22 — — EXL U . E st d. 2. l bert. 8 Uhr. V gell 0 fir . 0 e Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: Viernhei mer Amtsblatt 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn durch die Poſt Ml. 1.14 vierteljährlich. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Perhreilelſte und geleſenſte Zeitung am ſieſigen Platze, daher beſles und eren Ar. 20. irfungsvolſtes Inſerkions-Drgan. Sesründet 1884. Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Vr. 92. ———j.———— 57. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands in Augsburg. Um zu vermeiden, daß die beſtellten Teilnehmer⸗, Mitglieder⸗ uſw.⸗Karten diejenigen Beſucher des Katho⸗ likentages, die vom Hauſe abreiſen, nicht mehr in ihrer Heimat erreichen, werden alle von jetzt an bei der Ae⸗ melde⸗ und Wohnungskommiſſion einlaufen⸗ den Anmeldungen und Wohnungszuweiſe nicht mehr durch die Poſt zugeſandt, ſondern im Bureau der Anmelde⸗ und Wohnungskommiſſion im Königsſalon des Bahnhofs in Augsburg hinterlegt und können dort vom Sams⸗ tag, den 20. Auguſt, und an den folgenden Tagen je von vormittags 7 Uhr bis abends 9 Uhr in Empfang ge⸗ nommen werden. Die Anmelde⸗ und Wohnungskommiſſion: Richard Kathan, Vorſitzender, Kapuzinerſtraße B 1355/0. Politiſche Nundſchau. g. Berlin, 15. Auguſt. (— Bahyeriſche und badiſche Genoſſen. In Erlangen hat am Samstag der zehnte Parteitag der baye⸗ riſchen Sozialdemokratie, zu dem auch die ba⸗ diſchen„Genoſſen“ eine Abordnung entſandt haben, unter dem Vorſitze des Abgeordneten von Vollmar ſeine Be⸗ ratungen begonnen. Landtagsabgeordneter Auer, der den Bericht des Landesvorſtandes erſtattete, kam auch auf die Bungetbewilligung in Baden zu ſprechen. Er führte hierzu aus, daß es an und für ſich nichts ſchade, wenn in einer in der Entwickelung begriffenen großen Partei zweierlei Meinungen über eine Frage vorhanden ſeien. Klöſterliche Unterwürfigkeit ſei einer großen Partei unwürdig, und perſönliche Verdächtigungen müßten unbedingt verurteilt werden.— Dieſe Auslaſſung eines Mitgliedes des Landesvorſtandes der bahyeriſchen ſozialdemokratiſchen Partei zeigt, daß Bayern trotz der Stellungnahme lokaler Organiſationen gegen die ba⸗ diſchen Budgetbewilliger dieſen im Grunde doch näher ſtehen als den norddeutſchen„Prinzipienwächtern“. (— Die Sicherheit auf den Eiſenbahnen. Eiſenbahn⸗ miniſter v. Breitenbach hat auf die Anregung einzelner Direktionen, auf beſonders wichtigen und komplizierten Strecken einen dritten Mann auf der Lokomo⸗ tive mitfahren zu laſſen, an ſämtliche Eiſenbahndirek⸗ tionen folgenden Erlaß gerichtet:„Was die Frage betrifft, ob es ratſam erſcheint, auf beſtimmten Strecken den Schnellzügen einen dritten Mann auf der Lokomotive mitzugeben, der den Führer in der Signalbeobachtung zu unterſtützen hätte, ſo würde eine ſolche Maßnahme eine Einſchränkung der Verantwortlichkeit des Lokomotiv⸗ Mittwoch, den 17. Auguſt 1910. 26. Jahrgang. Iuhrers zur Folge haben. Die Mitgabe eines dritten Mannes als Lotſen iſt notwendig, wenn der Führer die Strecken nicht genügend kennt. Wichtiger als die Frage der Mitgabe des dritten Mannes iſt die Stärkung des Verant⸗ wortlichkeitsgefühls beim Lokomotivperſonal und die Ueber⸗ wachung ſeiner Tätigkeit während der Fahrt. Beſonders auf die letztere muß mit Nachdruck hingewirkt werden. Soweit ſie nicht vom Vorſtand der Maſchineninſpektion ausgeübt werden kann, ſind die maſchinentechniſchen Kon⸗ trolleure in ausgedehntem Maße heranzuziehen. Hierdurch iſt eine volle Gewähr dafür zu ſchaffen, daß die Loko⸗ motivführer insbeſondere bei der Fahrt durch verſchiedene Bezirke die Strecken genau kennen lernen.“ :: Die Reiſedispoſitionen des Kaiſers. Der Kaiſer wird, wie der„Inf.“ mitgeteilt wird, zunächſt am 14. d. M. in Kaſſel eintreffen und die Weihe von Regi⸗ mentsfahnen vornehmen. Am 16. iſt die Parade auf dem„Großen Sande“ in Mainz vorgeſehen⸗ Es folgen dann die Poſener Kaiſertage vom 20. bis 23. d. M., deren Programm bereits bekannt iſt. Am 24. iſt in Köniasbera die Parade über das 1. Korvs gan⸗ gesetzt, und vom 26. bis 29. Auguſt nimmt der Kaiſer in Danzig Aufenthalt, wo am 26˙ d. M. die Ueber⸗ gabe von Fahnen an das 128., 129., 141. und 142. Infanterie-Regiment erfolgt. Am 27. ſoll die Parade über das 17. Korps abgehalten werden, und am 29. an welchem Tage die Hochſeeflotet in der Danziger Bucht liegen wird, findet gegen Abend Zivildiner auf dem Remter der Marienburg ſtatt. Abends erfolgt die Ab⸗ reiſe nach Berlin, wo der Kaiſer am 1. September die große Herbſtparade abhalten wird. In Ausſicht ge⸗ nommen iſt dann ein Beſuch Cadinens, deſſen Dauer noch nicht beſtimmt iſt. Am 5. September hat der Kaiſer ſein Eintreffen in Stolp zur Jubiläumsfeier und Ent⸗ hüllung des Kaiſer Wilhelm⸗Denkmals zugeſagt. An⸗ ſchließend hieran iſt ein Jagdaufenthalt in Schlobitten und Prökelwitz in Ausſicht genommen und es folgt dann die Abhaltung der Kaiſermanöver, die vom 8. bis 10. in der Gegend von Elbing ſtattfinden ſollen. Feſt⸗ geſetzt iſt ferner ein Jagdbeſuch beim Erzherzog Friedrich in Bellye vom 17. bis 19. September. Am 20. Sep⸗ tember ſoll dann, wenn die Dispoſitionen nicht geändert werden, der Beſuch beim Kaiſer Franz Joſef in Wien ſtattfinden. 2! Profeſſor Martin Spahn⸗Straßburg und die Centrumspartei. Profeſſor Martin Spahn, der Kandidat der Centrumspartei im Wahlkreiſe Warburg⸗Hörxter, hat bekanntlich vor einiger Zeit im„Hochland“ einen Ar⸗ tikel veröffentlicht, in dem er eine Uebertragung des Reichstagswahlrechtes auf Preußen im gegenwärtigen Augenblick für unzweckmäßig erklärte. Im Anſchluß an die an dieſe Aeußerung anknüpfenden Preßerörterungen gibt das Wahlkreiskomitee Warburg jetzt folgende Er— klärung ab: Angeſichts der vielfachen Angriffe auf den Reichstagskandidaten Prof. Martin neuen Spahn⸗Straß⸗ Dr. burg hält es das Wahlkreiskomitee für ſeine Pflicht, die Verhandlungen, welche mit dieſem gepflogen wurden, der Oeffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen. Vor der Centrumsverſammlung in Altenbeken am 31. Juli d J. ſind dem Herrn Prof. Spahn folgende Fragen vorgelegt: 1. Tritt der Herr Kandidat dafür ein, daß in dem be⸗ vorſtehenden Seſſionsabſchnitt folgende Anträge dem Reichstage unterbreitet werden: a) der Toleranzantrag, b) der Antrag auf Aufhebung des Jeſuitengeſetzes⸗ 2. Tritt der Herr Kandidat für die Aufhebung aller gegen die Polen gerichteten Ausnahmegeſetze ein, insbe⸗ ſondere des Enteignungs⸗, des Anſiedlungsgeſetzes und des Sprachenparagraphen? 3. Tritt der Herr Kandidat für Uebertragung Reichstagswahlrechts auf Elſaß⸗Lothringen ein? Dieſe Fragen hat der Herr Profeſſor Spähn mit einem unumwundenen Ja beantwortet und betont, daß er auch bezüglich der Einführung des Reichstagswahlrechts auf Preußen mit der Centrumsfraktion übereinſtimme⸗ Außerdem hat Herr Prof Spahn dem Vorſtande des Wahlkreis⸗ und der beiden Kreiskomitees erklärt, daß er 50 kirchlichem Boden ſtehe und ein ſtrenggläubiger Katho⸗ ik ſei. Warburg, den 11. Auguſt 1910. Das Wahlkreiskomitee: Kemper, Dechant, Vorſitzender⸗ (—) Er verläßt das ſinkende Schiff. Der Vorſitzende des Barmer jungliberalen Vereins, Stadtverordneter Vesper, hat, einer Meldung der„Frankf. Ztg.“ zu⸗ folge, ſeinen Vorſitz niedergelegt und ſeinen Aus⸗ tritt aus der nationalliberalen Partei erklärt, um ſich der fortſchrittlichen Volkspartei anzuſchließen⸗ — Andere werden folgen! („Doppelte Buchführung“ in der ſozialdemokratiſchen Parteimoral. Einem Dortmunder Blatte zufolge wollen einige Genoſſen auf dem Magdeburger ſozialdemokrati⸗ ſchen Parteitage die ſtete Verletzung des Pro⸗ grammpunktes„Religion iſt Privatſache“ zur Sprache bringen. Sie meinen, ſchlimmer als die getadel⸗ ten Diſziplinbrüche ſeien Programmverletzungen. Gegen den genannten Programmſatz verſtießen die Berliner ſo⸗ zialdemokratiſchen Wahlvereine, die ſich an der Beerdi⸗ gung eines Genoſſen nur dann beteiligten, wenn kein Geiſtlicher dabei mitwirke. An dieſem Verſtoße gegen das Programm mache ſich das Zentralorgan(der„Vor⸗ wärts“) mitſchuldig, das zur Teilnahme an der Beerdi⸗ gung oder zum Fernbleiben von ihr auffordere, je nach⸗ dem ein Geiſtlicher mitwirke oder nicht- Ebenſo mache ſich der Parteivorſtand mitſchuldig, der als überwachende Be⸗ hörde dieſen Verſtoß des Zentralorgans gegen das Pro⸗ gramm ungerügt laſſe. Ebenſo und noch ſchärfer als die Diſziplinbrüchigen müßten dieſe gegen das Programm Verſtoßenden verurteilt werden, oder aber das Programm des Hohe Schule. Roman von C. von Dornau. 679(Nachdruck verboten.) Das Mädchen warf ſtolz das blonde Haupt zurück. „Ich danke Ihnen, Herr von Bergen“, ſagte ſie eiskalt:„ich nehme dies Opfer nicht von Ihnen an— der Platz, den Sie mir an Ihrer Seite bieten können, iſt mir zu gering——“ „Zu gering?“ fragte Bergen hochmütig; auch er war plötzlich wieder ſchroffſte Kälte.„Ich muß Sie bitten, mein gnädiges Fräulein, mir näher erklären zu wollen, wie ſie das meinen! Ich dächte doch, der Name, die Stellung meiner Frau—“ Lolas Blick wurde wieder milder.„Verzeihen Sie mir“, ſagte ſie ſanft;„ich habe mich da nicht ganz richtig ausgedrückt. Ich erkenne voll die glänzende, äußere Stellung, die Sie der Frau Ihrer Wahl geben können, an— aber iſt ſie es, die das Glück einer Ehe ausmacht? Sie würden die Erinnerung an meine frühere Laufbahn nie völlig überwinden— Sie würden in mir ewig die Kunſtreiterin ſehen, die Sie zu Ihrer Gemahlin — erhoben haben!“— „Fräulein von Machingen!“ rief Bergen bewegt und heftig erſchreckt— doppelt erſchreckt vielleicht, weil er fühlte, daß ſie nur ausſprach, was er ſich ſelbſt im tiefſten Innern ſagte—— Lola ſprach unbeirrt weiter— ſie hatte ſeinen Zwiſchenruf wohl kaum gehört:„Sie würden mich mit Ibrer Eiferſucht, Ihrem Mißtrauen ſtets aufs neue kränken, abwechſelnd mich liebkoſen und quälen— und das— würde ich nicht ertragen! Eine ſanfte, demütig nur ihrer Liebe lebende Frau könnte es vielleicht— ich nicht— ich bin aus anderem Stoff gemacht! Ich weiß wohl, daß das ein Mangel meines Charakters, meiner Erziehung iſt— mir hat eben von Kindheit an die milde leitende Mutterhand gefehlt. Ich bin„zwiſchen Pferden und Soldaten aufgewachſen“, wie eine alte Verwandte einſt von mir ſagtel“ Sie hielt einen Augenblick inne und atmete tief auf, ehe ſie mit ſanftem Koptſchütteln fortfuhr:„Wer will behaupten, daß er einzig aus ſich heraus das geworden iſt, was er iſt? Wir ſind alle mehr oder weniger ein Produkt unſerer Erziehung, der Umgebung und äußerer Einflüſſe— ſoll man nicht auch gelten laſſen, was anders iſt, wie wir? Sie aber verſtehen das nicht in Ihrem vorurteilsvollen Stolz, der Sie ungerecht und einſeitig macht——“ „Ich danke Ihnen für die erſchöpfende Charakteriſtik, mein gnädiges Fräulein“, ſagte Bergen mit großer Bitterkeit. Sie ſchwiegen beide einige Minuten hindurch— er ſah ſie an, wie ſie da vor ihm ſtand— hochaufgerichtet, das ernſte Auge ſo feſt und prüfend auf ihn gerichtet— das freie, ſtarke, ſelbſtbewußte Weib— und er empfing von neuem den Eindruck, deſſen er ſich ihr gegenüber ſchon mehrmals dunkel bewußt geworden war— daß ſie ganz anders ſei, als das Ideal, das er ſich früher vom Weibe, von ſeinem Weibe insbeſondere, gemacht— von dem demütigen, hingebenden Weibe, das ſich bedingungslos dem ge⸗ liebten Manne unterordnet. Er fuhr aus ſeinem Nachſinnen empor und raffte ſich zu⸗ ſammen. Was ſollte er noch hier! Er verbeugte ſich ſtumm und wandte ſich ab. Da kam ſie auf ihn zu und reichte ihm mit einem traurigen Lächeln die Hand. „Es iſt unſer Schickſal, daß wir beide einander immer weh⸗ tun müſſen!“ ſagte ſie mit bittendem Blick.„Scheiden Sie nicht im Groll von mir!“ Er ergriff ihre Hand— er ſah ihr ins Auge— und da packte es ihn noch einmal— ſo ſchön! ſo begehrenswert! Hatte ſie nicht recht? Und war ſie nicht jedes Opfer wert? „Leonore!“ ſagte er, leidenſchaftlich ihre Hand an ſeine Bruſt ziehend,„laſſen Sie uns alles, alles überwinden— ich will mit Ihnen gehen, wo niemand weiß, was Sie einſt waren—“ Das Mädchen entzog ihm haſtig ihre Hand:„Was ich war? Als ob ich mich deſſen zu ſchämen brauchtel“ ſagte ſie ſtolz. Ihr Blick flog an ihm vorbei zur Tür, die ſich leiſe ge⸗ öffnet hatte. Dort ſtand Georg und ſah in namenloſem Schreck auf beide.„Nein, Herr von Bergen!“ ſagte ſie feſt,„laſſen Sie mich— vergeſſen Sie mich— wir beide gehören nicht zu ein⸗ ander! Verzeihen Sie mir jeden Schmerz, den Sie durch mich gelitten— ich habe Sie einſt— ſehr lieb gehabt— aber jetzt gehört meine Hand, mein Vertrauen, mein ganzes künftiges Leben dem Manne, der nie an mir gezweifelt hat!“ Georg trat atemlos aufhorchend näher. ſie ſtreckte ihm ernſt die Hand entgegen:„Dieſer hier iſt es— wir ſind eins fürs andere geſchaffen— wir baben ſie beide gelernt,„die hohe Schule des Lebens“— nicht wahr, Georg, mein treueſter, mein einziger Freund?“ „O Lola!' ſagte Georg erſchüttert und beugte ſich tief über die geliebte Hand. Der andere hatte ſtumm das Zimmer ver⸗ laſſen. Lola ſah mit einem ſanften, ſtillen Lächeln auf das dunkel⸗ lockige Haupt des Jugendgeſpielen hinab. „Lola, Sie— kommen mit mir?“ ſtammelte er. „Wenn Sie es mit mir wagen wollen—“ ſagte das Mädchen leiſe und ſchüchtern. Georg richtete ſich hoch und ſtolz auf: ein freudiges, ſieges⸗ gewiſſes Leuchten brach aus ſeinen Augen. Er legte ſeinen Arm um ihre ſchlanke Geſtalt und zog ſie ſanft an ſich. Ihr blondes Haupt lag an ſeiner breiten Bruſt. Es war ganz er⸗ füllt von lauter hellen, freundlichen Gedanken, und in ihrem Herzen war wunderbare, friedvolle Ruhe. Georg bob das geſenkte Köpfchen in die Höhe und ſah tief in die Augen, die ſo vertrauend zu ihm aufſaben. „Ja, Lola— ich wage es!“ ſagte er ernſt und feſt.„Ich vertraue auf Dein ſtarkes, geſundes Herz und auf meine tiefe, innige Liebe. Gehe getroſt und in Gottes Namen mit mir. mein Weibl Du ſollſt mich lieben lernen— und Du wirſt es!“ — En de.— müſſe geändert werden.— Ob dieſe ſkrupulöſen Genoſſen mit ihrer Anregung Erfolg haben werden? Oder ob die Ethiker des Zukunftsſtaates es nach wie vor bei der „doppelten Buchführung“ in ihrer Parteimoral werden bewenden laſſen? Kirche und Schule. 7 Profeſſor Dr. Adolf Michaelis 7. In Straßburg i. Elſ. iſt Profeſſor Dr. Adolf Michaelis, einer der nam⸗ hafteſten deutſchen Archäologen, im Alter von 75 Jahren geſtorben. Europäiſches Ausland. Spanien. E Die politiſchen Erörterungen über Canalejas Kul- turkampfpolitik werden augenſcheinlich durch den Streik der Bergarbeiter in den Hintergrund gedrängt. In San Sebaſtian ſind am Freitag 200 Ausſtändige von Bil— bao eingetroffen und verſuchten mit Gewalt, den Be— trieb des Nordbahnhofs zu ſtören. Zivilgarde ſtellte jedoch bald die Ordnung wieder her⸗ Die Streikenden ſind darüber erregt, daß die Minenbeſitzer die Wiederaufnahme der Arbeit mit Streikbrechern angekündigt haben. Auf Veranlaſſung des Miniſterpräſidenten werden die Minen dieſen Erlaß jedoch nicht vor kommendem Dienstag in Kraft treten laſſen. Canalejas hat erklärt, die Regie⸗ rung werde jeden Arbeiter in Schutz nehmen, der am Dienstag unter den nicht ungünſtigen Bedingungen zu den Minen zurückkehrt⸗ Aſien. Perſien. : Ruſſiſche und engliſche Zeitungen berichteten über eine angebliche ungehörige Einmiſchung des deutſchen Ge⸗ ſandten Grafen Quadt in die jüngſten Unruhen in Teheran. Richtig iſt, wie offiziös dazu erklärt wird, daß am Morgen des Tages, wo ſich der Kampf ent⸗ wickelte, Graf Quadt aus ſeinem Sommerſitz nach Teheran kam, um für die Sicherheit der Deutſchen Sorge zu tragen: er unternahm einen Rundgang durch die Stadt, um die Sicherheitsmaßnahmen für die Deutſchen zu kontrollieren, Zufällig kam er an einen Garten, wo ſich Satthar Khan und ſeine Leute befanden. Um Blutvergießen zu verhüten, hat Graf Quadt auf Bitten Satthar Khans es über⸗ nommen, eine Mitteilung der perſiſchen Regierung zu⸗ gehen zu laſſen. Die Mitteilung war derart, daß jedes Blutvergießen vermieden worden wäre, wenn nicht die geplante freiwillige Waffenniederlegung durch das Los- gehen eines Schuſſes verhindert worden wäre, der zum Ausbruch des Kampfes führte. Graf Quadt hat ſich jeder politiſchen Einmiſchung in die inneren Verhältniſſe Per⸗ ſiens enthalten und lediglich im Intereſſe der Menſchlich⸗ keit die Uebermittlung einer Botſchaft übernommen. Die Leute, die ihm jetzt daraus einen Vorwurf machen, ſetzen ſich in den Verdacht, daß ihnen an einer Verhinderung des Blutvergießens nichts gelegen war. Soziales. Der Ausſtand der Werftarbeiter. Der Streik der Werftarbeiter, der durch die Niederlegung der noch in Be⸗ ſchäftigung gebliebenen Arbeiter eine allgemeine Be⸗ triebseinſtellung auf den deutſchen Schiffs⸗ werften nach ſich gezogen hat, wird aller Vorausſicht nach nicht auf dieſe Betriebe beſchränkt bleiben. Daß die Arbeiterorganiſationen noch andere Gruppen zur Arbeits- einſtellung veranlaſſen, iſt— nach Meinung der Arbeit⸗ geber— weniger wahrſcheinlich, als die Ausſperrung der Arbeiter durch den Verband der Eiſen⸗ induſtriellen. In der Schiffahrt macht der Ausſtand ſich natürlich von Tag zu Tag unliebſamer fühlbar, weil auch die notwendigſten Reparaturarbeiten nicht ausführbar ſind. Die ſchon angekündigte Agitation des Deutſchen Transportarbeiterverbandes, um die Hafenarbeiter zur Er⸗ langung beſſerer Löhne und Arbeitsbedingungen zu ver⸗ anlaſſen, wird jetzt ſehr eifrig betrieben⸗ Ein Flugblatt, das zum engen Zuſammenſchluß auffordert, iſt in Tauſen⸗ den von Exemplaren an der Waſſerkante verbreitet wor⸗ den:.— In Geeſtemünde legten ſämtliche, auch die nicht ausgeſperrten Arbeiter, die Arbeit nieder. Die Brüſſeler Weltausſtellung ein Raub der Flammen. Die Abteilungen Englands, Frankreichs. Italiens und Belgiens vernichtet. (ö) Ein furchtbares Mißgeſchick hat das glanzvolle Unternhemen der Brüſſeler Weltausſtellung zum großen Teile vernichtet. Am Sonntag abend gegen 11 Uhr trafen die erſten Nachrichten von der Kataſtrophe in der Reichs- hauptſtadt ein. Das erſte Telegramm lautet: — Brüſſel, 14. Auguſt. Die Brüſſeler Weltaus⸗ ſtellung brennt, und es dürfte kaum etwas von den großen Galerien Frankreichs, Belgiens, Englands und Italiens gerettet werden. Es bedeutet für die Stadt ein ungeheures Unglück. Fünf Minuten vor 9 Uhr be⸗ merkte das Publikum, wie aus der belgiſchen Ab⸗ teilung, die ſeit 6 Uhr geſchloſſen iſt, Rauchwolken gen Himmel drangen. Ein wenig ſpäter züngelten ſchon die Flammen empor, und um halb zehn Uhr ſtand bereits der größte Teil in Flammen. Die Aus⸗ ſtellungswehr, die Feuerwehren Brüſſels und der Um⸗ gebung wurden ſofort alarmiert und trafen mit äußer⸗ ſter Schnelligkeit ein. Die ſämtlichen internatio⸗ nalen Gebäude ſtanden bereits in Flammen, und das Feuer verbreitete ſich über die aus leichtem Holz⸗ fachwerk beſtehenden Galerien mit fabelhafter Geſchwin⸗ digkeit. Das Feuer kam in einem der Reſtaurants, die an der Vorderfront der belgiſchen Abteilungen ein⸗ gebaut ſind, aus. Der ganze Himmel über Brüſſel iſt in ein Flammenmeer gehüllt, und die Glut wird immer unangenehmer empfunden. Die Funken fliegen über das ganze Terrain hinweg, und die Feuerwehren können nichts tun, als die eigentliche Stadt Brüſſel und die deutſche Abteilung und die franzöſiſche Kolonialabteilung, die glücklicherweiſe etwas abſeits liegen, zu ſchützen. Das Publikum, das ſich heute in der ungewöhnlich großen Zahl von 70 000 Perſonen auf dem Platze drängte, ergriff eine namenloſe Panik, und unbeſchreibliche Szenen ſpielten ſich ab. Polizei und Gendarmen ſperrten ſofort alle Zugänge. Vor der Ausſtellung ſtaute ſich eine ungeheure Menſchenmenge, die aus Brüſſel und Umgebung zuſammenſtrömte. Dazu kamen Automobile und andere Fahrzeuge, die von Minute zu Minute eintrafen. Die feurige Lohe leuchtet weit ins Land hinein, und bei ihrem Schein ſieht man auf den Straßen und Plätzen Brüſſels jammernde und wehklagende Gruppen ſtehen, denn das Unglück iſt unbeſchreiblich für die Stadt, und ungezählte Millionen an Werten ſind vernichtet. In der engliſchen Abteilung, die unmittelbar an die bel⸗ giſche ſtößfſt, wurden große Sammlungen von koſtbaren Juwelen und Edelmetallen ausgeſtellt, ebenſo Por⸗ zellan und Kriſtallwaren von unſchätzbarem Werte. Alles wurde ein Raub der Flammen. In der franzöſiſchen Abteilung waren für viele Millionen der wertvollſten Kunſtgegenſtände angeſammelt, ebenſo in dem ſchönen Altbrüſſel. Menſchen ſcheinen bisher nicht umgekommen zu ſein, wenn man auch bei dem allge⸗ meinen Wirrwarr noch nichts Beſtimmtes ſagen kann. Doch wurden in dem Gedränge zahlreiche Frauen und Kinder verletzt. 5 Leider ſcheinen ſich die Hoffnungen auf Rettung eines Teiles der Ausſtellung nicht zu erfüllen. Die ungeheure Ausbreitung des Brandes bringt ſogar die deutſche Aus⸗ ſtellung in Gefahr. Mit ungeminderter Heftigkeit wütete das Feuer bis in den Montag Morgen, und man ſpricht bereits von Toten und Schwerverletzten, die bei einem Feſt, das in Brüſſel ſtattfand, in der aus⸗ brechenden Panik erdrückt wurden. Ein weiteres Tele⸗ gramm meldet: — Brüſſel, 15. Auguſt. Die Artillerie ſprengt die Mauern mit Dynamit. Die Feuerwehren ſind machtlos. Eine furchtbare Panik herrſcht in der Bevökerung. Man ſpricht von Schwerverletzten und ſogar von Toten, die in dem fürchterlichen Gedränge, das unter den Be⸗ ſuchern der Kirmeß im Etabliſſement Altbrüſſel, das ſich in der Ausſtellung befindet, erdrückt wurden. Das Mili⸗ tür ſperrt alle Straßen ab. Die umliegenden Stadt⸗ teile ſind gefährdet. Die Urſache des Brandes iſt wahr⸗ ſcheinlich Kurzſchluß in der Küche des engliſchen Re⸗ ſtaurants. Eine furchtbare Eiſenbahn⸗ kataſtrophe in Frankreich. 63 Tote und zahlreiche Verwundete. — Paris, 14. Auguſt. Ein furchtbares Eiſenbahn⸗ unglück, deſſen Umfang ſich noch nicht überſehen läßt, hat ſich auf der Station Saujou, neun Kilometer von dem bekannten Seebade Royan ereignet: Saujou iſt ein Städtchen in dem Departement Charente Infe⸗ rieure an der Staatsbahnlinie von Paris nach Royan. In dieſem Bahnhof wurde heute vormittag gegen 11 Uhr ein mit Reiſenden zum Berſten vollgeſtopfter Extrazug, ein ſogenannter Train de Plaiſir, der von Bordeaux nach Royan ging, von einem von Royan kommenden Zuge angerannt. Die beiden vorderſten Waggons des Ver⸗ gnügungszuges, in dem eine große Anzahl junger Mäd⸗ chen aus Bordeaux ſaßen, die einen Vereinsausflug mach⸗ ten, wurden vollſtändig vernichtet. Die Zahl der Toten iſt ſicherlich groß, aber noch ungewiß. Die Ziffern ſchwan⸗ ken zwiſchen 50 und 60. Ebenſo iſt die Zahl der Ver⸗ wundeten ſehr groß. Unter den Toten befindet ſich auch ein Betriebsdirektor der Staatsbahn. Der Extrazug, der um 8 Uhr 40 Minuten morgens von Bordeaux abgefahren war, ſollte um 10 Uhr 45 Minuten in Royan eintreffen. Er hatte unterwegs eine Stunde Verſpätung und befand ſich um 10 Uhr 45 Minuten erſt im Bahnhof Saujon. Der Güterzug raſte unter Nichtbeachtung aller Sperrſignale darauf los und in den Extrazug hinein. Die Lokomotive des Extrazuges wurde umgeworfen, der Lokomotivführer kam unter die Lokomotive zu liegen. Es bedurfte ſechsſtündiger Arbeit. um ihn aus der entſetzlichen Lage zu befreien. Unter den Opfern ſollen ſich außer den jungen Mädchen, die die erſten beiden Wagen des Zuges anfüllten, zahlreiche Sportsmänner befinden, die zum Rennen nach Royan fuhren.— Die„Agence Fournier“ gibt in ſpäter Abend⸗ ſtunde die Zahl der Toten auf 63 an; * 8* Weiter wird aus Paris depeſchiert: Die Inſaſſen der beiden Wagen des Unglückszuges, die auf der Station Saujan zertrümmert wurden, waren junge Mädchen aus einem Penſionat aus Bordeaux. Sie ſind faſt alle getötet oder ſchwer verwundet worden. Nach den letzten Feſtſtel⸗ lungen ſind mehr als 60 Perſonen getötet worden. Einige Nachrichten ſprechen ſogar von 100 Toten. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 17. Aug. r. Das von dem Geſangverein„Liedertafel“ am letzten Sonntag Abend in den Räumen ſein es Vereins⸗ lokals„Z. Ratskeller“ zum erſten Mal veranſtaltete Sommer- feſt hatte ſich eines außerordentlich zahlreichen Beſuchs zu erfreuen, ſodaß die geſamten Lokalitäten bis auf den letzten Platz beſetzt waren. Die von dem noch jungen Verein unter der bewährten Leitung des Dirigenten Herrn Lehrer Mörſchel zum Vortrag gebrachten Chöre und Couplets fanden bei den Zulörern ſtürmiſchen Beifall. Der muſikaliſche Teil des Abends wurde von der Kapelle Haas ausgeführt, welche durch ihre flott geſpielten Weiſen rechte Stimmung hervorzu⸗ zaubern wußte und Alt und Jung zur aus ziebigen Schwingung des Tanzbeines veranlaßte. Die Gemütlichkeit die während des ganzen Feſtes herrſchte, hielt die zahlreichen Teilnehmer bis zum frühen Morgen beiſammen und man trennte ſich mit dem Bewußtſein, daß das vom ſchönſten Wetter begünſtigte Sommerfeſt einen würdigen Verlauf genommen. Ak. Turneriſches. Am Sonntag, den 14. ds. Mis. beging der Männer⸗Turnverein Oggersheim das Feſt ſeiner Fahnenweihe, verbunden mit Preisturnen. An dieſem Wett⸗ turnen beteiligten ſich vom hieſigen Männer⸗Turnverein die Turner Adam Kirchner, Nikolaus Lantz ſowie Eugen Wieland, welche trotz großer Konkurrenz ſämtlich preisgekrönt nach Hauſe kehrten. Die Sieger errangen den 15., 16. und 24. Preis. Wir gratulieren! — Man beantworte empfangene Briefe. Daß Unhöflichkeit oder Gleichgültigkeit mitunter üble Folgen nach ſich ziehen, zeigt eine jüngſt ergangene Reichsgerichtsentſcheidung. Ein Schuldner, dem ſein Glaͤubiger weiteren Kredit verweigert hatte, brachte dieſem, um ihn zu überreden, eines Tages einen Schein, wonach ein als vermögend bekannter Freund Bürgſchaft als Selbſtſchuldner übernahm. Der Gläubiger hatte Bedenken und ſchrieb als vorſichtiger Mann an den generöſen Bürger, ob er auch wirklich das Bürgſchafts-Dokument unterſchrieben habe. Er bekam keine Antwort, hielt dieſes Schweigen für Be⸗ ſtätigung und kreditierte dem Schuldner weitere große Summen. Als es zum Zahlen kommen ſollte, da zeigte es ſich, daß der Schuldner nichts hatte— und daß die Bürgſchaftserklaͤrung gefälſcht war. Für die nach der unbeantworteten Anfrage noch geliehenen 3000 Mark machte er nun den Freund ver⸗ antwortlich, und da dieſer zu zahlen ſich weigerte, nahm der Gläubiger die Hilfe der Gerichte in Anſpruch. Doch umſonſt. Landgericht wie Oberlandesgericht wieſen ſeine Klage ab. Es könne, ſo betonten ſte in ihren Entſcheidungen nicht eine Rechts⸗ pflicht angenommen werden, alle Briefe, die man erhalte, zu beantworten. Erſt das Reichsgericht ſtellte ſich jetzt nach der Juriſtiſchen Wochenſchrift auf den Standpunkt des Klägers: Keine Rechtspflicht, entſchied es, beſteht, wohl aber eine moraliſche Pflicht, eine Pflicht der Billigkeit, von Treu und Glauben im Verkehr, daß man die Briefe, die derartige Anfragen enthalten, beantworte.—„Zeit iſt Geld“, aber die Zeit, die der Beklagte durch Nichtbeantwortung des Briefes erſparte, iſt für ihn doch etwas teurer zu ſtehen gekommen. 3000 Mark und die Koſten von drei Inſtanzen! Er wird in Zukunft wohl ſeine Briefe beantworten. Aus Nah und Fern. — Worms, 16. Aug. Die Theaterſaiſon ſchließt in dieſem Jahre mit einem Ueberfluß von rund Mark 4000, der durch ſtärkeres Abonnement wie in den Vorjahren erreicht wurde.— Das„Deutſche Feſt“, unter welchem Namen früher das Sedansfeſt gefeiert wurde, wird in dieſem Jahre im Charakter eines allgemeinen Volksfeſtes wieder gefeiert. Die Stadtverordnetenverſammlung hat gegen die Stimmen der Sozialdemokraten einen Zuſchuß bewilligt. — Mörlenbach, 15. Aug. Der Taglöhner Jakob Bartmann 2., welcher am 7. Mai einen Menſchen vom Tode des Verbrennens gerettet hat, erhielt als Anerkennung hier fur vom Großherzog die Rettungsmedaille. Ludwigshafen, 16. Aug. Der Schuſter Joſeph Meier in Gersbach geriet mit anderen Gaͤſten in Streit und feuerte einen Schuß ab. Nun zogen die anderen die Meſſer und ſtachen ſolange auf Meier ein, bis er tot zuſammenſtürzte. Zwei Schuhmacher wurden verhaftet. — Schriesheim, 16. Aug. Das dem Landwirt Adam Bauer gehörige Madchen, welches am Donnerstag in Groß⸗ ſachſen durch einen Schacht in den Keller ſtürzte und einen Schädelbruch davontrug, iſt ſeinen Verletzungen im Allgem. Krankenhaus in Heidelberg erlegen. — Darmſtadt, 16. Aug. Am Samstag abend gegen 7 Uhr verunglückte auf der Landſtraße nach Eberbach der Gefreite Hannemann von der 2. Batterie des Art.⸗Regts. Nr. 25 aus Mettenheim bei Worms. Er wollte mit einem mit zwei Pferden beſpaanten Arbeitswagen nach der Kaſerne zu- rückfahren, als das Reitpferd mit Hannemann ſtürzte; dieſer kam unter den Wagen, deſſen Räder ihm über die Bruſt gingen. Der Tod trat alsbald durch ſtarken Bluterguß ins Gehirn ein. — Aus Rheinheſſen, 16. Aug. In Neubamberg fanden die Eheleute Johann Schmitt, als ſie von der Arbeit nach Hauſe kamen, ihr 13 Monate altes Kind auf dem Fuß⸗ boden als Leiche. Das unbeaufſichtigt gebliebene Kind war aus der Wiege geſtürzt und hatte das Genick gebrochen. — Deidesheim, 16. Aug. Bei einem Gewitter ſuchten einige Kinder aus Niederkirchen unter einem Nußbaum Schutz. Plötzlich, ohne daß es vorher gedonnert oder geblitzt hatte, fuhr ein Blitzſtrahl in dieſen Baum, riß Aeſte und Rinde auf, wurde aber glücklicherweiſe von den Drähten einer da⸗ nebenſtehenden Telegraphenſtange aufgefangen und bis zum Bureau des hieſigen Poſtamtes weitergeleitet. Die Kinder kamen mit dem bloßen Schrecken davon. — Aueunheim, 16. Aug. Die zehn Jahre alte Tochter des Schuhmachers Georg Riebs war von einem Inſekt ge⸗ ſtochen worden, was jedoch zunächſt nicht beachtet wurde. Das Mädchen fing bald an zu klagen, und es wurde vom Arzt Blutvergiftung feſtgeſtellt. Ins Buͤrgerſpital nach Straßburg überführt, ſtard das Mädchen daſelbſt am Sonntag früh. Es wurde Blutvergiftung durch Leichengift konſtatiert. — Hardheim(A. Waldürn), 16. Aug. Ein bedauer⸗ licher Unglücksfall ereignete ſich hier. Der etwa 20 Jahre alte Sohn des Albin Göỹtzelmann kam beim Dreſchen an der Maſchine dem Riemen zu nahe, wobei er erfaßt wurde. Ein Ohr wurde ihm abgeriſſen; außerdem erlitt der Bedauerns⸗ werte einen Schädelbruch. — Darmſtadt, 15. Auguſt. Aus Anlaß der vierzig ⸗ jährigen Wiederkehr der Kriegstage 1870.71 fand in Darmſtadt großer Veteranenappell ſtatt, zu dem zirka 6000 Krieger aus den Feldzügen 1848-49, 1866 und 1871 eingetroffen waren. Das Großherzogspaar nahm in Gegenwart zahlreicher Fürſtlichkeiten die Pa⸗ rade ab. Der Großherzog brachte ein dreifaches Hurra au n Kaiſer aus. 15 3 15. Auguſt. Aus Darmſtadt wird dem„Berliner Tageblatt“ geſchrieben: Vor einiger Zeit wurde der Forſtaſſeſſor im Finanzminiſterium S. Walter mit einer Ordnungsſtrafe von zwanzig Mark belegt, weil er ſeinen Vorgeſetzten. den Finanzminiſter Dr. Braun. flug f vom! hat b Lochn ſtündi Son junge je eine et flog! mit abg imponie Thieden er das Runden der Ae der Ri zeigte apparat zukam. 7 Uhr nuten 1 metern von 15 er mit haben mann, nin, 1 riſſen L. Hal ll achtjähr berlufte * einer Ueberſt große fer wu In ein Häuse berbindi unterbro Hungers ſich auf ganzes f der Näh velchem waren. graben 1 bergiftun erinnert, Ein Teles ſtäck der einigte, ind si Die bei bergift 1 bags. ffentli abt, fo mus: ein hoch durch die iehnte: lußt u 00, der erttich ftihrt hte in . Die en her Jbl Lobe ſaafür Veh u und Meſſer ſtinte. an Gioß⸗ d enen Algen. 1 0 ber f. N. m nit ine beer gungen. in eln iber Abet Juß- war achten ug. halle, Nonde ir do⸗ f zun guder Nl lt ge a N Ait burg früh dabe“ 14 10 Ein n- rzig⸗ d in dem 1866 pack Pa⸗ hurta wird geit galtel wel leaun⸗ ral nicht oder nicht vorſchriftsmäßig gegrüßt hatte. Forſt⸗ aſſeſſor Walter iſt Mitbegründer und Vorſtandsmitglied des im vorigen Jahre hier gebildeten Vereins für deutſchen Gruß, der alſo nur durch Handan⸗ legen militäriſch grüßt. Walter hat im vorigen Jahre wiederholt unter anderen Vorgeſetzten den Miniſter Dr. Braun entſprechend den Satzungen des Vereins mili— täriſch gegrüßt, und es wurde ihm wiederholt deswegen Strafe angedroht. Er hat deshalb längere Zeit— bis zu dieſem Jahre— den Miniſter Dr. Braun überhaupt nicht gegrüßt, und zwar anſcheinend im Einverſtändnis mit dem Miniſter, bis plötzlich vor einigen Tagen die Ordnungsſtrafe von zwanzig Mark eintraf. Intereſſant iſt, daß Miniſter Dr. Braun im vorigen Jahre in dem Komitee der Hygieniſchen Ausſtellung zu Dresden ſaß, die den Deutſchen Grußverein beſonders eingeladen hatte und ſeine Reformbeſtrebungen unterſtützte. Der Gruß verein zählt in Darmſtadt allein über tauſend Mitglieder. Auch der Großherzog hat ſich für die Reformbeſtrebungen in anerkennender Weiſe ausgeſprochen. Die Darmſtädter Preſſe bezeichnet die Maßregelung des Forſtaſſeſſors als eine Unklugheit und Ungerechtigkeit dazu.— Worüber ſich doch manche Leute den Kopf zerbrechen! — Frankfurt a. M., 15. Auguſt. Für den Ueberland⸗ flug Frankfurt Mainz— Mannheim, der, wie gemeldet, vom 16. bis 22. dieſes Monats zur Entſcheidung kommt, hat bereits ein lebhaftes Training begonnen. Nachdem Lochner bereits vor einigen Tagen einen anderthalb ſtündigen Ueberlandflug ausgeführt hatte, machte am Sonntag Euler einen bemerkenswerten Ueberlandflug von Darmſtadt nach Griesheim. Nachdem tagsüber in den vielen Fliegerſchuppen, die auf dem Griesheimer Exer zierplatz, dem Startfelde zum Ueberlandflug errichtet worden ſind, montiert und gearbeitet worden war, fan— den am Abend mehrere Aufſtiege ſtatt. Lochner, der junge Eulerſchüler, ſtieg zweimal hoch und abſolvierte je einen viertelſtündigen Flug in beträchtlicher Höhe; er flog dabei hinaus bis zum Niddertal und landete immer mit abgeſtelltem Motor im Gleitfluge. Auch am Sonntag imponierte wieder die ruhige und ſichere Fahrt Lochners. Thiedemann flog auf ſeinem Sommerapparat, mit dem er das erſte Mal nicht hoch gekommen war, mehrere Runden. Durch einen Aufſtoß auf die Erde legte ſich dann der Aeroplan auf die Seite. Gegen ½8 Uhr erſchallte der Ruf:„Euler kommt!“ Am weſtlichen Himmel zeigte ſich die bekannte Geſtalt des Eulerſchen Flug⸗ apparates, der in großer Geſchwindigkeit auf den Platz zukam. Euler, der bald darauf landete, war kurz vor 7 Uhr bei Darmſtadt aufgeſtiegen und hatte in 37 Mi⸗ nuten mit großen Umwegen eine Strecke von 70 Kilo— metern zurückgelegt. Er hielt ſich immer in einer Höhe von 150 bis 200 Metern. Bei ſeiner Ankunft wurde er mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt. Zum Ueberlandflug haben ſich folgende Aviatiker gemeldet: Thiedem, Thiede— mann, von Mumm, Lindpaintner, Lochner, Euler, Jean— nin, Wiencziers, Thelen, Plochmann, Grade, von Go— riſſen und zwei Piloten der Berliner Wright⸗Geſellſchaft. — Mannheim, 15. Auguſt. Der Kriminalſchutzmann L. Habitzreuter, der ſeit zwanzig Jahren im Dienſt der Mannheimer Polizei ſteht, wurde wegen eines an einem achtjährigen Mädchens begangenen Sittlichkeitsverbrechens verhaftet. Aus Stadt und Land. * Ueberſchwemmungskataſtrophe in Japan. Nach einer Meldung des„Reuterſchen Bureaus“ wurden durch Ueberſchwemmungen in der letzten Zeit außerordentlich große Verwüſtungen angerichtet⸗ Ganze Städte und Dör⸗ fer wurden weggeriſſen und viele Menſchenleben vernichtet. In einem Stadtteil von Tokio wurden allein 30 000 Häuschen unter Waſſer geſetzt⸗ Die Eiſenbahn⸗ verbindungen in den überſchwemmten Gegenden wurden unterbrochen. An vielen Orten ſind die Bewohner von Hungersnot bedroht. Der angerichtete Schaden beläuft ſich auf Millionen von Yens. In Takome wurde ein ganzes Hotel mit 15 Perſonen in die See geſpült. In der Nähe von Karmizama ſtürzte ein Tunnel ein, in welchem 50 Arbeiter mit Reparaturen beſchäftigt waren. Sie ſind vollſtändig eingeſchloſſen und be⸗ graben. Alle Hoffnung auf Rettung iſt aufgegeben. * Durch Grubengaſe vergiftet. Ein Fall von Gas⸗ vergiftung, der an das letzte Brunnenunglück in Pankow erinnert, forderte in Kötzſchenbroda zwei Menſchenleben. Ein Telegramm von dort meldet: Als auf ſeinem Grund⸗ ſtück der Hauswirt Schulze eine ſechs Meter tiefe Grube reinigte, wurde er von den aufſteigenden Gaſen betäubt und ſtürzte in die Grube. Seinen 11 jährigen Sohn, der ihm zu Hilfe kommen wollte, ereilte dasſelbe Schickſal, ebenſo einen Hausbewohner, der den beiden Rettung brin⸗ gen wollte. Mit Hilfe der Feuerwehr konnte nur noch der Henswirt Schulze lebend zutage gefördert werden. Die beiden anderen Verunglückten waren der Brunnengas⸗ vergiftung erlegen ** Das„moderne Ungeziefer“. Der bekannte Reichs⸗ tags⸗ und Landtagsab eordnete Köhler⸗Langsdorf ver⸗ öffentlicht in den„Neuen Heſſiſchen Volksblättern“, Darm⸗ ſtadt, folgende gepfeffert Epiſtel gegen den Automobilis⸗ mus:„In den zehn Geboten für Fuhrleute“, die irgend⸗ ein hochvornehmer Automobilklub verfaßt hat und nun durch die Zeitungen die Runde machen läßt, lautet das zehnte:„Du ſollſt auf die Warnungsſignale der Auto⸗ mobile achten und ſie befolgen(1), auf daß kein Unglück geſchehe und du nicht zur Anzeige gebracht wirſt.“ Alſo „die Warnungsſignale der Herren Automobiliſten ſollen die Leute der ehrlichen Arbeit befolgen(J), damit ſie nicht zur Anzeige gebracht(1) und beſtraft(1) werden?“ Iſt das nicht wie mit Geßlers Hut?— Fürwahr, etwas Anmaßenderes und Protzenhafteres iſt mir kaum jemals zur Kenntnis gekommen. Das kann nur ſo einen Par- venü, wie ſie jetzt dutzendweiſe die moderne Entwicke⸗ lung aufſchießen läßt, zum Verfaſſer haben, alte gute Art äußerſt ſich niemals ſo.— Ich bin wahrhaftig ein entſchiedener Freund und Förderer jeglichen Fortſchrittes und begleite mit den beſten Wünſchen die weitere Aus- bildung des Automobilbetriebes und beſonders auch ſeine Ausdehnung auf die Landwirtſchaft, zur Bodenbearbei⸗ tung, zum Säen, zur Pflanzenpflege, zur Ernte uſw.: aber das iſt mir zuwider: wenn irgendeine„vornehme“ und übermütige Faulenzerbande männlichen und weib⸗ lichen Geſchlechts, mitunter ganz oder halb beſoffen, tod⸗ bringend in dem Automobil die Landſtraße daherſauſt, und nun ſoll alle gewerbstätige Welt, die in ehrlicher Arbeit ſteht für ihre eigene und ihrer Mitmenſchen Wohl⸗ fahrt, ſich in ehrfurchtsvoller Demut ducken und fein ſtilleſtehen, bis es der moſchusduftenden Schwefelbande gefallen hat, höhniſch wie der hölliſche Teufel und mit demſelben Geſtank wie jener bei ſeiner Exorziſierung vor⸗ beizuſauſen. Wahrlich, wenn die Bauern und alle an⸗ ſtändigen Leute, die die Landſtraße benutzen müſſen, ſol⸗ cher Anmaßung und Protzerei gegenüber nicht ſchon längſt zu Nihiliſten geworden ſind, ſo hat man nur ihre große Langmut, Vernunft und abwartende Geduld zu bewun⸗ dern; ich aber möchte als zehntes Gebot allen Fuhrleuten das folgende empfehlen:„Gehe ſofort auf das Kreisamt, erwirb dir einen Waffenpaß und hernach einen tüchtigen Revolver, damit du dich künftig wehren kannſt, wenn das moderne Ungeziefer, das jetzt die Landſtraße unſicher macht und mit Menſchenleben ſpielt, dich überfällt.“— Der heſſiſche Automobilklub hat wegen dieſer Aus⸗ laſſungen Strafantrag„wegen Aufreizung zum Wider⸗ ſtand gegen die Staatsgewalt“ geßtefft — Sparſame Hausfrauen ſehen nicht allein auf große Ausgiebigkeit eines Kindernährmittels, ſondern ſie achten auch darauf, doß es die Kinder gut ernährt und gern von denſelben genommen wird. Sehr ausgiebig, d. h. billig im Gebrauche, iſt„Kufeke“, welches als dünne Suppe— ein Eßlöffel auf/ Liter Waſſer— gegeben wird. Dasſelbe ernährt nicht nur die Kinder ſehr gut, ſondern es verhindert auch nach Möglichkeit das Auftreten von Magen- und Darm⸗ krankheiten. Bekanntmachung. Betr: Maßregeln zur Verhütung der Maul- und Klauenſeuche. Da die Maul- und Klauenſeuche in den preußiſchen Regierungsbezirken Königsberg, Gumbinnen, Allenſtein und Marienwerder herrſcht und auch im Unter-Elſaß feſtgeſtellt worden iſt, ſo beſtimmen wir auf Grund der§§ 19—26 des Reichs⸗Viehſeuchengeſetzes und des Miniſterial⸗Amtsblattes Nr. 9 vom 3. Juli 1897 das Folgende: Alles Klauenvieh, das aus den vorgenannten Re⸗ gierungsbezirken eingeführt wird oder von den Schlachthöfen zu Frankfurt a. M., Mannheim und Mainz in Zuchtviehbe⸗ ſtände oder in den Beſitz von Händlern mit Nutzvleh gelangt, unterliegt der Quarantäne im Sinne des 5 6 des Amtsblattes Nr. 9 Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 3. Jult 1897. Die Quarantäne hat an dem Standort ſtattzufinden, an dem die Tiere nach ihrer Einführung in das Großherzog⸗ tum oder dem Verlaſſen der genannten Schlachthöfe zuerſt eingeſtellt werden. Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß alle von außerhalb des Großherzogtums auf einen Viehmarkt aufzutreibenden Klauentlere, von denen nicht glaubwürdig nachgewieſen wird, daß ſie nicht aus den oben- genannten verſeuchten Gebieten kommen, nicht eher auf den Viehmarkt zugelaſſen werden, bis ſie die vorgeſchriebene Quarantäne in ſeuchenfreiem Zuſtand durchgemacht haben. 2. Die Quarantäne dauert mindeſtens 7 Tage. Nach Ablauf dieſer 7 Tage darf das der Quarantäne unterliegende Vieh den Standort innerhalb der nächſten 14 Tage nur ver⸗ laſſen, wenn es bis dahin nach dem Zeugnis des Kreis⸗ veterinärarztes keine ſeuchenverdächtigen Erſcheinungen gezeigt hat. Findet eine Unterſuchung durch den Kreisveterinärarzt nicht ſtatt, ſo darf das Vieh den Standort erſt nach Ablauf von 3 Wochen, ſeit dem Tage der Einſtellung gerechnet, ver⸗ laſſen, ſofern ſich ſeuchenverdächtige Erſcheinungen bei ihm nicht gezeigt haben. 3. Denſelben Quarantänebeſtimmungen unterliegen alle Klauenttere, die mit den eingeführten Klauentieren in demſelben Gehöft ſtehen oder ſtanden. 4. Die Beſitzer ſolcher Tiere ſind verpflichtet, alle Tiere, welche der obigen Maßnahme unterworfen ſind, unverzüglich der Ortspolizeibehörde anzumelden. Dieſe hat ſie dem Großh. Kreisveterinäramte anzumelden, welches über dieſe Anmeldungen eine Liſte führen wird. 5. Wird zur Ausführung eines der Quarantäne unter⸗ worfenen Tieres ein krelsveterinärztliches Zeugnis verlangt, ſo hat die Requiſition des Kreisveterinärarztes durch die Orts⸗ polizeibehörde zu erfolgen. 6. Die Tagegelder der durch dieſe Maßnahmen veran⸗ laßten Reiſen der Kreis veterinärärzte ſind auf die Polizeikaſſe zu übernehmen und von den Beſitzern in vollem Betrage wieder zu erſetzen. Für die Ausſtellung des Zeugniſſes iſt keine Gebühr zu entrichten. 7. Abweichend von der Vorſchrift der Ziffer 1 darf Schlachtvieh von Haͤndlern, die ausſchließlich mit ſolchem bandeln, vor der Verbringung auf einen Schlachtviehhof ohne Quarontänezwang in Gehöfte eingeſtellt werden, wenn in dieſen anderes Vieh, insbeſondere Zucht⸗ und Nutzvieh, nicht einge⸗ ſtellt iſt oder verkehrt. Alle Tiere, die aus dem Schlachtviehverkehr in andere Gehöfte als diejenigen verbracht werden, für die die vorſtehende Ausnahme zugelaſſen iſt, unterliegen von da ab der Maßnahme der Ziffer 1 und 2. 8. Die unmittelbare Ueberführung von den der Quaran⸗ taͤne unterſtellten Tieren in ein öffentliches oder Privatſchlacht⸗ haus behufs ſofortiger Abſchlachtung iſt auch vor Ablauf der Quarantänezeit zu geſtatten. 9. Die nach Ziffer 6 und 7 zugelaſſenen Ausnahmen ſind in allen Fällen poltzeilich zu kontrollieren. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Vorſchriften unter- liegen der Strafbeſtimmung der§§ 66, 67 des Reichsvleh⸗ ſeuchengeſetzes und des§ 328 des Reichsſtrafgeſetzbuchs, bezw. des§ 148 der Reichsgewerbeordnung. Heppenheim, den 5. Auguſt 1910. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Auf vorſtehende Bekanntmachung machen wir die hieſigen Ortseinwohner, beſonders die Metzger und Viehhändler auf⸗ merkſam. Viernheim, den 16. Auguſt 1910. Großherzogliche Bürger meiſterei Viernheim. Kühlwein. Marktbericht. — Weinheim, 13. Aug. Zugeführt: Milchſchweine 335 Stuck. Verkauft wurden 330 Stück das Paar zu 16 bis 30 Mark. Läufer: Zugeführt 5 Stück, verkauft 5 Stück, das Paar zu 36 bis 40 Mk. Verantwortlich für die Redaktion: Wil hel m Bingener, Viernheim Kohlen u. Briketts fortwährend zu haben bei Roos, Kohlenhandlung. 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Periode Forſt⸗ und Feldſtrafe für 1910. Die Quittierung und Verrechnung der zahlreichen Erläſſe an Staats- und Gemeindeſteuern wolle doch an den Zahl ⸗ tagen vor dem 22. d. Mts. bewirkt werden, da andern⸗ falls Betriebsſtörungen unvermeidlich wären. Viernheim, den 12. Auguſt 1910. Großh. Untererhebſtelle: Jö ſt. Männer⸗Turn⸗Verein Viernheim. Einladung. N. Der Männer ⸗ Turnverein Viernheim 5 veranſtaltet am Sonntag, den 21. g im Gaſthaus„Zum Heſſiſchen Haus“ ein S Sommerfest verbunden mit turneriſchen Aufführungen, Preis- ſchießen, Preiskegelu, Scheibenſtechen ete. und ſonſt! Volks⸗ und Kinderbeluſtigungen. Zu dieſem Feſte beehren wir uns, unſere aktiven und paſſiven Mitglieder, die titl. Einwohnerſchaft, ſowle Freunde der Turnſache höfl. einzuladen. Da große gedeckte Räumlichkeiten zur Verfügung ſtehen, findet das Feſt bei jeder Witterung ſtatt. Für die Tanz⸗ luſtigen iſt beſtens geſorgt. Um recht zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſtand. Männer⸗Turn⸗Verein Viernheim. Die verehrlichen aktiven und paſſiven Mitglieder laden wir zu der am Mittwoch, den 17. d. Mts., abends 9 Uhr im Vereinslokal Gaſthaus„Zum Engel“ ſtattfindenden Mitglieder-Verſammlung ergebenſt ein. Mit Rückſicht auf das bevorſtehende Sommer- feſt, bezuglich deſſen noch einige Regelungen notwendig er- ſcheinen, erwarten wir vollzähliges Erſcheinen. Der— ee Sie nach Mannheim werten Schaufenster. Was die heutige Schuh- technik an Eleganz, Güte, sowie in modernen und be- quemen Formen zu leisten fl 8 b N vermag, finden Sie bei uns Schuhhaus kommen, besichtigen Sie unsere 10 sehens- 5 in einzig dastehender Aus- 85 55 I. Ranges Unsere besond. Preiswür-⸗ D 2, 9 digkeit ist weit bekannt. Ecke Planken Spezial- Abteilung: 2 Sport-Schuhwaren jeder Art 8 ! Rechunngsformulare werden ſchnell und billigt angefertigt in der Buch- . Verlagsdruckerei von Wilhelm Bingener, Viernbeim. + Nn Elektro-phys. Lichtneilanstalt A. Königs M 2, 6 Mannheim N 2, 6 Tel. 4329 Ecke Paradeplatz u. Kunststr. 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