamt von dem Vorfall nichts bekannt. Das deutſche Ambo⸗ land iſt bekanntlich für Weiße überhaupt geſperrt, ſo daß ein Aufenthalt nicht eingeborener Elemente in jenen Gebieten ſtets nur auf eigenes Riſiko hin möglich iſt. Die Regierung hat ein Recht, ſich darauf zu berufen. )( Deutſchland und England. Die lebhafte Anteil⸗ nahme Deutſchlands an der Trauer Englands um den König Eduard ſcheint auf die Stimmung der Engländer gegenüber Deutſchland nachhaltig eingewirkt zu haben: Die früher ſtark deutſchfeindlichen„Daily News“ räumen an leitender Stelle dem Brief eines Engländers aus Göttingen einen Platz ein, in dem darauf aufmerkſam gemacht wird, daß gerade jetzt die Zeit zum Abſchluß einer Entente mit Dentſchland gekommen ſei: „Niemals zuvor hat ſich eine ſolche Gelegenheit ge⸗ boten, niemals zuvor hat uns das deutſche Volk ſo nahe geſtanden als in dieſer Zeit unſeres großen natio⸗ nalen Verluſtes. Das wahre Gefühl der deutſchen Na⸗ tion kommt jetzt zum Ausdruck, und unſer Mißtrauen und Verdacht zerſtieben auf einen Schlag. Wir ſollten ſicher⸗ lich dieſen pſychologiſchen Moment ausnutzen und die uns bewieſene Freundſchaft nicht nur würdigen, ſondern auch wiedervergelten.“ Der Briefſchreiber meint, daß es in erſter Linie eine dankbare Aufgabe für den König Georg V. ſein werde, eine ſolche Entente herbeizuführen. — In Deutſchland würde er dabei wohl kaum auf Wider⸗ ſpruch ſtoßen. )( Der Hanſabund hat offenbar eingeſehen, daß es nicht ſchaden kann, möglichſt viele Eiſen im Feuer zu haben. Darum verſucht er ſich jetzt im Genoſſenſchafts⸗ weſen. Er hat nämlich eine Abteilung für die Förde⸗ rung der Intereſſen des gewerblichen Mittelſtandes ge⸗ bildet, deren beſondere Aufgabe die Kreditorganiſation für den Mittelſtand, insbeſondere die Beleihung offener Buchforderungen bildet, zunächſt für Groß-Berlin. Doch iſt im Werke, die Organiſation auf die Provinzen Preußens und auf ſämtliche Bundesſtaaten auszudehnen. Der Hanſabund lädt nun zum Beitritt ein.— Wenn er damit nur nicht die Eiferſucht der linksliberalen Ge⸗ noſſenſchaftsrichtung auslöſt. :: Weitere Demonſtrations⸗Nachklänge. Die Braun⸗ ſchweiger Strafkammer verurteilte den ſozialdemokra⸗ tiſchen Redakteur Weſemeyer zu neun Monaten Gefäng⸗ nis. Der Verurteilte hatte bekanntlich ſieben Artikel über die Wahlrechtsdemonſtrationen veröffentlicht und dar⸗ in die Polizei und den Landtag beleidigt. Als der Verurteilte aus dem Gerichtsgebäude trat, vor dem eine große Menſchenmenge ſich eingefunden hatte, wurden auf ihn Hochrufe ausgebracht. W. iſt erſt kürzlich zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden wegen Beleidi⸗ gung des Staatsminiſters v. Otto. :: Schnelle Arbeit. Der Bundesrat hat kürzlich in einer einzigen Sitzung die ganze Vorlage, die der Reichs⸗ tag in der letzten Zeit verabſchiedet hat, erledigt. Dieſes gute Beiſpiel ſcheint anſteckend gewirkt zu haben: Das Plenum des bayeriſchen Reichsrats nahm mit 50 gegen 8 Stimmen das Gewerbeſteuergeſetz und das Um⸗ lagegeſetz, das Warenhausſteuergeſetz mit 45 gegen 13, das Beſitzveränderungsabgabengeſetz mit 46 gegen 11, das Hundeabgabengeſetz mit allen gegen eine Stimme an. Europäiſches Ausland. 5 England. 5 k Zur Beiſetzungsfeier König Eduards, deſſen Leich⸗ nam am Pfingſtſonntag im Thronſaale aufgebahrt werden ſollte, treffen allmählich Abgeordnete aller Na⸗ tionen in London ein. 32 Nationen werden Vertreter ſenden. Darunter ſind acht regierende Könige und Kaiſer, vier regierende Fürſten und acht Königinnen, ſowie ein Prinzgemahl. Die Londoner Zeitungen behaupten, daß die Welt niemals zuvor eine ſolche Verſammlung von Monarchen, Fürſtlichkeiten und hohen Würdenträgern ge⸗ ſehen haben werde. Außer den europäiſchen Staaten ſenden Vertreter Japan, China, Zanſibar, alle engliſche Kolonien und ſämtliche ſüdamerikaniſchen Republiken. Norwegen. * In zweifelhaften Dingen iſt man in Skandinavien wieder einmal wie ſchon ſo oft in der Welt voran: Die geſetzgebende Abteilung des norwegiſchen Storthings beſchloß mit 71 gegen 10 Stimmen, das allgemeine kommunale Stimmrecht den Frauen zu verleihen. Der Vorſchlag wurde von allen Parteien unterſtützt. Das neue Geſetz gibt allen Frauen vom 25. Lebensjahre, die ſich im Beſitz der bügrerlichen Ehrenrechte befinden und ſich ſeit fünf Jahren im Lande aufhalten, das Stimm- recht. Rußland. ? Die Einverleibung Finnlands, die den ruſſiſchen Gewalthabern nur unter Anwendung der ihnen eigenen Rechtsanſchauung möglich iſt, droht ſich zu einem Zank⸗ apfel zwiſchen der Regierung und der rechtlichden⸗ kenden Duma, dem Parlament, auszuwachſen: In der Kommiſſion der Duma für die Finnlandvorlage wurde der von dem Mitglied der extremen Rechten Markow ein⸗ gebrachte Antrag, das Gouvernement Wiborg, d. i. Finn⸗ land„Rußland einzuverleiben, mit ſieben gegen fünf Stimmen abgelehnt.— Die Regierung wird ſich das natürlich nicht gefallen laſſen. Montenegro. : Das fehlte noch. Das Ländchen der Hammeldiebe in den ſchwarzen Bergen(„monte negro“) will König⸗ reich werden: Der Leitartikel des letzten Amtsblattes für Montenegro läßt die Proklamation Montenegros zum Königreich für den 1. Auguſt für wahrſcheinlich gelten. — Nachdem Bulgarien ſeinem Fürſten den ſtolzen Titel „Zar“ gegeben hatte, konnten die Nachbarn natürlich nicht mit einem„Fürſten“ zufrieden ſein. Türkei. : Die Sorgen des albaniſchen Aufſtandes ſcheinen nun⸗ mehr von der Türkei genommen worden zu ſein und zwar durch die Kretafrage. In Reſua im Vilajet Mo⸗ naſtier fand eine von allen Ortſchaften des Bezirks be⸗ ſchickte Proteſtverſammlung ſtatt. Der Großweſir und die Kammer wurden telegraphiſch verſtändigt, das alba⸗ niſche Volk werde aus eigener Initiative die Waffen ergreifen und gegen die griechiſche Grenze ziehen, falls in der Kreta⸗Angelegenheit nicht innerhalb von vier Tagen von Seiten der Regierung befriedigende Erklä⸗ rungen vorliegen. Die Albanier würden ſich ſelbſt für die Reſpektierung der Rechte der Türkei auf Kreta ein⸗ ſetzen.— Eine für die Regierung ſehr erwünſchte Ab⸗ lenkung des überſchüſſigen Kriegsmutes der„Felſen⸗ Soziales. Die Kehrſeite der Medaille. Die Großinduſtrie hat ſich an der Bauarbeiter⸗Ausſperrung inſofern beteiligt, als ſie den ausſperrenden Arbeitgebern große Unter⸗ ſtützungen anbot. Offenbar hatte ſie geglaubt, der Kampf werde in einigen Wochen zu Ende ſein, weil dann die Kaſſen der Arbeiter leer ſeien. Nun dauert die Ausſper⸗ rung aber bereits 4 Wochen, ohne daß der eigentliche Kaſſenbeſtand der Gewerkſchaften hätte angegriffen zu werden brauchen, und da zeigen ſich allmählich Erſchei⸗ nungen, die der nicht ſo kampfluſtigen Großinduſtrie ſtark auf die Nerven ſchlagen müſſen. Aus dem Ruhrrevier wird berichtet: Ueber die allgemeine Geſchäftslage auf dem Eiſenmarkte wird übereinſtimmend gemeldet, daß die Bauarbeiterausſperrung eine niederdrückende Wirkung ausübt. Geſchloſſene Lieferungsverträge werden vielfach nicht erfüllt, da die Händler in allem, was dem Bau⸗ markt naheſteht, außerordentlich verminderten Abſatz haben. Bei der jetzigen Lage des Kampfes fürchtet man eine Verlängerung der lähmenden Verhältniſſe bis in den Herbſt, da es anſcheinend zu einer ausſchlaggebenden Entſcheidung wegen der nur teilweiſe durchgeführten Aus⸗ ſperrung nicht kommen kann. Aus Stadt und Land. * Eine neue Erdbebenkataſtrophe in Mittelamerika? Die Seismographen in der ganzen Union regiſtrierten ein heftiges, zwei Stunden andauerndes Erd⸗ beben, deſſen Mittelpunkt vermutlich Zentralamerika iſt. Deveſchen aus Port Limon beſagen, daß die telegra⸗— phiſchen Verbindungen nach dem Innern des Landes ſeit heute früh abgeſchnitten ſind. Man glaubt an eine Wiederholung der Kataſtrophe von Cartago in Coſtarica. * 324 Menſchen verbrannt. Eine amtliche Statiſtik über die Opfer der Brandkataſtrophe in dem Dorfe Oet⸗ körito ergibt, daß 324 Menſchen in der Scheune direkt ver⸗ brannten, 122 wurden ſchwer verwundet, von dieſen ſind 15 Perſonen noch nachträglich geſtorben, in Spitalpflege blieben 109 Perſonen. Unkenntlich waren 150 Leich⸗ name, während 167 identifiziert werden konnten. Unter den Toten befanden ſich 209 Frauen und 126 Männer. ** Der Komet in Sicht. Der mit ſo gefürchteter Neu⸗ gier erwartete dieswöchige Gaſt iſt nunmehr auf allen Sternwarten beobachtet worden. Er hat bereits eine große Helligkeit erreicht, ſo daß er ſogar im Dämmerungs⸗ boden noch zu ſehen iſt. Der Kern war ſehr ſcharf und deutlich von der ihn wie eine Haube umhüllenden Nebel⸗ maſſe umgeben. Der Schweif zeigte zwei Anſätze, die etwa einen Winkel von 40 Grad miteinander bildeten. * Der Komet ſcheint in Italien allerlei Unheil an⸗ zurichten. In Turin iſt die Angſt vor dem Kometen ſo groß, daß zahlreiche Einwohner der gebildeten Stände ſich mit Orygen verſehen, um den Giftdünſten des Ko⸗ metenſchweifes widerſtehen zu können. Soeben veröffent⸗ licht die„Gazzette di Torino“ die ehrenwörtliche Er⸗ klärung(), daß am 19. Mai nichts Schlimmes geſchehen werde. Die Gazzette, die bereits ſeit einem halben Jahr- hundert das Vertrauen der Bürgerſchaft genieße, ſei in der Lage, dies genau zu wiſſen. Dieſe Erklärung iſt von einer Reihe wiſſenſchaftlicher Gutachten Turiner Apo⸗ theker() begleitet.— Unſere famoſe„Wiſſenſchaft“ ſcheint da allerlei Unfug angerichtet zu haben. Entweder iſt der Komet gefährlich, und dann wirkt er ſo, daß die „Wiſſenſchaft“ mit ihrem„Oxygen“ nichts daran ändern kann, oder er läßt uns in Ruhe, und dann iſt Oxygen erſt recht überflüſſig. Was dieſe kleinen Erdenwürmer ſich wohl von den Gewalten des Weltalls vorſtellen mögen? * Neues Eiſenbahnunglück in Berlin. Am Sams⸗ tag morgen ereignete ſich auf dem Stettiner Bahnhof ein ein Unfall, bei dem zehn Perſonen leicht verletzt wurden. Der von Stettin kommende Einzug ſtieß, wahrſcheinlich infolge mangelhafter Bremsbedienung mit ſolcher Wucht auf den Prellbock des Geleiſes 1 auf, daß zehn Paſſagiere leicht verletzt wurden. * Muttermord. Die Hausbeſitzerin Betty Ruszynsk in Hietzing bei Wien wurde von ihrem eigenen Sohne durch Hammerſchläge auf den Kopf getötet, weil ſie ſich ſeiner Verheiratung widerſetzte. Der Mörder verletzte ſich darauf durch zwei Revolverſchüſſe ſehr ſchwer. * Unſicherheit auf dem Balkan. Der berüchtigte Bri⸗ gant Schakirdji, auf deſſen Ergreifung die Regierung ſeit Jahren hohe Prämien ſetzte, und gegen den eine kleine Armee mobiliſiert iſt, hat einen Poſtzug der Smyrna⸗Aidin⸗Bahn beraubt. Er eignete ſich 70000 Francs Regierungsgelder an und ließ die den Poſtzug begleitenden Gendarmen niedermachen. ** Der Gouverneur als Schmuggler. In Amerika braucht man ſich über nichts mehr zu wundern. Der frühere Gouverneur von New Hampſhire, Herr Frank Weſt Rollin, iſt wegen Schmuggels von Juwelen mit ſeinem Sohne verhaftet worden. Man ſetzte ihn jedoch gegen Stellung einer Kaution von 2000 Dollar wieder in Freiheit. ** Im Schachwettkampf Mieſes Spielmann verteidigte Mieſes die 6. Partie ſizilianiſch, kam bald in Nachteil und verlor nach 45 Zügen. Die ſiebente Partie wurde von Mieſes ſchottiſch eröffnet und endete nach fünfſtün⸗ digem Kampf mit Remis. Der Stand iſt Spielmann 5, Mieſes 2. * Ein Opfer der Wiſſenſchaft. In Djeddah iſt der italieniſche Arzt Dr. Ceſare Zanghello, der Direktor des Lazaretts von Abu-Sad am Roten Meere, geſtorben. Er fiel als ein Opfer der Bubonenpeſt: bei der Se⸗ zierung peſtkranker Mäuſe und bei der Züchtung von Ba⸗ zillen empfing er die Anſteckung der ſchrecklichen Krank- keit, die zu bekämpfen er ſein Vaterland verlaſſen hatte. Nach dem deutſchen Arzte Müller und dem Portugieſen Peſtana iſt er das dritte Opfer, das die Erforſchung der Peſt zu beklagen hat.— In Berlin ſtarb bekanntlich vor mehreren Jahren der Arzt Dr. Sachs an einer bei ähnlichen Studien erfolgten Anſteckung mit Choleraba⸗ zillen. ** 120 000 Mk. gegen Maikäfer. Zur Bekämpfung der Maikäfer hat die Forſtverwaltung der Letzlinger Heide ſich 120 000 Mark zur Verfügung ſtellen laſſen, um namentlich auch 33 000 Morgen neuer Kulturen, die auf den ſeinerzeit durch den Kiefernſpinner zerſtörten Be⸗ ſtänden angelegt ſind, zu ſchützen. Für die Dorfbewohner in der Letzlinger Heide erſteht durch den Maikäferkrieg guter Verdienſt. Allein das kleine Dörfchen Dolle er⸗ hielt in den Flugjahren 1902 und 1906 28000 Mark für das Einſammeln von Maikäfern ausgezahlt. * Zur Förderung der naturwiſſenſchaftlichen For⸗ ſchung hat der verſtorbene Chemiker Dr. Mond⸗London der Heidelberger Univerſität eine Millionen ⸗Stif⸗ tung hinterlaſſen. Vor allem ſollen Studien auf phy⸗ ſikaliſchem und chemiſchem Gebiete gefördert werden. ** Der Bundestag des Deutſchen Fußballbundes trat am Pfingſtſamtag in Köln zuſammen. Verhandelt wurde über die internationalen Beziehungen, die Propaganda und die Organiſation. Außerdem kam das Entſcheidungs⸗ ſpiel um die deutſche Meiſterſchaft zum Austrag. ** Die Folgen der Wetterkataſtrophen werden erſt jetzt in ihrem ganzen Umfange erkannt. So hat in den bayeriſchen Städten Würzburg und Brücken⸗ au der Sturm die Dächer abgedeckt und die Wälder zum Teil zerſtört. Der Blitz ſchlug an vielen Stellen ein, wodurch große Brände entſtanden und viel Gut vernichtet wurde. In Prag wurden alle Straßen durch den wolkenbruchartigen Regen 10 Zentimeter unter Waſſer geſetzt. Ein Mann wurde dort vom Blitz er⸗ ſchlagen. In Mittelfrankreich, namentlich in der Gegend von Aurillac, wurde durch den Schnee faſt die ganze Ernte vernichtet. Großer Schaden wurde in der Gegend von Bordeaux in den Weinbergen angerichtet. Man befürchtet einen vollkommenen Ausfall der Ernte. Infolge der Regen- und Schneemaſſen wird ein erneutes Steigen aller Flüſſe, namentlich der Seine gemeldet. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In Alt⸗Sarnow bei Stettin brach ein Feuer aus, das bei dem beftigen Sturm mit raſender Schnelligkeit ſi br. Ir 0 al Ib 10 feiner vel. * Dart 0 0 dungen ent Vurft pelſe tü980 une des die gen 1 holst bon d eh d. Voce cuwal Ion der 5e Zinn Schwe im ge dumme Sch. 9. Donne wothen 1 eine hie haut. zuſamm ſte ein das il lleber ans Ne e betleh Rohl dem g Roth bei M gefaßt u Alte * Gon die 54. n de vnn be ö 7 150 De 3 21 cht h benen 1— In! berſendet 1 Denn z — Landes abt ay 00 in litt fe Oet⸗ Frank mit jedoch leder in ſieben Gehöfte mit insgeſamt ſechzehn Gebäuden nieder⸗ brannte. Es liegt Brandſtiftung vor. Am Freitag iſt in Darmſtadt unter dem Vorſitz von Profeſſor Kohlrauſch⸗Hannover der aus dem Deutſchen Reiche, der Schweiz und Oeſterreich ſehr zahlreich be⸗ ſuchte 17. Allgemeine Deutſche Turnlehrertag eröffnet worden. In Uepplingen ſchlug der Blitz in ein Wohn haus und tötete vier Perſonen, die am Tiſche ſaßen, ſprang in 1 über und erſchlug dort einen Ochſen und à wei Ube. Aus Nah und Fern. — Bürſtadt, 18. Mai. Der Kreisausſchuß hatte ſeinerzeit die hieſige Bürgermeiſterwahl für ungiltig erklärt, weil vor derſelben Freibier gegeben worden ſei. Der einge⸗ legte Rekurs wurde am Samſtag vom Provinzialausſchuß in Darmſtadt verworfen. Die Koſten dieſer Entſcheidung wurden der Gemeinde Bürſtadt auferlegt.— Bei früheren Entſchei⸗ dungen hat man das geſpendete Freibier nicht zum Anlaß einer Ungiltigkeitserklärung genommen. Nachdem man bei Buͤrſtadt einen Anfang gemacht hat, wird man konſequenter- weiſe auch alle kommenden Bürgermeiſter⸗ und auch Reichs ⸗ tagswahlen für ungiltig erklären müſſen, bei denen das Freibier eine Rolle geſpielt hat! — Fürth, 18. Mal. Nach dem Rechenſchaftsbericht des hieſigen Spar- und Kreditvereins pro 1909 belief ſich die Einnahme und Ausgabe auf je 474 320 Mk., der Rein⸗ gewinn auf 4409 Mk. Die Dividende wurde auf 6 Prozent feſtgeſetzt.— Bauunternehmer Gehbauer errichtete dahier eine Holzſchneiderei mit elektriſchem Betrieb. Die Anlage wurde von dem Elektrizitätswerk Mörlenbach hergeſtellt. Reiſen, 18. Mai. Das 150 Morgen große Gut des Landwirts Adam Wagner im nahen Mumbach, das vor Wochen zwangsweiſe verſteigert und damals von dem Rechts⸗ anwalt Keil in Fürth erſtanden wurde, ging nun zum Preis von 60 000 Mk. an Herrn H. Cornell aus Frankfurt über. —. Darmſtadt, 18. Mal. Durch Erhängen beging der von ſeiner Frau geſchiedene, in den 60er Jahren ſtehende Zimmermann G. Sch. Selbſtmord. Er hat ſich in der Schwanenſtraße in das Haus geſchlichen, in dem ſeine von ihm geſchiedene Frau wohnt, und ſich dort auf der Boden⸗ kammer erhängt.— Der in der Obergaſſe wohnhafte Wirt Sch. hat ſich ſeit einigen Tagen von hier entfernt. Am Donnerſtag iſt im Neckar bei Heidelberg ſeine Leiche gelandet worden. * Oppenheim, 18. Mai. Schwer heimgeſucht wurde eine hleſige Familie. Der Ehemann ſtarb plötzlich im Kranken- hauſe. Als ſeine Frau die Todesnachricht erhielt, ſtürzte ſie zuſammen und war ſofort tot. Durch den Schrecken hatte ſie einen Schlaganfall bekommen. Zwei Kinder, von denen das älteſte 12 Jahre alt iſt, ſind nunmehr als Waiſen hinter⸗ blieben. — Mainz, 18. Mai. Der Fabrikant Hch. Ewinger aus Nauheim, auf den am 8. April in ſeinem Bureau von außen ein Schuß abgegeben wurde und der ſchwer im Rücken verletzt worden war, iſt als vollſtändig geheilt aus dem Rochushoſpital entlaſſen worden. Er begab ſich zu Fuß aus dem Hoſpital und fuhr dann mit der Bahn nach Nauheim. — Florſtadt, 18. Mal. Der vermögende Landwirt Roth aus Florſtadt, der kürzlich mit zwei weiteren Wilderern bei Mannheim unter für ihn ſehr gefährlichen Umſtänden ab- gefaßt und verhaftet wurde, hat ſich im Amtsgerichtsgefängnis zu Altenſtadt in ſeiner Zelle erhängt. * Gotha. Dem Rennverein für Mitteldeutſchland in Gotha unter dem Protektorat des Herzogs Carl Eduard iſt die 54. Geldlotterie genehmigt worden. Dieſe Lotterie hat, wie die früheren, 125 000 Loſe a 1 Mark. Der Hauptge⸗ winn beträgt ev. 25 000 Mark, beſtehend in einer Praͤmie von 15 000 Mark und einem Hauptgewinn von 10 000 Mark. Die Ziehung findet am 25. u. 26. Mai in Gotha unter Leitung des Notars Herrn Dr. Kirſten ſtatt. Das General- Debit der Lotterie hat das bekannte Bankhaus Carl Heintze uͤbernommen. Der Verband der kath. Jugendverrinigungen der Diözeſe Mainz verſendet in dieſen Tagen ſeine„Mitteilungen Nr. 3“, denen diesmal in mancher Hin ſicht beſondere Bedeutung beikommt. Denn zunächſt wird erſichtlich, daß dem Verbande bereits 5767 junge Leute als Mitglieder und Aſpiranten angehören. Hinter den Jungen ſtehen 2379 Ehren- und Schutzmitglieder. Da erfreulicherweiſe die einzelnen Vereine ſich in den Ge⸗ meinden immer tiefer einbürgern, weil die Eltern in ſteige nd em Maße den Nutzen derkat h. Jugend- vereintigungen erkennen, ſo iſt für die Folgezeit ein ſtetes Anwachſen der Mitgliederzahl zu erhoffen. Iſt ſchon das äußere Bilb, das der Verband bietet, nicht unerfreulich ſo berechtigt die Arbeit, die der Verband mit Eifer und Umſicht leiſtet, erſt recht zu guten Hoffnungen. Denn die Fragen, die die letzte Konferenz in eingehenden Re feraten behandelte, zeigen, wie aus den in den Mitteilungen abgedruckten Leitſätzen hervorgeht, daß der Verband wirklich Jugendfürſorge im beſlen Wortſinne treiben will und treibt. Darum bietet er alles auf, um der gerade in unſeren Tagen mit Hochdruck einſetzenden ſozialiſtiſchen Jugendverhetzung ent- gegenzuarbeiten. Hier gilt es, alle Kraft einzuſetzen, um das Verderben von unſerer Jugend fernzuhalten. Vor allem muͤſſen auch die Väter und die Mütter aufgeklärt werden, auf daß ſie die Augen aufhalten, damit nicht etwa hinter ihrem Rücken die„Arbeiterjugend“ mit ihrem unglaublichen Inhalt und ihrem frivolen Ton unter ihren Söhnen umgeht. Auch der Turnſache hat die Konferenz ihre Aufmerkſamkeit geſchenkt. Wer die Leitſätze lieſt, der muß erkennen, daß katholiſcher Glaube und katholiſche Lebensführung kein Hinder⸗ nis, ſondern gerade die beſte Vorausſetzung für die gerechte Würdigung der geſundheitlichen, ſittlichen und vaterländiſchen Bedeutung des Turnens iſt. Freilich ſteht unſer Verband bei ſeiner Jugend erſt in den Anfängen eines rationellen Turn⸗ betriebs. Aber aus dem Fragebogen über„Turnen und Turubetrieb“, der gleichzeitig mit den Mitteilungen verſandt wurde, iſt erſichtlich, daß der Verband auch auf dieſem Gebiet ganzer Arbeit zuſtrebt. Beſondere Aufmerkſamkeit ſcheinen mir die Leitſätze uͤber den Handwerſterſonntagsunterricht zu verdienen. So kurz ſie ſind, ſo klar laſſen ſie die erſchöpfende Behandlung des Themas erkennen. Bekanntlich hat die Wörr- ſtädter Generalverſammlung des heſſiſchen Landesgewerbevereins im vorigen Jahre mit erdrückender Mehrheit die Verlegung dieſes Unterrichtes auf die Werktage abgelehnt. Und das, obſchon alle maßgebenden Faktoren der Verlegung günſtig geſtimmt ſind. Bei ruhiger Ueberlegung läßt es ſich leicht er⸗ kennen, daß es ſich hier nicht um eine einſeitig⸗kirchliche Forderung handelt. Gewiß muß uns das religiös: ſittliche Intereſſe unſerer Jugend überaus hoch ſtehen, gewiß iſt und bleibt es ein Schaden von unberechenbarer Tragweite, wenn die gewerbliche Jugend regelmäßig an Sonntagen wegen der Zeichenſchufe vom Beſuch des Hauptgottesdienſtes abgehalten wird und faſt nie eine Predigt hören Kann. Was das gerade in den gefährlichen Entwickelungs jahren bedeutet, wird jeder Einſichtige auf den erſten Blick erkennen. Selbſt auf der Generalverſammlung zu Wörrſtadt mußte man allſeitig zugeſtehen, daß gerade die Sonntagsſchüler dem Kirchen⸗ beſuche entwöhnt ſind. Darum müßte allerdings die Rückſicht auf das religiös. ſittliche Leben unſerer Jugend allein uns zu Gegnern der Sonntagsſchule machen. Jedoch iſt ihre Be- ſettigung auch durch das berufliche Intereſſe und die not⸗ wendige Sonntagsruße geboten. Die theoretiſche Aus · bildung unſerer Lehrlinge iſt die notwendige Erganzung der praktiſchen. Die eine ohne die andere tut es nicht. Und die eine darf auch nicht auf Koſten der anderen vernachläßigt werden. Darum gehört auch die theoretiſche auf die Arbeits- tage und nicht auf den Sonntag Morgen, wo der Junge über⸗ haupt keine rechte Arbeitsluſt mitbringt. Und braucht nicht gerade der Junge, in deſſen Organismus alles im Fluß iſt, nicht erſt recht ſeine volle Sonntagsruhe? Man ſei doch ver⸗ nünftig und laſſe das große Intereſſe der Entwickelung eines jungen Menſchen nicht hinter kleinen Rückſichten des per ſönlichen Geſchäftsbetriebes zurücktreten! Die Aenderung läßt ſich übrigens herbeiführen, ohne daß die Lehrherren und Meiſter beeinträchtigt werden. Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg. Und der Weg muß gefunden werden. Nei gutem Willen wird er leicht gefunden. Das iſt die Ueberzeugung, die in unſerem Verbande lebt. Darum iſt der Verband auch in dieſer Frage mit Eingaben an die Biſchöfliche Behörde, an das Großh. Miniſterium, die Handelskammer und die Zentral- ſtelle für Gewerbe vorgegangen. Damit iſt der Verband aus dem Stillleben, das er führen mußte, ſolange die Organiſation noch nicht ſtroff durchgeführt war, herausgetreten in die Oeffentlichkeit, um ſeiner Aufgabe an unſerer Jugend gerecht zu werden. Und das darf als neue Epoche in ſeinem Leben bezeichnet werden. Dieſer Fortſchritt iſt ebenſo erfreulich, wie Ape E. 8. 2 e dd 3 1 75 U U 1 . 1 7 5 Nach nem Fenn HU REE die Tatſache, daß auf ſeiner letzten Konferenz in Mainz alle Rath. Verbände der Diözeſe vertreten waren. Nur Einigkeit macht ſtark. Möge der Verband alſo weiter arbeiten und weiterſchreiten, voll friſchen Mutes und frei von allem laͤhmenden Peſſimismus Er muß und wird vorwärts kommen, wenn jeder an ſeinem Platze ſeine beſte Kraft einſetzt. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim “Der heutigen Geſamtauflage liegt ein Proſpekt des Bankhauſes Carl Heintze in Straßburg i. Elf. betr. die 54. Geldlotterie des Renn- Vereins für Mittel⸗ deutſchland bei. Die geehrten Leſer werden darauf beſonders aufmerkſam gemacht. 5 dad Tet ist altagyptisch u. entspricht unserm deutschen, dauernd“ N hält Cakes und Biscuits TET-PACKU stets frisch und knusperig. H. SAHL SENS CAKES FABRIK, HANNOVER. T ungenleidenden teile ich aus Dankbarkeit durchaus unentgeltlich(lediglich gegen Ein⸗ ſendung des Portos) mit, wie ich durch ein ebenso einfaches wie billiges und dabei doch ſo überaus erfolgreiches Verfahren von meinem langwierigen Leiden(Huſten, Auswurf, Nachtſchweiß, Ab⸗ magerung uſw.) befreit wurde, nachdem ich vorher nach einer acht⸗ wöchentlichen Kur aus einer Lungenheilſtätte als ungeheilt entlaſſen worden war. Aung Walter, Roda(Sachſen⸗Altenburg), Geraer⸗ Straße 50. beſte und ſicher wirkende mediz. Seife gegen alle Hautunreinigkeiten u. Hautausschläge: wie Mitesser, Finnen, Flechten, Blütchen, Ge- sichtsröte 2c., iſt unbedingt die echte Steckenpferd⸗ Teerſchwefel⸗Seife v. Bergmann u. Co.. Radebeul 2 St. 50 Pfg. in Viernheim: Emil Richter Flora⸗Drogerie. Spezialmarke ri aDecReISahrGar. A. 50 „ Schlauch, 3. Bebirgsdeocke, 4.— Zubehör billigst. Pneumatikhaus P 3. 12, Mannheim. de sparen bei! Verkaufe dinig gebraut Mebel, Sehahe und Kleider. Böhles, Aanabein M 4. 4. Bruchreis helle Ware Pfd. 15 Pfg. Hirse Pfund 20 Pfennig empfiehlt Joh. Karl Kempf Wwe. Kies zum Betonieren oder ſonſti⸗ gen Zwecken ins Haus oder auf Bauſtellen wird ſtändig angeliefert, pro Zweiſpänner⸗ Fuhre 4.50 Mk. Philipp Lahres Ein schönes Gesicht iſt die beſte Empfehlungskarte. Wo die Natur dieſes verſagt, wird über Nacht durch Gebrauch von Bernhardts Rosenmilch das Geſicht und die Hände weich und zart in jugendlicher Friſche. Be⸗ ſeitigt Leberflecke, Mitesser, Ge- sichtsröte und Sommersprossen, ſowie alle Unreinheiten des Ge⸗ ſichts u. der Hände. Glas Mk. 1,50. Brenneſſel⸗Kopf⸗Waſſer u. Birken⸗Kopf⸗Waſſer von L. R. Bernhardt, Braun⸗ ſchweig, iſt das allerbeſte Haar⸗ waſſer der Neuzeit. Die Kraft dieſer Eſſenzen hat geradezu über⸗ raſchenden Erfolg für das Wachs⸗ tum der Haare und kräftigt die Kopfhautporen, ſodaß ſich kein Schinn und Schuppen wieder bildet. à Glas 75 Pfg. Mk. 1,50, 2,50. Franzö ſiſche Haarfarbe von Jéan Rabot in Paris. Greise und rote Haare ſofort braun und ſchwarz unvergänglich echt zu färben, wird jedermann erſucht, dieſes neue gift⸗ und blei⸗ freie Haarfärbemittel inunwendung zu bringen, da einmaliges Färben die Haare für immer echt färbt. à Karton Mk. 2,50. Lockenwaſſer gibt jedem Haar unverwüſtliche Locken und Wellenkräuſe. Glas 1 Mk. u. 60 Pfg. Enthaarungs⸗Pomade entfernt binnen 10 Minuten jeden läſtigen Haarwuchs des Geſichts und der Arme gefahr⸗ u. ſchmerzlos. à Glas Mk. 1,50. Engliſcher Bartwuchs befördert bei jungen Leuten raſch einen kräftigen Bart und verſtärkt dünngewachſene Bärte. à Glas Mk. 2,.—. Schwache Augen werden nach dem Gebrauch des Tyroler Enzian-Branntweins ſehr geſtärkt. Derſelbe iſt zugl. haar⸗ stärkendes Kopf- u. antiseptisches Mundwasser. Gebr.⸗Anw. gratis. Glas Mk. 1,50, 2,50. Rp. Deſtillat von Enzianwurzeln u. ⸗blüten. „Mohrrüben-Saft“ von L. R. Bernhardt, Braun- schweig iſt das Allerbeſte für Kinder. Glas 1 Mk. Rp.„Mohrrüben⸗Saft“ iſt ein Auszug von italien. Mohrrüben, welche ausgepreßt und abgedämpft werden. Zu haben bei: B. Richter Flora-Drogerie, Viernheim. Halhaus„Zum Frinz Karl,, Jamperthein am Großh. Amtsgericht Haſtſaus„Zur Sermanig“. Sampertſein . in der Neuſchloßſtraße — empfehlen ſich der geehrten Viernheimer Einwohnerſchaft bei ihrem Beſuche hierſelbſt unter Zuſicherung beſter und auf⸗ merkſamſter Bedienung. Ausſchank von prima Lager⸗ Bier aus der Brauerei Kühner, Viernheim · Bekanntmachung. Betr.: Forderung des Obſtbaues; hier gemeinſamer Bezug des Inſektenfanggürtels„Einfach“. Wir verfehlen nicht, die Landwirte unſerer Gemeinde auf die Anlage des obigen Inſektenfanggürtels aufmerkſam zu machen. Um den Intereſſenten den Bezug zu erleichtern, haben wir einen Vorrat beſchafft, welchen wir nach Bedarf zum Selbſtkoſtenpreis= 8 Pfg. pro Ifd. Meter abgeben. Betr.: Gefährdung des Verkehrs durch Kinder in Viernheim. Es kommt in letzter Zeit wieder häufig vor, daß unſere Gemeinde paſſierende Automobile und Radfahrer von Kindern mit Steinen beworfen werden. Wir bedauern dieſes und bemerken, daß derartige event. ſehr folgenſchwere Uebertretungen von den Beteiligten zur Anzeige gebracht werden müſſen. An die Eltern richten wir im öffentlichen Intereſſe die Bitte, ihre Kinder doch vor ſolchen Verfehlungen eindringlichſt zu verwarnen. Viernheim, den 14. Mai 1910. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. Gemeindekasse. Auf die am 28. d. Mts. nicht eingelöſten Abfuhrſcheine von Wellen ꝛc. entſtehen Pfandkoſten. Viernheim, den 17. Mai 1910. Jöſt. n . Ia. weissbrennendes österr. Petroleum B. Liter 16 Pfg. mit 3% Rabatt. Johann Schreiber Lorscherstr. Rathausstr. o OO OOO OOO OOO OO 8 2 SPariser Kunst-Ateliers Inh.: A. de Beauclair 58 1, 4 Mannheim 8 Meine Preise für Braut- und Familien- Bilder 8 sind konkurrenzlos. 0 2 0 0 12 Visit Mk. l. 80 ab.— 12 Kabinett Mk. 4.80 ab. OOOOOOOOOOOOOO ooo QO OOO 8 Ernstgemeint! Fräulein, möglichst über 25 Jahre, kath. Religion, welches Lust und Liebe zur Landwirtschaft besitzt, ist Gelegenheit geboten, sich gut zu verheiraten. Suchender ist Besitzer eines fast schuldenfreien Landgutes von über 60 Morgen. Briefe unter „Ernstgemeint“ auch von Eltern oder Vormünder, kinderlose Witwen nicht ausgeschlossen, befördert die Expedition d. Blattes weiter. Ein braves, fleißiges Mädchen für Haus u. Feldarbeit geſucht. Karl Lamberth Waſſerſtraße 12. Ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Garten, Stallung u. ſ. w. iſt aus freier Hand zu verkaufen. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. 3 Zimmer mit Küche u. allem Zu⸗ behör hat auf 1. Juni oder ſpäter zu vermieten. Leonhard Knapp 5. Bismaickſtr. 50. Eine größere Partie leere Zigarren⸗ Kiſtchen verkauft Adam Schmitt „Zur Stadt Weinheim“ in Weinheim. Wa eee Die Städtische Sparkasse Weinheim unter Garantie der Stadtgemeinde Weinheim verzinst sämtliche Einlagen 1 mit 4 Prozent. Kassenstunden: leden Werktag von 9—12 und 3—5 Uhr. Telephon-Nr. 23. 9 OO Helmsparbüchsen. Pilo hat sich einen Rut als unüber⸗ treffliches Schuhputzmittel erworben. Es gibt im Moment wunderbaren Hochglanz, farbt nicht ab und er-; hält das Ledet Tdrabelldberſiäher deldts Tiehung am 7. u. 8. Juni 1910. 6369 Geldgewinne Mark: Saul Hauptgewinne bar ohne Abzug Mark: 6000 20090 10000 Lose à M. 3.—. Porto und Liste 30 Pfg. extra. Zu bez. dureh diedeneralagentur Eberhard Fetzer, Stuttgart Kanzleistrasse 20 und die Direktion der üöderlinger Münsterbau- Lotterie in überlingen am See. Zu haben bei den KI. Preuss. Lotterie- Einnehmern, sowie bei allen durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen. erhält dem Publikum Finn und Geschmack für eine gute Tasse dieses edlen Getränks. In den Preislagen von 220-120 Pfg. d zu haben in den Spezial- Niederlagen: Emil Richter, Rathausstrasse 15 u. 68.] johann Hofmann 9. Hofmannstrasse. 69. M. Winkenbach, Bürstädterstrasse.] Sebastian Müller, Kirschenstrasse.:: Man achte auf Fuesers Reklame-Schilder, Fuesers Dosen und Fuesers Tüten! velotrab-, Radfahr⸗ u. 1 Al Wunderbare * Heilerfolge erzielte das Cichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, Mannheim N 3, 3 J Inh. Dir. Schäfer während ſeiner 9 jährigen Praxis durch die neuen Elektro- physikalischen Heilfaktoren. Blaulicht behandlung, Elekrizität, Wasser, Massage gte. Erſtes, größtes, beſteingerichtet u. bedeutendes Inſtitut am Platze. Dankſagungen. Beſtätige hiermit Herrn Direktor Heinrich Schäfer, Lichtheilinſtitut„Elektron“ Mannheim 8 N 3, 3, von ganzem Herzen, daß ich durch die erfolgreiche Behandlung meine Geſundheit wieder vollſtändig erlangt habe. Mein Leiden beſtand aus Schwermut, hochgradiger Nervo⸗ ſität, menſchenſcheu, energielos, fortwährend müde, unz daher das Letzte und zwar vertraute ich mich dem altrenommierteſten Lichtheil⸗Inſtitut, nämlich dem des Herrn Direktor Heinrich Schäfer an und ſchon nach 3⸗wöchentlicher Behandlung trat eine derart auffallende Beſſerung ein, welche ich nicht mehr erhofft hatte. licher Kur war mein Zuſtand derart gehoben, ſodaß ich mich wieder vollſtändig geſund fühlte welches ich lediglich der erfolgreichen und gewiſſenhaften Behandlung, was auf eine lang- jährige Praxis auf dem Gebiete der Nervenkrankheiten des Herrn Direktor Heinrich Schäfer ich für Jedermann. Ich verſuchte Nach 6⸗wöchent⸗ ſchließen läßt, zu verdanken habe. Ich kann deshalb jedem ähnlich Leidenden die erfolgreiche und gewiſſenhafte Behand⸗ lung des Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“ N 3, 3 mit gutem Gewiſſen aufs beſte empfehlen. Mannheim, den 25. Mai 1908. Frau E. Edelm. Ich Unterzeichneter beſtätige hiermit, daß ich ſeit länger als 7 Jahren an einem Lupusgeſchwür erkrankte, welches ſich mit den Jahren über das ganze Geſicht derart ver⸗ breitete, daß ſich ca. 1 em dicke Schorfen bildeten, die teils eiterten. Trotz der verſchieden⸗ artigſten Behandlungen wie Aetzen, Brennen etc. wurde mein Leiden immer ſchlimmer. In letzter Zeit wurde ich auf die Heilwirkung der neuen phiſikaliſchen Heilmethode aufmerkſam gemacht und erhielt auch unter anderen verſchiedene Schreiben von einem hieſigen ähnlich lautenden Inſtitut. Ich zog es jedoch vor, in das altrenommierteſte und bedeutendſte Licht⸗ heil⸗Inſtitut„Elektron“ des Herrn Direktor Heinrich Schäfer, N 3, 3 in Behandlung zu gehen und muß konſtatieren, daß durch die fachgemäße und gewiſſenhafte Behandlung des Herrn Direktor Heinrich Schäfer, ſchon nach 8 Tagen eine anffallende Beſſerung eintrat und ich nach einer Kur von ca. 6 Wochen von meinem Leiden befreit war. f Ich kann deshalb Herrn Direktor Heinrich Schäfer für die Wiederherſtellung meiner Geſundheit meinen herzlichſten Dank ausſprechen, und werde nicht verfehlen, das Inſtitut in meinem Bekanntenkreiſe zu empfehlen. Fürth i. O., den 14. Mai 1908. Fr. Hildenbeutel. Ich Unterzeichnete beſtätige Herrn Direktor Heinrich Schäfer, Lichtheil⸗Inſtitut Elektron N 3, 3 1, daß mich derſelbe durch 15malige Behandlung von meinem ſeit 20 Jahren be⸗ ſtehenden Lugusgeschwür vollſtändig geheilt hat. Ich danke Herrn Heinrich Schäfer für die Wieder herſteklung meiner Geſundheit und kann ähnlich Leidenden die Behandlung beſtens empfehlen. Speyer a. Rh., den 20. Dezember 1907. Ich Unterzeichneter beſcheinige hiermit, daß mein fleckenweiſer Haarausfall durch die Behandlung des Herrn Direktor Heinrich Schäfer N 3, 3, vollſtändig geheilt 5 1 gez. W. R. gez. Frau Studienrat Rusch Witwe. Heilung von Nervenlähmung. Geehrter Herr Schäfer, Mannheim. l Mit dankbarem Herzen kann ich Ihnen nur mitteilen, daß ich durch ihre erfolgreiche Be⸗ bandlung meine vollſtändige Geſundheit wieder erlangte. Als ich im Juni v. Js. infolge Nerven⸗ lähmung an beiden Beinen und rechtem Arm zu Ihnen kam, glaubte ich nicht mehr an eine Heilung, jedoch ſchon nach 10 Tagen beſſerte ſich mein ZJuſtand derart, daß ich ohne jede Be⸗ gleitung zur Behandlung kommen konnte. Nach Verlauf von fünf Wochen war ich vollſtändig wieder hergeſtellt, ſodaß ich wieder jede Haus⸗ und Feldarbeit übernehmen konnte. Was ich nicht mehr fitr msglich gehalten habe, wurde durch die e und gewiſſenhafte Behandlung bei Herrn Dir. Hch. Schäfer, Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, N 3, 3, erzielt. Ich ſage Ihnen von ganzem Herzen Dank und kann die Behandlung des Herrn Dir. Schäfer jedem Kranken dieſer Art beſtens empfehlen. Mit beſtem Gruß verbleibt Ihre ſtets dankbare Seckenheim, den 17. 4. 1907. Ich litt längere Zeit an hartnäckigem Ischias und war bei einem hieſigen Arzte in Be⸗ handlung. Zur Lindererung der Schmerzen erhielt ich Morphium⸗Einſpritzungen. In dieſer Zeit wurde ich auf das Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, Mannheim, N 3, 3, aufmerkſam gemacht; nachdem ich nun daſelbſt 20 Behandlungen mit Maſſage genommen hatte, war ich vollſtändig von einem Leiden befreit und habe auch ſeither nicht mehr das Geringſte von Schmerzen in den Frau Her. Wetzel. 1 früher angegriffenen Körperteilen verſpürt. Den glänzenden Erfolg muß ich der Heilmethode obigen Inſtituts zuſchreiben. 1 Heilfaktoren: comb. elektr. Uaebtheiberfahren. Glüh-, Bogen- und Teillichtbäder, Vier-Zelten-Bäder nach Dr. Schnee, Karisbad, konzentrierte Kaltſichtbehandlung nach Finsen, Blaulichtbestrahlungen nach Dr. Kaiser, Eisenliehtbehandleng nach Professor Kromayer. Anwendung der gesamt- Elektro- Therapie Rnochfrequensströme, Galvanisation, Faradisation, Wechseiströme, 3 phas. Strom, Gleichstrom, pulsierender Gleichstrom, Frauktinisation. Hydro- elektr. Bäder, elektr. Massage, elektr. Gymnastik. Vibriatiens-Massage, ale Arten med. Bäder etc. Röntgen- Laboratorium ching für herzleidende, Untersuchung mit Pöntgenemabten une orthockagraphischer Aufzeichnung des herzbiides. Alle Anwendungen ſind abſolut ſchmerzlos. eitapparat.. Heilgymnaſtik. Samo als Ruder- Zug- und Bergsteigapparat. RIi1Ia Nen! Reform Inhalatorium Neu! 25 erfolgreich gegen chron. Erkrankung der Atmungsorgane angewandt, Naſen, Hals, Rachen, Aſthma, Verſchleimung ꝛc. Ganz beſonders zu empfehlen iſt die ſeit ca. 2 Jahren beſtehende und intensiver wie Stabmagnet, welcher von ähntiehk- lautendem lustitut empfehlen wird. 1. Durch eine größere und intenfivere Einwirkung der Elektro⸗Magnetiſchen Kraftkinie auf den e g 2. Kräftigung und Beruhigung des Nervenſyſtems, Hebung des Allgemeinbefindens, Linderung der Schmerzen dc. Ich empfehle daher dieſes zeitgemäße Unternehmen dem titl. Puplikum und ſtehe mit weiterer Auskunft gern zu Dienſten. e Erstes, grösstes, best eingerichtetes und bedeutendstes institut am Platze. Sperielle Bebandlung aller chron. und langwier. Krankheiten. Prospekte gratis. Damenbedienung durch Frau Rosa Schäfer. Sprechstunden: Jae 3. l fr.. Telephon 4820. — AKleblro⸗- Nanncliche Therapie, Hylem Früb. Hufeisenmagnet bedeutend herrn ſionat als un und n mit We J 9 naten duld e gat i Dam an d geha junge U Sohn kr ve in der „befö ifo