f. Uf. —* ö * Viernhei Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: kr Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Nerbrtitetſle und gelesene Zeitung am ſieſgen Plate, daher heſtes und Telephon⸗Nr. 20. wirkungsvolles Inſertions- Organ. Gegründet 1884. 20 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn: durch die Poſt Mk. 1.14 vierteljährlich. N 9 — eiger Viernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. 0 Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle Vr. 72. Wie es mitunter in der ſozialdemokratiſchen Wurſt⸗ küche zugeht, davon gibt folgender Bericht über die letzte Sitzung der Reichstagskommiſſion für die Reichsverſiche⸗ rungsordnung ein wenig erbauliches Bild. Bei dem Ka⸗ pitel, das von der Anſtellung der Beamten der Kran⸗ kenkaſſen handelt, wandte ſich ein konſervativer Abge⸗ ordneter mit großer Schärfe gegen einen zwiſchen der fozialdemokratiſchen Organiſation der Bu⸗ reauangeſtellten und dem Verbande der ſozialdemo⸗ kratiſchen Ortskaſſen Deutſchlands vereinbarten„Muſter⸗ vertrag“. Danach wäre die Kündigung eines Kaſſenan⸗ geſtellten nur möglich, wenn er ſich an dem Vermögen der Kaſſe vergriffen habe. Wäre ein ſolcher Beamter wegen anderer Delikte zu hoher Gefängnis⸗ oder Zuchthaus⸗ ſtrafe verurteilt worden, ſo könne ihm nicht gekündigt werden. Solche Verträge zur Sicherung ſozialdemokra⸗ tiſcher Kaſſenbeamten ſeien ſo frivol, daß ſie annulliert werden müßten. Das ſolle im Einführungsgeſetz ge⸗ ſchehen. Ein Mitglied des Centrums erklärte die Angaben des Vorredners für ſo ungeheuerlich, daß man ſie nicht glauben könne. Sollte in einem geordneten Staats⸗ weſen ſo etwas möglich ſein, ſo müßte derartigen Miß⸗ bräuchen fernerhin vorgebeugt werden. Die von den So⸗ zialdemokraten jetzt zu dieſem Kapitel geſtellten Anträge bedeuten den ſchärfſten Eingriff in das Selbſt⸗ verwaltungsrecht der Arbeiter. Um ſozialde⸗ mokratiſche Beamte zu ſtützen, ſollten die Kaſſen bzw. die Verſicherten nichts mehr zu ſagen haben. Miniſterialdirektor Caſpar teilte mit, daß dem Reichs⸗ amte des Innern eine Anzahl ſolcher Verträge bekannt ſeien, auf welche der konſervative Redner hingewieſen habe.(Lebhaftes Hört, hört!) Es handele ſich um abge⸗ ſchloſſene oder um mit Mühe verhinderte Verträge ähn⸗ lichen Inhalts. Im Hinblick darauf erſuche er um An⸗ nahme der Regierungsvorlage. Ein Sozialdemokrat ſuchte die angezogenen Verträge als harmlos hinzuſtellen. Seit 1908 ſei übrigens ein ſolcher Vertrag nicht mehr abgeſchloſſen worden. Es ſei nötig, die Beamten zu ſichern. Manche Arbeiter, die über ihre Anſtellung zu beſchließen hätten, ſeien der Meinung, daß, wenn es den Beamten beſſer gehe, als ihnen, den Arbeitern, es jenen übermäßig wohl ergehe. Miniſterialdirektor Caſpar beſtritt die erſten Ausfüh⸗ rungen des Vorredners. Aus Anhalt und Stettin ſei berichtet worden, daß noch Ende 1908 ſolche Verträge in Gültigkeit geweſen, alſo die Sache nicht veraltet ſei. Die Kommiſſion verlangte durch Mehrheitsbeſchluß die Vorlegung der Verträge mit den dazu ergangenen gerichtlichen Entſcheidungen. Ein Centrumsmitglied wandte ſich dagegen, daß ſeine Worte in der ſozialdemokratichen Prefſe verdreht und unwahr dargeſtellt würden. Was die Sozialdemokraten jetzt beantragten, bedeute eine Donnerſtag, den 30. J völlige Eliminierung Des Selbſtverwar⸗ t un gs rechts. Daß bei der Wahl des Vorſitzenden einer Krankenkaſſe eine Uebereinſtimmung der Vertreter der Arbeiter und Arbeitgeber erfolgen müſſe, hätte mit der Selbſtverwaltung der Arbeiter nichts zu tun. Es handele ſich um das Recht der Minderheiten. Es könne keine Billigung finden, daß Leute und Verſicherte, die der Sozialdemokratie nicht angehören, beſchimpft und ſchi⸗ kaniert würden, vielleicht von Beamten, die aus ihren Beiträgen mitbezahlt würden. Seiner politiſchen oder religiöſen Ueberzeugung wegen ſolle niemand von der Anſtellung ausgeſchloſſen werden. Ein anderer Cen. trumsabgeordneter ſtellt einen dahingehenden Antrag. Er bezeichnet den ſozialdemokratiſchen Beamtenvertrag als den„größten Skandal“, der in den letzten Jahren über⸗ haupt vorgekommen ſei, gemacht von„Vertretern der Freiheit“. Dadurch werde das großartige Inſtitut der Arbeiterverſicherung in Mißkredit gebracht. Was hätten die Regierungen getan, um eine ſolche Mißwirtſchaft, eine ſolche Verſchleuderung der Gelder der Arbeiter und der Kranken zu verhindern? Staatsſekretär Delbrück erwiderte, die Verträge der beſprochenen Art ſeien, als ſie den Regierungen bzw. den Aufſichtsbehörden bekannt geworden ſeien, beanſtandet worden. Viel mehr hätte nicht geſchehen können, weil nur 8 42 des Krankenverſicherungsgeſetzes und dieſer eine unzulängliche Handhabe böte. Nach dem Zivilrecht hätte eine effektive Schädigung der Kaſſen nachgewieſen werden müſſen.— Ein Sozialdemokrat legte nochmals dar, daß „ganz ſo ſchlimm, wie der konſervative Redner es ge⸗ ſchildert habe, der Vertrag nicht ſei“. Einer der Partei⸗ genoſſen verwies darauf, daß es ſich um ein Vertrags- muſter gehandelt habe. Keine Kaſſe ſei verpflichtet ge⸗ weſen, dasſelbe zu akzeptieren. Die entſprechenden Centrumsanträge, die dem Skan⸗ dal einen Riegel vorſchieben, wurden hierauf ange⸗ nommen. Die ſozialdemokratiſche Preſſe kann ſich ſelbſt in Verdächtigungen und Beſchimpfungen nie genug tun, und hier wird der Sozialdemokratie klipp und klar be⸗ wieſen, daß ſie zur Sicherung einiger weniger Ange⸗ ſtellten das Selbſtverwaltungsrecht der Arbeiter mit Füßen tritt. So etwas nennen die Vertreter der„Frei⸗ heit“ Arbeiterfreundſchaft! Jeder weitere Kommentar iſt überflüſſig. 5 5 5 Politiſche RNundſchau. L Berlin, 28. Juni. — Der Kaiſer trifft Montag früh mit der„Hohen⸗ zollern“ von Travemünde wieder in Kiel ein. Montag vormittag wird auch die Naiſerin in Kiel erwartet. Die Nordlandreiſe des Kaiſers ſoll Montag abend von Kiel aus angetreten werden. — Der Reichskanzler iſt von Kiel nach Berlin zurückgekehrt. a * uni 1910. 26. Jahrgang. 1! Wiederum Miniſterwechſel. Der„Deutſche Reichs⸗ anzeiger und Preußiſche Staatsanzeiger“ teilt mit: Seine Majeſtät der König haben allergnädigſt geruht: dem Staats⸗ und Finanzminiſter Dr. Frhrn: v. Rhein⸗ baben unter Belaſſung des Ranges und Titels eines Staatsminiſters die nachgeſuchte Entlaſſung aus ſeinem Amt zu erteilen und den Oberbürgermeiſter Dr. Lentze in Magdeburg zum Staats⸗ und Finanz⸗ miniſter zu ernenen. Ferner wird offiziös gemeldet: Der kaiſerliche Botſchafter in Paris, Fürſt v. Radolin. hat ſeinen Abſchied erbeten und iſt unter Verleihung der Brillanten zum Kreuz der Großkomture des Hohenzollerm⸗ ſchen Hausordens in den Ruheſtand verſetzt worden. Als Nachfolger des Fürſten Radolin in Paris iſt der Staats⸗ ſekretär des Auswärtigen Amtes, Frhr. v. Schoen, in Ausſicht genommen, der in der Leitung des Auswärtigen Amtes durch den bisherigen Geſandten in Bukareſt, von Kiderlen⸗Waechter, erſetzt werden wird.— Das alles kommt ſo überraſchend, daß man im Augenblick ſprach⸗ los iſt. (Ein ſelbſtverſtändliches Dementi. Die in Bukareſt erſcheinende Zeitung„Adeverul“ hatte behauptet, Kaiſer Wilhelm habe an den Kronprinzen von Rumänien ein Telegramm gerichtet, worin er den Ueberfall auf den rumäniſchen Dampfer„Imparatul Trajan“ im Piräus als eine ſchwere Beleidigung des geſamten Herrſcher⸗ hauſes Hohenzollern bezeichnet und die Kinder des kron⸗ prinzlichen Paares zur Errettung vor den Ausſchreitun⸗ gen der Angreifer beglückwünſcht. Dieſes Telegramm iſt, wie halbamtlich feſtgeſtellt wird, erfunden. Der Kaiſer hat zu dem rumäniſch⸗griechiſchen Zwiſchenfall in keiner Weiſe Stellung genommen. :: Dummenjungenſtreich oder Attentatsandrohung? Große Aufregung verurſacht in der badiſchen Reſidenz Karlsruhe das Gerücht, daß an den Großherzog anonyme Drohbriefe gelangt ſind, in denen angedroht wird, das Schloß in die Luft zu ſprengen. Das Gerücht hat ſich als richtig erwieſen. Der Großherzog hat tatſächlich mehrere Briefe ohne Unterſchriften erhalten, in denen von einem Bombenattentat auf das Schloß geſprochen wird. Die Polizei hat ſofort die um⸗ fangreichſten Ermittelungen nach dem Schreiber der Briefe angeſtellt. Bisher ſind die Ermittelungen völlig erfolg⸗ los geweſen. Das Schloß wird von einem Polizeiaufge⸗ bot bewacht. Außerdem wird eine ſcharſe Beobachtung derjenigen Perſonen, die in das Schloß gehen, ausgeübt. In maßgebenden Kreiſen mißt man den Drohbriefen keine Bedeutung bei. Man nimmt an, daß es ſich um die Tat eines Geiſteskranken oder um einen Dummenjungen⸗ ſtreich handelt, der durch das Bombenattentat in Fried⸗ berg veranlaßt worden iſt.— Das möchten wir auch annehmen. Derartige Erſcheinungen ſind ja keine Soltenhbeit. . Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 47¹(Nachdruck verboten.) In der Tat ertönte jetzt bereits die Eröffnungsmuſik aus dem Innern des Zirkusgebäudes. Ein ſcheinbar unentwirrbares Gewühl von Künſtlern, Pferden und Bedienſteten aller Arten füllte die breiten Wandelgänge, die ſich neben den Ställen bin⸗ zogen, und trieb ſich im bunteſten Durcheinander in der Nähe der Manegeeingänge umher. Hier wurde ein prächtig aufge⸗ zäumtes Viergeſpann ſchellenklingender Maultiere bereitgehalten; an einer anderen Stelle prüfte der„weltbekannte“ Jockeyreiter noch einmal das Sattelzeug ſeines edlen Ungarn; die ſchöne Lili kokettierte, nachläſſig auf einer Baluſtrade ſitzend, mit ein paar guten Freunden. Aus der großen, gemeinſamen Garderobe der Ballettdamen buſchte ſchon hie und da eine luftige Geſtalt. Da⸗ zwiſchen hob, trug, ſchleppte ein Troß von Stallmeiſtern, Garderobieren und Maſchiniſten tauſend verſchiedene Gegenſtände. Und die rauſchende Muſik vermochte hier,„hinter den Kuliſſen“, nicht, den Lärm zu übertäuben, den dies Laufen, Rufen, Stöhnen bielbeſchäftigter Menſchen, das Wiehern und Stampfen der Pferde, Raſſeln und Klingeln, Gelächter und Schellengeläut berurſachten. Ueber dieſem Chaos von Geſtalten, Farben und Geräuſchen aber thronte ſiegreich der treffliche Direktor. Wohin ſein Auge fiel, wo immer der ſchwarzgewichſte Schnurrbart in dem roten Geſicht auftauchte, da wurde Friede, Ordnung, Ruhe. Die Vorſtellung wickelte ſich glatt ab, alles gelang vorzüglich, und das frohgeſtimmte Publikum applaudierte reichlich. „Heute iſt Stimmung drin!“ ſagte Lerr Ballini darum auch wohlgefällig zu ſeiner geſchätzten Schulreiterin, die bereits auf ihrem herrlichen Rappen neben ihm hielt. Sie mußte ſogleich auftreten.„So gut beſetzte Logen haben wir überhaupt noch nicht gehabt,— da iſt kaum ein Plas frei!“ Ja, die Logenreihen waren dicht beſetzt, es flimmerte und flirrte von blitzenden Uniformen, von eleganten Damentoiletten. Selbſt ſeine Exzellenz der Herr Generalleutnant von Kuſſow war beute im Zirkus, und ſeine ſchöne Frau begleitete ihn zum erſten⸗ mal in dieſem Herbſt hierber. Zum maßloſen Erſtaunen ihrer Bekannten hatte die ſchöne, kleine Erzellenz ſich bis ber geweigert, den Zirkus zu beſuchen, ſo lebhaftes Intereſſe ſie auch ſonſt der⸗ artigen Schauſtellungen entaegenbrachte. Noch nicht ein einziges Mal hatte ſie bisher wieder das Zirkusgebäude betreteu, ſeit ſie ſich am Eröffnungstage das Billet geholt hatte, das nun unbe⸗ nutzt blieb. Heute nun hatte ihr Gatte ſeinen neuernannten Adjutanten, den Major von Biſſich, der geſtern erſt hier ein⸗ getroffen war und ſich am Vormittage bei ibm gemeldet hatte, aufgefordert, mit ihm den Zirkus zu beſuchen, und war ſehr er⸗ ſtaunt geweſen, als Frau Fanny plötzlich den Wunſch geäußert hatte, den Gatten gleichfalls zu begleiten. Sie ſaß jetzt zwiſchen den beiden Herren mit unruhig flackernden Augen und einem nervöſen, aufgeregten Ausdruck in dem feinen, lieblichen Kinder⸗ geſicht. Der General hatte ſeine Schwägerin Leonore nur ein einziges Mal ganz flüchtig geſeben— vor vier Jabren, bei der Beerdi⸗ gung ihres Vaters— er würde ſie nicht wiedererkennen, aber Biſſich! Fannys Herz klopfte vor Angſt und noch einem anderen qualvollen Gefühl. Ihr Blick hatte ſchnell das Programm über⸗ flogen, und ſie verſuchte vergebens, ihre Unruhe zu bemeiſtern. Die übrigen Plätze in der Loge waren von lauter bekannten Offizieren beſest, und es war ihr nicht möglich, unbeobachtet ein paar Worte mit dem Maior zu wechſeln, wie ſie es doch 1 dringend gewünſcht batte. Jetzt kam die ſechſte Nummer un brachte das Auftreten der Schulreiterin Lola Aſtier. 2 ſchöne Mädchen ritt, von toſendem Beifall begrüßt, in die 3 5 Major von Biſſichs Augen öffneten ſich weit mit einem Ausdru grenzenlofen, förmlich überwältigend wirkenden Erſtaunens. Fannys Blick flog blitzſchnell zu ibrem Gemahl binüber 10 er hatte ſich vorgebeugt und verfolgte die Reiterin unten mit lebhartem Intereſſe— auch die anderen. e ganze Aufmerkſamkeit der gefeierten Schulreiterin. Eine kleine zitternde Hand, deren Kälte er durch den Handſchuh zu ſpüren meinte, legte ſich auf Biſſichs Rechte, die ſchöne Frau neigte ſich zu ihm und flüſterte tonlos, kaum die Lippen bewegend: „Um Gottes willen! Schweigen Sie!“ 8 Noch in einer anderen Loge war das Auftreten Lola Aſtiers mit fieberhafter Ungeduld erwartet worden.] Dort ſaß Dr. Lüders, der, von ſeinem Geſpräche mit Herrn von Bergen am Vormittage dieſes Tages angeregt, ſeine kleine Frau böchſt vergnügt hierher ge⸗ führt hatte. Sie ſaß mit roten Wangen und glänzenden Augen neben ihm und freute ſich wie ein Kind über alles, was ſie ſab und hörte. „Aha!“ ſagte Dr. Lüders plötzlich und richtete ſich mit ſeinem pfiffigen Lächeln auf.„Da drüben ſitzt er ja, der kalt⸗ herzige Mann! Die heutige Unterredung ſcheint alſo wirklich nicht ganz ſpurlos an ihm vorübergegangen zu ſein— bm! hm!“ Und Dr. Lüders freute ſich innerlich mächtig. Bergen ſaß in der Tat, ganz allein zwiſchen lauter Fremden, in einer Loge, die dem Haupteingang gerade gegenüber lag. Lola hatte ihn auch erkannt; als ſie zum zweitenmal quer durch die Bahn changierte, fiel ihr Blick gerade auf ſeine hohe Geſtalt, und ihre Augen ruhten ſekundenlang ineinander. Dann wandte der Mann kalt das Haupt zur Seite, und das Auge der Reiterin ſenkte ſich zur Erde—— ſie wußte beſſer, als Dr. Lüders, was es bedeutete, wenn Herr von Bergen beute hier ſaß— er wollte fertig werden mit ihr, mit all den ſüßen, quälenden Erinnerungen, — ganz fertig— wie hatte er noch gleich geſagt in jenem Briefe?„Ein Bergen heiratet keine Frau, die auf der öffent⸗ lichen Schaubühne geſtanden hat—— dies Sichpreisgeben der Kritik, dies Heraustreten aus den Schranken echter, vornebmer Weiblichkeit, dies freiwillige Sichzurſchauſtellen wären Tatſachen. die ich nicht überwinden würde— die Jungfräulichkeit der Seele muß darunter Schaden leiden!“ (Fortſetzung folgt.) (—) Eine ſenſationelle Kunde verbreitet ein Berliner Mittagsblatt, das übrigens ſehr häufig dementieren muß. Es ſchreibt: Aus München meldet uns ein Privattele⸗ gramm: Aus ſehr verläßlicher Quelle erfahre ich, daß Beſtrebungen im Gange ſind, den Prinzregenten Luit⸗ vold anläßlich des 25 jährigen Regentſchaftsjubiläums am 10. Juni 1911 zum König von Bayern zu wählen. Die Centrumspartei ſoll mit Ausnahme der So⸗ zialdemokraten bereits alle Fraktionen des Landtages für ihren Plan gewonnen haben.— Da Bayern nicht gut zwei Könige zu gleicher Zeit haben kann, ſo müßte der geiſteskranke König Otto im Falle der Wahl Luit⸗ bolds natürlich abgeſetzt werden. Schon das iſt nicht ſehr wahrſcheinlich. Aber vor allem erſcheint es mehr als fraglich, ob die Erſte Kammer der Reichsräte der Krone Bayerns ihre Zuſtimmung zu dem angedeuteten Vorgehen der Abgeordnetenkammer geben würde. Die ganze Angelegenheit dürfte wohl aus dem Stadium des Projekts nicht herauskommen.— Einſtweilen glauben wir auch an ein derartiges Projekt nicht. Parlamentariſches. 7 Der Auftakt in Zſchopau⸗Marienberg. Für die Reichstagserſatzwahl in Zſchopau-⸗Marienberg ſind jetzt die Kandidaten aufgeſtellt. Für die fortſchrittliche Volks⸗ vbartei kandidiert der ſächſiſche Landtagsabgeordnete Roch⸗ Buchholz, für die Nationalliberalen Kommerzien⸗ rat Schmidt, für die Sozialdemokraten Paul Göhre und für die Antiſemiten Kurt Fritzſche; für letzteren ſtimmen auch die Konſervativen. Die Wahl findet am 24. Auguſt ſtatt⸗ f ö Koloniales. — Gold in Togo? Wir können nicht verderben. In Südweſt gibt's Diamanten in Menge und in Togo ſoll Gold vorkommen. In den„Mitteilungen aus den deutſchen Schutzgebieten“ beſchreibt der Bezirksgeologe Dr. W. Koert die einzelnen Goldvorkommen, goldführenden Quarzgänge und Waſchgold im Monu, enthält ſich aber eines Urteils über den wirtſchaftlichen Wert der Funde. Dagegen empfiehlt er ein weiteres Proſpektieren in der Monu⸗Ebene.— Wer hat Courage? Europäiſches Ausland. Frankreich. * Die Unverfrorenheit der eroberungsluſtigen Fran⸗ zoſen ſucht nach neuen Anläſſen, dem Sultan von Marokko, Mulay Hafid, wieder eine„Anleihe“ aufzu⸗ zwingen oder einen weiteren Gebietsteil Marokkos„der franzöſiſchen Kultur erſchließen“ zu können. Das Vor⸗ ſpiel hat bereits begonnen. Dem kürzlich gemeldeten Er⸗ oberungszug nach der Feſte Tadla iſt, wie aus Caſablanca gemeldet wird, am 23. d. M. am Ufer des Umerrebia bei der Kasbah von Sidania ein weiteres Gefecht gefolgt und zwar zwiſchen franzöſiſchen fliegenden Kolonnen und den Stämmen, die Parteigänger Ma el Ainims ſind. Die Marokkaner erlitten ſchwere Verluſte. Auf franzöſiſcher Seite wurden mehrere Mann verwundet. Die fram⸗ zöſiſchen Truppen ſollen bei Barudu zuſammengezogen werden.— Und die anderen Mächte legen träumend die Hände in den Schoß! England. * Endlich iſt ein langjähriger Wunſch der Katholiken der Exfüllung nahe. Im Unterhauſe iſt der Geſetzentwurf, der die die Katholiken beleidigende Krön ungsformel abändert, in erſter Leſung mit überwältigender Mehrheit angenommen worden. Rußland. * Das Schreckgeſpenſt des„finis Finnlandiae“ ſoll alſo zur Wirklichkeit werden. Die Finnlandvorlage iſt nunmehr in den beiden ruſſiſchen Kammern parlamen⸗ tariſch erledigt worden. Nach mehrtägiger Debatte wurde ſie vom Reichsrat in der von der Reichsduma genehmig⸗ ten Faſſung angenommen. Das Geſetz wird nunmehr dem Zaren zur Sanktion unterbreitet werden. Die Hoffnun⸗ gen, daß der Zar ſeine Sanktion verweigern werde, werden durch eine ſoeben ergangene Kundgebung Niko⸗ laus II. ſehr herabgeſtimmt. Er richtete, wie aus Wi⸗ borg gemeldet wird, am 200 jährigen Gedenktage der Einnahme Wiborgs durch Peter den Großen aus Baltiſch⸗ port an den finnländiſchen Generalgouverneur ein Re⸗ ſkript. Darin weiſt der Zar darauf hin, daß die Rück⸗ eroberung des alten ruſſiſchen rechtgläubigen Kareliens den feſten Grund zu dem ruſſiſchen Beſitz an der finni⸗ ſchen Küſte gelegt und der zu Anfang des vorigen Jahr⸗ hunderts erfolgte Uebergang von ganz Finnland in den Beſitz und das Eigentum des ruſſiſchen Reiches für den einheitlichen untrennbaren ruſſiſchen Staat am Balti⸗ ſchen Meere eine feſte Schutzwehr geſchaffen habe.— Der Bär verſchluckt alſo den ſaftigen Biſſen. Wenn er ihm nur bekommt! Rumänien. E Einſtweilen beſteht noch begründete Hoffnung, daß ſich der eigentlich lächerliche griechiſch⸗rumäniſche Grenz⸗ konflikt in Güte beilegen laſſen wird. Nachdem Griechen⸗ land den Vorſchlag Italiens und Rußlands als der Ver⸗ treter der Intereſſen Rumäniens bezw. Griechenlands an⸗ genommen hat, wonach Rumänien die wegen des Zwiſchen⸗ falles im Piräus geforderte Entſchädigung feſtſetzen ſolle, hat der rumäniſche Miniſter des Aeußern, Diuvara, er⸗ klärt, er ſei bereit, hierauf zu antworten, ſobald er wiſſe, in welcher Weiſe die griechiſche Regierung die Forderung Rumäniens zu erledigen beabfichtige.— Hoffentlich bewahren beide Parteien ihre Vernunft. Griechenland. * * In der neuen Note der Kretaſchutzmächte an die Türkei findet ſich die Erklärung, daß ſich an einer Er⸗ örterung der definitiven Regelung der Kretafrage ſämt⸗ liche Signatarmächte des Berliner Vertrages be⸗ teiligen müßten. Dazu bemerkt man an Wiener maß⸗ gebenden Stellen: Oeſterreich und Deutſchland werden ſich ihren wiederholt abgegebenen Erklärungen gemäß, erſt dann an Unterhandlungen über die Kretafrage be⸗ teiligen, wenn eine grundlegende Aenderung der ſtaats⸗ rechtlichen Stellung Kretas zu Ungunſten der Türkei, alſo die Angliederung an Griechenland in Frage käme. Früher werden ſie aus ihrer Reſerve nicht heraustreten.— Das iſt eigentlich ſelbſtverſtändlich.„ 1231 . Amerika. 8 1 Vereinigte Staate. i * Teddy macht bereits wieder in Politik. Der Exßräſi⸗ dent hat die republikaniſchen Führer des Landes, vor allem die des Staates Newyork, zuſammenberufen, um in einer Konferenz über den neuen Kandidaten für den Gouverneurpoſten des Staates zu beraten. Gouverneur Hughes hat einen Ruf als Richter an den oberſten Ge⸗ richtshof erhalten. Er hat ihn angenommen. Rooſevelt und die Führer der Partei verſuchen jedoch ſeine Ent⸗ ſchließung rückgängig zu machen. Sie wollen ihn auf den Gouverneurpoſten halten. Denn die Erſahrung hat gezeigt, daß der Präſident der Vereinigten Staaten ſtets der Partei angehört, die den Gouverneur von Newyork geſtellt hat. Da unter den gegenwärtigen Verhältniſſen bei einer Neuwahl im Staate Newyork die Chancen für einen demokratiſchen Kandidaten nicht ungünſtig ſind, will man eine Wahl überhaupt vermeiden.— Das heißt mit anderen Orten: Rooſevelt liebäugelt mit dem Ges danken, wieder den Präſidentenſeſſel zu beſteigen. Die Re⸗ klame, die für ihn gemacht iſt, kann nur aufmunternd auf ihn einwirken. Mit des Geſchickes Mächten Noch vor einer Woche durften wir frohen Herzens ſchreiben:„Zeppelin redivivus“ und heute ſchon muß der Jubelruf einer Trauerweiſe weichen. Auch„L. Z. 7“, der ſtolzeſte Luftkreuzer, der je die Lüfte durchzog, iſt g e⸗ weſen. Bei Osnabrück liegt er in Trümmern, genau ſo elend, wie ſeine Vorgänger bei Weilburg und Echter⸗ dingen gelegen haben. Fürwahr, es liegt eine herbe Tra⸗ gik in dem Geſchick, das dem erfolgreichſten Pionier im Kampf ums Luftmeer, am Abend ſeines mühe⸗ und ent⸗ behrungsreichen, dann endlich doch ruhmgekrönten Lebens, eine Wunde nach der andern ſchlägt. Die Elemente rächen ſich furchtbar an dem, der ihnen ſeinen Willen aufge⸗ zwungen. Zeppelins Leid iſt auch unſer Leid und wir wünſchen dem greiſen, edlen Grafen, daß er auch den neuen harten Schlag, den höhere Gewalt ſeiner Lebens⸗ arbeit, ſeinem Syſtem, ſchlug, ſtark und ungebeugt parie⸗ ren möge. Die Urſachen der Zerſtörung der„Deutſch⸗ land“ werden wohl in den nächſten Tagen aufgeklärt wer⸗ den. Soviel nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen zu beurteilen iſt, ſcheint der Mangel an Benzin dem Fahrzeug zuletzt jede Eigenbewegung genommen und es damit dem Spiel der Winde hilflos preisgegeben zu haben. 31 Perſonen hatten die Unglücksfahrt mitgemacht. Wenn nun die Fahrtleitung, um ſoviel Menſchen mitneh⸗ men zu können, an dem vitalſten Erfordernis, dem Be⸗ triebsmaterial, geſpart hat, dann wäre das eine un⸗ verzeihliche Kurzſichtigkeit, ja ein ſträflicher Leichtſinn, dem das ſchwere Unglück voll zur Laſt gelegt werden müßte. Wir laſſen die Einzelmeldungen folgen: * Die Strandung. Dem Luftkreuzer„Deutſchland“, wie„L. Z. 7“ nach ſeiner Stationierung in Düſſeldorf genannt wurde, war nur ein kurzes Daſein beſchieden. Es iſt kaum eine Wo⸗ che, daß er ſeine ruhmreiche Fahrt nach Düſſeldorf ange⸗ treten hat, und jetzt liegt er als Wrack in der Nähe von Osnabrück bei Iburg. Am Freitag voriger Woche unternahm er ſeine erſte Paſſagierfahrt, die für die näch⸗ ſten Tage angekündigten Fahrten, auch die„Volksfahrten“ nach Köln, mußten wegen des zweifelhaften Wetters un⸗ terbleiben. Der Flug am Dienstag, der für das Luft⸗ ſchiff ſo verhängnisvoll wurde, war für die Vertreter der Preſſe beſtimmt. Etwa 20 Vertreter der Preſſe und 11 Mann Beſatzung nahmen an der Fahrt teil. Sie ſollte etwa bis Mittag dauern, dann ſollte um zwei Uhr aber⸗ mals aufgeſtiegen werden. Das Luftfchiff geriet im Mün⸗ ſterland in ſehr widrige Windſtrömungen und wurde ab⸗ getrieben. Es ſtrandete ſchließlich und erlitt ſehr ſchwere Beſchädigungen. Die Nachrichten widerſprechen ſich jedoch. Während einige nur von einer leichteren Beſchädigung an der Hülle und der vorderen Gondel berichten, ſpricht eine andere Meldung davon, das Luftſchiff ſei in der Mitte durchgeknickt. Glücklicherweiſe hat der bedauernswerte Un⸗ fall kein Menſchenleben gekoſtet. * Osnabrück, 29. Juni. Das Luftſchiff war in einer Höhe von über 1000 Metern in einen Schneeſtur m geraten, wodurch es ſehr ſchnell herabgedrückt wurde. Der hintere Teil iſt völlig zerſtört, der vordere teilweiſe. Von den Paſſagieren wurde niemand verletzt, dagegen ein Mann der Beſatzung erheblich. Direktor Cols man und Oberingenieur Dürr leiten die Aufräumungsarbei⸗ ten. Aus Osnabrück wurden 50 Mann vom Infanterie Regiment Nr. 78 requiriert.— Eine andere Meldung be⸗ ſagt dagegen, daß auch niemand verletzt ſei. Der Zuſtrom an Menſchen, namentlich aus Osnabrück, iſt außerordent⸗ lich groß. Das enorm große Luftſchiff hat ſich über ei⸗ nen Teil des Freden(Berg) gelegt und bietet ein Bild faſt völliger Zerſtörung, die man von offizieller Seite ableugnet. Direktor Colsman verweigert jede weitere Auskunft. Osnabrück, 29. Juni. Das Luftſchiff hatte 6 Stun⸗ den zwiſchen Gelſenkirchen, Münſter und Osnabrück ge⸗ gen den Sturm gekämpft und machte ſchließlich den Ver⸗ ſuch, den Exerzierplatz Senne bei Osnabrück zu erreichen. Das Luftſchiff wurde jedoch vom Sturme abgetrieben und geriet in dichte Wolken, die es in einer koloſſalen Ge⸗ ſchwindigkeit von 200 auf 1250 Meter Höhe hinaufhoben. Ungefähr eine halbe Stunde flog das Luftſchiff mit ra⸗ ſender Geſchwindigkeit durch die Wolken. Als es aus den Wolken herauskam, fiel es rapide bis auf eine Höhe von 100 Meter und geriet in den Teutoburger Wald. Das Luftſchiff hatte bei dem unfreiwilligen Auftrieb viel Gas verloren, ſodaß es zur Fahrt über dem Teutoburger Walde zu ſchwer war. Zu allem Unglück verſagte auch noch im kritiſchen Moment der Motor in der vorderen Gondel und das Luftſchiff geriet in die Bäume, wo es hängen blieb. Baumäſte drangen durch den Boden der Paſſa⸗ gier⸗Kajüte, andere in die Hülle. Dadurch wurde das Luftſchiff feſtgehalten. Wellendorf, 29. Juni. Das Luftſchiff„Deutſchland“ wird vollſtändig auseinander genommen. Viele Hände ſind am Werk, um es zu zerlegen, bald wird kaum noch eine Spur von dem Schiff zu ſehen ſein. In Maſſen ſtrömt die Land⸗ und Stadtbevölkerung an dem Unglücks⸗ ort zuſammen. Monteure aus Düſſeldorf leiten die Zer⸗ legung. Militär aus Münſter leiſtet Hilfe. Wellendorf, 29. Juni. Man hofft vom untergegan⸗ genen Luftſchiff für 300 000 Mark Materialwert zu retten. Das Geſtänge iſt auseinandergenommen. Frankfurt, 29. Juni. Graf Zeppelin erfuhr in Frankfurt von dem Unglück. Der alte Graf war tief er⸗ ſchüttert, die Gräfin brach in Tränen aus. Heute früh 8 Uhr reiſten der Graf und die Gräfin nach der Unfall⸗ ſtelle ab. U Zeppelins arktiſche Expedition. Ueber die am Samstag unter der Beteiligung des Prinzen Heinrich von Kiel aus in See gehende Vo rexpedition für die deutſche arktiſche Luftſchiff⸗ Expedition werden folgende Einzelheiten mitgeteilt: Der Paſſagierdampfer des Norddeutſchen Lloyds„Mainz, auf dem die Expedition unternommen wird, iſt ein 1897 erbauter Dampfer von 2030 Regiſtertonnen. Das Schiff hat für die Fahrt eine beſondere Ausrüſtung erhalten. Namentlich ſind Laboratorien für die wiſſenſchaftlichen Ar⸗ beiten eingerichtet. Die„Mainz“ iſt mit drahtloſer Tele⸗ graphie nach dem Syſtem„Tönende Funken“ verſehen. Auf der Ausreiſe werden Bergen und Tromſö angelaufen. Ueber die Rückreiſe ſind Dispoſitionen noch nicht getrof⸗ fen. In Spitzbergen wird die„Mainz“ von dem kleinen norwegiſchen Eisdampfer„Phönix“ erwartet, der zu Vor⸗ ſtößen in das Eis beſtimmt iſt, wobei die„Mainz“ als Depotſchiff dient. Auch der Eisdampfer iſt mit drahtloſer Telegraphie verſehen. Die ozeonographiſchen Arbeiten wer⸗ den von Prof. v. Drygalski und Prof. Reich aus⸗ geführt. Profeſſor Miethe wird ſeine in Aegypten an⸗ geſtellten Studien über Dämmerungserſcheinungen und Sonnenſtrahlungen in den nordiſchen Gebieten fortſetzen. Die zoologiſchen Arbeiten hat Graf Zedlitz⸗Trütz ſch⸗ ler übernommen, während das Gebiet der Aerologie Prof. Hergeſell leitet. Graf Zeppelin nimmt den bekannten Luftſchifftapitän Lau mit auf die Fahrt. Außerdem nehmen noch einige Aſſiſtenten der Profeſſoren Hergeſell und Miethe daran teil. Die Dauer der Exp dition ſoll ſechs bis acht Wochen dauern. Aus Stadt und Land. ** Noch ein Opfer der Mülheimer Eiſenbahnkata⸗ ſtrophe. Der Lokomotivführer Garbs: der das Eiſenbahn⸗ unglück bei Mülheim a. Rh. verſchuldet haben ſoll, und der gegen eine Kaution von 20000 Mark vom Lokomotiv⸗ führerverband auf freien Fuß belaſſen worden war, iſt in Osnabrück geſtorben. ** Ein Expreßzug ausgeraubt. Aus Oyden im Staate Utah meldet ein Kabeltelegramm: Der Oregon Short— line Expreß wurde in der Nacht an der äußerſten Grenze der Stadt von drei Räubern zum Stillſtande gebracht. Die Paſſagiere wurden mit Revolvern be⸗ droht und ausgeraubt. Die Banditen ſchlugen jeden nieder, der den geringſten Widerſtand wagte. Eine Frau erlitt dabei ſchwere Verletzungen. Eine große Menge Ein⸗ wohner hat die Verfolgung der Räuber aufgenommen. „ Folgenſchwere Bombenexploſion. In einer Straße in Barcelona wurde am Dienstag eine Bombe gefunden. Während ſie von Poliziſten auf einem ungeſicherten Wagen hinweggeſchafft wurde, erfolgte die Exploſion. Zwei Mu⸗ nizipalgardiſten, die das Pferd führten, wurden eine Strecke fortgeſchleudert und ſchwer verwundet; ein Artilleriſt ſowie ein Polizeibeamter wurden gleichfalls ſchwer verletzt; ein Vorübergehender, der ebenfalls ver⸗ wundet wurde, iſt geſtorben. —Aerztliche Vorſorge. Gaſt(die Rechnung leſend)r Ein Lohndiener..„ 2 Mark 122 7 1 7. 1 1 3 Streichhölzer 207! 2c (Im Hotel iſt ein eigener Arzt angeſtellt für die Herren Reiſenden, die bei Empfang der Rechnung zu Schlag⸗ flüſſen geneigt ſind.) * Eiſenbahnunglück in Schleſien. Unweit der Station Peterswalde fuhr ein Güterzug in einen Perſonenzug. Ein Waggon des Perſonenzuges wurde vollſtändig zer⸗ trümmert, 13 Perſonen wurden leicht verwundet. ** 1 600 000 Mark Brandſchaden. Aus Glasgow wird telegraphiert: Die Ogſton u. Tennants Seifenfa⸗ briken ſind durch eine Feuersbrunſt zerſtört worden. Der Schaden beläuft ſich auf 80 000 Pfund Sterling= 1 600 000 Mark. * Trier, 29. Juni. Verunglückte Bergleute.) Auf der Grube Merlenbach ſtürzten ein Steiger und ein Arbeiter aus 260 Meter Höhe in den Schacht. Beide wur⸗ den als gräßlich verſtümmelte Leichen aufgefunden.— Auf der Zeche„Proſper“ in Buttrop ſind infolge Schlag⸗ wetter⸗Exploſion zwei Bergleute getötet worden. * Koblenz, 29. Juni.(Die Hochwaſſerſchä⸗ den an der Ahr.) Geſtern hat hier eine Sitzung des Hilfs ausſchuſſes für die Hochwaſſergeſchädigten a. d. Ahr ſtattgeſunden. Nach den Mitteilungen der Landräte be⸗ läuft ſich der Schaden, ausgenommen die Schäden an Ei⸗ gentum des Staates und der Provinz, nach vorläufigen Schätzungen auf M. 2 700 000, wovon 1½ Millionen auf den Kreis Adenau, 1 200 000 M. auf den Kreis Ahr⸗ weiler entfallen. An freiwilligen Gaben ſtehen bis jetzt 211115 zur Verfügung. Zur Verteilung der Gelder ſoll ein engerer Ausſchuß gebildet werden. Zur Beſeitigung dringender Notſtände ſollen ſchon jetzt Teilbeträge der Sammelgelder in Höhe von etwa 10 000 M. den Kreis⸗ ausſchüſſen überwieſen werden. Die Fortſetzung der Sammlung wurde als erwünſcht bezeichnet und die Zeit⸗ ungen werden gebeten, darauf hinzuweiſen. * Stuttgart, 29. Juni.( mord und Selbſt⸗ mord.) Dem„Neuen Tagblatt“ zufolge ſind Mittwoch vormittag die Kammerſängerin Anna Sutter und der ehe⸗ malige Hofkapellmeiſter Dr Obriſt in der Sutterſchen Wohnung tot aufgefunden worden. Anſcheinend liegt Mord und Selbſtmord vor. * 1 Hochwaſſer. Bingen, 29. Juni. Der Rhein, der zurzeit noch Hochwaſſer führt, beginnt aufs neue zu ſteigen. Die Wetterlage am ganzen Mittelrhein iſt andauernd reg⸗ neriſch. In der Frühe ging ein ſo heftiger Landregen nieder, daß die Felder zeitweiſe unter Waſſer geſetzt wurden. 5 Mannheim, 29. Juni. Rhein und Neckar ſteigen weiter. Heute früh lagen am Rheinpegel 664 am Waſſer gegen 652 geſtern. Der Neckar ſtieg von 646 auf 657. Metz, 29. Juni. Das Waſſer der Moſel iſt ſo weit zurückgegangen, daß Hochwaſſergefahr nicht mehr zu befürchten iſt. Hingegen iſt das Waſſer der Nied ſeit zwei Tagen ſo bedeutend geſtiegen, daß die Wieſen rechts und links des Fluſſes einige hundert Meter weit unter Waſſer ſtehen. Die Heuernte iſt ganz vernichtet. Conſtanz, 29. Juni. Der Bodenſee iſt um 5 Meter 60 Ztm. geſtiegen. Die Hauptſtraße von Rohr⸗ ſchach iſt größtenteils überſchwemmt. Alle ſchweizeriſchen Ortſchaften am Unterſee, unterhalb Conſtanz ſtehen unter Waſſer. Teilweiſe iſt der Verkehr gehemmt. — Oe pothen Die abr ſtranz U Nilbdie Bben au. J. Paffen In dortige! in die leicht Ir ſchla Offizi verlet 3 ſtürzt waltie 850 Oortha — + alice onkel felt. u er tl die Tef ſchwert Jamie 0 lioß des war wie Turners und gon Wetters durchzog ſich he prograt Preisbe Feſttag und de ſchlebent Abllilun ſottbaßre deren. eue B. Fuhrn Tagk er Währe eine Re der Sch klinik u. wutde, Nacht m ding, de Wilhelm gopf um ſinhem * ſangzvetf Emebniz Singe kt Genn Aulgaben Nat d glace ö and 1 Die l uf de ö ſulun aus 90 2 2 2 — aahlaſn uten wer⸗ lch aus. blen an⸗ n und hetſetzen, utſch⸗ lerologe Amn! e Fahrt 'oſeſſoren r Eg ente.) ind ein e Wur⸗ 1 Schlag ſchä⸗ 9 des d. Aht le be⸗ an Ei⸗ aufigen ien auf Ahr⸗ jetzt 1 oll gung e det greis⸗ det Zeit bfi woch r ehe⸗ erſchen Mold zuzelt ges. d keh⸗ gegen geſeht cat m 6 auf il ſo b J ſeit ſchts untet Roht⸗ iſchel unte Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Der„Pluvioſe“ iſt ins Trockendock in Calais gebracht worden. Die Pfarrkirche in Keilberg in Oberfranken wurde erbrochen, ein Opferſtock entleert und die wertvolle Mon⸗ ſtranz mit dem Allerheiligſten geraubt. Im Böblinger Wald bei Stuttgart wurde geſtern ein Wilddieb aus Echterdingen von zwei Landjägern beim Wildern ertappt. Der Wilddieb legte auf die Landjäger an. In demſelben Moment machten auch dieſe von ihren Waffen Gebrauch und erſchoſſen den Wilddieb. In Alberſchweiler(Elſaß) wurde einer Frau, die hinter der Mähmaſchine ging, um das Gras wegzuräumen, der Fuß am Knöchel glatt durchgeſchnitten, ſo daß ſie ſich verblutete. a Der Brauereibeſitzer Wieniger aus Teiſendorf über⸗ fuhr bei Bad Reichenhall den Tagelöhner Joſef Dagn aus Salsburg mit ſeinem Automobil. Dagn war ſo⸗ fort tot. In Roſitz bei Altenburg ſtürzte ein Neubaugerüſt der dortigen Braunkohlenwerke ein. Drei Bauarbeiter wurden in die Tiefe geriſſen; einer iſt ſchwer, die beiden anderen leicht verletzt. Im Militärlager von Tirnowo wurden durch Blitz⸗ ſchlag zwei Hauptleute getötet. Ein dritter Offizier ſchwebt in Lebensgefahr, ein vierter wurde leicht verletzt. In Altorf zwiſchen Springen und Bürglen(Schweiz) ſtürzte ein Stück der Klauſenſtraße ab. Ein ge⸗ waltiges Geſchiebe hat ſich vom Schaechenbach abgelagert. Die eidgenöſſiſche Munitionsfabrik und der Betrieb der Gotthardbahn ſcheinen gefährdet. Aus Nah und Fern. + Mörlenbach, 29. Juni. Ein ſehr bedauerlicher Unglücksfall traf den 28 Jahre alten Adam Schmitt aus Bonsweiher. Derſelbe war im Steinbruch in Weinheim be⸗ ſchäftigt und wollte ſich an einem Seil herablaſſen; jedenfalls hat er einen Krampfanfall bekommen und ſtürzte 10 Meter in die Tiefe. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt, da er ſchwere innere Verletzungen davongetragen hat. Schmitt iſt Familienvater von 2 Kindern. Bürſtadt, 29. Juni. Das Gauturnfeſt verlief trotz des ſchlechten Wetters aufs ſchönſte. Der ſchöne Feſtplatz war wie mit einer Kloake überzogen, was aber die fröhliche Turnerſchar nicht hinderte, ſich ihrer fröhlichen Stimmung voll und ganz hinzugeben. Die Uebungen fanden teilweiſe des Wetters wegen in der großen Feſthalle ſtatt. Des Nachmittags durchzog ein Feſtzug Bürſtadt nach dem Feſtplatz und entwickelte ſich hier ein buntes Treiben. Nach Beendigung des Turn- programms, welches ſehr reichhaltig war, gab man ſich an die Preisverteilung, und abends beſchloß ein Ball den zweiten Feſttag, dem ſich noch ein dritter mit Volksbeluſtigung und Feuerwerk anreiht. Großen Beifall fanden von den ver⸗ ſchiedenen aufgeführten ſchönen Reigen hauptſächlich die Damen⸗ Abteilung der Turngemeinde Bürſtadt. — Friedberg, 29. Juni. Unſere Stadt findet ſich fortwährend in Aufregung. Ein Unglücksfall überholt den an⸗ deren. In dieſen Tagen rannten die Pferde mit dem Wagen eines Bierfuhrmanns die Ober⸗Roßbacherſtraße dahin. Der Fuhrmann ſtürzte herab und brach den Arm. Am ſelbigen Tage ertönte plötzlich in unſerer Stadtſchule ein lauter Knall. Während der Chemieſtunde war ohne irgend ein Verſchulden eine Retorte geplatzt. Die umherfliegenden Glasſplitter drangen der Schülerin Krug ins Auge, ſodaß ſie ſofort in die Augen⸗ 3 nach Gießen kam, wo ihr das Auge herausgenommen wurde. — Mutterſtadt, 27. Juni. In der verfloſſenen Nacht wurde von dem letzten Lokalzug, der nach Dannſtadt ging, der ledige in den 50er Jahren ſtehende Dienſtknecht Wilhelm Weber, der hier in Dienſten ſteht, überfahren. Der Kopf wurde ihm vollſtändig abgefahren. Weber iſt von Fuß⸗ gönheim und wollte hierher laufen. X Schwanheim a. M. 29. Juni. Daß ein Ge⸗ ſangswettſtreit mitunter auch noch ein recht gutes finanzielles Ergebnis hat, das zeigt der zu Pfingſten hier abgehaltene Sängerwettſtreit der Konkordia. Der feſtgebende Verein erzielte eine Geſamteinnahme von 11400 Mark, welcher 9200 Mark Ausgaben gegenüberſtehen. Der erzielte Ueberſchuß von 2200 Mark bedeutet für einen Verein immerhin ſchon ein ganz vor- zügliches Tagesgeſchäft. — Ettlingen, 29. Junl. Ein Kind, das Obſt aß, und darauf Waſſer trank, erkrankte und ſtarb an den Folgen. Die Eltern wollen beſonders darauf achten und ihre Kinder auf die Gefährlichkeit hinwelſen, auf Obſt Waſſer zu trinken. — Waibſtadt, 29. Junl. Dem in Mosbach ſtationierten Eiſenbahnſchaffner Fuchs fällt von Verwandten aus London eine Erbſchaft von 1½ Millionen Mark zu. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 30. Juni. — Sport. Bei dem am Sonntag in Heppenheim ſtattgefundenen Wettſpiel des hieſigen Fußballklubs„Allemania“ gegen die Heppenheimer„Starkenburgia“ hatte erſtere einen ſehr ſchoͤnen Erfolg. Allemania ſiegte nämlich mit O: 2. — Wetterausſichten. Die Umwandlung der Wet⸗ terlage, die ſich neuerdings vollzogen hat, muß im Hinblick auf die nahe bevorſtehende Erntezeit mit einer gewiſſen Beſorgnis betrachtet werden. Die jetzige Luftdruckverteilung entſpricht nämlich— ſo ſchreibt ein meteorologiſcher Mit⸗ arbeiter des„Tag“— ziemlich genau derjenigen, die in den letzten Jahren ſo beſonders haufig unſere Sommer hat ver⸗ regnen laſſen. Der höchſte Luftdruck befindet ſich, nachdem das bisher ſeit mehr als drei Wochen über den Oſtſeegebieten lagernde barometriſche Maximum zerſprengt worden iſt, über Südeuropa; von Großbritannien her ſtößt gleichzeitig ein Tief⸗ druckgebiet oſtwärts vor und zieht allmählig das ganze nord⸗ liche Europa in ſeinen Witterungsbereich. Damit wird den auf dem Ozean entſtehenden Depreſſionen der bisher verſperrte Weg oſtwärts geeöffnet, und es hindert nun nichts, daß be⸗ liebig lange Zeit hierdurch ein regenſpendendes Minimum Geöffnet v. 8 Uhr morg.— Uhr abends. nach dem anderen ſeinen Weg nördlich an uns vorbei nimmt und uns bet ſüdweſtlichen bis nordweſtlichen Winden vor- wiegend kühles und trübes, oft regneriſches Wetter beſchert. Es iſt nicht geſagt, daß es ſo kommen muß, aber die Wahr⸗ ſcheinlichkeit, dafür, daß es ſo kommt, iſt nicht gering. — Eine Klage gegen den Großherzog. Ge⸗ legentlich ein er Automobilfahrt, die der Letbfahrer des Groß⸗ herzogs bei deſſen Aufenthalt auf dem Landgut des Prinzen Heinrich in Holſtein unternahm, wurde ein Hund von dem Kraftwagen angefahren und ſo verletzt, daß er kurze Zeit darauf einging. Der Eigentümer hat nun Klage auf Schaden⸗ erſatz im Betrage von mehreren hundert Mark erhoben und mit dieſem Prozeß iſt der für die Ztvilſtreitigkeiten des Großherzogs vorgeſehene beſondere Gerichtshof befaßt. Er beſteht als erſte Inſtanz aus den vier jüngſten Mitgliedern des Oberlandesgerichts unter Vorſitz des Senatspräſidenten, während die Berufsinſtanz durch die ſechs älteſten Oberlandes⸗ gerichtsräte unter dem Vorſitz des Oberlandesgerichtspräſiden⸗ ten gebildet wird. Der Klageanſpruch iſt beſtritten und es erging deshalb Beweisbeſchluß. Spielplan des Großh. Hof. u. National-Fheaters in Mannheim. Donnerſtag, 30. Juni.„Die Kronprätendenten“. Mittlere Preiſe. Anfang 7 Uhr. Samſtag, 2. Juli.„Wallenſteins Tod“. Anfang 4 Uhr. Sonntag, 3. Juli.„Die Großherzogin von Gerolſtein“. Hohe Preiſe. Anfang 7 Uhr. Neues Tueater. Sonntag, 3. Juli.„Der Raub der Sabinerinnen“. 8 Uhr. Verantwortlich für die Redaktion: Wil helm Bingener, Viernheim Anfang Tausendfach bewährte Nahrung bei: Brechdurchfall, Hndernahrung Diarrhö, -Krententost Darmkatarrh, etc. ö Beſonders vorteilhafte Offerte! d er geehrten hieſigen Einwohnerſchaft mache hierdurch die höfliche Mitteilung, daß ich von heute ab Herrenſtiefel in jeder gewünſchten Form Chevreaux ſowie Boxcalf per Paar Mk. 10.—, Damenſtiefel Chevreaux u. Boxcalf per Paar Mk. 9.— in bekannt beſter Ausführung liefere. Ferner mache darauf auf⸗ merkſam, daß ich zu ſämtlichen Arbeiten reſp. zu Sohlen und Fleck von mir präpariertes waſſerdichtes Leder verwende zu früheren billigſten Preiſen. Wer mit dieſen Sohlen einen Verſuch gemacht hat, wird keine anderen mehr wünſchen. Herren-Sohlen u. Fleck Mk. 2.70 genäht Mk. 2.80 Damen-„ 1.90 Kinder nach der Große. Diejenigen, welche waſſerdichte Sohlen haben wollen, müſſen einen Tag Zeit laſſen zum präparieren des Leders. Da ich die mir gegebene Arbeit ſelbſt aus⸗ führe, ſollte es niemand verſäumen, der billigen Preiſe wegen, ſeine Schuhe bei mir machen zu laſſen. Bei Verarbeitang nur beſten Leders, wird doch noch bedeu⸗ tend Geld geſpart. * N** August Noll Schuhmachermeiſter, Rathausſtraße. n eee˖dDie Städtische Sparkasse Weinheim; unter Garantie der Stadtgemeinde Welnheim verzinst sämtliche Einlagen ö 1 mit 4 Prozent. Kassenstunden: jeden Werktag von 9—12 und 3—5 Uhr. Telephon-Nr. 23. Helmsparbllohsen. Haarkrankheiten 15 wie: Haarausfall, Haarschwund, beginnende Kahlköpfigkeit, kreisförmige Kahlheit, Schuppen eto. behandelt mittelſt Eiſenlicht nach Profeſſor Kromayer Lichtheil- Institut Elektron, nur M 3, 3 Mannheim. Vis-d-vis dem Restaurant z., Wilden Mann“. Inh.: Dir. Heinrich Schäfer. Sonntags von 8— 12 Uhr. Telephon Nr. 4320. 70 L. SPANGENBE EHUER 7 WEIMNEII 4 ECR. 1878 EMPFIEHLT SICH IN AusFähRUuné mobekheR . GRNB. DehkmATER SAUBERSTE AUSFUEHRUNG REELLE PREISE. SONNTAGS GEOFFENEx. . 25 Bekanntmachung. Die Tabakpflanzer ſind nach§ 3 des Tabakſteuergeſetzes verpflichtet, ihre mit Tabak bepflanzten Grundstücke genau nach Flur und Nummer unter Benutzung der vorgeſchriebenen Formularien bei Großb. Steueramt Viernheim während der Zeit vom I. bis einſchließlich 15. Juli d. Is. und zwar: vormittags zwiſchen 8 bis 12 Uhr oder nachmittags„„ f anzumelden. Pflanzer, welche die Anmeldung wach dem 15. Juli d. Js. bewirken oder dieſelbe gänzlich unter laſſen, müſſen unnachſichtlich zur Anzeige gebracht werden. Bezüglich der nach dem 15. Juli bepflanzten Grundſtücke muß dieſe Anmeldung ſpaͤteſtens am 3. Tage nach dem Beginne der Anpflanzung bewirkt werden. Die Formularien können bei uns in der Zeit bis zum 15. Juli in Empfang genommen werden und hat die Aus⸗ füllung derſelben mit größter Sorgfalt zu geſchehen. Viernheim, den 25. Juni 1910. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Kühlwein. Für die Einmachzeit empfehle: la. Nordhäuser Kornbranntwein Weingeist, Ara, Rum, Cognac Reiner Frucht- Essig, Tafel- und Wein-Essig. Zucker zu billigsten Tagespreisen. Melken, lngwer, Zimmt, Sternanis Calmus, Muskathlüte. 8 Emil Richter, Flora-Drogerie. FFF Für Maurermeiſter: een dee. Materialverbrauchsliſte beigegeben und für jeden Bauunter⸗ nehmer von praktiſchem Werte ſind, hält ſtets vorrätig die Buchdruckerei dieſes Blattes. 8 5 1 Rathansſtraße 3 Rathausſtraße 3 Kaffee gebrannt und ungebrannt, prima Qualitäten, in allen Preislagen Malz kaffee in Paketen per Pfund 28 Pfg. empfiehlt Kaiſers Kaffee-Geſchüft Rethansſruher 3 Ftthausſtuſe 3 SSS οοοοοοοοοοοοοg SPariser Kalnst-Ateliers Inh.: A. de Beauclair 58 1, 4 Mannheim srelestr. 8 000 Meine Preise für 2 8 Braut- und Familien- Bilder 8 sind konkurrenzlos. 8 12 Visit Mk. l. 80 ab.— 12 Kabinett Mk. 4.80 ab. O0O00 0000000000000 0000 Johannisbeeren vorzügliche Ware, empfiehlt Frau Ad. Müller Wwe. Weinheimerſtr., im Hauſe des Herrn Ant. Adler. 5 Ges Darlehn j. Höhe, auch ohne Bürg. z. 4, 5,% an jed. a. Wechſel, Schuldſchein, auch Raten⸗ abzahlung gibt A. Antrop, Berlin NO. 18. Rkp. Altes Eiſen Auyfer i Spesialmarke glei Decke Igahr Gar. A. 50 Meſſing „ Schlauch,„ 3.— ink Bobirgsdecke,„ 4.— Zinn Zubeher biIligst. Lumpen P neumatikhaus auft zu den bhöͤchſten Tages⸗ P 3. 12. Mannheim.! preiſen Alfred Lublin. Düten und Beutel gute Qualitäten, in allen Größen und ſortiert in 5 ver- ſchiedenen Farben zu Fabrik⸗Preiſen ſtets zu haben in der Buchdruckerei un Wilh. Bingener Viernheim, Hathasſſraßt. Beachten Sie meine Annonce in der Samstagsnummer dieses Blattes. Slanken 0 3, 4 Mein erster Voranzeige! Saison- Ausverkauf beginnt Montag, 4. Juli, vormittags 8 Uhr Ich biete Aussergewöhnliches! Besichtigen Sie bevor Sie Ihre Einkäufe machen meine Schaufenster. Mannheim neben der Maupiposi 9 32 1— Turn ⸗Genoſſenſchaft„Germania“ Gut AE. E Heil! Den aktiven Mitgliedern zur Nachricht, daß aus⸗ nahmsweiſe morgen Freitag die Turuſtunde ſtatt⸗ findet. Nach derſelben Freibier. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Turuwart. Gute ß Kartoffel hat zu verkaufen Nikolaus Hoock Waldſtraße. Kartoftein! Neue Kartoffeln per Pfd. 8 Pfg. empfiehlt Jakob Helfrich Neubauſtraße 12. Zwetſchen⸗ Mus garantiert rein mit Zucker gekocht per Pfdb. 36 Pfg. Apfel-Gelee Pfd. 36 Pfg. Aprikoſen-Gelee 36 Pfg. Honig per Doſe 95 Pfg. „ Glas 50 Pfg. empfiehlt Joh. Karl Kempf Ww. Kies zum Betonieren oder ſonſti⸗ gen Zwecken ins Haus oder auf Bauſtellen wird ſtändig angeliefert, pro Zwelſpänner⸗ Fuhre 4.50 Mk. Philipp Lahres Ju verkaufen: 1 Wagen mit Zubehör 1 Pflug, 1 Egge 1 neue Häckſelmaſchine 1 neue Dezimalwaage 2 Wagenplaue ſowie 1 waſſerdichte u. ſ. w. dam Mandel 9. Lampertheimerſtraße. i Entlaufen ein Kriegshund(Rüde). Um Rückgabe gegen Be⸗ lohnung bittet Valentin Kirchner Bäcker, Annaſtraße. Vor Ankauf wird gewarnt. Johannisbeeren hat zu verkaufen Jakob Kirchner Weinheimerſtr. Nr. 42. Zwiebeln per Pfd. 8 Pfg. zu haben bei Jakob Helfrich, Neubauſtr. Johannisbeeren zu haben bei Ant. Fischer. billigst abgegeben bei Wegen Platzmangel werden 1 Miion Backsteine Carl Brenner Backsteinfabrik, Osthofen. Einem verehrl. Publikum von Viern⸗ heim und Umgebung bringe ich meine Lohn-Kutscherei in empfehlende Erinnerung. Gute Bedienung! * Anton Fischer Ecke Ernſt⸗Ludwigſtraße. Solide Preiſe! Freiwillige Feuerwehr. 75 2 Nächſten W 1080. abends halb 9 Uhr Witterung eine Geſamt⸗Uebung der Freiwilligen und Pflichtmannſchaft ſtatt. Alles hat da zu ſein. Signal 8 Uhr. Das Kommando. Fußballklub„Allemania“ Viernheim. Freitag, den 1. Juli, abends 9 Uhr im Gaſthaus „Zum goldnen Karpfen“ Versammlung Tagesordnung: 1. Wahl des 2. Vorſtandes; 2. Ausgabe der Mützen; 3. Delegiertentag. Vollzähliges Erſcheinen erwartet jeller besontle Teilnehmenden Freunden und Be- kannten sowie Nachbarn hiermit die schmerzliche Mitteilung, dass meine liebe, gute Frau, unsere unvergess- liche, treubesorgte Mutter, Schwester, 8 Schwiegermutter und Grossmutter frau Christina Nachtigall geb. Mang heute Vormittag 1/ Uhr nach längerem, 8 ö mit grösster Geduld ertragenem Leiden im Alter von fast 73 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist. VIERNHEIM, 29. juni 1910. Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen: J. M. Nachtigall Oekonomie- Inspektor. Die Beerdigung findet am Freitag, 8 den J. Juli, nachmittags 4 Uhr statt. II werden für feinere Arbeit bei gutem Lohn und ſpäterem Akkord geſucht. Süddeutsche Kabelwerke Fabrik: Maunheim-Induſtriehafen, Induſtrieſtr. 21. Frachtbrief auch ſolche fr Eil⸗ N vorrätig und billigſt Der 1. Vorſitzende. Bülow-Pianino Suche Bäckerei sehr gutes Instrument, wenig ge- oder Hausgruudſtück. Offerte an l 5 n 5 g„R. 11“ poſtlagernd Mernheim. spielt, ist mit Garantieschein N ee sehr billig abzugeben bei F. Siering Meteln Ein schänes Gesicht iſt die beſte Empfehlungskarte. . lering, O 8, Nr. 3 Wo die Natur dieſes verſagt, Auf Wunsch Franko-Probesen- wird über Nacht durch Gebrauch dung ohne Kauf- Verpflichtung. von Bernhardts Rosenmiloch das Abbildung frei. Geſicht und die Hände weich und Ein gutgehendes zart in jugendlicher Friſche. Be⸗ Spezereigeſchäft ſeitigt Leberflecke, Mitesser, Ge- mit ſchöner sichtsröte und Sommersprossen, Wohnung ſowie alle Unreinheiten des Ge⸗ ſichts u. der Hände. Glas Mk. 1,50. und Zubehör iſt bis 1. Sept. zu vermieten. Brenneſſel⸗Kopf⸗Waſſer u. Birken⸗Kopf⸗Waſſer Von wem, zu erfragen in der Expedition ds. Blattes. von L. R. Bernhardt, Braun⸗ ſchweig, iſt das allerbeſte Haar⸗ Laden⸗ 7 1 Einrichtung waſſer der Neuzeit. Die Kraft dieſer Eſſenzen hat geradezu über⸗ raſchenden Erfolg für das Wachs⸗ zu verkaufen. Von wem, zu erfragen in der Expedition ds. Blattes. tum der Haare und kräftigt die Wohnung Kopfhautporen, ſodaß ſich kein zu vermieten Schinn und Schuppen wieder bildet. à Glas 75 Pfg. Mk. 1,50, 2,50. Spitalſtraße Nr. 3 Eine ſchöne Franzöſiſche Haarfarbe Wohnung von Jéan Rabot in Paris. Greise und rote Haare ſofort an ruhige Leute zu vermieten. a braun und ſchwarz unvergänglich echt zu färben, wird jedermann Johann Schneider 6. Götheſtraße 5. erſucht, dieſes neue gift⸗ und blei⸗ — 2 Zimmer freie Haarfärbemittel inunwendung hat zu vermieten zu bringen, da einmaliges Färben die Haare für immer echt färbt. Valentin Thomas 4. Kreuzſtraße. Leer Stomm- U. Ring-KAub „ermania“ gibt jedem Haar unverwüſtliche Locken und Wellenkräuſe. Klub-Lokal im„Gold. Stern“. Jeden Mittwoch u. Samſtag Uebungs⸗Abend. Enthaarungs⸗Pomade Vollzähliges Erſcheinen aller entfernt binnen 10 Minuten jeden Sportskollegen erwartet und der Arme gefahr⸗ u. ſchmerzlos. a Glas Mk. 1,50. Engliſcher Bartwuchs befördert bei jungen Leuten raſch einen kräftigen Bart und verſtärkt dünngewachſene Bärte. à Glas Mk. 2,.—. Schwache Augen werden nach dem Gebrauch des Tyroler Enzian-Branntweins ſehr geſtärkt. Derſelbe iſt zugl. haar- stärkendes Kopf- u. antiseptisches Mundwasser. Gebr.⸗Anw. gratis. Glas Mk. 1,50, 2,50. Rp. Deſtillat von Enzianwurzeln u. ⸗blüten. „Mohrrüben-Saft“ von L. R. Bernhardt, Braun- schweig iſt das Allerbeſte für Kinder. Glas 1 Mk. Rp.„Mohrrüben⸗Saft“ iſt ein Auszug von italien. Mohrrüben, welche ausgepreßt und abgedämpft werden. Zu haben bei; E. Richter güter, ſind immer zu haben in der Buch⸗ und Verlagsdruckerei dieſes Blattes. läſtigen Haarwuchs des Geſichts Der Vorſtand. Flora-Drogerie, Viernheim. 66ͤ—: — 1 intur Ferkſchaft beginnen legerheite 1 Gewerk ch namentli ſchaftsged hat, feſte verſeber, geberſ in den le ihre Mi auch inn geht ver gwang Uebergem ſichern. üchen J. kräftige Diese 1.8 ſchaftsor ſächlich kaum 2 werden der mit Rückhalt rat der Million Arheiter gonſumve m ihren ins Jeu der Par der Par offener vor alle um dieſ Partei; bei den! Ordner wegung“, keitsgrün Denn ju„eins“ ung. Un chriſtentur nis ihrer kämpfen 6 e erhit ſeahchaf le in 5 Aten Arbei, 8 zuneiterſe hriflich eien“