dber nſches ante, eugt je beben t det dad lerdes rosen. ſnheln: itt; Fruntrt ———— 1. 1 fit 14 Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: iernhei er Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Nerbreitekle und geleſenlle Zeikung am ſieſigen Hlaße, daher heſtes und ee. birfungsbollles Inſerkions-Drgan. Senründet 1884. 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn · durch die Poſt Mk. 1.14 vierteljährlich. ei 0 Viernheimer Nachrichten. Anzeigen preis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Druck und Verlag von Wil hel m Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. ur. 108. 7 Wochenrundſchau. Das„rote Parlament“ in Magdeburg, das die ganze Woche hindurch tagte, hat diesmal ein außerge⸗ wöhnliches Intereſſe hervorgerufen. Der Streit zwiſchen Radikalen und Reviſioniſten iſt ja ſchon alt, man hat ſich bisher mit ihm als einer beſtehenden Tatſache abge⸗ funden, und auch die Parteihäuptlinge haben zwar grol⸗ lend, aber reſigniert zugeſchaut, weil ſie einſahen, daß ſie den Lauf der Dinge doch nicht hemmen konnten. Von Parteitag zu Parteitag wurde der Riß immer wieder überklebt, man faßte Reſolutionen über Reſolutionen, ob⸗ wohl man ganz gut wußte, daß die Reviſioniſten ſich doch nicht daran ſtören würden. In Magdeburg te anfänglich dieſelbe Komödie aufgeführt werden, man wollte durch Ueberweiſung der Budgetbewilligungsfrage an eine Kommiſſion die Entſcheidung bis nach den nächſten Reichs⸗ tagswahlen hinausſchieben. Das ſtarre Feſthalten der badiſchen Sünder aber an ihrer„Ueberzeugung“ und der wirklich bewunderswerte Mut, mit dem ſie den Unent⸗ wegten in der letzten Zeit entgegengetreten waren, machte den„ſchönen“ Plan zu nichte. Es kam alſo zum Klappen. Man ſagte ſich gegenſeitig gründlich die Wahrheit und— amüſierte ſich über die gegenſeitige Erbitterung. Daß ge⸗ rade bei dieſem Parteitag in den Gefilden des radikalſten Radikalismus die Reviſioniſten unterliegen mußten, war dön vornherein klar. Aher was ſchadet's? Wie früher. ſo werden ſie auch jetzt ſich den Teufel um parteihäupt⸗ liche Rüffel und Reſolutionen ſcheren. Sie arbeiten doch weiter, wie es ihnen gefällt. Der Reviſionismus iſt eine Bewegung, die ſich nun einmal nicht mehr aufhalten läßt, und wenn erſt die Bebel und Singer und Molkenbuhr uſw. nicht mehr ſind und beim„Vorwärts“ noch einmal ein„Ausflug“ inſzeniert wird, dann werden die übrigen Anhänger des„alten“ Syſtems ſchon klein beigeben. Das eine dürfen wir uns allerdings nicht verhehlen: Bildet die Sozialdemokratie von heute ſchon eine Gefahr, die Sozialdemokratie der Zukunft wird erſt recht gefährlich werden. Das iſt eine Tatſache, die auch im Centrums⸗ lager die größte Beachtung verdient. 1 In Oeſterreich⸗Ungarn iſt bezüglich der parlamentari⸗ ſchen Lage in Böhmen ein kleiner Fortſchritt zu ver⸗ zeichnen. Die Tſchechen ſind den Deutſchen in etwa ent⸗ gegengekommen, indem ſie darin eingewilligt haben, daß zunächſt die finanziellen Bedürfniſſe des Landes erledigt werden ſollen. Erſt dann will man in einer zweiten Sitzung die Frage der nationalen Abgrenzung beraten. Das iſt zweifellos ein Erfolg der deutſchen Zähigkeit. Einem Optimismus darf man ſich jedoch trotz dieſes kleinen Fortſchrittes nicht hingeben; man muß die Starr⸗ köpfigkeit der Tſchechen kennen! Sollte aber wirklich in Böhmen die günſtige Situation von längerer Dauer ſein. dann iſt damit eine Rückwirkung auf die reichsrätliche Politik und die Zuſammenſetzung der Miniſterien zu er⸗ warten. Samstag, den 24. September 1910. England freut ſich noch immer über ſeinen„Spion“. Die Freude wird aber wohl nicht von langer Dauer ſein, denn objektive Beurteiler der Dinge müſſen ſich doch ſagen, daß Leutnant Helm ein harmloſer Menſch war, der einer Dame zuliebe zeigen wollte, was er als„Militär“ konnte und dann dem Größenwahn dieſer Dame zum Opfer fiel. Schon die Tatſache, daß das engliſche Gericht die Verhandlung auf den 20. September vertagt hat, läßt darauf ſchließen, daß die Richter ſich abſolut nicht ſicher fühlen. Die Blamage ſchadet jedoch unſeren„lieben“ Vettern durchaus nicht. Frankreich hat ſich unſterblich blamiert. Es konnte bei dem Finanze eſchäft mit der Türkei gar nicht genug bekommen, und da ſind die Türken im Geheimen hinge⸗ gangen und haben das Geſchäft mit engliſchen Finanz⸗ leuten gemacht. Jetzt verſucht man in Frankreich, noch in allerletzter Stunde eine Kombination zwiſchen den fran⸗ zöſiſchen Intereſſentengruppen und Sir Erneſt Caſſel her⸗ beizuführen, um das Preſtige der unter franzöſiſchem Einfluß ſtehenden Banque Ottomane zu retten. Es wäre den habgierigen Franzoſen eigentlich zu gönnen, daß ihnen das nicht gelingt. Die Türkei hat einen ſcharfen Blick gehabt, als ſie in Mazedonien bei den letzten Unruhen mit aller Energie vorging. Das zeigt ſich erſt jetzt, wo die Proklamation des Ausnahmezuſtandes und die Anwendung des Banden⸗ geſetzes in Monaſtir und Umeebung erfolgt iſt. Bei Haus⸗ uchungen in Monaſtir, Perlepe, Florina und Kruſchewo wurden über 2000 Gewehre, 1500 Revolver, große Muni⸗ tionsvorräte und viele Dynamitbomben gefunden, die dort von bulgariſchen Banden aufgeſpeichert waren. Wenn die Türkei alſo nicht ſo energiſch eingegriffen hätte, dann wäre die Lage zweifellos überaus ernſt geworden. „ China, das wiederholt den Verſuch gemacht bat, ſich mit Rückſicht auf die ſteigende Macht Japans enger an Amerika anzuſchließen, hat in dieſer Angelegenheit neue Schritte getan. Prinz Tſai Schun, der augenblicklich die Vereinigten Staaten beſucht, ſoll dort zwei Fragen er⸗ örtern: 1. Unter welchen Bedingungen die Union ein dertragsmäßiges Bündnis mit China eingehen würde, und wie Amerikas Finanzkreiſe über die Unterbringung einer großen chineſiſchen Anleihe denken, die das Land zum Bau von Bahnen, zur inneren Entwicklung und zur Durchführung ſeiner Marinereform bedarf. Es verlautet. daß Prinz Tſai Schun in Amerikas Entgegenkommen Pane Vertrauen ſetzt und bereits jetzt von dem Erfolg einer Miſſion überzeugt iſt.— Wenn nur die Yankees nicht ſo geriſſene Kaufleute wären! Der Ausgang der Schlacht von Magdeburg. Nach hitzigem Wortgefecht iſt um Mitternacht des zweiten Tages die rote Schlacht von Maadeburg beendet zahl' mei Straf.“ Dieſe„Erklärung“ des gänzlich unbuß⸗ 26. Jahrgang. ———————.—.—— worden, und man muß geſtehen, der Ausgang hat nicht wenig überraſcht. Wenn man auch nach dem Laufe der Verhandlungen ſich darüber klar war, daß die Radi⸗ kalen die Oberhand behalten würden, ſo war man doch nicht darauf gefaßt, daß es diesmal zur offenen Spal⸗ tung kommen werde. Auguſt Bebel hatte mit aller Macht gebremſt; er“ wollte es unter allen Umſtänden vermeiden, daß die ſcharfe Reſolution Zubeil, die den Ausſchluß der Budget⸗ bewilliger verlangte, angenommen wurde, und es hatte auch anfangs den Anſchein, als ob ihm das gelingen ſollte. Im Namen des Parteivorſtandes gab er folgende ſchriftliche Erklärung ab: „Der Parteivorſtand bittet, die Reſolution 93 zu⸗ rückziehen zu wollen. In der Sache ſelbſt beſteht zwi⸗ ſchen der Auffaſſung des Parteivorſtandes und den An⸗ tragſtellern keine Meinungsverſchiedenheit.(Hört! hört!) Wir ſind der Meinung, daß, falls die Reſolution des Parteivorſtandes angenommen wird und abermals eine Mißachtung dieſer Reſolution vorkommt, alsdann die Vorausſetzungen des Ausſchlußverfahrens gemäß 5 270 des Organiſationsſtatuts gegeben ſind.(Hört! hört!)“ g Vielleicht war es das Anſehen Bebels, vielleicht auch eine im letzten Augenblick eingetretene verſöhnliche Stim⸗ mung, die Zubeil veranlaßte, ſeine Reſolution— zurück⸗ zuziehen. Der Führer der Süddeutſchen, Dr. Frank, hatte die Verſöhnlichkeit Bebels anerkannt und gegen die Vor⸗ ſtandsreſolution, die neben dem reviſioniſtiſchen Antrag auf Einſetzung einer Studienkommiſſion nun allein zurück⸗ geblieben war, möglichſt wenig Einwendungen erhoben. Es ſchien alſo, daß es in diefer Schlacht weder Sieger noch Beſiegte geben und daß man ſich mit dem Ausdruck der„allerſchärfſten Mißbilligung“, der ſich in der Vor⸗ ſtandsreſolution fand, begnügen würde. Auch dieſer Aus⸗ druck klang hart genug, aber es war doch nur ein Tadel, der ohne Konſequenzen blieb. Der moraliſche Sieg lag ſoweit alſo zweifelsohne bei den Reviſioniſten, und in dieſer Siegesſtimmung haben ſie einen ſchweren taktiſchen Fehler gemacht. In ſeiner Schlußrede gab Frank die von den Radikalen geforderte „Erklärung“ über ſeine und ſeiner Freunde zukünftige Haltung zur Budgetfrage ab,— die die Radikalen außer Rand und Band brachte. Dr. Frank erklärte, er lehne es für ſich und ſeine Freunde entſchieden ab, ſelbſt nach der Annahme der Vorſtandsreſolution, irgend eine Ver⸗ pflichtung für ſpäter zu übernehmen, und er erinnerte an das hübſche Geſchichtchen von der alten Frau, die vom Förſter beim Walddiebſtahl erwiſcht wird und jede Gnade ablehnt mit den Worten:„Ich ſtehl' mal halt und e. 2 5— Die Frillantagraffe. Erzählung von Reinhold Ortmann. 21(Nachdruck verboten.) „Eine ſolche Empfindung iſt mir allerdings nicht ge⸗ kommen. Und ich begreife nicht, wie Sie ſich herausnehmen können, mich zu duzen. Wenn es jemand gehört hätte, was müßte man hier von mir denken!“ „Man würde denken, daß wir uns nicht mehr fremd ſind, und daß es einſt eine Zeit gegeben hat— eine unvergeßliche, ſelige Zeit, wo ich——“ „Es war eine Zeit der Kindereien, Herr Szakaly! Sie wiſſen, daß ich kaum ſiebzehn Jahre alt war, als Sie den Poſten eines Privatſekretärs bei meinem Vater verſahen.“ „Und als ich das Glück hatte, trotz meiner Armut und Niedrigkeit Deine— Ihre Liebe zu gewinnen, Myra! O, dieſe vier Jahre, die ſeitdem vergangen ſind, wieviel Herzblut haben ſie mich gekoſtet! Und doch— und doch— heute ſind ſie mir nur wie ein einziger Tag.“ Seine Stimme war weich wie Muſik, und ſeine glänzenden Augen ruhten unverwandt auf ihrem Geſicht. Das abweiſende Benehmen der jungen Frau hatte ihn auch nicht für den Bruchteil einer Sekunde aus der Faſſung zu bringen vermocht, und ſeine ruhige Sicherheit blieb auf Frau Myra offenbar nicht ohne Wirkung. Jedenfalls klang es ſchon merklich weniger kalt und hochmütig, als ſie nach einem kleinen Zaudern ſagte: „Sie haben es in dieſen vier Jahren ſehr weit gebracht, Herr Szakaly— ſehr viel weiter, als man es damals ver⸗ muten konnte. Und dazu wünſche ich Ihnen Glück. Es hat mich aufrichtig gefreut, Sie als gefeierten Künſtler wieder⸗ zuſehen. Aber ich erwarte von Ihrer Ritterlichkeit, daß Sie den veränderten Verhältniſſen Rechnung tragen, unter denen wir uns jetzt gegenüber ſtehen.“ „Verlangen Sie von meiner Ritterlichkeit, was Sie wollen! Fordern Sie mein Leben, und ich werde mich nicht beſinnen, es hinzugeben! Aber verlangen Sie von mir nicht, was eines Menſchen Kraft überſteigt! Wie ſollte ich meinem Herzen Schweigen gebieten können in dieſem Augenblick, der ſeit vier Jahren der tröſtende Hoffnungsſtern meiner freud⸗ loſen Tage und der beglückende Traum meiner Nächte ge⸗ weſen iſt!“ „Aber ich will nicht, daß Sie ſo zu mir ſprechen. Und Sie müſſen ſich doch auch ſelbſt ſagen, daß ich ſolche Worte nicht ernſthaft nehmen kann. Die ſonderbare Art, in der Sie damals ohne ein Wort des Abſchieds aus unſerm Hauſe und aus unſrer Stadt verſchwanden, will fürwahr recht wenig zu Ihren heutigen Verſicherungen ſtimmen.“ „Man hat mich nach meinem Fortgange bei Ihnen ver⸗ leumdet— nicht wahr? Man hat Ihnen häßliche Dinge von mir erzählt?“ „Nein!“ „Aber man muß Ihnen doch irgendeinen Grund ange⸗ geben haben, der meine— meine plötzliche Abreiſe erklären ſollte?“ „Nein! Ihr Name wurde in unſerm Hauſe überhaupt nicht mehr erwähnt. Und ich hatte natürlich nicht den Mut zu einer Frage, die mich hätte verraten können.“ „Und Ihr eigenes Herz ſagte Ihnen nichts? Sie ahnten nicht, weshalb ich mich mit blutender Seele losgeriſſen und das ſchwerſte Opfer gebracht hatte, das ein Menſch auf Erden bringen kann?“ Verneinend bewegte Frau Myra den Kopf. Da trat er um einen Schritt näher an ſie heran, wie wenn er den fas⸗ zinierenden Zauber ſeiner dunklen Augen dadurch noch mäch— tiger auf ſie wirken laſſen wolle, und fuhr voll feierlichſten Ernſtes fort: „Wohl— da Ihr Herz es Ihnen nicht ſagte, ſo will ich es Ihnen verraten. Denn heute darf ich ja offenbaren, was unter andern Umſtänden ewig mein Geheimnis geblieben wäre. Ich verließ die Stätte meines unermeßlichen Glückes — ich ging bei Nacht und Nebel davon wie ein Flüchtling, weil ich Sie tauſendmal mehr liebte als mich ſelbſt. Ich hatte durch Zufall Einblick gewonnen in einen Brief, den Ihr Vater an ſeinen vertrauteſten Geſchäftsfreund geſchrieben. Und ich hatte aus dieſem Brief erfahren, daß er, den alle Welt noch für einen ſchwerreichen Mann hielt, infolge unglücklicher Spekulationen dem geſchäftlichen Zuſammenbruch nahe ſei.“ Ungläubig ſah die junge Witwe zu ihm auf. „Das hätte mein Vater einem andern geſchrieben?— Und er hätte Ihnen Gelegenheit gegeben, es zu leſen?“ „Ich ſage Ihnen doch, daß es ein Zufall war. Der halb⸗ fertige Brief war zwiſchen andre Papiere geraten, die Herr Ruthardt mir zur Erledigung übergeben. Und es ſtand noch mehr darin, als jenes Bekenntnis.“ „Noch mehr?“ „Ja. Es ſtand darin, daß Herr Bernhard Ebbinghaus Ihrem Vater den Wunſch zu erkennen gegeben hätte, an Ihrem bevorſtehenden achtzehnten Geburtstage um Ihre Hand zu werben— und daß Ihr Vater ſeine letzten Hoffnungen auf das Zuſtandekommen dieſes Verlöbniſſes ſetze. Ich kannte dieſen Ebbinghaus nicht, und ich wußte damals nicht, daß er um dreißig Jahre älter ſei als Sie. Nach meiner Vorſtellung mußte der Mann, der Ihrem Vater würdig ſchien, ſein einziges, heißgeliebtes Kind zu beſitzen, mit allen nur immer erdenklichen äußern und innern Vorzügen ausgeſtattet ſein. Er ſtellte ſich meiner Phantaſie als der Inbegriff aller Voll⸗ kommenheit dar. Und was hatte ich, der bettelarme, zwei⸗ undzwanzigjährige Sekretär, dem Ihr Vater halb aus Barm⸗ herzigkeit ſeinen beſcheidenen Poſten gegeben— was hatte ich mit meinem anſcheinend gründlich verpfuſchten Leben Ihnen dagegen zu bieten? Ein unglückliches Mittelding zwiſchen einem Kaufmann und einem Künſtler, wie ich es damals war— zu wenig techniſch gebildet, um an eine erfolgreiche Laufbahn als Virtuoſe denken zu dürfen, und zu phantaſtiſch veranlagt, um es in irgendeinem praktiſchen Berufe jemals zu etwas zu bringen' 6 Cortſetzung folgt.) fertigen Sünders verſetzte die Radikalen in gewaltige Wut. Um 8 Uhr abends war mit dieſer Rede Franks die Diskuſſion geſchloſſen und man vertagte ſich auf 9 Uhr. Bei Wiedereröffnung der Verhandlungen kam die Quit⸗ tung für Franks Erklärung: ein neuer Antrag Zu⸗ beil: „Angeſichts der Erklärung des Genoſſen Frank in ſeinem Schlußwort, daß er ſich und ſeinen Freunden die Stellungnahme zu dem Beſchluß des Parteitages vor— behalten müſſe, beantragen wir, folgenden Satz der Erklärung, die Genoſſe Bebel im Auftrage des Partei⸗ vorſtandes abgegeben hat, zum Beſchluß zu erheben: Wir ſind der Meinung, daß, falls die Reſolution des Parteivorſtandes angenommen wird und abermals eine Mißachtung der Reſolution vorkommt, alsdann die Vor⸗ ſchriften des Ausſchlußverfahrens gemäß 8 23 des Or⸗ ganiſationsſtatutes gegeben ſind.“ Das ſchlug ein wie eine Bombe. Bebel war ſchon fortgegangen, und die Süddeutſchen, die ſich überrumpelt ſahen, verließen den Saal, und mit ihnen zahlreiche nord⸗ deutſche Reviſioniſten. Jetzt hatten die Radikalen freies Feld. Kurz nach Mitternacht wurde die Reſolution des Parteivorſtandes und der neue Antrag Zubeil, der für den Fall einer nochmaligen Bewilligung des Budgets den Ausſchluß aus der Partei verhängt wiſſen will, mit 228 gegen 64 Stimmen angenommen. Mit dieſem Ausgang der Schlacht iſt alſo der Riß in der Partei öffentlich dokumentiert. Jetzt erhebt ſich die Frage: Was nun? Wir glauben, daß auch jetzt noch, trotz der offenen Spaltung, alles beim Alten bleiben wird. Die Reviſioniſten haben ja noch ihre heimiſchen Orga⸗ niſationen, die ein gewichtiges Wort mitzuſprechen haben. Zudem ſcheint es uns faſt, als ob ſie immer noch die Triumphierenden ſind. Die Radikalen haben ihre ſüd⸗ deutſchen„Brüder“ von ſich geſtoßen; ſie müſſen ihnen aber doch wieder kommen, wenn ſie die Partei vor dem Auseinanderfall retten wollen. Dieſe Abſicht haben ſie aber ganz gewiß, denn die Oberhäuptlinge werden trotz ihres Fanatismus nicht ſo dumm ſein, ſich ihre Wahlaus⸗ ſichten zu verſchlechtern. Es wird alſo wieder zu Eini⸗ gungsverhandlungen kommen, bei denen die Reviſioniſten ſchon ihre gepfefferten Bedingungen ſtellen werden. Wer denn als Triumphator aus dem Streit hervorgehen wird, dürfte nun nicht mehr zweifelhaft ſein. Der Radikalis⸗ mus hat trotz dieſes Ausganges der Magdeburger Keile⸗ reien ahgemirtſchaftet. f Politiſche Rundſchau. Berlin, 23. September. — Der Kaiſer hat in Sigmaringen dem Fürſten Wilhelm von Hohenzollern das Prädikat„Königliche Ho⸗ heit“ verliehen. Fürſt Wilhelm iſt der Chef der katho⸗ liſchen, nicht regierenden Linie des Hauſes Hohenzollern. (—) Kaiſer, Zar und König. Die dem engliſchen Königshofe naheſtehende Weſtminſter„Gazette“ erklärt an der Spitze ihrer Hofnachrichten, daß die Behauptung über eine Reiſe Königs Georgs nach dem Taunus unbe⸗ gründet ſei. Damit würden ſich auch die Meldungen von einem Zuſammentreffen der Herrſcher Deutſchlands. Englands und Rußlands im Taunus erledigen. (1) Ein altes Gerücht, das immer wieder auftauchte, ohne jemals eine Beſtätigung erfahren zu haben, hat offenbar durch den Beſuch Kaiſer Wilhelms in Wien neue Nahrung erhalten. In Budapeſt zirkulieren Gerüchte von einer angeblich bevorſtehenden Verlobung des Erzherzog Karl Franz, des älteſten Sohnes des verſtorbenen Erz⸗ herzogs Otto, mit der Prinzeſſin Viktoria Luiſe von Preußen. Angeblich ſoll es gelungen ſein, die beſtehenden konfeſſionellen Schwierigkeiten im beiderſeiti⸗ gen Einverſtändnis zu beſeitigen. Erzherzog Karl Franz iſt nach ſeinem Oheim Franz Ferdinand der nächſte An⸗ wärter auf die Kaiſerkrone.— Die Meldung iſt natürlich höchſtwahrſcheinlich eine Ente. )—( Neue Steuern? Das Ergebnis der Beſprechun⸗ gen des Reichskanzlers mit ſeinen Miniſterkollegen iſt, nach den Mitteilungen des regierungsfreundlichen„Ber⸗ liner Lokal⸗Anzeigers“, daß von dem Verſuch, neue Reichs⸗ ſteuern auszuſchreiben, mindeſtens vor den Reichstags⸗ wahlen des nächſten Herbſtes Abſtand genommen wird. Man wolle mit der arößtmöalichſten Sparſamkeit auszu⸗ rommen ſuchen.— So angſtlich ſcheint die Sache vor⸗ läufig nicht zu ſein, da einſtweilen tatſächlich genug Geld vorhanden iſt. Es bleibt nur abzuwarten, wie die neue Heeresvorlage ausſehen wird. Wenn ſie nicht allzu hohe Forderungen ſtellt, wird es ſchon ohne neue Steuern gehen, zumal doch die beſte Ausſicht beſteht, daß die Er⸗ träge aus den durch die letzte Finanzreform erſchloſſenen Steuerquellen in den nächſten Jahren reichlicher als bisher fließen werden. :: Zur Spaltung im nationalliberalen Lager. Der freikonſervative Flügel der Nationalliberalen gibt jetzt eine eigene Korreſpondenz heraus, von der die national⸗ liberale Geſchäftsſtelle in Frankfurt a. M. dem„Berliner Tageblatt“ ſchreibt: „Es muß öffentlich feſtgeſtellt werden, daß die natio⸗ nalliberale Partei mit dieſer im Stile des Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie redigierten Korreſpondenz nicht das mindeſte zu tun hat. Da die Korreſpondenz den Zeitungen koſtenlos zugeſandt wird und honorarlos benutzt werden darf, ſo muß man ſich unwillkürlich fragen, wer der unbekannte Philantrop iſt, der Druck-, Papier-, Redaktions⸗ und Portokoſten an dieſe Sache hängt? Kennern der politiſchen Verhältniſſe wird die Antwort hierauf nicht ſchwer fallen.“ . Der unbekannte Philantrop iſt, wie der„Vorwärts“ biſſig bemerkt, der„Leder⸗Baron“ Heyl zu Herrnsheim. — Für uns iſt an der ganzen Sache lediglich die Tat⸗ ſache intereſſant, daß die Kluft zwiſchen rechts und links im nationalliberalen Lager immer größer wird. 00) Ein ſchlechtes Zeugnis wird den liberalen Par⸗ teien von der„Deutſchen Induſtriezeitung“, dem Organ des Zentralverbandes deutſcher Induſtrieller, ausgeſtellt. „Insbeſondere die liberalen Parteien,“ heißt es da,„haben die ſtärkſten Beweiſe ihrer Unfähigkeit erbracht. Wie tief im Volke, namentlich in den gebildeten Kreiſen, aber auch in weiten Schichten des mittleren Gewerbeſtandes und ſelbſt in Arbeiterkreiſen, die Parteimüdigkeit ſitzt, wie ſtarken Anklang die Auflehnung gegen die Parteiwirtſchaft, namentlich gegen deren Ausartung in demagogiſche Hetz⸗ arbeit findet, das hat ſich in den jüngſten Tagen ge⸗ zeigt, als von parteipolitiſch unabhängiger Seite über das Treiben einer gewiſſen Preſſe, über die agitatori⸗ ſchen Ausſchreitungen gewiſſer Parteien und Parteiorgane und die dadurch künſtlich erzeugte Unzufriedenheit breiter Maſfen des deutſchen Volkes Klage geführt wurde. Die gemäßigten Parteien ſollten in ihrem eigenen ſowie im Intereſſe der Wähler, die ihnen gern vertrauen möchten, dieſe Bewegung der über die Unzufriedenheit Unzufrie⸗ denen nicht gering ſchätzen, ſich ihr vielmehr anſchließen, um ſich ſelbſt neue und beſte, ja allerbeſte Kräfte zuzu⸗ führen.“— Die Warnung mag ganz gut gemeint ſein. aber ſie kommt zu ſpät. Die Liberalen haben ſich die Suppe läugſt verſalzen... Aus Nah und Fern. — Maunheim, 23. Sept. Die hieſige Sunlight Seifenfabrik will, nach hier kurſierenden Gerüchten, ihren Sitz von Rheinau und überhaupt von Baden nach einem anderen Bundesſtaat verlegen und die hieſigen Fabrikanlagen nur noch als Zweigniederlaſſung weiter beſtehen laſſen. Als Gründe werden das badiſche Vermögensſteuergeſetz und das neue badiſche Einkommenſteuergeſetz, die die badiſche Induſtrie viel höher als die Steuergeſetze anderer Bundesſtaaten ihre Induſtrie be- laſten ſowie nicht genügendes Entgegenkommen ſeitens der Stadt Mannheim angegeben. & Tröſel, 23. Sept. Am letzten Samſtag fand dahier Gemeinderatswahl ſtatt. Von 102 Wahlberechtigten wählten 51. Zu wählen waren drei Gemeinderäte, aufgeſtellt waren 6 Kandidaten. Es ſiegten Adam Arnold, Franz Becker und Leonh. Haſſel. Ein Kandidat der Gegenpartei, der mit ſeiner Stimmenzahl an zweiter Stelle ſtand, wurde ſeitens der Wahlkommiſion geſtrichen, da ihm ſeiten8 der Wähler fälſchlich ein Beizeichen gegeben war. Zwiſchen einem weiteren Kandidaten der Gegenpartei und Leonh. Haſſel beſtand Stimmengleichheit und mußte das Los entſcheiden. Dasſelbe entſchied für Haſſel. Wie man hört, gedenken die Unterlegenen die Wahl anzufechten. Hemsbach, 23. Sept. Im Hauſe des Gaſtwirts Moſes ſind 2000 Mark und Kleidungsſtücke geſtohlen worden. * Worms, 23. Sept. Der Zigarrenhändler Julius Kuhn, eine in der ganzen Stadt durchaus geachtete Perſoͤnlich⸗ keit, hat ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Der Mann war ſeit langer Zeit krank. Ein Fuß hatte vor längerer Zeit abgenammen werden müßen. Neuerdings be⸗ gann das geſunde Bein zu kränkeln, während ſein allgemeiner Geſundheitszuſtand mehr und mehr zu wünſchen übrig ließ. Die ärztlichen Unterſuchungen konnten ihm nicht viel Troſt bieten. Ueber dieſen Zuſtand geriet er in ſchwermuͤtiges Grübeln. Dennoch hatte niemand erwartet, daß er ſeinem Leben einen plötzlichen Schluß geben würde. Den Angehörigen wendet ſich das allgemeine Mitgefühl zu. + Bensheim, 23. Sept. Kreisveterinärarzt Dr. Güngerich wurde auf ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeiner langjährigen mit Treue und Eifer geleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. Oktober ab in den Ruheſtand verſetzt, u. ihm aus dieſem Anlaß„die Krone zum Ritterkreuz 1. Klaſſe des Verdienſtordens Phllipps des Großmütigen“ verliehen. — Das bekannte Gaſthaus„Zum deutſchen Kaiſer“ wurde von dem Beſitzer Franz Redig an Paul Treiber aus Mann⸗ heim für 68 500 Mark verkauft. + Mainz, 23. Sept. Auf dem Markte wurde ein Pferd ſcheu und rannte hinüber in die Geflügelſtände auf das Höfchen. Auf dem Trottoir wurde ein achtjähriger Schüler Ernſt Flaſchentreter aus dem Fiſchgarten umgeſtoßen, er ſtürzte zu Boden und ging ihm das eine Wagenrad über den Kopf. Die Kopfhaut wurde dem unglücklichen Kinde faſt vollſtändig abgetrennt. Es iſt Lebensgefahr vorhanden. + Gieſſen, 23. Sept. Des Großherzogs„Geſang⸗ verein“. In eingeweihten Krelſen ſoll man ſich folgende Ge⸗ ſchichte erzählen: Als der Großherzog von Heſſen zur Be ſichtigung des Schloſſes in Friedberg eintraf, wollte ihm der Chef der Polizei auch die bereits anweſenden Detektivs vor- ſtellen. Er hatte ſie im Schloßhof in Reih und Glied auf⸗ geſtellt und wandte ſich an den Landesherrn mit den Worten: „Königliche Hoheit geſtatten, daß ich die zum Schutze ſeiner Majeſtät befohlenen Detekttvs vorſtelle?“— Der Großherzog aber will nicht, daß von der Sicherheitspolizei zuviel Weſens gemacht wird.„Was? Detektivs? Ich glaubte, ſie hatten mir einen Geſangverein hergebracht,“ war ſeine Antwort. Damit drehte er ſich raſch um und ließ den Chef der„Bande“ mit verdutztem Geſicht ſtehen. — Friedberg, 23. Septbr. Ueber die weiteren Dispo⸗ ſitionen des Zarenpaares wird gemeldet: Da die Badekur der Zarin in Nauheim noch den ganzen Oktober in An⸗ ſpruch nehmen dürfte, erſcheint es fraglich, ob die Ver⸗ legung des Hoflagers von Friedberg nach Jagdſchloß Wolfsgarten überhaupt noch ausgeführt wird. Die Witte⸗ rungsverhältniſſe ſind im Oktober für Wolfsgarten nicht mehr günſtig. Es iſt wahrſcheinlicher, daß der Zar und die Zarin den Reſt ihres Aufenthaltes in Darmſtadt zu⸗ bringen werden. — Frankfurt a. M., 23. Septbr. Im Ueberlandflug Frankfurt— Mannheim harrt immer noch der Proteſt gegen Jeannin ſeiner Entſcheidung. Der„Aviatik“⸗Flieger ſollte bei ſeinem zweiten glänzenden Fluge, den er ohne Unterbrechung bis zum Ziel zurücklegte, in Mainz die Wondemarke nicht in dem vorgeſchriebenen Kreis ge⸗ rundet haben. Die Ausſchreibung, wie die Flugvorſchriſt im Programm forderten dieſen Kreis allerdings, Jeannin behauptet, ihn in ſeinem Sinne geflogen zu ſein, die Ausführung des Kreiſes war in den Inſtruktionen nicht angegeben, und Mitglieder der Oberleitung hatten ihm ſogar vor dem Start die Auskunft gegeben, es genüge ein einfaches Runden. Der Proteſt wurde in Frankfurt nach der Entſcheidung ziemlich ungeteilt als ſehr un⸗ erquicklich angeſehen. Doch weder Lindpaintner noch Lochner gaben nach. Die Proteſtbeſtimmungen enthielten einen Paſſus, der in der Sportgeſchichte einzig daſtehen dürfte. Das Schiedsgericht ſoll aus ſieben Perſonen be⸗ ſtehen, von denen der Proteſtierende drei, der veran⸗ ſtaltende Klub, der deutſche Fliegerbund, ebenfalls drei ernennt, und dieſe beiden Gruppen wählen ſich einen Obmann. Der Proteſtierende hat danach die Chance, ohne weiteres drei Stimmen für ſich zu gewinnen, eine weitere in ſeinem Sinne ausfallende Stimme bringt die Entſcheidung bereits zu ſeinen Gunſten, während der⸗ jenige, gegen den Proteſt erhoben wird, die Rolle des Angeklagten ſpielt. Bei einer derartigen Konſtellation des Schiedsgerichts dürfte ſich faſt überall das Proteſtieren lohnen. Nun hat man bis heute, fünf Wochen nach dem Abſchluß des Frankfurt Mannheimer Ueberlandfluges. . Oberammergan und ſeine Paſſſonsſpiele. Eine Reiſeſkizze von Haus Mayr, Hauptlehrer. VIII.(Schluß.) Es iſt 6 Uhr abends. Draußen vor der weiten Halle hört man ſchon die Räder raſſeln, die Pferde wiehern, die Autos tuten. Eine ganze Wagenburg iſt aufgefahren; denn die Mehrzahl der Paſſtonsbeſucher verläßt unmittelbar nach dem Spiele das Dorf, um wieder Platz zu machen, für andere Tauſende, die bereits eingetroffen ſind. Und ſo ziehe denn auch ich von hinnen, fort aus jenem Alpentale, das zum ſchönſten, fort von dem intelligenten Bergvolke, deſſen künſtleriſche Kraft und deſſen künſtleriſches Wirken mir ein„heiliges Staunen“ abzwang. Und wenn nach 10 Jahren meine Pulſe noch ſchlagen ſollten, ich mich meines Lebens noch freuen darf, dann ſehe ich dich wieder, du reizendes Alpendorf mit deinem Künſtlervolke und dann laſſe ich nochmals auf mich wirken das erhabenſte Schauſpiel, das auf dem Erdenrund geſpielt wird. Hiermit wäre ich eigentlich am Schluſſe meiner etwas breit ausgefallenen Reiſeſkizze. Ich kann es jedoch nicht unterlaſſen, noch einige Streiflichter zu werfen, die von be⸗ ſonderem Intereſſe für viele Leſer und Leſerinnen ſein dürften. Wiederholt habe ich ſchon die Frage vorgelegt bekom- men, wie es ſich wohl erklären laſſe, daß ſchlichte Landleute ein Spiel bieten können, das weit über die Grenzen der deutſchen Gaue, ja weit über den Ozean hinaus berühmt ge- worden iſt. Es iſt nahezu 300 Jahre her, da wütete im Ammer⸗ gauer Tälchen die Peſt. Hunderte fielen der tücklſchen Seuche zum Opfer. Da machten die Glaubensſtarken das Gelübde, in regelmäßigen Zwiſchenräumen die„Leidensgeſchichte des Herrn“ auffähren zu wollen. Die Chronik meldet, daß nach dieſem Gelöbnis kein einziger Todesfall im Tale mehr vor⸗ gekommen ſei. Das Oberammergauer Paſſtonsſpiel iſt alſo ein uraltes Vermächtnis der Ahnen. Es iſt durch die Jahr- hunderte geweiht, aber auch durch die Jahrhunderte in Fleiſch und Blut der biederen Bergleute übergegangen; die Kunſt vererbt ſich von Generation zu Generation. Aber auch ſonſt ſind die Ammergauer dem Erbe ihrer Väter treu geblieben: Sie haben den Glauben ihrer Ahnen bewahrt und dieſer Glaube beſeelt ihr Spiel. Wenn es wahr iſt, und ich habe keinen Grund zu zweifeln, daß vor Beginn des Spieles ſämtliche Mitwirkende ihr Vaterunſer beten, wenn es wahr iſt, daß einzelne nach jeder Vorſtellung ſo überwältigt ſind, daß ſie ſtundenlang nicht zu ſprechen ſind, wenn es wahr iſt, daß eine frühere Darſtellerin der Mutter Gottes, Anna Flunger mit Namen, ihr Geſicht in den Händen verborgen und bitterlich geweint haben ſoll, als man ihr die Nachricht von ihrer Wahl zu dieſer Rolle gebracht habe, dann erkennen wir hieraus zur Genüge, mit welchem heiligen Ernſte die Spieler ihre Rollen auffaſſen. Und das gibt uns den Schlüſſel zu dem ſeelenvolle Spiele, das wir bewundern. Ich bin auch wiederholt gefragt worden, wohin denn die rieſigen Einnahmen fließen, welche die Theaterkaſſe ergiebt. Die Einnahmen ſind groß, das ſteht feſt. Ergibt doch jedes ausverkaufte Haus eine Geſamteinnahme von 30, bis 35 000 Mark. Oberammergau hat dieſes Jahr mit einem Theater⸗ kaſſenergebnis von 1½ bis 2 Millionen Marl zu rechnen. Was bekommen nun hiervon die Spieler? Es iſt wenig, ſehr wenig, was hiervon in ihre Taſchen fließt. Der Chriſtusdarſteller A. Lang erhält nur 2000 Mk., andere Hauptrollenſpieler und die Choriſten 1000 bis 1500 Mk., die übrigen unter 1000 Mk. Bedenkt man, daß die Spiele nur alle 10 Jahre ſtattfinden, daß Jahre lange Proben vorausgehen, Proben, die mitten im Winter zum Teil unter freiem Himmel ſtattfinden muͤſſen, bedenkt man weiter, daß das Sſtündige Spiel, das im manchen Wochen viermal ge⸗ geben wird, an Körper und Geiſt rieſige Anforderungen ſtellt, daß das Spiel auch bei der ſchlechteſten Witterung ſtattfindet und die Spieler dann bei den Maſſenſcenen Wind und Regen preisgegeben ſind, dann wird ihnen kaum jemand neldiſch werden ob ihres klingenden Erfolges. Allerdings iſt der klingende Erfolg in anderer Beziehung wieder um ſo höher. Wenn ein Oberammergauer über 4, 6, 8 oder gar 10 freie Betten verfuͤgt und ſich für 1 Bett und eine Nacht 4 bis 8 Mk. bezahlen läßt, ſo bedeutet das für die ganze Spielzeit, die ſich vom Mai bis Oktober erſtreckt, ein ganz erkleckliches Sümmchen. In dieſem Punkte machen es die Ammergauer wie alle Bauern: Sie ſchneiden, wenn es Ernte iſt. Wohin fließt nun aber der Löwenanteil der Kaſſenein⸗ nahmen? Wenn ich angebe, und ich habe das aus ſicherer Quelle, daß für die diesjährigen Spiele die Ausgaben fur Gewänder und Scenerie allein 360 000 Mk. betragen, dann haben wir ſchon ein Abflußrohr. Andere Hunderttauſende werden für gemeinheitliche Zwecke benützt. Da wurden mit ſchweren Geldopfern verſchledene reißende Wildbäche gebändigt und eingedämmt, wurde der Lauf der Ammer gerade gelegt und das Flußbett erweitert. Eine vorzüglich unterhaltene Waſſerleitung verſorgt jedes Haus mit köſtlichem Berqgquell⸗ waſſer, eine planmäßig angelegte Kanaliſation führt die Ab⸗ waſſer weg, ein ſtattliches Schlachthaus erfüllt ſeinen ſanitären Zweck, eine elektriſche Centrale verſteht Straßen und Häuſer mit elektriſchem Licht. Und wenn ich noch anführe, daß Ober⸗ ammergau keine Gemeindeumlagen zu heben braucht, dann iſt die Verwendung der Einnahmen zur Genüge aufgeklärt. Die vorgenommenen Kulturmaßnahmen hatten aber auch zur Folge, daß für Oberammergau der Fremdenverkehr auch wurde Nunn, 1 en da ile fügte daf. kandig eſaug. g Ge, . ber vor- dj. run; ſeluet nde digt legt line l Ab- ren lſet ber⸗ i al immer noch nichts von einer Entſcheidung des Proteſtes gehört. Die Proteſtierenden hatten die Kommerzienräte Kleyer und Opel, ſowie Hauptmann a. D. Hildebrandt um ihre Vertretung gebeten— der letztere lehnte a b. Noch ſchwieriger ſcheint es dem deutſchen Flieger⸗ bund zu werden, Schiedsrichter aufzutreiben, denn bis jetzt iſt nichts von der Auswahl der Vertreter in die Oeffentlichkeit gedrungen. Aber nach einigem Suchen dürfte es den Veranſtaltern doch noch gelingen, die nötige Anzahl Richter aufzutreiben, um den definitiven Ab⸗ ſchluß herbeizuführen, ſonſt wird man von den Zinſen der zurückgehaltenen Preiſe noch einen neuen Ueberland⸗ flug organiſieren können.. — Frankfurt a. M., 21. September. Vor einigen Wochen engagierte ein Kunſtverlag in Frankfurt a. M. den angeblichen Studenten Karl von Brotſchiſcheski als Stadtreiſenden. Der junge Mann fiel nach kurzer Zeit dem Chef auf, der nicht wenig überraſcht war, als ihm ſein adeliger Stadtreiſender die Eröffnung machte, daß ſein Adelsprädikat nur ein beſcheidenes Inkognito fei für ſeinen wahren Stand und ſeine Stellung. Er ſei in Wirklichkeit der Sohn eines ruſſiſchen Feldmarſchalls und zukünftiger Erbe ungezählter Millionen. Mit dem Zaren ſtehe er auf dem Du⸗Fuß und beſitze viele mit Brillanten geſchmückte Ordensauszeichnungen vom Zaren. Nur ein widriges Schickſal zwinge ihn augen⸗ blicklich, ſein Brot ſich ſelbſt zu verdienen. Er habe die Kämpfe bei Port Arthur mitgemacht und dort mit Abſicht einen ruſſiſchen General getötet, der ſeinem Bru⸗ der eine Aufgabe geſtellt habe, durch deren Ausführung der Aermſte in den Tod getrieben wurde. Natürlich mußte er dann flüchten. Er ſei nach Ungarn gegangen und habe ſich dort mit der Tochter eines öſterreichiſchen Generals verlobt, die auch pekuniär dem zukünftigen Millionen⸗ erben gleichgeſtellt ſei. Sein Vater, der alte General⸗ feldmarſchall, ſei über ſeine voreilige Tat bei Port Arthur als alter Soldat ſo aufgebracht, daß er vorläufig ſeine Hand vollſtändig von ihm gezogen habe. Er ſei daher genötigt, ſeinen Lebensunterhalt durch ſeiner Hände Ar⸗ beit zu verdienen. Sobald aber ſeine öſterreichiſche Hei⸗ rat zuſtande gekommen ſei, werde er ſich mit 200 000 M. an dem Verlage ſeines Chefs beteiligen, da ihm dieſer Beruf ſehr zuſage. Dieſen ganzen Roman, an dem na⸗ türlich kein wahres Wort iſt, glaubte der vertrauens⸗ ſelige Verleger, und als einige Tage ſpäter ein Telegramm aus Leipzig eintraf, in dem die angebliche Braut des ruſſiſchen Fürſten um ein Zuſammentreffen bat, beeilte ſich der leichtgläubige Chef, ſeinem vornehmen Angeſtellten zweihundert Mark zu leihen, mit denen dieſer auf Nim⸗ merwiederſehen verſchwand. In Breslau wurde er kurz darauf verhaftet und wegen eines dort begangenen Be⸗ truges zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. In Frank⸗ furt diktierte man ihm jetzt 4 Monate Gefängnis zu. Der angebliche Fürſt iſt identiſch mit dem vorbe⸗ ſtraften Studenten Rudolf Matzkorski aus Lyck in Oſtpreußen. — Aus der Pfalz, 21. Septbr. Seine Trauben⸗ ernte für 5 Mark verkauft hat in der Umgebung von Neu⸗ ſtadt an der Hard ein kleiner Winzer, der ſich dabei übri⸗ gens ſchwer verrechnet hat. In einem Gaſthaus war Heuverſteigerung, man ſprach auch über die bevorſtehende Traubenernte, von der niemand etwas hielt, zumal die Portugieſervorleſe mehr als viel zu wünſchen übrig ge⸗ laſſen hatte.„Geht mer heem mit denne ſiwe faule Trauwe, wu's des Jahr gibt,“ rief da der betreffende Winzer in die Verſammlung der Heuintereſſenten hinein. „wann eener do is, wu mer fünf Mark gibt, kann'r alles hawe, was uff meim Wingert ſteht!“ Und das Ge⸗ ſchäft kam zu ſtande, ein anweſender Gaſt zahlte dem Win⸗ zer 5 Mark und erntete den Wingert ab. Er hatte ſich nicht verrechnet, der Wingert ergab vier Logeln Moſt, die 72 Mark wert ſind: der gar zu peſſimiſtiſche Winzer aber iſt der Geleimte. Das ſchönſte aber iſt, daß der Winzer möglicherweiſe noch von ſeiner Winzergenoſſenſchaft in Strafe genommen wird, denn nach deren Statuten darf er ſeine Kreszenz nur an die Genoſſenſchaft verkaufen. In Anſehung ſeines Hereinfalles wird man vielleicht Gnade für Recht ergehen laſſen. Charakteriſtiſch für die Wein⸗ ernte im„Kometenjahr“ iſt das Geſchichtchen trotzdem! Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Der Rat und die Stadtverordneten von Dresden be⸗ willigten ſechstauſend Mark zum Beſuch der Weltaus⸗ ſtellung Brüſſel an Dresdener Handwerker und Gewerbe⸗ treibende. In Neumark(Sachſen) prallte der Wagen des Guts⸗ beſitzers Degelmann an einen Kandelaber. Degelmann und ſein 16jähriger Sohn wurden herausgeſchleudert und ſofort getötet. f In Rothenburg erſchoß ſich der Kandidat der Mathe⸗ matik Friedrich Maurer wegen unglücklicher Liebe. ——.— außerhalb des Spieljahres eine ſtändige Einnahmequelle bildet. Dazu kommt, daß die Holzſchnitzer und Töpfer für ihre Waren in allen Weltgegenden ein dankbares Abſatzgebiet finden. Oberammergauer Holzſchnitzerwaren gehen in die ganze Welt, ein nicht zu unterſchätzender indirekter Nutzen der Spiele. Und nun lb. Leſer und lb. Leſerin ein kurzes Schluß⸗ wort. Als ich von dem herrlichen Villenkranz ſchrieb, der bei Partenkirchen die Alpenberge ſo maleriſch umſäumt, ließ ich meines Herzens Wunſch durchblicken. Ich glaube aber auch den deinigen erraten zu können, falls du meinen Bericht aufmerkſam verfolgt haſt. Hege dieſen deinen geheimen Wunſch getreulich, hege ihn die nächſten 10 Jahre deines Lebens. Und wenn nach Ablauf derſelben die Turmuhr mit 12 Schlägen das Jahr 1920 verkündet, das nächſte Oberammer⸗ gauer Paſſtonsjahr, dann ſchau in deiner Kommode einmal nach, ob du nicht ein Paar verirrte Füchslein oder gar einen vergilbten Hunderter findeſt. Dann aber mache ſchnell deinen Wunſch zum feſten Vorſatz und weiſe dem gefundenen Schatz bis zur Ausführung deines Vorhabens ein ſicheres Plätzchen an. Sollteſt du aber auf deiner Suche kein Glück haben, nun gut, dann lege ein halbes Jährchen wöchentlich 2 Mark in ein Geheimſchrankchen, höre, nur 2 Mark, es reicht bei beſcheidenen Anſprüchen, hinzureiſen in jenes Zauberland, wo ſich Natur und Kunſt alle 10 Jahre ſo bruͤderlich die Hand reichen; dann ſchöpfe wie ich aus dem Born dieſes Bünd- niſſes neue Weihe deiner Lebensfreude. Derantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim 22 Stelen Bjngang Saison- Veu leiten 5 Hleidenstoſfen, Domen- u. KMinder-Hontehtion, Baumwollwaren, Hulz-, Peibiuoren u. Nüſche Gardinen, Teppiche und Bellen. Blilige Preise/ 11 Gute Faure ö annheim Louis Landauer, ann ein 1 FFCFCCCCbCbCCCbbPPGCCcCcTGPGCGcGGcccccGGGGGccoccc Trunksucht Eine Probe von dem POUDRE ZENEN TO, wird gratis gesandt. b Die Neigung zu berauschenden Getränken kann dauernd vernichtet werden, Sklaven der Trunksucht können jetzt befreit werden, sogar I gegen ihren eigenen Willen. Ein harmloses V alrer, PoUDRE ZE- NENTO genannt, ist erfunden worden; es ist leicht zu nehmen, für jedes Geschlecht u. Alter geeignet u. kann — iu Speisen oder Ge- — r.. ĩð(—riänken gegeben wer- den, selbst ohne Wissen des Betreffenden. P O UD RE Z ENENT O wird als ganz unschädlich garantiert. Diejenigen, die einen Trunksüchtigen in ihrer Familie oder Bekanntenkreise baben, sollten nicht versäumen eine Gratis-Probe von dem POURDE ZENENTO zu verlangen. Dieselbe wird per Brief geschickt. Korrespondenz ist deutsch. POUDRE ZENENTO Co. 76, Wardour Street, LONDON 828,(England) Porto für Briefe 20 Pfg., für Postkarten 10 Pfg. 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