1 T l 4 8 0 Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: iernhei Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Ferhreiſelſe und geleſenfe Zeilung am hieſgen Platze, daher beſtes und 0 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn: durch die Poſt Mk. 1.14 vierteljährlich. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: e e. virfungsvollles Inſerkions⸗Frgan. errinde 1884 mer An 4 85 Viernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfennig die einſp altige Petit⸗ Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die Z⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. — Rathausſtraße Nr. 19. eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle Nr. 64. Wochenrundſchau. Die vergangene Woche hat uns eine anormale Tropenhitze gebracht, die erſchlaffend auf Körper und Geiſt wirkte. Solche Tage ſind nicht gerade beſonders dazu geeignet, zu großen Taten anregend zu wirken; man gibt ſich lieber einer phlegmatiſchen Ruhe hin. Für den Politiker war das jedoch diesmal ausnahmsweiſe nicht möglich, denn wir haben zwei Ereigniſſe zu ver⸗ zeichnen, die wie eine Windsbraut durch die politiſche Welt gezogen ſind. Da hat zunächſt die Enzyklika des hl. Vaters die geſamte„liberale“ Preſſe und einen großen Teil der proteſtantiſchen Bevölkerung in völlig unbe⸗ gründete Unruhe verſetzt. Gewiß, es waren ſcharfe Worte, die der Papſt gebraucht hat, aber ſie waren begründet und zudem für die Katholiken beſtimmt, die infolge ihrer Glaubensüberzeugung über die in der Enzyklika ange⸗ ſchnittenen Fragen nicht anders denken können. Das ſollte auch die liberale und die hetzliebende Preſſe des „Evangeliſchen Bundes“ einſehen, die ſich immer wundert, wenn die katholiſche Preſſe einmal— wenn es gar nicht anders mehr geht— entrüſtet die Angriffe, die von dieſer Seite kommen, und die bekanntlich„nicht von Pappe“ ſind, zurückweiſt. Alſo nur keine unnötige Auf⸗ regung! Anſcheinend iſt die Regierung ſo klug, auf die von verſchiedenen„liberalen“ und der konſervativen Partei im preußiſchen Abgeordnetenhauſe eingebrachten Interpellationen nicht durch„Taten“ zu reagieren, die unbedingt zu einer Trübung des Verhältniſſes zwiſchen Rom und Berlin und zu einer bedenklichen Störung des konfeſſionellen Friedens führen müſſen.— Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kommt die Meldung von dem Rücktritt des Staatsſekretärs Dernburg, des Kauf⸗ manns auf dem Miniſterſeſſel. Es iſt ſchade, daß ein Mann von der Bildfläche verſchwindet, der geeignet war, kräftig an den Säulen des preußiſchen Bureaukratis⸗ mus zu rütteln, und der wegen ſeiner Abneigung gegen die bureaukratiſche Wirtſchaft ſchöne Erfolge aufzuweiſen hat. Auf der anderen Seite braucht man es jedoch nicht zu bedauern, wenn uns jemand verläßt, der trotz ſeiner ſonſt ſo praktiſchen Veranlagung mit heller Be⸗ geiſterung dem verunglückten Bülowblock Pate ſtand und mit Schmerzen an die„gute alte Zeit“ zurückdenkt, deren en ihm als das Endziel ſeiner Gegenwartspolitik gilt. Oeſterreich⸗Ungarn ſtand in der Berichtswoche noch ganz unter dem Eindruck, den der unerwartete Ausgang der ungariſchen Wahlen hervorgerufen hat. Der Sieg Khuen⸗Hedervarys, des Vertrauenmannes Kaiſer Franz Joſefs, über die von Juſth und Koſſuth geführten Grup⸗ pen der herrſchſüchtigen Magyaren kann für die Zukunft der Donaumonarchie von größter, ſegensreicher Folge ſein. Denn mit den Parteien Juſth und Koſſuth ſind diejenigen Elemente beſiegt worden, die offen oder ver⸗ ſteckt auf die Auflöſunga des öſterreichiſch-ungariſchen Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 401(Nachdruck verboten.) An einem trüben, regneriſchen Nachmittage Ende Oktober trat ſie aus der Haustür ihres freundlichen Domizils und wollte den Weg ins Innere der Stadt einſchlagen. als Radeck ihr freundlich grüßend entgegentrat. „Was? Sie gehen aus bei dieſem ſchlechten Wetter?“ rief er erſtaunt.„Ich wollte gerade fragen, ob wir nicht den Spaziergang beute lieber ausſetzen wollen— Sie könnten ſich erkälten.“ „Ich babe notwendige Beſorgungen zu machen und konnte deshalb auch nicht auf Sie warten“, erwiderte Lola, eilig an ſeiner Seite weiterſchreitend.„Aber nun begleiten Sie mich am Ende doch lieber, was? Ich bin nämlich etwas ängſtlich — ich habe einen wichtigen Gang vor— ich muß zu einem Bankier!“ „Ei der Tauſend! Was wollen Sie denn da?“ Lola ſeufzte auf und rieb lich nachdenklich mit dem Zeige⸗ finger das feine Näschen. „Ich habe finanzielle Sorgen!“ ſagte ſie endlich mit leichter Verlegenheit. Radeck errötete tief und ſah ſie erſchreckt und flehend zu⸗ gleich an.„Aber Lola! Sie wiſſen doch, daß Sie über mich zu verfügen haben! Wenn Sie in augenblicklicher Geldverlegenheit . „Aber, mein Herr! Was denken Sie von mir!“ rief Lola in komiſcher Entrüſtung.„Geldnot! J bewahre, im Gegen⸗ teil! Ich habe zu viel Geld augenblicklich, und das macht mir Sorge!“ „Zu viel Geld iſt gut! Haben Sie in der Lotterie ge⸗ wonnen oder eine Erbſchaft gemacht?“ „Ach. Sie denken wohl, es geht jedem ſo wie Ihnen! Nein, ich habe nur die Staatspapiere, in denen mein geliebter Vater meinen Anteil an Mamas Vermögen angelegt hatte, bisher immer Samſtag, den 11. Juni 1910. Staatsganzen hinarbeiten. Die beſte Garant fur die Erhaltung der Perſonalunion beſteht allerdings nach wie vor in der Perſönlichkeit des greiſen Kaiſers, dem bei ſeinem Beſuche in Bosnien und bei ſeiner Rückkehr nach Wien begeiſterte Huldigungen dargebracht worden ſind. In Frankreich beginnt jetzt das politiſche Intereſſe ſich der Wahlreform zuzukehren. Bekanntlich war das Reformwerk, das in den Kammern ſchon weit gediehen war, durch Briand noch einmal gehemmt worden, da der vorſichtige franzöſiſche Miniſterpräſident angeſichts der Neuwahlen die unberechenbaren Wirkungen einer Wahl⸗ änderung fürchtete. Das Proportionalwahlſyſtem, das damals in der Kammer eine überwiegende Mehrheit fand, wird ja wohl das kommende franzöſiſche Wahlrecht ſein⸗ Sucht Briand auch durch kleine Kunſtgriffe die Herr⸗ ſchaft ſeiner Partei unter dem neuen Syſtem zu ſichern, ſo darf doch die Minderheit von dem Proporz manches hoffen. Schlechter als heute kann es ihr ja auf keinen Fall gehen. Auf dem Balkan iſt ein Staat der dringendſten Sorge ledig geworden. Serbien hat endlich den„Schreckens⸗ prinzen“, den Prinzen Georg in die Fremde abzuſchieben vermocht. In großen Sorgen ſchwebt dagegen weiter die Türkei. Und zwar iſt es die Kretafrage, die noch immer der Löſung harrt, dank den Bemühungen Eng⸗ lands. England verhindert nach wie vor, daß die Schutz⸗ mächte den gordiſchen Knoten ſo oder ſo löſen. Und da England über die Mitglieder der türkiſchen Regierung viel vermag, ſo ſchicken ſich auch die türkiſchen Miniſter anſcheinend an, in die Verſchleppung zu willigen. Es fragt ſich nur, ob die Volksſtimmung in der Türkei nicht ſchließlich über die Regierung hinweg die Ent⸗ ſcheidung erzwingen wird. Die beiden aſiatiſchen Vormächte, China und Japan, haben auch von ſich reden gemacht. Japan hatte eine ſozialiſtiſche Revolte zu verzeichnen, die aber im Keime erſtickt worden iſt. In China ſollten ſich aufs neue Chriſtenmetzeleien vorbereiten. Die Unheilsrufe ſind zur⸗ zeit wieder verſtummt. Natürlich wäre Vertrauensſelig⸗ keit den„Söhnen des Himmels“ gegenüber niemals am Platze. In Mexiko haben ſich die Indianer auf den Kriegs⸗ pfad gegen die„Bleichgeſichter“ begeben. Von Indianer⸗ romantik merkt man in der Veranlaſſung zu dem bluti⸗ gen Aufſtande nichts. Die Indianer, die in ſklaven⸗ ähnlichem Zuſtand gehalten wurden, griffen zu den Waffen, um beſſere Arbeitsbedingungen zu erzielen. Die Enzyklika⸗Interpellation. Das Nachſpiel, das die Interpellation über die Borromäus⸗Enzyklika in der Preſſe erlebt, iſt äußerſt be⸗ zeichnend. Sämtlichen nichtkatholiſchen Blättern mit Aus⸗ nahme der konſervativen hat die unerfreuliche Debatte aus dem Grunde nicht gefallen, weil die Reden nicht ſelbſt verwahrt, und meine kleinen Erſparniſſe, die Zinſen und was ich von meinem Gehalt erübrigte, ebenfalls. Das wächſt mir über den Kopf— denken Sie, ich habe da über ſiebentauſend Mark in meiner Kaſſette liegen!“ „Siebentauſend Mark! Das iſt ja geradezu unerhört!“ ſagte Georg lachend.„Aber allerdings dürfen Sie ſoviel Geld nicht ſelbſt aufbewahren, es könnte Ihnen zu leicht abhanden kommen. Sehr unrecht übrigens von Ihnen, mein Fräulein, daß Sie ſich nicht ſofort an mich gewandt haben— haben Sie ſo wenig Vertrauen zu meiner Ehrlichkeit, daß Sie mir dieſe Schätze von Golkonda nicht zeigen wollten? Was ſoll ich da von Ihnen denken!“ Lola reichte ihm mit einem lieblichen, Vergebung heiſchenden Blicke das kleine Paket, das ſie ſorgſam eingeſchlagen in der Hand trug. „Sind Sie böſe?“ fragte ſie ganz ſchüchtern. „Natürlich! Schrecklich! Und mit Recht!“ nickte Georg. „Sie können es nur wieder gut machen, indem Sie mir das ganze Zeug jetzt bedingungslos anvertrauen— ich bringe Ibnen das alles ſofort in Ordnung!“ Lola atmete erleichtert auf, während Radeck das Paketchen in ſeiner Bruſttaſche verſchwinden ließ. Er ſah ſie prüfend an. „Haben Sie ſonſt noch etwas auf dem Herzen?“ Sie lachte. „Allerlei kleine Nähſachen, Knöpfe und Nadeln zu beſorgen, — dabei können Sie mir nicht helfen. Und dann wollte ich mir bei einem Buchhändler etwas gute Lektüre ausſuchen.“ „Doch nicht in der Leibbibliotbek?“ „Trauen Sie mir das zu? Hoffentlich nicht! Ich habe nie begriffen, wie eine Dame einen ſchmutzigen Leihbibliotheksband in die Hand nehmen mag— das käme mir gerade ſo vor, als ob man aus einem unſauberen, bereits von einem Fremden be⸗ nutzten Glaſe trinken wollte.“ „Ein ſchöner Vergleich!“ „Stimmt aber entſchieden—— und nun trennen ſich bald oder ſaftiger, nicht verletzender ausgefallen ſind und weil der Miniſterpräſident nicht„energiſch“ genug geweſen iſt. Die „Tägliche Rundſchau“, die trotz ihrer Schwenkung zum Nationalliberalismus immer noch das Organ des Evan⸗ geliſchen Bundes iſt, konſtatiert, daß die Debatte, ſoweit ſie die Haltung der Parteien betraf, die Hoffnung er⸗ füllt habe, die das proteſtantiſche Deutſchland gehegt. Die taktiſche Meinungsverſchiedenheit, meint ſie, bei der Geſchäftsordnungsdebatte kann dieſen Eindruck nicht zer⸗ ſtören; in der Sache, um die es ſich handelte, und grund⸗ ſätzlich waren der Konſervative v. Pappenheim und der Nationalliberale Hackenberg vollkommen einig. Das iſt es, worauf einzig und allein es uns heute ankommen muß. Die„Tägliche Rundſchau“ iſt ja ſoweit rührend beſcheiden. Daß dem aber ſo iſt, konnte ſie vorher wiſſen, denn ſonſt hätten doch die Parteien die Inter⸗ pellation nicht eingebracht. Weniger groß iſt die Be⸗ ſcheidenheit desſelben Blattes in Bezug auf die Haltung des Miniſterpräſidenten. Es meint allen Ernſtes, Beth⸗ mann⸗Hollweg hätte unſere Vertretung beim Vatikan nur in dem einen Sinne anweiſen dürfen,„entweder eine rückhaltloſe Zurücknahme der päpſtlichen Beſchimpfungen durchzuſetzen, oder aber, wie es in allen übrigen der⸗ artigen Fällen heißen würde, ihre Päſſe zu verlangen, d. h. die diplomatiſchen Beziehungen zum Vatikan ab⸗ zubrechen“.— Ja, das glauben wir! Die Herren von der„Täglichen Rundſchau“ würden vor Freude Purzel⸗ baum ſchlagen, wenn das geſchehen würde. Soviel Zu⸗ trauen haben wir aber trotz allem noch zu der diplo⸗ matiſchen Veranlagung des Miniſterpräſidenten, daß er eine derartige Dummheit nicht begehen wird. Ganz beſonders unzufrieden iſt der„Reichsbote“, das Organ der proteſtantiſchen Paſtoren. Vornehmlich miß⸗ fällt ihm der Miniſterpräſident, der die Erwartungen nicht erfüllt habe:„Auch das, was er ſonſt ſagte, war recht matt gegenüber der ungeheuerlichen Beleidigung des Papſtes. Aus ſolchen gutmütigen, friedlichen Erklärun⸗ gen machen ſich die mit ihrem Fanatismus gepanzer⸗ ten Herren im Vatikan gar nichts; ſie dienen nur dazu, der katholiſchen Welt zu zeigen, welche Autorität der Papſt genießt und wie alles ihm den Pantoffel küßt, nachdem er denſelben den Leuten an den Kopf geworfen hat.“— Beim„Reichsboten“ iſt man an derartige Un⸗ verſchämtheiten gewöhnt; deshalb verfehlen ſie auch ſtets ihre Mirkfuna. 5 Die„Tante“ aus der Breitenſtraße, die„Voſſiſche Zeitung“, begeht in ihrem Aerger die Dummheit, offen⸗ herzig einzugeſtehen, daß es ſich für ſie und ihr Publi⸗ kum nicht um evangeliſch oder katholiſch handelt, ſondern um den„ſchwarz⸗blauen“ Block. Das ſind bei ihr die „Güter des konfeſſionellen Friedens“. Sie ſchreibt:„Es ging etwas wie Enttäuſchung durch das Haus. Wenn die Regierung jetzt wartet, bis die Kurie antwortet, wann wird Herr v. Bethmann⸗Hollweg die heutigen Interpella⸗ tionen wirklich beantworten? Vielleicht im November Januar. vielleicht auch nicht. Natürlich wird die unſere Wege: in dieſer Straße liegt mein Poſamentengeſchäft, und Sie—“ „Ich begebe mich ſofort zum Bankier Vierweg: ein Gang, den ich ja letzthin oft genug habe antreten müſſen, leider! Heute macht es mir zum erſtenmal Vergnügen, ihn aufzuſuchen.“ „Sie haben keine große Freude an dem Gelde, das Ihnen Ihr Onkel hinterlaſſen hat, ſcheint es!“ „In gewiſſer Hinſicht doch, da es mir ermöglicht, mich drüben völlig ſelbſtändig zu machen. Eventuell kaufe ich meines Vetters Plantagen an— er iſt kränklich und wünſcht im Laufe der nächſten Jahre dauernd nach Europa zurückzukehren. Aber anderer⸗ ſeits iſt es mir wieder kein wohltuender Gedanke, daß dieſer alte Mann Zeit ſeines Lebens geſpart, geknauſert, das Notwendigſte ſich verſagt hat, um Summe auf Summe häufen zu können, die er nur widerwillig zurückließ, als er aus dieſem Leben ſchied.— Sie hätten den ſchmerzlichen Blick ſehen ſollen, mit dem der arme Alte noch ſterbend ſeinen Geldſchrank ſtreifte, der neben ſeinem Bette ſtand! Schrecklich!“ „Aber er hatte Sie doch an ſein Sterbelager gerufen, jeden⸗ falls in der Abſicht, Sie zum Erben einzuſetzen?“ Georg zuckte die Achſeln. „Da er das Geld ja nicht mitnehmen konnte——! Und dann hatte es ihm wobl imponiert, daß ich ſo garnichts mehr von ihm angenommen hatte ſeit vier Jahren.— Jedenfalls bin ich ſehr froh, daß ſein Aufruf mich erreicht hat— unſer Ver⸗ treter in Bremen hatte ihn in der Zeitung geleſen und machte mich bei der Ankunft darauf aufmerkſam— ſo habe ich dem armen Alten doch noch etwas Liebe und Pflege erweiſen können und vermochte mit leichterem Herzen ſeine Hinterlaſſenſchaft an⸗ zutreten, die mir ja als einzigem Verwandten unter allen Um⸗ ſtänden zugefallen wäre.“ „Sie iſt in guten Händen“, ſagte Lola warm:„das tote Gold des geizigen, alten Mannes wird durch Sie zum Segen für viele werden!“ Cortſetzung folgt.) Kurie die Enzyklika des unfehlbaren Papſtes nicht wider⸗ rufen, natürlich wird eine nachträgliche, ſchön ſtiliſierte Note des Kardinal-Staatsſekretärs an dem Sachverhalt nicht das mindeſte ändern; natürlich wird die preußiſche Geſandtſchaft am Vatikan nicht aufgehoben werden und — der ſchwarz⸗blaue Block wird nach wie vor die Ge— ſchicke der deutſchen Politik beſtimmen.“— Aus dem ganzen Geſchwaſel geht ohne weiteres hervor, daß der „Tante“ mildernde Umſtände zugebilligt werden müſſen. Wenn es gilt„Intelligenz“ zu zeigen, dann iſt alle⸗ mal auch das Schrittmacher⸗-Organ der Sozialdemokratie dabei, das„Berliner Tageblatt“. Weil die Konſervati— ven ſo anſtändig waren, zur rechten Zeit, bevor man dem„Genoſſen“ Hoffmann die Materie auslieferte, Schluß der Debatte zu beantragen, iſt im Abgeordnetenhauſe ein „Verbrüderungsfeſt“ zwiſchen Konſervativen und Centrum gefeiert worden!!! Man leſe:„Die geſtrige Debatte hat alſo, wie vorauszuſehen war, kein ſehr bedeutſames Er gebnis gehabt— aber doch ein Ergebnis, das immerhin erfreulich iſt. Di eVerbrüderung zwiſchen den„empör⸗ ten“ Knoſervativen und dem Centrum, an deren Ende freilich niemand glaubte, iſt neu und kräftig beſiegelt worden, und trotz allen„Beſchimpfungen der Reforma— tion“ haben die preußiſchen Junker ſich als gefällige Helfer des Centrums gezeigt. Daß das ſo offen und ſo greifbar dargetan wurde, iſt von hohem Wert. Die Kurie in Rom kann noch manche Enzyklika hinausſenden und ſchreiben, was ihr gefällt— die konſervative Par- tei bewahrt dem Centrum, das dieſe„Kundgebungen der Kirche“ verteidigt, die Gefühle treueſter Ergebenheit.“ Dieſe Leiſtung verdient ehrlich die Zenſur, die jüngſt bei einer anderen Gelegenheit die„Germania“ dem „Tageblatt“ erteilt hat: Ja, das muß man ſchon ſagen, das„Berl. Tagebl.“ verſteht ſein Publikum. Sie ſind einander würdig, gan würdig. Ernſt zu nehmen ſind ſie ja beide nicht; un die werden auch nicht ernſt genommen. Und beide ſpielen auch keine Rolle, am wenigſtens auf politiſchem Gebiet. Man nimmt nur ab und zu einmal von ihnen Notiz, um zu zeigen, was der Berliner unter„Büldung“ verſteht; die iſt denn auch darnach, wie man ſieht. Eines aber gibt immerhin zu denken: daß das Berliner Tageblatt zu den Einpeitſchern des Linksliberalismus gehört. Sie finden ſich in der gemeinſamen Bekämpfung deſſen, was ſie unter„Klerikalismus“ verſtehen. Da ſind ſie„Hoſe wie Jacke“. Politiſche Nundſchau. ( Der„neue Mann“. Der Kaiſer hat dem Staats⸗ ſekretär des Reichskolonialamts Dernburg unter Ver⸗ leihung der Brillanten zum Roten Adlerorden 1. Klaſſe die nachgeſuchte Dienſtentlaſſung erteilt und den Unter- 9 SS Exzellenz v. Linde quiſt, der Nachfolger Dernburgs. ſtaatsſekretär im Reichstolonialamt v. Lindequiſt unter Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz um Staatsſekretär des Reichs⸗ kolonialamts ernannt. —0( Der Kaiſer gegen die Liebesmähler. Mehrere Blätter melden von einer Stellungnahme des Kaiſers gegen die überhandnehmenden Liebesmähler im Heer und in der Flotte. Das Vorgehen des Kai⸗ ſers ſoll durch gewiſſe Vorfälle der letzten Zeit veran⸗ laßt worden ſein und weitere Maßnahmen gegen einen übertriebenen Luxus an gewiſſen Stellen nach ſich ziehen. (— Prinz Ludwig von Bayern über die Schiff⸗ fahrtsabgaben. In Regensburg tagte der Bapyeriſche Kanalverein. Bei dem Feſtmahl hielt Prinz Ludwig von Bayern eine längere Rede, in welcher er u. a. der Hoff⸗ nung Ausdruck gab, daß die Frage der Schiffahrtsab⸗ gaben eine befriedigende Löſung erfahren werde; erſt dann würden die Wünſche des Bayeriſchen Kanalvereins in Erfüllung gehen können. Der Prinz wies u. c. auf die Beſtrebungen des Werra-Vereins hin und meinte, daß unter Umſtänden ſich eine direkte Verbin- dung der Weſer mit dem bayeriſchen Strom⸗ gebiet ermöglichen laſſe. Ein Beiſpiel, was man mit den Schiffahrtsabgaben machen könne, fuhr der Prinz fort, ſei Bremen. Bremen habe einen ganz flachen Fluß gehabt. Jetzt gingen die großen Schiffe bis dort hin⸗ auf. Das ſei nur dadurch möglich geworden, daß Bre— men dieſes Recht auf Erhebung von Schiffahrtsabgaben eingeräumt wurde. Mögen wir von dieſem Recht, das wir ja auch bekommen werden, fleißig Gebrauch machen. () Die Eiſenbahnunfälle in den verſchiedenen Län⸗ dern. Die„Nordd. Allg. Zeitung“ veröffentlicht eine vergleichende Zuſammenſtellung der Eiſenbahnunfälle in verſchiedenen Ländern. Es kommen im Jahre auf je eine Million Reiſende in: Todesfälle: Verletzungen: zuſammen: Deutſchland 0,08 0,39 0,49 Preußen 0,07 0,39 0,46 Oeſterreich⸗Ungarn 0,12 0,96 2,02 Frankreich 0,13 0,18 1.1 England 0,14 5 2,07 Schweiz a 6,15% 1,12 0.91 Belgien 9,22 3,02 2,65 Vereinigte Staaten 0,45 6,58 15,62 Rußland 2,24 11,63 15,24 Danach ſteht Deutſchland in Bezug auf die Sicher⸗ heit ſeiner Eiſenbahnen an der Spitze aller Kultur⸗ länder. Der bayeriſche Bierkrieg nimmt geradezu anar⸗ chiſtiſche Formen an.Die Brauer haben die Bauern zwar an der empfindlichſten Stelle, am Geldbeutel, treffen wollen, aber auch das hat nicht verfangen. Die altbayeriſchen Bauern laſſen ſich durch die Drohung des bayeriſchen Brauerbundes, keine Gerſte mehr zu kaufen, nicht abſchrecken. Sie erklären, daß die großen Bier⸗ brauer bisher überhaupt meiſt ausländiſche und nur wenig inländiſche Bauerngerſte gekauft haben. Und dann wiſſen ſich die Bauern damit zu tröſten, daß ſie ein⸗ fach ſtatt Gerſte künftig andere Kornfrucht bauen. In der Gegend von Waſſerburg ſind vielfach Plakate ange— ſchlagen, in denen die allgemeine Stimmung in folgen der Weiſe zum Ausdruck gebracht wird: „So wie wir geſagt, iſt es gekommen: Die armen Bräuer haben's auserſonnen, Ihr braunes Waſſer zu verteuern, Um zahlen zu können ihre Steuern. ö Wer aber auf Wirt' und Bräuer ſchaut, Der g'hört einmal recht tüchtig g'haut! Nehmt euch die Niederbayern zum Exempel Und trinkt keinen 26 Pfennig-Plempel!“ Die Wirte ſind natürlich die Leidtragenden, viele ſtehen vor dem Ruin. In der Strafprozeßkommiſſion wurde ein Cen⸗ trumsantrag angenommen, das Reichsjuſtizamt möge eine Statiſtik mitteilen, aus welcher u. a. zu erſehen iſt, die Zahl der Fälle, in welchen wegen Verbrechen, Vergehen oder Uebertretungen die Unterſuchungshaft verhängt wor den iſt; ferner wie oft die Unterſuchungshaft verhängt iſt wegen Fluchtgefahr, wegen Kolluſionsgefahr oder wegen beider uſw. Parlamentariſches. 7 Bei der Reichstagserſatzwahl im Wahlkreiſe Ucker⸗ münde— Uſedom— Wollin wurden gezählt für den konſervativen Kandidaten v. Böhlendorff 6082, für Juſtiz⸗ rat Herrendörfer(fortſchr. Vp.) 4299, für den Sozial⸗ demokraten Kunze 7787 Stimmen. Es iſt Stichwahl zwiſchen v. Böhlendorff und Kunze erforder- lich. Die Wahlbeteiligung war ſchwächer als im Jahre 1907.— Bei der Hauptwahl des Jahres 1907 erhielten bei einer Wahlbeteiligung von 79,8 Prozent von 20 625 abgegebenen Stimmen v. Böhlendorff-Kölpin(konſ.) 8156, der verunglückte Dr. Delbrück(frſ. Vgg.) 6353, Kunze (Soz.) 6113 bei drei zerſplitterten Stimmen. Bei der engeren Wahl entfielen von den 20 426 giltigen Stimmen auf v. Böhlendrff⸗Kölpin 9415, Dr. Delbrück 11011. Den größten Stimmenverluſt haben bei der jetzigen Er⸗ ſatzwahl die Freiſinnigen, die für die Stichwahl ganz ausfallen, und nächſt ihnen die Konſervativen zu verzeichnen. 72 Erſatz⸗Stichwahl Jauer Bolkenhain. Bei der Er⸗ ſatz⸗Stichwahl im Reichstagswehlkreiſe Jauer-Bolkenhain hat die Fortſchrittliche Volkspartei ihr Man⸗ dat behauptet. Büchtemann iſt mit 9442 Stimmen ge⸗ wählt. Proll(Soz.) erhielt 7916 Stimmen.— Im erſten Wahlgange am 1. Juni hatte Büchtemann rund 6415, Proll(Soz.) 6475, Stroſſer(konſ.) 3875, Herſchel (Ctr.) 3815 Stimmen erhalten. Da die konſervative Par⸗ teileitung die Stimmabgabe für Büchtemann empfohlen hatte, war es von vornherein nicht zweifelhaft, daß den Freiſinnigen der vorher von Otto Hermes vertretene Kreis auch weiterhin verbleiben würde. Das Centrum hat ſich bekanntlich der Wahl enthalten. Gewitter und Blitzſchläge. Die anormalen Wetterverhältniſſe mit ihrer Tropenhitze haben auch zahlreiche Gewitter im Gefolge gehabt, über die folgende bedauernswerten Einzelheiten gemeldet werden: — Oldenburg, 8. Juni. Bei dem ſtarken Gewitter, das heute abend über Oldenburg und das Stedinger Land niederging, hat der Blitz in die Druckerei des Ste⸗ dinger Boten in Berne eingeſchlagen. Druckerei und Wohngebäude ſtehen in Flammen. Mehrere Feuer⸗ wehren ſind an der Brandſtelle, konnten aber bisher des Feuers nicht Herr werden. f 5 — Ulflingen, 8. Juni. In St. Vith(Eifel) ſchlug der Blitz in die Haus haltungsſchule ein. Von den Schülerinnen wurde ein 16jähriges Mädchen getötet. Drei Mädchen erlitten Verletzungen. — Trier, 8. Juni. In ein Wirtshaus zu Himwrod, in dem ſich in dienſtlicher Angelegenheit Landrat Frei⸗ herr von Semper und Bürgermeiſter Broich befanden, ſchlug der Blitz ein. Beide Herren wurden betäubt, ſind aber ſonſt unverletzt geblieben. — Forſt(Lauſitz), 8. Juni. In Briesnigk war eine Frau mit ihren Kindern bei einem Gewitter unter einen Pappelbaum geflüchtet, in den der Blitz einſchlug. Die Frau wurde getötet, ein Kind erlitt ſchwere Verletzungen. Auch in England hat ein Gewitter viel Unheil an⸗ gerichtet. Ein Telegramm meldet aus London, daß bei einem heftigen Gewitter der Blitz in die Kriegsballon⸗ fabrik zu Farnborough eingeſchlagen hat. Ein Schuppen, in dem Petroleum lagert, geriet in Brand. Das Feuer richtete großen Schaden an. ** * Tödliche Blitzſchläge beim Artillerie⸗Exerzieren. — Köln, 9. Juni. Auf dem Artillerie⸗Uebungs⸗ vlatze auf der Wahner Heide ſchlug der Blitz in eine Abteilung exrerzierender Truppen ein. Zwei Kanoniere, darunter der Offiziersburſche Brückner, vom 12. ſächſiſchen Artillerie⸗Regiment in Metz. wurden vom Blitz erſchlagen. Zwei andere Soldaten, die vom Blitz getroffen ſind, liegen ſchwer verwundet im Lazarett. Blitzſchlag in eine Kinderſchar. — Langelsheim, 9. Juni. Ein ſchreckliches Unglück richtete bei dem heftigen Gewitter ein Blitzſchlag unter den mit Rübenverziehen auf dem ſog. Reuterwinkel be⸗ ſchäftigten Arbeitern, meiſt Kindern, an. Kinder und Er⸗ wachſene waren vor dem wolkenbruchartigen mit Schloßen untermiſchtem Regen vom freien Felde unter einen Buſch geeilt. Dort ſchlug ein Blitz ein, der ſieben Kinder be⸗ täubte, und die zwölfjährige Minna Brunke und den die Arbeiten beaufſichtigenden Brennmeiſter des Ritter⸗ gutes, Br. Butz, einen Vater von ſechs noch unmündigen Kindern, ſofort tötete. Die ſieben vom Blitz getroffenen Kinder mußten alle in äratliche Behandlung gegeben werden, ſie haben zum Teil ſo ſchwere Verletzungen er⸗ litten, daß ſie kaum mit dem Leben davon kommen werden. Stücke Fleiſch ſind ihnen aus dem Leibe geriſſen, und überall zeigen ſich Brandwunden. Während einen ſchweren Gewitters ſchlug in Zollern⸗ dorf bei Birnbaum der Blitz in das Wohnhaus des Be⸗ ſitzers Merke und äſcherte das Haus vollſtändig ein. Die Frau des Beſitzers, die in der Haustür ſtand, wurde vom Blitz erſchlagen, während ihr kleines Töch⸗ terchen, das einige Schritte entfernt von ihr in der Woh⸗ nung ſtand, unverſehrt blieb. — Köln, 9. Juni. Seit Menſchengedenken iſt Weſt⸗ deutſchland nicht von derart ſtarken und verheerenden Unwettern heimgeſucht worden, wie gegenwärtig. In den letzten Tagen wurden im Rheinland allein über 20 Perſonen durch Blitzſchläge getötet. Das geſtern über den Oberrhein niedergegangene Unwetter verurſachte bei Linz eine Unterbrechung des rechtsrheiniſchen Bah ver⸗ kehrs. Die Eiſenbahngleiſe ſind derart mit Geröll be— deckt, daß die Züge halten mußten, bis das Hindernis beſeitigt war. In Erpel iſt ein Mann vom Blitz er⸗ ſchlagen worden; ferner fuhr der Blitz in eine Gruppe Soldaten, wobei der Burſche des Oberleutnants Brück⸗ ner getötet wurde; drei andere Soldaten wurden ſchwer verletzt. Oberleutnant Brückner war eben vom Pferde geſtiegen, das gleichfalls getötet wurde. — Kaſſel, 9. Juni. Schwere Wolkenbrüche, Ge⸗ witter und Blitzſchläge haben in ganz Mitteldeutſchland, insbeſondere Kurheſſen und Thüringen, geſtern und vor— geſtern unberechenbaren Schaden angerichtet. Ueberein Dutzend Perſonen wurden vom Blitz ge⸗ troffen bezw. getötet. Eine große Anzahl Vieh iſt erſchlagen. Außer in Kaſſel und der nächſten Um⸗ gebung hat es in der Provinz in zahlloſen Fällen einge- ſchlagen und in vielen Fällen auch gezündet und Feuers⸗ brünſte verurſacht. In den weiteſten Kreiſen des Volkes werden dieſe ungewöhnlichen Gewittererſcheinungen, die ſchon ſeit Wochen anhalten, auf den Halleyſchen Kometen zurückgeführt. — Trier, 9. Juni. In Wolmünſter ſchlug der Blitz in eine Gruppe von neun Perſonen, die vor dem Ge⸗ witter unter einem Baum Schutz geſucht hatte. Fünf Perſonen wurden gelähmt, ein Mädchen ge⸗ tötet. Aus Stadt und Land. ** Die Prinz⸗Heinrich⸗Fahrer am Ziel. Die Prinz⸗ Heinrich⸗Tourenfahrt wurde am Mittwoch mit der 6. Etappe von Metz nach Homburg beendet. Der letzte Tag verlief ohne Unfall. Die in Metz am Deutſchen Tor geſtarteten 88 Wagen kamen ſämtlich am Ziel an. Die Etappe bot den Fahrern im Laufe der 350 Kilometer Schwierigkeiten, die ihr ganzes Geſchick in der Beherr⸗ ſchung der Maſchine verlangten. Außerordentlich ſteile Gefälle mit ſcharfen Kurven und ebenſo ſteilen Auf⸗ ſtiegen hinter Koblenz gehörten zu den ſchwerſten Auf⸗ gaben der ganzen Fahrt. Am Mittwoch fand eine Sitzung des Arbeitsausſchuſſes ſtatt, um die Reihenfolge der Sieger zu beſtimmen und über die Propoſitionen für die nächſtjährige Prinz Heinrich-Fahrt zu beraten.— Sieger iſt Direktor Ferdinand Porſche, Wiener Neuſtadt, auf einem öſterreichiſchen Daimler Wagen, die nächſten Plätze belegten: Ed. Fiſcher-Wien(öſterr. Daimler), Art Henney⸗Hachenburg(Benz), Graf H. Schönfeld⸗Wien (öſterr. Daimler), H. Ephraim⸗Görlitz(Opel), Fritz Erle⸗ Mannheim(Benz), A. Paul⸗Frankſurt(Adler), Graf G. Andraſſy⸗Budapeſt(Mercedes). Beim Flachrennen bei Genthin ſiegte Ed. Fiſcher(öſterr. Daimler) vor F. Porſche (öſterr. Daimler) und H. Ephraim(Opel): bei Colmar F. Porſche(öſterr. Daimler), vor Art. Henney Benz) und E. Fiſcher(öſterr. Daimler). ** Eine deutſche Schadenserſatzklage gegen den „Nordpolentdecker“ Pearg. Gegen Commander Robert E. Peary hat der einzige weiße Begleiter Dr. Cooks auf ſeiner Polarfahrt, der Deutſche Rudolf Franke, eine Schadenserſatzklage in Höhe von 20000 Mark angeſtrengt. Er behauptet, von Peary um Pelze, Narwal⸗ hörner und Walroßzähne im Werte von etwa 50 000 Mark gebracht worden zu ſein, die Franke im Auftrage Dr. Cooks während deſſen Reiſe nach dem Nordpool ein⸗ gehandelt hatte und an denen ihm die Hälfte des Er⸗ trages als Gewinnanteil zuſtand. Nach Angabe Frankes hat Peary den ſchwerkranken Franke nur unter der Be⸗ dingung aus Etah mit ſeinem Begleitſchiff„Eric“ nach Amerika heimgeſandt, daß jener ihm ſein und Dr. Cooks geſamtes Eigentum überließ. In dieſer Zwangslage blieb ihm, wie Franke weiter behauptet, nichts anderes übrig, als auf Pearys Bedingungen einzugehen. Seit ſeiner Rückkehr nach Europa kämpft Rudolf Franke, der im übrigen heute noch auf Dr. Cook ſchwört, einen erbit⸗ terten Kampf um die Herausgabe ſeines Eigentums. Die Erwirkung des ſchleunigen Arreſtes in der oben ge⸗ nannten Höhe hat der aus dem Hellfeld-Prozeß bekannte Amtsrichter Dr. Stern abgelehnt. Nunmehr hat Frankes Rechtsbeiſtand, Rechtsanwalt Richard Thiel, die Klage beim Landgericht 1 angeſtrengt. Die Verhandlung findet am 28. Juni ſtatt. Die Zuſtellung der Klageſchrift ging nicht ohne Schwierigkeiten von ſtatten. Selbſt die ameri⸗ kaniſche Botſchaft wußte nicht, wo Peary bei ſeinem dies⸗ maligen Aufenthalte in Berlin abſteigen würde und hatte auf gut Glück die bei ihr für Peary lagernden Brief⸗ ſchaften nach dem Hotel„Kaiſerhof“ geſandt, Peary ſtieg jedoch im Hotel„Adlon“ ab, wo ihm um 7 Uhr, wenige Minuten nach ſeiner Ankunft, der Gerichtsvollzieher den Gerichtsbeſchluß einhändigte. Peary war begreiflicher⸗ weiſe nichts weniger als erbaut von dieſer unliebſamen Ueberraſchunag. ** Der Schriftſteller Dahſel geſtorben. Der aus dem Erpreſſungsprozeß Dahſel⸗Schuwardt und dem gegen die „Wahrheit“ gerichteten Strafverfahren hinlänglich be⸗ kannte Hermann Dahſel iſt einem Herzleiden er⸗ legen. Er hinterläßt neben der Witwe eine Anzahl un⸗ mündiger Kinder. Der Prozeß, in dem Dahſel und ſeine „Rechercheurin“, Frau Emmi Schuwardt, die Hauptrolle ſpielten, dürfte noch allgemein in Erinnerung ſein. Die Straftaten, um die es ſich handelte, fielen in die Jahre 1907 bis 1909. Dahſel wurde u. a. beſchuldigt, einen Erpreſſungsverſuch gegen ein Ehepaar v. Koburg unter⸗ nommen zu haben, indem er mit unangenehmen Veröf⸗ fentlichungen drohte. Andere derartige Verſuche ſoll er gegen Frau v. Liebenberg und den Grafen Konrad Frankenberg unternommen haben. Nach dreitägiger Ver⸗ handlung wurde Dahſel am 5. Oktober vorigen Jahres wegen vollendeter und verſuchter Erpvreſſuna zu einem tunen. 1 Fü 0 fuhren. Hauern we Von den tötet, * Ei woch vor! Eindecket Uhr auf Gain Ctambes, fernung z Luftlitis Flieger in ein. l Dran kerne zu N nant und de rächen, daß tragens Ar Kle Bei eit tillerie im die Bremſe. daten wurd ſtorben. Der S ſieben Jahr; brieflich ve Die Bat auf 3 Porz In Ge zweiten Gr Ar An wurde ein R Hahre En G Verhandlunge Ginge. Ma den Bauarbei dene Verhaff doch iſt die — Wied und Schönel einem Gerü und nur wei alte Arbeite Meter tiefen ihm. „ Altri tiſchen Verein rimiſcher Al. vieber die Al miſches Baum ſind die bis jet N.* Maur Jahr ſechs Monaten Gefangnts verurteilt. Die der Bet⸗ hilfe beſchuldigte Frau Schuwardt erhielt acht Monate Gefängnis wegen verſuchter Erpreſſung. Sowohl Dahſel wie ſeine Mitarbeiterin legten Reviſion beim Reichsgericht ein, dieſes aber verwarf das Rechtsmittel, und ſo wurde das Urteil des Berliner Landgerichts am 11. März d. J. rechtskräftig. Dahſel ſowohl als die Schuwardt verſuchten nun im Wege der königlichen Gnade Strafmilderung zu erwirken. Dem Gnadengeſuch wurde indeſſen nicht ſtatt⸗ gegeben, wohl aber wurde beiden geſtattet, die Strafe vorläufig noch nicht anzutreten, da beide durch ärztliche Zeugniſſe nachwieſen, daß ſie an einem Herzleiden er— krankt ſeien. Dahſels Haft wurde bis zum Auguſt d. J. aufgeſchoben. Er ſelbſt begab ſich in ärztlicher Behand⸗ lung und iſt nunmehr ſeinem Leiden erlegen. ** Schiffszuſammenſtoß im Mittelmeer. Wie aus Malta telegraphiert Wird, hat der Hamburger Dampfer „C. Ferd. Laeiß“ ſieben Meilen von der St.⸗Pauls⸗Bai eine ſizilianiſche Schmack zum Sinken gebracht; von der aus ſieben Mann beſtehenden Beſatzung ſind vier e r⸗ trunken. ** Fünf Perſonen von einer Dampffkraßenbahn über⸗ fahren. Auf der Landſtraße bei Mailand wurde ein Bauernwagen von der Dampfſtraßenbahn angefahren. Von den fünf Inſaſſen des Wagens wurden vier ge⸗ tötet, der fünfte tödlich verletzt. Einen Flug von Paris nach Etampes führte Mitt⸗ woch vormittag der Aviatiker Morane mit einem Bleriot⸗ Eindecker aus. Morane ſtieg zu Iſſy Mouline um 9 Uhr auf, überſetzte in 300 Meter Höhe die Hügel von Saint⸗Cloud und zog, der Landſtraße folgend, dann über die Ortſchaften Lonjumeuf und Arpajon dahin und er⸗ ſchien um 9 Uhr 50 Min. über dem Aerodrom von Etampes, wo er im Gleitfluge niederging. Die Ent⸗ fernung zwiſchen Paris und Etampes beträgt in der Luftlinie etwa 50 Kilom eter. Bleriot, der dem Flieger im Automobil folgte, traf erſt 20 Minuten ſpäter ein. * Drama in der Kaſerne. In der Infanterieka⸗ ſerne zu Ravenna erſchoß ein Soldat ſeinen Oberleut⸗ nant und darauf ſich ſelbſt. Der Soldat wollte ſich dafür rächen, daß der Oberleutnant ihm wegen ſchlechten Be⸗ tragens Arreſt gegeben hatte. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Bei einem Uebungsmarſche der öſterreichiſchen Ar⸗ tillerie im Valarſatale verſagte einem Artilleriewagen die Bremſe. Der Wagen ſtürzte um, und drei Sol⸗ daten wurden ſchwer verletzt, einer von ihnen iſt ge⸗ ſtorben. Der Schweizer Willi Reche aus Schweidnitz, der ſeit ſieben Jahren wegen Raubmords und Brandſtiftung ſteck⸗ brieflich verfolgt wird, wurde in Göttingen verhaftet. Die Bank von England hat den Diskont von 3½ Prozt auf 3 Porzent ermäßigt. In Gallina(Calabrien) wurde ein neuer Erdſtoß zweiten Grades verſpürt. Aus Südweſtdeutſchland. — Ahrweiler, 10. Juni. Im Tunnel bei Mayſchoß wurde ein Raubmörder feſtgenommen, der im vergangenen Jahre en Graz einen Rentier ermordet hatte. Es ſind Verhandlungen mit Oeſterreich wegen der Auslieferung im Gange. Man vermutet, daß ſein Komplize ſich unter den Bauarbeitern bei dem Tunnelbau befindet. Verſchie⸗ dene Verhaftungen ſind bereits vorgenommen worden, doch iſt die Unterſuchung noch nicht abgeſchloſſen. — Biedenkopf, 10. Juni. Auf der Grube Storch und Schöneberg bei Goſenbach ſtürzten vier Arbeiter von einem Gerüſt ab. Während drei ſich oben feſtklemmten und nur wenig verletzt wurden, verſchwand der 22 Jahre alte Arbeiter Bäumler aus Oberſchelden in dem 800 Meter tiefen Schacht. Man fand eine formloſe Maſſe von ihm. — Altrip, 10. Juni. Die Ausgrabungen des„Hiſto⸗ riſchen Vereins der Pfalz“ an der Fundſtelle ſo vieler römiſcher Altertümer im ſog. Steingarten beſtätigen wieder die Annahme, daß an dieſer Stelle nur ein rö⸗ miſches Bauwerk geſtanden haben kann. Beweiſe dafür ſind die Baureſte an ſich, die ganze Anlage, ſoweit ſie bis jetzt aufgedeckt wurde, und die beim Graben aufgefun⸗ denen Bruchſtücke von Terra ſigillata-Geſchirr und rö⸗ miſchen Falzziegeln. Aufgedeckt wurden bis jetzt zwei Pfeilerfundamente im Eſtrichboden mit einer grubenar⸗ tigen Vertiefung in der Mitte und ein teilweiſe ausge⸗ mauerter Brunnen. Die Reſte liegen etwa metertief unter dem Erdboden und ſind an einer Stelle durch das Ein⸗ dringen von Baumwurzeln zerſtört. Ueber die Art und den Zweck dieſes Bauweſens läßt ſich noch keine beſtimmte Anſicht ausſprechen; man hofft aber beim Fortgang der Arbeiten die nötige Klarheit zu bekommen. Aus Nah und Fern. D Maunheim, 10. Juni. Der hier verhaftete Tag⸗ löhner Aidinger aus Asbach iſt mit dem Dornbiehler Raub⸗ mörder identiſch. Der Mordgeſelle wurde in einer hieſigen Herberge feſtgenommen.— Die„Badiſchen Mühlenwerke“ L. Zahn u. Söhne in Hockenheim ſind in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Paſſiven ſollen ſich auf über 1 Million Mark belaufen. Hauptbeteiligte ſeien die Rhein. Kreditbank in Mannheim mit zirka 500 000 Mk., ſowie eine größere Anzahl hieſiger Getreidehändler mit Beträgen bis zu 100 000 Mark. Großes Schaufliegen in Mannheim. Der vor einigen Wochen gegründete Mann heimer Flu g- [port-Club, eine Vereinigung von Fachleuten und Sports- freunden, tritt am Sonntag, den 19. Juni zum erſten Male mit einer luftſportlichen Veranſtaltung großen Stils, einem S chaufliegen, an die Oeffentlichkeit. Die Nachricht wird von der ſportbegeiſterten Bevölkerung Mann- helms und der näheren und weiteren Umgebung mit umſo größerer Genugtuung aufgenommen werden, als eine derartige Veranſtaltung für Mannheim den Reiz der Neuheit beſitzt. Man hat zwar ſchon die Landung des Lenkballons erlebt— wir erinnern an die unvergeßlichen Zeppelintage— aber von en Aeroplanen und ihren kühnen Flügen hat man bisher nut in der Tages⸗ und Fachpreſſe geleſen. Es iſt dem Mannheimer Flugſportklub gelungen, den bekannten Apliatiker „weiß, der mit einem Bleriotapparat(Eindecker) fliegt, und einen Wrightfahrer(Doppeldecker) zu verpflichten. Das Schaufliegen findet, wie bereits bemerkt, am Sonntag, den 19. Juni in den Abendſtunden und eventl. am Montag, den 20. ds. Mts. auf dem Ex erzierplatz hinter den Kaſernen ſtatt. Die Willtär behörde und Herr Metzgermeiſter Fiedler, der den größten Teil des Platzes gepachtet hat, waren ſo liebenswurdig, das Terrain zur Verfugung zu ſtellen. Der Mannheimer Flugſport- Club, über den Herr Dr. Karl Lanz dieſer Tage das Ehren präſidium über⸗ nommen hat, gibt ſich der Erwartung hin, daß am Sonntag, den 19. Juni die ſportfreudige Bevölkerung Mannheims und der nächſten und weiteren Umgebung in Scharen nach dem Exerzierplatze ſtrömen wird. — Handſchuhsheim, 9. Juni. Am vergangenen Donnerſtag wurde eine frühere Wirtin in ihrer Wohnung auf dem Sterbebette mit einem Privatmann getraut. Die Ehe dauerte nicht lange, denn ſchon am Samſtag vormittag ver⸗ ſchied die Frau. 2 Heidelberg, 9. Juni. Ein ſchauerliches Unwetter mit ſtarkem Hagelſchlag und wolkenbruchartigem Regen ging geſtern mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr über dem Neckartal nieder. In der Gegend von Hirſchhorn erreichten die Körner Haſelnußgröße und richteten unabſehbaren Schaden an den Obſtbäumen, ſowle den geſamten Feld- und Waldkulturen an. — Oppenheim, 10. Jun. Ueber den Nachlaß des verſtorbenen Notars Hubert iſt das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursverwalter iſt Rechtsanwalt Eſpenſchied. Nach dem gegenwärtigen Stand der Angelegenheit überſteigen die Paſſtoen die Aktiven inſoweit, daß die Anſprüͤche der Geſchädigten nur bis zu 12 Prozent gedeckt werden können. Man hofft allgemein, daß nicht nur der Staat, ſondern auch die Notariats- kammer eingreifen, um die Wirkungen des überaus traurigen Vorkommniſſes abzuſchwächen. — Gießen, 10. Junl. Der Brieftraͤger Reckel von hier beging eine große Anzahl Briefdiebſtähle. Als er dieſer⸗ halb in ſeiner Wohnung verhaftet werden ſollte, ſprang er aus dem Fenſter und fluͤchtete in den Wald. Er iſt noch nicht ergriffen. — Hanau. Am 4., 5. und 6, Juni tagte hier der 31. Stenographentag des Heſſiſch⸗naſſ auiſchen(Main- Rheingau⸗) Verbandes Gabelsbergerſch er Steno⸗ l graphen, verbunden mit der 50⸗jährigen Jubelfeler des! bieſigen Stenographen-Vereins Gabelsberger. In der internen Vertreter-Verſammlung, die am Samſtag, den 4. Juni in der„Concordia“ ſtattfand, wurde Herr Lehrer W. Müller⸗ Offenbach zum 1. Vorſitzenden gewählt. Der langjährige ſelherige Vorſitzende, Herr Oberrealſchuldirektor Dr. Pitz⸗ Alsfeld, wurde ob ſeiner Verdienſte um den Verband zum Ehren- Vorſitzenden ernannt. Am 5. Juni maßen morgens in der Eberhardſchule nahezu 700 Wettſchreiber ihre Kräfte in friedlichem Wettſtreite. Noch an demſelben Abend konnte das Ergebnis bekannt gegeben und die Verteilung der Ehren⸗ preiſe vorgenommen werden, die von der Stadt und einer ganzen Reihe von Firmen in dankenswerter Weiſe zur Ver⸗ fuͤgung geſtellt worden waren. Die Feſtverſammlung wurde von Herrn Bürgermeiſter Hild namens des Magiſtrats be⸗ willkommnet. Die Feſtrede hielt Herr Prof. E. Keller, Direktor des ſtädtiſchen Lehrerinnenſeminars zu Frankfurt a. M. uber„Stenographie und Schule“. Die gedankentiefen Aus⸗ führungen des Redners fanden lebhaften Beifall. Die noch übrigen Feſtteilnehmer unternahmen am Montag, den 6. Juni einen Ausflug nach Groß- Steinheim in die Brauerei Jung. Marktbericht. — Seckenheim, 8. Juni. Der geſtrige Schweine⸗ markt war mit 61 Stück Milch ſchweinen befahren, von denen 60 zum Preiſe von 30 bis 40 M. pro Paar verkauft wurden. Rimbach, 9. Juni. Auf dem letzten Ferkelmarkt waren die Preiſe gute zu nennen, wurde doch für das Paar je nach Ware 32—38 M. bezahlt. Der nächſte Ferkelmarkt findet Mittwoch, den 15. Juni ſtatt. — Im Herbſt und Winter überſchwemmte Wieſen düngt man am beſten unmitlelbar nach der Heuernte mit Thomasmehl und ev. auch noch mit Kali. Auf Thomas⸗ mehlabrufe, die ſpäteſtens bis zum 20. Juni einlaufen, wird bekanntlich eine Extravergütung von 5 M. pro 200 Ztr. gewährt. Außerdem iſt auch noch bis Ende Juni das Kilo⸗ gramm Phosphorſäure im Thomasmehl 1 Pfennig billiger als im zweiten Halbjahr. Wer alſo Thomasmehl kaufen will, beſtellt am b⸗ſten vor dem 20 Juni. Verantwortlich für die Redaktion: Wil helm Bingener, Viernheim Premier Fahrräder geniessen Weltruf 7 Dauerhaft im Gebrauche 1 Elegant. Leicht. Ruhiger Lauf. 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Juni 1910, vormittags 8 Uhr auf dem Rathauſe in Heppenheim: a. die bei dem Erſatzgeſchäft in Heppenheim und Viernheim als brauchbar erachteten Militärpflichtigen inſoweit ihnen für dieſen Tag Ladung zugeht, verkaufe b. die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften, c. die von den Truppenteilen abgewieſenen Einjährig⸗ Freiwilligen. Sollten Militärpflichtige, welche der Ober⸗Erſatz-Kom⸗ Im Sturm u DDr hat Gentner's Coldperle“ die Herzen aller Veilchenseifenpulver. Hausfrauen wegen seinen hübschen u. praktischen Geschenkbeilagen. Man achte beim Einkauf genau auf den Namen, Goldperle“ u. Schutzm. Kaminfeger. Allein. Fabrikant: Carl Gentner, Göppingen. go oοοο οοοοοο 8Pariser 5 Inh.: A. de Beauclair 58 1, 4 Mannheim Breitestr. 2 Meine Preise fur i 8 Braut- und Familien- Bilder 85 visit Mk. l. 80 ab.— 12 Kabinett Mk. 4.80 ab. sind konkurrenzlos. OOOOOOOOOOOOOOOOOO Kunst-Ateſiers miſſion vorzuſtellen ſind, bis dahin in einen anderen Aus⸗ hebungsbezirk verziehen, ſo iſt hiervon nach§ 46, 13 der Wehr⸗Ordnung unter Wieder vorlage von deren Ladungen, welche in dieſem Falle nicht ausgehändigt werden dürfen, alsbald Anzeige zu machen. f Damit das Geſchäft zur beſtimmten Stunde ohne Ver⸗ zug beginnen kann, müſſen die Vorzuſtellenden pünktlich zur beſtimmten Zeit am Platze ſein. f Diejenigen Militärpflichtigen, welche der Ladung nicht Folge leiſten, werden nach den 88 26 und 66 der Wehr⸗ Ordnung beſtraft. Schließlich machen wir noch darauf aufmerkſam, daß nach§ 33, 5 und 68, 7 der Wehr⸗Ordnung alle diejenigen Angehörigen der reklamierten Mililärpflichtigen, deren Arbeits⸗ oder Aufſichtsunfähigkeit behauptet wird, vor der Ober- Erſatz⸗ Kommiſſion behufs ihrer militärärztlichen Unterſuchung gleich zeitig mit den Militärpflichtigen perſönlich zu erſcheinen haben Ausgenommen ſied nur die marſchunfähigen Angehörigen, über welche in dieſem Falle ein kreisärztliches Zeugnis beizu bringen iſt. 1 Viernheim, den 4. Juni 1910. 1 Großherzogliche Bürgermeiſterei Vieruheim. Kühlwein. 5 34 1. ihrer ſum if, keuen Sl de felt türborlage nach dem 1013 führ was natlt minder„ Das ſieht ſiuchtet, und um nicht zu! neue Mil Veran det kürzlit ter überge lauf des unſeres He ſcheidung d des Reichs ſinanzrefor werden. ſchatzſekret dem Heere nahme ge entwickelu burger d gegen wärt ſchͤfte alle nu) Mlau derung kom den. 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