Viernhei Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: [ODienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Vie Nerbrtitelfle und geleſenſle Zeikung am ſieſigen Plate, daher beſtes und mer Amtsblatt 20 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn: durch die Poſt Mk. 1.14 vierteljährlich. 1 rnheim. ger Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit ⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die g⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Telephon⸗Nr. 20. wirkungsvolles Jnſerlions⸗ Organ. Gegründet 1884. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Vr. 78. Wochenrundſchau. Gerade in einer Zeit, in der alle im politiſchen Leben Stehenden ſich nach einer Ruhepauſe ſehnen, er⸗ leben wir, genau wie im Hochſommer vorigen Jahres, politiſche Ueberraſchungen großen Stils. Während aber im letzten Juli der Kanzlerwechſel in der Hauptſache nur ein Changement in der Beſetzung wichtiger Reichs⸗ und Staatsämter nach ſich zog, ſehen wir diesmal eine ganze Reihe von neuen Männern in die Quartiere ein⸗ ziehen, die man mit dem kurzen Sammelnamen„Wil⸗ helmſtraße“ zu bezeichnen pflegt. Was eigentlich die maß⸗ gebenden Stellen mit dieſem Miniſterwechſel bezwecken, das weiß zur Stunde noch kein Menſch. Man trifft wohl das Richtige, wenn man annimmt, daß Bethmann⸗ Hollweg mit„neuen Männern“ den Verſuch machen will, den gründlich verfahrenen Karren ſeiner bisherigen Poli⸗ tik wieder aus dem Dreck zu ziehen. Dieſer neueſte Miniſterwechſel könnte nämlich zu der Vermutung Anlaß geben, daß die Gerüchte von einem bevorſtehenden Kanz⸗ lerwechſel jeder Unterlage entbehren. Freilich wollen Blätter, die der Regierung nahe ſtehen, wiſſen, daß „weitere Ueberraſchungen“ bevorſtehen. Dieſe„Ueber⸗ raſchungen“ könnten aber doch wohl nur in einem Kanz⸗ lerwechſel beſtehen. Dann begreift man aber wirklich nicht, was das neue Revierement eigentlich ſoll. Der Ge⸗ danke, daß Bethmann⸗Hollweg Leidensgenoſſen haben will, wenn er demnächſt nach kurzer Herrlichkeit die renovierten Räume in der Wilhelmſtraße wieder verlaſſen muß, iſt eigentlich etwas ſtark abſurd, bei einem Philoſophen aber nicht ſehr ungewöhnlich.— Inzwiſchen regnet der„rote Wolkenbruch“ luſtig weiter. Der tapfere„Fortſchritt“ hat dafür geſorgt, daß ſeit dem großen„Niederreiten“ im kalten Januar nunmehr das erſte halbe Dutzend „Erſatzgenoſſen“ voll iſt. Sechsmal iſt die Sozialdemo⸗ kratie bisher ins Treffen gekommen, und ſechsmal hat ſie geſiegt, in Landau, Koburg, Eiſenach, Halle, Uſedom⸗ Wollin und jetzt auch noch in Friedberg⸗Büdingen. Und das alles kommt dem unentwegten Freiſinn aufs Konto. Ob's ihm noch nicht kalt über den Rücken laufen wird? In England ſcheint eine für die Katholiken günſtigere Zeit heraufzuziehen. Endlich, nach langen Jahren, iſt die Regierung dem Wunſche der Katholiken entgegengekommen und hat dem Unterhauſe eine Geſetzesvorlage eingereicht, die den die katholiſchen Bewohner des Inſelreiches be⸗ leidigenden Paſſus aus der Krönungsformel beſeitigt. Das Unterhaus hat dieſe Vorlage mit überwältigender Mehrheit angenommen. Angeſichts der Tatſache, daß ge⸗ rade in der letzten Zeit der Liberalismus bei uns in Deutſchland mit einer wahren Berſerkerwut über den Ka⸗ tholizismus herfällt, iſt die Haltung des engliſchen Par⸗ laments für Deutſchland direkt beſchämend. In England bemüht man ſich ſichtlich, für beide Teile einen modus vivendi zu finden und hier in Deutſchland ſucht man immer nach neuem Zündſtoff. Doran, daß bei uns der Samſtag, den 2. Juli 1910. Eiberalismus andere Bahnen einſchlagen wird, iſt einſt⸗ weilen nicht zu denken; er braucht die Hetze, um poli⸗ tiſch noch einigermaßen Bedeutung zu gewinnen. In Spanien verhält es ſich ähnlich wie bei uns in Deutſchland, nur daß dort der Kulturkampf ganz offen gekämpft wird. Einſtweilen ſieht es aber mit dem Er⸗ folg der Kulturkämpfer noch recht windig aus. Der Mi- niſterpräſident Canalejas hat ſich durch ſein brüskes Vor⸗ gehen gegen den Vatikan gründlich in die Neſſeln ge⸗ ſetzt Die Mitglieder des Miniſteriums ſind zum Teil direkte Gegner der kirchenfeindlichen Politik Canalejas, und ſo iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß der Herr Miniſter⸗ bräſident zwiſchen zwei Stühlen zur Erde fallen wird. Dann haben die Konſervativen wieder die größte Aus⸗ ſicht, ans Ruder zu kommen, was im Intereſſe des kon⸗ feſſionellen Friedens nur zu begrüßen wäre. Portugal macht ſchwere Kämpfe durch. Die Mißwirt⸗ ſchaft der Regierung und die Hilfloſigkeit des Königs haben dem republikaniſchen Gedanken immer mehr Nahrung gegeben, und die jetzt erfolgte Neubildung des Kabinetts unter Feixeira de Souza, dem Führer der Regeneradoren, die etwa mit unſerem„Fortſchritt“ zu vergleichen ſind, verſetzte die Republikaner in helle Freude. In der Möglichkeit einer Kabinettsbildung nach der fort⸗ ſchrittlichen Richtung ſehen ſie eine Gewähr dafür, daß in nicht allzu ferner Zeit ihre Aera heraufziehen wird. g Rußland begeht alſo den Raub und ſteckt Finnland in die Taſche. Damit iſt das Schickſal dieſes verhält⸗ nismäßig geſegneten Landes beſiegelt. Die Kretafrage ſcheint endlich vom politiſchen Tages⸗ programm zu verſchwinden. Die angekündigte Kretanote der Schutzmächte, in der die vier Mächte ihre Forderung aufrecht erhalten, daß die mohammedaniſchen Deputier⸗ ten zur kretiſchen Nationalverſammlung zugelaſſen und die Rechte des Sultans erneut beſtätigt werden, iſt am Sonntag der türkiſchen Regierung übermittelt worden. Nach einer Mitteilung aus Konſtantinopel beſchloß die tür⸗ kiſche Regierung, wohl um einem in der Note der Schutz⸗ mächte zum Ausdruck kommenden Wunſche nach Beruhi⸗ gung der türkiſchen Bevölkerung zu folgen, energiſcher gegen die Boykottbewegung vorzugehen, zumal da die wirtſchaftliche Schädigung der Türkei durch den Boy⸗ kott immer deutlicher hervortritt.— Hoffentlich werden die durch dieſe Haltung der Mächte und der Türkei ge⸗ weckten Hoffnungen nicht wieder zu Schanden. Aus der Werkſtatt der Scharf⸗ macher. Soeben hat der Verband der Berliner Baugeſchäfte eine Broſchüre herausgegeben, die die Sonderſtellung der Berliner Arbeitgeber im Baugewerbe während des eben beendeten Kampfes rechtfertigt, die dann aber, und das iſt hier das Wichtiaſte, mit unverholener Deutlichkeit zeigt, 26. Jahrgang. wie der Kampf von einer gewiſſen Geſellſchaft von Scharf⸗ machern frivol heraufbeſchworen iſt. Es wird an der Hand der Sitzungsberichte und der Protokolle früherer Verſammlungen dargelegt, daß einzig und allein„die ſogenannte nordweſtdeutſche Intereſſen⸗ gemeinſchaft“ es war, in deren Köpfen der Plan einer Niederwerfung und Vernichtung der Arbeiterorganiſatio⸗ nen reifte. Dieſe Gemeinſchaft bildete ſich bald zu einer „Nebenregierung“ innerhalb des Bundes und„zu einem vorbereitenden Organ“ für Hetzereien, die durch den Ver⸗ band vorgenommen werden ſollten, aus. Schon lange vor der Ausſperrung iſt auf einer Verſammlung von dem Führer der genannten Hetzgemeinſchaft das Wort ge⸗ prägt worden:„Der Dreizehnerkommiſſion(der Arbeit⸗ geber) iſt aufzugeben, dafür zu ſorgen, daß der Vertrag nur nach den Wünſchen der Intereſſengemeinſchaft ge⸗ ändert wird. Er muß ſo lauten, daß ihn die Arbeiter⸗ führer nicht annehmen dürſen und deshalb zum Streik gezwungen werden.“ Ferner: Kein ſchwächliches Nachgeben, es werden nur Verträge angenommen, die unſere Bedingungen enthalten, ſonſt wird ausge⸗ ſperrt.“ Man habe in letzter Zeit gelernt,„vor allen Dingen die Gefühlsduſelei abzulegen“. Um die Denß⸗ weiſe jener Gemeinſchaft, die ihren Sitz in Eſſen hat, voll zu verſtehen, erfährt man auch, daß„es weniger die Organiſation als die Perſon, die die Intereſſengemein⸗ ſchaft verkörperte, war, die die Schuld trägt“. Die „innigſte Fühlung mit der Großinduſtrie“ ſeitens dieſer Perſon war es, die zum Kampfe drängte, nicht die Inter⸗ eſſen des deutſchen Baugewerbes.— Und dann erfährt man noch, daß jenes anonyme ſchmutzige Flugblatt, das unter den Berliner Arbeitgebern verteilt wurde, laut Gut⸗ achten des vereidigten Gerichtschemikers Dr. Jeſerich in den Bureaus der nordweſtdeutſchen Intereſſengemeinſchaft hergeſtellt wurde. Ohne dieſe ſyſtematiſche Verhetzung wäre„es niet mandem in den Sinn gekommen, dieſer Dinge(die nach⸗ her geſtellten Forderungen) wegen auszuſperren“. Die Berliner Unternehmer hatten von Anfang an auf„die ſehr kluge Taktik“ der Arbeiterführer aufmerkſam ge⸗ gemacht, aber alles half nichts: ihres friedlichen Charak⸗ ters wegen wurden ſie auf Betreiben der Hetzgemein⸗ ſchaft bald völlig desavouiert. Zum Schluß heißt es: „Anders wie ſonſt haben alſo Forderungen der Arbeit⸗ geber den Kampf heraufbeſchworen. Forderungen der Ar⸗ beiter, welche das Scheitern der Verhandlungen mit ſich brängen konnten, lagen nicht vor.“ 65 3 Es iſt erfreulich, daß dieſe Darſtellung des Sachver⸗ halts aus den Reihen der Arbeitgeber kommt. Wie würde es ihr ergehen, wenn ein Arbeitnehmer ſie erfaßt hätte! Natürlich wird es nunmehr zwiſchen Berlin und dem Ge⸗ ſamtbunde zum offenen Bruch kommen, was für die Ber- liner Arbeitgeber nur vorteilhaft ſein kann. Die Arbeiter aber werden durch dieſe Veröffentlichung ein gut Stück ihres Vertrauens auf die Arbeitgeber einbüßen, und das iſt ſchlimmer als alles andere. Nee Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 181 Nachdruck verboten.) Der alte Stallmeiſter in der Mitte der Bahn batte ſchon ein paarmal verwundert das graue Haupt geſchüttelt; er war deute— was noch nie geſchehen— nicht ganz zufrieden mit ſeiner Schülerin. Er fand, daß ſie merkwürdig zerſtreut ritt und ſchon mehrmals verſäumt batte, dem Pferde die nötigen Hilfen mi geben— das war ihr ſonſt doch nie paſſiert? Und nun ge⸗ trade beute, wo ein ſo auserleſenes Publikum verſammelt war und er ſo gerne ganz beſondere Ehre mit ihr eingelegt hätte! Außerdem ſollte der Kaſtor heute zum erſtenmal die ſchwierige Peſade ausführen, wobei das Pferd unter dem Reiter ſich kerzen⸗ gerade auf die Hinterfüße ſtellt, um ſo rückwärts aus der Manege i ſchreiten.„Wenn es noch der Pollux wäre!“ dachte der alte Mann bekümmert. ‚Der Kaſtor iſt nicht ſo unbedingt ſicher, and er iſt jetzt ſchon ein bißchen unruhig geworden durch ihre un⸗ erklärliche Zerſtreutheit!“ Ja, Lola Aſtier war heute garnicht ſo recht bei der Sache. Sie mußte immer wieder, wie von einem unheimlichen Zwang getrieben, die Augen nach dorthin wenden, wo die hohe, ernſte Geſtalt bewegungslos, mit verſchränkten Armen, ſaß. Kein Blick mehr fiel auf ſie— Bergen ſah ſtarr vor ſich bin auf den Boden. Um Lolas Lippen zuckte es wie tiefſtes Weh. Und dann raffte ſie ſich wieder zuſammen— was batte Georg, der liebe, getreue Freund, geſagt?„Die andern, denen es leichter gemacht wurde vom Schickſal, ſie ahnen nicht, wie ſchwer wir es haben!“ Wie konnte dieſer Mann ſich zum Richter über ſie zufwerfen? Denn er richtete ſie— ſtreng, unbarmherzig, das fühlte ſie wobl. Er ſaß da, wie die verkörperte, zu Stein er⸗ ſtarrte Verachtung.— Er rührte ſich auch nicht, als nun ein toſender Beifall ausbrach—— o, er hatte ja auch recht! Wem galt dies Jauchzen der Menge? Der kühnen, tadelloſen Reiterin allein? Nein— ſie hatte nicht gut geritten heute, das wußte ze ſelbſt am allerbeſten. Was ihr da aus taufend Männeraugen entgegenſtrahlte— die Huldigungen, die ihr dieſe urteilsloſe Menge darbrachte— das alles galt dem ſchönen Mädchen in der kleidſamen, reizvollen Amazonentracht, die ihren Wuchs, ihre Geſtalt, all dieſen muſternden, bewundernden Blicken verriet— galt nicht der ſchauſtellenden Künſtlerin, ſondern dem ſchau⸗ geſtellten Weibe! Eine brennende Schamröte überflutete die Wangen der ein⸗ ſamen Reiterin— wie der Lärm, die Muſik, der Glanz der un⸗ zähligen Gasflammen ihr weh tat in dieſem Augenblick! Gott ſei Dank—— jetzt war ſie fertig für heute! Nur noch den neuen Trick, den ſie heute zum erſtenmal mit dem Kaſtor öffent⸗ lich verſuchte— dann war ſie erlöſt. Auch der alte Stallmeiſter atmete auf.„Aufpaſſen!“ flüſterte er ihr zu, während er an ihr vorüberſtreifte, um ſich in die Nähe des Ausganges zurückzuziehen. Die Reiteriu lenkte ihr Pferd in die Mitte der Bahn und zwang es, ſich auf die Hinterbeine zu erheben. Es gelaug vor⸗ trefflich, und das herrliche Tier ſchritt langſam, hochaufgerichtet, rückwärts auf den Ausgang zu. An dem Kopfe des Pferdes vorbei flog Lolas Blick noch einmal zu dem kalten, blaſſen Antlitz des unbeweglich ſitzenden Mannes hinüber und blieb ſelbſtver⸗ geſſen daran haften. Und er wich ihrem Blicke nicht mehr aus — er erwiderte ihn kalt und feſt— er hatte überwunden! Aus der rauſchenden Muſik, aus dem Beifallklatſchen der Menge aber tönte wieder dieſelbe unbarmherzige Stimme an Lola Aſtiers geiſtiges Ohr, die auf der Veranda des Walddorfer Pfarrhauſes geſprochen hatte; laut und deutlich klang es durch all das Rauſchen und Lärmen hindurch: Die Jungfräulichkeit der Seele muß darunter Schaden leiden! Die Schulreiterin ſtieß einen Schrei aus und riß unbewußt ihr Pferd beftig zurück. Das Tier bäumte ſich erſchrocken noch höher und griff mit den Vorderfüßen wild in der Luft umher. Aber es konnte das geſtörte Gleichgewicht nicht wieder erlangen — es überſchlug ſich und rollte zuckend und um ſich ſchlagend in den gelben Sand der Manege, die ſchlanke Geſtalt der Reiterin unter ſich begrabend. Sechzehntes Kapitel. Die Novembertage waren gekommen und vorübergezogen mit ihrem bleichen Sonnenlichte, ihrem grauen Nebel, ihrer ruhe loſen ſturmbewegten Freudloſigkeit. Die Wochen kamen und ſchwanden, und Lola war noch immer krank. Nun hatten dil Glocken den erſten Advent eingeläutet, und ein leiſer Weihnachts⸗ duft lag über der Erde und den Menſchen, wie eine ſüße Hoff⸗ nung, daß es bald beſſer werden müßte. Und der kräftige, junge Körper überwand die tückiſche Krankheit— die ſchwere Gehirn erſchütterung, die die ſchlimmſte Folge ihres Sturzes geweſen war. Der gebrochene Arm war faſt ſo ſchnell geheilt wie die leichten Kopfwunden. Was hatte ſie aber auch für eine treue, aufopfernde Pflegerin an der gutherzigen Direktorsfrau! Und wenn deren Kräfte einmal verſagten, war die brave Wirtin mit Rat und Tat beigeſprungen.„Ohne dieſe beiden treuen Seelen hätte ich ſie wohl nicht ſo ſchön durchgebrachtl“ ſagte ſich beſcheiden Dr. Lüders, als er ſeine Patientin mit roſig gefärbten Wangen von der erſten Spazier fahrt zurückkehren ſah. Sein gutes, kluges Geſicht war das erſte geweſen, in das Lola geſchaut, als ſie aus ihrer tiefen Bewußtloſigkeit erwachte. Flüchtig, traumhaft waren dann wechſelnde Bilder an ihrem Auge vorbeigeglitten, bis ſie von neuem die Beſinnung verlor, um ſie erſt nach langen, bangen Wochen völlig wiederzuerlangen. Und nun war eine Woche ſeil ibrer erſten Ausfahrt verſtrichen, und es fehlte nur noch kurze Zeit, dann war Weihnachten. „Heute über acht Tage haben wir Heiligabend“, ſagte Georg von Radeck mit ernſtem Lächeln zu Dr. Lüders, den er vor Lolas Haustür antraf.„Sie waren bereits oben bei unſerer Kranken? Wie geht es ihr heute?“ „Das Wort„Kranke“ will ſie nicht mehr hören“, verſetzte Dr. Lüders heiter; er freute ſich immer, wenn er den„Kaffee⸗ menſchen“ ſah, wie er Georg ſeiner Frau gegenüber kurz und bündig zu nennen pflegte.„Sie iſt rieſig mutig beute— ſprach ſchon davon, wann ſie wohl zum erſtenmal wieder werde reiten dürfen!“ Fortſetzung folgt.) Politiſche Nundſchau. ö T Berlin, 1. Juli. — Der Kaiſer hat den Großherzog von Oldenburg a la ſuite der Marine geſtellt. :: Eſn Vorſtoß gegen den Bureaukratismus? Der „Reichsanzeiger“ veröffentlicht die„Grundzüge für eine (vereinfachte) Geſchäftsordnung der Regierun⸗ gen“. Bei dieſen„Grundzügen“, die von der Immediat⸗ kommiſſion zur Vorbereitung der Verwaltungsreform auf⸗ geſtellt ſind, handelt es ſich um Abänderung der Beſtim⸗ mungen der Inſtruktion zur Geſchäftsführung der Re⸗ gierungen vom 23. Oktober 1817 und der Geſchäftsan⸗ weiſung vom 31. Dezember 1825. Der nicht zum Be⸗ amtentum gehörige Staatsbürger vernimmt dabei mit Intereſſe, daß in unſeren Regierungsbureaus noch In⸗ ſtruktionen mit dem ehrwürdigen Alter von 85 und 93 Jahren als Grundlage der Geſchäftsführung konſerviert werden. Da braucht man ſich natürlich nicht zu wun⸗ dern, wenn St. Bureaukratius ſo hoch in Ehren ſteht. Ob man nun endlich gründlich Remedur ſchaffen wird? Heer und Marine. § Der neue, für München beſtimmte Lenkballon„, P. 6“ iſt am Donnerstag in Bitterfeld nachmittags zum erſtenmal zu einer kurzen Probefahrt aufgeſtiegen. Nach 20 Minuten erfolgte die glatte Landung. Sämtliche Or⸗ gane des Luftſchiffes funktionierten zur Zufriedenheit. Aſien. Japan. : Als Japan ſeinerzeit Korea beſetzte, war ſich alle Welt darüber klar, daß damit der Anfang einer völligen Annexion gemacht ſei. Jetzt liegen zwei Nachrichten wor, die einen weiteren Schritt in dieſer Richtung bedeuten. Aus der japaniſchen Hauptſtadt Tokio wird gemeldet: Gemäß dem kürzlich getroffenen Uebereinkommen zwiſchen Korea und Japan hat der Kaiſer von Korea ein Edikt erlaſſen, durch das dem Kaiſer von Japan die Polizei⸗ verwaltung des Landes übertragen wird. Das wird als der erſte Schritt zur Annexion Koreas betrachtet. Die endgiltige Annexion wird zu dem Zeitpunkte erwartet, wo Korea unter dem wirkſamen Schutze von Garniſonen ſteht, die ſtetig verſtärkt werden. Ferner wird aus New⸗ hork berichtet: Wie die Aſſociated Preß aus Tokio meldet, iſt Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Ankündi⸗ gung der Annexion Koreas ſeitens Japans bevorſteht. 57. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands. Die 57. Generalverſammlung der Katholiken Deutſch⸗ lands findet in den Tagen vom 21. Auguſt bis 25. Auguſt 1910 in Augsburg ſtatt. Es wird gebeten, Anträge, welche auf ihr zur Beratung kommen ſollen, möglichſt bald an den mitunterzeichneten Vorſitzenden der Redner⸗ kommiſſion: Herrn Stadtpfarrer Monſignore Frieſenegger in Augsburg, Maximiliansplatz B 43. einzuſenden. Beſtimmungsgemäß können Anträge, welche ſpäter als vier Wochen vor dem Beginn der Generalverſamm— lung eingehen, auf Beratung nicht rechnen. Sonſtige Anfragen, namentlich auch über beſondere Veranſtaltungen einzelner Vereine und Korporationen und deren Aufnahme in das Programm, ſind an den erſten Schriftführer des Lokalkomitees: Herrn Lehrer und Ge— meindebevollmächtigten Joſeph Mayer in Augsburg, Frohſännſtr. 18, zu richten. Augsburg, im Juli 1910. Der Vorſitzende der Lokal⸗Kommiſſion: Juſtizrat Reiſert. Der Vorſitzende der Redner⸗Kommiſſion: Mſgr. J. M. Frieſenegger, Stadtpfarrer. Frau von Schoenebeck⸗Weber vor den Geſchworenen. bec Allenſtein, 30. Juni⸗ Mit ungeheurer Spannung ſah man der Eröffnung der heutigen Sitzung entgegen. Kann der Prozeß weiter geführt werden oder wird die faſt vierwöchige Arbeit ver⸗ geblich ſein?— Das iſt die Frage, die jetzt alle erfüllt; die Kriſe im Befinden der Angeklagten hat zu einer Kriſe im Prozeß geführt, die, man kann es heute faſt mit Beſtimmtheit ſagen, zu einem Abbruche der Verhand⸗ engen führen wird. Pünktlich um 9 ¼ Uhr hatten ſich der Gerichtshof, die Geſchworenen und die Parteien ver⸗ ſammelt, aber die Angeklagte und der Ehemann Weber fehlten. Wie nach einem ſchweren Anfall des geſtrigen Tages vorauszuſehen war, iſt Frau v. Schoene⸗ beck heute gänzlich ver handlungsunfähig. Die Sitzung begann um ½ 10 Uhr und dauerte kaum eine Viertelſtunde. Dann wurde die Verhandlung auf morgen vertagt. „Die Angeklagte liegt gegenwärtig im Bett und phan⸗ taſiert. Ihre Verteidiger erkannte ſie nicht. Sie glaubt, in der Irrenanſtalt Kortau zu ſein und will durchaus nach der Krankenſtation F gebracht werden, da ſie doch nicht zu den Schwerkranken gehöre. In der Nacht hat ſie zeitweiſe getobt und wurde von ſchweren Träumen gequält. Gegen ihren Mann iſt die Angeklagte zeit⸗ weiſe von heftigem Haſſe erfüllt, da ſie wähnt, ihr Gatte wolle ſie los werden, indem er ſie in einer Irrenanſtalt unterbringen laſſe. Sechs Aerzte waren heute früh am Lager der Kranken, um ihren Zuſtand zu unterſuchen. Geſtern ſpät nachts waren noch die Profeſſoren Meyer und Puppe anweſend. Das einſtimmige Urteil der Sachver⸗ ſtändigen gehet dahin, daß Frau v. Schoenebeck gegen⸗ wärtig geiſtesgeſtört iſt. Wenn ſich bis Samstag die Situation nicht ändert, ſo iſt die Vertagung auf unbeſtimmte Zeit un⸗ vermeidlich, denn an dieſem Tage läuft die geſetz⸗ liche Friſt ab, bis zu der eine Verhandlung ausgeſetzt werden darf. Frau v. Schoenebeck wird im Falle der Vertagung in einer geſchloſſenen Anſtalt, wahrſcheinlich Kortau, untergebracht werden. ** * Am Donnerstag nachmittag traf aus Allenſtein fol⸗ gendes Telegramm ein: — Allenſtein, 30. Juni. Das Befinden der er⸗ krankten Angeklagten bleibt unverändert. Sie liegt in einem dunklen Zimmer, unfähig, die Augen zu öffnen, die ſie ſeit geſtern nachmittag um 3 Uhr geſchloſſen hat. Die mediziniſchen Sachverſtändigen kommen von Zeit zu Zeit, um ſie zu unterſuchen. Die Lage des Prozeſſes. Bei dem leidenden Zuſtande der Angeklagten, ſo leſen wir im„B. L.⸗A.“, erſcheint es mehr als fraalich, ob morgen verhandelt werden kann. Iſt Frau Weber auch am Samstag noch nicht verhandlungsfähig, ſo müßte das jetzige Verfahren abgebrochen und ſpäter ganz von neuem begonnen werden. Nach den Beſtimmungen der Straf⸗ prozeßordnung muß eine unterbrochene Hauptverhandlung ſpäteſtens am vierten Tage nach der Unterbrechung fort⸗ geſetzt werden. Der heutige Tag kann als Verhandlungs⸗ tag nicht gerechnet werden, weil die Angeklagte ausge blieben iſt. Die Unterbrechung zählt alſo von Dienstag nachmittag an. Der Fall von Schoenebeck würde dann genau ſo liegen, wie derjenige des Fürſten Eulenburg. Die Staatsanwaltſchaft wird verpflichtet, ſich in gewiſſen Zeiträumen über den Geſundheitszuſtand der Angeklagten Kenntnis zu verſchaffen, um geeignetenfalls wiederum den Antrag auf Anberaumung einer neuen Hauptverhand⸗ lung zu ſtellen, es ſei denn, daß inzwiſchen die Ange⸗ klagte durch wiſſenſchaftliches Gutachten für dauernd und unheilbar geiſteskrank erklärt werden würde. Eine not⸗ wendige Folge dieſes Spruches wäre dann die Unterbrin⸗ gung der Angeklagten in einer entſprechenden Anſtalt. Aus Nah und Fern. — Maunheim, 1. Jull. Am Dienſtag abend war die 28-jährige Schweſter des im vierten Stock wohnhaften Gerichtsvollziehers Warotzte auf dem nach der Straße zu gehenden Balkon, als anſcheinend ein ſlarker Luftzug die Balkontür zuklappte. Um in die Wohnung zu gelangen, wollte ſie vom Balkon durch das daneben befindliche Fenſter ſteigen. Die Wagemutige trat jedoch fehl und ſtürzte auf die Straße. Sie war ſofort tot. Vor nicht langer Zeit iſt M. ſeine junge Frau durch Verbrennen infolge Exploſion der Petroleumlampe entriſſen wurden. Seine Schweſter führte ihm bisher die Haushaltung. — Birkenan, 29. Juni. Geſtern wurde der Land⸗ wirt Johann Adam Quick auf dem Gute„Repsgrund“ bei Ober⸗Mumbach zu Grabe getragen. Derſelbe ſaß am ver⸗ floſſenen Samſtag beim Eſſen, als er von einem Schlaganfall überraſcht wurde. Ehe ſich ſeine neben ihm ſitzende Frau verſah, war er eine Leiche. Mit der braven Familie nimmt man allgemein herzliche Teilnahme, und dies um ſo mehr, als derſelben in kurzer Folge verſchiedene Kinder durch eine heimtückiſche Krankheit entriſſen wurden. — Hockenheim, 1. Juli. Der hier anſäſſige, von Ketſch gebürtige prakt. Tierarzt Heinrich Hillenbrand hat ſich auf der Jagd die rechte Hand aus Unvorſtchtigkeit abgeſchoſſen. — Neckarſteinach, 1. Jull. Eine vor acht Tagen in Hamm aus dem Rhein geländete unbekannte Frauenleiche iſt nunmehr als die der Frau Amtsrichter Schmidt in Neckar- ſteinach, die bei eingebrochener Dunkelheit in einem Augenblick geiſtiger Verwirrung ihr Haus verlaſſen und beim Ueberſchreiten einer Brücke in den Neckar gefallen war, erkannt wurde. )( Bingen, 1. Juli. Eine angenehme Ueberraſchung iſt einem bei einem Fuhrunternehmer in Bingerbrück beſchäftigten Fuhrmann zuteil geworden. Der Mann war fuͤr ſeine Familie ſeit Jahren verſchollen und wurde lange vergeblich geſucht. Jetzt endlich hat man ihn ausfindig gemacht und dem Glück. lichen die Mitteilung gemacht, daß ſein in Frankfurt a. M. verſtorbenen Onkel ihm 46 000 Mark hinterlaſſen habe. Der Onkel iſt ſchon vor acht Jahren geſtorben und ſeitdem war der Erbe, deſſen Schweſter ihren Teil ſchon damals erhalten hat, geſucht worden. — Wiesbaden, 1. Juli. Der Hauptmann von Köpenick bildete am Dienstag Gegenſtand einer Ver⸗ handlung vor dem Wiesbadener Bezirksausſchuß. Voigt war nach Wiesbaden gekommen und hatte ſich vom 24. bis 26„Februar 1909 in dem Hotelreſtaurant„Zum Krokodil“ einlogiert. In ſeinen freien Stunden machte er es ſich im Wirtslokal bei einem Glaſe Bier gemütlich Dieſe Niederlaſſung des„Hauptmanns von Köpenick“ ging wie ein Lauffeuer durch Wiesbaden. Die Folge war, daß der Gaſtwirt Fritz Mack immer ein vollbeſetztes Haus hatte. Der Umſtand, daß jeder Gaſt am Eingang zur Wirtſchaft eine Biermarke für 20 Pfg. nehmen mußte, die in Zahlung genommen wurde, veranlaßte die Akziſebehörde, das Verweilen des Hauptmanns im„Krokodil“ als eine Schauſtellung im Sinne des Luſtbarkeitsſteuergeſetzes an⸗ zuſehen. Sie bedachte deshalb den Wirt mit einem Steuerzettel von 45 Mark für drei Tage. Hiergegen beſchwerte dieſer ſich und machte geltend, daß Schuſter Voigt durch den Poſtkartenverkauf mit ſeiner Photographie ſelbſt die Aufmerkſamkeit des Publikums auf ſich lenkte. Der Bezirksausſchuß ſchloß ſich der Anſicht der Akziſe⸗ behörde jedoch an und beſkätigte den Steuerzettel für die Dauer des Kuraufenthalts des„Herrn Hauptmanns“. — Mainz,. 1. Juli. Der Mainzer Polizeibericht bringt folgende kurioſe Nachricht: Eine hieſige Wirtin erhielt einen anonymen Brief, in dem verlangt wird, ſie ſolle die beſten Schuhe ihrer Kellnerin zu einer beſtimmten Zeit an die Stephanskirche ſtellen. Wenn ſie dies tue, bekomme ſie in den nächſten Tagen 200 Mark. Weigere ſie ſich aber, dem Wunſche zu entſprechen, dann falle ſie nebſt ihrem Kinde der ſchwarzen Hand zum Opfer. Zur angegebenen Zeit wurde ein Paar Schuhe hingeſtellt, es kam aber niemand, der ſie abholen wollte. — Vielleicht ſtammt der Brief von einem Geiſteskranken, vielleicht handelt es ſich um einen dummen Bubenſtreich. — Niederwalluf, 1. Juli. Ein überraſchendes Er⸗ gebnis zeitigte ein anonymer Brief, der vor einigen Tagen an Herrn Abt, Konkursverwalter der Prinz Heinrich⸗ Werft in Niederwalluf gelangte. In dem Briefe war in genaueſter Weiſe angegeben, wo auf dem Gelände der ehemaligen Werft wertvolles Material, welches auf un⸗ aufgeklärte Weiſe aus der Konkursmaſſe verſchwunden war, vergraben liege. Die alsbald angeſtellten Nach⸗ grabungen förderten ein meſſingenes Bootsruder im Werte von 400 Mark zu Tage. Gerüchtweiſe verlautet, daß noch weitere Materialien von hohem Wert auf dieſe Art ver⸗ ſchwunden ſeien und noch der Ausgrabung harren. Aus Stadt und Land. ** Opfer des Blitzes. Bei einem am Freitag nach⸗ mittag in Hannover und Umgegend niedergegangenen ſchweren Gewitter wurden in Loccum drei Perſonen, die während des Gewitters auf dem Felde Pferde hielten, vom Blitz erſchlagen, acht andere, die unweit unter einem Gebüſch Schutz geſucht hatten, vom Blitz betäubt und zum Teil ſchwer verletzt.— Bei Zweibrücken ſchlug der Blitz in einen Baum, unter dem eine Anzahl Kinder Schutz geſucht hatten, und tötete zwei der Kinder, ein vier⸗ und ein zwölfjähriges. Die übrigen Kinder wurden betäubt, erholten ſich aber bald wieder. * Hingerichtet. Samstag morgen um 5 Uhr fand im Lichthof des neuen Landgerichts in Leipzig die Hin richtung des 21jährigen Zimmergeſellen Hermann Rob. Georgi ſtatt, der am 4. Auguſt 1909 den Oberregie⸗ rungsrat Freiherrn von Wöhrmann durch Schläge mit einem Knüppel ermordet hat. Der Hinrichtung wohnten etwa 20 Perſonen bei. Der Delinquent zeigte ſich ſehr gefaßt, als ihm der Staatsanwalt mitteilte, daß der König von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht habe. Der Scharfrichter Brand vollſtreckte das Urteil, deſſen Ausführung 2 Minuten in Anſpruch nahm. ** Der Dreſchgraf wieder im Sanatorium. Der, wie gemeldet, vor einigen Tagen als Patient der Münchener Nervenheilanſtalt Neufriedenheim bei einem Ausflug nach Kufſtein mit einem Wärter entkommene Graf Pückler⸗ Kl.⸗Tſchirne, der dann im Tiroler Dorfe Wattens bei Hall von ſeinem älteren Bruder und erſten Vormund Grafen Pückler⸗Kogau und ſeinem Vormund Juſtizrat Müller abgeholt wurde, hat mit dieſen die Zeit bisher in aller Stille in München verbracht und in einem Hotel gewohnt. Da die Familie der Meinung iſt, daß der Graf nach wie vor in interner Anſtaltsbehandlung bleiben muß, ſo iſt er nach einem Sanatorium in Thüringen gebracht worden. ** Ballonbrand in Ungarn. Der Kugelballon„Hun⸗ garia“ von der militärgeronautiſchen Anſtalt, der am Mittwoch morgen vom Arſenal in Wien mit Hauptmann Willi Hoffory als Führer und Oberleutnant Hofſtätter als Mitfahrer aufſtieg, iſt nach der Landung, die bei Jablonicz bei Neutra in Ungarn vor ſich ging, verbrannt. Dabei wurden Oberleutnant Hofſtätter und 15 Land⸗ leute, die zu Hilfe geeilt waren, ſchwer verletzt. Details fehlen noch. Die Rettungsgeſellſchaft in Wien erhielt am Mittwoch abend telegraphiſch den Auftrag, mit dem Rettungsautomobil ſofort nach der Unfallſtelle zum Verwundetentransport abzureiſen. Das Automobil fuhr um 9 Uhr abends mit einem Oberleutnant als Führer, einem Regimentsarzt und zwei Wärtern ab. Der Ballonführer Hoffory richtete nach ſeiner Wohnung folgendes Telegramm:„Ballon verbrannt, bin unverletzt, komme erſt morgen.“ Das Unglück dürfte durch eine brennende Zigarre verurſacht worden ſein. Hoffory hatte nach der Landung eine Depeſche an die geronautiſche An⸗ ſtalt gerichtet, in der er die glatte Landung meldete. Bald traf ein zweites Telegramm ein, das folgenden Wort⸗ laut hatte:„Ballon verbrannt, Hofſtätter und 15 Land⸗ leute ſchwer verletzt.“ Die„Hungaria“ war gut ausge⸗ rüſtet und faßte 13000 Kubikmeter Gas. Der Schaden beträgt 10000 Kronen. Bis morgens 10 Uhr war das Rettungsautomobil noch nicht wieder in Nien eingetroffen, ** Zu dem ungariſchen Ballonunglück. Oberleutnant Hofſtädter, der, wie berichtet, bei Jablonitz im Neutraer Komitat durch die Exploſion des Freiballons„Hungaria“ verunglückte, wurde von der Rettungsgeſellſchaft nach Wien gebracht und ins Offizierhoſpital übergeführt. Hof⸗ ſtädter hat beim Brande des Ballons gefährliche Brandwunden verſchiedener Grade erlitten, doch ſind ſeine Verletzungen nicht ſo gefährlich, wie man im erſten Augenblick annahm. Der Führer des Ballons, Haupt⸗ mann Hoffory, iſt mit der Bahn in Wien eingetroffen und hat dem Kriegsminiſterium Bericht erſtattet. * Rom Bracciano im Aeroplan. Leutnant Savoia von der italieniſchen Luftſchifferabteilung führte einen Ueberlandflug in einem Farman-Aeroplan aus. Er legte die 35 Kilometer lange Strecke von Rom nach Bracciano in 31 Minuten zurück. Leutnant Savoia flog meiſt in einer Höhe von 800 bis 1000 Metern. * Verſuche mit Bombenwerfen aus dem Aeroplan. In Newyork machte der Luftſchiffer Curtis erfolgreiche Verſuche damit, ob Bomben von Aeroplanen auf Schiffe geworfen werden können. Es gelang ihm, in Höhen von dreihundert und neunhundert Fuß fünfzehn Treffer bei 22 Würfen zu erzielen. ** Ballonlandung auf einem Gletſcher. Am Mon⸗ tag morgen iſt, wie jetzt erſt bekannt wird, einer der Ballons, der an der von Paris aus veranſtalteten Wett⸗ fahrt um den„Großen Preis“ teilgenommen hatte, nach 13 ſtündiger Fahrt auf dem Sardonagletſcher in Höhe von 3000 Meter gelandet. Die Landung aing glücklich von ſtatten. Acht Mann aus Vettis brach⸗ ten die Ballonhülle nach Sardonaalp, wo ſie verladen und nach Ragaz geſchafft wurde. k Zum Brande in der Brüſſeler Weltausſtellung werden aus der belaiſchen Hauptſtadt noch einige nähere Mitteilungen gemacht: Das heruntergebrannte Reſtau⸗ rant war von der deutſchen Unterrichtsabteilung nur durch die kleine Ausſtellung von Monaco getrennt. Un⸗ mittelbar nach dem der Brand entdeckt war, wurden ſämt⸗ liche Schlauchleitungen der deutſchen Abteilung ange⸗ ſchloſſen. Einige Aufſeher wurden in den Hallen, aus denen ſich das Publikum ohne Haſt entfernen konnte, zurückgelaſſen. Schon nach wenigen Minuten richteten ſich die Waſſerſtrahlen der Deutſchen auf den Brandherd, geraume Zeit bevor noch die belgiſche Wehr eintraf. Der Wind ſtand genau auf die deutſche Abteilung zu, und es galt vor allem, das Feuer am Ueberſpringen auf das Monaco-Gebäude zu verhindern. Das Kiſtenlager der deutſchen Abteilung hatte bereits Feuer gefangen, doch konnte es bald unterdrückt werden. Dadurch, daß die Dächer von oben her unter Waſſer gehalten wurden, gelang es den deutſchen Beamten, jede Gefahr abzu⸗ wenden. ** Die enttäuſchten Schatzgräber. Aus London wird gemeldet: Die„Daily Mail“ erklärt, ſie habe die Ge⸗ rüchte von der Entdeckung des kanadiſchen Dorados durch ihre Korreſpondenten in Britiſch⸗Kolumbien genau unter⸗ ſuchen laſſen, und ſie könnte nun feſtſtellen, daß aller⸗ dings Riffs von großem Goldgehalt vorhanden ſind. Aber dieſes Gold läßt ſich dem Quarz nur durch koſtſpielige Apvarate und Anlagen abgewinnen, ſo daß der ge⸗ ſind, beleg 1 Fran det ſtelltt Geſti thiet, hal. mit! in verh. verſt Fer! Fro ſtift nis mi 111 1715 fal Veſat eniſe da . wöhnliche Goldgräber gar keine Chancen au Erfolg hat. Selbſt um einen„Claim“ zu belegen, 1 5 er zu ſpät kommen, denn das ganze Land, ſoweit man irgend Gold muten kann, iſt bereits von alten, erfahrenen Proſpektoren“ mit Beſchlag belegt. Mr. Mikliam Pigot, der Direktor der Stewart Landeompagnie, der eben aus dem Goldlande in Victoria angekommen iſt, hat dem Ver⸗ treter der„Daily Mail“ erklärt, man ſei auf eine ſchwer⸗ reiche Goldader geſtoßen, aber der Mann mit der Picke und der Waſchpfanne könne dabei nicht auf ſeine Koſten kommen. Von Portland wird telegraphiert, daß Gold⸗ ſucher bereits enttäuſcht vom Bitter Creek zurückgekehrt ſind, weil in der Nähe des neuen Fundes alles Land belegt iſt. ** Drei Giftmorde. Aus verſchiedenen Gegenden Frankreichs werden drei Giftmorde gemeldet. In der Ortſchaft Maurent, zwei Stunden von Bordeaux, ſtellte ſich ein Knecht namens Hainot dem Gericht mit dem Geſtändnis, daß er ſeinen Herrn, den Grundbeſitzer Gau⸗ thier, 72 Jahre alt, durch Gift aus dem Leben geſchafft hat. Der Grundbeſitzer ſoll ſich der Heirat ſeiner Tochter mit dem Knecht widerſetzt haben.— In der Stadt Tarbes in Südfrankreich wurde ein Ziegenhirt und ſeine Frau verhaftet, weil ſie unter dem Verdacht ſtehen, den kürzlich verſtorbenen Gutsbeſitzer Gerard ermordet zu haben. Ferner iſt in der Ortſchaft Andreſt bei Toulouſe eine Frau Japac verhaftet worden, die ihren Gatten auf An⸗ ſtiftung ihres Geliebten vergiftet haben ſoll. ** Untergang eines ſpaniſchen Dampfers. Der ſpa⸗ niſche Dampfer„Febröro“ iſt an der franzöſiſchen Küſte mit der geſamten Beſatzung von 23 Mann und zwei Paſſaaieren geſtrandet und un⸗ ter gegangen. Der Kapitän des Schiffes hatte erſt kürzlich eine Belobigung erhalten wegen Rettung der Beſatzung eines deutſchen Dampfers, der an der ita⸗ lieniſchen Küſte geſtrandet war. Der„Febröro“ hatte Bilbac am 18. Juni mit der Beſtimmung nach Newport verlaſſen. ** Opfer der Hitze. Der Oſten der Vereinigten Staaten iſt von einer Hitzwelle heimgeſucht. In den großen Städten leiden die Einwohner entſetzlich unter der hohen Temperatur. Tauſende aus den Armenvierteln ſchlafen in den öffentlichen Parks. Die Hoſpitäler ſind über⸗ füllt und man befürchtet den Ausbruch einer Epidemie. Am Freitag ſind in Neuyork 8, in Philadelphia 15, in Baltimore 5 und in Pittsburg 8 Perſonen an Hitzſchlag geſtorben. * Erdſtöße in Algier. Freitag nachmittag wurden in Algier und im ganzen Weſten des Departements heftige Erdſtöße verſpürt. In mehreren Städten entſtanden Riſſe in den Häuſern und die Möbel wurden vom Platz ge⸗ rückt. In Aumale ſind mehrere Häuſer eingeſtürzt. Vier Forſtbeamte wurden in einer Jagdhütte, die zuſammen⸗ ſtürzte, unter den Mauern und Balken begraben. Man hat ihre Leichen ſchrecklich verſtümmelt herausgezogen. Auch unter den Trümmern eines anderen Hauſes befindet ſich eine Familie mit vier Kindern. Eiſenbahnkataſtrophe in Mexiko. Auf der Linie Mexiko City Manzanillo ereignete ſich am Freitag ein ſchwerer Eiſenbahnunfall, bei dem 37 Perſonen getötet wurden. Das Unglück wurde dadurch verurſacht, daß bei einem Militärzug auf einem ſteilen Abhang vier Wagen von den anderen ſich loslöſten und zertrümmert wurden. Wie weiter gemeldet wird, wurden bei dem Un⸗ glück 37 Perſonen getötet und 50 verletzt. Die Kata⸗ ſtrophe ereignete ſich bei der Station Colima. N *Das Bombenattentat im Theater. Die Mehrzahl der durch den Bombenanſchlag im Theater von Colon (Amerika) Verletzten befindet ſich auf dem Wege der Beſ⸗ ſerung. Der Chef der Polizei hat eine Belohnung von 10000 Piaſter für die Entdeckung des Täters ausgeſetzt. Neuer Mord in der Bucht von Neapel. In Neapel herrſcht große Erregung. Wieder glaubt man an einen Mord, ähnlich dem an der jungen Amerikanerin Miß Reid. Ein kleines Segelboot wurde bei Reſina ans Land getrieben, deſſen Bord mit Blut bedeckt war. Bald darauf ſpülte das Meer ein Frauengewand und ein Büſchel Haare ans Ufer. Fiſcher und Polizei ſind dabei, nach den Leichen zu ſuchen. 2 5 ** Cine Windhoſe iſt am Donnerstag über das Weich⸗ bild Fuldas hinweggeraſt. Sie hat große Verwüſtun⸗ gen angerichtet. Einige Perſonen wurden in die Luft emporgewirbelt und ſchwer verletzt. Mehrfach ſind Häuſer 1 5 2 Die 0 2 1 2 NRO Bohmte g ö 1 0 Die Unglücksfahrt 2 ee, Damenmelt b l g a 1. Osnabrbck e— 2— e. des FasSagierluftschiffes, wee 2 5 8 ſöbnen Tele Aer beg erden . 7„ 9 3 Steckenpferd⸗ „Deutschland( orgich.— 27 Lilienmilch⸗ Seife * e eee g L Wellendorf 3* von Bergmann u. Co., Radebeul - + 0—. 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Auch alle Schweizer Ortſchaften ſind überſchwemmt. ** Zur Zeppelin⸗Luftſchiffexpedition. Prinz Hein⸗ rich von Preußen und der Fürſt von Monaco ſtatte⸗ ten am Donnerstag nachmittag in Kiel dem Dampfer „Mainz“ des Norddeutſchen Lloyd einen längeren Beſuch ab, beſichtigten die Schiffseinrichtungen und beſprachen die Einzelheiten der Reiſe, die am Samstag vormittag 10 Uhr angetreten wird. Die wiſſenſchaftlichen Mit⸗ glieder der deutſchen arktiſchen Zeppelin⸗Luftſchiffexpe⸗ dition haben ſich bereits eingeſchifft. * Die Opfer der Ueberſchwemmung in Ungarn. Wie nunmehr amtlich feſtgeſtellt iſt, haben bei der Ueber ſchwemmungskataſtrophe im Komitat Kraſſo Szeereny 193 Perſonen das Leben eingebüßt, 22 Per⸗ ſonen werden noch vermißt. Die Bevölkerung der ver⸗ nichteten Ortſchaften wird auf höher gelegenen Punkten angeſiedelt. ** Eiie ſeltſame Verſicherungsaffäre. In Budapeſt macht zurzeit eine ſeltſame Verſicherungsaffäre viel von ſich reden, weil die Geſellſchaft befürchtet, daß ein Offi⸗ zier, deſſen Leben mit einer hohen Summe verſichert wurde, ſchon krank war, als die Verſicherung abgeſchloſſen wurde. Der Artilleriehauptmann Karl Fleiſchmann iſt am letzten Montag infolge Herzſchlags plötzlich geſtorben. Das Leichenbegängnis wurde jedoch auf Erſuchen der Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft Donau verſchoben, bei der der Ver⸗ ſtorbene vor acht Monaten in Höhe von 650000 Kronen verſichert worden war. Dieſe Verſicherung hatten Gläubi⸗ ger des Artilleriehauptmanns bewerkſtelligt. Die Ge⸗ ſellſchaft hegt Verdacht, daß ſchon zurzeit der Eingehung der Verſicherung ein organiſcher Herzfehler vorgelegen habe, der jedoch den unterſuchenden Aerzten verheimlicht wurde. Die Obduktion iſt in Gegenwart einer Militär⸗ kommiſſion und von Vertretern der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft vorgenommen worden. Kleine Nachrichten aus Stabt und Land. Am Donnerstag morgen ſtieg in Innsbruck der Frei⸗ ballon„Tirol“ mit vier Inſaſſen auf. Er nahm die Richtung nach Norden. In Kufſtein und Umgegend ging ein heftiger Wolken⸗ bruch nieder, der großen Schaden verurſachte. In Stuttgart hat der frühere Hofkapellmeiſter Dr. Obriſt die Kammerſängerin Anna Sutter aus Eiferſucht erſchoſſen und ſich dann ſelbſt getötet. Chriſtine Hebbel, die Witwe des bekannten Dichters, iſt in Wien im Alter von 93 Jahren geſtorben. Marktbericht. — Seckenheim, 29. Juni. Der geſtrige Schweine⸗ markt war mit 78 Stück Milchſchweinen befahren, welche alle zum Preiſe von 30 bis 40 Mark pro Paar verkauft wurden. Verantwortlich für die Redaktion: Wil helm Bingener, Viernheim Geſchäftliche Mitteilungen. Am Montag, den 4. 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