.. — *— hr 17 5. „ 0 t. —— S 1 1 liberale. Bie Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: nhei mer Amtsblatt 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn durch die Poſt Mr. 1.14 vierteljährlich. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſch der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Berhreiletſle und geleſenle Zeitung am hieſgen Platze, daher heſtes und eee e wirkungsvolles Juſerkions-Srgan. Seriudet 1884. nzeiger Biernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die Z⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. äftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Vr. 88. Heute 2 Blätter(S Seiten.) .... Das Ende vom Liede. Mit dem Block es diesmal nichts geworden; er wird auch niemals zu ſtande kommen, da die großinduſtriellen nationallibe⸗ ralen Machthaber durch ihren letzten Nothelfer v. Beth⸗ mann⸗Hollweg ihren Führer Baſſermann, den die Jung⸗ liberalen bisher für ſich in Anſpruch nahmen, zu ſich herübergezogen haben. Partei, die man bisher immer noch zu perkleiſtern wußte, perfekt geworden. Während die Jungliberalen nunmehr langſam, aber ſicher ins fortſchrittliche Fahrwaſſer ab⸗ getrieben werden, werden die rechtsſtehenden National- liberalen, die demnächſtige nationalliberale Partei, wenn ſie überhaupt noch berückfichtigt werden ſollen, ſich immer enger an die Konſervativen anſchließen und ſchließlich als nationalliberaler Flügel in der konſervativen Par⸗ tei verſchwinden. Was wird aber aus dem dann noch überbleibenden liberalen Reſt, dem heutigen Fortſchritt, werden? Die Selbſtmordpolitik, die der Liberalismus ſeit den Tagen r Reichsfinanzreform in ſeiner geradezu verblüffenden Dummheit getrieben hat, die er auch heute noch täglich treibt und weiterhin treiben wird, beantwortet dieſe Frage von ſelbſt. Der vom Liberalismus ſelbſt heraufbeſchwo⸗ rene rote Wolkenbruch wird ihn unbarmherzig von der Oberfläche wegſpülen. Es wird eine Zeit kommen, und das wird gar nicht all zu lange dauern, in der wir vor weſentlich vereinfachten Parteiverhältniſſen ſtehen werden, inſofern als es dann nur noch drei Parteien geben wird, mit denen man rechnen muß: Centrum, Konſervative und Sozialdemokraten. Dieſe Auffaſſung von der Entwickelung ſpiegelt ſich auch in einer Aus⸗ kaſſung der„Köln. Volkszeitung“ wieder, in der es bei einer Betrachtung über den Ausgang der letzten Wahlen u. a. heißt: Dieſe Nachwahlen eröffnen eine bedenkliche Perſpek⸗ tive. Wenn das ſo weiter geht, hat der Liberalismus die ganz begründete Ausſicht bei den nächſten Reichs⸗ tagswahlen, vollſtändig in die Pfanne gehauen zu wer⸗ den. Man ſtelle ſich einmal vor, daß nur drei oder vier Nationalliberale und Fortſchrittler der roten Flut entgingen, um im nächſten Reichstage den„Geſamtlibe— ralismus“ zu vertreten. Es ſind alte feſte liberale Parteiburgen gefallen, die man bis dahin für unein⸗ nehmbar gehalten hatte. Welcher Wahlkreis ſteht dann noch feſt, wenn ſolche Säulen ſtürzen? Man glaube nicht, wir wollten hier einen Scherz machen— dazu iſt die Sache zu ernſt—, aber würde es ſich nicht em⸗ pfehlen, die Eventualität eines Ausſcheidens des Libe⸗ ralismus aus dem Reichstage und damit aus der erſten Arena des politiſchen Lebens Deutſchlands ernſthaft in Betracht zu ziehen? Das Verſchwinden des Liberalis⸗ mus kann und braucht nicht von heute auf morgen zu erfolgen, aber wenn die Entwickelung der Dinge die Rich⸗ tung behält, welche ſie augenblicklich eingeſchlagen hat, muß auf Grund der unvergänglichen Wahrheiten Adam Rieſes doch mit dieſer Möglichkeit ſchon in der nächſten Zeit gerechnet werden. Liberale Blätter haben ſelber die Zahl der Sozialdemokraten im nächſten Reichstage auf 120 bis 150 veranſchlagt. Mir dünkt dieſe Zahl zu hoch, aber wenn ich annehme, daß ſie richtig iſt, würde man für wahrſcheinlich erachten müſſen, daß weitaus die meiſten liberalen Mandate in den Schlund des roten Haifiſches wandern, denn Centrumswahlkreiſe ſind nicht leicht zu haben, und konſervative ſtellen den Sozial⸗ demokraten auch eine ſtärkere Gegenwehr gegenüber als Daß die ſchließliche Entwickelung der Dinge auf eine Vereinfachung unſeres Parteiweſens hinaus⸗ laufen wird, haben wir ſchon mehr als einmäl betont. Die jüngeren unſerer Leſer werden die Zeit noch er⸗ leben, wo es nur mehr drei große Parteien geben wird: Centrum, Konſervative und Sozialdemokraten. So muß es kommen, denn daß der Liberalismus eine andere Marſchroute einſchlagen wird, glaubt heute kein urteilsfähiger Menſch. Das kann der Liberalismus auch gar nicht, ohne ſich der Gefahr auszuſetzen, von den eigenen Wählern verlaſſen zu werden, die demnächſt ſamt und ſonders ſo weit links ſtehen werden, daß der Sprung zu der Sozialdemokratie für ſie nur noch ein Kinder⸗ ſpiel iſt. Und dieſer Sprung wird ihnen um ſo leichter und verlockender, als ſich innerhalb der Sozialdemokra⸗ tie die Entwickelung zum Reviſionismus nicht mehr auf⸗ halten läßt. Jeder unentwegte Fortſchrittsmann vergibt ſich doch eigentlich recht wenig, wenn er ſich zu einem im Reinkultur gezüchteten Reviſionismus bekehrt. In dieſer Entwickelung der Sozialdemokratie liegt die zweite große Gefahr für den Liberalismus, die ihm den Hals brechen wird. Das geſchieht nicht von heute auf mor⸗ gen, aber das Ende vom Liede wird ſein, daß der geſamte Liberalismus von der Bildfläche verſchwinden wird, ein Schickſal, das ihm übrigens in allen Ländern zu teil geworden iſt oder noch werden wird. von Baſſermann bis Bebel iſt Damit iſt die Spaltung in der Samſtag, den 6. Auguſt 1010. 26. Jahrgang. Aus Stadt und Land. r Unfall des Berlin— Hamburger D⸗ Zuges. Am Mittwoch nachmittag ſtieß der Berlin— Hamburger Vor⸗ zug D 6, der 1,05 Uhr den Lehrter Bahnhof verlaſſen hatte, in Wittenberge wahrſcheinlich infolge Defekts der Bremsvorrichtung mit einer Vorſpann⸗Lokomotive ſo heftig zuſammen, daß die beiden Maſchinen ſtark be⸗ ſchädigt wurden und vier Paſſagiere leichtere Verletzungen davontrugen. „Hätt' ich Schwingen, hätt' ich Flügel“ dachte ein Berliner Quartaner und ſuchte ſeine Sehnſucht auf folgende eigentümliche Weiſe zu ſtillen: Vor einigen Tagen traf bei der Direktion einer Bank in Schöneberg ein Brief ein, in dem ein Rentier, der bei der Bank ein er⸗ hebliches Guthaben hat, die eigenartige Bitte ausſprach, man möchte ihm unter einer näher bezeichneten Chiffre die Summe von 40 000 Mark nach dem Hauptpoſtamt in Schöneberg ſchicken. Die Bank ſchöpfte natürlich ſo⸗ fort Verdacht, daß hier irgend ein Schwindelmanöver verſucht werde und benachrichtigte die Kriminaſpolizei. Eine Nachfrage bei dem Rentier ergab, daß er nicht das Geringſte von dieſer ſonderbaren Depotüberweiſung wußte, und außerdem war der Brief mit kindlichen Schrift⸗ zügen in keineswegs geſchäftsmäßigen Formen ge⸗ ſchrieben. Die Bank ſandte auf Veranlaſſung der Polizei einen fingierten Brief nach dem Poſtamt, wo es am nächſten Tage ohne Schwierigkeit gelang, den Miſſetäter zu verhaften. Er entpuppte ſich als der 16 jährige Sohn einer angeſehenen Familie in Steglitz. Er beſucht noch das Gymnaſium und gab ſein Verſchulden ohne weiteres zu, verſicherte aber tränenden Auges, daß er keine böſe Abſicht gehabt habe. Die glänzenden Flugleiſtungen des Aviatikers Grade hätten ihn derartig begeiſtert, daß er den Entſchluß gefaßt habe, ſich einen gleichen Apparat zu bauen. Nur zu dieſem Zweck habe er das Geld nötig gehabt. Wenn er in ſpäteren Jahren ein berühmter und reicher Mann geworden ſei, dann habe er das Geld dem Rentier zurückerſtatten wollen. Die Polizei nahm den jugendlichen Phantaſten in Haft und lieferte ihn nach Moabit ein, wo er über die Kunſt zu fliegen wohl einige Zeit nachdenken kann. * Tod auf der Jagd. Der Bruder des öſterreichi⸗ ſchen Abgeordneten und früheren Miniſters Bäarnreither, Alfons, der ſeit Jahren das Schloß Parz bei Linz und die dazugehörige Jagd gepachtet hatte, wurde von ſeiner Frau und einem Diener mit zerſchmettertem Kopf tot in einem Graben liegend aufgefunden. Ob Selbſtmord oder Unglücksfall vorliegt, iſt unbekannt. * Die Unfälle in den Bergen mehren ſich in den letzten Tagen ganz bedenklich. Am Mittwoch nachmittag paſſierte eine Kolonne von fünf Perſonen über die Realp am Gotthard nach Alpligenlücke. Hier verirrte ſich die Geſellſchaft und geriet in die Winterlücke. Dabei ſtürzte der Bankier Blendinger⸗Hirzel aus Baſel ab und war ſofort tot. Meier Adler aus Bern ſamt Frau und zwei Kindern wurde in die Tiefe geriſſen; ſeine Frau und ein Kind ſind ſchwer verletzt; Herr Meier und das zweite Kind ſind leichter verwundet. Eine ſofort abge⸗ ſandte Hilfskolonne brachte die Verletzten nach dem Hotel Dammagletſcher auf der Goeſchenenalp. ** Auch ein„Graf von Luxemburg“. Großes Auf⸗ ſehen erregt die Flucht des Börſendisponenten der Bank⸗ firma Cantini in Genua, deſſen Börſendifferenzen über eine Million Lire betragen ſollen. Die Differen⸗ zen wurden jedoch durch die Firma gedeckt. Hie Toulon— hie Marſeille! Zwiſchen zwei Apachenbanden von Marſeille und Toulon beſtand ſeit einiger Zeit eine heftige Fehde. Schließlich murde der Die beleidigenden Aeußerungen, die gegen Herrn Auguſt Reidel in Gau⸗Algesheim in dem Artikel„Redel oder Reimer, eine Chamäleonsgeſchichte“(Nr. 128 vom 6. November 1909) enthalten ſind, nehme ich mit Bedauern zurück. Bingener, Redakteur. Austrag des Zwiſtes durch einen regelrechten Kamp, an vorbeſtimmtem Platze beſchloſſen. Die Tou⸗ loner Bande nahm die Bahn und traf ſich mit den Mar⸗ ſeillern nachts nahe am Boulevard Rodochanachi. Sobald die beiden Parteien einander anſichtig wurden, eröffneten ſie ein heftiges Feuer und das Revolvergefecht dauerte ununterbrochen während zehn Minuten. Dazwiſchen kam es an einzelnen Punkten auch zum Nahkampf mit Dolch und Meſſer. Schließlich traten die Touloner den Rück⸗ zug an, unter Zurücklaſſung eines Toten und eines töd⸗ lich Verwundeten. Auf Seiten der Marſeiller ſollen auch Verluſte zu verzeichnen ſein. Allein aus guten Gründen brachten ſie ihre Opfer vor der Polizei in Sicherheit ** Feuer im Rennſtall. In den Ställen Sam Tu⸗ lons, des Oberſtaumeiſters Vanderbuts in Maiſon Laf⸗ itte bei Paris, brach Feuer aus. Wahrſcheinlich iſt es durch Selbſtentzündung von Stroh entſtanden. In weni⸗ gen Augenblicken war das reich mit Futtervorräten ge⸗ füllte Gebäude ein Opfer der Flammen geworden, die auch auf die benachbarten Ställe überzuſpringen drohten. Der Tätigkeit der Feuerwehr gelang es jedoch, des Bran⸗ des Herr zu werden, ſo daß die Nachbarſtälle, in denen zahlreiche teuere Rennpferde ſtanden, vor einer Kata⸗ ſtrophe bewahrt blieben. Ein Doppelgänger des Königs Alfons von Spanien lebt in Paris. Es iſt ein Journaliſt und genügt zurzeit ſeiner Militärpflicht. Vor einigen Jahren machte er ſich, wie man jetzt erzählt, gelegentlich eines Aufenthaltes des Königs von Spanien in Paris mit mehreren Kolle⸗ gen einer illuſtrierten Zeitung das Vergnügen, in einem prächtigen Automobil nach den Champs Elyſees zu fahren, wo er das Automobil verließ, um zu Fuß eine Promenade zu unternehmen. Von den Polizeibeamten wurden ihm, als hohem königlichen Gaſt, militäriſche Ehren zu teil, und er dankte auch gnädig für die ihm von den Paſſanten dargebrachten Huldigungen. Der wirk⸗ liche König amüſierte ſich köſtlich über den Spaß und Pa ſeinem Doppelgänger einen recht freundſchaftlichen rief. Cine Milliarde Heringe. Die Heringsfiſcher auf der Oſtküſte Schottlands, die Orkney⸗ und Shetland⸗ Inſelgruppe mit einbegriffen, haben in der Zeit vom Mai bis Ende Juli— laut Bericht des Fiſhery Board for Scotland— ungewöhnlich ausgiebige Fänge ge⸗ macht. Im ganzen ſind 1068 000„Crans“ zu ver⸗ zeichnen geweſen. Das bedeutet eine Ausbeute von 1068 Millionen Heringen im Verlauf des Vierteljahres. Cholerafurcht ruſſiſcher Bergarbeiter. Aus Furcht vor der Cholera haben 4070 Kohlenarbeiter die Kohlen⸗ gruben im Kreiſe Taganrog verlaſſen und ſich in ihre Heimat begeben. Alle Bemühungen, die Bewegung auf⸗ zuhalten. ſind erfolalos geblieben. ** Der Kaiſer und der Kutpswutige. Wahrend jeines letzten Aufenthalts in Swinemünde wurde der Kaiſer von einem allzu knipswütigen Photographenlehrling be⸗ läſtigt. Als der Kaiſer zwiſchen elf und zwölf Uhr vor⸗ mittags, nur von einigen Beamten in Zivil unauffällig begleitet, am Strande ſpazieren ging, ſtellte ſich einige Schritte vor ihm ein Photograph auf, um ihn zu photo⸗ graphieren. Die erſte Aufnahme ließ ſich der Kaiſer ge⸗ fallen. Als aber der junge Mann es zum zweitenmal verſuchte, eine Aufnahme zu machen, rief der Kaiſer den ihm folgenden Beamten zu:„Nehmen Sie dem Manne die Platten weg!“ Der Uebereifrige wurde zur Polizei ſiſtiert, wo er als ein Photographengehilfe Müller feſtgeſtellt wurde. Er iſt bei einer Berliner Pho⸗ tographenfirma angeſtellt, die am Swinemünder Strande ein Filialgeſchäft betreibt. Nach Aufnahme ſeiner Per⸗ ſonalien wurde er wieder entlaſſen. * Radunfall des Prinzen Heinrich der Niederlande. Prinzgemahl Heinrich der Niederlande ſtürzte mit ſeinem Fahrrad und zog ſich einen Schlüſſelbeinbruch zu. Der für die nächſte Zeit geplant geweſene Beſuch des Prinzen auf der Brüſſeler Ausſtellung iſt vorläufig verſchoben worden. ** Ueberfällig iſt der öſterreichiſche Dampfer„Kam⸗ pagnia“, der, von Brindiſi kommend, im Piräus erwartet wurde. Das Schiff erlitt kurz hinter der Inſel Hydra einen Schraubenbruch und ſandte ein Boot nach dem Inſelhafen um Hilfe. Der dortige Hafenkapitän teilte die Havarie dem Hafenkapitän vom Piräus mit, der ſofort einen Hilfsdampfer abſandte. Dieſer traf aber nicht mehr die„Kampagnia“ an, die ſeither verſchwunden iſt. Alle griechiſchen Häfen wurden verſtändigt. Der große Hut als Lebensretter. Eine Pariſer Dame hat dem Umſtande, daß ſie einen Hut a la„Luſtige Witwe“ auf der Lockenfriſur hatte, als ſie jüngſt einem abgedankten Liebhaber begegnete, ihre Leben zu danken. Der junge Mann hatte der Treuloſen Rache geſchworen und ihrem hübſchen Geſicht den Inhalt einer anſehn⸗ lichen Flaſche Vitriol zugedacht. Ein ſchnelles Sen⸗ ken des mit dem Hutungetüm geſchmückten Köpfchens im Augenblick der Gefahr hatte zur Folge, daß ſich die ätzende Flüſſigkeit über das Kunſtwerk der Putzmacherin ergoß und es total verdarb. Das Geſicht darunter aber blieb gänzlich verſchont. ** Die Schreckensherrſchaft der Terroriſten dauert in Rußland fort. In der Kreisſtadt Wlowlawek in Polen wurde der Polizeimeiſter, Hauptmann Nowikow⸗Sahrend während der Theatervorſtellung erſchoſſen. Der Atten⸗ täter entkam. * Flammentod einer Familie. In dem engen Hofe eines Warſchauer Fabrikgebäudes geriet ein Wagen, der mit Celluloid beladen war, auf unbekannte Weiſe ins Brand und das Celluloid explodierte. Die Flammen umarmten augenblicklich den hölzernen Seitenhausflügel des Gebäudes, wo die Wohnung des armen Tapezierers Fuchs liegt. Die ganze Familie kam in der Feuers⸗ brunſt um. Bisher wurden ſieben Leichen, darunter ſechs weibliche, aufgefunden. Zwei Kinder ſind tödlich ver⸗ letzt. Auch Pferde ſind verbrannt. ** Von der Flut des Ebro unterſpölt, ſind, nach einer Meldung aus Saragoſſa, in einem kleinen Dorf in der Nähe von Huesca ungefähr 50 Häuſer eingeſtürzt. Aus einem Seitenkanal des Ebro war Waſſer in ſie eingedrungen. * Zum Kapitel„Verbrecher und techniſcher Fort⸗ ſchritt“ wird im folgenden ein intereſſanter Beitrag ge liefert: Gegen ſieben Mitglieder der nordamerikaniſchen United Wireleß Co. iſt ein Haftbefehl erlaſſen worden. Bereits ſeit längerer Zeit ſchwebte gegen den Direktor C. C. Wilſon, den Vizepräſidenten W. A. Diboll, den Schatzmeiſter und den Generaldirektor eine Unterſuchung wegen betrügeriſchen Mißbrauchs der draht⸗ loſen Telegraphie Die Geſellſchaftsmitglieder be— trieben unlautere Börſengeſchäfte, wobei ſie ſich der draht⸗ loſen Telegraphie als Uebermittlerin der Kursnachrichten und Abſchlüſſe bedienten. Sechs der Angeklagten ſind mit einer zweitägigen Friſt wieder entlaſſen worden. Ge⸗ lingt es ihnen, in dieſer Zeit eine Kaution zu ſtellen, dann wird von ihrer Inhaftierung abgeſehen. Andern falls müſſen ſie bis zum Beginn ihres Prozeſſes in Unterſuchungshaft bleiben. * Eine Kreuzotternplage iſt im Fichtelgebirge auf⸗ getreten. Die Reptilien treten ſo maſſenhaft dort auf, daß z. B. die Patienten der Heilanſtalt Biſchofsgrün in kurzer Zeit über zweihundert Kreuzottern allein in einigen Waldblößen des ſüdweſtlichen Abhanges des Schneeberges getötet haben. Neben der braunen Kupfer- natter wird auch die ſogenannte Teufelsotter, eine ins Schwarze ſpielende Abart der Kreuzotter, dozt gefunden. * Zwei Dörfer eingeäſchert. Das Dorf Vittuone bei Magenta(Provinz Mailand) iſt durch eine Feuersbrunſt eingeäſchert worden. Sämtliche Einwohner, 2000 Men⸗ ſchen, ſind obdachlos. Einzelheiten über die Ur⸗ ſache des Brandes fehlen noch.— Das Dorf Spormaggi— ore im Monstal(Tirol) wurde durch Feuer größten⸗ teils zerſtört. Soweit bekannt iſt, ſind Perſonen nicht zu Schaden gekommen. Der Materialſchaden iſt indeſſen ſehr bedeutend. n Friedhefsſchändung und Straßenkampf in Rumä⸗ nien. In Fokſchani(Rumänien) kam es infolge Schän dung des jüdiſchen Friedhofs zu blutigen Straßenkämpfen. Sonntag früh wurden eine Anzahl Grabmäler des Friedhofs zerſtört vorgefunden. Leichen waren ausgegraben und die Schädel der Verſtorbenen in den umliegenden Straßen vor die Türen der Juden gelegt worden. Bald wurde der in der Nähe des Friedhofs woh— nende Weinhändler Straßel als Urheber der Schändung ermittelt. Zahlreiche Juden und chriſtliche Bewohner der Stadt zogen vor ſein Haus. Sie ſtürmten den Eingang, drangen die Treppe empor und wollten Straßel lynchen. Dieſer ſchoß auf die Eindringlinge und ver⸗ wundete mehrere von ihnen ſchwer. Als Polizei zum Schutz des Weinhändlers und ſeines Eigentums erſchien, mußte ſie von ihrer Waffe Gebrauch machen, um die wü⸗ tende Volksmenge zurückzudrängen. Es kam in den Stra⸗ ßen der Stadt zu einem regelrechten Kampf. Zahl⸗ reiche Verwundete mußten ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Die Polizei verhaftete über 50 Perſonen. ** Unglück auf einer Rutſchbahn. Bei einem Volksfeſt in Lyon gerieten infolge Unvorſichtigkeit eines Ange⸗ ſtellten mehrere Wagen einer ſogenannten ruſſiſchen Rutſchbahn in Kolliſion. Ein Wagen wurde umgeworfen und die Inſaſſen auf die Plattform geſchleu⸗ dert. Zwei Mädchen wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie nach dem Hoſpital gebracht werden mußten. * Unter den Rädern einer Lokomotive zerſtückelt. Als die 75 Jahre alte Witwe Wilhelmine Seelbinder aus Rathenow, die ſehr ſchwerhörig iſt, hinter der dortigen Gasanſtalt über die Gleiſe der Eiſenbahn ſchritt, hörte ſie nicht das Herannahen der Lokomotive. Sie wurde nieder⸗ geriſſen, unter die Maſchine gezogen und etwa 20 Meter mitgeſchleift. Der Körper wurde buchſtäblich in Stücke geriſſen und der Kopf zu einer unförmlichen Maſſe zer⸗ malmt * Vor den Augen der Ehefrau ertrunken. Der Rentier Werner Hartwig aus Berlin befand ſich mit ſeiner Frau und ſeinem Sohn in Joachimsthal zur Erholung. Am Montag hatte das Ehepaar ein Bad im Werbellinſee genommen. Während ſich die Frau am ſeichten Ufer auf⸗ hielt, ſchwamm Hartwig in den See hinein. Plötzlich wurde er von einem Krampfanfall heimgeſucht. Er ſtieß laute Hilferufe aus, mußte aber, da ihm die Frau nicht helfen konnte, ertrinken. Die Leiche konnte bis⸗ her noch nicht geborgen werden. * Ein ſchwerer Raub iſt am Dienstag morgen in Friedenau verübt worden. Als der Küſter der Hei⸗ landskirche dort aus dem Gotteshaus mit einem Beutel Geld nach dem Küſterbureau kehrte, fand er dort zwei junge Burſchen vor, die ſich unter der Vorſpiegelung dort eingefunden hatten, daß ſie dem Jünglingsverein beitreten wollten. Plötzlich ergriff einer der Burſchen eine Eiſenſtange, die ſie mitgebracht hatten, und ſchlug den Küſter nieder und entriß ihm den Beutel. Die Räuber entkamen zunächſt, wurden aber bald ergriffen. Es ſind 16 jährige Burſchen, die wahrſcheinlich von einem anderen angeſtiftet worden ſind. Der räuberiſche Ueberfall auf den Küſter war von den Tätern ſchon ſeit längerer Zeit geplant. Sie hatten urſprünglich beſtimmt, ihn ſchon am Montag auszuführen, wurden aber daran gehindert. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 6. Aug. — Kirchliche Nachrichten. Durch Biſchöfl. Dekret vom 4. Auguſt iſt Herr Kaplan Rieth zum Pfarrver⸗ walter von Heimersheim mit Wirkung vom 16. Auguſt ernannt worden. Sein Nachfolger iſt Herr Kaplan Sturn, ſeither Kaplan im Lehrlingshaus Mainz. — Theater in Viernheim.„Der Pariſer Taugenichts“ hat die franzöſiſchen Luſtſpieldichter Bayard und Vanderburch zu Verfaſſern und wurde dieſes Luſtſpiel in Paris ſelbſt nach ſeiner Erſtaufführung noch 463 Mal Abend für Abend wiederholt. Selten iſt eine ſo dank- bare Rolle in einem Stück geſchrieben worden, als den Schriftſetzerlehrling Louis, welcher am Sonntag Abend von der Benefictantin Roſa Sölch geſpielt wird. In Mann⸗ heim erzielte Fr. Solch mit dieſer Partie ſtets einen großen Erfolg und wer ſich am Sonntag einen echten Kunſtgenuß verſchaffen will, verſaͤume nicht, Fer. Sölch an ihrem Ehren⸗ abend einen Beſuch abzuſtatten, denn fuͤr die genußreichen Stunden, welche dieſelbe den Viernheimern ſchon bereitet hat, wäre ein ausverkauftes Haus der beſte Dank und Anerkennung für die Darbietungen dieſer vortrefflichen Künſtlerin. In Viernheim laute am Sonntag die Parole: Auf ins Theater zum Benefic von Roſa Sölch. Bemerken wollen wir noch, daß einige vortreffliche Bilder der Künſtlerin im Schaufenſter des Herrn Friſeurs Tann aus⸗ geſtellt ſind. 5 — Keine Getreidekörner und Aehren in den Mund nehmen! Bei der Getreideernte kommt es häufig vor, daß die Schnitter und Schnitterinnen und auch nicht ſelten Spaziergänger Aehren und Getreidekörner in den Mund nehmen und kauen. Den wenigſten iſt es jedoch bekannt, wie gefährlich dieſer Genuß werden kann. An dem trockenen Getreide haften nämlich der Aktino mycespilz, der Erreger der gefürchteten Strahlpilzkrankheit(Aktinomykoſe). Dieſer gelangt in die Schleimhaut des Mundes oder durch hohle Zähne in den Körper und ruft eine Vergiftung hervor. Am häufigſten graſſtert dieſe Krankheit auf dem Lande(Erntekrankheit). Al- ſo Vorſicht! Ein verblüffendes Rechenſpiel finden wir in den „Münch. N. N.“: Nimm die Zahl deiner lebenden Brüder und multipliziere ſie mit 2. Addiere 3. Multioliziere das Reſultat mit 5. Addiere die Zahl deiner lebenden Schweſtern. Multipliziere mit 10. Zähle die Zahl deiner verſtorbenen Ge- ſchwiſter hiuzu und ziehe 150 vom Reſultat ab. Die erſte Ziffer der reſultierenden Zahl ergibt deine lebenden Brüder, die mittlere deine lebenden Schweſtern und die letzte deine ver⸗ ſtorbenen Geſchwiſter. Wallſtadt, 6. Aug. Vom Blitze erſchlagen wurde heute Mittag um 1 Uhr eine 50 Jahre alte Frau. Dieſelbe befand ſich beim Bohnenbrechen in der Nähe des Bahnhofes. Der Mann glaubte ſeine Frau ſei zu Hauſe und machte ſich, als er ſie im Haufe nicht fand auf den Weg, wo er ſie zwiſchen den Bohnen tot vorfand. Gottesdienſt⸗ Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Sonntag, den 7. Auguſt bis einſchl. Hamſtag, den 13. Auguſt In der neuen Kirche am Sonntag: 1/7 Uhr hl. Meſſe und Austeilung der hl. Kommunion. ½8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht; darauf Verſammlung der Jünglings⸗ Sodalität. In der alten Kirche: Morgens ½ 10 Uhr Kinder meſſe. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 6 Uhr 1. S.-A. für Georg Knapp 4. ½7 Uhr beſt. S.⸗A. für Mathias Kuhn. Dienſtag: 6 Uhr 2., ½7 Uhr 3. S.⸗A. für Gg. Knapp 4. Mittwoch: /6 Uhr 1. S.-A. für Adam Mandel 9 7¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Georg Binninger 2., Ehefrau Joſepha geb. Bauer, Söhne Franz u. Johann. Donnerſtag: 6 Uhr 2., ½7 Uhr 3. S. A. für Adam Mandel 9. Freitag: 6 Uhr beſt. J.-G. für Johann Heckmann 3. ½7 Uhr beſt. S.⸗A. für Friedrich Bauer, ledig 7 Sohn Peter und Angehörige. Samſtag: 6 Uhr beſt. J.-G. für Joſ. Val. Roos, Eltern Schwiegereltern und Anverwandte. ½7 Uhr beſt. S.⸗A. für Ph. Winkenbach 2., Ehefrau Marg. geb. Sax, beiderſ. Eltern u. Anverwandte. Am Montag iſt bei den Engl. Fräulein und am Mittwoch bet den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Dienſtag: ½6 Uhr geſt. S.-A. für Georg Kintſcherf und Ehefrau Agnes. Dounerſtag: /26 Uhr geſt. S.⸗A. für Wilhelm Roos, Ehefrau Marg. geb. Hofmann, Sohn Nik. und Eltern. Freitag: ½6 Uhr geſt. S.-A. für Joh. Philipp Winkler, beide Ehefrauen Wilhelmine geb. Winkler u. Katharina geb. Heinz, Kinder: Barbara, Xaver und Karl. Samftag: ½6 Uhr geſt. S.⸗A. für Franz Weidner, Ehe⸗ frau Marg. geb. Niebler, Enkel: Michael, Margaretha und Anna Maria Weidner. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für die Schüler des Herrn Lehrers Müller. Verkündete: 1. Georg Benz 4. und Maria Magd. Eufinger L2tenmal. 2. Heinrich Schmitt, S. v. f Heinrich Schmitt u. ſ. Ehe⸗ frau Barb. geb. Fleiſchmann und Maria Haas, T. v. Franz Haas u. ſ. Ehefrau Kath. geb. Neff Itenmal. Pfarramtliche Mitteilung(Nachdruch verboten.) Hleidensloffen, Damen- u. Hinder-Honfehlion, Baumwollwaren, Hula, Weibiuaoren u. Woſche Gardinen, Teppiche und Bellen. Billige Hreise! Gute Bedlionung/ ö Monnheim Louis Landauer, Byheſteſir. O J. J. Stele Binqong 90 Soson-Meuhejlen * Gerichts aal. Ein Schmugglerprozeß fand vor der Strafkammer in Nürn berg ſtatt. Angeklagt war der wegen Schmug⸗ gelns bereits mehrfach vorbeſtrafte Müller Karl Schmidt von Schnellenzipf. Die Anklage ging dahin: Sch. hatte in Gemeinſchaft mit ſeiner Schweſter, die ſich ſeinerzeit der Beſtrafung durch die Flucht entzog, an verſchiedenen Tagen Süßſtoff eingeſchmuggelt. Bei' dem Schmuggel ſind wahrſcheinlich auch noch mehrere andere Perſonen beteiligt geweſen. Sch. wurde ſchuldig befunden, ſich in ſechs Fällen gegen das Süßſtoffgeſetz vergangen zu haben, ferner der Ueberſchreitung der Ausführungsbeſtimmun⸗ gen des mit Oeſterreich-Ungarn abgeſchloſſenen Zollkar⸗ tells vom 19. Juli 1895 in drei Fällen. Die Straf⸗ kammer verurteilte Sch. wegen eines Falles zu andert⸗ halb Jahren Gefängnis und 750 Mark Geldſtrafe, für die anderen Fälle zu 625 Mark Geldbuße eventuell 35 Tage Gefängnis, dann zu 2750 Mark Geldbuße eventuell 50 Tage Gefängnis und ſchließlich zu 4200 Mark Geldſtrafe eventuell ſechs Monate Gefängnis. Außer⸗ dem wurde die Einziehung des in Nürnberg und Baſel beſchlagnahmten Süßſtoffes beſchloſſen. Marktbericht. — Seckenheim, 3. Auguſt. Der geſtrige Schweine- markt war mit 111 Stück Milchſchweinen befahren, welche alle zum Preiſe von 18—28 Mk. pro Paar verkauft wurden. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Bekanntmachung. Betr.: Das Faſelweſen der Gemeinde Viernheim. Die Gemeinde Viernheim beabſichtigt 4 Ziegenböcke an⸗ zuſchaffen. Beſitzer ſolcher Tiere, welche dieſelben abzugeben ge⸗ denken, wollen ſich bis längſtens 13. d. Mis. bei uns melden. Betr: Vergebung von Bauarbeiten. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß die zur Verlegung des gemeinheitlichen Bockſtalles erfordei⸗ lichen Maurer-, Steinmetz, Zimmer-, Schloſſer⸗, Spengler⸗ und Glaſerarbeiten in öffentlicher Submiſſion vergeben werden. Ferner gelangen zur öffentlichen Vergebung die zur her⸗ richtung des Baubüros und des Wachtlokals erforderlichen Weißbinder⸗ und Tapezierarbeiten. Die Angebotsunterlagen können im Baubüro(Rathaus) eingeſehen und gegen Erſtattung des Selbſtkoſtenpreiſes be- zogen werden. Angebote ſind verſchloſſen, poſtfrei und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, bis zum Montag, den 8. Anguſt I. Is., vormittags 10 Uhr bei uns einzureichen, woſelbſt die Eröffnung unter Beiſein etwa erſchienener Bewerber erfolgt. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Vlernheim, den 6. Auguſt 1910. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Betr.: Rezeßbaufonds der Gemeinde Viernheim; hier die Anmeldung von Bauten zur Rezeßbauvergütung. Alle diejenigen Ortsbürger, welche Anſprüche an Bau- und Reparaturholz reſp. Vergütung dafür pro 1910 zu er⸗ heben gedenken, wollen ihre Anmeldungen davon vom 1. bis 15. Auguſt auf der Großh. Bürgermeiſterei dahler machen und bei den vorkommenden Neubauten auch zugleich die Plane über dieſe Bauten überreichen. Ebenſo ſind auch alle diejenigen Bauten pp. nochmals zur Vergütung anzumelden, von welchen im Laufe des Jahres Anzeige gemacht wurde, für welche aber, weil nicht zur rich⸗ tigen Zeit angemeldet, eine Vergütung bis jetzt nicht gewährt werden konnte. Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß für Bauten keine Vergütungen gewährt werden können, welche nicht rechtzeitig zur Anmeldung gekommen ſind, und daß die in der Anmeldung ſäumigen Bürger ſich die eiwa daraus her⸗ vorgehenden Nachteile ſelbſt zuzuſchreiben haben. Viernheim, den 26. Juli 1910. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein Beſonders vorteilhafte Offerte! n. Terre Der geehrten hieſtgen Einwohnerſchaft mache hierdurch die höfliche Mitteilung, daß ich von heute ab Herreuſtiefel in jeder gewünſchten Form Chevreaur ſowie Boxcalf per Paar Mk. 10.—, Damenſtiefel Chevreaux u. Boxcalf per Paar Mk. 9.— in bekannt beſter Ausführung liefere. Ferner mache darauf auf⸗ merkſam, daß ich zu ſämtlichen Arbeiten reſp. zu Sohlen und Fleck von mir präpariertes waſſerdichtes Leder verwende zu früheren billigſten Preiſen. Wer mit dieſen Sohlen einen Verſuch gemacht hat, wird keine onderen mehr wünſchen. Herren-Sohlen u. Fleck Mk. 2.70 genäht Mk. Damen-„„„ 65 Kinder nach der Größe. Diejenigen, welche waſſerdichte Sohlen haben wollen, müſſen einen Tag Zeit laſſen zum präparteren des Leders. Da ich die mir gegebene Arbeit ſelbſt aus⸗ führe, ſollte es niemand verſäumen, der billigen Preiſe wegen, ſeine Schuhe bei mir machen zu laſſen. Bei Verarbettang nur beſten Leders, wird doch noch bedeu⸗ tend Geld geſpart. 2.80 „ 1.7 7 17. 80 August Noll Schuhmachermeiſter, Rathausſtraße. . ĩðVu n 1— —ü—f x—ũ6ä ü— ͤͤ-—ä— 13 —— l 1 I-U. Ring- ggggaggggg d dd dd n n mid 1 0.. 71 8 8 F 78 Fussballklub Allemannia zd * Enn Viernheim enn 41 llebungs Abend. 8 1 Viernheim. 78 onen III ELILILILIIILIIIITLLL— 2 75 48 nser Klu Sent„ I N 1 A See cee euer 2 0 7. 5 1900, 8. 8 72 . I A Ne 1 N III Sportskollegen erwarte 4 8 4 P iNLADbuNe I Stiftungs Test kt⸗ 8 2 713* 718 zu dem am Sonntag, 7. August 1010 stattfindenden 8) Hütel Hütel 78 welches nüt Wettlauf, Staffetten- 4 uße— N lauf und Fussballwettspiel verbun- N 200 1 0— f Kaufen 4 den ist.— Auf dem Festplatze 19880 N 1 II Schneider dahier finden sämtliche Wett- a. Stiftungs⸗ est Sie Ihre J 8 kämpfe statt. 2 — f— 11 N 5 e. N m. auf dem schön hergerichteten Festplatze Affi Strohhüte N Fest-Programm: 78 i in den Gemeinde-Tannen(Tivolie). Flzuüte 18 l. wle be ab: r 15 1 5 90 J N 2. wohler hr: Wettlauf— 7 un N 8 3 1 5 eee, ur e Programm: 72— ee ber Euter sse des Pa N 15 N 6. 5 95 55.. 3 N 5 i. 1 5 f fanahelger,, drferg dr., ene end I 1 Vormittags um 11 Uhr: Beginn des Preisschlessens N 2 82„ kee e bea 5 N Neg.„ ee. 2 2. Achmi tags 15 eginn er OkKälwett- 0 auf lem Festplatze; D 5 5 Ii 8. e ce bree auf dem Ii 0 Mittags 12 Uhr: Empfang der auswärtigen Schützen: l. R. Zeumer n 7 2 Nachmittags 3 Uhr: Abmarsch vom vereins-Loxal eee 5 nach dem Festplatze: eee ee eee, eee ee J Faseibst: Grosses Instrumental- und Vokal-Konzert bebe. I e e e . Sowie brosses Preisschiessen. Fraiskegeln s en der Sinn u abe I 5. faupbelustigung r J 0 aul einer der Neuzeit entsprechend ge- Effe) een Leer Wen Y ee eee 1 hauten Kegelbahn Untl Bockstechen. 1 i Poerkauf nur gegen bar, Ii h sind von Donnerstag ab im Ile 1 f 8 2. r mn deshalb besonders leistungs- J Schaufenster des Herrn Oskar Schäfer 8 NI 1 Den Siegern im Preisschiessen, Preiskegeln und Aae e HHecc eee ‚ο Bockstechen sind schr wertyolle Gegenstände zuge- 21 Matren! r 5 dacht, dieselben sind auf dem Festplatze auspestell b eee N Zu diesem Feste laden wir Freunde und Gönner höfl. ein— Täglich 75 10 Mete 2 ae. ohne Mahnkoſten bezahlt werden. 5 Der Vorstand. weißen Käs A 10 e— Viuttaalien Geſcha-: 822822 ö u 1 NB. Bei ungünstiger Witterung findet die Festlichkeit im Frau Müller 0 Lokal statt. Weinheimerſtr. 60 8 48 8 18 8 5— 2 guterhaltene bana 4 MSN MA! ee 1 Nee 4 e l Einem verehrl. Publikum von Viern⸗ heim und Umgebung bringe ich meine Lohn- Kutscherei in empfehlende Erinnerung. Alfred Lublin. Theater un Viernheim! im Saale„z. gold. Karpfen“ des Herrn Herbert.. am morgigen Sonntag Sonntag, den 7. August, abends 8½ Uhr 177) ͤ ᷣͤᷣ T . 4 a 5 vor dem Festplatze Gute Bedienung! Solide Preiſel Benefice für ftosa Söfch v. Colloseumtheater l. Mannheim. am Staatsbahnhof ein- 0 4 1 Anton Fischer N 1 A denz b Ecke Ernſt-Ludwigſtraße. getroffen. Dies meiner 2 ä— 8 gesamten werten Kund- Oder General und Straßenjunge. Lustspiel in 4 Akten v. Dr. C. Töpfer. Billete zu ermässigten Preisen sind bis Sonntag Abend 7 Unr zu haben bei H. Friseur Tann u. im goldnen Karpfen. I. Pl. 70 Pfg., II. Pl. 40 Pfg., III. Pl. 25. schaft zur gefl. Nach- richt mit der Bitte um freundlichen Besuch. ü 100 0 1 5 8 r e n 11 0 7 1 8 f 0 Waſchen doch ja nichts anderes zu mit u. ohne Lackkappe M. 8.50 so lange Vorrat reicht. nehmen als Flammer's Seife und ochachtend Seifenpulver. Sie habe alles aus. 5 probiert und verwende nun nichts. V. Hook J. 0 5 . 8 8 s 0 8 5 Frisch eingetroffen: 0 f 0 2 2 Ein grosser Posten Dieſer Brief l. Cheneabt-Bamen-Schnür-Sſfefe 5 0 f Ur ü 0 Welter enen,. Abeäshe Daus, jedes Paar Mk. 4.50 9 . e 2 9 Ne Ecke Rathaus- und Waſſerſtraße. 5 5 J frauen längſt wiſſen. Ihre alte er⸗ 4 I 3 Tante n Bus, 8 enen fenen Schnur Slisfel PPP OSS Oe früher Hermann Fuchs( F.„ Inventur- Ausverkauf. Wohnhaus : M 2, 6 Mannheim Kunststr. am Paradeplatz NM 2, 6:: N u Acker* e eee eee 0 E nebſt 1 3 Weit herabgesetzte Preise dd ee dn Lauptag gene) 7* 2* N U tweidacker A Kleiderstoffe Aussteuer-Artikel Gardinen A 555 90 Für Bräute und zur Ergänzung für den Haushalt Stores U Johannes Bugert 5. 2 ganz ausserordentliche Gelegenheit! H 160 St 4 Spezereihandlung. f 8. rüher 1.05 bis 1.85 l 1 e eee. 9 Einfarbige Stoffe: Bettdamaste 130 em. br. 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A 1 N.. bee Ae; Jakob Froschauer l. f UE B 0 N 9 1 gestern abend 11 Uhr plötzlich, jedoch wohl- vorbereitet durch einen christlichen Lebens- 5 Seemeilen Wehr ſtatt wandel, im 77. Lebensjahre zu sich in ein 60 Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. besseres Jenseits abzurufen. f letzte Ehrenb i. 5 5 77 1910. Signal 8 Uhr. Das Kommando. Um stille Teilnahme und ein Gebet für g Die tieftrauernd Hinterbliebenen. e eee Die tieftrauernd Hinterbliebenen. 1 5 . 1 Vsitenltarien VIERNHEIM, den 6. August 1910. 2 N 2 2 2* Die Beerdigung findet Sonntag, den 7. ds. ge . Fußballklub Allemannia Viernheim. und Hlüclivunsclaltarten Mts., nachmittags nach der Andacht statt. in Tamſtag, den 6. August, abends 8 Uhr im liefert schnellstens n g Lokal„Zum grünen Baum“. 5 Bingener J n 1 5 5 m Zusammenkunft. Suchdruchterei, Rathaussirasse 19. Turn 7 Genoſſenſchaft„Germania“. 1. Einteilung des Feſtzuges, 1 90 2. Ausgabe der Mützen Heute Samſtag Abend findet nach der Turn- 1. Gaben der Mitglieder zur Verlosung, 7 4 Beſprechung wegen des „Verſchiedenes. 2424/0 M 1 tiftungsfeſtes der„Allemannia“ ſtatt, wozu ſaͤmt⸗ Vollzähliges Erſcheinen erwartet Fußballklub„Sodalität Viernheim. liche Mitglieder, welche an dem Feſte teilnehmen, zu erſcheinen Der 1. Vorſitzende. 5 Heute Abend 9 Uhr haben. Der Vorſtand. 7 U 2 I 1. 7 1 8 52 Zusammenkunft—„Ruhm. 1 Sdwetgrkale. 0 im Lokal zwecks Beſprechung dringend er 3 Friſche Butter U. Eier. l 77 2 e 1 vollzähliges empfiehlt zu billigſten Preiſen —Erſcheinen wird gebeten. 5 Ecke Ernſt⸗Ludwig⸗ Der Vorſtand. Anton Fiſcher 5— 8 Schützen⸗Geſellſchaft Viernheim. Samſtag abend halb 9 Uhr f Mitglieder⸗Verſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung wird um vollz. Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand.