— 8 2 Viernhei Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: mer Amtsblatt 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn durch die Poſt Ml. 1.14 vierteljährlich. 4 der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Perbreitechle und geleſenle Zeikung am ſieſtgen Platze daher befles und eiger Viernheimer Nachrichten. Anzeigenpreis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗ Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. cer r. 20. ſpirfungspolltes Inſertions- Organ. Cenründet 1884. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Nr. 91. 57. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands in Augsburg. Die Tage der 57. Generalverſammlung der Katholiken ſind in unmittelbarer Nähe gerückt. Je ſchneller die Zeit enteilte, deſto mannigfaltiger und intenſiver geſtaltete ſich die Arbeit. Der Vorſtand des Lokalkomitees hat in einer Menge Sitzungen Rats gepflogen über Mittel und Wege zur Löſung der wichtigſten Vorbereitungsaufgaben und ſich zugleich die Förderung der Hauptkommiſſionsar⸗ beiten angelegen ſein laſſen. Die einzelnen Kommiſſionen, die die verſchiedenen Vorarbeiten übernahmen, haben alles getan, um den an ſie geſtellten Anforderungen gerecht zu werden. Wenn auch noch manches zu erledigen iſt, ſo kann man doch der Freude Ausdruck geben, daß die Hauptarbeit getan iſt, ſo daß auch der heurige Katholiken⸗ tag glanzvoll zu werden verſpricht. Was am meiſten ins Auge fällt, das eigentliche Heim der Verſammlung, die Feſthalle, iſt in ihrem Bau be⸗ reits ſo weit vorangeſchritten, daß die Fertigſtellung der— ſelben unmittelbar bevorſteht. Am 1. Auguſt fand eine Sitzung des Geſamt⸗ lokalkomitees ſtatt, in der die Vorſitzenden der ein⸗ zelnen Feſtausſchüſſe über die vorbereitenden Arbeiten für die 57 Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands in Augsburg Bericht erſtatteten. Da die Tätigkeit der Kommiſſionen mehr interner Natur iſt, tritt ihr Wirken weniger zu Tage. Es muß aber offen geſagt werden, daß eine Unſumme Arbeit geleiſtet worden iſt. Die Red⸗ nerkommiſſion hat längſt die Auswahl der The⸗ mata und die Wahl der Redner ſowohl für die Haupt⸗ verſammlungen wie für die Nebenverſammlungen ge⸗ troffen und iſt zurzeit mit der Sichtung der Anträge be⸗ ſchäftigt. Die Preßkommiſſion hat eine ſtattliche Zahl von Aufrufen und ſonſtigen wichtigen Mitteilungen über die Vorbereitungen zum Katholikentag an 420 katho⸗ liſche Blätter Deutſchlands und Oeſterreichs herausge- geben, die eifrig abgedruckt wurden. Neben dieſer Propa⸗ gandatätigkeit ſorgte die Kommiſſion für Herausgabe eines Führers durch Augsburg, für Feſtpoſtkarten, erledigte die Vorarbeiten für das zehn Mal erſcheinende Feſt⸗ blatt, für Herausgabe eines Gedenkblattes mit den Por⸗ träts der Präſidenten, der Vorſitzenden der Kommiſſionen, der Biſchöfe und anderer hervorragender kirchlicher Wür⸗ denträger, ſowie für den ſtenographiſchen Bericht, Dank der außerordentlich rührigen Tätigkeit der Anmel⸗ dungs⸗ und Wohnungskommiſſion hat die Woh⸗ nungsfrage eine glückliche und zufriedenſtellende Löſung gefunden. Wohnungen ſtehen nunmehr in großer An⸗ zahl zur Verfügung, dank dem liebenswürdigen Entgegen⸗ kommen aller Bevölkerungsſchichten. Gerade auf die Ar⸗ beitskraft der drei letztgenannten Kommiſſionen wird Samſtag, den 13. Auguſt 1910. ——— 26. Jahrgang. immer noch ſehr viel geſündigt, da, wie die Erfahrung beweiſt, ſehr viele Teilnehmer ſich erſt ſpät anmelden und dadurch die Arbeitslaſt beſonders in den letzten Tagen vor der Verſammlung ſich in faſt nicht zu bewältigen⸗ der Weiſe häuft⸗ Allerdings iſt es gar manchem Katho⸗ liken erſt in letzter Stunde möglich, über ſein Kommen definitiv zu entſcheiden. Aber auch manchen gibt es, der aus reiner Bequemlichkeit es unterläßt, die Kom⸗ miſſion von ſeinem Eintreffen zu verſtändigen⸗ An dieſe Herren und Damen ſei die Bitte gerichtet, durch früh⸗ zeitige Anmeldung der Kommiſſion die Arbeit in etwas zu erleichtern. Nur ſo iſt auch die ſichere Gewähr dafür gegeben, daß beſondere Wünſche des einzelnen berückſichtigt werden. Die Finanzkommiſſion hat bis jetzt 4638 Karten für ſtändige Mitglieder ausgegeben. Seit der Breslauer Generalverſammlung wurden 930 neue ſtändige Mitglieder gewonnen, eine erfreuliche Tatſache. Für den Garantiefonds wurden insgeſamt rund 135000 Mark ge⸗ zeichnet. Die Begrüßungs⸗ und Ordnungskom⸗ miſſion hat Vorſorge getroffen, daß der zu erwartende Maſſenverkehr in ſchönſter Weiſe ſich abwickelt⸗ Die Be⸗ wältigung des Verkehrs am Feſtzugsſonntag werden neben den fahrplanmäßigen Zügen 25 Sonderzüge aus allen Teilen Bayerns und Württembergs übernehmen. Zu be⸗ merken iſt, daß der zuerſt geplante Paſſionsſpiel⸗Sonder⸗ zug wegen geringen Entgegenkommens ſeitens der Spiel⸗ leitung in Oberammergau vorausſichtlich leider nicht zu ſtande kommt⸗ Die Feſtkommiſſion, deren Aufgabe es iſt, für die geſellige Unterhaltung der Teilnehmer während der ſitzungsfreien Zeit zu ſorgen, hat für den 24. Auguſt ein Gartenfeſt im Stadtgarten und für den 25. Auguſt das Feſteſſen im Goldenen Saale des Rat⸗ hauſes ins Auge gefaßt, damit nach anſtrengender, ern⸗ ſter Arbeit auch der Frohſinn zu ſeinen Rechten kommt. Die Feſtzugskommiſſion hat eine außerordentlich erfreuliche Tätigkeit entfaltet. Der Feſtzug wird weit über 600 Vereine mit rund 26 000 Teilnehmern um⸗ faſſen; 520 Fahnen ſind angemeldet, 42 Muſik⸗ und 12 Tambour⸗Korps werden im Zuge marſchieren. Die Altarkommiſſion hat die weiteſtgehenden Anord⸗ nungen vorgeſehen, daß die geiſtlichen Herren täglich die heilige Meſſe leſen können. Die hochw. Pfarrämter haben 100 Altäre zur Verfügung geſtellt. Nur mögen die noch ausſtändigen Anmeldungen baldtunlichſt betätigt werden, da verſpäteten Wünſchen vielleicht ſonſt 117 mehr entſprochen werden kann. Am Dienstag, 23. Augüſt, vormittags 7 Uhr, findet eine Männer⸗Wallfahrt ſtatt. Alle dieſe Maßnahmen geben die ſichere Garantie, daß auch die 57, Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands eine würdige Nachfolgerin ihrer großen Vor⸗ gängerinnen wird, nach innen und außen. Tammany Hall. Anläßlich des ſoeben verübten Attentats auf den Bürgermeiſter von Newvork, Gaynor, taucht in der Preſſe — 2. b.— allenthalben das Wort Tammany Hall auf- Was iſt Tammany Hall? Tammany Hall iſt eine politiſche Clique, die ſeit jeher, wenn auch mit gelegentlichen Unterbrechun⸗ gen, die größte Stadt der Union, Newyork, verwaltet hat und die den Namen ihres Verſammlungslokals als Organiſationsnamen angenommen hat⸗ Recht intereſſante Ausführungen über dieſe Tammany Hall und ihre Be⸗ ziehungen macht Günther Thomas in einem Artikel des „Tag“. Danach ſtanden an der Spitze von Tammany Hall während der letzten 20 Jahre überaus dunkle Ehren⸗ männer; ihr jetziger Leiter oder„Boß“ iſt Joe Murphy, Die ſtädtiſche Verwaltung Newyorks iſt lange in ſolchen Händen geweſen. Zuweilen riß auch der ſonſt ſehr ge⸗ duldigen Bevölkerung Newyorks der Geduldsfaden, und ſie jagte bei einer Kommunalwahl die ganze Geſellſchaft zum Teufel. Leider aber dauerte es nicht lange, bis dieſe wieder im Sattel ſaß, da die Reformelemente regel⸗ mäßig ſchwere Fehler machten, und weil die Organiſation Tammanhs ſehr viel feſter war und iſt als die loſe, für einen Augenblickserfolg hergeſtellte Organiſation der Gegner. Aber immerhin mußten in ſolchen Zeiten des Interregnums die Brotgänger Tammanys den Schmacht⸗ riemen recht eng ziehen, und ihr Haß richtete ſich natür⸗ 5 gegen die jeweiligen Machthaber, die ſie verdrängt atten. Ganz ähnlich iſt die Situation heute⸗ Vor einem Jahr war die Bevölkerung Newyorks einmal wieder zu der Einſicht gekommen, daß das Maß der Sünden Tammanys übervoll war. Murphy und ſeine Gefolgſchaft ſahen das ein und griffen zu dem alten Mittel, an die Spitze ihrer Kandidatenliſte einen Mann zu ſtellen, der ſie ſelbſt, trotzdem oder richtiger weil er aufrichtiger, überzeugter Demokrat iſt und dieſe angeblich demokratiſche Geſellſchaft als einen Pfahl im Fleiſche der Partei betrachtet, lange und bitter bekämpft hatte. Sie hofften, der Suprem Court Richter Gaynor würde als Bürgermeiſterkandidat im ſtande ſein, die Tammany⸗Kandidaten für die anderen ſtädtiſchen Aemter mit durchzuſchleppen und ſo die„Pa⸗ tronage“, wie der andere Ausdruck lautet, zu retten Aber es kam anders. Die Newyorker waren gründlich aufgewacht und wählten zwar Gahnor mit großer Mehr⸗ heit zum Bürgermeiſter, aber für den Reſt durchweg die gegneriſchen Kandidaten. Nun hoffte Tammany noch, daß der neue Bürgermeiſter ſich wenigſtens einigermaßen dankbar erweiſen und Tammany ein paar fette Brocken zukommen laſſen würde: Auch darin hatte ſich die Geſell⸗ ſchaft getäuſcht. Mayor Gaynor merzte rückſichtslos das korrupte Gelichter aus, und in Tammany Hall herrſchte Heulen und Zähneklappern⸗ Der Attentäter mit dem echt iriſchen Namen Gal⸗ lagher— die Tammanhy Hall ſetzt ſich aus lauter ein⸗ gewanderten Iren zuſammen— war einer der unterſten aus der Gefolgſchaft Tammanys und war von ſeinem neuen Departementschef— natürlich nicht vom Bürger⸗ meiſter ſelbſt, der davon ſchwerlich etwas wußte— wegen Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 861(Nachdruck verboten.) Frau Ballini kam ihr im Vorſaal entgegen— Lolas Ge⸗ ſpräch mit dem Unbekannten da draußen hatte ſie ein wenig be⸗ unrubigt. Lola ſah ſie bittend an. „Liebe Frau Ballini, würden Sie mir geſtatten, einen Augen⸗ blick in Ibre Wohnung einzutreten?“ fragte ſie.„Oder iſt Ihr Gatte zu Hauſe?“ „Nein, er kommt erſt mittags aus dem Zirkus zurück.“ „Dann erlauben Sie, daß ich in Ihrer Wohnung eine kurze Unterredung mit dieſem Herrn habe— ich werde Sie nicht lange ſtören.“ Frau Ballini öffnete ohne ein Wort des Erſtaunens die Tür zu ihrem Wohnzimmer und ſagte mit dem Takt, den die einfache Frau aus ihrem guten Herzen ſchöpfte:„Sie ſtören durchaus nicht— es iſt kein Menſch außer mir in der Wohnung, und ich habe in der Küche zu tun!“ „Bitte, treten Sie hier ein, Herr von Bergen“, ſagte das Mädchen ruhig. Dann wandte ſie ſich mit halblauter Stimme an Frau Ballini:„Haben Sie vielen Dank, und wenn Georg Radeck in dieſer Zeit kommen und nach mir fragen ſollte, weiſen Sie ihn bitte gleichfalls herein!“ Sie trat in das Zimmer und zog die Tür hinter ſich zu. Es war ein ſebr alltäglich, ja ſpießbürgerlich möbliertes Gemach — es hatte garnichts von einem„Künſtlerheim“, wie Direktor Ballini oft klagend ſagte. Nur ein paar Pferdebilder und ein großer Lorbeerkranz mit mächtiger, roter Schleife, der über dem Sofa hing, erinnerten allenfalls an den Beruf des Beſitzers. Dafür ſah es peinlich ſauber und ordentlich in dem kleinen Simmer aus. Bergens glühendſter Wunſch war erfüllt— er war allein mit Lola Aſtier— nein, nicht mit Lola Aſtier— der Name der Schulreiterin ſollte aus ſeinem Gedächtnis verbannt werden— könnte er ihn nur aus der Erinnerung der Menſchen auslöſchen! Die vier Jahre auslöſchen, die ſeit dem Tode ihres Vaters ver⸗ gangen waren! Denn er fühlte deutlich— auch in dieſem Augenblicke, wo ihn nach qualvoll verbrachter Nacht heißtzeſte Sehnſucht noch einmal zu ihr geführt hatte— daß er ſelbſt dieſe vier Jahre nie— nie würde überwinden und vergeſſen können. Er hatte nicht gewagt, ihr Haus zu betreten— er hatte nur halb unbewußt, von peinlicher Unruhe getrieben, die Schritte bierher gelenkt. Aber als er ſie nun plötzlich vor ſich ſah— aus der Kirche heimkehrend— das ſüße Geſicht voll Andacht und Frieden— da flammte das Bewußtſein ſeiner Liebe jäh in ihm empor, und die verzweifelnde Angſt, ſie für immer zu verlieren, gab ihm den Mut, ſie anzureden. Er trat mit leidenſchaftlicher Gebärde auf ſie zu und wollte ihre Hände ergreifen und an ſich ziehen. Aber das Mädchen wich vor ihm zurück und ſchüttelte abwehrend das ſchöne Haupt. „Nicht ſo! Herr von Bergen!“ ſagte ſie mit ruhigem Ernſte. „Verſuchen Sie nicht, ſich mir zu nähern, wenn Sie wollen, daß ich Sie anhören ſoll. Sie nannten mich vorhin bei meinem wirklichen Namen— wer hat Ihnen geſagt—?“ Bergen war erbleichend zurückgetreten.„Ihr Bruder, ſobald Sie ſeine Wohnung verlaſſen hatten“, ſagte er tonlos.—„O Leonore, was für ein blöder Tor bin ich geweſen! Welche Qualen habe ich um Sie gelitten, als ich an Ihnen zweifeln mußte! Und nun iſt alles nicht wahr geweſen— dies nicht und das andere auch nicht— und Ihr geliebtes Bild ſteht wieder rein vor meinen Augen, vor meiner Seele——“ „Welches andere iſt auch nicht wahr geweſen?“ „Was die giftigen Zungen im Klub da von Ihnen geſagt hatten—“ „Das haben Sie auch geglaubt?“ fragte das Mädchen langjam. Groß, ernſt, forſchend ſah ſietzu ihm hinüber— mit demſelben durchdringenden, grübelnden Blick, mit dem ſie geſtern Georg Radeck gefragt:„Sie mißtrauten mir nie? Keinen Augenblick?“ „Können Sie das nicht verſtehen und entſchuldigen?“ fragte Bergen in böchſter Erregung.„Ihr Beruf— Ihre Lebens⸗ ſtellung, die Sie ſo häufig, auf ſo ganz andere Weiſe mit Männern in Berührung bringt, wie ein Mädchen in weniger exponierter Lage—— Freilich Sie! Sie! Sie ſtehen ſo hoch über all den anderen— 4 „Wenn aber die gemeine Verleumdung ihr Haupt erhebt, ſo zerſtört Sie Ihnen das feſte, klare Bewußtſein davon!“ unter⸗ brach ihn Lola; zum erſtenmal an dieſem Vormittage klang eine leichte Bitterkeit, etwas wie verborgenes Weh, aus ihrer ſanften Stimme.„Jeder geſchwätzige Neuigkeitskrämer, jeder boshafte Lügner vermag es Ihnen zu rauben—— „Zu rauben nicht, Leonore— aber mich im tiefſten Herzen unſäglich zu peinigen mit quälenden Zweifeln— ja, das vermag die Welt, ihre Meinung, ihr Geſchwätz— ich geſtehe offen meine Schwäche! Und iſt nicht dieſe grenzenloſe, qualvolle Ciferſucht, dies wahnſinnige Mißtrauen, was mich, wider meinen Willen überkommt, ein Zeichen meiner leidenſchaftlichen Liebe zu Ihnen?“ „Liebe? Iſt das wirklich Liebe?“ ſagte Lola ſinnend, mit gedämpfter Stimme. Und dann richtete ſie ſich hoch auf und ſah ihn feſt an:„Liebe iſt der Inbegriff, die Verkörperung höchſten Vertrauens! Sie haben das Weſen echter Liebe nicht richtig erfaßt, Herr von Bergen——“ 4 Er ſah ſie flehend an.„Leonore!— Iſt es nicht Liebe, tiefſte, innigſte Liebe, wenn ich Ihnen alles zum Opfer bringe, was bisher den Grundzug meines Weſens, meines Charakters ausmachte— meine Anſichten— meine Grundſätze— einen Teil meiner Stellung in der Welt— das alles erachte ich für nichts, wenn Sie— mein werden wollen— l'“ (Schluß folgt.) Unzuverläſſigkeit und Trunkenheit im ſtädtiſchen Dienſt fortgejagt worden. Unter ſeinen Genoſſen von demſelben Kaliber hörte er natürlich nur wütendes Schimpfen auf den Mann, der ſich ſo undankbar gegen die heiligen Hallen Tammanys erwieſen hatte. Die Wut fraß ſich tiefer, und ſchließlich ſetzte ſich der Entſchluß feſt, Rache zu nehmen, wozu ſich der edle Gallagher noch etwas Mut antrinken mußte. Das iſt das Attentat und der Attentäter. Das iſt aber auch der Boden, auf dem beide gediehen ſind. Politiſche Nundſchau. J Berlin, 11. Auguſt. — Der Kaiſer trifft am Dienstag nachmittag 2 Uhr vom Truppenübungsbplatz Mainz zu eintägigem Be⸗ ſuche auf Schloß Friedrichshof ein. — Prinz Eitel Friedrichmit Gemahlin be⸗ ſuchten im ſtrengſten Inkognito die Brüſſeler Ausſtellung und ſprachen dem deutſchen Reichskommiſſar ihre vollſte Anerkennung aus für das prachtvolle Gelingen der deut⸗ ſchen Abteilung der Ausſtellung. — Der„Weltkongreß für freies Chriſten⸗ tum und religiöſen Fortſchritt“ hat am Mitt⸗ woch in Berlin ſeine Tagung beendet— * Die Bürgermeiſterei Friedberg )( Kaiſer und Zar. iedl worden, daß das ruſſiſche iſt offiziell verſtändigt Kaiſerpaar ſowie kurze Zeit vorausſichtlich auch der deutſche Kaiſer Gäſte der Stadt Friedberg ſein werden. (1) Noch ein Ketzer. Der ehemalige proteſtantiſche Pfarrer Göhre, der ſozialdemokratiſche Reichstagskan⸗ didat in Zſchopau⸗Marienberg, hat in einer ſozialdemo⸗ kratiſchen Wählerverſammlung erklärt, daß er zwar im Reichstage gegen das Budget ſtimmen werde, daß er aber in Baden und Württemberg dafür ge⸗ ſtimmt haben würde⸗ :: Nachklänge zur Erhöhung der Zivilliſte. Die ver⸗ antwortlichen Redakteure der ſozialdemokratiſchen„Kö⸗ nigsberger Volkszeitung“ und des ebenfalls ſozialdemokra⸗ tiſchen„Landboten“, Marckwald und Linde, wurden wegen Beleidigung der Prinzen des könig⸗ lichen Hauſes, begangen durch Leitartikel über die Erhöhung der Zivilliſte, zu vier Monaten bezw. ſechs Wochen Gefängnis verurteilt. (1) Hinaus mit ihnen! Den Ausſchluß der badiſchen Budgetbewilliger aus der Partei fordert der ſozialdemo⸗ kratiſche Zentralverein für den 1. und 2. ſchleswig⸗hol⸗ ſteiniſchen Wahlkreis durch die Annahme folgender Re⸗ ſolution:„Die Generalverſammlung erwartet, daß die badiſche Landtagsfraktion den Beſchluß, ſich bei der ſilber⸗ nen Hochzeit des Großherzogpaares vertreten zu laſſen, rückgängig macht⸗ Sollte die badiſche Landtagsfraktion dieſen Erwartungen nicht entſprechen, dann möge der Mag⸗ deburger Parteitag einen Beſchluß dahingehend faſſen, daß eine klare Scheidung zwiſchen bürgerlichem Parla⸗ mentarismus und ſozialdemokratiſcher Taktik und Prin⸗ zivien gezogen wird und alle Helfershelfer des bürger⸗ lichen Staates dahin verwieſen werden, wohin ſie ihrem ganzen politiſchen Denken und Handeln nach gehören: ins bürgerliche Lager.“— Die ſozialdemokratiſche Kreiskonferenz für Lennep⸗Mettmann hat einſtimmig die Budgetbewilliger aufgefordert, ihre Mandatenieder⸗ zulegen. Der ſozialdemokratiſche Kreiswahlverein für Stralſund⸗Rügen erwartet, daß der Parteitag ausſpricht, daß durch Wiederholung gleichartiger Kundgebungen die betreffenden Genoſſen ſich außerhalb der Partei ſtellen.— In Magdeburg wird's heiter werden! Parlamentariſches. 9 Ein ſchöner Sieg des Centrums. Am Mittwoch fanden im Wahlkreiſe Allenſtein⸗Röſſel, deſſen bis⸗ heriger Vertreter im Abgeordnetenhauſe Amtsgerichtsrat Grichel geſtorben iſt, die Wahlmännererſatzwahlen ſtatt. Faſt ausnahmslos wurden Wahlmänner der Centrums partei gewählt, ſo daß die Wahl des Erz⸗ prieſters Romahn in Röſſel geſichert erſcheint⸗ Heer und Marine. 5 Schießwerſuche auf Ballons. Am Rügenwalder Strand finden gegenwärtig unter der Leitung des Majors Groß Ballon⸗Schießübungen ſtatt. Zu dieſem Zwecke Sberannergan und ſtine Paſſionsſpielt. Eine Reiſeſkizze von Bans Mayr, Hauptlehrer. II. Mein erſter Gang war nach dem Wohnungsbuͤro. Was ich bei dem beiſpielsloſen Menſchenandrang geahnt, erfüllte ſich: In ganz Oberammergau war keine Wohnung mehr zu bekommen, obwohl es über 5000 Fremdenbet ten verfügt. Sämtliche Billete waren für die andern Tags ſtattfindende Hauptvorſtellung vergriffen, doch wurde mir mit Beſtimmtheit verſichert, daß Tags darauf, alſo am Donnerſtag, ein unver⸗ kürzte Nachſpiel ſtattfände, wozu aber erſt am Mittwoch Karten zu haben ſeien. Was blieb mir anders übrig, als vorerſt Oberammergau den Rücken zu kehren und in einem Nachbarsorte auf die Wohnungsſuche zu gehen. Es wurde mir Ettal empfohlen, das vielbeſungene Ettal mit ſeinem be. rühmten Benediktinerkloſter. Dorthin lenkte ich alſo meine Schritte. Es war ein prächtiger Abendſpaziergang. Der Weg nach Ettal iſt eine echte Gebirgsſtraße im vollſten Sinne des Wortes: Links ſchroffe, abbröckelnde Felſenwände, in der Tiefe rechts ein wildſchäumender Gebirgsbach. Ständiges Wagengeraſſel, Pferdegetrabe und Tuten von luftverpeſtenden Autos oder„Teufelskarr'n“, wie der Alpler ſagt, übertönte das Toſen des wilden Bergwaſſers. Man hatte fortwährend auf ſeine armen Knochen Bedacht zu nehmen, wollte man nicht Gefahr laufen, von einem der Fuhrwerke angerempelt zu werden. Nach einſtündiger Wanderung war Ettal erreicht. Auf grünem Wieſenplane, hingelehnt an einen Gebirgswald, erhebt ſich weit über das traute Alpendörflein das umfang⸗ reiche Benediktinerkloſter, mit ſeiner herrlichen Kirche, einem gewaltigen Kuppelbau. Dem Kloſter gegenüber befindet ſich die an einen Laien verpachtete Kloſterwirtſchaft, eines der be⸗ ſuchteſten Gaſthäuſer der Ammergauer Gegend. Hier fand ich glücklicherweiſe Unterkunft.„Das letzte Dachſtäberl, das noch frei ſei“, ließ mich der freundliche Wirt wiſſen,„wenn ich damit zufrieden ſein wolle, ſei's ihm recht.“ Es hätte Imo am Strand eine Anzahl Geſchütze der Garde-Feld⸗ Artillerie aufgefahren. Die Ballons, nach denen ge⸗ ſchoſſen wird, werden von dem Kreuzer„Undine“ ge⸗ ſtellt. Bisher hatten die Uebungen unter der Ungunſt der Witterung zu leiden, ſeit Dienstag aber herrſcht beſſeres Wetter, worauf die Uebungen ihren Fortgang nahmen. Es wurden hierbei glänzende Reſultate erzielt. Ein vom Kreuzer„Undine“ weit ins Meer hin⸗ aus geſchleppter Ballon wurde bald durch einige Schüſſe heruntergeholt. Ein anderer großer Ballon iſt durch ein in dem Ballon explodiertes Geſchoß auf dem Meere ver⸗ brannt⸗ An den Ballon⸗Schießübungen nimmt auch ein Vertreter der Firma Krupp in Eſſen teil. Man nimmt deshalb an, daß es ſich um Schießverſuche von Geſchützen handelt, die beſonders für Ballon-Bekämpfung eingerichtet ſind. f Kirche und Schule. 1 Profeſſor Schrörs aus Bonn hat den an ihn ergangenen Ruf an die katholiſch⸗theologiſche Fakultät der Univerſität Breslau, der„Schleſ. Volksztg.“ zu⸗ folge, abgelehnt⸗ Wegen des auf Montag fallenden Maria Himmelfahrts⸗Feſtes wird die nächſte Nummer d. Bl. am Mittwoch, den 17. d. Mts. herausgegeben. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 13. Aug. „Drei goldene Prieſter⸗Jubiläen. Am morgigen Sonntag iſt es drei geiſtlichen Herren unſerer Diözeſe ver⸗ gönnt, die 50. Wiederkehr ihres Primiztages feſtlich begehen zu können. Es find dies die hochw. Herren Joh. Baptiſt Heſch, Dekan und geiſtl. Rat in Nieder-Olm, Joſ. Kempf, Parrer in Finthen und Ant. Kuhn, geiſtl. Rat und Dekan in Bürſtadt.— Herr Pfarrer Joſ. Kempf iſt bekanntlich ein Viernheimer Kind, Bruder des Herrn Gemeinderats Franz Wilh. Kempf.— Wir kommen in einer ſpateren Nr. auf den Lebensgang des hochw. Prieſterjubilars zurück.— Zum morgigen Jubelfeſte auch unſeren herzlichen Glückwunſch! — Dem Verſchönerungs- und Verkehrsverein ſind nunmehr 22 Vereine als korporative Mitglieder mit Jahresbeiträgen von 3 bis 5 Mark beigetreten, ein hocher⸗ freulicher Beweis, wie ſehr die gemeinnützigen Beſtrebungen desſelben gewürdigt werden. Der Beitritt verſchledener noch ausſtehender Vereine iſt ſo gut wie geſichert. Es wire ſehr zu begrüßen, und für die Bemühungen des Vorſtandes ein reger Anſporn, wenn der Verſchönerungs- und Verkehrsverein recht bald ſämtliche Ortsvereine umfaſſen wuͤrde. Die edle Sache verdiente es. Auch kann bei einem Mindeſtjahresbeitrag von 3 Mark von einer beſonderen Vereinsbelaſtung nicht die Rede ſein. Viel Wenig gibt aber ein Viel und der Verein hat in der Tat viel Mittel nötig, um ſeine ſchönen Beſtreb⸗ ungen ausführen zu können. Sollen doch noch im Laufe des kommenden Herbſtes umfangreiche Pflanzungen zur Ver ſchönerung Viernheims ausgeführt werden, die einen Koſten⸗ aufwand von mindeſtens 500 Mk. verurſachen. — Aus der Schule. Zur Zeit findet in ſämtlichen Elementarklaſſen eine eingehende ſchulärztliche Unterſuchung der Kinder auf Ernährung, Reinlichkeit, Hautkrankheiten, Mund, Zähne⸗, Rachen⸗, Augen⸗ und Ohrenbeſchaffenheit etc.ſtatt. Die diesbezügl. Wahrnehmungen gehen den Eltern in verſchl. Cuverte zu.— Die Schulverwalterin Frl. Emilie König aus Illenſtadt wurde eine defintive Lehrerſtelle an der hieſigen Ge; meindeſchule übertragen.— Schulverwalterin Frl. K. Bern⸗ bach wurde nach Bürſtadt verſetzt.— Der Urlaub der er⸗ krankten Lehrerin Frl. Gräff iſt um ¼ Jabr verlängert.— Für den beurlaubten Herrn Lehrer Schröder wurde Frl. Martha Maſchmann aus Bretzenheim als Schulgehilfin ernannt. — Meiſter-Prüfung. An den vor einigen Tagen in Darmſtadt abgehaltenen Meiſter- Prüfungen nahm Herr Joſef Kempf, Sohn des Sattlermelſters Frz. Wilh. Kempf, von hier teil. Wie wir hören, beſtand der Prüfling mit Auszeichnung. Unſern herzlichen Gluͤckwunſch!— Demnächſt findet in Bensheim wieder ein Vorkurs für Meiſter⸗Kandidaten ſtatt. Handwerker, die ſich ſpäter der Meiſter Prüfung zu unterziehen gedenken, können Naͤheres über den Vorkurs in Bensheim bei Herrn Joſ. Kempf erfahren; derſelbe giebt bereitwilligſt jede gewünſchte Auskunft. *Die Spätzüge Viernheim ab 10 Uhr, Mannheim ab 1118 uhr fallen wegen geringer Beteiligung an Samſtagen wieder aus. Dieſelben verkehren alſo nur noch Sonntags und Donnerſtags. — Theater in Viernheim. Die Aufführung der Wiener Geſangspoſſe„Wiener Blut“ Benefice für Herrn Joſef Sölch am Sonntag, den 14. Auguſt dürfte eine der glanzvollſten der Salſon werden, denn in Bezug auf Originalität und witzigem Inhalt ſucht das Stück ſeines Gleichen. Herr Sölch, welcher uns ſchon ſo manche vergnügte Stunde bereitet hat, wir erinnern nur an den Schuſterlehrling Auguſt, wird uns am Sonntag wieder durch ſeinen köſtlichen Humor erfreuen, ebenſo Fr. Sölch in der Partie der Wiener Näherin. Um aber dem Publikum am Sonntag nicht nur dramatische, ſondern auch muſikaliſche Genüſſe zu bieten, iſt das Künſtler Quartett von der Hochſchule für Muſik in Mannheim zur Mitwirkung gewonnen worden. Wie uns die Direktlon mittelt, beginnen die Muſikvorträge punkt 1/9 Uhr und die Theatervorſtellung 5/9 Uhr, es liegt alſo im Intereſſe der Zuschauer pünktlich zu erſcheinen. Den Beſuch dieſer Beneficevorſtellung für Herrn Joſef Sölch koͤnnen wir beſtens empfehlen. — Eine Warnung vor Bürgſchaften erläßt der Bürgermeiſter von Hattersheim durch eine Bekanntmachung, die er am Rathaus angeſchlagen hat. Die Warnung, die übrigens ſehr angebracht und überall beachtet werden darf, wurde durch einen Spezialfall veranlaßt. Es heißt darin u. a.: Der Bürge iſt genau ſo haftbar für die Schuld wie der eigentliche Schuldner. Wenn der Schuldner nicht zahlt, ſo muß der Bürge zahlen. Der Bürge kann auch in der Regel nicht kündigen. Wer eine Bürgſchaft eingeht, muß ſich auch die Folgen über⸗ legen und jederzeit wiſſen, daß er auch eventuell zahlen muß. Daher iſt es ratſam, vor Eingehen ſolcher Pflichten den Gemeinde⸗ vorſtand unter wahrer Darlegung aller Tatſachen um Auskunft darüber zu bitten, ob mit der Bürgſchaft ernſte Gefahren ver⸗ bunden ſind. Will man eine Bürgſchaft nicht ablehnen, ſo ſollte man mindeſtens verlangen, daß der Schuldner den Bürgen in einer beſtimmten Weiſe ſicherſtellt. Das kann und muß man verlangen, wenn nicht eine Bürgſchaft ganz und gar unbedenklich iſt. Den Grund- und Gebäudebeſttzern aber iſt dringend zu empfehlen, vorhandene Privatſchulden durch Hypotheken zu regeln; das iſt der Ordnung des Kredits wegen weit beſſer, als an ſo und ſo viel Stellen Schuldſcheine teuer verzinſen zu müſſen. Aus Nah und Fern. — Mannheim, 12. Auguſt. Eine Liebestragödie mit tötlichem Ausgang ereignete ſich in Mannheim. Die le⸗ dige 25 jährige Schneiderin Käthchen Horneff aus Lud⸗ wigshafen hatte mit dem 23 Jahre alten Schloſſer Roman Grupp ein Verhältnis. Grupp entwendete nun dem Vater des Mädchens ſechzig Mark und hatte deshalb das Mädchen in ſeine Wohnung beſtellt, um mit ihr die Sache zu beſprechen Als die Horneff antwortete, ihr Vater werde klagbar gegen ihn vorgehen, verſuchte Grupp, dem Mäd⸗ chen den Hals abzuſchneiden. Er brachte der Horneff jedoch nur unbedeutende Verletzungen bei. Als Grupp die Horneff bluten ſah, zog er einen Revolver und ſchoß ſich eine Kugel in die rechte Schläfe, was ſeinen ſo⸗ fortigen Tod zur Folge hatte. Die Horneff wurde ins Krankenhaus gebracht. — Mannheim, 12. Auguſt. Dem„Mannheimer Ge⸗ neralanzeiger“ wird aus Kleinlaufenburg geſchrieben: Hier iſt ein Mann zu Grabe getragen worden, der zu den ſchwerſten Leuten des Landes gehörte, nämlich der Metz⸗ germeiſter Fröhlich. Fröhlich war ſo dick, daß er ſeit Jahren keine Eiſenbahn benutzen konnte, weil es ibm —————ẽ— draußen nicht plötzlich zu„plätſchern“ brauchen, unter der Haustüre hätten ſich keine Leidensgenoſſen zu zeigen brauchen mit demſelben Begehr, ich hätte ohnedies ſofort zugeſagt. Und ſo wurde mir denn mein Dachkäfig angewieſen. Was man doch ſo genügſam ſein kann,— wenn's ſein muß! Für das etwas beſcheidene Nachtquartier in der„Juchhöh“ fand ich unten in der Wirtſchaft reichliche Entſchädigung: Famoſen „Kloſterſtoff“, vorzügliche Küche, freundlichſte Bedienung, an- regende Unterhaltung und was für ein Lehrer- Portemonnaie nicht zuletzt in die Wagſchale fällt— ſehr civile Preiſe. Ich war alſo in keine„Fremdenfalle“ geraten, wie Dichter Heyſe die modernen Hotels nennt. Von dem überaus liebenswürdi⸗ gen Wirte holte ich mir etwas Auskunft ein über die Ge⸗ ſchichte des impoſanten Benediktinerkloſters. Was ich von dem ſehr beleſenen Manne über die Gründung des berühmten Kloſters vernahm, erregte mein höchſtes Intereſſe und ich glaube nicht, den verehrten Leſer zu langweilen, wenn ich in Kü ze wiedergebe, was der biedere Kloſterwirt ſeinen Gaͤſten zu erzählen wußte: Es war im Jahre 1328. Der jedem Schulkinde aus der Geſchichte bekannte deutſche Kaiſer Ludwig der Bayer hatte in Italien heiße Kämpfe ausgefochten. Das Volk jubelte ihm nach ſeinen glänzenden Erfolgen zu und er wurde in der St. Peterskirche zu Rom zum Kaiſer gekrönt. Aber bald wandte ſich ſein Glück. Ein widriges Ereignis nach dem andern traf ihn in fremdem Lande. Krankheit und Geld⸗ not trat ein und jene, die zuerſt Hoſſiana gerufen, riefen nunmehr Verderben über die Deutſchen. Das alte Lied! Heute:„Hoſſiania!“ Morgen:„Kreuzige ihn!“ Schrittweiſe wich der Kaiſer zurück; er weilte mit wenigen Getreuen in der Nähe von Mailand, das ihm die Tore verſchloſſen hatte, in dem ſtillen Kloſter St. Viktor. So weit hiſtoriſch. Nun ſetzt die Sage ein: Wie der Kaiſer eines Tages recht mutlos über die Vergänglichkeit irdiſchen Glückes nochdachte, wie er ſchon ver- zagte, ob er ſeine liebe deutiſche Heimat jemals wiederſehen werde, da erſchien ihm durch die verſchloſſene Türe elne ehr. würdige Greiſengeſtalt, ein Madonnabild aus Marmor auf dem Arme. Und der Greis verſprach ihm ſichere Rückkehr, wenn er dies Bildnis mit ſich nehmen und im Tale Ammer⸗ gau ein Kloſter gruͤnden werde, wo das Bild eine bleibende Stätte fände. Freudig gelobte Ludwig, dies zu tun, um ſo freudiger, als er ja im Ammergau ſeine ſchönſten Jagdgründe hatte, die er ſo oft im Jahre als eifriger Weidmann durch⸗ ſtreifte. Während er das Bildnis zu Händen nahm und auf⸗ merkſam betrachtete, war auf einmal die Greiſengeſtalt ver⸗ ſchwunden. Ihm ſelbſt aber pochte das Herz von froher Zu⸗ verſicht, die italleniſchen Verhältniſſe beſſerten ſich und ohne e Gefahren und Zwiſchenfälle ging die Heimkehr von atten. Angekommen in ſeinem Erblande, gedachte der Kaiſer vor allem ſeiner gelobten Pflicht. Durch den Ammergauer Wald reitead, ſuchte er die Scholle für den künftigen Bau. Da ſinkt auf einmal ſein Streitroß unter einer mächtigen Tanne dreimal in die Kniee und iſt nicht mehr vorwärts zu bringen. Das war für den glaubenstreuen Kaiſer ein wunder⸗ bares Wahrzeichen des Himmels. Eine Jägerhütte ward einſt⸗ weilen im Walde errichtet, bis im Frühjahr 1330 der Kaiſer ſelbſt den Grundſtein legte, und ſchon nach 2 Jahren war das Kloſter und das damit verbundene Ritterſtift wohnlich beſtellt. Die mächtige Kuppel der Kirche aber liegt heute noch über jenem Punkt, wo einſt die grüne Tanne geſtanden hatte. Das war alſo der Anlaß zur Gründung des Kloſters Ettal. Schon von Jugend auf war ich für ſchöne Sagen und Legenden ſehr empfaͤnglich und ſo ſah ich denn am andern Morgen das ſagenumwobene Kloſter mit ganz andern Augen an. Es hatte für mich durch die ſchlichte Erzählung des Wirtes eine Art Weihe erhalten. Von Ettal aus zogs mich nach Garmiſch und Parten⸗ kirchen, den beiden größten und ſchönſten Marktflecken der bayeriſchen Alpenwelt. Eine Stunde ſtändig fallender holperiger Weg durch einen ſchattigen Gebirgswald nach Oberau, von — 8„35 ee 9585858.....—— icht Kube 11 nig Leiche zum 8 lich 40 3 einſat ſpreche nulbe gerniß zur Et bbend in der glacf übt und bechlf ſthzte geben iu sd 1. 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Intereſſieren dürften auch Fröh⸗ lichs Kleidermaße. Zu einer Hoſe bedurfte er 2 Meter 40 Zentimeter, zu einer Weſte 60 Zentimeter, zu einem einfachen Joppenanzug ſchon 5 Meter Stoff. Dement⸗ ſprechend war auch ſein Bett und ſein Lehnſtuhl. — Mannheim, 12. Aug. Seit etwa acht Tagen wurde die 16 Jahre alte Tochter des Werkmeiſters Otto Haaſe vermißt. Das etwas kränkliche Kind war von der Mutter zur Erholung in den Loutſenpark geſchickt worden. Geſtern abend hat man das Mädchen in der Nähe der Schwimmſchule in der Stefanienpromenade als Leiche aus dem Rhein gezogen. — Mörlenbach, 11. Aug. Ein bedauerlicher Un- glücksfall ereignete ſich vorgeſtern beim Dreſchen. Der ewa 28jährige V. Schmitt, Bruder des hieſigen Dreſchereibeſitzers und Maſchinenbeſitzers, war mit dem Aufmachen der Garben beſchäftigt. Jedenfalls bekam er einen Schwindelanfall und ſtürzte von der Maſchine herab, ſodaß er längere Zeit, ohne Lebenszeichen von ſich zu geben, liegen blieb. Er wurde ſofort in ſeine Wohnung verbracht und ärztliche Hilfe herbeigerufen. — Vor einigen Tagen ging durch mehrere Zeitungen die Nach⸗ richt, daß der auf Beſuch bei ſeinen Eltern weilende Steuer⸗ aufſeher Elſenhauer überfallen und blutig geſchlagen worden ſei. Dieſe Sache iſt etwas übertrieben. Von Blutigſchlagen iſt nichts bekannt. Der Unhold hatte ſchon mehrere Jahre ab- gebüßt. Eiſenhauer war früher an der Zellenſtrafanſtalt in Butzbach Aufſeher. Jedenfalls hat der Wüſtling ſchon damals auf Rache geſonnen und ſie jetzt ausführen wollen, was aber nicht ganz gelungen iſt. — Leutershauſen, 12. Aug. Maria Himmelfahrt, das Hauptfeſt der hieſigen Wallfahrt, wird nächſten Montag feierlich begangen. Die Kommunionmeſſe iſt mit Rückſicht auf die Pilger, welche von Viernheim, Weinheim etc. mit der Neben⸗ bahn hierherkommen, um 7.15 Uhr. Der Hauptgottesdienſt mit Predigt, Prozeſſion und levitlertem Hochamt iſt um halb 10 Uhr. Nachmittags beginnt der Gottesdienſt, reſp. die Predigt um halb 3 Uhr. Beichtgelegenheit geben am Sonntag nachmittag nach dem Gottesdienſt und am Feiertag ſelbſt, mor⸗ gens von 5 Uhr an mehrere Herren. Die Predigten hält dies- mal der hochw. Herr P. Schirle aus dem Redemptoriſten- Kloſter in Biſchenberg im Elſaß. Da der Tag dieſes Jahr ſo günſtig fällt und da bei dem endlich eingetretenen gunſtigen Wetter die Ernte dieſe Woche zu Ende geht, ſo iſt auf einen ſtarken Beſuch zu rechnen. — Lindenfels, 12. Aug. Wie wir berichteten, war der Landwirt Georg Schnorr hier vor einigen Wochen unter einen Wagen geraten und hatte ſchwere innere Verletzungen erlitten. An dieſen iſt der Bedauernswerte nun erlegen. Er ſtand im 33. Lebensjahre und hinterläßt eine Frau mit drei kleinen Kindern. — Oppenheim, 12. Aug. Zum Hubert'ſchen Kon⸗ kurs iſt zu melden, daß ſich nun die wirtſchaftlichen Folgen der Rieſenunterſchlagungen des Notars bemerkbar machen. Es iſt der Hilfsaktion, die vorbereitet werden ſollte, nicht gelungen, den Zuſammenbruch verſchiedener Geſchäfte zu verhindern, eine Reihe von Konkurſen iſt unvermeidlich — Biebesheim, 12. Aug. Noch jetzt ſind etwa 3000 Morgen Acker- und Wieſenland überflutet. Die Ernte iſt auf dieſer Fläche vollſtändig verichtet. + Lahr, 12. Aug. Das Zjährige Söhnchen eines Landwirts, das noch in ſeinem Bettchen lag, verſchaffte ſich, als die Mutter das Zimmer verlaſſen hatte, um, da ſie das Kind noch ſchlafend wähnte, zu waſchen, die auf dem Nachttiſch ſtehenden Zuͤndhölzer und ſpielte damit. Die Hölzchen entzündeten ſich, das arme Kind war ſofort in Flammen gehüllt und ehe die entſetzte Mutter ihrem Kinde zu Hilfe eilen konnte, war dieſes am Oberkörper und im Geſicht ſchwer verbrannt. da aus für 20 Pfg. Eiſenbahnfahrt, und die beiden inter⸗ nationalen Alpen-Luftkurorte waren erreicht. Ich ſage die beiden, denn ſie grenzen dicht aneinander, ein würdiges Zwillingspaar. Trotz ihres unverkennbaren ländlichen Charakters machen die beiden Alpenorte einen überaus vor⸗ nehmen Eindruck. Insbeſondere iſt es das jährlich von Tau⸗ ſenden beſuchte Partenkirchen, deſſen überaus maleriſches Bild gehoben wird durch einen langgezogenen Villenkranz, hingelegt an den Hang eines üppigen Bergwaldes. Und alle die reizenden Villen ſind dem wohltuenden Geſamtbild angepaßt. Keine Protzenvilla dazwiſchen, die ſtörend wirkte! Ein ein⸗ ladendes Bild, wenn man es im goldenen Sonnenglanze auf ſich wirken laſſen kann. Allerlei Wuͤnſche tauchen im Herzen des Beſchauers auf, die der Leſer leicht erraten kann. Auf dem Wege nach Partenkirchen, zwiſchen Ettal und Oberau, kam ich an verſchiedenen„Marteln“ vorbei, die meiſt in recht nativer Weiſe das jähe Ende irgend eines braven Alplers bekundeten. Eines erregte meine beſondere Aufmerkſamkeit. Aus der Inſchrift desſelben entnahm ich das intereſſante Faktum, daß das„Marterl“ zum Gedächtnis an jenen Steinmetz errichtet ſei, der hier 1875 ein Opfer ſeines Berufes wurde, als man mit 32 Pferden jene koloſſale Kreuzigungsgruppe uͤber die Höße brachte, welche König Ludwig II. den Oberammergauern zum Geſchenk gemacht. Die Figur des Johannes ſtürzte dabei herab und tötete 2 Menſchen. Jene Kreuzigungsgruppe, der Stolz der Oberammergauer, iſt 20 Minuten vor dem Paſſtons dorfe auf einer Anhoͤhe weithin ſichtbar. Von Partenkirchen gings noch an demſelben Nachmittag in einem Poſtauto wieder zurück nach Oberammergau. Meine erſte Automobilreiſe! Eine herrliche Fahrt mit ſtändig wechſelnden, Herz und Auge erfreuenden Alpenbildern! Meine Reiſegefährten waren größtenteils Engländer. Einer derſelben kauderwelſchte ein gebrochenes Deutſch, das an Sprachrichtig⸗ keit und Lückenhaftigkeit meinem Engliſch gleichkam, das ich aus einem früheren Studium noch gerettet. Doch reichten ſein Engliſch und bischen Deutſch und mein Deutſch und bischen Engliſch vollſtaͤndig aus, um uns gegenſeitig zu ver⸗ ſtehen und uns über unſere gegenſeitigen Sprachkünſte köſtlich zu amüſteren.(Fortſetzung folgt.) — Frankfurt a. M., 12. Auguſt. Das Training für den Ueberlandflug Frankfurt⸗Mainz⸗ Mannheim hat auf dem Griesheimer Felde begonnen. Als Erſter flog Lochner, der frühere Automobiliſt, auf einem Euler⸗Apparat. Außer ihm haben ſich bis jetzt gemeldet Jeannin, Mumm, von Goriſſen, Wiencziers, Tiedemann und zwei Piloten der Berliner Wright⸗Ge⸗ ſellſchaft, deren Namen noch nicht genannt ſind. Wahr⸗ ſcheinlich wird auch Euler ſtarten.— An der Veran⸗ ſtaltung des Ueberlandfluges hat ſich nun auch die Stadt Mannheim durch Gewährung eines namhaften Zuſchuſſes zu den Preiſen beteiligt. — Gonſenheim, 12. Auguſt. Die Schießerei bei den Schießſtänden von Gonſenheim hat ſich nach Mitteilung von authentiſcher Seite folgendermaßen zugetragen: Der militäriſche Beamte, dem die Beaufſichtigung der Schieß⸗ ſtände obliegt, und der auch da wohnt, hörte am Sonntag⸗ abend etwa 10 Uhr 25 in unmittelbarer Nähe einen ſchar⸗ fen Schuß aus einem Militärgewehr fallen. Er trat ſofort aus ſeiner Wohnung und rief nach dem Poſten, Musketier Sabel, bekam jedoch keine Antwort. Der Be⸗ amte wartete, bis die Wache abgelöſt wurde, machte dieſer von ſeiner Wahrnehmung Mitteilung, worauf der Platz mit Laternen abgeſucht wurde. Da gewahrte man Sabel, wie er mit dem Gewehr in der Hand fortwährend herum⸗ lief und ſchrie:„Dort liegt er, er iſt tot!“ So⸗ fort warfen ſich die Leute auf den Poſten, der ſich wie raſend gebärdete, und erſt ſechs Mann gelang es, ihn zu bändigen. Das abgenommene Gewehr wurde ſofort unterſucht. Es ergab ſich, daß ein Schuß ab gefeuert und das Gewehr noch geſpannt und entſichert war. Die Leute ſchwebten alſo in der größten Lebensgefahr. Sabel war demnach plötzlich irrſinnig geworden und hatte ſich in ſeiner Phantaſie bedroht gefühlt, worauf er ſchoß. Von anderer Seite wurde kein Schuß abgegeben. Der Bedauernswerte wurde in das Lazarett gebracht, wo ihm die Zwangsjacke angelegt werden mußte. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Von einem Bienenſchwarm totgeſtochen wurde die Witwe Knipper in Bietlenheim im Unterelſaß. Auf dem Flugfelde von Johannisthal bei Berlin ſtürzte der Wrightpilot Heim aus 80 Meter Höhe ab. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung und Quetſchungen, Der Telegraphenbeamte Wilhelm Gutſchner aus Bres⸗ lau wurde mit ſeiner jungen Frau in einem Bonner Hotel morgens in ſeinem Zimmer erſchoſſen aufgefunden— Wie aus Großwardein gemeldet wird, iſt in Poſalak der 98 jährige berühmte Zigeunerprimas Abris Berkes von ſeinem Enkel Johann Berkes erſtochen worden; Der Mörder iſt flüchtig. Baronin Vaughan, die morganatiſche Gemahlin des verſtorbenen Königs Leopold von Belgien, beabſichtigt, ſich mit dem Verwalter ihres Schloſſes Balincourt zu ver⸗ heiraten. a Auf dem Kölner Hauptbahnhof ſtießen zwei Leer- züge zuſammen. Sechs Wagen wurden beſchädigt, Per⸗ ſonen find nicht verunglückt. Verantwortlich für die Redaktion: Wil helm Bingener, Biernheim Gottesdienſt⸗Oronung der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Honntag, den 14. Auguſt bis einſchl. Hamſtag, den Purramtliche Mitteilung 20. Auguſt(Nachdruck verboten.) In der neuen Kirche am Sonntag: ½7 Uhr hl. Meſſe und Austellung der hl. Kommunion. 1/8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 7/210 Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Chriſtenlehre fuͤr die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht; nach der Andacht Gelegenheit zur hl. Beicht bis gegen 6 Uhr. In der alten Kirche: Morgens ½10 Uhr Kinder meſſe. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Maria Himmelfahrt. Gottesdienſt wie an Sonntagen. 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. 2 Uhr Vesper, darauf Verſammlung der Mitglieder des 3. Ordens. In der neuen Kirche an Werktagen: Dieuſtag: 6 uhr 1., ½7 uhr 2. S.-A. für Jak. Froschauer. Mittwoch: 6 Uhr 1., ½7 Uhr 2. S.-A. für A. Maria Buſalt geb. Winkenbach. Donnerſtag: 6 Uhr 3. S.⸗A. für Jakob Froſchauer. ½7 Uhr 3. S.⸗A. für Anna Maria Buſalt geb. Winkenbach. Freitag: 6 Uhr 1, ½7 Uhr 2. S.-A. für ledig 4 Katharina Keller. Samſtag: 6 Uhr 3. S.-A. ſür ledig 1 Katharina Keller. ½7 Uhr beſt. J.-G. für Joſeph Valent. Roos, Eltern Schwiegereltern und Anverwandte. Am Dienſtag iſt bei den Engl. Fräulein und am Donnerſtag bei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Mittwoch: ½6 Uhr geſt. S.⸗A. für Johann Hofmann 4., Ehefrau Cäcilta geb. Ditſch, Kinder und Auverwandte. Donnerſtag: ½6 Uhr geſt. S.⸗A. für Franz Lahres, Ehefrau Katharina. Freitag: ½6 Uhr geſt. S⸗A. für Anna Maria Wunderle, Eltern: Joh. Wunderle, Ehefrau Marg. geb. Niebler, und Anverwandte. Samſtag: ½6 Uhr geſt. S.A. für Franz Winkler 3., Kinder Joh. Joſ. und Anna Maria geehl. Werle. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Hauptlehrers Mayr. Beicht Samſtag 2 Uhr. Verkündete: 1. Georg Benz 4. und Maria Magd. Eufinger Ztenmal. 2. Heinrich Schmitt und Maria Haas 2tenmal. CCFCC(ã ͤĩͤyvvwbwbbbbbwbTbTbTbTbTbTbTPTGTGTbTGT'(TT'T''''. Trunksucht Eine Probe von dem POUDRE ZEMEN TO wird gratis gesandt. Die Neigung zu berauschenden Getränken kann dauernd vernichtet werden, Sklaven der Trunksucht können jetzt Webefreit werden, sogar gegen ihren eigenen % Willen. Ein harmloses J Fulxer, POUDRE ZE- NEN TO genannt, ist erfunden worden; es ist leicht zu nehmen, für jedes Geschlecht u. Alter geeignet u. kann in Speisen oder Ge- 2——— tränken gegeben wer- den, selbst ohne Wissen des Betreffenden. P O U D R E Z ENENT O wird als ganz unschädlich garantiert. Diejenigen, die einen Trunksüehtigen in ihrer Familie oder Bekanntenkreise baben, sollten nicht versäumen eine Gratis-Probe von dem POURDE ZENENTO zu verlangen. Dieselbe wird per Brief geschickt. Korrespondenz ist deutsch. POUDRE ZENENTO Co. 76, Wardour Street, LONDON 828,(England) Porto für Briefe 20 Pfg., für Postkarten 10 Pfg · Id. hell. Flaschenbier per ½ Flasche 18 Pfg., ½ Flasche 10 Pfg.; bei 20 Flaschen 17 Pfg. empfiehlt in stets frischer Füllung Adam Roschauer 1. Neubaustrasse Nr. 5. Hüte! Hütel Kaufen Sie Ihre Filzhüte Meue Artikel! kin Weg zum Reichtum Ist Sparen! Meine Ueberraschungs-Tage bieten Gelegenheit, bares Geld zu sparen. Meue Dekorationen! 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Die Quittierung und Verrechnung der zahlreichen Erläſſe an Staats- und Gemeindeſteuern wolle doch au den Zahl⸗ tagen vor dem 22. d. Mts. bewirkt werden, da andern⸗ falls Betriebsſtörungen unvermeidlich wären. Viernheim, den 12. Auguſt 1910. Großh. Uuntererhebſtelle: Jö ſt. Bekanntmachung. Dienſtag den 16. Auguſt, vormittags 11 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier 1. das Erträgnis der gemeinheitlichen Obſtbäume pro 1910, 2. verſchledene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Ge⸗ nußzeit in Pacht an die Meiſtbietenden und 3. das Anfahren von 150 cbm Bruchabfall in die Sand⸗ ſtraße hier an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Nächſten Dienſtag, den 16. Auguſt, nachmittags 2 Uhr werden auf dem Rathauſe hier die von dem Gemeindepfand⸗ meiſter in Beſchlag genommenen Pfänder verſteigert. Viernheim, den 12. Auguſt 1910. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim, Kühlwekn. Verſchönerungs⸗ und Verkehrsverein Viernheim. Wir geben hiermit bekannt, daß bei unſeren Mitgliedern Gg. Winkler 9.(Gaſthaus zum deutſchen Kaiſer) Alois Bergmann(Gaſthaus zum Morgenſtern) Adam Helbig(Gaſthaus zum Löwen) Anton Winkenbach(Gaſthaus zum Kyffhäuſer) weitere Liſten zum Einzeichnen aufliegen. Die gemeinnützigen Zwecke, die der Verein verfolgt, durften noch recht viele ein ſichtsvolle Ortsbürger veranlaſſen, ihren Beitritt zu erklären. Der Vorſtand. Verſchönerungs⸗ und Verkehrsverein Viernheim. Am Dienſtag, den 16. Auguſt, abends 9 Uhr Vorſtands⸗Sitzung im Gaſthaus„Zum Gartenfeld“. Vollzähliges Erſcheinen dringend erwünſcht. Der Vorſitzende. eee, An die rechtzeitige Bestellung von Thomasmehl zur Düngung der Herbst-Saaten und Futter-Felder sei hiermit erinnert. Wir garantieren für reines und vollwertiges Thomasmeh! und liefern ausschließlich in plombierten Säcken, mit Schutzmarke und Gehaltsangabe versehen. — 8 Tho masphosphatfabriken 2 5— 2 G. m. b. H., Berlin W 35.* Wegen Offerte wende man sich an die bekannten Ver- kaufsstellen oder direkt an die vorgenannte Firma. 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