ite 55 ee —Bv 9 Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Perhreitetſte und geleſenſte Zeikung am hieſtgen Platze, daher beſtes und Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Talephon-Nr. 20. ix fungsbollſies Inſertions- Organ. Segründet 4884. 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn durch die Poſt Mk. 1.14 vierteljährlich. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. 2 1 Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle Nr. 105. 3. Generalverſammlung des Zentralverbandes chriſtlicher Textilarbeiter. bec Aachen, 12. September. Der chriſtliche Textilarbeiterverband hält in dieſen Tagen in Aachen ſeine 3. Generalverſammlung ab. In Aachen, wo eine der erſten Textilarbeiterbewegungen auf chriſtlicher Grundlage zu verzeinchen war, findet dieſe Tagung naturgemäß lebhaftes Intereſſe. Die kleinen An⸗ fänge, die der 1888 von Keppels und Roder gegründete katholiſche Weberverein bot, haben ſich im Laufe der Zeit zu einem mächtigen Faktor im öffentlichen Leben ent⸗ wickelt. Durch die Vereinigung der anfänglich für jedes Induſtriezentrum gegründeten lokalen, chriſtlich⸗ſozialen Textilarbeiterverbände iſt vor anderthalb Jahrzehnten der Zentralverband chriſtlicher Textilarbeiter entſtanden, der heute in den ſozialen Verhältniſſen der Textilinduſtrie, beſonders Weſt⸗ und Süddeutſchlands, eine maßgebende Rolle ſpielt. Die Tagung nahm am Sonntag morgen mit) einer Konferenz im Aachener Geſellſchaftshauſe ihren Anfang. Neben den leitenden Perſönlichkeiten des Textilarbeiter⸗ verbandes ſelber unter Führung des Zentralvorſitzenden Reichstagsabgeordneten Schiffer nahmen an den Verhand⸗ lungen mit Anſprachen teil der Generalſekretär des Ge⸗ ſamtverbandes chriſtlicher Gewerkſchaften Adam Steger⸗ wald⸗Köln, Verbands N Gutche⸗Elberfeld vom Eiſen⸗ bahnhandwerker⸗ und Arbeiterverbande(Sitz Elberfeld). Ein beſonderes Intereſſe beanſpruchte in dieſen Beratun⸗ gen das einleitende Referat des Bezirksleiters Fiſcher⸗ Mühlhauſen, der ſich mit der Geſamtlage der chriſtlichen Gewerkſchaftsbewegung beſchäftigte. Er ging in ſeinen Ausführungen zunächſt von der Einwirkung der Konjunk⸗ tur auf die Gewerkſchaften aus. Die Geſamtlage ſei heute ganz erheblich beſſer als vor zwei Jahren bei der Tagung in Augsburg. Heute habe wiederum eine hoffnungs⸗ freudigere Stimmung, mehr Begeiſterungs⸗ und Schaffungsfreude Platz gegriffen. An der Spitze derjeni⸗ gen Momente, auf die die Gewerkſchaftsbewequng gegen— wärtig zu achten hat, ſteht das Erſtarken der Arbeitgeber- verbände, deren Ziel die Bekämpfung der Gewerkſchaften iſt. Neuerdings macht ſich neben der ſchrofferen Haltung der Arbeitgeber mehr und mehr ein aggreſſiveres Vor- gehen der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften gegen die chriſtlichen Organiſationen geltend. Wer weiß, ob nicht ſchon in den nächſten e die Sozialdemokraten den Verſuch machen werde n, den chriſtlichen Gewerkſchaften das „ſchmerzſtillende Halsband“ umzulegen, viel leicht auf dem Wege des M onopol⸗Tarifve rtrages, wie es im Litho⸗ graphengewerbe und im badiſchen Hafnergewerbe verſucht worden iſt, indem Großkapitaliſten und rote Umſtürzler Hand in Hand aingen. ider iſt in dieſer ernſten Zeit Dienstag, den 15. September 1910. 26. Jahrgang. auch die arte Gefahr im eigenen Lager, die katholiſche Fachabteilungsbewegung, noch nicht geſchwunden, trotz glänzender Rechtfertigung der chriſtlichen Gewerkſchafts⸗ idee durch hervorragende Männer des öffentlichen Lebens, wie kürzlich noch durch Profeſſor Dr. Mausbach-Münſter. Der Redner ſchloß mit nachdrücklichſtem Appell zu ent⸗ ſchiedener ausdauernder Kleinarbeit. Aus dem Geſchäftsbericht. Wie immer, ſo erſtattete auch dieſes Mal der Zentralvorſtand einen eingehenden Geſchäfts bericht, der insbeſondere auch die wirtſchaftliche Lage eingehend be⸗ handelte. Er knüpfte an die Aeußerung des let etzten Be⸗ richtes vor zwei Jahren an, die da lautete:„Der Ver⸗ band iſt ſo feſt gefügt, er iſt ſo ſtark ge worden, daß Kriſen, unvermeidliche Mitgliederverluſte ihn nicht! erſchüttern können.“ Tatf ſächlich hat die Kriſe mit ihrer ſchädlichen Einwirkung auf d die Arbeiter überhaupt, dann infolge der letzten, mitten in die Kriſenzeit fallenden Beitragserhöhung, wozu dann noch im letzten Quartal 1909 bei der Erſetzung der alten Mitgliedsbücher durch neue und der Einführung einer Zentralmitgliederregiſtra⸗ tur die Säuberung der Mitgliederli ſte von ſäumigen Mit⸗ gliedern kam, einen nicht Anerhebl ichen Mitglieder- rückgang zur Folge gehabt. Im zweiten Quartal 1908 waren es 39 214. Den tiefſten Stand erreichte die Mit⸗ gliederzahl im dritten Quartal 1909 mit 29 517 Mit⸗ gliedern. Von da ab ſetzte jedoch wieder eine lebhafte Steigerung ein, ſo daß im zweiten Quartal 1910 wieder 32 618 Mitglieder vorhanden waren. 17186 wohnen in der Rheinpronin 19000 zahlen den 40 Pfennigsbeitrag pro Woche, 3000 den 50 Pfennigsbeitrag; 9353 ſind weiblich. Der vollſtändige Geſchäftsbericht gelangte als erſter Punkt der Tagesordnung zum Vortrag und zur Be⸗ ſprechung. Der öſterreichiſche Katholikentag „ Am Freitag begann die Tagung der berech. ſchen Katholikenverſammlung in Innsbruck unter de zu glänzender Beteiligung aller unter der Krone 5 Joſefs ſtehenden Nationen. Daß dieſe Tagung in d Einhelligkeit zu ſtande kommen konnte, darf man einen großen Erfolg der öſterreichiſchen Katholiken zeichnen. Im vorigen Jahre mußte der Katholikentag bekanntlich ausfallen. Der Nationalitätenhader war aufs äußerſte entbrannt und ſchien ein friedliches und einiges Zuſammenarbeiten im Sinne der katholiſchen Kulturideale mit Gefahren zu bedrohen. Auch in dieſem Jahre mußte man ſich ſagen, daß dieſe Gefahren noch nicht völlig weg— geräumt ſeien. Allein es drang doch die Ueberzeugur durch, daß die Gemeinſamkeit der Tagung für die öſter⸗ * Katholiken ein zu großes Gut iſt, als daß man — es von ſich werfe, und daß es ein Akt der reſtloſen Ver⸗ zweiflung wäre, wenn ſelbſt die Gemeinſchaft der religiö⸗ ſen, ſittlichen und allgemeinen kulturellen Angelegenheiten der öſterreichiſchen Katholiken, alſo gerade jene Gemein⸗ ſchaft, die die Nationen Oeſterreichs mit den ſicherſten und ehrwürdigſten Banden verbindet, zerriſſen und den unfruchtbaren Leidenſchaften des Zwiſtes geopfert würde. Nicht zum erſten Male tagt in Innsbruck ein großer Katholikentag. Im Jahre 1867 wurde, wie der Präſident des Lokalkomitees berichtete, der deutſche Katholikentag dort abgehalten— es war der letzte auf öſterreichiſchen Boden; nach den Ereigniſſen der Jahre 1870 und 1871 tagen die deutſchen Katholikentage nunmehr im Gebiete des deutſchen Kaiſerreiches. Im Jahre 1877 gelang es den Bemühungen des hochverdienten Grafen Anton Per⸗ ger und ſeiner Freunde, endlich den erſten allgemeinen öſterreichiſchen Katholikentag in Wien zu veranſtalten. Nach langen 12 Jahren im Jahre 1889 kam der 2. in Wien, der dritte folgte im Jahre 1892 in Linz, der 4. 1896 in Salzbrug, der 5. 1905 in Wien, der 6. im Jahre 1907 ebenfalls in Wien. Daß dem gegenwärtigen Katholikentage das Gepräge eines allgemeinen öſterreichi⸗ ſchen zukommt, liegt an der Anweſenheit aus allen Län⸗ dern und aus allen Nationen Oeſterreichs.„Um unſerer aufrichtigen Freude hierüber Ausdruck zu geben,“ ſo ſchloß der Redner unter brauſendem Beifall,„kann ich mir nicht verſagen, an die nichtdeutſchen Teilnehmer den beſonderen Dank auszuſprechen. Unter uns weilen Italiener, Böhmen, Polen, Ruthenen und Slovenen. Gerne möchte ich alle in ihrer Sprache einladen, als Söhne unſerer Kirche und Bürger eines Staates brüderlich mit uns zu beraten And zu beſchließen.“ Betrachtet man die gegenwärtige Lage des öſterreichi⸗ ſchen Katholizismus, ſo kann man die großartige Veran⸗ ſtaltung, die in ihrer Bedeutung ihren deutſchen Schwe⸗ ſtern gewiß an die Seite zu ſtellen iſt, nur auf das herz⸗ lichſte begrüßen. Zwar der 1 Liberalismus hatte ſich vom Lärmen auf dem offenen Markte einigermaßen zurückgezogen und friſtet ein leidliches Schattendaſein. Man denke nur zurück an die frivolen Aktionen der Radi⸗ kalen und Logenmänner, die auf die Zertrümmerung der konfeſſionellen Schule und Errichtung der freien Schule als relgionsloſes Inſtitut hinarbeiteten. Man denke an die ſogenannte Ehereformbewegung, die das Sa⸗ krament ausſchalten wollte. Man denke an den heuchleri⸗ ſchen Feldzug zur„Rettung“ der Univerſitäten vom„kle⸗ rikalen Joch“, wobei man ſo ſchön mit der„Voraus⸗ ſetzungsloſigkeit der Wiſſenſchaft“ prunkte. Wie viel Lärm und welches Fiasko! Heute iſt man etwas reſervierter ge⸗ orden, ebener 2 5 El das Wühlen ſetzt ö . Anrecht Gut. Kriminalroman von Reinhold Ortmann. 111(Nachdruck verboten.) „Seien Sie getroſt, Frau Römhild,“ ſagte er.„Ich hoffe, das Schlimmſte iſt überſtanden. Jedenfalls kann von der Operation, deren Notwendigkeit ich vorhin ins Auge faſſen mußte, vor der Hand nicht die Rede ſein. Und wir dürfen erwarten, daß das Heilſerum raſch ſeine günſtige Wirkung äußern werde. Dr. Helder will noch eine Stunde verweilen, und es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ich nach ſeinem Weggange ſo lange bei dem kleinen Patienten bleiben werde, bis ich über den Verlauf der Krankheit beruhigt ſein kann.“ „O Herr Doktor, wie ſoll ich Ihnen für das alles danken! Ich habe nichts als Worte, und das iſt ſo wenig.“ Feſt blickte ihr der Arzt in die Augen. „Ihre alte Wirtſchafterin war freigebiger mit Ver⸗ ſprechungen, Frau Römhild! Sprach ſie nicht von einer Er⸗ füllung aller meiner Wünſche in bezug auf den Kauf des Hauſes und die Einrichtung meines Sanatoriums?— Sie haben ihr alſo von meinem Vorſchlage erzählt?“ „Ja— ich glaube, daß ich es getan habe. Als die einzige, die in der 1 Zeit meines Lebens treu zu mir gehalten hat— als die Wohltäterin, der ich's allein zu danken habe, daß ich bust auf anſtändige Art mein Leben friſten kann, darf ſie wohl beanſpruchen, daß ich keine Geheimniſſe vor ihr habe.“ „Ihre Wohltäterin, Frau Römhild? Und ich glaubte bis⸗ her, ſie ſei nur ein Dienſtbote.“ „Sie iſt das eine und das andere, Herr Doktor! Vor Ihnen, der Sie ſo viel für mich getan haben, brauche ich nichts zu verhehlen. Mein Gatte war ein unglücklicher Mann, der ſchwere Verirrung ſchwer hat büßen müſſen, und—“ Mit abwehrender Geſte fiel der Doktor ihr in die Rede. „Ich kenne die Geſchichte Ihres Gatten. Laſſen Sie uns, bitte, nicht weiter darüber ſprechen.“ Sie ſchien wohl ein wenig betroffen von er Erklärung, aber ſie ſchlug doch vor ſeinem ernſten, forſchenden Blick nicht die Augen nieder. „Wenn Sie es wiſſen, werden Sie auch begreifen, in welcher Lage ich mich nach— nach der Verurteilung meines Mannes befand. Man hatte mir alles genommen, was ich beſaß. An eine Wiederaufnahme meines früheren oder irgend⸗ eines anderen Berufs konnte ich nicht denken, denn überall wurde ich kurz abgewieſen, und alle Türen blieben mir ver⸗ ſchloſſen. Ich wäre mit meinem Kinde dem bitterſten Elend preisgegeben geweſen, wenn nicht Babette, die ſchon ein Menſchenalter hindurch im Elternhauſe meines Mannes be⸗ dienſtet geweſen war, mir mit ihren Erſparniſſen beigeſtanden hätte.“ „Von den Erſparniſſen dieſer Wirtſchafterin alſo konnten Sie ſich hier einrichten?“ Margarete Römhild ſchüttelte den Kopf. „Dazu hätten ſie wohl nicht ausgereicht. Aber eines Tages kam Babette mit der Mitteilung zu mir, daß ſie eine beträchtliche Erbſchaft gemacht habe, und daß ſie mir das Geld für die Einrichtung eines Penſionats vorſtrecken wolle, wenn ich mich dagegen verpflichtete, ſie bis an das Ende meines Lebens bei mir zu behalten und ihr die Sorge für meinen kleinen Erwin zu überlaſſen. Um des Kindes willen b hate ich kein Recht, dies großmütige Anerbieten zurückzuweiſen. Und nun werden Sie es auch verſtehen, Herr Doktor, weshalb ich die Launen der treuen Perſon geduldig ertrage und weshalb ich mir nicht anmaßen darf, ſie wegen ihrer Fehler zu tadeln.“ Tief hatte Arnold Runge aufgeatmet wie jemand, der ſich unverhofft von einer erſtickenden Laſt 0 felt Nun n aber horchte er auf, und dann, als er ſich ve 0 hatte wirklich unten die Haustür gegangen war, 5 0 er Fele he he „Da Sie ſich wahrſcheinlich beruhigter fühlen, Frau? hild, wenn Sie bei Ihrem Kleinen ſein können, bitte ich ſich nicht länger aufhalten zu laſſen. Sie finden drinne den Dr. Helder, und ich werde Ihnen ſehr bald folgen.“ Er drängte ſie faſt zu der Tür, die in das Krankenzimmer führte, und dann, als er ſie hinter ihr geſchloſſen hatte, trat er in das Treppenhaus hinaus. Er kam eben noch früh genug, um Babette abzufangen, die ſchwer und mühſelig die Stiege herauf keuchte. Sie ſah infolge der beinahe übermenſchlichen Anſtrengung, die ſie ſich auferlegt hatte, noch geiſterhafter und erſchreckender aus als vorhin. Ihre Augen waren blutunter⸗ laufen, und wie dicke blaue Stränge traten die Adern an ihren Schläfen hervor. „Treten Sie hier ein!“ ſagte Dr. Runge.„In das Kranken⸗ zimmer dürfen Sie jetzt nicht.“ Sie gehorchte, aber ihr Gang war taumelnd, und ſchwer fiel ſie in den nächſten Stuhl. „Ich kann nicht mehr,“ ſtöhnte ſie.„Meine alten Knochen! — Iſt der— iſt der Doktor gekommen?“ „Ja, er iſt gekommen. Sie haben Ihre Sache gut ge⸗ macht, Babette!— Es war eine brave Tat.“ „Und mein Herzensjunge— er wird wieder geſund?“ „Ich bin nicht allwiſſend, daß ich Ihnen darauf antworten könnte. Jedenfalls wäre es beſſer für das Kind geweſen, wenn Sie mich geſtern Abend von ſeinem Unwohlſein benachrichtigt hätten, ſtatt ſich draußen im Garten ein Stelldichein mit einem erpreſſeriſchen Halunken zu geben.“ Die runzligen Hände der Alten ballten ſich zu Fäuſten, und ihre Augen, die eben faſt erloſchen ſchienen, ſprühten plötzlich wieder Blitze. „Der Nichtswürdige!“ ſtieß ſie hervor.„Aber Sie— was können Sie davon wiſſen?“ „Alles weiß ich. Und auch die Herkunft des Geldes kenne ich, von dem jener Elende ſeinen Anteil, den Beuteanteil des Mitwiſſers, forderte. Wollen Sie etwa leugnen, daß es von Paul Römhild ſtammt? Wollen Sie auch mir das Märchen von den Erſparniſſen und der Erbſchaft erzählen? Und wollen Sie Ihr Gewiſſen noch länger mit dieſer Schuld belaſten— jetzt, im Angeſicht des Unheils, das Sie um dieſer Heimlichkeit willen heute vielleicht angerichtet haben?“ Cortſetzung falgt.) .——— ich hinter den Kuliſſen fort, und die Drahtzieher ſind an⸗ dauernd an der Arbeit. Hierzu kommt die beklagenswerte ſittliche Verſeuchung der öſterreichiſchen liberalen Preſſe, die die widerwärtigſte Winkelliteratur ebenſo beſchützt, wie den Unrat auf dem Gebiete der bildenden Künſte. Wer es wagt, dagegen aufzutreten, wird ſofort als klerikaler Dun⸗ kelmann und prüder Banauſe geächtet. Angeſichts deſſen tut der Zuſammenſchluß der poſitiv gerichteten chriſtlichen Elemente wahrlich not. Sollen die Katholiken Oeſterreichs mit verſchränkten Armen zuſehen, wie der atheiſtiſche Liberalismus dauernd das Volk ver⸗ führt und vergiftet? Wie er der Kulturarbeit des Chri⸗ ſtentums Abbruch tut, wie er ſich ſogar nicht entblödet, ſich in die katholiſchen Einrichtungen einzumiſchen, ſie mit Hohn und Spott zu verfolgen und ſogar den hl. Vater vor das Forum ſeiner Gerichtsbarkeit zu ziehen? Die Katho⸗ Hken Oeſterreichs ſind nicht gewillt, ſich das gefallen zu laſſen. Das beweiſt die herrliche Veranſtaltung des Katho⸗ likentages zu Innsbruck. Mit welcher Entſchiedenheit die Männer, welche ſich da zuſammengefunden, entſchloſſen find, ihre heiligſten idealen Güter hochzuhalten, beweiſt die Begrüßungsanſprache des erſten Präſidenten, des edlen Grafen Galen. Wir ſetzen ſeine Ausführungen im Wort⸗ laut hierher, da nicht kräftiger und wirkſamer die Situa⸗ tion beleuchtet werden kann. Der Graf ſagte: „Wir ſtehen mitten im Kampfe, denn die Hölle ſchlägt den Generalmarſch zum allgemeinen Sturm auf Glauben, Religion und Sitte. Der Felſen Petri wird nicht fallen, aber wie viele Kinder der Kirche ſind in Gefahr, wie viele Namenskatholiken, wie viele Irr⸗ und Ungläubige. für die doch das göttliche Herz aus unendlicher Liebe ge⸗ brochen iſt. Es iſt unſere Ehrenſchuld, Mittel und Wege zu finden, um die Menſchheit in der Liebe Jeſu zu er⸗ halten und ihr zuzuführen. Das iſt die erſte Aufgabe des Katholikentages. Mag es im Blätterwalde auch wieder heißen, der Innsbrucker Katholikentag habe den Kampf ge⸗ predigt. Das darf uns nicht ſtören. Wir ſind gewiß nicht herrſchſüchtig und aggreſſiv, wir halten uns zurück, ſo lange es geht, aber das laſſen wir uns abſolut nicht mehr gefallen, daß man ſich um unſere inneren Angelegenheiten kümmert. Da heißt es ein für allemal Hände weg! (Stürm. Beifall.) Die Zeiten ſind vorbei, wo jüdiſche Blätter glaubten, dem katholiſchen Volk Verhaltungsmaß⸗ regeln geben zu dürfen gegenüber Maßnahmen unſeres hl. Vaters und unſerer Biſchöfe. Das möge man ſich überall merken.“ Hiermit iſt die Bedeutung des öſterreichiſchen Katho⸗ likentages in markanter Weiſe betont. Der Verlauf wird unter Gottes Schutz und Segen halten, was der herrliche Anfang verſprochen. Politiſche Rundſchau. Berlin, 10. September. — Der Kaiſer wird, ruſſiſchen Zeitungsmeldungen zufolge, im Oktober zum Beſuch des Zarenpaares ſich nach Skiernowice begeben. * : Prinz Ludwigs Glaubensbekenntnis. Der baye⸗ riſche Kourier veröffentlicht ſoeben den ſtenographiſchen Wortlaut der viel kommentierten Rede des Prinzen Ludwig. Die vielumſtrittene Stelle hat folgenden Wort⸗ laut:„Ich danke dem lieben Gott, daß ich von katho⸗ liſchen Eltern bin und in der katholiſchen Religion er⸗ zogen worden bin. Ich habe mein Leben lang den katho⸗ liſchen Standpunkt vertreten, nicht um äußere Ehren zu erhalten und Anerkennung zu finden, ſondern weil ich überzeugt bin von der Wahrheit und Echtheit unſerer Religion. Die katholiſche Religion verlangt nicht In⸗ toleranz gegen Andersgläubige. Es iſt durchaus falſch, wenn man von einem guten Katholiken annimmt, daß er Andersgläubigen gegenüber intolerant ſein müßte. Es iſt ein gutes Zeichen des Katholiken, daß er die Ueberzeugung anderer achtet. Wir verlangen aber, daß auch unſere Ueberzeugung von anderen hochgehalten wird.“— Enthält die Rede nun ein einziges Wort, woran Andersgläubige Anſtoß nehmen müſſen? Selbſtverſtändlich ſchimpft die „liberale“ Preſſe weiter. (1) Bethmann⸗Hollwegs Wahlparole. Von beſonderer Seite erhält die„Frankfurter Zeitung“ Informationen üher Angaben, die Herr v. Bethmann⸗-Hollweg ſelbſt über ſeine Parole für die kommenden Reichstagswahlen gemacht hat. Danach hat Herr v. Bethmann⸗-Hollweg im ver⸗ trauten politiſchen Kreiſe vor einiger Zeit über ſeine Wahlparole geſprochen. Er will im Grunde abermals die alte Schalmei von der gefährdeten nationalen Arbeit blaſen. Seine Abſicht iſt es, alle„poſitiv ſchaffen⸗ den Stände“ unter dem Kampfrufe:„Unſere Schutzpolitik iſt bedroht!“ zu ſammeln. Unter„poſitiv ſchaffende Stände“ werden die Landwirtſchaft, Gewerbe und Hand⸗ werk, Induſtrie und auch wohl die Arbeiter verſtanden. Der Reichskanzler hoffe augenſcheinlich, meint das ge⸗ nannte Blatt hierzu, daß dieſe Parole wie ein Spreng⸗ pulver auf die nationalliberale Partei wirken werde.“ Auch verſpreche man ſich von ihr in Beziehung auf das Verhältnis der liberalen Parteien zueinander Wunder- dinge. Da ihre wirtſchaftspolitiſchen Anſchauungen mehr⸗ fach auseinandergehen, ſo hoffe der Reichskanzler augen⸗ ſcheinlich mit ſeinem Ausſpruch, daß unſerer nationalen Arbeit und den Schutzzöllen Gefahr drohe, einen Eris⸗ apfel unter ſie zu werfen. Sicher hoffe er, ihren ge⸗ fürchteten Zuſammenſchluß bei den Wahlen zu verhindern und die Nationalliberalen in den Kreis des ſchwarz⸗blauen Blocks zu ziehen. Ihre politiſche Mitarbeit in dieſem Kreiſe werde wahrſcheinlich auch für ſeine Kanzlerſchaft eine Exiſtenzfrage bedeuten, denn auch er ahne wohl, daß auf die Dauer die Baſis, auf die heute unſere innere Politik geſtellt ſei,„Junkern und Pfaffen“ zu ſchmal werde. Der Reichskanzler ſcheine übrigens nicht allein zu ſtehen mit ſeinem Glauben an die Wunderkraft dieſer Parole. Sprach nicht auch der Kaiſer in ſeiner Rede auf dem Feſtmahl für die Provinz Weſtpreußen von der notwendigen gemeinſamen Arbeit aller Stände und Berufsklaſſen, die man auf das große Vaterland über⸗ tragen müſſe? Auch von konſervativen Politikern ſei in auffälliger Weiſe in letzter Zeit dieſe Parole in Be⸗ ziehung auf die Wahlen erörtert und der Wunſch ausge⸗ ſprochen worden, Landwirtsbund und Hanſabund möchten lich die Hand reichen.— Wir ſind natürlich nicht in der Lage, ſeſtzuſtellen, wieweit dieſe Darſtellungen richtig ſind. Stimmt das, was die„Frkf. Ztg.“ ſchreibt, dann ent⸗ puppt ſich der Philoſoph Bethmann⸗Hollweg als ein un⸗ verbeſſerlicher— Optimiſt. 10 Keine Wahlparole des Reichskanzlers? Die „Köln. Zeitung“ gibt auf Grund von„Exkundigungen an zuſtändiger Stelle“ bekannt, daß der Reichskanzler bis⸗ her weder eine Wahlparole in dem von der„Frankfurter Zeitung“ angegebenen Sinne noch überhaupt eine Wahl⸗ parole ausgegeben habe, auch nicht in vertraulichen Ge⸗ ſprächen. Damit würde ſich zugleich die Behauptung erledigen, daß der Artikel der„Frankf. Ztg.“ vom Reichs⸗ kanzler veranlaßt oder im Einvernehmen mit ihm er⸗ ſchienen ſei. Parlamentariſches. 2 Die Strafprozeßkommiſſion tritt am 20. d. M. wieder zuſammen zur Fortſetzung der Beratungen des Entwurfs der Strafprozeßordnung in erſter Leſung. Man hofft, daß dieſe Beratungen in erſter Leſung bis zum Wiederzuſammentritt des Reichstages am 8. November beendet ſein werden. Heer und Marine. S8 Wichtige Flugverſuche für militäriſche Zwecke werden in der kommenden Woche in der Lüneburger Heide ſtatt⸗ finden. Wie die Spiga⸗Korreſpondenz mitteilt, wird Kor⸗ vettenkapitän Engelhardt in der Lüneburger Heide an mehreren Tagen Flüge unternehmen, um die militä⸗ ri ſche Brauchbarkeit der Wright⸗Flugma⸗ ſchine zu prüfen. Kapitän Engelhardt will nicht nur weite Ueberlandflüge über die Heide unternehmen, ſondern auch aus größeren Höhen Sandſäcke werfen, um die Treff⸗ ſicherheit in verſchiedenen Geländen zu prüfen, wozu ihm auf dem Adlershofer Flugplatz nicht genügend Spielraum gegeben iſt. Zu ſeiner Unterſtützung wird ihm Leutnant v. Moſſner, der ſein Pilotenzeugnis auf Wrightmaſchinen erworben hat, begleiten; dieſer wird vor allem aus größeren Höhen photographiſche Aufnahmen machen. Die Reſultate ſollen ſelbſtverſtändlich ſo viel als möglich ge⸗ heim gehalten werden, jedoch ſoll am Samstag und Sonn⸗ tag den Mitgliedern des Hamburger, Bremer und Hanno⸗ verſchen Automobilklubs Gelegenheit gegeben werden, Paſſagierflüge ohne Entgelt auszuführen. Beide Piloten werden ſich nach Abſchluß dieſer militäriſchen Uebungs⸗ flüge zur Teilnahme an der Ueberlandflug⸗Konkurrenz Trier— Metz nach Trier begeben. Koloniales. — Eine Neuauflage des Akwarummels ſcheint in Kamerun herauszukommen. Der neue Gouverneur wird gleich bei ſeiner Ankunft in der Kolonie der unange⸗ nehmen Aufgabe gegenüberſtehen, ſich mit der unerquick⸗ lichen Angelegenheit zu beſchäftigen. Die Bell-⸗ und Akwa⸗ Leute ſtehen im dringenden Verdachte, den zum Tode ver⸗ urteilten Bankdieb von Duala aus dem Gefängnis befreit zu haben. Die führenden Häupter der beiden Clans, darunter auch„King“ Rudolf Bell, ſind daraufhin— nach den„Hamburger Nachrichten“— verhaftet worden. Nun haben die Dualas, wie das ſeinerzeit ſchon die Akwa⸗ Leute getan haben, als Gegenſtoß eine Beſchwerde nach Berlin geſandt, in der ſie Anklagen gegen Be⸗ amte, beſonders gegen zwei Aſſeſſoren, erheben.— Hoffen wir, daß die Affäre nicht zu Ungunſten der Weißen ausläuft! Die Cholera. (0 Das drohende Geſpenſt der Cholera iſt immer noch nicht ganz verſcheucht. Jetzt iſt ein Fall von Cholera an der Unterelbe zu verzeichnen. In das Krankenhaus von Freiburg an der Elbe iſt der Schiffer Jungcelaus eingeliefert wor⸗ den, der zweifellos an Cholera erkrankt iſt. Jungclaus. der in Altona beheimatet iſt, hatte am Montag Ham⸗ burg verlaſſen. Die Hamburger Medizinalbehörde hat auf die Nachricht von dem Freiburger Cholerafall ſofort umfaſſende Maßnahmen getroffen, um eine Verſchleppung der Seuche auf Hamburger Gebiet zu verhindern. Eine genaue Kontrolle der ein- und ausfahrenden Schiffe wird ausgeübt. Die Perſonen, die in den letzten Tagen mit dem Schiffer Jungelaus in Berührung kamen, müſſen ſich einer ärztlichen Unterſuchung unterwerfen. Da der Kohlen⸗ dampfer mit dem erkrankten Schiffer auf dem Wege von Hamburg nach Freiburg mehrmals anlegte, ſind auch die Zwiſchenſtationen zur Ergreifung umfaſſender Maß⸗ nahmen aufgefordert worden. Bisher war kein weiterer Cholerafall oder Choleraverdacht zu verzeichnen. Der Geſundheitszuſtand in Hamburg läßt im allgemeinen nichts zu wünſchen übrig, und es kann auch aus dem Freiburger Cholerafall kein Grund zu Befürchtungen erblickt werden. Die Nachforſchungen haben ergeben, daß alle Leute, mit denen der in Frei⸗ burg erkrankte Schiffer Jungcelaus in Hamburg zuſammen⸗ gekommen iſt, abſolut geſund ſind. Eine Gefahr für Hamburg und Umgegend kann daher in keiner Weiſe als vorliegend erachtet werden; der Geſundheitszuſtand iſt im Gegenteil nach Ausſage des Medizinalamts zur⸗ zeit beſſer denn je. Nirgends ſind choleraverdächtige Fälle vorgekommen, was in einer Hafenſtadt wie Hamburg ſonſt häufiger vorkommt, weil ſich zu Zeiten auf den namentlich von ruſſiſchen Häfen kommenden Schiffen mit Cholerakeimen behaftete Perſonen befinden. Derartige Er- krankungen werden im tropenhygieniſchen Inſtitut ſehr ge⸗ nau verfolgt. Die Erkrankten kommen dann ins Tropen⸗ krankenhaus, wo für ſolche Fälle, wie Cholera, Peſt, Pocken uſw., Iſolierbaracken errichtet ſind. Dieſe ſind ſeit Monaten nicht belegt. Man hat ſeit mindeſtens vier Monaten keine choleraverdächtigen Erkrankungen wahrge⸗ nommen. Selbſtverſtändlich iſt ſeit Ausbruch der Cholera in Rußland die ärztliche Kontrolle beſonders ſcharf, und auf den Schiffen, die aus choleraverdächtigen Ländern kommen, werden die Quarantänevorſchriften ſehr ſtreng wahrgenommen. Die choleraverdachtigen Erkrankungen in Berlin, die während der letzten Tage zu verzeichnen waren, haben ſich bisher durchweg bei der bakteriologiſchen Unter⸗ ſuchung als Darmerkrankungen herausgeſtellt. Trotzdem laſſen die Behörden nicht nach, weiterhin die größte Vor⸗ ſicht zu beobachten und jeden Verdächtigungen unter Qua⸗ rantäne zu ſtellen. Nur unter dieſem Geſichtspunkt ſind einige neue Einlieferungen zu betrachten, die in Spandau und Berlin erfolgt ſind. Der in Spandau unter Beobach- tung geſtellte Arbeiter Heckbarth dürfte nicht mehr als einen akuten Brechdurchfall haben, ebenſo ein am Freitag nachmittag in das Virchow-Krankenhaus eingelieferter Schutzmann des 26. Reviers. Ein Fall in Sachſen. Die Cholera hat nunmehr auch in Sachſen ihren Einzug gehalten. In Copitz an der Elbe iſt ein Arbeiter erkrankt, der früher mit einem Choleraverdächtigen zu⸗ ſammen gearbeitet hatte. Es ſind bei ihm Cholera⸗ ba zillen feſtgeſtellt. Das Haus, in dem er wohnt, iſt iſoliert, auch alle möglichen ſonſtigen Vorſichtsmaß⸗ regeln ſind getroffen. Cholera in einem Zaren⸗Palais. — Petersburg, 10. Septbr. In dem der Zarin⸗ Mutter gehörenden Anitſchkow-Palais ſind unter dem Be⸗ dientenperſonal einige Fälle von Cholera feſtgeſtellt wor⸗ den. Es ſind umfaſſende Maßregeln zur Unterdrückung der Seuche getroffen worden. Das Anitſchkow-Palais liegt am Newski⸗Proſpekt, unweit der Fontanka. Es wurde 1748 von der Zarin Eliſabeth für den Grafen Raſu⸗ mowskij erbaut und 1785 von der Krone zurückerworben. Es iſt Winterreſidenz der Kaiſerin-Witwe Maria Feodo⸗ rowna. Aus Nah und Fern. —„Zeppelin 6“ kommt wieder nach Maun⸗ heim. Wie die Vertretung der Hamburg-Amerika⸗Linie in Baden⸗Baden mitteilt, iſt dieſe Woche wiederum eine Fahrt des„Z. 6“ nach Mannheim geplant, bei der Heidelberg über⸗ flogen werden wird. Der Tag iſt noch nicht feſtgeſetzt. — Maunheim, 12. Sept. Schwere Folgen hatte ein Experiment, das wohl bei ſeiner Gefährlichkeit bei der Jugend beſonders beliebt iſt. Der 11 Jahre alte Volksſchüler Karl Schwann ſchüttete ungelöſchten Kalk in eine Flaſche, dann Waſſer darauf und verkorkte die Flaſche. Neugierig blieb er dabei ſtehen und die ganze ätzende Flüͤſſigkeit ſpritzte ihm in die Augen. Er wurde ins Allg. Krankenhaus gebracht, doch be⸗ ſteht keine Hoffnung, ihm das Augenlicht zu erhalten. — Feudenheim, 12. Sept. Wegen einer Reihe von Schwindeleten wurde geſtern das 16 Jahre alte Dienſtmädchen Maria Ebert verhaftet. In verſchiedenen Geſchäften ließ ſie Waren aufſchreiben, obſchon ſie das Geld erhalten hatte. Die Unterſchlagungen ſollen ſich auf mehrere hundert Mark belaufen. — Lorſch, 12. Sept. In der Nacht auf Mittwoch ſtürzte Valentin Jäger, ein alter Mann, aus dem Fenſter ſeiner Wohnung. Er wurde morgens mit ſchweren inneren Verletzungen aufgehoben und ſtarb bald darauf. Eine Er⸗ mittlung ergab, daß wahrſcheiulich ein Schwindelanfall die Ur- ſache des Falles iſt; Selbſtmord liegt nicht vor. — Bensheim, 12. Sept. Freitag ſrüh iſt der 38 Jahre alte Nikolaus Röder in der Steinſchleiferei von Karl Kreutzer in Bensheim a. d. B. dadurch verunglückt, daß ihm von der Kreisſäge ein Stuck Holz gegen die Bruſt ſtieß und ſeinen ſofortigen Tod veranlaßte. — Mörlenbach, 12. Sept. Immer naher rücken die Tage heran, an denen in Mörlenbach eine Viehſchau mit Landwirtſchaftlicher Produkten- und Obſt-Ausſtellung ſtattfindet. Beſonders auf die Viehſchau ſei hier aufmerkſam gemacht. Es liegt im Intereſſe aller Landwirte recht viel zum Platze zu bringen, hat doch die Landwtirtſchaftskammer eine verhältnis⸗ mäßig hohe Geldſumme für Preiſe ausgeſetzt. Wie aus den in allen öffentlichen Lokalen ausgehängten Plakaten erſichtlich iſt, hat ſie die reſpektable Höhe von 8170 Mark. Auch was landwirtſchaftliche Geräte und Maſchinen anbelangt, wird die Ausſtellung eine recht intereſſante und lehrreiche werden. Sind doch bereits mehrere größere Firmen wie Lanz Mannheim, Badenia- Weinheim und andere um bedeutende Räume auf dem Ausſtellungsplatze eingekommen, wo ſie die neueſten und praktiſchſten Erfindungen in landwirtſchaftlichen Geräten und Maſchinen unſerer Bevölkerung vor Augen führen werden. Drum auf ihr Landwirte von Nah und Fern, folgt dem Bei⸗ ſpiele dieſer Fabriken und tut auch ihr in der Ausſtellung eurer Erzeugniſſe euer Möglichſtes. Es ſei hier nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß der Schlußtermin der An⸗ meldungen der 30. September iſt. — Gundheim, 10. Sept. Auf der Lokomotive des erſten von Worms kommenden Leerzuges platzte während der Fahrt ein Dampfrohr bei dem Führerſtand. Maſchinenführer und Heizer mußten ſchon teilweiſe verbrüht von der noch fahrenden Lokomotive abſpringen. Dabei kam der ſeit etwa 8 Tagen verheiratete Heizer Ortſtadt aus Worms unter die Räder, die ihm ein Bein abfuhren. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Unglückliche nach Worms ins Krankenhaus gebracht. — Der Maſchinenführer kam mit ſchweren Verbrühungen an Hand und Arm davon. — Frankfurt a. M., 12. September. Das internatio⸗ nale ſozialiſtiſche Maſſenmeeting, das am Sonntag in Frankfurt am Main ſtattfand, war von etwa zwanzig⸗ tauſend Perſonen beſucht. Es ſprachen Jaures⸗Paris, Keir Hardie⸗-London, Vandervelde-Brüſſel, Klöppel⸗Wien, Klara Zetkin⸗Stuttgart gleichzeitig von fünf in dem Rieſen⸗ garten des Tivoli verteilten Tribünen über die„Kultur⸗ gemeinſchaft des internationalen Proletariats“. Das regſte Intereſſe unter den Rednern fand naturgemäß Jaures. Er verurteilte ſcharf den Krieg von 1870, durch den der Cäſar Frankreich an den Rand des Abgrundes getrieben hätte. Das Proletariat müſſe danach ſtreben, die kapita⸗ liſtiſche Korruption zu zerbrechen, das Mißverhältnis zwiſchen der geiſtigen und ethiſchen Verwendung des Vol⸗ kes und ſeiner politiſchen aufzuheben. Aufgabe der So⸗ zialdemokratie ſei es, für das allgemeine Wahlrecht in den Stadtverwaltungen und in den Landtagen zu kämpfen, für eine richtige Vertretung der wahren Macht des Volkes im Reichstage und für den Fall der preußiſchen Hochburg der Reaktion zu ſorgen. Keir Hardie wies auf das gute Einvernehmen zwiſchen der engliſchen und der deutſchen Arbeiterſchaft hin, und zwar in engliſcher Sprache, gab dann ein Bild von der Entwicklung der engliſchen Ar⸗ beiterpartei und rekapitulierte die Ergebniſſe des Kopen⸗ hagener Kongreſſes. Seine Ausführungen wurden zum Schluſſe von Frau Zetkin überſetzt, die darauf ſehr heſtig gegen die letzte Kaiſerrede polemiſierte. Vandervelde, der nur wenige Minuten ſprach, beſchäftigte ſich mit den Beziehungen zwiſchen kulturellen und ſozialen Fragen. Klöppel⸗Wien präziſierte die Stellung der öſterreichiſchen Sozialdemokratie zu den anderen Parteien. Aufgabe des internationalen Proletariats ſei es, ſich auf die Stunde der Herrſchaft vorzubereiten. Er ſchloß mit einem Hoch auf die kulturſpendende internationale Sozialdemokratie. Die ganze Veranſtaltung verlief ohne Zwiſchenfall. h berger 2 N 1b zn dal der dae b en d Mn bin mußt treten Auf Jabre. aus be richt l Dektete 15. J0 delegi nnter Dektet 1 der lie li kündet Regiern in det dagen Imwilie de 9 Eirtrt — Treiſa, 12. September. Etnem plumpen Schwindel ſind in den letzten Tagen eine Anzahl Frankfurter Auto— mobilhändler zum Opfer gefallen. Es erſchien bei ihnen ein gut gekleideter Herr, der ſich als Rendant der An⸗ ſtalt„Hephata“ in Treiſa vorſtellte. Er erklärte, die Anſtalt wolle ſich ein Automobil anſchaffen, das gleich⸗ zeitig zum Perſonen⸗ und Warentransport dienen könne. Es wurde genau das Ausſehen des Wagens, die Pferde- ſtärke uſw. feſtgeſetzt, auch der Preis vereinbart. Nach etwa halbſtündigem Verweilen verließ der Mann den Laden, um bald darauf wiederzukommen mit der Ent⸗ ſchuldigung, er habe nicht genug Reiſegeld und bitte um leihweiſe Ueberlaſſung von zwanzig Mark. Um das ſofort auftauchende Mißtrauen der Geſchäftsinhaber zu beſei⸗ tigen, zeigte er Papiere und Briefe vor, die ihn als An⸗ geſtellten obiger Anſtalt legitimierten. Daraufhin konnte niemand die Bitte abſchlagen. Als aber der Autoauftrag nach Treiſa betätigt wurde, zeigte es ſich, daß die Händler einem Schwindler zum Opfer gefallen. Er iſt in der Per⸗ ſon eines früheren Angeſtellten der Anſtalt bereits er— mittelt. f — Friedberg, 12. Septbr. Das„Mainzer Journal“ ſchreibt aus Friedberg: Wenn die Könige bauen, ſo haben die Kärrner zu tun, dieſer Satz trifft ſo recht auf unſern Fürſtenbeſuch zu. Abgeſehen von dem Verdienſt, den die Friedberger Geſchäftsleute, Metzger, Wirte uſw. durch den fürſtlichen Haushalt, durch das Gefolge und die damit im Zuſammenhang ſtehende Einquartierung haben, iſt ein ganzer Stab von Reportern und Journaliſten in unſerer Stadt heimiſch geworden. Sie ſtehen am Bahnhof, ſitzen in allen Wirtſchaften und lauſchen geſpannt auf jedes Wort, das über den Zarenbeſuch geſprochen wird, um es ſofort in alle Windrichtungen weiterzuverbreiten. Leider wird mit dem Wahren noch viel mehr Unwahres ver— breitet. So war dieſe Woche von einem„myſteriöſen Vorgang“ zu leſen, der ſich auf der Burg ereignet haben ſoll. Zwei„Verſchwörer“, die ſich als Offiziere ver— kleidet hätten, ſeien in die Burg eingedrungen und hätten verſucht, Einlaß in die Gemächer der Zarenfamilie zu er— langen. Zum Glück iſt ihr Anſchlag rechtzeitig entdeckt worden, merkwürdigerweiſe aber konnten die Uebeltäter rechtzeitig entkommen. Nicht ein Sterbenswörtchen iſt an der Erzählung wahr, ſie iſt von A bis Z dem phan— taſiereichen Gehirn eines Reporters entſprungen. Nicht minder verdächtig klang die Nachricht von dem Auftauchen der beiden bekannten ruſſiſchen Anarchiſten Azar und Landeſen in Friedberg. Trotzdem dieſe Herren fürchter— liches im Schilde führten, ſind ſie doch ſo aufmerkſam geweſen und haben die Geheimpolizei von ihrem Kommen verſtändigt, die dann auch eifrig hinter ihnen her geweſen wäre. Dieſe Nachricht iſt ebenfalls vollſtändig aus den Fingern geſogen. Lokale Nachrichten. Viernheim, 13. Septbr. * Erfolg Viernheimer Stenographen! Beim 25jährigen Stiftungsfeſt des Stenographen-Vereins„Gabels- berger“ in Bensheim beteiligten ſich am verfloſſenen Sonntag 2 Mitglieder des hieſtgen Stenographen vereins„Gabelsberger“ und zwar die Herren Hans Haas und Hans Jakob. Bei dem Preis⸗Wettſchreiben(200 Teilnehmer) errangen ſich dieſe beiden Schüler Gabelsberger je einen 1. Preis. Sicher ein Beweis für die gute Schulung in dem hieſigen Verein. Wir gratulieren beſtens und wünſchen dem Verein auch weiter⸗ hin ſolch ſchöne Erfolge. — Warnung. Nach den bisherigen Beſtimmungen mußten Ausländer, die in die franzöſiſche Fremdenlegion ein- treten wollten, mindeſtens das 18. Lebensjahr vollendet haben. Auf Grund dieſer Beſtimmung iſt es ſeit einer Reihe von Jahren regelmäßig gelungen, die Freilaſſung ſolcher Perſonen aus der Fremdenlegion zu erreichen, die bei ihrem Eintritte nicht das vorgeſchriebene Alter beſeſſen hatten. Nach einem Dekrete des Präſidenten der franzöſiſchen Republik vom 15. Januar d. Js. iſt jedoch nun der Eintritt in die Frem⸗ denlegion überhaupt nicht mehr an die Erreichung eines be⸗ ſtimmten Lebensalters geknüpft. Unter Berufung auf dieſes Dekret lehnt nunmehr die. franzöſtſche Regierung, wie ſich dies in einem Einzelfalle gezeigt hat, die Entlaſſungsanträge ab, die lediglich mit dem jugendlichen Alter der Legionäre be— gründet werden. Zur Befürwortung bei der franzöſiſchen Regierung können daher von jetzt an nur mehr ſolche Geſuche in Betracht kommen, wo beſondere Gründe(z. B. wenn der Legionär geiſteskrank oder einziger Ernährer hilfsbedürftic er Familienangehöriger iſt) für eine vorzeitige Entlaſſung aus der Legion geltend gemacht werden. Es muß daher vor dem Eintritt in die Fremdenlegion dringend gewarnt werden. Aus Stadt und Land. „ Rätſelhafter Leichenfund. Im Walde von Tſchech⸗ nitz bei Breslau wurde die Leiche eines unbekannten Mannes gefunden, die zuſammengekauert an einem Baum lehnte. Der Tod war durch einen Schuß in den Kopf herbeigeführt worden. Bei der Leiche, die etwa fünf Monate dort gelegen haben muß, wurden 800 Mark in deutſchen und öſterreichiſchen Münzen gefunden, da⸗ gegen keinerlei Papiere. Raubmord ſcheint ausgeſchloſſen. Das Motiv der Mordtat bleibt zweifelhaft.— Auf der Stallupöner Chauſſee bei Pillkallen wurde die ſchrecklich verſtümmelte Leiche des Rentenempfängers Stei⸗ ner aufgefunden. Mit Hilfe eines Polizeihundes gelang es, als Täter den Maurergeſellen Lengwenings zu ver⸗ haften. Anſcheinend liegt ein Racheakt vor. *Eiſenbahnunfall in Bayern. Am Freitag mittag gegen 12 Uhr entgleiſten, einem amtlichen Bericht zufolge, bei der Einfahrt in die Halteſtelle Sulzberg die Loko⸗ motive und der Poſtwagen des Zuges 4 Reutte—Kemp⸗ ten. Zwei Poſtbeamte wurden verletzt, dagegen haben ſich keine Reiſenden als verletzt gemeldet. Reiſende und Verletzte wurden durch einen Hilfszug nach Kempten ge⸗ bracht. Die Perſonenzüge müſſen an der Unfallſtelle umparkiert werden. Marutnericht. Weinheim, 10. Sept. Zugeführt waren 340 Slück Milchſchweine, verkauft alle, das Pa r zu 16—22 Mk. Laufer zugeführt 16 Stück, verkauft alle das Paar zu 55.83 Mk. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Theater- Anzeiger. Spielplan des Großh. Hof- und Na tional Theaters in Mannheim. Donnerſtag, 15. Sept.„Wilhelm Tell“. Kleine Preiſe Anfang 7 Uhr. Sonntag, 18. Sept.„Die Afrikanerin“. Hohe Preiſe. Anfang 6 Uhr. Neues Theater. Sonntag, 18. Sept.„Der Hütten beſitzer“. Anfang 8 Uhr. Wbt — 8 Ac Kurie z weil sie die in frischem Zustande aufgenommenen Cakes und Biscuits vor Staub, Feuchtigkeit schützt und so d. Konsumenten fast unberührt zuführt. H. Bahlsens Cakesfabrik, Hannover. Bekanntmachung. Mittwoch, den 14. September l. Js., vor- mittags 11 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier: 1. verſchtiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Genußzeit, 2. der Dung in dem gemtinheitl. Faſelſtall und 3. ein Lindenſtämmchen an die Meiſtbietenden verſteigert. Betr.: Den Beſuch der landw lr tſchaftlichen Winterſchule Heppenheim. Die landwirtſchaftliche Winterſchule in Heppenheim wird am Donnerſtag, den 4. November l. Is., vorm. 11 Uhr wieder eröffnet. Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die beſſere Vorbildung der jungen Landwirte für ihren Beruf in unſerer Zeit unerläßlich iſt. Den Schülern wird in der landwtrtſchaftlichen Winter⸗ ſchule eine weitgehende Ausbildung zu teil und kann der Be- ſuch dieſer Anſtalt durch junge Leute, welche ſich dem land⸗ wirtſchaftlichen Berufe zu widmen beakſichtigen, nur ſehr empfohlen werden. Die Landwirte unſerer Gemeinde machen wir auf die Vorteile einer gediegenen Fachbildung ihrer Söhne beſonders aufmerkſam. Zum Beſuche der landwirtſchaftlichen Winterſchule kommen haupiſaͤchlich junge Leute von 14 18 Jahren in Betracht. Wir machen noch beſonders darauf aufmerkſam, daß auch den Söhnen wenig bemittelter Landwirte der Schulbeſuch ermöglicht werden kann, indem ſolchen jungen Leuten Zuſchüſſe zu den Koſten des Beſuchs der Schule gewährt werden können. Diejenigen Landwirte unſerer Gemeinde, welche von der ſo günſtigen Gelegenheit zur Ausbildung ihrer Söhne Gebrauch machen wollen, werden erſucht uns dies bis 20. d. Mts. mitzuteilen. Auch ſind wir zu jeder weiteren Auskunft gerne bereit. Das Fegen der Schornſteine in der Gemeinde Viernheim nimmt am Donnerſtag, den 15. d. Mts. ſeinen Anfang. Viernheim, den 12. September 1910. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Fußballklub„Alemannia“ Viernheim. Dienſtag, den 13. September, abends halb 9 Uhr im Lokal„Zum grünen Baum“ Vorstands-Sit zung Samſtag, den 18. September, abends halb 9 Uhr im Lokal Versammlung Tagesordnung: 1. Beteiligung d. Stiftungsfeſtes in Lampertheim; 2. Stellung der Mannſchaften; 3. Aufnahme neuer Mitglieder. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Warnung! Lahung! 5. IU. u. U. Uttober lb. uu otterie 2. Besten der Bonifaciuskirche in Arnstadt. 3333 Gewinne zus. Mk.: 45000 1 Hauptgewinn Mark 5 2000 bar 3 Ine 5000 lan . 2 2 9000 2000 2 0 2000 . 2 200 1000 . 2 2000 20 2000 2 2000 9000 um bauen 45 000 lark. NiB Gustav Seiffert 1 Lotteriebank G. m. b. H. — Eisenach Derjenige, welcher nochmal die Aeußerung ausſtößt, daß das Gelände, auf welchem ich Kles ausgrabe, Eigentum der Gemeinde iſt, werde ich ge⸗ richtlich belangen. Philipp Lahres 1. Maurermeiſter. ie Beleidigung gegen GeorgHönig nehme ich hiermit zurück. Michael Kühlwein 3. Schöne Wohnung iſt ſofort zu vermieten bei Joh. Haas 12. z„Fürſten Alexander“. Arbeiter! Cigarren- und Wiekelmacher und solche, welche es erlernen wollen, finden dauernde u. gute Beschäftigung bei f 10 Heinr. Jakob& Co. N gel en bell Cigarren- Fabriken. Nebel, Sohne und Kleider. rr Bàhle s, Asaabein dete— M 4. 4. Flechten[Frauen Paare nds. u. trockene Schuppenflechte, ausgekämmt od. geschnitten akroph. 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