e. b e 1 ching blzeher 8 ge. gz 195 Wwon, „Geben wich liehe — U uf N keue.— Nereinz⸗ und. 10 1 onntag, K. n get pelt aus tuin nicht bahn.— —— — — — — mus, leiden raub etoff N, Ne 0 1 Nach reiſt. 1 Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Ferbreilelte und geleſenſle Zeitung am ſieſgen Plate, daher beſles und erben r. 20. irfungspolſles Inſerkions- Organ. Serründet 1884. 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn durch die Poſt Mk. 1.14 vierteljährlich. Anzeiger Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtel le: Rathausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Nr. 94. 57. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands in Augsburg. boc. Augsburg, 21. Auguſt 1910. Schon in den früheſten Morgenſtunden, gerade in den Stunden, wo die Teilnehmer am Feſtzuge und an der Verſammlung ſich zur Abfahrt rüſteten, lag der ſagenhaft goldene Sonnenſchein der Katholikentage in ganz beſon⸗ ders verlockender Pracht über Süddeutſchland und führte nach Augsburg, was nur irgendwie abkommen konnte. Schon um acht Uhr begann am Bahnhof die große Völkerwanderung. In großen Scharen ſtrömten beſon⸗ ders arbeitsgebeugte Maſſen, vielfach mit Frau und Kind, in die Stadt und verteilten ſich beſichtigend auf die ein⸗ zelnen Viertel. Die großen Straßenzüge der mittleren Stadt glichen ebenſo wie die Straßen vom Bahnhof in die Stadt wahren Heerſtraßen. Ein Verein nach dem an⸗ dern tauchte auf, um den Mitgliedern noch ein gründliches Studium Augsburger Herrlichkeiten zu ermöglichen. Die Kirchen, deren feierliches Glockengeläute ſchon am Sams⸗ tag abend die hohe Bedeutung dieſes feierlichen Tages weiteren Kreiſen zu Gemüte geführt hatte, waren am Sonntag engen his weit auf die Straße hinaus be⸗ lagert. Beſonders der Dom, wo das Pontifikalamt ab⸗ gehalten wurde, war das Ziel vieler Tauſende. Am Nachmittag nahm der Menſchenſtrom bei drückend⸗ ſter Hitze direkt beſorgniserregende Dimenſionen an. Alle Gaſthäuſer und Reſtaurationen, alle Straßen und öffent⸗ lichen Anlagen waren überfüllt mit Menſchen. Es war wirklich gewaltig und großartig. Die Augsburger können ſehr zufrieden ſein. Es waren bald an die 700 Vereine mit 30 000 Teilnehmern angemeldet, mehr, wirklich ſehr viel mehr, als bei den engen Verkehrs- verhältniſſen Augsburgs überhaupt unterzubringen und zu verſorgen waren. Der tatſächliche Verlauf des Feſt⸗ zuges hat denn die Erwartung, daß auch die katholi⸗ ſchen Männervereine Süddeutſchlands alles tun würden, was in ihren Kräften ſtand, durchaus gerechtfertigt. Gleich die Spitze des Zuges gab dem Ganzen ein intereſſantes Gepräge. Bergleute, wahrhaftige bayeriſche Bergleute, aus der Gegend des Ammerſees, zogen in ge⸗ ſchloſſenen Vereinen in ihrer maleriſchen Bergarbeiter⸗ tracht voran. Dann folgten, ſtets unterbrochen von Muſikchören, die zahlreichen Reihen der Bergarbeiterver⸗ eine, Geſellenvereine, der in Bayern zahlreich vertretenen ſelbſtändigen Volksvereine, der Männervereine, der Bur⸗ ſchenvereine, der Jünglingsvereine uſw. in endloſer Folge durch die Straßen. Sogar Radfahrer waren im Zuge vertreten. Die Augsburger Geſellen erfreuten die Ta⸗ gung in der maleriſchen Tracht ihrer Zunft früherer Jahrhunderte. So fiel den Beſuchern das rieſenhafte Erſtarken der Jugendvereine. Burſchen⸗ und Jünglinas⸗ Dienstag, den 25. Auguſt 1910. 26. Jahrgang. vereine in Bayern wie überhaupt in Sitddeutſchland ins Auge. Gegenüber der biſchöflichen Reſidenz am Dome war eine Empore errichtet, auf der Biſchof Maximilian, Ritter von Lingg, mit ſeinen zahlreichen Gäſten aus dem Kreiſe der hohen kirchlichen Würdeträger Platz genommen hatte, um dieſe gewaltige Glaubensdemonſtra⸗ tion der ſüddeutſchen Katholiken an ſich vorüberziehen zu laſſen. Alles drängte ſich dorthin, ſo daß der Platz am Dom und der Fronhof ein unüberſehbares Menſchen⸗ gewühl darſtellte. Von dort aus erteilte der hochw. Herr Biſchof dem Feſtzuge und den Anweſenden nach einer kurzen Anſprache ſeinen biſchöflichen Segen. Nach dem Feſtzuge, den ein fünfſtimmiges Geläute eines von einer Augsburger Glockengießerei an der Feſthalle aufgeſtellten gewaltigen Glockenſpiels verſchönte, verteilten ſich die zahl⸗ reichen Gruppen des Zuges nach einem beſtimmten Plane auf die verſchiedenen Verſammlungslokale, in denen her⸗ vorragende Redner vor einer unüberſehbaren Menſchen⸗ menge die Bedeutung der einzelnen Organiſationsformen für die Gegenwart und für die Geſellſchaft behandelten. Es würde zu weit führen, über alle dieſe Vorträge aus⸗ führlich zu berichten, nur einem von ihnen wollen wir hier Raum geben wegen ſeiner allgemeinen Bedeutung. Der Abg. Giesberts führte aus: Die Zahl der Lohnarbeiter in Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft wird gegenwärtig auf 14 Millionen geſchätzt. Die größte Aufgabe der deutſchen Katholiken beſtehe darin, den katholiſchen Arbeitern behilflich zu ſein, einmal ihre religiös⸗ſittlichen, und dann auch ihre wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen zu wahren. Das erſtere ge⸗ ſchehe in den katholiſchen Arbeiter vereinen, deren 15 heute 2900 mit 390 000 Mitgliedern beträgt. Zur öſung der wirtſchaftlichen Aufgaben haben ſich die chriſtlichen Gewerkſchaften gebildet, die Hand in and mit den katholiſchen Arbeitervereinen tätig find. Leider verkennt man die Bedeutung der katholiſchen Ar⸗ beiternereine noch ſehr. Die Arbeitervereine find b eſtimmt, das Standesbewußtſein zu pflegen, den Arbeitern die Bedeutung ihres Standes ſtets vor Augen zu halten und ſie anzuhalten, im Rahmen unſerer katholiſchen Grund⸗ ſätze für die Erhaltung der Religiöſität und Sittlichkeit zu wirken. Geſtützt auf dieſes gute Fundament, ſollen unſere katholiſchen Arbeiter ſich mit Eifer und Ent⸗ ſchiedenheit an der chriſtlichen Gewerkſchaftsbewegung be⸗ teiligen. Die ſozialdemokratiſchen Organiſa⸗ tionen haben nach ihrer Statiſtik 2400 fret⸗ geſtellte Beamten. Wie kläalich nimmt ſich dem gegenüber die kleine Zahl unſerer chriſtlichen Arbeiter- ſekretäre aus! Unſere Arbeiterſekretariate müſſen ver⸗ mehrt werden, kurz und gut, wir müſſen raſtlos an dem Ausbau der Vereine arbeiten. Wenn dieſer Gr ſatz in allen Teilnehmern des Feſtzuges und der Feſtverfamm⸗ lung am heutigen Tage Wurzel faßt, dann wird es Veſſer werden.(Lebhafte Zuſtimmung.) Bald nach ſieben Uhr, als die Scharen der Arbeiter ſich verzogen, begann die Feſthalle ſich mit den Teil⸗ nehmern an der Begrüßungsverſammlung zu füllen, die nach dem ſtarken Andrang aus allen Teilen des Reiches und bei der lebhaften Teilnahme, die ganz Augsburg —— . ccc n oteſer Tagung entgegenbrachte, wie nicht anders zu er— warten war, bis auf den letzten Stuhl beſetzt war. Auch der hochw. Herr Biſchof Maximilian, Ritter von Lingg, war in Begleitung all ſeiner hohen Gäſte erſchienen. Wie üblich, eröffnete der Präſident des Lokalkomitees, Dr. Reiſert, den Begrüßungsabend mit einer längeren Begrüßungsrede, die in ſolgenden Wor⸗ ten ausklang: Auf unſerer Generalverſammlung wird über vieles ge⸗ ſprochen werden, was uns Chriſten bewegt. Aber über eines werden wir nicht ſprechen, über die Verhältniſſe der anderen Konfeſſionen.(Zuſtimmung.) Wir werden nicht darüber ſprechen aus Gründen des Geſchmackes und des Taktes und weil uns unſere Religion lehrt, daß alle Chriſten zu uns gehören, ſofern ſie nur guten Willens ſinde Wir wiſſen auch, daß unſere Kirche nicht bloß überngtürlich iſt, ſondern auch eine ſichtbare, geleitet von Menſchen; und wo Menſchen ſind, da iſt Menſchliches nicht fremd. Darum kehren wir vor der eigenen Türe, getreu den Traditionen des Katholikentages⸗(Lebh. Zuſtimmung.) In dieſer Stunde der höchſten Begeiſterung gilt es noch, der höchſten Perſönlichkeiten in Kirche und Staat zu gedenken: Sr. Heiligkeit des Papſtes Pius X. des Schutzhirten des Glaubens und des Friedens, Sr. Maje⸗ ſtät Kaiſer Wilhelm II., des tatkräftigen und um des Reiches Wohl beſorgten Schirmherrn, und unſeres all⸗ geliebten Regenten, des Seniors der deutſchen Fürſten⸗ Ich bitte Sie, einzuſtimmen in den Ruf: Se. Heiligkeit, Papſt Pius X., Se. Majeſtät Kaiſer Wilhelm II. und See königl. Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern, ſie leben hoch.(Die Verſammlung ſtimmt begeiſtert in das Hoch ein.) Nächſter Redner iſt Hofrat Wolfram, Oberbürger⸗ meiſter von Augsburg⸗ Er dankte namens der Stadt für die freundlichen Worte, die der Stadt Augsburg geſpendet worden ſind und betonte namentlich, daß es für die Stadt kein Schwanken gegeben habe, ob die Katholikentagung zu unterſtützen ſei. Man ſei ſich von vornherein der hohen Ehre bewußt geweſen, die der Stadt zu teil werde. Die Stadt Augsburg wünſche, daß die Teilnehmer von der Tagung einen guten Eindruck mit⸗ nehmen möchten. Sie könnten der aufrichtigen Gaſt⸗ freundſchaft der Augsburger verſichert ſein. Dann fuhr er fort:„Wir ſind überzeugt, daß der Katholikentag die Rechte der Andersgläubigen nicht verletzen wird, Darum ſind ſie uns in Augsburg beſonders willkommen Unſere Stadt hat Jahrhunderte lang unter religiöſen Wirren ſchwer gelitten, und darum ſehnen wir uns jetzt nach Frieden. Ich kann verſichern, daß auch die Nicht⸗ katholiken Augsburgs ſie freundlich begrüßen, und ſich freuen, eine ſolche Verſammlung in unſerer Stadt zu ſehen, darum nochmals herzlich willkommen!“ Erſter Vizepräſident der erſten württembergiſchen Kammer Dr. Kine überbrachte die Grüße Württembergs. Staatsminiſter Dr. Ebenhoch⸗Wien brachte zum Aus⸗ druck, daß die öſterreichiſchen Katholiken immer mit Inter⸗ ——— Unrecht Gut. Kriminalroman von Reinhold Ortmann. 21(Nachdruck verboten.) „Geh jetzt zu Johanna in die Küche, Erwin,“ ſagte ſie, und bitte ſie, dir deine Abendſuppe zu geben.“ „Aber ich mag keine Suppe— ich will mit Babby Hucke⸗ pack reiten.“ „Na, dann komm, mein Herzensliebling!“ ſtimmte Babette zu, indem ſie ſich anſchickte, den Kleinen emporzuheben. Die ſchwarzgekleidete Frau am Fenſter aber ſtand auf, nahm den Knaben trotz ſeines weinerlichen Sträubens an der Hand und führte ihn zur Tür. „So— da geht dein Weg.— Ich folge dir ſogleich, und ich werde ſehr bös ſein, wenn ich dich nicht hübſch artig bei Johanna in der Küche finde.“ Als das Kind aus dem Zimmer war, wandte ſie ſich mit ernſter Miene zu der Alten zurück, die ihr mit zornfunkelnden Augen und in ſichtlich herausfordernder Haltung gegenüber tand. N„Ich habe Ihnen ſchon oft erklärt, Babette, daß Sie mir den Jungen mit Ihrer unangebrachten Nachgiebigkeit verderben. Können Sie's denn gar nicht über ſich gewinnen, ſich ein wenig nach meinen Wünſchen zu richten?“ „Alſo ich verderbe Ihnen Ihren Erwin?— Ich— die Tag und Nacht an nichts anderes denkt als an den Jungen! Und wenn ich Ihnen nun ſage, Frau Römhild, daß Sie ihn verderben— ja, Sie— mit Ihrer Strenge und mit Ihrem ewigen: Dies ſollſt du nicht tun und das ſollſt du nicht tun! Ich bin länger auf der Welt als Sie, und ich habe ſchon ſeinen Vater betreut, wie er nicht älter war als jetzt der Erwin. Den haben ſeine Eltern auch ſo verrückt erziehen wollen mit tauſend Verboten vom Morgen bis zum Abend. Und der hatte auch keinen Menſchen, zu dem er ſich flüchten konnte, außer mir, genau wie Ihr Erwin.“ „Ich will Ihnen gewiß nicht zu nahe treten, Babette, denn ich zweifle nicht daran, daß Sie es heute mit meinem Knaben ebenſo gut meinen wie einſt mit ſeinem Vater. Aber es wäre auch für den vielleicht beſſer und heilſamer geweſen, wenn er ſich nicht bei jeder Gelegenheit hätte zu jemandem flüchten können, der durch unzeitige Schwäche die guten Abſichten ſeiner Eltern durchkreuzte.“ „Entſchuldigen Sie, wenn das zu hoch für mich iſt, gnädige Frau! Ich bin eben mein Leben lang nur eine ſimple Kinds⸗ magd und Wirtſchafterin geweſen. Aber was den Herrn Paul Römhild angeht, Ihren ſeligen Mann, ſo habe ich ihn am Ende beſſer gekannt als ſeine Eltern— und jedenfalls hundertmal beſſer, als Sie ihn gekannt haben. Für Sie iſt er natürlich heute blos noch ein ſchlechter Menſch— ein Dieb, oder was weiß ich! Aber Sie haben gar kein Recht, über ihn zu urteilen — Sie nicht!“ „Babette!“ „Ja, ja, ich weiß ſchon— ich vergeſſe mich. Aber wenn wir auf den Punkt zu ſprechen kommen, werde ich mich wahr⸗ ſcheinlich immer vergeſſen; daran müſſen Sie ſich ſchon ge⸗ wöhnen. Denn Ihr Mann war nicht ſchlecht, und wenn er was Unrechtes getan hat, ſo fällt die Schuld auf andere, nicht auf ihn. Er iſt leichfertig geworden, und er hat ſein Ver⸗ gnügen geſucht, wo er's nicht hätte ſuchen ſollen— meinet⸗ wegen!— Warum aber hat er's getan? Weil er in ſeinem Hauſe die Liebe und die Zärtlichkeit nicht gefunden hat, die er als Ehemann hätte verlangen können. Wenn man jemanden heiratet, Frau Römhild, blos um eine ſchöne Verſorgung und ein angenehmes Leben zu haben, ſo hat man kein Recht, ihn nachher wegen ſeiner Fehler zu verdammen. Nichts für ungut — aber das iſt nun mal ſo meine Meinung.“ „Eine Meinung, die ich nachgerade oft genug habe hören müſſen,“ erwiderte die junge Frau, noch immer beherrſcht, aber mit totenblaſſem Geſicht.„Sie dürfen nicht erwarten, daß ich mich mit Ihnen darüber auseinanderſetze. Aber Sie ſollten nicht vergeſſen, daß auch die Rechte, die meine große Dankes⸗ ſchuld Ihnen über mich gegeben hat, irgendwo ihre Grenze haben müſſen. Sie mißbrauchen dieſe Rechte ſehr oft, Babette, und es könnte ein Tag kommen, an dem ich mich außerſtande fühle, ſolche Tyrannei länger zu ertragen.“ Die finſtere Miene der alten Dienerin ſchien ſich um ein Geringes aufzuhellen. Sie ging auf Frau Römhild zu und ſtreckte ihr die knochige Hand entgegen. „Sie müſſen es nicht ſo ſchwer nehmen, was ich ſage. Daß ich ein raſches Mundwerk habe, iſt ein Fehler, den ich in meinem Alter wohl nicht mehr ablegen werde. Und daß mir trotzdem das Herz auf dem rechten Fleck ſitzt, hab' ich doch, wie ich denke, in mancher ſchweren Stunde bewieſen. Wenn wir uns wegen des geliebten Jungen ein bischen beſſer ver⸗ ſtänden, wäre ja auch alles gut.“ Mit einem Seufzer hatte die junge Frau zum Zeichen der Verſöhnung ihre feine ſchmale Hand in die derbe, arbeitsharte Rechte der Alten gelegt. „Laſſen wir's alſo auf ſich beruhen, Babette!“ ſagte ſie.— Sie ſorgen nun wohl dafür, daß es dem neuen Mieter an nichts mangelt. Wann will er denn einziehen?“ „Heute Abend noch. Er hat ſeine Sachen auf dem Bahn⸗ hof gelaſſen, wie er ſagt. Und er wollte gleich gehen, ſie zu holen. Laſſen Sie ſich nur ſo wenig als möglich blicken, ſo lang er im Hauſe iſt— ich rate es Ihnen in guter Abſicht, Frau Römhild! Denn ich habe ſo eine Empfindung, als ob wir an dem nicht viel Freude erleben würden.“ „Er iſt für mich ein Mieter wie jeder andere, Babette. und ich habe ebenſowenig Veranlaſſung, mich ihm aufzudrängen als mich vor ihm zu verſtecken. Die eine Woche, die er bier zubringen will, wird ja auch ſchnell genug herum ſein.“ Sie nickte der Alten zu und ſuchte die im Kellergeſchoß der Villa gelegene Küche auf, um nach ihrem Knaben zu ſehen. —————œ6 ——————— ũ————— Fortſetzung folgt.) eſſe auf die Kundgebungen der Glaubensbrüder in Deutſch— land blicken und ſie ſich zum Vorbild nehmen Der Biſchof von Chur(Schweiz) überbrachte die Grüße der Schweizer— Im weiteren Verlaufe des Abends nahm dann noch eine große Zahl von Rednern aus allen Teilen des Reiches und aus dem Auslande das Wort, um die Tagung zu beglückwünſchen und um Grüße aus der Heimat zu überbringen. Unter mannigfaltigen muſikaliſchen Dar⸗ bietungen nahm dann die Verſammlung einen anregenden Verlauf, bis man ſich um ½12 Uhr trennte. Die modernen Aufgaben der katholiſchen Arbeitervereine. ) Bei Gelegenheit der gegenwärtigen Generalver— ſammlung der Katholiken Deutſchlands hat Reichs- und Landtagsabgeordneter Arbeiterſekretär Giesberts-M.⸗ Gladbach in einer der gewaltigen Arbeiterverſammlungen eine Rede über die modernen Aufgaben der katholiſchen Arbeitervereine als Standesorganiſation gehalten, die für weitere Kreiſe von aufklärender Bedeutung iſt: Die Kundgebungen der katholiſchen Arbeitervereine bei Gelegenheit der Katholikenverſammlungen ſeien, ſo führte er aus, von Jahr zu Jahr impoſanter geworden, das beſte Zeichen dafür, daß die Katholiken Deutſchlands der Arbeiterfrage eine außerordentliche Bedeutung bei⸗ meſſen. Die volkswirtſchaftliche Entwickelung Deutſchlands zeigt uns, daß die Zahl der Lohnarbeiter immer größer wird. Der Ueberſchuß der ſtetig wachſenden Bevölkerung gehe naturgemäß in die Induſtrie, die glücklicherweiſe in Deutſchland einen blühenden Stand habe. Die Zahl der Lohnarbeiter in Induſtrie und Landwirtſchaft wird gegenwärtig auf 14 Millionen geſchätzt. Die große Auf⸗ gabe der deutſchen Katholiken beſtehe darin, den katho⸗ liſchen Arbeitern behilflich zu ſein, einmal ihre reli⸗ giös-ſittlichen, und dann auch ihre wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen zu wahren. Das erſtere geſchehe in den katholiſchen Arbeitervereinen, deren Zahl heute 2900 mit 390 000 Mitgliedern beträgt. Zur Lö⸗ ſung der wirtſchaftlichen Aufgaben haben ſich die chriſtlichen Gewerkſchaften gebildet, die Hand. in Hand mit den katholiſchen Arbeitervereinen tätig ſind. Auf beiden Gebieten gilt es, alle Kräfte anzuſpannen, um den gewaltigen Vorſprung, den die Sozialdemokratie vor den chriſtlichen Arbeitern eingenommen hat, einzu⸗ baſſen. wenigſtens ihn ſich nicht mehr vergrößern zu aſſen. Leider verkennt man die Bedeutung der katholiſchen Arbeitervereine noch ſehr. Die Zeit iſt vorbei, wo man die katholiſchen Arbeitervereine behandeln konnte als Or⸗ ganiſation der armen, braven Leute. Das Selbſtbewußt⸗ ſein iſt in der katholiſchen Arbeiterſchaft erwacht, und in ſteigendem Maße verlangt ſie, zur ſozialen und politiſchen Geltung zu kommen. Diejenigen, weſche in den Arbeiter- vereinen überlebte Organiſationen ſehen, unterſchätzen die große Bedeutung eines chriſtlich national empfindenden Arbeiterſtandes. Die Arbeitervereine ſind beſtimmt, das Standesbewußtſein zu pflegen, den Arbeitern die Be— deutung ihres Standes ſtets vor Augen zu halten und ſie anzuſpornen, im Rahmen unſerer katholiſchen Grundſätze für die Erhaltung von Religioſität und Sittlichkeit zu wirken. Sie ſollen die Schulen ſein, in denen der Arbeiter zum Kämpfer für ſeine religiöſen und ſozialen Intereſſen erzogen wird. Deshalb ſind die apologetiſche Schu⸗ lung und die ſozialen Unterrichtskurſe ein Hauptpro⸗ grammpunkt in unſeren Arbeitervereinen. Geſtſtzt auf dieſes gute Fundament ſollen unſere katholiſchen Arbeiter ſich mit Eifer und Entſchiedenheit an der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaftsbewegung beteiligen. Die Entwickelung der chriſtlichen Gewerkſchaften in den letzten Jahren zeigt, wie dieſe an Bedeutung und Anſehen gewinnen, und wie ſie mit zäher Ausdauer einerſeits ihre Selbſtändiakeit gegenüber der Sozialdemokratie behaupten, andererſeits ſich für die Erlangung beſſerer Lohn⸗ und Arbeitsbedin⸗ gungen und bei Abſchluß von Tarifverträgen erfolgreich betätigen. Wenn wir auf das Erreichte ſtolz ſind, darf uns die Selbſtzufriedenheit doch nicht zur Untätigkeit anreizen. Hunderttauſende ſtehen den katholiſchen Ar⸗ beitervereinen und den chriſtlichen Gewerkſchaften noch fern. Sie müſſen gewonnen werden. Deshalb iſt eine lebhaftere Propaganda notwendig. Alljährlich geht von den Maſſenverſammlungen der katholiſchen Arbeiter auf den Katholikentagen der Ruf ins Land: Katholiſche Ar⸗ beiter, organiſiert Euch! Wenn auch dieſe Rufe nicht erfolglos ſind, ſo wird hier leider oft nicht der nötige Nachdruck gegeben. Das muß anders werden. Auch die Arbeitervereine ſelbſt haben noch nicht jene Vollkommen⸗ heit der Organiſation erlangt, die wünſchenswert wäre. Deshalb ſtetiger Ausbau der Vereine nach allen Rich⸗ tungen hin! Ein Verein, der ſich aus kleinlichen Gründen vom Diözeſenverband fernhält, tut nicht ſeine Pflicht und Schuldigkeit. Vereine, die ſich ſträuben, die Verbands⸗ organe zu halten, hemmen die ſoziale Bildung ihrer Mitglieder, und die Arbeiter, welche die Beiträge zu den Vereinen ſcheuen, haben kein rechtes Verſtändnis für ihre eigenen Intereſſen. Die ſozialdemokratiſchen Organiſationen haben nachihrer Statiſtik 2400 freigeſtellte Beamte. Wie kläglich nimmt ſich demgegenüber die kleine Zahl unſerer chriſtlichen Ar⸗ beiterſekretäre aus! Unſere Arbeiterſekretariate müſſen vermehrt werden, kurz und gut, wir müſſen raſtlos an dem Ausbau der Vereine arbeiten. Wenn dieſer Grundſatz in allen Teilnehmern des Feſtzuges und der Feſtverſamm⸗ lung am heutigen Tage Wurzel faßt, dann wird es beſſer werden.(Lebhafte Zuſtimmung.) Heute wollen wir aufs neue geloben, in unerſchütter⸗ licher Treue zu ſtehen zu unſerer katholiſchen Kirche und ihrer erhabenen Lehre, zu unſeren Biſchöfen und zu unſeren geiſtlichen Präſides, wir wollen mit unvermin⸗ derter Kraft die Ziele unſerer katholiſchen Arbeiterver⸗ eine verwirklichen helfen und wollen in den gewerk⸗ ſchaftlichen Organiſationen dafür ſorgen, daß auch der katholiſche Arbeiter für ſeine Arbeit eine entſprechende Entlohnung erhält. Wir wollen an uns ſelbſt und an unſerer eigenen Vervollkommnung arbeiten. Will der Arbeiterſtand als gleichberechtigter Faktor in die bürger⸗ liche Geſellſchaft eingegliedert werden, ſo muß er auch die nötigen Vorausſetzungen dafür erfüllen. Im Berufs⸗ leben ſoll uns perſönliche Tüchtigkeit, Arbeitstreue und Pflichttreue auszeichnen. Nur dann können wir mit Recht und Nachdruck auch unſere Forderungen geltend machen. Aus unſeren Reihen ſoll alles verſchwinden, was roh und häßlich iſt, und eine edle Lebensauffaſſung ſoll Platz greifen. Wir wollen die Charakterbildung des Arbeiter⸗ ſtandes unentwegt verfolgen, Brüderlichkeit und Soli⸗ darität ſoll in unſeren Reihen herrſchen, Achtung vor der weltlichen Autorität und vor den Geſetzen, aber auch aufrechtes Selbſtbewußtſein in der Wertung unſeres Stan⸗ des und in der Kulturarbeit, die wir der Geſamtheit leiſten.(Andauernder donnernder Beifall.) Politiſche Nundſchau. 5 IL Berlin, 20. Auguſt. — Das Kaiſervaar iſt. von Wilbelmshböbe kom- mend, zur Einweihung des neuen Kaiſerſchloſſes in Poſen eingetroffen. Samstag nachmittag 4 Uhr fand der feier⸗ liche Einzug ſtatt. —( Der Kaiſer und die Fleiſchnot. Da die aus den Reihen des Fleiſchergewerbes an die verſchiedenen Be⸗ hörden, Miniſterien ſowie an den Reichstag und die Land⸗ tage gerichteten Geſuche um Maßnahmen zur Verbilligung des Fleiſches ſich als vollſtändig nutzlos erwieſen haben, ſo haben ſich jetzt, wie die„Deutſche Fleiſcher⸗Zeitung“ meldet, die vereinigten Fleiſcher-Innungen der Stadt Breslau mit einer ausführlichen Reſolution direkt an den Kaiſer gewandt. In dieſer Reſolution wird zur Verhinderung weiterer Erhöhungen der Viehpreiſe die zollfreie Einführung von Nutz⸗ und Zuchtvieh aus den Nachbarländern unter Wahrnehmung der nötigen Vorſichtsmaßregeln, ferner der Fortfall der Tuberkulin⸗ Impfung für das aus dem Auslande ſtammende Schlacht⸗ vieh ſowie die zollfreie Einfuhr von Futtergetreide und ſchließlich die Abſchaffung der Ausfuhrprämien für Ge⸗ treide gefordert.— Wie die Antwort ausfallen wird, 1 9 in dem konſtitutionellen Staate nicht zweifelhaft ein. )( Prinz Proſper von Arenberg aus dem Sanatorium entlaſſen. Das„Wolffſche Telegraphenbureau“ teilt aus Hannoverſch-Münden mit: Prinz Proſper von Arenberg, der im Jahre 1899 wegen Ausſchreitungen in Deutſch⸗ Südweſtafrika zum Tode verurteilt, ſpäter zu langjähriger Gefängnisſtrafe begnadigt und 1904 im Wiederaufnahme⸗ verfahren wegen Geiſteskrankheit freigeſprochen war, iſt jetzt als nicht mehr der Anſtaltspflege bedürftig aus dem Sanatorium entlaſſen worden. Seit drei Jahren war der Prinz in dem Sana orium des Dr. Lauen⸗ ſtein in Oberode bei Hannoverſch-Münden interniert, wo er unter dem Namen eines Rentiers Blanden lebte. Der Prinz wird ſich in Begleitung eines ihm vom Vormund⸗ ſchaftsgericht beſtellten Herrn nach Argentinien begeben und dort eine Farm übernehmen. (1) Poſt feſtum getadelt. Der konſervative Abgeord⸗ nete v. Oldenburg hatte bekanntlich am 29. Januar im Reichstag einen erregten Zwiſchenfall durch die Worte hervorgerufen:„Der König von Preußen und der deutſche Kaiſer muß jeden Moment im ſtande ſein, zu einem Leutnant zu ſagen: Nehmen Sie 10 Mann und ſchließen Sie den Reichstag.“ Damals nahmen die Konſervativen ihren Fraktionskollegen durchweg in Schutz. In einem P. H. unterſchriebenen Leitartikel der„Kreuzzeitung“ über „Monarchie und Wehrkraft“ finden ſich aber nun folgende Sätze:„Die Staatsauffaſſung, die man hinter der Rede des Herrn v. Oldenburg im Reichstage am 29. Januar vermutete, widerſprach dem konſtitutionellen Staate. Sie ſetzt den König abſolut herrſchend, ſein Heer in altdeutſcher Mannentreue ihm perſönlich zugelobt zu einem Gehorſam, der ohne Reflexionen dem Kommando— wort gehorcht.“— Der Rüffel kommt zwar etwas ſpät, aber Herrn v. Oldenburg wird er doch nicht ſo ganz angenehm ſein. :: Ein zäher Verleumder. Unter dieſer Spitzmarke ſchreibt die ſozialdemokratiſche„Leipziger Volkszeitung“: „Der Redakteur des Karlsruher„Volksfreundes“, Ge⸗ noſſe Kolb, hat bis jetzt noch mit keiner Silbe auf die Zurückweiſung ſeiner Ehrabſchneidereien betreffend die Ge— noſſin Roſa Luxemburg reagiert, die auf Grund unanfecht- barer Tatſachen ſofort in der„Leipziger Volksztg.“ und im„Vorwärts“ vorgenommen worden war. Er behaup⸗ tete, die Genoſſin Luxemburg ſei vom Züricher Kongreß, zurückgewieſen worden, da ſie im Verdacht ſtand, eine ruſſiſche Polizeiſpionin zu ſein. Er behauptete weiter, dieſer Verdacht habe jahrelang auf ihr geruht. Er be⸗ hauptete drittens, noch Ende der neunziger Jahre habe die„Fränk. Tagesp.“ das Material wieder einmal zu⸗ ſammengeſtellt, ohne daß Roſa Luxemburg ein Wort hätte antworten können. Wir wieſen ſofort nach, daß ſich Kolb dieſe Ehrabſchneiderei glatt aus den Fingern geſogen habe, daß aber auch nicht ein Wort davon wahr ſei. Dieſer Kolbſche Artikel erſchien am Sams- tag. Und bis heute hat dieſer Wahrheitsfreund ſich noch nicht veranlaßt geſehen, ſeine Ehrabſchneiderei zurückzu⸗ nehmen oder überhaupt mit einem Worte auf unſere Feſt⸗ ſtellungen zu reagieren!!“— Nette„Brüder“! Parlamentariſches. ? Im Wahlkreis Warburg⸗Höxter ſoll nach der Mel⸗ dung mehrerer Berliner Blätter dem Centrumskandidaten Profeſſor Martin Spahn ein Gegenkandidat entgegenge— ſtellt werden. Die Kandidatur ſoll von rechtsſtehenden Centrumsanhängern dem Grafen Joachim von Schönburg auf Wechſelburg in Sachſen, dem Schwager des öſter⸗ reichiſchen Thronfolgers, angeboten ſein. Eine Beſtäti⸗ gung der Nachricht ſteht noch aus. Koloniales. — Keine oſtafrikaniſche Eiſenbahnvorlage für 1911. Daß eine Vorlage über den Weiterbau der Zentralbahn von Tabora zum Tanganpyikaſee ſchon im nächſten Win⸗ ter 1910⸗11 an den Reichstag gelangen könnte, wird an unterrichteter Stelle als ausgeſchloſſen bezeichnet. Richtig ſei, daß die Vorbereitungen für den Weiterbau der Bahn an den Tanganyikaſee im Gange ſind. Die Koſten für dieſe Vorarbeiten ſind vom Parlament be⸗ reits genehmigt und werden aus den für den Bau der Zentralbahn bewilligten Mitteln beſtritten. Hinſichtlich der Linienführung ſtehen die Einzelheiten noch nicht feſt, Oeſterreich⸗Ungarn. : Der bekannte Führer der Chriſtlich-Sozialen, Prinz Alois Lichtenſtein, der ſchon ſeit Jahr und Tag leidend iſt, wurde in ein Sanatorium gebracht. Er iſt operiert worden, es zeigten ſich bei der Oeffnung des Darmes zerſtreute Entzündungsherde. Der Zuſtand des Patienten iſt bedenklich. England. E Ein neues Rekord⸗Kriegsſchiff, das alle bis⸗ herigen Dreadnoughts an Gefechtswert übertreffen ſoll, hat am Samstag die Werft verlaſſen. Der neue Rieſen⸗ panzer, der in Portsmouth vom Stapel lief, heißt „Orion“. Lady Wincheſter ſetzte den Koloß durch Druck auf einen elektriſchen Knopf in Bewegung. Der König und die Königin von Spanien, die Prinzeſſin Henry von Battenberg und eine Zuſchauermenge von 40 000 Men⸗ ſchen wohnten der Feier bei. Der„Orion“ hat eine Waſſerverdrängung von 22 500 Tonnen, erhält eine Hauptarmierung von zehn 13,5⸗Zöllern und ſoll eine Ge⸗ ſchwindigkeit von 21 Knoten erreichen. Aſien. Perſien. 6 ? Die aroße Schwieriakeit. mit der das Reich des Schays ſtandig zu kämpfen hat und aus der alle andern Verwirrungen entſtehen, die Perſien jetzt heimſuchen, liegt in den Bemühungen Rußlands, ſtarken Einfluß durch diplomatiſche und militäriſche Mittel auf die perſiſchen Verhältniſſe auszuüben. Die Zurückziehung der ruſſiſchen Truppen wird daher von dem perſiſchen Parlamente mit allem Nachdruck verlangt und jetzt ſoll Ausſicht beſtehen, daß das ruſſenfreundliche Miniſterium dieſe Forderung durchſetzt. Auf eine neuerdings erfolgte Interpellation im Medſchlis betr. die Räumung des Lan⸗ des von ruſſiſchen Truppen antwortete der Miniſter des Aeußern, Rußland beabſichtige, der perſiſchen Regierung einige neue Bedingungen zu ſtellen, die in Anbetracht der „freundſchaftlichen Geſinnungen“ Perſien gegenüber wahr⸗ ſcheinlich nicht allzu drückend ſein würden. Hoffentlich erlebt das Miniſterium über die freundſchaftlichen Geſin— nungen Rußlands keine allzugroße Enttäuſchung. Amerika. 5 8 Vereinigte Staaten. : Das Attentat auf den Bürgermeiſter Gaynor von Newyork erhält ſeinen eigentlichen poli⸗ tiſchen Charakter erſt durch die Folgen. Von der Hoſpital⸗ leitung wird mitgeteilt, daß ſich Bürgermeiſter Gaynor außer jeder Gefahr befindet. Das demokratiſche Staats- komitee in Saratoga nominierte Gaynor einſtimmig zum Gouverneurkandidaten von Newyork. Seit dem auf ihn verübten Attentat iſt Gaynor der populärſte Mann im ganzen Staate geworden, und man iſt überzeugt, daß er gegen den republikaniſchen Kandidaten ſiegen wird. Auch als Präſidentſchaftskandidat dürfte Gaynor alle Ausſichten auf Sieg haben, zumal, wenn ſich die Gegnerſchaft zwiſchen Taft und Rooſevelt zuſpitzen ſollte. Dann könnte die demokratiſche Partei dank des Haders zwiſchen den repu— blikaniſchen Gruppen zum lachenden Dritten werden. Aus Nah und Fern. — Maunheim, 22. Aug. Der 28 Jahre alte ledige Brauer Paul Dittmann verunglückte beim Auspichen von Fäſſern in der Eichbaumbrauerei dadurch, daß das glühende Pech ihm ins Geſicht ſpritzte und ihn ſchwer verletzte. Das rechte Auge dürfte verloren ſein.— Bedeutende Warenunter⸗ ſchlagungen wurden in der Zuckerfabrik Waghäuſel aufgedeckt. Die Unterſchlagungen ſollen jahrelang dauern. Als Haupt⸗ beteiligter kommt der Verſandobermeiſter in Betracht, der unter Mitwirkung verſchiedener Komplizen die Unredlichkeit durch Schiebungen in der Buchführung verdeckte. — Heppenheim, 22. Aug. Der vor einigen Tagen vermißt gemeldete Gaſtwirt Philipp Stein von hier wurde durch einen Forſtwart auf dem Schloßberg in der Nähe der Starkenburg erhängt aufgefunden. — Worms, 22. Aug. Frhl. von Heyl zu Hernsheim hat in den Gemeinden Stockſtadt, Biebesheim, Guntersblum, Gimbsheim und Eich für ſeine Wieſen auf die Steigpreiſe gleichmäßig und ohne Unterſcheidung der Oertlichkeiten einen Nachlaß von 75 Prozent gewährt. — Schwetzingen, 22. Aug. Mit Hilfe eines Polizei⸗ hundes gelang es, den Taglöhner Stohner aus Hockenheim, der ſich eines Sittlichkeitsverbrechens ſchuldig gemacht hatte und gefluͤchtet war, im Walde bei Hockenheim aufzufinden und feſtzunehmen. — Mainz, 22. Aug. Kommendes Jahr iſt ein Jahr⸗ hundert ſeit der Geburt des Mainzer Biſchofs Ketteler verfloſſen. Wie wir berichten können, ſoll zur Erinnerung an den kirch⸗ lichen Streiter in Mainz⸗Mombach eine v. Ketteler-Gedächtnis⸗ kirche errichtet werden. Prof. Becker iſt mit der Ausarbeitung der Plane betraut. — Eberbach, 22. Aug. Am Freitag nachmittag wurde bei Hirſchhorn die Leiche eines 11jährigen Knaben, der beim Baden bei Böttingen oberhalb Haßmersheim ertrunken iſt, aus dem Neckar gezogen. Der telegraphiſch herbeigerufene Vater erkannte die Leiche als ſein Kind an. Dem Mann, der in ſchlechten Verhältniſſen lebt, wird allſeitiges Beileid er⸗ wieſen.. — Warmbach, 22. Aug. Von den unter dem Ver⸗ dachte, ihren Vater, den Landwirt Mutter, getötet zu haben, verhafteten beiden Söhnen und Tochter hat die letztere, die 22jahrige Luiſe Mutter, eingeſtanden, ihrem Vater die tödlichen Stiche beigebracht zu haben. Die beiden Söhne wurden frei⸗ gelaſſen und Luiſe Mutter ins Amtsgefängnis Lörrach verbracht. » Aſchaffenburg, 20. Aug. Geſtern wurde in Mainz der Zigeuner Mart verhaftet, der ſich auch Michel und Stein⸗ bach nennt, unter dem dringenden Verdacht ſeine Geliebte Ende Mai dieſes Jahres auf dem Büchelberg in Aſchaffenburg er- mordet zu haben. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 23. Aug. * Herr Reichs. und Landtagsabgeordneter Uebel wurde vom Hochwürdigſten Herrn Biſchof als Mitglied der Biſchöflichen Kommiſſion in den Diszeſankirchenvorſtand berufen. — Verband der kath. Ingendvereinigungen der Diözeſe Mainz. Die für morgen Mittwoch angeſetzte Vorſtands⸗Sitzung findet erſt am Dienstag, den 6. September ſtatt. — Katholikentag. Nich dem„Bayriſchen Kurier“ ſoll der Deutſche Katholikentag im nächſten Jahre in Mainz und im Jahre 1913 in München abgehalten werden. — Pachtuachlaß. Infolge des anhaltenden Hoch⸗ waſſers in den Gebieten des Rheins, Mains und Neckars will die heſſiſche Regierung den Paͤchtern der ſtaatlichen Wieſen einen beträchtlichen Pachtnachlaß gewähren, und zwar ſollen bei vollſtändiger Vernichtung drei Viertel der Jahrespachtſumme erlaſſen werden, bei Dreiviertel Vernichtung die Hälfte bei halber Vernichtung ein Viertel der Pacht. — Der Kohlweißling iſt wieder an der Arbeit. Er legt ſeine gelben Eier in Häufchen bis zu 100 Stück an die Unterſeite der Kohlblätter. Man ſuche die letzteren des- halb täglich ab, ſchneide die Eierfelder heraus und mache ſie unſchädlich, denn aus den Elern entwickeln ſich die ſchädlichen Kohlraupen. Sind dieſe erſt da, dann iſt der Vernichtungs⸗ kampf gegen das gefräßige Ungeziefer faſt vergeblich und der angerichtete Schaden iſt ein großer. l kabine ſchiff ei in eine Fahrzel zeichnet König dem Hoffent! ſein un b 7 1 vorgen rend er dort ve urſache ſtadt i Schnec richtete verfrac warmen Einſam die an ten“ kön lage n üheudt Daz unter, dect, haupt, Unler butch Lagen wurde he det lhen bum, cpreſſ dien oltzti heim, falle un ur on. lh · tui · eitung mittag 1, det unken mene Nan, ad el 1 haben, i, die flcchen 12 15 Rall ten Jade ö kr ug. neter le tand Agen ler g hoh 1 eſen ollen ume : bel bel. 0 al ö des 0 ſit lichen ung ) del Aus Stadt und Land. e Gefährlicher„Krieg im Frieden“. Bei den Feſtungsmanövern vor Mainz, die gleichzeitig der Nieder— legung der Fortmauern dienen, ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Das Manöverobjekt bildete das an der Hechts— heimer Landſtraße gelegene Fort Heiligkreuz. Zwölf Mann von der zweiten Kompagnie des naſſauiſchen Pio— nier⸗Bataillons Nr. 25 wurden bei den Aufräumungs⸗ arbeiten durch zu frühes Eindringen in die Gänge der Feſtungswerke durch Gaſe, die nach einem Sprengſchuß nicht hatten abziehen können, betäubt und durch herab⸗ ſtürzende Geſteinmaſſen verwundet. Ein größeres Unglück wurde dadurch verhütet, daß ein Leutnant auf allen Vieren aus dem Gang herauskroch und die Außenſtehenden auf das Unglück aufmerkſam machte. Die Feuerwehr eilte ſofort mit Sauerſtoffapparaten herbei und holte die Ver⸗ unglückten heraus. Schwer verletzt wurden der Hauptmann Gehre, drei Leutnants, ſechs Unteroffiziere und zwei Pioniere, die ins Lazarett geſchafft wurden. Der Gefreite Michelmann iſt ſeinen Verletzungen er⸗ legen. Wahre Heldentaten wurden vollbracht, um die Leute aus ihrer gefährlichen Lage zu befreien. Beſon⸗ ders taten ſich der Leutnant Keppe von der dritten Kom⸗ pagnie des Pionier-Bataillons Nr. 25 und Unteroffizier Lange von der zweiten Kompagnie desſelben Bataillons ſowie Brandmeiſter Leichner von der Feuerwehr hervor. Leichner war beim Herausſchaffen des Gefreiten Michel— mann ſo weit in den Stollen vorgedrungen, daß er ſelbſt bewußtlos liegen blieb. Andere gingen mit großer Bra— vour in die Zeche und holten den Brandmeiſter ſowie den letzten Soldaten heraus. Der verſtorbene Gefreite war im Zivilleben ein hervorragender Steiger(Berg⸗ mann) und hatte ſelbſt ſchon mehrere Leute aus einem Schacht vor dem Erſticken gerettet. Das neue Paſſagierluftſchiff„L Z 6“ hat in Fried⸗ richshafen ſeinen erſten Probeflug ausgeführt.„L 3 6“ iſt an und für ſich ein alter Bekannter, hat es doch die große Fahrt nach Berlin und die Fahrt ins Kaiſer⸗ manöver von Frankfurt am Main ausgeführt. Das Schiff iſt dann umgebaut worden und hat zuletzt eine Paſſagier⸗ kabine erhalten, um in Baden-Baden als Paſſagierluft⸗ ſchiff eingeſtellt zu werden. Der jetzige Proöͤbeflug beſtand in einer Rundfahrt um den Bodenſee. Sämtliche an dem Fahrzeug angebrachten Neuerungen haben ſich ausge— zeichnet bewährt. Der erſten Probefahrt wohnte auch der König von Württemberg mit dem Prinzen zu Wied auf dem Gelände der Luftſchiffbau-Zeppelin⸗Geſellſchaft bei. Hoffentlich hat das Schiff eine längere Lebensdauer als ſein unglücklicher Vorgänger. e Die verhängnisvolle Badereiſe. Der Privatſekretär Ahmling von dem Import⸗ und Export⸗ ſowie Bankge⸗ ſchäft Heſſe, Newmand u. Co. in Hamburg hat ſeinem Chef, deſſen Vermögen er verwaltete, etwa 40 000 M. unterſchlagen. Ahmling hatte auch falſche Buchungen vorgenommen, die durch eine Reviſion herauskamen, wäh⸗ rend er zur Erholung auf Borkum weilte. Er wurde auch dort verhaftet. * Den Tod an der Mutterbruſt hat ſich das Kind des Beſitzers der Heilsberger Mühle bei Rudolfſtadt ge— trunken. Die Ehefrau des Müllers war kürzlich von einer giftigen Fliege geſtochen worden. Das Befinden der Ver⸗ letzten verſchlimmerte ſich in kurzer Zeit dermaßen, daß die Frau ihren Verletzungen erlag. Nach wenigen Tagen ſtarb auch das drei Monate alte Kind der Frau, das dieſe während ihrer Krankheit ſelbſt genährt hatte. Als Todes⸗ urſache wurde ebenfalls Vergiftung feſtgeſtellt. 5 Deutſche Schneckenzucht. In Geisleden bei Heiligen⸗ ſtadt in der Provinz Sachſen werden in großen Mengen Schnecken in den Weinbergen und in beſonders herge⸗ richteten Anſtalten gemäſtet und dann nach Frankreich verfrachtet. In dieſem Sommer fällt infolge des feucht⸗ warmen Wetters die Zucht ganz beſonders gut aus. Das Einſammeln der Schnecken wird durch Kinder beſorgt, die an einem einzigen Tage mehrere tauſend Stück„ern⸗ ten“ können. Im Herbſt gehen in der Woche einige hun⸗ dert Zentner ſtark gemäſteter Weinbergsſchnecken von Geisleden nach Paris. Die eigenartige Betätigung der Bevölkerung hat es mit ſich gebracht, daß auch die Geis⸗ ledener Feinſchmecker geworden ſind. Gerädert. Auf der Bahnſtrecke Brieg— Breslau wurde bei Baumgarten die Leiche des Kaufmanns Cirl Rothenburg aus Kyril in Rußland mit abgefahrenem Kopf und Beinen gefunden. Der Verunglückte, der zuletzt in Wien als Weinhändler tätig war, hatte eine Fahrkarte Brieg— Ohlau bei ſich. Er war offenbar über das Ziel hinausgefahren und bei Abſpringen aus dem Eiſenbahn⸗ abteil während der Weiterfahrt gerädert worden. Schrecken der arktiſchen Region. Während die Teil⸗ nehmer an der verunglückten Expedition Mikkelſen auf einem deutſchen Schiffe in Aaleſund wohlbehalten ange- langt ſind und nur der Verluſt ihres Schiffes zu beklagen iſt, kommt aus Tromſö die Nachricht vom Untergang einer Walfiſch⸗ Expedition. Ein in Tromſö aus Spitzbergen heimgekehrter Walfiſchfänger bringt die Nach⸗ richt mit, daß er auf dem Nordkap von Spitzbergen die aus vier Perſonen beſtehende Mannſchaft der Sivertſchen Walfiſchfänger⸗Expedition, die im vergangenen Jahre von Tromſö nach dem Polarmeere auf den Walfiſchfang ausge⸗ gangen war und im letzten Winter auf Spitzbergen über⸗ winterte, tot aufgefunden habe. Die Leichen ſeien von Füchſen angefreſſen geweſen, die bei ſeinem Heran⸗ kommen die Flucht ergriffen. Zwei Leichen hatten ſich im Ueberwinterungshauſe befunden, die dritte habe da— vor gelegen, die vierte ſei nicht aufzufinden geweſen. Man glaubt, daß die vier Perſonen an Skorbut geſtorben ſind, da Nahrung reichlich vorhanden war. Neben dem Hauſe lagen zwölf tote Eisbären, und zwei kleine Bären ſeien in einer Kiſte erfroren aufgefunden worden. Eine Gewaltkur. In der Nähe von Prag war am vergangenen Mittwoch eine Revolte von Sträflingen ausgebrochen, wobei der Sträfling Berca von einem Auf⸗ ſeher durch einen Schuß in den Unterleib ſchwer verletzt wurde. Trotzdem ſich eine Bauchfellentzündung einſtellte, glaubten die Aerzte dennoch, ihn am Leben zu erhalten. Am Samstag aber öffnete Berca, von quälendem Durſt gepeinigt, den auf ſeinen Unterleib gelegten Eisbeutel undv erſchluckte deſſen ganzen Inhalt. Eine Stunde darauf war er tot. Durch Genuß eines Stechapfels, der aus einer botaniſchen Unterrichtsſtunde auf die Straße verſchleppt worden war, haben ſich vier Berliner Kinder in noch nicht ſchulpflichtigem Alter eine ſchwere Veraiftung zu⸗ gezogen. Es ſtellten ſich alsbald nach Genuß der giftigen Frucht bei allen Kindern ſo ſchwere Vergiftungserſchei⸗ nungen ein, unter anderem Tobanfälle, daß die Kleinen in das Eliſabeth⸗Krankenhaus gebracht werden mußten, wo ſie zwiſchen Leben und Tod daniederliegen.— Der Stechapfel iſt eine in wildem Zuſtande beſonders gern auf Schutthaufen, Brachäckern, auch auf Kirchhöfen vor⸗ kommende Pflanze. * Nachklänge zum Brüſſeler Weltausſtellungsbrand. Heftige Regengüſſe, welche im Laufe der Woche über Brüſſel niedergingen, haben in den offenen Galerien der franzöſiſchen Abteilung erheblichen Schaden angerichtet. Der Herzog von Urſel, Generalkommiſſar der belgiſchen Abteilung, teilte den Kommiſſariaten der Fremdenabtei⸗ lungen mit, daß die Arbeiten der internationalen Jury normal verlaufen werden. Die Duplikate der Beſchlüſſe der Preisrichter befinden ſich bereits im Druck und werden demnächſt veröffentlicht werden. Die oberſte Jury wird ſich wahrſcheinlich gegen den 10. September verſammeln, und die Preisverteilung wird dann wahrſcheinlich gegen den 20. September erfolgen können. * Die Cholera in Italien gewinnt an Ausdehnung. In Trani haben die Cholerafälle die Zahl 50 erreicht. Es wird beklagt, daß der Alarm über das Auftreten der Seuche, deren Fälle nur in geringem Verhältnis zur Einwohnerzahl der betroffenen Städte ſtünden, auf das öffentliche Leben lähmend gewirkt habe, und man hofft, daß die energiſchen Maßnahmen der Regierung die Be⸗ völkerung beruhigen werden. Natürlich ſind die italie⸗ niſchen Ortſchaften, für die der Fremdenverkehr die größte Bedeutung beſitzt, über die Preſſemeldungen aus dem Peſtgebiet wenig erfreut. Das Miniſterium des Innern fährt auf Erſuchen der lokalen Sanitätsbehörden mit der Abſendung Deckerſcher Sanitätsbaracken und allem ſonſt Erforderlichen an die bedrohten Orte fort. Das Rote Kreuz hat zwei Krankenpflegerkolonnen in die gefähr⸗ deten Gegenden geſchickt. Feuer in der Weltausſtellung in Buenos⸗Aires. In der argentiniſchen Jubiläumsausſtellung iſt das Hagenbeckſche Affen haus vom Feuer zerſtört worden. Es gelang, die weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern. Dem„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ meldet Karl Hagenbeck: Der Karl Hagenbeckſche Tierpark hat auf der Weltausſtellung in Buenos-Aires eine große Sonder— ausſtellung von lebenden und ausgeſtopften Tieren ver⸗ anſtaltet. In dieſen Räumen entſtand auf unerklärliche Weiſe Feuer, bei dem alle ausgeſtellten Tiere arg durch Feuer und Waſſer beſchädigt wurden. Die lebenden Affen mit Ausnahme eines Drills konnten gerettet werden. es Heidniſche Greueltaten wurden in der franzöſiſchen Kolonie Reunion(Südamerika) von Eingeborenen verübt. Jetzt wurde eine Bande van acht Perſonen wegen viel⸗ facher Morde zum Tode verurteilt. Das Haupt dieſer Bande war ein Zauberer namens Saint An, der Blut für ſeine Beſchwörungen brauchte. Die Banditen tranken teils das Blut der Opfer auf der Stelle, teils füllten ſie es auf Flaſchen. Die Akten des Prozeſſes wurden jetzt nach Frankreich geſchickt, weil die Gnadenkommiſſion über das Schickſal der zum Tode Verurteilten beſchließen ſoll. Die öffentliche Meinung in Reunion hofft, daß der Gerechtig— keit freier Lauf gelaſſen werde. es Keine Scheu vor der bewaffneten Macht hatten die unbekannten Gauner, die in Budapeſt einen äußerſt frechen Einbruch in eine Kaſerne mitten in einer der belebteſten Straßen der Stadt verübten. Sie ſtiegen in die Kaſerne der Hofwache durch ein Fenſter, erbrachen in der Kanzlei zwei eiſerne Geldkaſſetten und raubten die darin befindliche Löhnung in Höhe von 26 000 Kr. Da Zivilperſonen äußerſt ſchwer Zugang zu dieſen Räu⸗ men haben, auch mit den Oertlichkeiten nicht ſo vertraut ſein können, glaubt man, daß die Einbrecher Honved— ſoldaten ſind. » Todesſturz eines italieniſchen Fliegers. Der ita⸗ lieniſche Leutnant Vival di Pasque unternahm vom See von Bracciano aus, wo ſich die italieniſche Luftſchiffer⸗ abteilung befindet, auf ſeinem eigenen Farmanzweidecker einen Aufſtieg und flog nach Rom, wo er unter dem Jubel der Bevölkerung kreuzte. Als er bei der Rückkehr zwiſchen Magliana und Ponte Galera in fünfhundert Meter Höhe ſchwebte, verſagte ſein Motor, und der Offizier ſtürzte zur Erde. Er war ſofort tot, ſein Antlitz war bis zur Unkenntlichkeit entſtellt. s Streikkrawall in Hamburg. Die Polizeibehörde verhaftete auf dem Fiſchmarkt drei ſtreikende Werftar⸗ beiter, die ſich grobe Ausſchreitungen zuſchulden kommen ließen. Mit Revolvern, Gummiſchläuchen und Dolchmeſſern verſuchten ſie, die Arbeitswilligen von der Arbeit abzuhalten. Dabei kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Streikenden und Arbeitswilligen, wobei einer der Arbeitswilligen verletzt wurde. * Zu Tode geſchmort. Ein entſetzliches Unglück er⸗ eignete ſich in der Fiſchkonſervenfabrik zu Lequacitio in der Nähe von Bilbao. Die 19 jährige Arbeiterin Julia Andrade war mit der Ueberwachung eines großen Keſſels betraut, in dem Thunfiſche in Oel ſiedeten. Das Mäd⸗ chen ſchlief ein und fiel in das ſiedende Oel. Als die Unglückliche herausgezogen wurde, war ſie vollſtändig geſchmort. Marktbericht. — Weinheim, 20. Aug. Zugeführt 385 Stück Milchſchweine, verkauft 344 Stuck, das Paar zu 14—42 Mk. Läufer wurden 2 Stück zugeführt und zu 55 Mark verkauft. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Sprechſaal. Die Auslaſſungen des Vorſtandes des Verſchönerungs⸗ und Verkehrsvereins die elektriſche Bahn betreffend veranlaſſen mich zu folgenden Aeußerungen: Betrachte ich meine Steuerzettel und höre dabei, die Gemeinde ſoll Gelände wegſchenken, ſo klingt mir das wie Hohn. Die eminenten Vorteile, welche die elettriſche Bahn bringen ſoll, finde ich nicht, es ſei denn, daß es als ſolcher angeſehen wird, wenn einigen, mit Glücksgütern Geſeg neten, mehr Gelegenheit geboten wird, ihren Mamon im nahen Babylon los zu werden. Dagegen werden wir ſpäter beobachten können, wie die Bahn zahlreiche Ausflügler an uns vorbei nach dem natur⸗ ſchönen Weinheim führen wird, und wie der Strom noch 3 aus unſerem Ort mitreißt, der früher da geblieben wäre. Steuerkräftige Anſiedelungen verſpricht uns die Geſell⸗ ſchaft? O weh! Ein einziger Steuerzettel genügt, um auch den kraftigſten Anſiedler ſchleunigſt den Krebsgang antreten zu laſſen. Ich zahle als glücklicher? Hausbeſitzer und Arbeiter jährlich M. 200 Steuern, die Beförderung zur Arbeltsſtelle nach Mannheim koſtet mich jährlich M. 140, das ſind Summen die für einen Arbeiter ganz gehörig in die Wag⸗ ſchale zu fallen. Meine Bitte an den wohllöbl. Ortsvorſtand lautet daher: Verkaufen Sie das Gelände ſo teuer als moglich, die Geſellſchaft hat einen dauernden Nutzen davon; ferner uͤben Sie Ihren ganzen Einfluß dahin aus, um den 1000 Arbeitern und hunderten Radfahrern, die täglich auf die Bahn angewieſen ſind, eine billige, und den Arbeitszeiten in Mann- beim angepaßte Beförderung zu erwirken; damit hebt ſich das Wohl der Gemeinde ſicher und wenn außerdem noch Vorteile eintreffen, ſo wird ſie jedermann freudig begrüßen. Die Gemeinde-Verwaltung ſei an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß die Erweiterungsarbeiten des Mannheimer Waſſerwerkes im Käfertaler Walde, an unſerer Grenze, in Angriff genommen wurden. Die Nachteile, die durch Entnahme von ſo großen Mengen Waſſer, ſchon entſtanden ſind, dürften wohl nicht unbekannt ſein. 8 9 Wir ſind gerne bereit, unter dieſer Rubrik Einſendungen zu bringen, übernehmen allerdings für den Inhalt derſelben leine Verantwortung. Durch das Anhören verſchiedener Anſichten und Meinungen und Rede und Gegenrede dürfte die wichtige Angelegen⸗ neit möglichſt geklärt werden und am eheſten zu einem für unſere Gemeinde befriedigenden Abſchluß gelangen. Die Red. U Hautleiden Lupus, Flechten, Hautjucken, gut- und bösartige, sowie tuber- kulõse ũeschwũre, delenkentzündungen, chronische Nasen-, Hals-, Bronchial- und Lungenkatarrhe. Behandlung mit 5 Röntgen— Bestrahlungen elektr. Hochfrequenzströmen, sowie mit Motor- und elektrischem Lichtheilveriahren. 5 Tant erte Direktor Heinrich Schäfer Lichtheil-Institut Elektron nur N 3, 3 Mannheim vis-à- vis dem Restaurant„Zum wilden Mann“. Sprechstunden tägl. von 9—12 Uhr u. 2—9 Uhr abends 1 Sonntags von 9—12 Uhr. 25 Wunderbare Erfolge. Hunderte Dankschreiben. Damenbehdlg. durch Frau Rosa Schäfer Zivile Preise. Prosp. gratis. Tel. 4320. Erst., gr. u. bedeutenst. Inst. am Platze. Ausführliche Broschüre gratis. wems l ACK. 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Innerhalb dieſer Friſt kann in dem bezeich- neten Lokale jedes Mitglied der Gemeinde Einſicht von dieſen Liſten nehmen und Einwendungen gegen dieſelben vorbringen. Viernheim, den 16. Auguſt 1910. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim, Kühl wein. Viernheimer Kredit-Verein . G. m. u. H. Die Dienerſtelle iſt neu zu beſetzen und wollen ſich geeignete Bewerber bis längſtens den 25. ds. Mts. beim Direktor Herrn A. Stumpf melden. Viernheim, den 19. Auguſt 1910. Der Vorſtand. zur Tabaks-Ernte! empfehle: Ia. Tabaksgarn 2 Draht 6 42 u 1. 61 2 Draht 8 v 4„ 1.79 einzelne Knäuel 19 Pfg. Die Preise sind netto ohne Rabatt. Johannschreiber 85 Rathausstr. Lorscherstr. Wegen anderer Ein- richtung verkaufen: div. d gut erhalten sowie eine Anzahl fleinrich dakob& Co. Cigarrenfabriken. Werbeteiligtsich mit Kapital an rentablem neu zu gründenden Fabrikgeschäft? Angebote sub 6. 100 befördert die Expedition d. Ztg. Verloren ging am Samstag auf der Weide (Pariſer⸗Weg) eine graue Fommer-Joppe. 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