55 10 Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag 4 mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: Di rnh ein Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Nerbrtitelſte und geleſeufle Zeitung am ſieſgen Nabe, daher heſtes und 20 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn; durch die Poſt Mk. 1.14 vierteljährlich. eee.. pirfungsvolles Inſerkions-Organ. Gegründet 1884. ger Viernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit ⸗ Zelle Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die g⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Vr. 80. D-Zug⸗Geheimniſſe. Daß der Kurs v. Bethmann⸗Hollwegs ſeit ſeiner Bekehrungsreiſe nach Rom trotz ſeiner Hin⸗ und Her⸗ politik gegen das Centrum gegangen iſt, iſt trotz der gegen⸗ teiligen Behauptungen der Gegner für politiſch reife Leute Tatſache, ebenſo beſtimmt iſt es auch, daß Herr von Bethmann⸗Hollweg in dieſem Fahrwaſſer weiter ſegeln wird. Wer das noch nicht gewußt hat, der erfährt es jetzt aus erſter Quelle. Die Herren Miniſter ſind in der letzten Zeit offenbar ſehr vorſichtig geworden, denn ſie halten anſcheinend das Palais in der Wilhelmſtraße für ihre geheime Beſprechungen nicht mehr für ſicher genug, und da ſind ſie auf den Gedanken gekommen, einmal den Eiſenbahn wagen 1. Klaſſe als Konferenz⸗ zimmer zu benutzen. In einem:„Regierung und Cen⸗ trum“ überſchriebenen Artikel der„Germania“, der be⸗ greiflicherweiſe überall das größte Aufſehen erregt, leſen wir: 5„Das Sprengpulver ſoll in den Centrumsturm hin⸗ eingetragen werden, da das Bombardement von außen erfolglos iſt. Die Führung in dieſem ſtärkſten aller Kämpfe, die das Centrum je zu führen hatte, übernimmt verſteckt die Regierung des Herrn v. Bethmann⸗Holl⸗ weg, und ſein Generalſtabschef iſt der neue Landwirt⸗ ſchaftsminiſter v. Schorlemer⸗Lieſer. Ueber dieſe Tatſache täuſcht uns kein glattes Wort hinweg, denn wir laſſen uns nicht düpieren. Zu dieſem Zweck iſt der rheiniſche Oberpräſident gerade jetzt nach Berlin berufen worden; das Werk, das er dort im Einverſtändnis mit der Regierung begonnen hat, ſoll er als Miniſter fort⸗ ſetzen. Um die Einigkeit der deutſchen Katholiken zu lockern, kann man keinen Mann des Evangeliſchen Bundes gebrauchen, keinen Proteſtanten, keinen Altkatholiken, keinen Taufſcheinkatholiken: ſondern ein ſolcher Verſuch kann nur mit einem praktizierenden Katholi⸗ ken, der Gegner des Centrums iſt, gemacht werden; dies trifft auf Miniſter v. Schorlemer⸗Lieſer zu. Daß es ihm nicht an der Abſicht fehlt, dem Centrum Schaden zuzufügen, wird wohl niemand beſtreiten. Aber die Auf⸗ deckung dieſer Taktik muß den ſchlau und kühn angelegten Plan vereiteln. Man will die gouvernementalen Ele⸗ mente, die in jeder Partei ſind, für ſich gewinnen: mit den ſchönſten Worten verſichert man dieſe des Wohl⸗ wollens, trägt für das Centrum große Sympathie zur Schau, aber dieſes müſſe„gereinigt“ werden, ehe es zur Regierung gelangen könne. Die Arbeiterſekretäre müßten niedergehalten werden, ganz beſonders aber ſeien die böſen ſüddeutſchen„Demokraten“ zu eliminieren: Schädler, Gröber, Müller⸗Fulda, Erzberger und Heim werden auf die Proſkriptionsliſte geſetzt. Dabei hat die Regierung ſehr gewandte Helfer gefunden: der Hanſa⸗ bund geht dieſelben Wege und hat es auch auf dieſe ab⸗ geſehen. Als man Gelder für den„Juliusturm“ der Scharfmacher ſammelte. hat der Direktor der Dresdener Dienſtag, den 19. Juli 1910. Banr die Abgeordneten Müller⸗Fulda und Erzberger als ganz beſondere Gegner bezeichnet. Regierung, Scharf⸗ macher und Hanſabund arbeiten ſich ſtark in die Hände, um das Centrum zu„reinigen“, das heißt zu ſprengen. Wenn man aber ſolche Pläne ausheckt, dann muß man etwas mehr Vorſicht walten kaſſen und darf nament⸗ lich nicht in dem Eiſenbahnwagen 1. Klaſſe ſo laut darüber reden, daß mitreiſende Centrumsabgeord⸗ nete, die ſich zum Schlaf hingelegt haben, dadurch geſtört werden und nun wider Willen Zeuge davon wer⸗ den, wie man das Meſſer gegen ihre Partei zu wetzen ſucht. Aktive und inaktive Miniſter müſſen auf der Reiſe auch bedenken, daß Schweigen Gold iſt. Die Aufdeckung dieſer Abſichten und Ziele iſt das Warnungsſignal für das Centrum und für die Katholiken Deutſchlands. Das Mißtrauen gegen die heutige Regierung kann nur ver⸗ ſtärkt werden. Die Lehren des Jahres 1906 darf man nie vergeſſen.“ Die Geſchichte lieſt ſich wie eine Humoreske, iſt aber Tatſache. Als die bei dieſem„Politiſieren“ beteiligten Miniſter das geleſen haben, werden ſie erſtaunte Geſich⸗ ter gemacht und vor allen Dingen in Erwägung ge⸗ zogen haben, wo ſie in Zukunft, ſicher vor unfreiwilligen Zeugen, ihre Pläne gegen das Centrum aushecken können. Durch das Centrum aber geht ein heiteres Lachen und mannhafte Entſchloſſenheit: Wir ſind gerüſtet! Polttiſche Nundſchau. . Berlin, 18. Juli. — Der Kaiſer teilte in einem Telegramm aus Baleſtrand dem norwegiſchen König Haakon mit, daß er beabſichtige, dem norwegiſchen Volke als Zeichen ſeines Dankes für den überaus herzlichen Empfang und die große Gaſtfreundſchaft, die ihm während ſeiner Nord landreiſe ſtets zu teil geworden ſei, ein Denkmal ſeines Nationalhelden Frithjof zu ſchenken. 10 Die bayeriſche Steuerreform geſichert. Aus Mün⸗ chen wird gemeldet: Die für bedroht gehaltene bayeriſche Steuerreform kommt nunmehr doch zuſtande, da nach den Beſprechungen der Regierung mit einflußreichen Krei⸗ ſen der Reichsratskammer die Annahme des fünf⸗ prozentigen Einkommenſteuertarifs in der Reichsratkammer endlich geſichert iſt. Die Reichsrat⸗ kammer dürfte aber verlangen, daß bei in dieſem und im nächſten Jahre notwendig werdenden Steuerzuſchlägen eine differenzierte Behandlung der einzelnen Steuerarten nicht eintritt. Mit der Reformannahme iſt auch die Gefahr eines Rücktrittes der Miniſter v. Pfaff und v. Brettreich geſchwunden. :: Zur Nachahmung empfohlen! Aus Anlaß der 40. Wiederkehr des Sedantages beſchloß die Stadtver— ordnetenverſammlung in Hanau, die Kriegsteilnehmer von 1870 und den früheren Feldzügen, ſoweit ſie bis zu 1800 Mark Jahreseinkommen beziehen, im laufenden 4 26. Jahrgang Jahre on ber Gemeinoeeinrommenſteuer 8 U befr eien.— Dieſes in der Stadt Hanau gegebene Bei⸗ ſpiel ſollte überall nachgeahmt werden. 3 6 Die Bombe iſt geplatzt. Was den Berliner Ober⸗ genoſſen und dem„Vorwärts“ als das größte Ver⸗ brechen erſcheint, das überhaupt ein Sozialdemokrat be⸗ gehen kann, haben die badiſchen„Genoſſen“ in ihrer offenkundigen Oppoſition gegen den Parteivorſtand fertig gebracht. Sie haben am Samstag beim Schluß des Landtags ſich bei dem Hoch auf den Groß⸗ herzog von ihren Sitzen erhoben! Jetzt wird in Berlin ein Wehklagen und Geſchimpfe zu vernehmen ſein, gegen das das Geheul der Derwiſche das reinſte Kinderſpiel iſt. N Parlamentariſches. 2 Die Strafprozeßkommiſſion des Reichstags hat ſich bis zum 20. September vertagt Heer und Marine. Die Luftſchiffmanöver in Metz. Am Samstag haben in Metz die militäriſchen Luftſchiffmanöver begonnen. Um 6 Uhr ſtieg der„Z. 1“ zu einer großen Fernfahrt nach Diedenhofen mit einer Beſatzung von 10 Perſonen von der Ballonhalle Frescaty auf. Das Luftſchiff ſoll bei Diedenhofen Aufklärungsdienſte bei den dort veranſtalte⸗ ten Diviſionsmanövern vornehmen. Koloniales. — Aufſtandsgefahr in Kamerun? Eine beunruhigende Meldung über die Lage im Süden von Kamerun iſt in Berlin eingetroffen. Sie iſt in einem Berichte enthalten, den der Vertreter einer in Berlin anſäſſigen Kamerun⸗ Firma, ein Mann, der ſeit einem Vierteljahrhundert in Afrika lebt, an ſein Haus geſchickt hat. Der Verfaſſer erwähnt die kürzlich gemeldete Ermordung des Kaufmanns Bretſchneider, ſchildert die gefahrvolle Lage der Station Dume und ſpricht davon, daß die höchſte Gefahr eines allgemeinen Aufſtandes der menſchen⸗ freſſenden Makas unmittelbar drohe.— I m Reichskolonialamt iſt bis jetzt noch keine Mel⸗ dung über ein Weitergreifen der Aufſtandsbewegung unter den Makas eingetroffen.— Der Kaufmann Bret⸗ ſchneider, ein geborener Dresdener, iſt, wie kürzlich be⸗ richtet wurde, mit 17 Trägern bei Sef an der Straße Jaunde-Dume von den kannibaliſchen Makas im Mai er⸗ mordet worden. Europäiſches Ausland. Rußland. * Man iſt an Nachrichten von der fürchterlichen Kor⸗ ruption in Rußland ſo gewohnt, daß man ſich wundert, wenn an einem Tage einmal„nichts Neues“ gemeldet wird. Tag für Tag führen die Intendanturunterſuchun⸗ gen neue Verhaftungen herbei. Der Senator Garin ver⸗ anlaßte am Sonntag in Petersburg die Verhaftung von vier hohen Beamten der Intendantur wegen Teilnahme an den Spitzbübereien an verſchiedenen Or⸗ *— f l Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 55(Nachdruck verboten.) „Nun ja, ich bitte Dich— unſere Anſichten ſcheinen da etwas auseinander zu gehen—“ 0 „Allerdings! Aber wenn die Dame, wie Du ſagſt, nicht erkannt iſt, ſo—“ „Das iſt es ja eben! Herr von Meſſerfeld hat überall er⸗ zählt, er hätte das Geſicht der Dame nicht geſehen; aber in der ganzen Stadt ſäßen nur zwei Damen ſo zu Pferde, hätten ſolche Figuren, ſolch reiches, aſchblondes Haar— das wären Ihre Exzellenz die Frau Generalin von Kuſſow und— die Schul⸗ reiterin Lola Aſtier!“ Fanny ſah anaſtvoll zu Lola auf. Die Schweſter ſtand ja da, wie zu Stein erſtarrtl „Und— was kann ich da— was ſoll ich da zu Deiner Hilfe tun?“ ſagte Lola endlich heiſer. Sie taſtete nach der Lehne eines Stuhles und hielt ſich daran feſt. Ihr ſchwindelte. Fanny fiel aufſchluchzend auf die Kniee vor ihr und ergriff zärtlich ihre Hände.„O Lola!“ flehte ſie.„Wenn Du— wenn Du das auf Dich nehmen wollteſt!— Ich habe mit Biſſich heute früh geſprochen— wenn Du nur einmal— mit ihm zuſammen recht öffentlich ſpazieren reiten— oder gehen wollteſt— ſo daß die betreffenden Herren Euch zuſammen ſäben— das genügte ia vollſtändig—“: „Um meinen Ruf für alle Zeiten zu untergraben!“ rief Lola glühend vor Zorn. Sie riß die Knieende empor und ſchleuderte ihre Hände von ſich.„Das— das wagſt Du mir zu bieten— o Du— ſchamloſe Egoiſtin!“ keuchte ſie. Fanny rang verzweifelt die Hände.„Aber verſtehſt Du denn nicht, was alles für mich auf dem Spiele ſteht?“ jammerte ſie. „Meine Stellung in der Welt— meine ganze Eriſtenz! Du dagegen— was riskierſt Du denn? Eine Schulreiterin! Da⸗ von erwartet man ja garnichts anderes! Da kommt es doch nicht ſo darauf anl“ „Da kommt es nicht ſo darauf an!“ wiederholte Lola ganz langſam, tonlos. Ja, hatte Funny nicht ein wenig recht? Sie ſollte es faſt zu denken anfangen, daß es— bei ihr in den Augen der Menſchen wirklich nicht ſo darauf ankäme! l Fanny ſah ihr zögerndes Nachſinnen und ſchöpfte Hoffnung. Schmeichelnd drückte ſie die bewegungslos Daſtehende in einen Seſſel, kniete von neuem vor ihr nieder und faßte flehend ihre eiskalte Hand. „Denke an unſere Eltern, Lola!“ flüſterte ſie. „An ſie ſollteſt Du mich in dieſem Augenblick lieber nicht erinnern, Fanny!“ ſagte Lola düſter. „Aber bedenke, daß wir Schweſtern ſind!“ bat Fanny uner⸗ ſchrocken. „Daran haſt Du erſt wieder gedacht, als Du die Schweſter brauchteſt!“ verſetzte Lola kalt.„Nein. Fanny! Verlange, was Du willſt von mir— nur nicht das Opfer meines guten Namens! Das— kann ich Dir nicht bringen!“ „Ja, aber wer frägt denn nach Deinem guten Namen!“ rief die junge Frau außer ſich.„Bedenke das doch!“ „Ja, allerdings— wer frägt darnach?“ wiederholte Lola, das Haupt ſenkend. 1 44 Es klopfte. Frau Banker ſteckte den Kopf zur Tür hinein. „Der Poſtbote iſt wieder da— wenn das Fräulein quittieren will—“ ſagte ſie, einen neugierigen Blick auf die fremde Be⸗ ſucherin werfend. 5 Fanny zog haſtig den Schleier über das Geſicht, während Lola die Quittung unterſchrieb und dann den dicken Brief er⸗ ſtaunt betrachtete. Er war von Georg! Was ſollte das beißen? Er wollte doch heute abend wiederkommen! a Fanny näberte ſich der Tür, ſobald Frau Banker wieder verſchwunden war. Sie konnte ſich den Ausdruck in Lolas Ge⸗ ſicht nicht erklären. Es war ſanfter geworden.— Einer frägt darnach“, dachte das junge Mädchen und legte die Hand auf den Brief.— Fanny fühlte ſich unſicher; ſie fand, es ſei am beſten, Lola jetzt ſich ſelbſt zu überlaſſen. Sie flog auf die Schweſter zu und umarmte ſie innig. „Ich laſſe Dich jetzt allein“, flüſterte ſie zärtlich;„horche auf die Stimme Deines Herzens— es wird Dir ſagen, daß Du Deiner armen, kleinen Fanny beiſtehen mußt— ſie nicht zu Grunde geben laſſen darfſt— ſchreibe mir ein paar Zeilen, ſo⸗ bald Du Dir klar geworden biſt!“ Sie huſchte hinaus, zufrieden, daß Lola mit keinem Worte widerſprach. Sie hielt ihre Sache ſchon für gewonnen! Lola aber riß haſtig Georgs Brief auf— ein Chek fiel heraus— der beiliegende Brief enthielt nur wenige Zeilen: „Liebe Freundin! Da ich durch ein unvorhergeſehenes Ereignis verhindert bin, ſchon morgen, Freitag vormittag von hier abzureiſen, und Sie mir ſchreiben, daß Sie ſechstauſend Mark von Ihrem Gelde unbedingt Freitag abend haben müſſen, ſchicke ich Ihnen bei⸗ folgend einen Wechſel über die gewünſchte Summe. Sie können ihn zu jeder Stunde bei meinem Bankier einlöſen. Unerfindlich iſt mir freilich, was Sie plötzlich mit dem vielen Gelde vorhaben! Da ich aber einen gewiſſen Leutnant von Machingen neulich er⸗ mutigte, Ihnen ſeinen Beſuch zu machen, und von den permanenten Geldverlegenheiten dieſes jungen Herrn weiß, ſo habe ich eine dunkle Ahnung, daß Sie wieder einen Ihrer törichten Streiche vorhaben. Es iſt die höchſte Zeit, daß ich zurückkebre und Sie „mit meinen Augen behüte.“ Wiſſen Sie noch? Das haben Sie mir mal geſagt, und es behagte mir, wie man zu ſagen pflegt, ganz ungemein. Alſo am Sonnabend vormittag hoffe ich bei Ihnen zu ſein und Ihnen eine kleine, nette Weihnachts⸗ überraſchung mitzubringen. Ihr Georg.“ Kein Wort von Mlle. Héricourt! Was das bedeutete! Lola ſchüttelte den Kopf. Wie übermütig Georg ſchrieb! Der liebe Getreue! Um ſeinetwillen, wenn nicht um ihrer ſelbſt willen, durfte ſie Fannys wahnwitziges Begehren nicht erfüllen. Das wollte ſie ihr ſofort ſchreiben— raſch entſchloſſen lien Sie ſich am Schreibtiſch nieder. Aber ſie ſollte von neuem geſtört werden. Wieder klopfte es, und wieder erſchien Frau Bankers rundes, rotes Geſicht in der Tür, aber noch mindeſtens doppelt ſo brummig und mißmutig ſab es aus, wie vorber. Cortſ. f.) ten Rußlands, den Wirklichen Staatsrat Koſſewitſch, be⸗ ratendes Mitglied des techniſchen Komitees, den Kanzlei⸗ chef Waroſcheikin, den Techniker Tjetkowsky und den Ober⸗ leutnant Mikin. Ferner zog Garin Informationen bei ſämtlichen Banken über Geldeinlagen der Verhafteten ein. Garin hat bei ſeinen Intendanturreviſionen insgeſamt 200 Beamte zur kriminellen Verantwortung gezogen. Es gehört allerdings ziemlich viel Mut dazu, ſich an die Reinigung des ruſſiſchen Augiasſtalles heranzumachen. England. * In der Baumwollinduſtrie herrſcht endlich Friede. Auf einer Zuſammenkunft der Arbeitgeber und Arbeiter der Baumwollinduſtrie, welche in Mancheſter ſtattfſand, hat man einſtimmig den Beſchluß gefaßt, da⸗ durch eine Regelung der Lohnfrageanzuempfehlen, daß die Arbeitgeber die Forderung einer Ermäßigung um fünf Prozent unter der Bedingung zurückziehen ſollen, daß innerhalb der nächſten fünf Jahre keine Forderung einer Erhöhung oder einer Verminderung erhoben werden ſoll. Dieſe Regelung hat in Lancaſhire große Befriedi⸗ gung hervorgerufen. Spanien. : Zum Kulturkampf kommt nun noch ein Stück Re⸗ volution. Die Regierung fürchtet eine Einigung zwi⸗ ſchen den Sozialiſten und Republikanern, die von böſen Unruhen gefolgt ſein dürfte, und läßt deshalb Barce⸗ lona von ſtarken Abteilungen von Soldaten mit geladenen Gewehren abpatrouillieren. Die Arbeitervereine drohen in Barcelona, den Generalſtreik zu proklamieren. 10 000 Flüchtlinge, zum großen Teile Deſerteure, die den Rif⸗ krieg nicht mitmachen wollten, zum Teil Revolutionäre, die in großer Not in Südfrankreich leben, haben ſich organiſiert und beabſichtigen, im Laufe des Monats nach Barcelona zu marſchieren. In Bilbao iſt der bekannte ſo⸗ zialiſtiſche Führer Igleſios tätig, um die Republikaner, Sozialiſten und Radikalen unter einen Hut zu bringen. In Gijon iſt bereits ein allgemeiner Streik ausge— brochen, der täglich zu blutigen Zuſammenſtößen des Proletariats mit der Polizei führt. In Valladolid wur⸗ den Hausſuchungen vorgenommen. Ein Anarchiſt namens Vicente Moya aus Barcelona wurde verhaftet. Ein Brief, der bei ihm gefunden wurde, ſcheint zu beſagen, daß man das Schlimmſte von ihm zu befürchten hatte. Die Polizei glaubt, eine Verſchwörung entdeckt zu haben, die es auf den König bei ſeiner Durchfahrt durch Vallado⸗ lid abgeſehen hätte. Die Ausführung des Anſchlages iſt vereitelt.— Es geht alſo alles drunter und drüber, Die Regierung hätte, ſtatt den Katholiken den Krieg zu erklären, lieber ein wachſames Auge auf die politiſchen Vorgänge haben ſollen! Afrika. Marokko. * Die Folgen des kürzlich erfolgten franzöſiſchen Vor⸗ gehens in Nordoſt-Marokko von Udſchda aus, deſſentwegen der Generalgouverneur von Algier, Jonnart, vom franzö— ſiſchen Miniſter des Aeußern einen Mißbilligungsbrief er⸗ halten hatte, machen ſich jetzt bemerkbar. Die Marok⸗ kaner haben einen Gegenvorſtoß gegen die franzöſiſchen Truppen unternommen, als dieſe am Mulujafluß eine Furt beſetzen wollten, wobei die Franzoſen nicht unbe— deutende Verluſte erlitten. Nach einem Telegramm aus Paris iſt der franzöſiſche Kriegsminiſter durch den Aus⸗ gang dieſes Gefechts nicht ſehr angenehm überraſcht. Er erwartet vom Oberkommandierenden der Kolonialdiviſion, General Liautey, einen genaueren Bericht. Er zweifelt nicht daran, daß es gelingen werde, eine Strafex⸗ pedition gegen die Stämme, die den Aufruhr ver— anlaßten, in die Wege zu leiten. Aſien. Perſien. * Ganz Perſien iſt in größter Erregung. In der Nacht zum Samstag iſt in der Hauptſtadt Teheran von vier Unbekannten, angeblich denſelben, die den letz⸗ ten politiſchen Mord an Amin es mulk ausführten, der höchſte Prieſter Seid Abdullah durch zwei Revolverſchüſſe in ſeiner Wohnung ermor⸗ det worden. Seid Abdullah war Führer der ſtarken geiſt⸗ lichen Partei des Parlaments und Gegner der Radikalen, die der Anſtiftung zum Mord beſchuldigt werden. Der Mord erregt großes Aufſehen. Die Baſare wurden ſo⸗ fort geſchloſſen. In den Moſcheen finden zahlreiche Ver— ſammlungen ſtatt. Verſchiedene Umzüge wurden polizei— lich aufgelöſt und viele Verhaftungen vorgenommen. Da weitere Ruheſtörungen befürchtet werden, patrouillieren Gendarmen und Bachtiaren in den Straßen. Falls ſich der Fanatismus der Bevölkerung nicht gegen die Arme— nier wendet, ſind größere Unruhen kaum zu erwarten. Das neue Kabinett iſt noch nicht gebildet. Rußland prote- ſtiert gegen radikale Kandidaten und die Gemäßigten halten ſich zurück. Das Parlament iſt zur ſofortigen Sitzung zuſammengetreten. Zum 100 jährigen Gedenktag der Königin Luiſe. ( 19. Juli 1810.) (Nachdruck verboten.) Deutſchlands Glück iſt nicht ſelten auf dem Boden des Mißgeſchicks, der Not erwachſen, und das iſt gut ſo. Das Unglück hat für den Starken eine große ſittliche Kraft. Es fegt den Materialismus des Alltags aus den Gedanken und ruft an ſeine Stelle den Idealismus, der allzeit der Vater der Kultur und des Fortſchritts geweſen iſt. So war's auch in Preußen vor länger als hundert Jahren, als der verſchlafene Materialismus, der ſich mit alten Lorbeeren brüſtete und nur im geſtern und heute lebte, eines Tages zu ſeinem Schrecken erfahren mußte, daß das von den Vätern übernommene Erbe, nach den Worten des Dichters, erworben werden muß, um zum Be⸗ ſitz, zum Eigentum zu werden, daß es aber dem Erben zum Unglück gereicht, wenn es ihn mit trägem Stolz er— füllt und ihn erſchlafft. Im Tilſiter Frieden vom Juli 1807 holte ſich der fremde Schnitter die Ernte von den deutſchen Feldern und ließ das Land brach liegen und ſäete nicht wieder. Das Floß auf dem Niemen, auf welchem Alexander von Rußland mit dem triumphierenden Napoleon die erſten„Grundlinien“ zum ſogenannten Frie⸗ den, dem Frieden des Kirchhofs, zog, lieferte gleichſam die Bretter zum Sarge, in welchem der preußiſche Pa⸗ triot kummervollen Herzens die jäh verblichene Größe ſeines Landes erblickte. Und an dem Sarge ſtand eine Frau mit zitterndem Herzen, eine Königin, die nun im Unglück ganz eins geworden war mit dem Volke und dann mit ihm hoffte und erſehnte, Pläne ſchmiedete und Pläne verwarf, aber die große Zeit nicht erleben ſollte, die wieder wie ein Sämann über das Land ging und den Herrgott um Mairegen und Sonne bat. Man kann nicht gut genug von den guten Frauen denken. Die Königin Luiſe iſt eine von den beſten Frauen, denn ſie hat durch ihr Beiſpiel dem Volke die ſittliche Kraft wiedergegeben, aus welcher dann der Segen eines neuen Volksfrühlings aufkeimte. Sie hat noch die erſten Sonnenſtrahlen miterlebt, die nach 1809 wieder über Preußen zogen, ſie hat es noch mitfühlen dürfen, daß im Stillen ſich etwas Neues, Großes vorbereitete, daß tief im Volksherzen das alte Vertrauen zur eigenen Kraft ſich wieder belebte, die ſich in früheren Jahrhunderten immer wieder aufzurichten wußte, ſo ſchwer ſie auch zu Boden geſchlagen war. Als die Königin in den Junitagen 1810 fröhlich zu ihrer letzten Reiſe nach der Heimat die Berliner Linden entlangfuhr, dankte ſie den zahlreichen Spaziergängern mit ganz beſonderer Freundlichkeit. Bald darauf er⸗ krankte ſie an einer Lungenentzündung, die ſchnell zur Entwickelung kam und nur zu bald die Kraft des durch Seelenleiden geſchwächten Körpers erſchüttern ſollte. Ueber die letzten Stunden am 19. Juli, dem Sterbetage, berich⸗ tet in der„Deutſchen Revue“ Julie von Goßlar nach den Aufzeichnungen des alten Heim, einer der Zierden der Berliner Aerzteſchaft. Der alte Arzt war an das Schmerzenslager der Fürſtin geeilt, ſah aber nur zu bald, daß menſchliche Kunſt hier vergeblich war. Am 19. Juli ſchreibt er in ſeinem Tagebuch: „Von geſtern abend um 11 Uhr an bis heute fruy um 4 Uhr am Bett der Königin geſeſſen, die die ganze Zeit über meine rechte Hand in der ihrigen hielt. Dieſe Nacht iſt die fürchterlichſte Nacht, die ich je gehabt habe, für mich geweſen. Ich war ſo müde, daß ich faſt alle Minuten einſchlief, ſo viel Mühe ich mir auch gab, zu wachen, da das die Umſtände erforderten, indem die Königin immer engbrüſtiger wurde und kaum laut reden konnte und doch oft mit mir reden wollte. Vor 5 Uhr, da mir eben die Königin erlaubt hatte, mich ſchlafen legen zu können, kam der König an. Als die Königin ihn ſah, ſagte ſie mit ſchwacher Stimme,„mein lieber Freund“. Der König und alle, die im Zimmer waren. weinten. Der Kronprinz und ſein Bruder Wilhelm, die bald darauf auch ans Bett der Königin kamen, weinten und ſchrien ganz laut. Um 9 Uhr ſtarb die Königin, ſicherlich die ſchönſte Frau in des Königs Staaten, von der beſten Herzensgüte!!! Der König, die Aerzte und Frau von Berg waren dabei gegenwärtig. Der König betrug ſich gut.“ In der Todesnacht ſchnitt der König eine der wundervollſten blonden Locken der Königin ab für Heim als lebendiges Erinnerungszeichen an die Ent⸗ ſchlafene. Auf das Papier, in das er die Locke legte, ſchrieb er:„Abgeſchnitten in der traurigſten Nacht meines Lebens!“ 5 Einer, der in jenen Tagen wie eine Verkörperung des Volksgeiſtes und des Volksherzens wirkte und ſpäter einer der volkstümlichſten Deutſchen geworden iſt,„der alte Blücher“, ſchrieb unter dem Eindruck der Todesnachricht an einen Bekannten:„Ich bin wie vom Blitz getroffen. der Stolz der Weiber iſt alſo von der Erde geſchieden. Gott im Himmel, ſie muß vor uns zu gut geweſen ſind. Schreiben Sie mich ja, alter Freund; ich bedarf Uff⸗ munterung und Unterhaltung. Es iſt doch unmöglich, daß einen Staat ſo viel aufeinander folgendes Unglück treffen kann als den unſrigen. In meiner jetzigen Stim- mung iſt mir nichts lieber, als daß ich erfahre, die Welt brenne an allen vier Enden!“—— Es bedurfte der Denkmäler und Bildniſſe gewiß nicht, um das Andenken dieſer Frau im Volke feſtzuhalten. Aber die Bilder ſind mehr geworden als das Bild einer Für⸗ ſtin, die der Vaterlandsfreund als Anhänger ſeines Fürſtengeſchlechts verehrt, ihr Bild iſt heute das Sinn- bild einer Zeit, welche die erſten Steine in das Fun⸗ dament der Zukunft ſenkte, die unſere eigene Gegen- wart iſt.— Gerettet aus Grabesnacht. 123 Stunden unter Tage. (40 Am Dienstag voriger Woche ſind auf der Zeche „Prinzregent“ bei Bochum die Bergleute Wilhelm Breu⸗ ker aus Weitmar und Wilhelm Köpper aus Stiepel durch Streckenbruch von der Oberwelt abgeſchnitten wor⸗ den. Ihr Schicksal hat faſt fünf Tage hindurch die Be⸗ völkerung des weſtdeutſchen Kohlenreviers in Spannung gehalten, und erleichtert atmete alles auf, als am Sonn⸗ tag abend die Meldung kam, daß die beiden Knappen des Nachmittags lebend und völlig unverſehrt aus dem zu Bruch gegangenen Schacht gerettet worden ſind. Es wird gemeldet: — Bochum, 17. Juli. Schon heute in der Frühe war man in voller Hoffnung, daß es doch noch gelingen werde, die beiden Verſchütteten dem Grabe zu entreißen, als dann um 5 Uhr endlich die langerſehnten Klopf⸗ ſignale von den Verſchütteten den Rettungsmannſchaften gegeven wurden, und dieſe ſomtit die freudige Gewiß⸗ heit hatten, daß die Verſchütteten noch am Leben ſind Heute nachmittag um 5 Uhr trug der Förderkorb die beiden Geretteten zu Tage, die gleich nach ihrer Befreiung unten in der Grube in warme Decken gehüllt wurden. Nachdem ihnen unten ſchon verſchiedene Erfriſchungen verabreicht wor⸗ den waren, verabreichte ihnen der Knappſchaftsarzt, nach⸗ dem er die Knappen unterſucht und feſtgeſtellt hatte, daß ſie zwar durch den langen Aufenthalt in der Finſter⸗ nis etwas geſchwächt, aber ſonſt doch vollkommen ge⸗ ſund geblieben waren, verſchiedene Stärkungsmittel. Der 50 Jahre alte Köpper, bei dem die Erſchöpfung ſich etwas ſtärker als bei ſeinem Kameraden bemerkbar machte, er⸗ hielt von dem Arzt zur Stärkung ſeiner Lebensgeiſter eine Aether⸗Einſpritzung. Gleich nachdem die beiden Berg⸗ leute oben angekommen waren, wurden ihnen kleine Por⸗ tionen Milch und Mineralwaſſer verabreicht, die ſie augen⸗ fällig ſehr erfriſchten. Dann wurden die Geretteten in einen Krankenwagen gehoben und in das Hoſpital ge⸗ bracht, wo ſie wegen der einzuhaltenden Diät mehrere Tage verbleiben müſfen. Im ganzen waren die beiden Verſchütteten, die am Dienstag nachmittag zur Schicht eingefahren waren, 123 Stunden eingeſchloſſen, eine Ewigkeit für die Leute, die, abgeſchloſſen von allen Lebenden, die träge dahinſchleichenden Minuten und Stun⸗ den verbracht haben. Und dennoch waren ſie in einem Punkte glücklicher daran als die ſechs Bergleute, denen im Januar d. J. auf der Zeche„Holland“ in Leithe ein ähnliches Schickſal beſchieden geweſen iſt. Während dieſe von dem Leither Unglück in einem kleinen, finſteren Loch eng aneinandergedrängt ihrer Erlöſung durch Nacht und Tag entgegenſahen, ſtand den Verſchütteten auf Zeche „Prinzregent“ genügend Raum zur Verfügung, der ihnen geſtattete, ſich frei zu bewegen. Die Strecke, in der ſie ſich befanden, war ungefähr 350 Meter lang und zog ſich etwa 250 Meter horizontal hin, während die übri⸗ gen 100 Meter faſt ſenkrecht in einem Winkel von 70 Grad geneigt ſtanden. Bis Donnerstag nachmittag ver⸗ breiteten die Grubenlämpchen noch ihr ſpärliches Licht. Da außerdem auch die Taſchenuhren in Gang geblieben waren, konnten die Eingeſchloſſenen die langſam dahin⸗ ſchleichenden Stunden zählen und ſich über den Ver⸗ lauf der Woche orientieren. Dann ging aber ſchließlich das haushälteriſch benutzte Benzin doch zu Ende. Lang⸗ ſam erloſchen die kleinen Flämmchen, und um die beiden breitete ſich W — 2 undurchdringliche Finſternis Als heute nachmittag die Retter die befreiende Oeff⸗ nung ſchlugen und den Eingeſchloſſenen die beſtimmte Erlöſung gekündet wurde, kam kein Laut der Freude von ihren Lippen, aber über die kohlengeſchwärzten Wangen der beiden Knappen drangen aus den Augen heiße Tränen des Dankes. Wie die an der Rettungsaktion beteiligt geweſenen Beamten berichten, iſt der Streckeneinſturz durch einen gewaltigen Felskoloß von 40 Meter Länge, 25 Meter Höhe und 2 Meter Dicke verurſacht worden, der ſich plötz⸗ lich in Bewegung ſetzte und die volle Strecke in einer Ausdehnung von etwa 50 Meter verſchüttete. Die Ret⸗ tungsarbeiten waren von drei Stellen aus in Angriff ge⸗ nommen. Von Dienstag bis Samstag abend beteilig⸗ ten ſich insgeſamt 53 Mann an dem gefahrvollen Werk der Rettung. Am geſtrigen Sonntag waren 100 Beamte und Arbeiter bei den Rettungsarbeiten tätig. Die Arſachen der Leichlinger Luftſchiffkataſtrophe. Das Luftſchiffweſen hat in der letzten Zeit un⸗ gewöhnlich viele Opfer gefordert. Die Anſicht, daß mit der techniſchen Vervollkommnung auch die Sicherheit der Flieger ſteigen werde, iſt nicht in Erfüllung gegangen. Der größere techniſche Fortſchritt hat die Beteiligten mehr und mehr in Sicherheit eingewiegt und ſie zu Wagniſſen geführt, die die heutige Technik noch nicht rechtfertigte. In dem Leichlinger Fall wird beſonders eifrig die Frage nach der Urſache der Kataſtrophe behandelt, weil wir in Deutſchland in der Luftſchiffahrt mit lenkbaren Fahrzeugen allen voran ſind und daher alle von uns und unſeren Erfahrungen zu lernen haben, während wir von anderen nichts oder wenig lernen können. Die Frage wird um ſo eifriger diskutiert, als die Folgen dieſes Un⸗ falles ja ſo ſehr traurig ſind: auf einen Schlag fünf Tote, darunter drei für die Luftſchiffahrt beſonders aus⸗ gebildete Ingenieure. Erfahrene Luftſchiffer ſind nun der Anſicht, daß dieſes Syſtem„Erbslöh“ die Schuld an dem Unfalle trage. Der Erbslöh-Ballon unterſchied ſich gleich denjenigen nach den Syſtemen Parſeval, Groß und Clouth von den Zeppe⸗ lin⸗Luſftſchiffen dadurch, daß er nur eine große Gaszelle darſtellte, gleich wie die Freiballons. Erbslöh betrach⸗ tete die Anwendung dieſes Syſtems bei Lenkballons als ſeine„Erfindung“. Von Seiten berufener Fachleute iſt wiederholt auf das Gefährliche dieſes Experiments hinge⸗ wieſen worden. Erbslöh, der immer als großer„Wager“ bekannt war, hat ſich für dieſes Syſtem trotz aller Ein⸗ wände entſchloſſen. Er ging davon aus, daß die weit⸗ aus meiſten nicht lenkbaren Luftballons nur eine große Gaszelle, alſo nicht wie Zeppelin, Parſeval uſw. Ballo⸗ netts haben, bei denen das Platzen eines einzelnen das Ganze noch immer nicht gefährden würde. Aber die Luft⸗ ballons hatten alle Kugelform, während das Todesſchiff ſowie alle die übrigen eine längliche Form hatten. Bei der Kugelform iſt, darin hatte Erbslöh recht, feit einer Reihe von Jahren, trotz vieler Aufſtiege von Freiballons, nur der eine Fall einer Gasexplofion bekannt geworden, der bei dem Gordon-Bennettfliegen einen amerikaniſchen Freiballon betraf, wobei übrigens die Infaſſen noch mit heiler Haut davon kamen. Bei den Lenkballons iſt das aber etwas ganz anderes. Der alte Ballon ſtieg mit den Luftverhältniſſen und konnte ſich ſo beſſer den Verhält⸗ niſſen des Luftdruckes in den einzelnen Höhen anpaſſen. Der Motorballon aber wird durch den Motor hochge⸗ trieben; er widerſteht alſo dem Druck des Gaſes aus dem Innern heraus beim Hochſteigen in dünnere Luft nicht ſo wie die alten Kugelballons. In dieſem ſpeziellen Falle wird man den Hochtrieb offenbar bei dem angenehmen Wetter ſehr ſchnell erfolgen laſſen, und die Folge davon iſt geweſen, daß die Regulierung des Gasdruckes durch die Ventile nicht ſo ſchnell vor ſich gina, wie es das ſtie kin to! Me. hatt — ſpäte 1 be Lund beſc Nun den das ford Rec Lund Gefa Haft Scho beim für etw vate Gen ein! Arm ſchen gebe Wit meh Kilo land 500 Die beſte d. J ſchen Manz teilig handl. Nette pfloge ting, wegen 22. bi Bahnh gramm venflü a ſind bet ihnen Wor⸗ nach⸗ Atte, ſter⸗ 1 ge⸗ Det waz „ er⸗ eiſter herg⸗ Por⸗ ugen⸗ u in ge⸗ hrere eiden chich allen tun inem n im ein dieſe teren lacht eche nen t ſie Jog übri⸗ 1 70 ber⸗ icht. jeben ahin⸗ Ver⸗ lich ang⸗ iden — Deff⸗ unte eude dzten gen enen inen Neter lot iner Pet⸗ ge⸗ lüg⸗ Berk amte len 15 ichnelle Aufſteigen des Luftſchiffes erforderlich machte: dabei ift dann der innere Druck zu ſtark geworden, und die Folge davon war das Platzen des Ballons und die Kataſtrophe. Das Luftſchiffweſen wird daraus eine wichtige Lehre zu ziehen haben. Luftſchiffe mit nur einer(ungeteilten) Gaszelle ſind unmöglich. ** — Die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Motorluftſchiff⸗Geſellſchaft hatte bereits nach verſchiedenen gut verlaufenen Auf⸗ ſtiegen mit dem neuen Schiffe Paſſagierfahrten ange⸗ kündigt, zu denen jeder Paſſagier 100 Mark zahlen ſollte. Welche Gefühle mögen jene, die ſich dazu bereits gemeldet hatten, durchtoben! Aus Nah und Fern. — Heidelberg, 18. Jull. Gegenwärtig iſt hier ein ſelbſt für Heidelberg ganz ungewöhnlich ſtarker Fremdenverkehr wahrzunehmen. Es iſt wie eine Ueberſchwemmung. Heidelberg, 18. Jull. Ein jähes Ende fand geſtern abend die Schloßbeleuchtung durch ein plötzlich einſetzendes furchtbares Unwetter. Die nach Tauſenden zahlende Menſchen⸗ menge auf der Neuenheimer Seite des Neckars ſtürzte nach der alten Brücke um nach Heidelberg hinüber zu gelangen. Auf der Brücke entſtand durch die Stauung der Menſchenmenge eine furcht bare Panik. Kinder und Frauen ſchrien. Ver⸗ ſchiedene Perſonen ſtürzten ins Waſſer. Ein Kind iſt bereits als ertrunken gemeldet, verſchiedene werden noch vermißt. Ein Schiff mit 250 Teilnehmern am Verbandstag der Papier- und Schreibmaſchinenhändler mußte, da das Schiff feſtgefahren war, während des Unwetters auf dem Schiff ausharren, bis es ſpäter befreit werden konnte. Es ſind verſchiedene Perſonen in den Neckar gefallen. Die Haftpflicht des — Ober. Ingelheim, 18. Juli. Landmanns illuſtriert folgendes Vorkommnis: Ein Händler beſichtigte bei einem Landmann ein zum Ankauf angebotenes Rind. Beim Betaſten des Tierts ſchlug dieſes aus, ohne den Händler zu treffen. Beim nochmaligen Verſuch traf ihn das Tier derart, daß er ſchwer verletzt wurde. Der Händler fordert nun eine jährliche Rente von 3600 Mark. Das Reichsgericht ſprach ſich grundſätzlich für die Haftbarkeit des Landwirts aus. Da der Händler ſich aber wiederholt in Gefahr begeben habe, ſo liegt Selbſtverſchulden vor, das die Qaflpflicht auföebe. Demnach wäre der Landwirt zum Schadenerſatz verpflichtet geweſen, wenn das Tier den Händler beim erſtmaligen Schlagen getroffen hätte. — Weil, 18. Jull Freitag abend halb 10 Uhr ſtürzte der 36 Jahre alte Landwirt Emil Mehlin von dem etwa 4 Meter hohen Dache des Hauſes ſeines Schwieger- vaters herab und war ſofort tot. — Laudan, 16. Juli. Bei dem geſtrigen ſchweren Gewitter wurde der Taglöhner Winkler vom Blitz erſchlagen, ein weiterer Taglöhner und drei Kinder ſchwer verletzt. Die Verunglückten hatten unter einem Birnbaum Schutz geſucht. — Frankfurt am Main, 18. Juli. Der vom Deut⸗ ſchen Fliegerbunde in Frankfurt a. M. für Mitte Auguſt geplante Ueberlandflug Frankfurt am Main.— Wiesbaden— Mainz— Mannheim kommt nun⸗ mehr zu ſtande. Die Länge der Strecke beträgt 100 Kilometer. Eine noch feſtzuſetzende Anzahl von Zwiſchen⸗ landungen ſoll geſtattet werden. Im ganzen kommen 50 000 Mark und mehrere Ehrenpreiſe zum Austrag. Die Propoſitionen werden aus einer von aktiven Fliegern beſtehenden Kommiſſion ausgearbeitet und ſind vom 27. b. M. ab von den Teilnehmern am Fluge beim deut⸗ ſchen Fliegerbunde in Frankfurt a. M. anzufordern. Der Mannheimer Stadtrat hat prinzipiell die finanzielle Be⸗ teiligung an dem Ueberlandflug beſchloſſen. Die Ver⸗ handlungen mit der Stadt hat Herr Dr. Karl Lanz, der Vertreter Mannheims im deutſchen Fliegerbunde, ge⸗ pflogen.— Das große Badener Flieger⸗Mee⸗ ting, das bereits einmal der ungünſtigen Witterung wegen verſchoben werden mußte, wird nun beſtimmt vom 22. bis 24. d. M. auf dem ſtädtiſchen Fluggelände beim Bahnhof Baden⸗Oos abgehalten werden. Auf dem Pro⸗ gramm ſtehen Dauer⸗ und Höhenflüge, Gleit⸗ und Kur⸗ venflüge und ſchließlich Preis- und Landunasflüge. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 19. Juli. — Das geſtrige Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen und Hagelſchlag hat auf unſeren Fluren zum Teil nicht unbeträchtlichen Schaden verurſacht. Beſonders die kaum ſich erholt habenden Tabakpflanzungen am Mannheimer und Heddesheimer Weg haben ſehr gelitten, auch das reife Getreide iſt ſtark mitgenommen worden. Ein Gluͤck, daß das Unwetter nur von kurzer Dauer war. Bei dem Schützeufeſt, welches am Sonntag auf dem Waldhof abgehalten wurde, errangen vom hie ſigen Schützenverein folgende Mitglieder Preiſe: Nikolaus Wunder den 4. Preis mit 34 Ringen Jakob Bauer r Engelbert Kempf„„ Mathias Träger„„. » Vorſicht bei Wechſelformularen. In Handels- kreiſen begegnet man ſeit Anfang dieſes Jahres vielfach Wechſelformularen, bei deren Ausſtellungsdatum die Zahl 190“ zum Ausfüllen der Jahreszahl vorgedruckt war. Um das im vorigen Jahrzent gültig geweſene Formular auch noch weiter benutzen zu können, hilft ſich der Ausſteller damit, daß er die überflüſſig gewordene„0“ entweder durchſtreicht oder überſchreibt. Beides verſtößt aber gegen den Wortlaut des Wechſelgeſetzes, wonach Aenderungen auf Wechſelformularen im Text des Wechſels unzuläſſig ſind. Es dürfte ſich ſonach empfehlen, nur ſolche Formulare in Gebrauch zu nehmen, bei denen die überflüſſige Null nicht vorgedruckt iſt, um unlieb⸗ ſamen Weiterungen vorzubeugen. Marktbericht. 0 — Weinheim, 16. Juli. Zugefuͤhrt 255 Stück Milchſchweine, verkauft 251 Stück, das Paar zu 18—38 Aus Stadt und Land. * Zugentgleiſung. Auf der Halle-Hettſtedter Eiſen⸗ bahn entgleiſte vor Polleben infolge eines durch den wolkenbruchartigen Regen verurſachten Dammbruches ein Zug. Der Lokomotivführer und der Heizer wurden durch Dampf ſchwer verbrüht. Die Strecke Burgsdorf— 1 iſt infolge mehrerer Dammbrüche auf drei Tage geſperrt. %„ Vom Blitz erſchlagen. In Grünholt im Allgäu iſt eine Familie von ſieben Perſonen, die während eines Gewitters unter einer Tanne Schutz ſuchte, vom Blitz getroffen worden. Ein 18 jähriger Sohn und eine 17jährige Tochter waren gleich tot, die übrigen erholten ſich bald wieder. Großfeuer in einer Fuldaer Fabrik. In der Nacht auf Samstag iſt in Fulda die Waggonfabrik von Theodor Flamme durch ein Großfeuer, das meilenweit zu ſehen war, zum großen Teil zerſtört worden. Der Schaden Zar groß; ſoweit bekannt, ſind Menſchen nicht verun⸗ glückt. Automobilunfälle in Tirol. Am Zirlerberg glitt ein Automobil dreier engliſcher Damen, die nach Oberammergau wollten, nachdem es an einer Stelle ſtecken geblieben war, rückwärts und kippte um. Alle Inſaſſen wurden verletzt. Ein zweites Auto geriet beim Bergab⸗ fahren in Brand und wurde unbrauchbar. Bei Bozen überfuhr ein Automobiliſt Roelbl aus Rott in Bayern eine Frau, die zwei kleine Kinder führte. Die Frau wurde getötet. a Giftige Pilze. Nach dem Genuß von gif⸗ tigen Pilzen erkrankten auf dem ſogenannten Buckers⸗ hof in Braam die Mitglieder mehrerer Familien. Ein Knabe von 11 Jahren iſt trotz ſofortiger ärztlicher Hülfe geſtorben; die Mutter dieſes Kindes ſoll mit dem Tode ringen. Die Pilze wurden in der Braamer Gegend ge⸗ ſammelt. Von der Holzauktion im Grunewald hat jeder ſchon etwas gehört, von einer Schlacht im Grune⸗ wald bei Berlin mußte erſt jetzt der Wiener Korre⸗ ſpondent der Londoner„Daily Chronicle“ der Menſchheit Kunde geben. Er widmet der Zentenarfeier der Schlacht bei Tannenberg ein längeres Telegramm, das er mit den Worten beginnt:„Heute iſt der 600. Jahrestag der Schlacht bei Dannenberg im Grunewald bei Berlin(J), in der die Macht des deutſchen Ordens endgiltig durch Polen und Litauer unter König Jagello vernichtet wurde.“ Die Berliner werden ſich der Entdeckung ſicher rieſig freuen und ſchleunigſt eine Grunewaldfeier herrichten. 12 Perſonen lebendig eingemauert. Aus Neapel wird über einen Akt unerhörter Grauſamkeit berichtet. In der in der Nähe gelegenen Ortſchaft Campagna be⸗ ſitzt ein reicher Weingutsbeſitzer an entlegener Stelle eine Villa. Auf die Denunziation eines Nachbarn drang die Polizei in das Haus des als Sonderling verſchrienen Mannes ein und entdeckte, daß derſelbe ſeine ganze Fa⸗ milie, ſeine Frau und 11 Kinder ſeit 5 Jahren eingeſchloſſen hielt. Jede Perſon war in einem beſonderen Zimmer eingemauert. Die Nahrung wurde durch Fenſterchen gereicht. Die Unglücklichen ſollen zu Skeletten abgemagert ſein. Der Villenbeſitzer, deſſen Name Michelangelo Rea iſt, lag Tag und Nacht mit Re⸗ volver und Flinte vor dem Landhauſe auf der Lauer und wachte mit mehreren Doggen darüber, daß ſich nie⸗ mand nähern konnte. Der Mann, der durch Eiferſucht zu ſeinem grauſamen Tun veranlaßt worden ſein ſoll, wurde in ein Irrenhaus gebracht. * Das Pferd des Gendarmen. Zigeuner ſtahlen in Gifhorn von einer Weide zwei Pferde, von denen das eine Eigentum des— Gendarmen iſt. Die Verfolgung der Diebe geſtaltete ſich infolgedeſſen etwas ſchwierig. * Von einem Hecht verletzt. Der 7jährige Sohn des Schiffseigners Adolf Heuer in Lauenburg plätſcherte von einem kleinen Kahn aus mit der Hand im Waſſer des Hafens, als plötzlich ein großer Hecht auf ihn zu⸗ ſchoß und ihm ſchwere Verletzungen an der rechten Hand und am Arm beibrachte. Der Knabe fiel ſofort in Ohn⸗ macht und mußte zum Arzt getragen werden, um ſich die Wunden verbinden zu laſſen. * Die Speiſekarte der„Deutſchland“. Die Luft⸗ ſchiffahrts⸗Geſellſchaft, deren Eigentum bekanntlich die leider verunglückte„Deutſchland“ iſt, war ſehr darauf bedacht, ihren Paſſagieren neben perſpektiviſchen auch kulinariſche Genüſſe zu bieten. So verzeichnete die letzte Speiſekarte der„Deutſchland“ u. a. folgende leckere Ge⸗ richte: Kaviar a Portion 5 Mark.— Friſcher Hummer 5 Mark.— Kaltes Brathuhn 3,75 Mark.— Salat 1,25 Mark.— Obſt 2,50 Mark. Die Preiſe der Speiſen waren, wie man ſieht, nicht gerade niedrig. Ein Leopard im Rachen einer Rieſenſchlage. Auf der Plantage Bombuera bei Tanga des Herrn B. von Leckow wurde beim Buſchſchlagen eine Rieſenſchlage ge⸗ tötet, aus deren Rachen etwa handbreit die beiden Hinter⸗ pranken eines Leoparden herausragten. Der verſchluckte Leopard hatte eine Länge von 1,53 Meter. * Schreckensherrſchaft der Pariſer Apachen. Während einer halben Stunde verſuchten in mehreren Straßen des 19. Arrondiſſements von Paris einige 30 junge Apachen, die Einwohnerſchaft in Schrecken zu verſetzen. Gegen friedliche Paſſanten ſowie gegen Geſchäftslokale wurden über hundert Revolverſchüſſe abge⸗ geben. Es iſt geradezu ein Wunder zu nennen, daß keine ernſteren Verwundungen zu beklagen ſind. Weit und breit war kein Schutzmann zu ſehen. Zufällig befand ſich der dienſtfreie Schutzmann Sandras in der Gegend und feuerte aufs Geratewohl gegen einige der Apachen⸗ gruppen mehrere Schüſſe ab. Zugleich machte er ener⸗ giſch von ſeiner Dienſtpfeife Gebrauch. Daraufhin eilten zehn Schutzleute herbei. Verhaftungen konnten nicht vor⸗ genommen werden, da die Bande ſich nach mehreren Seiten zerſtreute und ihre Verwundeten mitnahm. * Unwetter. In den letzten Tagen ſind wieder über verſchiedene Teile Deutſchlands und Oeſter⸗ reichs ſchwere Gewitter niedergegangen, die großen Schaden angerichtet haben. Telegramme melden: Während eines furchtbaren Unwetters in der Gegend von Gunz⸗ weiler wurde der Teipelbach binnen einer Stunde in einen raſenden Strom verwandelt, der Brücken wegriß, Felder verwüſtete und Häuſer überſchwemmte. Die Frau des Zollbeamten Schiefer wurde vor den Augen ihres Mannes und ihres Vaters von den Fluten weggeriſſen und ſpäter als Leiche gelandet.— Ein fürchterliches Mark. Läufer waren keine zugeführt. Unwetter mit Wolkenbruch und Hagelſchlägen hat im Schwalm⸗, Lahn⸗ und Fuldatale geyauſt. Namentlich in. der Gegend von Treyſa und Rothenburg wurde auf den Feldern ſchwerer Schaden angerichtet; Bäume wurden umgeriſſen und Straßen vollſtändig überſchwemmt.— Ueber einen großen Teil Nordböhmens und der böhmiſch⸗ ſächſiſchen Schweiz ſind verheerende Gewitter niederge⸗ gangen. Vielfach wurde die Getreideernte vernichtet; durch Blitzſchlag wurden mehrere Häuſer eingeäſchert und bei Sebnitz zwei Arbeiter getötet. Die bevorſtehende Todeserklärung von Johann Orth, dem früheren Erzherzog Johann Salvator von Oeſterreich, hat, wie zu erwarten war, wieder einmal die abenteuerlichſten Gerüchte über das Schickſal des Ver⸗ ſchollenen lebendig gemacht. Ein Mitarbeiter des„Petit Pariſien“ ſuchte den zu Charleville im Spital liegenden ehemaligen Auswanderer Renaux auf, der in Argentinien mit Johann Orth in nahe Beziehungen getreten ſein will. Nach Anſicht von Renaux, der ein abenteuerreiches Leben hinter ſich hat, befand ſich der frühere Erzherzog nicht an Bord der„San Margarete“, als dieſe Schiffbruch er⸗ litt. Renaux erzählt, daß zwiſchen Orth und dem Schiffs⸗ kommandanten Zwiſtigkeiten herrſchten. Orth habe ihm (Renaux) anvertraut, daß dreimal verbrecheriſche An⸗ ſchläge gegen ihn an Bord verſucht worden ſeien. Orth habe ſich bei Las Perdices eine Eſtancia, die einem Schweizer gehörte, kaufen wollen. Im Juli 1890 ſtach die„San Margarete“ wieder in See, allein Orth er⸗ klärte Renaux, er würde mit dieſen Briganten nicht nach Europa zurückkehren. Renaux will in Orths Auftrag Papiere an Bord des Schiffes gebracht haben, das hier⸗ guf abfuhr. if darauf will Renaux, der Orths Ver⸗ trauen genoß, diefen in Buenos⸗Aires wieder beim An⸗ kauf landwirtſchaftlicher Maſchinen und ſpäter nochmals getroffen haben. Orth legte ihm 1 ſtrengſtes Schweigen über dieſe Begegnungen duf.— Wie alle die andern jetzt wieder auftauchenden Geſchichten über den ehemaligen Erzherzog, ſind auch dieſe abenteuerlichen Er⸗ zählungen Renaux als höchſt unglaubwürdig anzuſehen. * Selbſtmord eines 102 jährigen. Der 102 Jahre glte Köhler Johayn, a5 gus Rozno bei Budapeſt hat ſich erhängt, weil Jen Sehkraft naghzulaſſen begann und er befürchtete, ſeinem 75 jährigen Sohne zur Laſt zu fallen. pr. e e 3— Brand der Newhörter Landungsbrücke. Am Sams⸗ tag geriet die Landungsbrücke der Metropolitan Steam⸗ ſhip Company in Newyork in Brand, wahrſcheinlich durch die Unvorſichtigkeit eines Rauchers. Das Feuer dehnte ſich reißend ſchnell aus, ſo daß die geſamte, etwa 500 Fuß lange, mit Wagen und Menſchen überfüllte Brücke binnen 20 Minuten ganz in Flammen ſtand. Furchtbare Szenen ſpielten ſich ab. Viele Perſonen wurden auf der Flucht ſchwer verletzt. Die geſamte Brücke, ſechs ſchwimmende Flöße und viele Leichterfahrzeuge wurden zerſtört. Andere benachbarte Landungsbrücken gerieten gleichfalls in Brand, doch konnte man ſie recht⸗ zeitig ablöſchen. Qualm bedeckte den ganzen tieferen Teil der Stadt. Der geſamte Verkehr auf dem Fluß geriet ins Stocken. Zehntauſende von Menſchen beobachteten das großartige Schauſpiel von New Jerſey aus. Der Schaden beträgt gegen zehn Millionen Mark. Oskar Erbslöhs Vater geſtorben. Ein tragiſches Schickſal hat die Familie des am Mittwoch durch Ab⸗ ſturz tödlich verunglückten Luftſchiffers Oskar Erbslöh betroffen. Beim Leichenbegängnis des Sohnes raffte den Vater ein Herzſchlag dahin. Herr Erbs⸗ löh, der in Solingen als Kaufmann lebte, erfreute ſich in weiteſten Kreiſen großen Anſehens. Drei Eiſenbahnunfälle, bei denen zahlreiche Per⸗ ſonen verletzt wurden, haben ſich am Sonntag ereignet. Am Binzer Bahnhof(Rügen) entgleiſte ein Güterzug durch Verſagen der Bremſe. Die Lokomotive und vier Waggons ſtürzten um. Zwei Maſchiniſten ſind ſchwer verletzt und vorläufig in Privatpflege untergebracht.— Der Perſonenzug Donaueſchingen— Freiburg, mit Auflüglern voll beſetzt, entgleiſte bei der Einfahrt in Littenweiler infolge falſcher Weichenſtellung. Fünf⸗ zehn Perſonen wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt.— Beim Wiener Vorort Purkersdorf ſtieß ein Lokalzug mit einem leeren Stadtbahnzug zuſammen. Zehn Paſſagiere des Lokalzuges wurden verletzt, davon zwei ſchwer. 5 Eiſenbahnunglück bei Valladolid. In der Nähe von Valladolid in Spanien geriet ein Wagen der dritten Klaſſe des Madrider Expreßzuges in Brand. Die aufge⸗ regten Paſſagiere ſprangen auf das Gleiſe. In dieſem Moment ſauſte mit Volldampf der Südexpreßzug heran. Die in dieſem Zuge befindlichen Paſſagiere wurden Zeu⸗ gen. von entſetzlichen Szenen. Ein Stierkämpfer aus Madrid wurde vor ihren Augen zermalmt, ein Prieſter ſchwer verletzt, mehrere andere Perſonen erlitten durch den ausſtrömenden Dampf der Lokomotive lebensgefährliche Verletzungen. * Keſſelexploſion auf einem Kriegsſchiffe. Während der engliſchen Flottenmanöver wurde ein ſchweres Un⸗ glück mit knapper Not vermieden. Die Kreuzer„Sut⸗ ley“,„Hogue“ und„Hampfhire“ ſteuerten in der Nacht auf Berehaven. Es war neblig und dunkel. Die Sirenen gaben fortdauernd ihre Signale, da aber keine Ant⸗ wort kam, verminderten die Schiffe ihre Geſchwindig⸗ keit nicht. Plötzlich gab der Kapitän des Kreuzers„Ho⸗ gue“ den Befehl:„Mit Volldampf rückwärts.“ Im näch⸗ ſten Augenblick zog ein langer, ſchwarzer Streifen mit Schnellzugsgeſchwindigkeit zwei Meter vor dem Bug des Kreuzers vorbei. Es war ein Boot der Torpedo⸗ flottille. Spät am Morgen fand an Bord des Kreuzers „Sutley“ eine Exploſion im Keſſelraum ſtatt, wobei fünf Perſonen ſchwer verbrüht wurden. Der Kreuzer eilte ſofort nach Berehaven zurück. Vier Ver⸗ letzte wurden ins Krankenhaus gebracht, wo ſie in kriti⸗ ſchem Zuſtande darniederliegen. Der fünfte war zu ſchwer verletzt, um transportiert zu werden; er ſtarb bald dar⸗ auf an Bord. Scherz und Ernſt. „Glückliches“ Aeußere. Erſter Bettler: Nu ſag' mal, Fritze, wie viel ſchnappſt du ſo per Tag zu⸗ ſammen? Zweiter Bettler: Na, ſo'n zehn Iroſchen! Erſter Bettler: Herjott, wenn ick det Ilück hätte, ſo auszuſehen wie du, ick wollte mir meine zwee Daler wie Schnuppe verdienen! 7 Verantwortlich für die Redaktion: Wil helm Bingener, Viernheim —— N Danksagung. Für die herzliche Teilnahme an dem Hinſchelden unſeres lieben Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels Sebaſtian Jöſt von ſeiten der Verwandten, Nachbarn, Schulkame⸗ raden und Freunden, für die reichliche Kranz⸗ und Blumenſpende unſeren innigſten Dank. Beſonders danken wir für den troſtreichen Bei⸗ ſtand des hochw. Herrn Kaplan Rieth, der liebevollen Pflege der barmh. Schweſtern, ſowie der mühevollen und pflichttreuen Pflege des Herrn Dr. Bläß. Viernheim, den 18. Juli 1910. Die lieſtranernden Hinterbliebenen: Familie Joh. Jöſt. EFF Fußballklub„Sodalität“ Viernheim. Freitag abend halb 9 Uhr — 5* 2. Vorſtands⸗Sitzung 85 Nächſten Sonntag von 3 Uhr ab 2 Wettspiele 2. Mannſchaft gegen Kaufm. Verein „Columbus“ Mannheim, 3. Mannſchaft gegen 2. Mannſchaft des Jünglings Vereins Weinheim. Der Vorſtand. Achtung! Die feinsten und billigsten, der Neuzeit entsprechenden Wand- und Bodenplattenbeläge sowie Trottoirplattenbeläge, liefert Paul Partes, H 5, 19, Mannheim. Tel. 3833 Grosses Lager in glassierten Wand- und Bodenplatten sowie Wassersteine und Spültröge. Die Verlegungs-Arbeiten werden nur durch tüchtige Spezia- listen ausgeführt. Vertreter der Meissener Ofen- u. Porzellanfabrik C. Teichert. Die günstigsten Zahlungsbedingungen. Architekten, Baumeister, Bäcker-, Metzger- Meister und Hausbesitzer! Bauern ⸗ Verein Viernheim. Prima Königsberger Wicken u. 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Berlin W. 57 Deutſches Verlagshaus Bong s Co. zu haben in allen Buchhandlungen. TC — D 0 geil saß Sieg, bruch on Freut ſozial und auf 0 ſten lism. rein lisu lich ſchen arbei eſſen tung der rade der ſo v Wir! of wend geben untei alters Vers Mlic dieſe die dieſe liſter Rech Fahr zuwen halb