„ nud . 10 e an se Iſten ger hen in f al „ iſſt 10. denen t ue unler ig die — 0 len ribtte. 1 10 Viernhei Biernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: der Großherzoglichen Bürger Ferbreitelſte und geleſenſte Zeitung am Jieſtgen Plahe, daher beſtes und Amtsblatt 20 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn: durch die Poſt Ml. 1.14 vierteljährlich. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Ra erer e. irfungsvollſes Inſerkions-Irgan. Serründet 1884 meiſterei Viernheim. Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfennig die ein ſp altige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die 8⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. thausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Nr. 69. Das neue Quinquennat. Tagtäglich kehren in der Preſſe Erörterungen über die„verſprochenen“ neuen Heeresforderungen wieder, und ſie ſind bis jetzt erfreulicher Weiſe in einem durchaus ſachlichen Rahmen gehalten. Selbſtverſtändlich macht die ſozialdemokratiſche Preſſe auch hier eine Ausnahme. Wo⸗ zu im Weſentlichen die neuen Forderungen dienen ſollen, haben wir bereits vor mehreren Tagen ausführlich mit⸗ geteilt und dabei betont, daß die Heeresverwaltung ehrlich von der Notwendigkeit ihrer Forderungen überzeugt ſein mag, daß aber in erſter Linie die Frage beantwortet werden muß, ob Deutſchland weitere Vergrößerungen der Militärlaſten auf die Dauer auch aushält. Allmählich tauchen jetzt in der Preſſe Erörterungen auf, die die Auf⸗ faſſung der Heeresverwaltung von der Notwendigkeit ihrer Forderungen nicht teilen. Sie kommen zu dieſem Re⸗ ſultat durch Vergleichung unſeres Heeres mit dem des Auslandes, übrigens ein Maßſtab, der allein auf unſere Rüſtungen Anwendung finden ſollte. Der frühere Oberſt und Kommandeur Gädke, mit deſſen Standpunkt in ver⸗ ſchiedenen politiſchen Fragen wir bekanntlich uns nicht ſolidariſch erklären, macht im„Berliner Tageblatt“ einige ſehr intereſſante Ausführungen in der oben angedeuteten Richtung, die immerhin einige Beachtung verdienen. Er führt u. a. aus: Daß in Frankreich die— uns gegenüber um 50 000 Mann geringere— Effektivſtärke des Heeres von Jahr zu Jahr weiter abnimmt, und daß die franzöfiſche Militärverwaltung bisher noch ratlos hin und her ſchwankt, wie man den dadurch entſtehenden großen Uebelſtänden abhelfen könne, weiß nachgerade jedes Kind. Die 24 Bataillone aber, die Frankreich mehr beſitzt als wir, könnten wir ſofort aufſtellen, ohne unſere Friedens ſtärke um einen einzigen Mann zu erhöhen, wenn wir dafür auch den gleichen Nachteil wie jenes in Kauf nehmen wollten, die Kompagnien ſchwächer als gegenwärtig zu machen. Es iſt eine Minderleiſtung, die wir freiwillig und mit bewußter Abſicht auf uns genommen haben, weil wir die Vorteile der ſtarken Kompagnien für die Aus⸗ bildung und für den Uebergang auf den Kriegsfuß als überwiegende angeſehen haben. Ganz abgeſehen davon, daß die franzöſiſchen 657 Bataillone keineswegs alle für einen europäiſchen Krieg und noch weniger für die Feld⸗ armee verfügbar ſind. Ueberhaupt muß és einmal geſagt werden, daß wir nach einer Berechnung der Rekruten⸗ einſtelkungen für die Feldarmee wenigſtens 250 000 aus- gebildete Mannſchaften mehr zur Verfügung haben als Frankreich. Dieſe Ueberlegenheit wird aber um faſt eine weitere Viertelmillion noch dadurch geſteigert, daß Frank⸗ reich auch für ſeine Erſatzbataillone ausſchließlich auf die ausgebildeten Leute der Reſerve angewieſen iſt, während wir 800 000 Erſatzreſerviſten zur teilweiſen Auffüllung dieſer unentbehrlichen Organiſationen beſitzen. Und weiter: Wo ſind nun die anderen Heere, dic ſich anſchicken, gefährliche Wettbewerber des unfrigen zu ver⸗ Donnerſtag, den 25. Juni 1910. den? Oeſterreich etwa. Italien, oder vielleicht Spam en? Die engliſche Territorialarmee? Oder Rußland, wo noch vor kurzem erſt Kuropatkin den bezeichnenden Vorſchlag machen konnte, die Gefechtskameradſchaft und das Pflicht⸗ gefühl der Generale dadurch zu erzwingen, daß man jeden, der ſeinem Nachbar in der Schlacht nicht zu Hilfe käme, vor ein Kriegsgericht ſtellen, und jeden, der eine Feſtung ohne Sturm dem Gegner übergäbe, ohne Förm⸗ lichkeiten erſchießen ſolle? Ein Heer, wo man glaubt, moraliſche Kräfte auf dieſem Wege auslöſen zu können, iſt auf lange hinaus kein gefährlicher Gegner. Gädke kommt bei ſeinen Darlegungen zu dem Ergeb⸗ nis, daß in den allgemeinen politiſchen und militäriſchen Verhältniſſen kein Grund liege, für das neue Quinquen nat mit großen Wehrforderungen an das Volk heranzu⸗ treten. Wir wollen das Urteil Gädkes durchaus nicht ohne weiteres unterſchreiben, obwohl manches für ſeine Auffaſſung ſpricht. Die Frage muß von den berufenen Stellen gewiſſenhaft geprüft werden. Kommt man aber zu dem Ergebnis, daß tatſächlich mehr bewilligt werden muß, dann muß man unter allen Umſtänden erwarten, daß dem Volke ein Gegendienſt geleiſtet werden muß. Es wären dann z. B. die Fragen der zweijährigen Dienſt⸗ zeit bei der Kavallerie, der Aufhebung einer zweiten Kontrollverſammlung, der Gewährung längeren Ernte urlaubs uſw. wieder ernſtlich in Erwägung zu ziehen. Eine Hand muß die andere waſchen. Eine andere Taktik. Unter der Ueberſchrift:„Quousque tandem“ ver⸗ öffentlicht die konſervtaive„Deutſche Tageszeitung“ fol⸗ gende Zuſchrift aus ihrem Leſerkreiſe, die beweiſt, daß die konſervativen Wähler eine andere Taktik gegenüber den fortſchrittlichen Schrittmachern der Sozialdemokratie wünſchen: f Wie lange noch, möchte man ausrufen, ſoll das ſelbſt⸗ mörderiſche Verhalten der rechtsſte henden Parteien noch andauern, die noch immer unentwegt den Freiſinn zu unterſtützen belieben, um den Dank für dieſe Unter⸗ 2 177 dann von dieſem in Geſtalt ſozialdemokratiſcher Wahlzettel entgegenzunehmen! Eine Partei, die ſo handelt wie der Freiſinn, hätte ſchon längſt in eine ſtrenge Er⸗ ziehungsfürſorge genommen werden müſſen, denn nur dann iſt noch einige Hoffnung, daß ſie ihre Taktik ändert, wenn ſie ſieht, daß ſie ohne die Unterſtützung der Rechts⸗ parteien zu voller Bedeutungsloſigkeit verdammt iſt. Erſt wenn ſie ſieht, daß es nicht bei Drohungen bleibt, ſon⸗ dern bitterer Ernſt wird, erſt wenn ſie fürchten muß, daß der Jüngling, der vor einigen Monden mit tauſend Maſten auf den Ozean hinausſchiffte, bei den nächſten allgemeinen Reichstagswahlen als ſtiller Greis auf gerette⸗ tem Boot in den Hafen treibt, erſt dann wird ſie ſich im eigenſten Intereſſe entſchließen müſſen, für die Kan⸗ didaten der Rechtsparteien gegen die Sozialdemokraten zu ſtimmen. 26. Jahrgang. Jetzt lachen die Mitglieder der fortſchrittlichen Volks⸗ bartei über die törichten Konſervativen, die glauben, die Wahl eines Sozialdemokraten durch Stimmenthaltung auch nicht indirekt unterſtützen zu dürfen, während ſie ſelbſt als die„Starken“ nicht über ſolche„Zwirnsfäden“ ſtolpern. Sie legen das Verhalten der Konſervativen nur als Schwäche aus, und auch die konſervativen Wähler werden ſtutzig über eine Wahltaktik, die ſich zu keiner energiſchen Vergeltung aufzuraffen weiß. 4 Was ſchadet es ſchließlich, wenn zunächſt ſtatt einiger Freiſinnigen Sozfaldemokraten im Reichstag ſitzen? Wirt⸗ ſchaftlich ſind beide gleich gefährlich, und ob bei einer neuen Militärvorlage der Freiſinn nicht wieder in den alten Fehler der öden Verneinung zurückfällt, iſt auch noch nicht erwieſen. Zur Schärfung des Volksgewiſſens aber iſt es jedenfalls richtiger, wenn dem freiſinnigen Wähler gezeigt wird, daß er nicht ungeſtraft in der Stichwahl den Sozialdemokraten wählen darf, da ſonſt an ſeiner Partei im nächſten Wahlkreiſe prompt Vergel⸗ zung geübt wird. f Verſagt auch dieſe Erziehungsmethode, geht der Frei⸗ ſinn endgültig bei den Wahlen von vornherein mit der Sozialdemokratie zuſammen, ſo wird dieſe ihm wohl kaum ein Mandat überlaſſen. Wächſt dann die rote Flut ſo, daß der Bau des Reiches von ihr bedroht erſcheint, dann wird ſich auch wohl noch eine Hilfe finden. Alſo, meine ich, ſollen wir nicht mehr auf die wei⸗ tere Entwicklung des Freiſinns warten, damit nicht die koſtbare Zeit bis zu den Neuwahlen 1912 nutzlos ver⸗ loren wird, vielmehr muß die Erziehung des Freiſinns ſchon bei etwaigen Neuwahlen beginnen, vielleicht daß das gebrannte Kind dann doch das Feuer ſcheuen lernt! Die Konſervativen haben Recht, wenn ſie nach dem Grundſatze handeln:„Wurſcht wider Wurſcht.“ Der Frei⸗ finn hat es nicht anders verdient. Es iſt auch tatſächlich gleichgültig, ob ein Paar Sozialdemokraten mehr oder ein Paar Freiſinnige weniger in den Parlamenten ſitzen. Durch eine ſolche Taktik bei den nächſten Wahlen würde dem Fortſchritt ſchon die Luft ausgehen. Nur darf die konſervative Partei unter keinen Umſtänden, wie das der Verfaſſer der Zuſchrift tut, mit dem Gedanken eines neuen Sozialiſtengeſetzes liebäugeln. Abgeſehen von allem an⸗ deren entſpricht eine ſolche Waffe nicht der modernen Zeit, ſie gehört in die Rumvelkammer. Politiſche Rundſchau. : Der Kaiſer und die Ahrtalkataſtrophe. Der Kaiſer hat an den Oberpräſidenten der Rheinprovinz folgendes Telegramm gerichtet:„Voll innigen Mitgefühls mit den von der entſetzlichen Wetterkataſtrovhe betroffenen Per⸗ ſonen des ſchönen Ahrtales, deren Schaden an Gut und Blut in ſeinem ganzen ſo traurigen Umfange jetzt zu über⸗ ſehen iſt, iſt es mir ein Bedürfnis des Herzens, zur Linderung der größten Not auch meinerſeits ein Scherf⸗ lein beizuſteuern. Ich habe dafür eine Summe von Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 651 Nachdruck verboten.) Selbſt dieſe gewiſſenloſen Schwätzer vermochten keinen Schmutz auf ihren Namen zu werfen! Ihr Bild ſtieg in der ungetrübten Reinheit jener unvergeßlichen Sommertage vor ihm auf.—— Wußte er, welche trüben Verhältniſſe, welche bitteren Schickſals⸗ ſchläge ſie auf die ſchwere, dornenreiche Bahn getrieben? Denn eine untrügliche Stimme in ſeinem Innern ſagte ihm, daß ſie nicht aufgewachſen ſein könne in ihrem jetzigen Beruf, daß er ihr aufgedrängt ſein mußte durch zwingende Notwendigkeit, daß ſie ſelber unter ſeinen Konſequenzen litt.—— Er begann unruhig im Zimmer auf und ab zu gehen, wider⸗ ſtreitenden Empfindungen preisgegeben. Auf dem Mitteltiſch lag ein Brief, der während ſeiner Abweſenheit gekommen ſein mußte. Er ritz ihn haſtig auf, als er die Handſchrift erkannte —„von Franz!“ ſagte er balblaut. Schnell überflog er die erſte Seite— ſie enthielt nur wenige, abgeriſſene Sätze: Ich habe alles getan, was Du von mir verlangteſt, Richard —— ich bin auf Reiſen gegangen, habe mich in Paris umher⸗ getrieben und verſucht, ſie zu vergeſſen— ich bin jetzt zurück⸗ gekehrt, und es iſt mir noch nicht gelungen. Aber ich weiß, daß Du recht haben mußt und kämpfe mutig weiter. Dein uner⸗ ſchütterliches Vorbild ſteht mir vor Augen——“ Bergen las nicht weiter, er ließ die Hand, die den Brief hielt, ſinken. Was war nur über ihn gekommen in dieſer letzten Stunde, daß er ſich ſelber ſo ganz und gar untreu hatte werden wollen? Sollte er künftig nicht mehr für ſeine jungen Vettern das unerſchütterliche Vorbild“ des vornehmen, tadelloſen Edel⸗ mannes ſein? Ein großer Teil ſeiner Standesgenoſſen freilich dachte nicht ſo ſtreng wie er— für ſie gehörte eine derartige Heirat geradezu zum guten Ton. Aber er war anders geartet wie ſie; auch das ſüßeſte, boldſeligſte Mädchenantlitz ſollte ihn ſeine Prinzipien nicht vergeſſen machen! Er ſchellte und befahl ſeinem eintretenden Diener, ihm für den Abend einen Logenplatz im Zirkus zu beſorgen. Bisher hatte er ſich noch nicht entſchließen können, die Stätte von Lola Aſtiers Berufstätigkeit zu betreten— in tiefſter Seele hatte er ſich geſcheut, das Bild ſich gänzlich zu zerſtören, das er von ihr im Herzen getragen. Das war eine unmännliche Schwäche— — er würde die ſchöne Schulreiterin heute in der Manege hoch zu Roß ſehen, von Stallmeiſtern und Clowns umgeben, umtoſt vom Beifall ſchaubedürftiger Menge— das würde ihn gründlich und für immer beilen von dieſer Verirrung ſeines ſtolzen Herzens! Fünfzehntes Kapitel. Es ſchlug gerade halb acht Uhr vom Turm der nahegelegenen Kirche, als Lola eilig ihre Wohnung verließ, um ſich nach dem Zirkus zu begeben. Frau Ballini, die es ſich für gewöhnlich nicht nehmen ließ, ibren Liebling abends bis zu dem kleinen Seiteneingange des ſtattlichen Holzgebäudes zu begleiten, war durch eine heftige Erkältung heute an das Zimmer gefeſſelt. Das Wetter war aber auch zu abſcheulich! Dicke Regentropfen klaſchten unaufhörlich auf das Pflaſter nieder, und die Gas⸗ flammen vermochten kaum den dichten grauen Schleier zu durch⸗ dringen, der alles heute abend einhüllte. Lola öffnete mit einem leiſen Seufzer ihren Schirm und ſchickte ſich dann tapfer an, die ſchmutzige Straße zu überſchreiten, aber ſie fuhr er⸗ ſchrocken zurück, als eine hohe Männergeſtalt ſich aus dem Dunkel des nächſten Torweges löſte und auf ſie zutrat. „Ich bin es, Lola!“ Sie erkannte Georg von Radecks Stimme, die ſie ſeit fünf Tagen nicht mehr gehört hatte— ſeit jenem unglückſeligen Nachmittage nicht, an dem ſie zum erſten⸗ mal einen Blick in das bisher tiefverborgene Geheimnis ſeines Herzens geworfen hatte. „Gott ſei Dank!“ ſagte Lola innig.„Ich batte ſchon ge⸗ fürchtet, ich würde Sie auch noch verlieren, Georg!“ Er nahm ihr obne weiteres den Schirm aus der Hand und hielt ihn ſchützend über ihrem Haupte, während ſie nebenein⸗ ander die Straße hinabſchritten. „Es war auch beinahe ſo“, erwiderte er ſehr ernſt, ohne ſie anzuſehen.„Einen Augenblick dachte ich daran, hier alles auf⸗ zugeben und ſofort nach Guatemala zurückzukehren; aber ich be⸗ ſann mich doch eines Beſſeren, als der erſte Schmerz ſich aus⸗ getobt hatte.“—„Donnerwetter!“ ſagte ich mir,„du biſt doch ſonſt ein ganzer Kerl, der ſchon ſo manchen harten Strauß im Leben ausgefochten hat— da wirſt du doch hier nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wo es ſich um dein ganzes Lebensglück bandelt?“ Denn ſehen Sie, Lola“— Georg blieb unter der nächſten Laterne ſtehen, bog ſich vor und ſah ihr feſt in die Augen—„das ſage ich Ihnen gleich: Verzicht leiſte ich nicht auf Sie, ſolange mir noch ein Schimmer von Hoffnung bleibt! Ich bin keine ſentimentale, lammfromme Natur, die ſich ohne weiteres demütig beſcheidet— es würde mir auch garnichts nutzen, wenn ich es verſuchen wollte— dazu iſt die Liebe zu Ihnen viel zu ſehr mit jeder Faſer meines Herzens verwachſen. Alſo mit freundlichen Redensarten von treuer Schweſternliebe und wunſchloſer Freundſchaft dürfen Sie mir ja nicht kommen—— ich kämpfe mit der ganzen Welt um Sie, wenn es darauf an⸗ kommt— und zuerſt mit Ihrem eigenen, böſen, lieben Herzen! Nur eins könnte mich beſtimmen, zu verzichten— das wäre, wenn Sie einen andern mit ganzer Seele liebten, und er Ihnen ein volles, reiches Glück bieten könnte, und darum bin ich heute hier und habe auf Sie gewartet, um Sie zu fragen— Lola, iſt Ihr Herz noch frei?“ Sie ſtanden noch unter der flackernden Laterne in der menſchenleeren Straße; nichts war um ſie her, wie der fallende Regen. Georgs Augen hafteten durchdringend, in tiefer, leiden⸗ ſchaftlicher Angſt, an dem blaſſen Antlitz ſeiner Gefährtin. Sie ſchwieg einen Augenblick, nachdem er geendet. und rang mit ſich. Dann ſab ſie mutig mit eruſter Offenbeit zu ibm auk. (Fortſetzung folgt.) 10000 Mark zu Ihrer Verfügung geſtellt und meine Schatulle zu ihrer Zahlung an Sie angewieſen.“ 11 Prinzeſſin Feodora zu Schleswig⸗Holſtein 7. Prin⸗ zeſſin Feodora zu Schleswig⸗Holſtein, die jüngſte Schweſter der Kaiſerin, iſt am Diens⸗ tag vormittag in Oberſasbach bei Karlsruhe, wo ſie zum Beſuch bei Freifrau von Roeder weilte, an Herz⸗ ſchwäche geſtorben.— Die am 3. Juli 1874 ge⸗ borene Prinzeſſin war die jüngſte Tochter dem am 14. Januar 1880 verſtorbenen Herzogs Friedrich zu Schles⸗ wig⸗Holſtein und ſeiner am 25. Januar 1900 verſtorbe⸗ nen Gemahlin, geb. Prinzeſſin Adelheid zu Hohenlohe⸗ Langenburg. Die Prinzeſſin, die unvermählt geblieben iſt, hatte ſeit dem Tode ihrer Mutter ihren Wohnſitz auf Krongut Bornſtedt bei Potsdam. Seit faſt drei Jahren war die Prinzeſſin ſchwer leidend, und wenn auch der wiederholte Aufenthalt im Süden und in Sana⸗ torien vorübergehend einige Beſſerung brachte, ſo war die Prinzeſſin doch durch ihr Leiden, das rheumatiſcher Natur war, meiſt an den Rollſtuhl gefeſfelt. Zu Be⸗ ginn des Frühjahrs weilte ſie wieder längere Zeit zur Kur im Sanatorium des Sanitätsrates Dr. Lampe in Frankfurt a. M. und begab ſich ſpäter nach Piſtoja dei Florenz, von wo ſie erſt Anfang dieſen Monats wieder nach Deutſchland zurückkehrte, um ſich zunächſt nach Karlsruhe zu begeben. Wer ſtört den konſeſſionellen Frieden? In zwei in Bremen abgehaltenen, gegen die Borromäus⸗Enzyklika gerichteten Volksverſammlungen wurde die Gründung eines Proteſtfonds zur Förderung evangeliſcher Anſtalten in katholiſchen Ländern beſchloſſen.— Wenn der Prote⸗ ſtantismus für die Förderung ſeiner Anſtalten ſorgt, kann kein Menſch ihm das verargen. Daß er dies aber tut, um gegen die Borromäus⸗Enzyklika zu proteſtieren, dann liegt darin eine Herausforderung der Katholiken, die, ebenſo wie friedliebende Proteſtanten, die Sache als erledigt betrachten 0 Reichsverſicherungsordnung und Ortskrankenkaſſen. Die Reichsverſicherungskommiſſion hat beſchloſſen, daß eine beſondere Ortskrankenkaſſe zuläſſig iſt, wenn der all⸗ gemeinen Ortskrankenkaſſe mindeſtens 500 Mitglieder ver⸗ bleiben. Bezüglich der Betriebs ⸗ und Innungskrankenkaſſe wurde von verſchiedenen Seiten, auch vom Centrum, der Standpunkt vertreten, daß dieſe Krankenkaſſen eine Schädi⸗ gung der allgemeinen Ortskrankenkaſſen bedeuten. Ein Beſchluß nach dieſer Richtung hin wurde noch nicht gefaßt. (h Der erſte Schritt auf dem Wege zur Veteranenbei⸗ hilfe. Das Reichsamt des Innern wird am 1. Dezember d. Is. eine Zählung der Kriegsteilnehmer von 1848, 1864, 1866 und 1870-71 vornehmen, um die Höhe der Veteranenbeihilfe genau beſtimmen zu können. ( Die Nationalliberalen regen ſich künſtlich auf. In einem durch Sperrdruck hervorgehobenen Artikel be⸗ ſchäftigt ſich das offizielle Organ der Nationalliberalen, die„Nationalliberale Korreſpondenz“, mit dem Miniſter⸗ wechſel in Preußen und faßt ihr Urteil dahin zuſammen, der Wechſel bedeute,„daß ſich der Reichskanzler ent⸗ ſchloſſen habe, der Machtſtellung des ſchwarz⸗blauen Blocks Rechnung zu tragen und einen einſeitig⸗konſervativen Kurs zu ſteuern.“ Nachdem dann aus der gequälten Bruſt ein Schrei nach der ſeligen Zeit der Bülowära verklungen, heißt es zum Schluß:„Das vom Fürſten Bülow in Ausſicht genommene Wiederſehen bei Philippi wird kein freudiges ſein.“— Das mag ſchon ſtimmen. Die Schuld daran trägt aber nicht die angeblich„ſchwarz⸗blaue“ Po⸗ litik des Miniſterpräſidenten, ſondern das Benehmen des geſamten Liberalismus, der allein die Verantwortung trägt, wenn uns bei den nächſten Wahlen zum Reichstag der vom„Zehngebote“⸗Hoffmann angekündigte Wolken⸗ bruch in die Bude regnet. Parlamentariſches. 7 Die Strafprozeßkommiſſion des Reichstages be⸗ faßte ſich im Dienstag mit dem Abſchnitt:„Eröffnung des Hauptverfahrens“. Auf Anregung des Centrums wurde ein Paragraph eingeführt, der beſtimmt, daß die Anklageſchrift in Sachen, die dem Amtsgericht unter⸗ ſtehen, dem Amtsrichter, dem Angeſchuldigten und dem Verteidiger zuzuſtellen iſt. 2 Folgen der„ſauren Gurkenzeit“. Eine Berliner Korreſpondenz will wiſſen, daß man in maßgebenden Kreiſen mit dem Gedanken trage, die nächſte Reichstags⸗ wahl Ende September 1911 ſtattfinden zu laſſen; der Termin werde als günſtig angeſehen, weil er nach der Ernte und vor dem großen Wohnungswechſel liege.— Der Redakteur der Korreſpondenz hat offenbar abſolut keine Ahnung von der Landwirtſchaft. 2 Sie graben ſich ihr eigenes Grab. Im Reichstags⸗ wahlkreiſe Friedberg⸗Büdingen beſchloß die Fortſchritt⸗ liche Volkspartei Unterſtützung des Sozialdmo⸗ braten bei der Stichwahl am 24. d. M.— Nur ſo weiter! Die Fortſchrittliche Volkspartei wird ſchon ſehen, wohin der Karren läuft. Europaiſches Ausland. Rußland. : Endlich beginnt in Rußland ein friſcher Wind zu wehen. Der Senator Neidhardt hat tatſächlich den Mut bewieſen, den großen Spitzbuben an den Kragen zu gehen. Auf ſeine Veranlaſſung ſind ſoeben drei hohe Beamte der Warſchauer Intendanturverwaltung verhaftet worden, der Generalleutnant Luba, der Hauptmann Lys⸗ kand und der Hofrat Boutſch⸗Bogdanowski. Gleich darauf folgte die Verhaftung des Oberingenieurs Marſchewſki, der den Bau der dritten Weichſelbrücke geleitet hatte, und des Vizechefs des Warſchauer Poſt⸗ und Telegraphen⸗ rayons, Eugenjuſch Lielenſki. Alle dieſe Verhaftungen kamen den Betroffenen und der Oeffentlichkeit völlig uner⸗ wartet. Marſchewſki wird der Erpreſſung angeklagt und auch den verhafteten Intendanturbeamten wird nichts we⸗ niger als vollendete Erpreſſung und Beſtechung vorge⸗ worfen. Sie ſind bereits hinter Schloß und Riegel ge⸗ bracht und das ganze von der Senatorenreviſion gegen ſie zuſammengebrachte Beſchuldigungsmaterial dem Kriegs⸗ unterſuchungsrichter übergeben. Leider iſt bis jetzt ſo viel wie gar nichts Näheres über Art und Umfang der von den Angeklagten verübten Betrügereien und Unterſchla⸗ gungen in die Oeffentlichkeit gelangt, da die Vorunter⸗ fuchung ebenſo wie der Verhaftungsbefehl von den Revi⸗ denten im ſtrengſten Geheimnis gehalten wurden. Die Vorgänge, die jetzt der Enthüllung harren, dürften den „Clou“ der Neidhartſchen Reviſionen bilden. England. zwet Abordnungen von Frauen empfangen. Die eine ge⸗ hörte dem Verbande der Vereine für das Frauenſtimm⸗ recht an, während die andere aus Vertreterinnen der Frauenliga gegen das Frauenſtimmrecht beſtand. Der Premierminiſter Asquith hob beim Empfang der Abord⸗ nung von Anhängerinnen des Frauenſtimmrechts her⸗ vor, da bei den maßgebenden Perſönlichkeiten beider Parteien die Meinungen über das Frauenſtimmrecht weit auseinandergingen, erſcheine es nicht als wahrſcheinlich, daß irgend eine Regieurng dem Parlament einen Geſetz⸗ entwurf über das Frauenſtimmrecht vorlegen könnte. Die Ausſichten ſür die Annahme eines ſolchen Geſetzentwurfs würden außerordentlich ſchwach ſein. Er ſei indeſſen der Anſicht, daß dem Unterhauſe Gelegenheit geboten werden müßte, ſeine Meinung darüber zu äußern. Er werde dem Kabinett die Wünſche der Deputation unterbreiten und im Unterhauſe eine Erklärung darüber abgeben.— Werden die Damen Geſichter gemacht haben! Amerika. Mexiko. 1 Nachdem erſt kürzlich ein Indianeraufſtand im ſüd⸗ öſtlichen Teile Mexikos der dortigen Regierung zu ſchaffen gemacht hatte, kommt jetzt die Kunde von neuen revo⸗ lutionären Umtrieben im Norden der Republik, an der Grenze zwiſchen Mexiko und den Vereinigten Staaten. Die Bewegung iſt unter jungen Leuten ent⸗ ſtanden, die politiſche Freiheiten verlangt hatten. Der Ausbruch war für den Wahltag am 26. d. M. beab⸗ ſichtigt. In der Provinz Sonova ſind Hunderte von Ver⸗ haftungen vorgenommen und die Anführer deportiert wor⸗ den.— Nach einer weiteren Meldung iſt die Urſache der politiſchen Bewegung in Nordmexiko die Gefangen⸗ nahme des Präſidentſchaftskandidaten Madero, der namentlich bei den jungen Mexikanern ſehr beliebt iſt. Afrika. : Die Engländer verſtehen das Geſchäft. Liſſaboner Blätter berichten, daß britiſche Kapitaliſten bedeutende Ländereien in Portugieſiſch⸗Afrika in Oſſameron erworben haben. Dort iſt eine umfangreiche Ausbeute von Gold, Kautſchuk und Elfenbein möglich. Die neue Geſellſchaft ſoll ein Kapital von 50 Millionen Mark beſitzen. Zahl⸗ reiche Burenfamilien hatten ſich nach dem unglücklichen Kriege in dieſem Gebiet angeſiedelt. In der letzten Zeit nahmen die Eingeborenen, wie wir ſeinerzeit gemeldet haben, eine herausfordernde Haltung an. Da ſie wohl⸗ bewaffnet ſind, ſtellten ſie für die Portugieſen eine be⸗ deutende Gefahr dar. Nach Einnahme der Beſitzungen durch britiſche Kapitaliſten wollen die Buren die bri⸗ iiſche Nationalität erwerben.— Zugleich mit dieſer Nach⸗ richt kommt die Meldung von neuen Nämpfen mit den Eingeborenen. Die portugieſiſche Regierung hat nach der Okkupation des Hinterlandes von Mozambique eine große Anzahl von Militärpoſten gegründet. Die Eingeborenen in den Rayons dieſer Militärpoſten haben ſich von dieſen Poſten befreien wollen und haben am 15. Juni einen Angriff gegen die Sokdaten unternommen. Die Portu⸗ gieſen haben die Beſitzungen einiger 100 Eingeborenen zerſtört. Der Führer der Eingeborenen und gegen 100 ſeiner Leute ſind getötet worden. Auf Seiten der Portu⸗ gieſen iſt nur ein Schütze getötet und einige Mann ver⸗ ketzt worden. e 05 Aſien.. e e * China.„ : Die moderne Bewegung hat in China bereits die immer mit einer ſolchen Entwickelung verbundenen Aus⸗ wüchſe gezeigt. Nach einer Meldung des Newyork Herald aus Peking hat der Vizekönig von Hupe(Hunan) vier hohe Offiziere der achten Diviſion verhaften laſſen. Die Verhafteten werden beſchuldigt, ſich an der revolutionären Propaganda beteiligt zu haben. Der Vizekönig glaubt, daß durch dieſe Verhaftungen eine Bewegung im Keime erſtickt iſt, die darauf gerichtet war, eine Militärliga ins Leben zu rufen, um die Armee und durch dieſe die Regierung zu beherrſchen.— Die kritiſche Lage in Hunan wird durch große Ueberſchwemmungen noch verſchlimmert. In dem nördlichen Teile von Tſchangtefu ſoll der Ver⸗ luſt an Menſchenleben ungeheuer groß ſein. Die Bevölke⸗ rung leidet aroße Not. 755 Frau von Schoenebeck⸗Weber vor den Geſchworenen. bee Allenſtein, 21. Juni. Die Verhandlung wurde heute um 9¼½ Uhr unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit begonnen. Frau v. Schoene⸗ beck⸗Weber kann ſich augenſcheinlich nur mühſam vor⸗ wärts bewegen. Als ſie von ihrem Gatten in den Saal geführt wurde, wankte ſie wiederholt. Die Angeklagte hatte ſich bei ihrem geſtrigen Anfall mehrfach verletzt. Sie ſchlug mit den Beinen wiederholt gegen Möbelſtücke und erlitt dabei Hautabſchürfungen. Außerdem hat ſie ſich bei ihrem Sturze Quetſchungen zugezogen. Frau Weber wurde daher vor Beginn der Sitzung von mehreren ärztlichen Sachverſtändigen unterſucht. Auf eine an ſie ge⸗ richtete Frage, ob ſie in der Lage ſein werde, der Verhandlung bis zu Ende zu folgen, erwiderte ſie, daß ſie dies dringend hoffe und wünſche, und alle Kräfte zuſammen nhemen werde, um verhandlungsfähig zu bleiben.. Um 95¾ Uhr wurde die Oeffentlichkeit auf Antrag der Verteidigung wieder hergeſtellt. g Der Vorſitzende Geh. Juſtizrat Landgerichtsdirektor Bröſe überreichte nach Eröffnung der Sitzung wiederum den Geſchworenen an ſie gerichtete Poſtkarten und ſtellte dann beim Zeugenaufruf feſt, daß die auf Antrag der Verteidigung geladenen Berliner Zeugen noch immer nicht da ſind. Erſter Staatsanwalt Schweitzer: Fräulein Neu⸗ gebauer hat ſich, trotzdem ihr das Geld angewieſen iſt, auch jetzt noch nicht gemeldet.— Staatsanw.⸗Rat Poſch⸗ mann: Wir haben die Perſonalakten dieſer Zeugin uns vom Polizeipräſidium beſchafft. Es wäre ja möglich, daß die Verteidigung, wenn ſie Einſicht in die Perſonal⸗ akten nimmt, auf die Zeugin verzichtet, damit nicht die Verhandlung jeden Tag mit der Frage nach der Zeugin begonnen wird.— Vorſ.: Vielleicht übergibt die Staats⸗ anwaltſchaft privatim der Verteidigung die Perſonalakten dieſer„Dame“.— Vert. Juſtizrat Sello: Ich glaube, daß die Vorlegung der Akten kaum Einfluß auf die Ent⸗ ſchließungen der Verteidigung haben dürfte. Es wäre ja aber möglich, daß die Verteidigung aus anderen Gründen auf die Zeugin verzichtet, da ſie ja keine Luſt zu haben ſcheint, hier als Zeugin zu erſcheinen. Rechts⸗ nötigen Ermittlungen anſtellen. Vert⸗ J.⸗R. Sello führt dann weiter aus: Die Frau Angeklagte leidet an den Nachwirkungen des Fallal den ſie beim geſtrigen Krampf⸗ anfall gehabt hat und empfindet noch immer Schmerzen. Die Frau Angeklagte hat aber den Wunſch, ſo lange es ihr möglich iſt, hier zu verhandeln. Die Herren Aerzte haben es für zweckmäßig gehalten, daß möglichſt alle zwei Stunden eine Pauſe gemacht wird. Als erſter Zeuge gibt Hauptmann Graf v. d. Schulen⸗ burg⸗Allenſtein eine Charakterſchilderung Göbens, die überaus günſtig für dieſen ausfällt. Das iſt genau der Fall bei dem folgenden Zeugen Hauptmann v. Gſchwind. Dann erzählt dieſer Zeuge Anekdoten Göbens aus dem Burenkriege, wie er z. B. durch die engliſchen Linien geritten ſei, wie er einmal in der Schützenlinie einen Deutſchen, der ſeinen Befehlen nicht Folge leiſtete, ſon⸗ dern die anderen aufwiegelte, einfach niedergeknallt hätte. Damals habe ihn die Erzählung ſehr angegriffen, und er habe es ſelbſt für gräßlich erklärt, einen Menſchen, den man kennt, niederzuknallen. Im übrigen ſchob Göben nie ſeine Perſon in den Vordergrund. Nächſter Zeuge iſt der Allenſteiner Apotheker Deuß, der bekundet, daß Herr v. Göben verſchiedentlich Arſenik habe kaufen wollen. Herr v. Göben habe ihm ſein Ehrenwort gegeben, daß damit nichts Unrechtes geſchehen werde. Zeuge Oberſtleutnant Döring⸗Allenſtein bekundet unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit, daß er beobachtet habe, daß Frau v. Schönebeck einen Verkehr mit ver⸗ ſchiedenen Perſonen unterhalten habe, der ſich für eine Offiziersfrau nicht gehörte. Dann werd vernommen Zeuge Diviſionspfarrer Meoſensky, jetzt in Metz. Er ſagt aus, daß v. Göben zu ihm in der Gefängniszelle andeutungsweiſe von der Mitſchuld der Angeklagten geſprochen habe und daß v. Göben von der Angeklagten immer mit dem Vor⸗ namen ihres Mannes angeredet worden ſei. Dieſe ſoll am morgen nach der Tat zu Göben geſagthaben:„Da biſt du ja, Guſtel, ich weiß nicht, ich weiß von gar nichts, ſag man den andern, ich bin verrückt, ich weiß von nichts.“ Die Angeklagte erklärt, hiervon nichts zu wiſſen. Nach Vernehmung einer Reihe weiterer Zeugen, die jedoch nichts Weſentliches bekunden, wird die Verhand⸗ lung auf Mittwoch 9¼ Uhr vertagt. Eine gefährliche Ballonlandung. .(% Der am Sonntag abend gegen ½8 Uhr in Leipzig in der zweiten Gruppe der von dort aus veranſtalteten Weitfahrt aufgeſtiegene Ballon„Plauen“ hat am Mon⸗ tag nach einer aufregenden Sturmfahrt eine gefahrvolle Landung in der Nähe vno Budapeſt durchgemacht, wobei zwei ſeiner Inſaſſen erheblich verletzt wurden. Ein Telegramm lautet: — Budapeſt, 21. Juni. Geſtern abend wurde in dem Orte Suekoesd bei Budapeſt der Ballon„Plauen“ geſichtet, der ſich vergeblich bemühte, zu landen. Schließ lich wurde die Gondel ſo heftig gegen einen Baum ge⸗ ſchleudert, daß von den vier Inſaſſen drei herausge- ſchleudert wurden. Der eine, ein Arzt Dr. Albracht aus Leipzig, erlitt eine Gehirnerſchütterung und einen Schlüſſelbeinbruch, der zweite, der Fabrikant Müller aus Greiz, brach den linken Arm, während der dritte, Kauf⸗ mann Kraus aus Reichenbach in Sachſen, unverletzt blieb. Nachdem die drei aus der Gondel geſchleudert worden waren, ſtieg der Ballon raſend ſchnell nochmals auf, den vierten Inſaſſen, den Handſchuhfabrikanten Werner aus Chemnitz in Sachſen, mit ſich führend. Heute früh erſt, als völlige Windſtille eingetreten war, konnte er landen. Die Landung ging, trotzdem niemand zur Hilfe anweſend war, bei Cſavoly doch glücklich von ſtatten. Die beiden verletzten Luftſchiffer wurden zunächſt in das Krankenhaus zu Budapeſt gebracht. Kaufmann Kraus teilte mit, daß der Ballon, der bei günſtigem Winde aufgeſtiegen war, geſtern mittag plötzlich von einem Sturmwind erfaßt worden wäre, der den Ballon über anderthalb Stunden plan- und ziellos herumtrieb. Nach einer Nachricht aus Leipzig ſind die drei erſt⸗ genannten Herren dort bereits wieder eingetroffen; Dr. Albracht mußte in das Leipziger ſtädtiſche Krankenhaus übergeführt werden. Sein Befinden iſt jedoch zufrieden⸗ Aus Nah und Fern. — Mauuheim, 22. Juni. Der 9 Jahre alte Volks- ſchüler Eugen des Kaufmanns Mohr von Ludwigshafen ſpielte mit mehreren Schülern am Hochwaſſer und plötzlich verſchwand er in den Fluten und kam nicht wieder zum Vorſchein. Zwei Stunden ſpäter wurde die Leiche geländet.— In Käferthal er- hängte ſich geſtern früh die Frau des Rechtsagenten Valentin Hörner geb. Pfeng in Abweſenheit ihrer Kinder. Als Urſache werden zerrüttete Vermögensverhältniſſe angegeben. Horner war langjähriger Beſitzer des Gaſthauſes zum„Adler“, der vor einiger Zeit im Zwangsverfahren verſteigert wurde. — Darmſtadt, 22. Juni. Nach einem Ausſchreiben des Miniſteriums der Juſtiz ſollen mit Rückſicht darauf, daß die Zahl der geprüften Anwärter für den Gerichts vollzteher⸗ dienſt, den Dienſt eines Hilfsgerichtsſchreibers bei den Unter⸗ ſuchungsrichtern und eines Regiſtrators bei den Kollegialgerichten für lange Zeit ausreicht, bis zum 1. Januar 1912 keine An⸗ wärter dieſer Art mehr zum Vorbereitungsdienſt zugelaſſen werden. Auf Anwärter, die ſchon zugelaſſen ſind, findet dieſe Anordnung keine Anwendung. — Dieburg, 22. Juni. Im benachbarten Gundern⸗ hauſen wurde am Sonntag das Feſt der Fahnenweihe gefeiert. Alle Vorbereitungen waren gut getroffen. Eine ſtattliche An⸗ zahl weißgekleideter Feſtjungfrauen, Militärmuſik, Feuerwerk, Feſtball, alles war da. Als nach 2 Uhr die teilnehmenden Vereine zum Feſtzug ſich ſammelten, bemerkte man, daß truͤbe Schatten über die vorher ſo freudeſtrahlenden Geſichter der Vor- ſtandsmitglieder ſich legten. Unruhig eilte man hin und her, heftig geſtikulierend. Was war denn los? Da endlich kam die beſtürzende Kunde: die Fahne, die Fahne iſt noch nicht da! Von Stunde zu Stunde hatte man vergeblich auf ſie gewar⸗ tet. Was jetzt? Da verkündet das Oberhaupt der Gemeinde, daß die Vorbereitungen zum Feſt getroffen, die Leute gerichtet und viele auswärtigen Gäſte erſchienen ſeien und das Ffeſt doch gefeiert werde. Die Muſik ſpielte und der Zug ſetzte Suffragetten haben ihre Audienz 1 Die engliſchen Dieſer bat beim Premierminiſter Asauitb durchgeſetzt. anwalt Bahn iſt beute in Berlin und wird wobl die ſich in Bewegung. Auf dem Feſtplatz wurden die üblichen — Deuſtag ber mit halle, k murkes dann! Hürden fh be i vit chene 0 1 K dubſchrr ur das Faule Sonntag Parbetel ſich biqu lat boß im Votv Zuſchen Reſtaura zweite Fl 1M. Da abgepertt große Zu weiteten * und lle des Gti Hausfra Kochherd ſich ref. Mugge alten, b e datauf du, da Zeltungz bruͤche Blttzſlt her noch recht hab Abholzun zwischen und bie ber Eine Kin abſol Vurſchten Ver auf iu eher 6 W als die dy walten iu trennen ße g Mun fe gehen. Dale b le 150 I n he it der 1 1 f : en 1 en ( n l. lu ll, en be ot her, L 0 ar 5 bie 0 tte 90 Reden gehalten und es entwickelte ſich ein Feſtesjubel, wie er ſchöͤner nicht gedacht werden konnte. Um 6 Uhr nachmittags kam die Fahne. Ein Radfahrer halte ſie in der Reſidenz geholt. Sie wurde enthüllt, entrollt, und ſiehe da, ſie war auf einer Seite prachtvoll geſtickt. Die andere Seite noch unfertig, kann an einem der nächſten Sonntage nachgeweiht werden. — Mainz, 22. Juni. Dienstag nachmittag hat, wie die„Neue Badiſche Landeszeitung“ meldet, ein junger Kaufmann Namens Wernz in Mannheim die ſiebzehn Jahre alte, aus Mainz gebürtige Artiſtin Elſe Schmidt, Mitglied einer Damenkapelle, aus Eiferſucht durch meh⸗ rere Stiche in die Bruſt und in den Rücken getötet. Der Täter iſt verhaftet.. — Riegel a. K., 22. Juni. Ein 15jähriger Burſche aß Kirſchen und trank Bier darauf. Er mußte ſofort nach Freiburg überführt werden und ſtarb dort während der Operation. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 23. Juni. — Von einem tragiſchen Geſchick wurde am Dienſtag Familie Apotheker Weitzel betroffen. Herr Weltzel, der mit ſeinen Kindern einen Ausflug nach Mannheim gemacht hatte, klagte bereits auf dem Rückwege in Mannheim über ſtarkes Unwohlſein. Im Eiſenbahnwagen wurde Herr W. dann von einem Schlaganfall betroffen; von hilfsbereiten Händen nach dem Krankenhaus in Käferthal verbracht, ver⸗ ſchied Herr W. dort nach einigen Stunden, ohne das Bewußt⸗ ſein wieder erlangt zu haben. Herr Weitzel, der in ver⸗ ſchiedenen hieſtigen Vereinen Ehrenſtellungen bekleidete, erfreute ſich in Radfahrerkreiſen bei den Mitgliedern des deutſchen Radfahrer⸗Bundes, Gau 5, beſonderer Beliebtheit.— Der durch das allzufrühe und plötzliche Hinſcheiden ſchwergeprüften Familie wird allſeitige Teilnahme entgegengebracht. — Zu dem Maunheimer Schaufliegen am Sonntag den 26. Juni werden bereits die umfaſſendſten Vorbereitungen getroffen. Auf dem weiten Exerzierplatze laſſen ſich bequem Tauſende von Menſchen unterbringen. Der Start- platz koſtet ohne Vorverkauf 5 Mk., für den erſten Platz ſind im Vorverkauf 1.50 Mk., an der Kaſſe 2.50 zu entrichten. Zwiſchen dem Startplatz und dem erſten Platz wird das große Reſtaurationszelt errichtet, das ca. 1000 Perſonen faßt. Der zweite Platz koſtet im Vorverkauf 50 Pfg., an der Kaſſe 1 Mk. Der Platz wird durch Militär und Polizei vollſtändig abgeſperrt. Zweifellos wird die ſportliche Veranſtaltung eine große Zugkraft ausüben und Tauſende ans der näheren und weiteren Umgebung hierher führen. X Der Sommer rückt nun wieder näher. Groß und klein freut ſich der lachenden Sonne, der warmen Luft, des Grünens und Blühens. Früher fürchtete wohl manche Hausfrau die heißen Tage, die ihr den langen Aufenthalt am Kochherde zur Qual machten. Aber heutzutage kann auch ſte ſich reſtlos freuen, dank den ſo bequemen, gebrauchsfertigen Maggi-Suppen und Bouillonwürfeln, die ihr kurze Küche ge⸗ ſtatten, dabei von anerkannter Güte ſind. Allerdings muß ſie darauf achten, daß ſie ſtets nur die echten Maggi'ſchen kauft, da mancherlei Nachahmungen exiſtieren. — Die Blitzgefahr. Kein Tag vergeht, daß der Zeitungsleſer nicht von ſchweren Unglücksfällen durch Wolken⸗ bruüͤche und Blitzſchläge lieſt. Ein Sommer, der ſo reich an Blitzſchlägen geweſen iſt, wie es der diesjährige iſt, war bis⸗ her noch nicht zu verzeichnen. Jene Leute mögen garnicht un⸗ recht haben, die dieſe Häufigkeit aufs Konto der fortſchreitenden Abholzung der Wälder ſetzen. Der allmähliche Ausgleich zwiſchen Luft- und Erdelektrizität wird dadurch unterbunden und die kataſtrophalen Entladungen ſind die Folge. Wie ſich der Einzelne nun vor Blitzſchlag ſchützen kann, dafür gibt es kein abſolut ſicheres Mittel, aber doch eine Reihe beſtimmter Vorſichtsmaßregeln, die man gut tut, nicht außer acht zu laſſen. Wer auf der Chauſſee oder auf offenem Felde iſt, werfe ſich in einer Erdvertiefung, etwa einem Graben, nieder, wenn das Gewitter losbricht. Beſſer ſchon, den Anzug zu ſtrapazieren als die Funktion des Blitzableiters auf ſich zu nehmen. Dem Radfahrer iſt zu empfehlen, ſich ſchleunigſt von ſeiner Maſchine zu trennen und ſie irgendwo wegzuſtellen, und Vereine und größere Geſellſchaften, die vom Gewitter überraſcht werden, ſollten ſofort ausſchwärmen und ſich möglichſt weit auseinander ziehen. Laubwälder ſind gefährlicher als Nadelhölzer. Eine Volksregel rät:„Von den Eichen ſollſt du weichen, aber Buchen ſollſt du ſuchen“; die Erfahrung hat aber gezeigt, daß ſich der Blitz vor den Buchen durchaus nicht geniert. Am gefährlichſten iſt jedenfalls, unter einen vereinzelt ſtehenden Baum während eines Gewitters zu treten. Das alles ſind, wie geſagt, Vor⸗ 6 eine abſolnte Sicherheit bei Gewittern gibt es nicht. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In Trautenau erwürgte der 58 jährige Grundbeſitzer Knittel in Neurode bei Braunau ſeine 50 jährige Gattin und erhängte ſich hierauf. Der Uhrmacher und Juwelier Beckers in Helgoland, welcher wegen eines Sittlichkeitsverbrechens verhaftet worden war, verübte im Gefängnis Selbſtmord, indem er ſich vergiftete. In Konſtantinopel erkrankten zwei Familien, die in einer Suppe Champignons gegeſſen hatten, an Vergif⸗ tungserſcheinungen. Mehrere Perſonen ſind bereits ge— ſtorben. In der Tatra iſt nach einem anhaltenden Schnee⸗ fall die Temperatur auf drei Grad geſunken. Die Kriegsgerichte in Rußland arbeiten noch immer emſig weiter. 77 Todesurteile wurden nach amt⸗ licher Meldung im verfloſſenen Monat Mai gefällt. Wie das„Wiener Tagblatt“ aus dem Miniſterium des Innern erfährt, ſind nunmehr als Opfer der Hoch⸗ waſſerkataſtrophe im Banat 530 Tote amtlich ſeſt⸗ geſtellt. Im Neratal iſt die Ortſchaft Sarskje mit allen 220 Einwohnern von den Waſſerfluten ganz hinwegge⸗ ſchwemmt worden. 5 1 Zu der Eiſenbahnkataſtrophe in Villepreux iſt eine amtliche Bekanntmachung der Eiſenbahnverwaltung ver⸗ öffentlicht worden. wonach außer den bereits gemeldeten 19 Toten und 27 Schwerverletzten weitere Opfer der Kataſtrophe nicht zu verzeichnen ſind. Unter den Toten und Schwerverletzten befinden ſich keine Ausländer. In Groyen Vogtland) ſind zwei Erdſtöße verſpürt worden, denen ein heftiges Rollen folgte. Aus Hirſchberg in Schl. wird ein großer Temperatur- ſturz gemeldet: In der Nacht hat es im Hochgebirge ge⸗ ſhneit. Geſchäftliche Mitteilungen. Geſchäfts Vergrößerung. Die ſtändig wachſende Frequenz des in Mannheim und Umgebung allgemein bekannten Schuhhauſes Otto Baum, J I, l, hat den Inhaber veranlaßt, auch den im Hauſe nebenan(J 1, 2, Breite Straſßze) befindlichen Verkaufsraum mit 2 großen Schaufenſtern zu mieten. Dadurch wird die genannte Firma in die Lage verſetzt, einerſeits noch größere Auswahl als bis⸗ her zu bieten, anderer ſeits aber auch das kaufende Publikum noch ſchneller und prompter zu bedienen. Verantwortlich für die Redaktion: Wil helm Bingener, Viernheim CCCCCFPFPbPFbFbCbCCCCCCGCPPPPTTTPTPTPTPTGTbTGTGTGTGTbTGTbTbTbTbTbTbTbTbTbb Stemm⸗ u. Ring⸗Klub„Germania“. 2 Klub⸗Lokal im„Goldenen Stern“. Nächſten Sonntag, den 26. Juni nachmittags halb 3 Uhr im Klublokal„Zum gold enen Ster y“ ** Mitglieder⸗Verſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tages-Ordnung wird um voll- zahl iges und pünktliches Erſcheinen aller Mitglieder gebeten. Der Vorſtand. Sect⸗ und Wein⸗ Flaſchen Alfred Lublin. Zwetſchen⸗Mus kauft Spexlalmarke garantiert rein mit Zucker gekocht per Pfd. 36 Pfg. abel lgahrG ar. 4. 50 Apfel- Gelee Pfd. 36 Pfg.„ Sehlauch.. 3.— Aprikoſen-Gelee 36 Pfg. Sobirgsdecke,„ 4.— Honig per. 2 0 Zubehör billigst. ** a 9.— empfiehlt Pneumatikhaus Joh. Karl Kempf Ww. P 3. 12. Mannheim. 2 auch ſolche für Eil⸗ Frachtbriefe bung an di zu haben in der Buch⸗ und Verlagsdruckerei dieſes Blattes. Limburger⸗, Rahm⸗ u. Schweizerküſe OOO in beſter Qualität. 1 Friſche Butter u. Eier arznei- und„ und Behandlung Sohlllerln von Dr. med. Thurs-Brandt. 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Am Samſtag, den 25. können Gemeindegefalle nicht bezahlt werden, dagegen werden ſolche am Freitag, den 24. angenommen.— Auch wird erinnert an die früheren Bekannt ⸗ machungen, wonach Kinder unter 10 Jahren aus bekannten Gründen Zahlungen nicht leiſten ſollen. Viernheim, den 20. Juni 1910. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kübhlwein. Bekauntmachung. Freitag, den 24. Juni l. J., vormittags 10 Uhr, werden auf dem Rathauſe dahler die Bauplätze au der verlängerten Waſſer · und Friedrichſtraße in Eigentum an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 20. Juni 1910. Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim Kühlwein. Tüchtige Arbeiterinnen werden für feinere Arbeit bei gutem Lohn und ſpäterem Akkord geſucht. Süddeutsche Gabelwerke Fabrik: Maunheim-Induſtriehafen, Induſtrieſtr. 21. Am Samſtag, den 23. Juni, nachmittags 4 Uhr beginne ich mit einem Inventur⸗Ausverkauf meines ganzen Warenlagers und find ſämtliche Sachen im Preiſe bedeutend reduziert. 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Mitglieder recht zahlreich bei dem letzten Ehrengeleite beteiligen. r Vorstand. — 1 1 Freiw. Feuerwehr Todes-Anzeige. Den Kameraden und w. pass. Mitgliedern die traurige Nachricht, dass unser langjähriges pass. Mitglied Herr Apotheker H. Weitzel heute Nacht plötzlich gestorben ist. Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 4 Uhr statt und werden die Kameraden und pass. Mitglieder höfl. ersucht, recht zahlreich dem Entschlafenen die letzte Ehre zu erzeigen. Das Corps versammelt sich punkt halb 4 Uhr im„Löwen“. Das Kommando. Soldaten-Verein Teutonia. ö Todes-Anzeige. Unseren Mitgliedern hiermit die traurige 2 Mitteilung, dass unser verehrter Kamerad Herr Apotheker H. Weitzel plötzlich und unerwartet verstorben ist. Wir verlieren in dem Entschlafenen einen treuen, hilfsbereiten Kameraden, Mitbegründer und mehrjähriges Vorstandsmitglied unseres Vereins. Ehre seinem Andenken Die Beerdigung findet Freitag, den 24. d. Mts., nachmittags 4 Uhr statt. Wir laden die werten Kameraden hierzu freundlichst ein mit der Bitte um zahlreiche Beteiligung. Zusammenkunft halb 4 Uhr bei Kamerad Jakob Kempf(Hess. Haus). Der Vorstand. Männer- Turn-Verein Viernheim. Todes-Anzeige. Unseren Mitgliedern machen wir hierdurch die traurige Mitteilung, dass unser Vorstands- mitglied und Mitbegründer unseres Vereins Herr Apotheker H. Weitzel am Dienstag nachmittag plötzlich und uner- wartet verschieden ist. Die Mitglieder ver- sammeln sich zur Teilnahme an der Beer- digung Freitag machmittag halb 4 Uhr im Vereinslokal zum Engel. Um vollzählige Beteiligung bittet Der Vorstand. Schulentlassenes Mädchen zu täglicher Haus- Arbeit gesucht. 5 Ein gutgehendes Spezereigeſchäft mit ſchöner Wahnung — und Zubehör iſt bis 1. Sept. zu vermieten. Meldungen zwischen + wem, zu erfragen in 24 Uhr in den Sprech- der Expedition ds. Blattes. stunden. Mer verkauft sein Besitztum 5 gleich welcher Art u. Platz. Angebote zur Weiterbeförderung unt. C. 5886 an Haasenstein u. Vogler A 6.5 Mannheim. Dr. Günther. nn falh. Arbeiter-Verein Viernheim. Am nächſten Sonntag, den 26. Juni iſt bei günſtiger Witterung Familienausflug Buchklingen. Die Abfahrt erfolgt mit der Nebenbahn um 12 Uhr. Die Teilnehmer verſammeln ſich bereits um halb 12 Uhr im „Deutſchen Kaiſer“, woſelbſt die Fahrkartenausgabe ſtattfindet. Die Vereinsabzeichen ſind anzulegen und die Lieder- bücher mitzubringen. Zu dem Familienausfeug ſind alle Vereinsmitglieber mit ihren erwachſenen Familienangehörigen frol. eingeladen. Der Vorſtand. Turngenossenschaft„Germania“ Viernheim Samfſtag Abend punkt halb 9 Uhr findet im Lolal„zum goldenen Karpfen“ eine Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt.— Da die Tagesordnung ſehr wichtig iſt, werden die Mitglieder gebeten, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Nach der Verſammlung Leeren verſchiedener Fäſſer Bier. Der Vorſtand. Ich bringe meinen hoch⸗ feinen, ſelbſtgekelterten Apfel⸗Wein per Liter 22 Pfennige in empfehlende Erinnerung. 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