— — S = = n. Deuser 1 * C ²⁰ià u! ⁰. — 11 —— — FCC — — Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnorſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: Er Amtsblatt 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn durch die Poſt Ml. 1.14 vierteljährlich. der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Nerbreitetſte und geleſenſle Zeikung am hieſigen Nahe, daher heſtes und Lehen r. 20. pirfungsvollſes Inſerkions- Organ. Gegründet 1884. Anzeigenpreis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt, jeder Rabatt in Wegfall. Ar. 112. ——— Dienstag, den 3. Oktober 1910. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. 3. Jahrgang. Brief aus der Reichshauptſtadt. Berlin, 1. Oktober. Jede Bezirkshauptſtadt hat heute ihr Theater, jede Kreisſtadt mindeſtens ihr Sommertheater oder doch irgend eine Bühne für Gaſtſpiele fremder Schauſpieler. Und dabei iſt Berlin die Theaterſtadt geblieben, die nicht nur auf Deutſchland ihre Anziehungskraft ausübt, ſondern den entſcheidenden Einfluß auf dem Theatermarkt beſitzt. Was in Berlin das Licht der Rampen erblickt hat, tritt ſeine Rundreiſe über alle deutſchen und oft auch aus⸗ ländiſche Bühnen an. Ob die Sache gut oder ſchlecht iſt: mit dem Berliner Stempel„geht ſie“. 5 Wie ſich nun neuerdings die Theatermenkrei in Berlin entwickelt hat, verdient in der Tat, einmal im Zuſammen⸗ hang betrachtet zu werden. Als Berlin noch in den Reichskinderſchuhen ſteckte und noch nicht an das ſchnelle Wachstum gewöhnt war, genügten außer den Hoftheatern zwei ernſte Bühnen und das Fri drich Wilhelmſtädtiſche Operettentheater dem Bedürfnis ollkommen. Im Wall⸗ nertheater blühte das Berliner Volksſtück; Mutter Grä⸗ berts Volkstheater ſorgte für viel Rührung bei dickbe⸗ legten Stullen. Heute hat ſich Groß-Berlin verdreifacht, die Zahl der großen Bühnen hat ſich verfünffacht und immer noch wachſen neue Theater aus dem Boden. Ja, ja: Berlin iſt erheblich vergnügungsſüchtiger geworden— wenigſtens dem Anſchein nach. Aber in Wirklichkeit iſt die Sache halb ſo ſchlimm. Die wunderſchönen, luxuriös gebauten Theater wechſeln ihre Beſitzer ſo oft, wie die Berliner Hausfrauen ihre Dienſtmädchen. Warum? Weil man ſich eben„verſpekuliert“ hat, weil den Direktor leere Häuſer angähnen, weil eben auch die dreifache Millionen⸗ ſtadt nicht Leute genug hat, die wöchentlich zwei⸗ bis dreimal ein Zehnmarkſtück ans Theater hängen können. Allein in den letzten zehn Jahren ſind ebenſoviele neue Theater gegründet worden.„Deutſches Theater“ und„Leſſingtheater“ gehören ſchon zu der alten Garnitur. Da gibt es ein„Neues Theater“, da gibt es ein„Luſt⸗ ſpielhaus“(im erſten Jahre mit 100 Prozent Dividende, jetzt auch ein mühſames Geſchäft); dann kamen die ver⸗ ſchiedenen„Schillertheater“ in Berlin O. und Charlotten⸗ burg, übrigens im allgemeinen geſund angelegte bürger⸗ liche Schauſpielhäuſer mit kleinen Preiſen. Es kam das pleitegegangene„Ueberbrettl“ des Herrn v. Wolzogen jetzt Gaſtſpieltheater), ferner das„Hebbeltheater“, welches ſo hieß, weil es das einzige Theater war, wo man kein Stück von Hebbel zu ſehen bekam und das ſich jetzt in „Modernes Theater“ umgetauft hat. Im„Kleinen Thea⸗ ter“ bringt man Gorki und andere langweilige Auslän⸗ der, das„Trianontheater“ macht dem„Reſidenztheater“ Konkurrenz mit Pariſer Zotenſtücken(dieſe beiden machen die beſten Geſchäfte!). Für den vornehmen Weſten ſorgt das„Neue Schauſpielhaus“ am Nollendorfplatz: aber der finanzielle Effekt entſpricht nicht den Erwartungen. Nun haben wir noch gar nichts von der„Neuen Königlichen Oper“ bei Kroll und von der leider ſchon einmal verkrachten„Komiſchen Oper“ geſagt, die trotz der Vorliebe der Berliner für Muſik längſt nicht immer beſetzt ſind. Und da erkühnte ſich eine Geſellſchaft, in der beſten Gegend Berkins eine„Große Oper“ zu bauen. Zum Heil der unternehmungsluſtigen Kapitaliſten hat aber die Baupolizei dieſen mehr als gewagten Plan hintertrieben. Dafür gibt es aber eine Volksoper und ein„Neues Operettentheater“. Auch das aufſtrebende Wilmersdorf ſoll und muß ſein Theater haben: wer hineingehen ſoll, iſt die Frage. Außer dieſen ſtändigen Theater gibt es noch eine ganze Reihe von Volksbühnen, die ſich zu einzelnen Vor⸗ ſtellungen Theater und Schauspieler mieten. Nur die ſozialdemokratiſche„Neue freie Volksbühne“ hat ſich ge⸗ halten und iſt gut beſucht, weil ſie eben den Partei⸗ charakter auch in der Wahl der Stücke trägt: dafür iſt natürlich Berlin der richtige Ort. Wer ſich in allen dieſen Theatern nicht amüſieren kann, weil es wirklich meiſt nicht amüſant iſt, der findet ſeine Rechnung an Dutzenden von anderen Stellen. Das „Thalia⸗Theater“— der Berliner legt den Ton auf die erſte Silbe— bringt allerlei Schnurren mit Geſang: von hier hat der„kleine Cohn“ ſeine Weltfahrt ange⸗ treten und Guido Thielſcher den„Hochtouriſten“ lan⸗ ziert. Der unwiderſtehliche Komiker iſt jetzt abgefallen zum„Metropoltheater“, wo er in„Hurra! Wir leben noch!“ Bombenrollen ſpielt. Ein Dutzend Vorſtadtbühnen laſſen auch noch allabendlich ihre Lampen leuchten und machen meiſt beſſere Geſchäfte als die„Großen“. Will aber jemand lieber Varietee und Zirkus— dafür iſt Berlin der Hauptplatz Deutſchlands. Was muß wohl in einer Millionenſtadt für über⸗ flüſſiges Geld ſitzen, wenn alle die eben nur kurz, kaum dem Namen nach erwähnten Theater ihre Anlagekapita⸗ lien verzinſen ſollen? Die alten Römer, die nach Brod und Zirkusſpielen riefen, waren Stümper an Vergnü⸗ gungsſucht gegen die modernen Weltſtädter! Die betrübten Lohgerber. O Kaſſel, 1. Oktober. Das bleiche Elend, das die nationalliberale Partei ſeit dem Mißlingen des Bülowſchen Blockexperiments befallen hat, hat der gegenwärtigen Kaſſeler Tagung der einſtmals größten Partei des deutſchen Reiches ein außer⸗ gewöhnliches Intereſſe verſchafft. Die Ungewißheit dar⸗ über, welchen Weg die Partei einzuſchlagen hat, um bei den kommenden Reichstagswahlen wenigſtens in einem Teile ihrer Wahlkreiſe eine ſtärkere Poſition zu finden, hat auch in den gleichgiltigſten Ortsgruppen der Partei eine nachhaltige Bewegung geſchaffen, deren Wirkung in einem überaus ſtarken Beſuche der gegenwärtigen Tagung Zweifel darüber Raum, daß es für ihn der Kultur⸗ zum Ausdruck kommt. Es ſind ca. 1000 Delegierte aus allen Teilen des Reiches erſchienen. Nach einer Zentralvorſtandsſitzung und einem Be⸗ grüßungsabend am Freitag gelangte die Verhandlung heute morgen ſogleich auf ihren Höhepunkt mit dem„Re⸗ ferate“ des Parteiführers Baſſermann über die inner⸗ politiſche Entwickelung im Reiche. Das, was die maß⸗ gebenden Parteiinſtanzen im Reiche bisher hatten durch⸗ blicken laſſen, ließ erkennen, daß er im Sinne der gegen⸗ wärtigen Politik des Reichskanzlers beſtrebt ſein würde, die vielberühmte„mittlere Linie“ für ſeine„Mittel⸗ partei“ zu finden, die allein es ermöglicht, Jungliberale und rechtsnationalliberale Großinduſtrielle zuſammen zu halten. Nach den üblichen Formalitäten rief der erſte Parteivorſitzende Abg. Krauſe⸗ Königsberg, der zweite Vizepräſident des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, die Geiſter gründlich zur Ordnung durch einen mit einer Empfehlung der Duldung anderer Meinungen eingeleiteten Appell an die Disziplin: „Zu der Duldung aber muß, wenn die oberſten Partei⸗ organe geſprochen haben, eine ſtraffe Disziplin treten; ohne eine ſolche kann eine Partei nicht geleitet werden. Ich bitte, unter den Merkworten„Duldung und Diszi⸗ plin“ heute zu tagen, dann wird der Erfolg auch der ſein, daß die Partei einig und ſtark ſein wird(lebhafter Beifall).“ Nach dieſer bezeichnenden Einleitung kam dann Baſſermann ſelbſt mit einer Rede, die der Bethmann⸗ Hollwegſchen Sammlungspolitik durchaus gerecht wurde. In glühenden Farben ſchilderte er die Schäden der„Se⸗ zeſſions“-Beſtrebungen in der nationalliberalen Partei. Alle die einzelnen Abtrennungsvorgänge, die die ehe⸗ mals 150 Reichstagsabgeordnete zählende nationalliberale Partei auf nur ein Drittel ihres einſtigen Beſtandes herabgedrückt haben, ließ er in auffälliger Schilderung ihrer Wirkung vor den Augen der Delegierten vorüber⸗ ziehen, um dann hilfeflehend auszurufen: Seid einig, einig, einig. Unter lebhaftem Beifall führte er in dieſem Sinne aus: 630 1 5 5 „Ich wollte dieſen Rückblick vorausſchicken, weil der Blick auf jene Zeit, wo wir eine ganz andere Stimmen⸗ zahl hatten, uns eine Lehre für die heutige Zeit iſt. Die Tatſache ſteht, feſt, daß die Sezeſſion in der Partei uns politiſch zurückgebracht hat. Nur das einigende Band wird uns weiterbringen, und dieſes einigende Band kann für uns nur das alte Pro⸗ gramm der Partei ſein, das heute noch in vollem Umfange beſteht(ſtürmiſcher Beifall), und das auch das einigende Band bleiben muß erneuter lebhafter Beifall).“ Und was verſteht er unter dem alten Pro⸗ gramm? Die Fortſetzung ſeiner Rede läßt keinem Die Brillantagraffe. Erzählung von Reinhold Ortmann. (Nachdruck verboten.) „Höre nur, Ewald, was der Herr Geheimrat von Wichern erzählt!“ wandte ſie ſich an ihren Gatten.„Danach könnte man ja wirklich verſucht ſein zu glauben, daß die Vermutung des Herrn Bernwald zutrifft. Vor vier Tagen, auf einer Soiree des Generals von der Pforten iſt eine Dame der Ge⸗ ſellſchaft auf genau dieſelbe Art um einen Brillantſchmuck be⸗ ſtohlen worden.“ „Ah, das wäre!“ machte der Bankdirektor ebenſo ungläubig wie ärgerlich.„Darf ich Sie mit einer Wiederholung Ihrer Geſchichte bemühen, Herr Geheimrat?“ „Es iſt in der Tat ein ſehr merkwürdiges Zuſammen⸗ treffen,“ meinte der alte Herr.„Aber die Tatſache ſelbſt kann keinem Zweifel unterliegen. Die junge Gräfin Rackwitz— Sie wiſſen vielleicht: die Gemahlin des Dragoner⸗Rittmeiſters — vermißte gegen das Ende jener Soiree hin plötzlich den Brillantſtern, den ſie bis dahin im Haar getragen hatte. Und es ſtellte ſich heraus, daß ein verwegener Dieb ihn von der langen Haarnadel, an die er feſtgelötet war und die noch immer in der Coiffüre der Gräfin ſteckte, mit Hilfe eines ge⸗ eigneten ſcharfen Inſtruments abgeſchnitten oder abgekniffen haben mußte. Die Sache erregte das allerpeinlichſte Aufſehen, zumal der Salon des Generals an jenem Abend nur einen kleinen ausgewählten Zirkel von Gäſten vereinigt hatte. Und man iſt in dem beteiligten Kreiſe auf das äußerſte geſpannt, ob der muſteriöſe Vorfall ſeine Aufklärung finden werde.“ Noch immer zweifelnd, ſchüttelte der Bankdirektor den Kopf. „Sind Sie Ihrer Sache denn wirklich ſo ganz ſicher?“ wandte er ſich an Bernwald, um abermals eine auf das be⸗ ſtimmteſte bejahende Antwort zu erhalten. „Wenn ich als Sachverſtändiger vor Gericht auszuſagen Hätte, würde ich unbedenklich unter meinem Eid erklären, daß 7 hier nur von einer gewaltſamen Lostrennung des eigentlichen Schmuckſtücks die Rede ſein kann. Es iſt meine felſenfeſte Ueberzeugung, verehrteſter Direktor, daß Sie die Agraffe der gnädigen Frau nicht finden werden, und wenn Sie in Ihrem Hauſe das Unterſte zu oberſt kehren.“ Mörner war ſehr ernſt geworden. „Wenn es ſo iſt, habe ich allerdings die unabweisbare Verpflichtung, der Sache mit aller Energie auf den Grund zu gehen.— In erſter Linie habe ich mich natürlich nach Ihren Wünſchen zu richten, gnädige Frau! Sofern Sie es befehlen, bin ich bereit, ohne jede Rückſicht auf die wahrſcheinlichen Konſequenzen die Polizei auf der Stelle benachrichtigen zu laſſen.“ „Um Gotteswillen nicht!“ wehrte Myra ganz erſchrocken ab.„Wollen Sie etwa Ihren Gäſten zumuten, ſich eine Durch⸗ ſuchung gefallen zu laſſen?— Nein, da will ich denn doch hundertmal lieber meinen Verluſt verſchmerzen.“ „Iſt Ihnen vielleicht bekannt, Herr Geheimrat, welche Schritte man zur Aufklärung des Diebſtahls im Hauſe des Generals von der Pforten getan hat?“ „Da der Graf und ſeine Gemahlin alles unnötige Auf⸗ ſehen vermieden zu ſehen wünſchten, hat ſich Seine Exzellenz mit einem Detektiv⸗Inſtitut in Verbindung geſetzt, das ihm von einem anweſenden hohen Juſtizbeamten als geſchickt und zuverläſſig empfohlen wurde. Ueber das etwaige Ergebnis der bisherigen Nachforſchungen bin ich nicht unterrichtet.“ „Und der Name jenes Inſtituts?“ „Es iſt das des ehemaligen Kriminalkommiſſarius Wald⸗ ſchmidt.“ „Sind Sie damit einverſtanden, Frau Ebbinghaus, daß auch ich dieſe Detektivagentur mit den zur Aufklärung der Sache geeigneten Recherchen betraue, falls die verſchwundene Agraffe nicht noch in dieſer Nacht gefunden werden ſollte?“ Auch dagegen wollte ſich Myra ſträuben, da aber der Bankdirektor mit ruhiger Entſchiedenheit erklärte, daß für ihn hier die Ehre und der Ruf ſeines Hauſes in Frage ſtänden, und da ſie zugeben mußte, daß die Agraffe von Sachver⸗ ſtändigen auf einen Wert von mindeſtens fünfzehntauſend Mark geſchätzt worden ſei, fügte ſie ſich endlich dem dringenden Zureden ihrer Umgebung und erteilte— wenn auch ungern und mit innerm Widerſtreben— dem Bankdirektor die er⸗ betene Ermächtigung. Sie überließ ihm auf ſeinen Wunſch die Befeſtigungsnadel, die der Dieb— ſofern es ſich hier wirklich um einen Diebſtahl handelte— unter keinen Um⸗ ſtänden unbemerkt aus dem Stoff ihres Kleides hätte heraus⸗ ziehen können, und ſie trat endlich, aufs äußerſte verſtimmt und erregt, ihre Heimfahrt an— recht von Herzen unmutig darüber, daß nicht irgendein gnädiges Ungefähr ſie davor bewahrt hatte, dieſe unglückſelige Soiree zu beſuchen. Was ſie vielleicht noch mehr verdroß als die wahrſchein⸗ liche Einbuße des koſtbaren Schmuckſtücks, und was ihre Ge⸗ danken während dieſer beinahe ſchlafloſen Nacht jedenfalls viel länger beſchäftigte, war der befremdliche Umſtand, daß Dr. Hain⸗ roth ſo wenig eine Aeußerung der Teilnahme als ein Wort des Abſchieds für ſie gehabt hatte. Und doch war er in Hör⸗ weite geweſen, als ſie ihren Verluſt zuerſt bemerkte, und ſie hatte auch geſehen, daß er mit ſeiner Tante und den beiden Herren geſprochen, ehe ſich dieſe ihr und dem Bankdirektor bei ihrer Rückkehr von dem vergeblichen Suchen zugewendet hatten. Nach jenem Augenblick aber war ſie ſeiner nicht mehr anſichtig geworden. Er mußte ſich alſo gefliſſentlich zurück⸗ gehalten haben, um einer Verabſchiedung auszuweichen. Und wenn Frau Myra ſich auch einzureden ſuchte, daß es lediglich gerechter Unwille über den damit an den Tag gelegten Mangel an Höflichkeit ſei, was ſie darüber empfand, ſo hätte das Wehgefühl, das ihre Seele durchzitterte, ſie bei etwas gründ⸗ licherer Selbſtprüfung doch darüber belehren können, daß es in Wahrheit ein tief ſchmerzliche Enttäuſchung geweſen war, die das unbegreifliche Beuebmen des Arztes ihr bereitet hatte. ———————————ůĩ—ũ————— Tartſetzung folgt.) kampf iſt, der Kampf gegen das Centrum, gegen die Vertretung des katholiſchen Volkes im parlamentariſchen Leben. Man leſe: „Die unerquicklichen Zeiten, in denen wir gegenwärtig leben, haben nicht immer beſtanden. Ich erinnere an den Zuſämmenſtoß zwiſchen Roeren und Erzberger und dem Kolonialſtaatsſekretär Dernburg. Eine Stunde des Auf⸗ atmens erlebte das deutſche Volk, als ein Miniſter es wagte, den zunehmenden Einfluß der Centrumspartei in allen Aemtern hervorzuheben und zu bekämpfen. Die begeiſterte Aufnahme, die dieſer Kampf Dernburgs gegen den Einfluß des Centrums fand, werden wir nie ver⸗ geſſen, dieſes markanten Vorganges in der jüngſten deut⸗ ſchen Geſchichte werden wir uns immer erinnern(ſehr richtig). Es war eine Befreiung von einem ſchweren Druck, als Dernburg ſich damals erhob und in ener⸗ giſcher Rede dem Reichstage mitteilte, daß im Kolonial amt der Druck des Centrums zum Verſchwinden gebracht worden ſei.“ Das war eine köſtliche Zeit, ſo möchte er auch die ärgſten Zweifler an der Vortrefflichkeit des Blockes glauben machen, und darum pries er Bülow in den höchſten Tönen: „Bülow hat damals genau gewußt(na, na! d. R.), daß nur eine geringe Zahl der Centrumsmandate bei der Reichstagsauflöſung gefährdet werde, ſein Kalkül war vielmehr, die Sozialdemokratie mitzuſchlagen und in dem Bundesgenoſſen das Centrum mitzutreffen lebhafte Zu⸗ ſtimmung). Und das iſt ihm gelungen. Es iſt auch ge⸗ kungen, den Liberalen aller Schattierungen einen Platz au der Sonne zu verſchaffen, von der Süddeutſchen Volks⸗ partei bis zu den konſervativen Richtungen, und ſie in den Dienſt der nationalen Politik zu ſtellen und dadurch ie wieder zum gemeinſamen Kampf gegen Centrum und Sozialdemokratie aufzurufen. Jener Zeit wollen wir uns immer gern erinnern, wie damals bis tief in links⸗ liberale Kreiſe eine hochgemute Zeit entſtand.“ Aber: Ach wie bald, ſchwindet Schönheit und Ge⸗ ſtalt! In grimmſtem Zorn kommt Baſſermann dann auf die wahren„Erfolge“ der Blockpolitik zu ſprechen, die er natürlich total verkennt und auf andere Urſachen zurückführen möchte: „Und heute? Verſunken, großer Aufwand ſchmählich iſt vertan! Wir ſtehen heute wieder unter dem Einfluſſe einer tiefgehenden Unzu⸗ ſriedenheit, die Tauſende und Abertauſende der Sozial⸗ demokratie in die Arme treibt. Und dieſe Gefahr iſt hexaufbeſchworen durch die Reichsfinanzreform. Ich er⸗ innere an die von uns auf dem vorjährigen Berliner Parteitag am 4. Juli angenommene Reſolution, welche den ſchärfſten Proteſt gegen die Finanzreform enthielt und jede Verantwortung dafür von uns abwies. Wie die Dinge damals gingen, wiſſen Sie alle. Die Finanz⸗ reform kam ſo zuſtande, wie wir ſie nicht wollten, und die Regierung leiſtete unter Verzicht auf die Aufsrecht⸗ erhaltung ihrer Autorität dem ſchwarz⸗blauen Block ihre Dienſte. Und als ich damals ſchon im Reichstage die Auflöſung anregte, weil jedenfalls eine Einigung nicht zu erzielen ſei, da ſtieß ich auf ablehnendes Lächeln. Ich glaube, daß wir in das ge egenwärtige poli⸗ tiſche Elend nicht gekommen wären, wenn damals der Reichstag einfach aufgelöſt und der Kampf für die ſozialen Forderungen aufgenommen worden wäre. (Stürmiſche Zuſtimmung.) Es iſt die gerechte Strafe für dieſe Regierung, daß ſie ſich damals gebeugt hat unter die Autorität jener Parteien und ſich damit teilhaftig gemacht hat der Schuld, welche Konſervative und Centrum an der nationalen Verbitterung tragen, und welche ver⸗ hängnisvoll geworden iſt für unſere ganze politiſche Situ⸗ ation, deren ganze Schwere man heute noch nicht über⸗ ſieht.“ Und was nun? Auf dieſe Frage kam Baſſermann erſt am Schluſſe, und auch nur ganz kurz: „Der für die Nationalliberalen überaus ſchlechte Aus⸗ gang der letzten Wahlen ſei bei der Unzufriedenheit des Volkes durch keinen Rechtsabmarſch zu vermeiden geweſen. Es iſt ein kritiſcher Zuſtand für das deutſche Reich, Wie groß die Zahl der Sozialdemokraten im künftigen Reichstag ſein wird, können wir nicht ſagen, aber wir werden mit Ziffern zu rechnen haben, die über 100 gehen. Wir können auch ſicher ſein, daß das Centrum umnit ſeinen polniſchen und franzöſiſchen Affilierten in alter Stärke zurückkehren wird. Wir müſſen aber auch annehmen, daß die Zahl der konſervativen und liberalen Mandate erneut eingeſchränkt wird. Wenn uns etwas retten kann, ſo iſt es nicht eine Wahlparole, fondern eine Tat des Reichskanzlers, ein Zugeſtändnis an den Liberalismus.“ Die Rede des Abgeordneten Fuhrmann, die der Baſſermannſchen Rede folgen ſollte, fiel wegen Krank⸗ keit Fuhrmanns aus. Es folgte ſogleich die Debatte über die innere Politik im Ans 75 luß an Baſſermanns Vortrag. Die Ausſprache war ſehr ausgiebig und zog ſich bis in die Abendſtunden hin; ſie war auch ſehr angeregt, bean⸗ ſpruchte aber keineswegs den Charakter der Sezeſſions⸗ debatte, wie es der Vorſtand anſcheinend befürchtet hatte. Die Linke der Partei, die Jungliberalen, waren an⸗ ſcheinend mit allem einverſtanden. Von der Rechten aber kamen einige Mißtöne; verſchiedene der Delegierten waren mit der ſcharfen Tonart Baſſermanns gegenüber dem ſchwarz⸗blauen Block nicht einverſtanden und brachten das deutlich zum Ausdruck. Im allgemeinen aber waren ſie mit der Stellungnahme Baſſermanns einverſtanden. Großen Eindruck machten aber auch ſie nicht. Das Ge⸗ ſamtbild war jedenfalls ſo, wie der Parteivorſtand es ſich gewünſcht hatte: Im großen und ganzen ergab ſich Uebereinſtimmung mit Baſſermann. Dieſe Uebereinſtim⸗ mung ging ſogar ſoweit, daß man angeſichts der„glän⸗ zenden Rede“ Baſſermanns von einer Reſolution Abſtand verklungen, vertan, ein nahm. Man wollte ſich ſomit nicht durch einige Outſider den Eindruck der Einmütigkeit abſchwächen laſſen. ** * Der zweite Tag der Verhandlungen bot keine Mate⸗ rien von wirklichem Allgemeinintereſſe. Politiſche Rundſchau. — Das Kaiſerpaar wird Ende Oktober eine Reiſe nach Brüſſel machen, um den Antrittsbeſuch des bek— giſchen Königspaares in Berlin zu erwidern. Das 25 jährige Jubiläum der Unfall⸗ und In⸗ validenverſicherung wurde am Samstag durch einen glän⸗ zenden Feſtakt im Reichstagsgebäude in Gegenwart des Kronprinzenpaares gefeiert. — Ein polniſcher Fabrikantenverband für das Deutſche Reich iſt in Poſen gegründet worden. Der Verband erſtrebt die Schaffung neuer Abſatzgebiete, die Gründung neuer Unternehmen, beſonders ſolcher, die hei— miſches Rohmaterial verarbeiten. — 0 Verſchleppung der Reichstagseinberufung. Die halbamtliche„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt:„Wie wir er⸗ fahren, wird der Reichstag am 22. November wieder zuſammentreten. Der Stand der Arbeiten der während des Sommers tagenden Kommiſſionen, insbeſondere der gerechtfertigte 2 Vunſch der Verſicherungskommiſſion, ihre Arbeiten vor Beginn der Plenarverhandlungen zu einem Abſchluß zu bringen, iſt f die Wahl dieſes Zeitpunktes beſtimmend geweſen.“ Natürlich wird das zur Folge haben, daß das Haus im nächſten Sommer alles übers Knie brechen und dann doch bis in die Hundstagshitze hinein arbeiten muß. Von der n gegen die Kurpfuſcher hört man jetzt wieder a llerlei. Danach liegt dem Bundesrat u. a. vor der Entwurf eines Geſetzes über die Ausübung der Heilkunde durch nicht approbierte Perſonen und den Geheimmittelverkehr. Ein vorläufiger Entwurf war be— reits vor 2½ Jahren aufgestellt und der öffentlichen Kritik unterbreitet worden. Der Entwurf hat infolge der damaligen kritiſchen Ausſtellungen mehrfache Ab⸗ änderungen erfahren, wenn auch die weſentlichen Grund⸗ züge beibehalten wurden. Er bezweckt, kurz geſagt, eine Bekäm wfung des Kurpfuſchertums auf reichsgeſetzlichem Wege. Die bisherigen Verſuche, dem über eee Uebel auf dem Wege der polizeilichen Verordnung beizu⸗ kommen, haben ſich als erfolglos erwieſen. Man will es nunmehr mit den reichsgeſetzlichen Beſtimmungen ver⸗ ſuchen. Chriſtlich⸗ſoziale Kraftanſtrengungen. Die chriſt⸗ lich⸗ſoziale Partei hat bei dem Tode ihres Begründers, Hofpredigers Stöcker, das Siegener Mandat verloren, ſo daß die Partei nur noch die Abg. Borckhardt und Behrens zählt. Jetzt macht man in Heſſen beſondere An⸗ ſtrengungen zu weiteren Eroberungen: Die Vertrauens⸗ männer der chriſtlich⸗ſozialen Partei es Wahlkreiſes Bensheim⸗Erbach ſtellten einſtimmig Stadtverordneten Rippel⸗Hagen als Kandidaten für die nächſte Reichstags⸗ wahl auf. Rippel, der ſchon 1907 dort kandidierte, unter⸗ lag damals mit 9538 Stimmen gegen den nationallibe⸗ ralen Kammerpräſidenten Haas-Darmſtadt, der 10357 Stimmen auf ſich vereinigte. Haas kandidiert nicht e und bei der Wahl ſeines Nachfolgers werden die Nationalliberalen wohl wieder dieſelbe unglückliche Hand zeigen wie in Friedberg⸗ Büdingen, wo ſie das Mandat Oriolas an die Genoſſen verloren. Parlamentariſches. 2 Arbeitsmaterial für den Reichstag im kommenden Winter hat ſoeben den wieder zuſammengetretenen? Bundes⸗ rat beſchäftigt. Mit der Ueberweiſung des Entwurfs eines Geſetzes gegen Mißſtände im Heilgewerbe, des Entwurfs eines Geſetzes betreffend die Beſeitigung von Tierkadavern und anderer Vorlagen an die zuſtändigen Ausſchüſſe er⸗ klärte der Bundesrat ſich einverſtanden. ? Wiederaufnahmeverfahren in Disziplinarprozeſſen von Kolonialbeamten beſteht bisher nicht, und die Re⸗ gierung hat ſich auch allen diesbezüglichen Beſtrebungen gegenüber ablehnend verhalten, weil die Wiederein⸗ ſetzung von Beamten in frühere Stellungen meiſtens un⸗ möglich ſei, nachdem dieſe anderweitig beſetzt worden ſind. Jetzt ſoll die Regierung i hre Bedenken haben fallen laſſen, ſo daß der Reichstag ſich im kommenden Winter mit der Sache zu befaſſen haben werde. Heer und Marine. 8 General Verdy du Vernois 7. Der frühere preu⸗ ßiſche Kriegsminiſter General Verdy du Vernois iſt am Freitag nachmittag in Stockholm, 78 Jahre alt, an einer Lungenentzündung geſtorben. Die Ausbildung des Unterſeeboots⸗Perſonals bei der Marine wird jetzt in beſtimmte Bahnen geleitet wer⸗ den: Aehnlich wie beim Torpedoweſen wird eine Unter⸗ ſeeboots-Flottille und in Verbindung mit ihr eine Unter⸗ ſeebootsſchule gebildet werden. Aus dem an Land bereit⸗ gehaltenen Perſonal für Unterſeeboote wird zur gleichen Zeit eine Kompagnie gebildet werden. Die Unterſee⸗ boots⸗Flottille beſteht aus allen Unterſeebooten, die nicht zur Unterſeebootsſchule gehören oder zu Abnahmeprobe⸗ fahrten in Dienſt geſtellt ſind, und einem Flottillen⸗ Fahrzeug. Auf dem Spezialſchiff„Vulkan“ wird unter Zuteilung der erforderlichen Unterſeeboote und Tender eine Unterſeebootsſchule eingerichtet. Kirche und Schule. 7 Hirtenbrief gegen die Schmühungen des römiſchen Bürgermeiſters Nathan? Aus Rom wird telegraphiert: Der Kölner Kardinal Fiſcher wird in den nächſten Tagen einen Hirtenbrief gegen die Schmähungen Nathans ver⸗ öffentlichen. Er hat ſeinen Beſuch in Rom für den An⸗ fang November angemeldet.— Beſtätigung bleibt ab⸗ zuwarten. 5 a e Europäiſches Ausland. 1 Oeſterreich⸗Ungarn. ? Auch Wien nimmt Gelegenheit, ſeine Dreibundtreue auf ewige Zeit feſtzulegen. Im Gemeinderat wurde der Antrag eingebracht, an geeigneter Stelle des Rathaus⸗ feſtſaales eine künſtleriſch ausgeführte Bronzeplatte mit dem Wortlaut der Rede, welche der deutſche Kaiſer im dat⸗ haus gehalten hat, anzubringen.— Die Zuſammen⸗ kunft der beiden Miniſter des Auswürtigen Italiens und Oeſterreich-Ungarns in Turin gab Anlaß zu folgender offiziöſen Kundmachung:„Die beiden Staatsmänner haben beſonders konſtatiert, daß ſie im Verein mit dem Berliner Kabinett unentwegt und aufrichtig im Sinne der friedlichen Ziele des Dreibundes kätig ſind.“ England. Es iſt nicht gelungen, die große Ausſperrung der Baumwollweber zu verhüten. Auf Erſuchen des Han⸗ delsminiſters ſind die Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Baumwollweber noch einmal zuf; mengetreten. Die Ver⸗ handlungen führten aber zu keiner Einigung, und die allgemeine Ausſperrung in der ganzen Baumwollinduſtrie begann daher am Samstag; in Frage kommen 350 000 Arbeiter. Türkei. * Griechiſcherſeits iſt man nach wie vor bemüht, den Türken Schwierigkeiten zu 0 So verbreitet man über Athen folgende Meldung: Die Grunbbeſitzervereini⸗ gung in Theſſalien beſchloß, ſich 5 den Bauern für die politiſchen Mißerfolge bei den letzten Wahlen zu rächen. Sie kündigte ſämtlichen Kleinbauern die Pachtverträge, viele wurden zwangsweiſe exmittiert. Die Bauern lei⸗ ſten bewaffneten Widerſtand. Sie dulden nicht die Voll⸗ ſtreckung der Gerichtsverfügungen. Die Grundbeſitzer rüſten ſich ebenfalls zu Gewaltmaßregeln, ſo daß neue Bauernunruhen zu befürchten ſind.— Die Bauern in Theſſalien ſind griechiſch, die Grundherren aber türkiſch. Aſien. Indien. : In den unwegſamen Hochgebirgstälern des Hindu⸗ kuſch im Nordweſten Indiens warten der Engländer an⸗ ſcheinend wieder große Schwierigkeiten. Nach Telegram⸗ men aus Indiens Hauptſtadt Kalkutta haben die moham⸗ medaniſchen Bergſtämme an der nordweſtlichen indiſchen Grenze, in erſter Reihe die Mohmands und die Swatis, ein Bündnis miteinander geſchloſſen, deſſen Zweck nicht bekannt ſei. Man fürchtet aber, daß dieſes Bündnis ſich gegen die in diſche Regierung richte und daß demnächſt dann, wie ſo oft ſchon, an der Nordweſtgrenze Unruhen entſtehen ee Die anglo⸗indiſche Preſſe plädiert dafür, daß die Regierung energiſche Maßregelnn dagegen treffen ſolle. Wenn es zu ſolchen Unruhen kommt, ſtehen den Engländern P wieder ſchwere Prüfungen bevor. 3 Soziales. 15. Caritastag findet in den Tagen vom Oktober in Eſſen(Ruhr) ſtatt. Erzbiſchof Teilnahme in beſtimmte Ausſicht geſtellt. e 10. bis 13 Fiſcher hat ſeine Für die den eigentlichen Verhandlungen des Caritas⸗ tages am 10. Oktober vorausgehende„Konferenz über die Caritashilfe in der Groſßſtadtſeelſorge“ wird eine als Manuſkript gedruckte Broſchüre erſcheinen, in welcher all das neuere Material zuſammengetragen iſt. — Wie immer, ſind für die Tagung eine ſehr große Zahl von Vorträgen erſter Fachleute aus dem weiten Gebiet der Caritas vorgeſehen. Die Zentralvereinigung deutſcher Vereine für Han⸗ del und Gewerbe, Sitz Berlin, die bereits über drei⸗ hundert Vereine von Kleinhandel- und Kleingewerbetrei⸗ benden in allen Gegenden des Reiches umfaßt, hält am 24. und 25. Oktober in Berlin ihre Generalverſammlung ab. Es ſoll Stellung genommen werden zu den ſchweben⸗ den Fragen, wie Arbeitskammergeſetz, Handlungsgehilfen⸗ kammern, Reichsverſicherungsordnung, Penſionsverſiche⸗ rung der Angeſtellten, ſowie die verſchiedenen Fachange⸗ legenheiten, darunter Margarinehandel, Zugabeunweſen, Handel im Umherziehen, Spiritushandel, Mängel der Reichsgewerbeordnung, Reviſion der Drogengeſchäfte, Kleinhandelstag uſw. Ueber dieſe unheimlich reichhaltige Tagesordnung ſoll noch beraten werden, wie man die Aus⸗ ſchaltung der Kleinhändler bekämpfen kann. —Schattenſeiten der Frauenarbeit. In unſerer Zeit der Frauenarbeit dringt die weibliche Arbeit auch immer mehr in die Kontore ein. Jedes Mädchen, das verdienen ſoll,„geht auf die Schreibmaſchine“, wie das im Groß⸗ ſtädtiſchen heißt, das iſt nämlich„was beſſeres“. Jetzt hat ein Berliner Sanitätsrat in einem Gutachten die Gefahren der„Tipparbeit“ beleuchtet. Es heißt darin: Die Patientin zitterte, als ſie zu ihm in die Sprech⸗ ſtunde kam, am ganzen Körper. Solche Erſcheinungen nervöſer Art finde man ſehr häufig bei Stenotypiſtinnen. Die Maſchinenſchreiber ſeien meiſt ſehr nervöſe Leute. Ueberarbeitete Stenotypiſtinnen werden oft von einer Neu⸗ raſthenie befallen, die ſich oft bis zum Widerwillen gegen die Schreibmaſchine ſteigert. Es komme vor, daß Pa⸗ tientinnen erklären,„es packe ſie ein Ekel, wenn ſie nur das Dings von Maſchine ſehen“, und ſie ſeien dann in ſolchem Zuſtande außerſtande, auch nur einen Satz fehlerlos zu ſchreiben.— Es wird zweifellos auch dahin kommen müſſen, daß die Krankenkaſſen in dieſem Punkte mit aufklärender Warnung vorgehen. Aus Stadt und Land. ** Eine neue deutſche Gren zbahn. Um eine neue wich⸗ tige und ſich durch maleriſche Ausſichtspunkte beſonders auszeichnende Grenzbahn wird Deutſchland in Kürze reicher werden. Es handelt ſich um die von der belgiſchen Stadt Stavelot ausgehende, bei der deutſchen Kreis⸗ ſtadt Malmedy die Staatsbahnlinie Malmedy— Weis⸗ mes erreichende, gegenwärtig noch im Bau begriffene Bahnſtrecke. Das in einem wilden Bergkeſſel an der Warche reizvoll gelegene Malmedy wird durch die neue Verbindung mit dem regſamen Nachbarreich ſicherlich viel gewinnen, und wird nicht nur die Induſtrie, ſondern auch der Fremdenverkehr des preußiſchen Regierungsbe⸗ zirkes Aachen ſich nach Fertigſtellung der neuen Route ſehr heben. ** Der Ueberlandflug⸗Wettbewerb Metz⸗Trier hat einen glänzenden Flug des Kapitäns Engelhardt gebracht. Engelhardt überflog die franzöſiſche Grenze und landete nach etwa 2% ſtündigem Fluge in der Nähe von Nancy. Der Bauer, bei dem Kapitän Engelhardt übernachtete, heißt Eſch. Bei ſeine Landung hielten die Landleute den Aviatiker für Jeannin und bereiteten ihm herzliche Ovationen. In Nancy erklärte man, man ſei weit ent⸗ fernt davon, dem deutſchen Aviatiker einen ſchlechten Em⸗ pfang zu bereiten.— In Deutſchland hat die alldeutſche Hetzpreſſe bekanntlich verlangt, daß franzöſiſche Flieger, die über Metz fliegen würden, herunter geſchoſſen würden! Nancy iſt bekanntlich für Frankreich ſo wichtig wie Metz für Deutſchland. *„Ohne Fleiß keinen Preis“ ſagt ein bewährtes Sprichwort; aber auch es gilt nicht ohne Ausnahme, wie der Fall zeigt, von dem die„Fuldaer Zeitung“ Mitteilung macht. Ein Beſitzer im Heſſenland, der ſein Feld ſelbſt bewirtſchaftet und nicht viele Leute halten kann, hatte in dieſem Jahre einen Kartoffelacker wegen des ſo ſchlech⸗ ten Wetters weder gehackt noch gehäufelt. Das Unkraut wuchs hoch und trotzdem iſt auf dieſem Acker in dem abſonderlichen Jahre die Ernte beſſer als auf manchem Acker, der mehrfach bearbeitet wurde. Durch das Unter⸗ laſſen der Bearbeitung wurde die Oberfläche hart und ließ das immer wieder niedergehende Regenwaſſer nicht zu den Kartoffeln durch, die ſo vor Fäulnis bewahrt wur⸗ — di 1 F. 1 0 e 2 2 2 ot k! aus fete ber ber dcr Mee a hom chf elt. ritas⸗ über Mrd r geit mer enen roß⸗ Icht n die darin: prech⸗ ungen innen. Leute. Neu⸗ gegen * in jr dam Sah dahin unkte den, während die Näſſe bei den bearbetteten Aeckern fort⸗ während zu den Knollen dringen und Fäulnis hervor⸗ rufen konnte. die Affäre des Prof. Lehmann⸗Hohenburg, der be⸗ kanntlich wegen Beleidigung des deutſchen Offizierskorps angeklagt und zur Internierung in die Klinik in Jena verurteilt worden war, hat eine neue Wendung genom⸗ men: Geheimrat Profeſſor Binswanger, Direktor der pſychiologiſchen Klinik in Jena, hat die zwangsweiſe Inter⸗ nierung des Prof. Lehmann⸗Hohenburg in ſeine Klinik ab⸗ gelehnt, und hat ſeinen Standpunkt in einem Schreiben an das großherzogliche Staatsminiſterium in Weimar ausführlich begründet. 5 ** Der Einweihung des neuen Dresdener Rathauſes. die am Samstag ſtattfand, ging ein greller Mißton vor⸗ aus. Verbrecherhände hatten in der vorangegangenen Nacht die 72 Meter lange und etwa 6 Meter breite Freitreppe, die für die Auffahrt der Gäſte in Ausſicht genommen war, über und über mit blauer Anilin⸗ farbe beſudelt. Offenbar kommen mehrere Perſonen als Urheber dieſes Bubenſtreiches in Frage, weil ein Farbenſtrich dicht über dem andern ſich befindet, ſo daß die ganze Sandſtein⸗Freitreppe wie ein blauer Teppich ausſah. Es gelang, den Schaden einigermaßen zu be⸗ ſeitigen, ehe die Gäſte, darunter der König von Sachſen, eintrafen. **. Einen furchtbaren Kampf mit einem raſenden Stier hatte in der Nähe von London ein auf dem Felde arbeiten⸗ der Mann namens Laverie zu beſtehen. Das Tier raſte auf ihn zu, warf ihn auf den Rücken und kniete auf ihm, indem es ihn mit den Hörnern bearbeitete. Wiederholt ſpießte es den Mann auf und warf ihn übers Feld, worauf es ihm immer wieder nachſtürzte. Laverie, ein herkuliſcher Menſch, faßte den Büllen an den Naſen⸗ löchern und am Unterkiefer und brachte ihn zweimal zu Falle. Nachdem der Bulle ihn an fünfzig Fuß weit ge⸗ ſtoßen hatte, gelang es dem Manne, einen Baum zu er⸗ reichen und ſich in die Zweige hinaufzuziehen. Hier ſaß er eine Stunde lang, faſt aller Kleider beraubt und in furchtbarem Zuſtande, bis eine Abteilung Farmarbeiter ihn fand und befreite. Ein ſofort hinzugezogener Arzt fand, daß ihm faſt ſämtliche Rippen gebrochen waren. Der Kampf um ſein Leben hatte 20 Minuten gedauert, und er verdankt ſeine Rettung, wenn auch mit lebensge⸗ fährlichen Verletzungen, nur ſeiner außergewöhnlichen Körperkraft. Gefährlicher Flüchtling. Ein in Preßburg unter Aufſicht ſtehender Leprakranker hat ſich geflüchtet. Da dieſe Krankheit bekanntlich äußerſt anſteckend iſt, wurden ſämtliche auswärtigen Behörden von der Flucht ver⸗ ſtändigt.— Hoffentlich gelingt es, dem Ausbruch einer Lepra-(„Ausſatz“⸗ Epidemie vorzubeugen. * Im Scherz erſchoſſen. Auf einem Felde bei Ja⸗ rotſchin legte der Hausknecht Gehring mit einem Jagdge⸗ wehr im Scherz auf den 14 jährigen Fleiſcherlehrling Id⸗ zial an, dem die ganze Schrotladung ins Geſicht und in die Bruſt drang. Der Lehrling verſtarb bald darauf. ** Die Cholera übt vor allem in Süditalien noch andauernd ihr grauſiges Regiment. In den letzten 24 Stunden ſind in der Stadt Neapel 18 Erkrankungen und 11 Todesfälle an Cholera feſtgeſtellt worden, in der Pro⸗ vinz Neapel neun Erkrankungen und ein Todesfall, in der Provinz Salerno eine Erkrankung und ein Todesfall, in der Provinz Caſerta zwei Erkrankungen, in Apulien vier Erkrankungen und drei Todesfälle, in der Provinz Saſ⸗ ſari auf Sardinien vier Erkrankungen und der Tod einer aus Neapel zugereiſten Perſon.— Außerdem wird aus Südholland gemeldet, daß an Bord des dort aus Riga eingetroffenen, nach Dordrecht beſtimmten holländſichen Dampfers„Eugenie“ ein choleraverdächtiger Krankheits⸗ fall vorgekommen iſt. Der Dampfer wurde in Quarantäne gelegt. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Mit der Einweihung des Völkerſchlachtdenkmals bei Leipzig im Jahre 1913 wird eine internationale Bau⸗ ausſtellung verbunden werden.. In Paris wurde am Samstag die internationale Kon⸗ ferenz für Krebsforſchung unter dem Vorſitz des Heidel⸗ berger Profeſſors Czerny eröffnet. Ein Taifun hat vier Ortſchaften im Flußtale des Cagayan(Philippinen) zerſtört und die Tabakernte ſchwer beſchädigt. Aus Nah und Fern. — Warnung. Ein gewiſſer„Bruder Ludwig“ kollektiert ſchon ſeit Jahren in faſt allen Pfarreien der Erzdiözeſe Freiburg, wie auch in der Rheinpfalz, in Bayern, Würtemberg, Hiſſen, Preußen und in der Rheinprovinz für„die Anſtalt barmh. Brüder in Neuſtadt in Schleſien,“ hie und da auch für„Steyl“. Würzburg und Landau ſcheinen die Plätze zu ſein, wo er ſich jeweils längere Zeit aufhält. Die Legitimationskarte, die er vorweiſt, trägt den Namen Bruder Ludwig Reiſinger und iſt, geſtempelt, unterſchrieben von einem Prior Overbeck. Derſelbe iſt ein Schwindler und man erſucht dringend, den„Bruder“, wo er auftauchen ſollte, ſofort verhaften zu laſſen. Da leicht möglich, daß er noch andere gefälſchte Legitimationspapiere bei ſich führt, ſei die Perſonalbeſchreibung angeführt: Große, ſchlanke Statur, mageres, laͤngliches Geſicht mit auffallend großer, breiter Naſe, dunkle Haare, ſchwarze, kleine, geſunde Augen, letztere druckt er öfters zuſammen, wie dies bei Augen, welche ſchmerzen, der Fall iſt. Er trägt eine Soutane mit Gürtel 3. Zt. noch einen weiten Havelock und einen welchen ſchwarzen Filzhut. Doch wechſelt er auch öfters die klerikale Kleidung mit weltlichen dunklen Kleidern, beſonders in Städten mit ge- miſchter Bevölkerung. Ende Auguſt war er in Karlsruhe und ſcheint von da nach Wuͤrttemberg gegangen zu ſein. Wahr⸗ nehmungen irgend welcher Art, beſonders die Angabe, wo er ſchon logterte(in klöſterlichen Anſtalten und dergl.), erbittet man an den Stadtpfarrer Iſemann in Karlsruhe zu berichten. Lampertheim, 1. Okt. Nachdem man ſeit einigen Jahren über Meſſerſtechereren in hieſigem Orte wenig zu klagen hatte, mehren ſich dieſe Roheitsdilekte in aufſehenerregender Weiſe Ceſtern Nacht um 12 uhr wurde der Fabrikarbeiter Adam Müller, ein ruhiger braver Menſch, von drei Metzgerburſchen ohne die geringſte Veranlaſſung überfallen und durch einen Such in das rechte Schulterblatt und in den Kopf verletzt. Die Verletzungen machten ſeinen ſoſortigen Trans port in das Krankenhaus notwendig. Eine exemplariſche Strafe wäre für ſolche Meſſerhelden, denen ein Menſchenleben nichts gilt, ſehr am Platze. Die Täter reden ſich wie gewöhnlich auf Be- trunkenheit hinaus. a— Lampertheim, 3. Okt. Die Tabakernte iſt jetzt als beendet zu betrachten und iſt ſolche des naßkalten Sommers wegen nicht gut ausgefallen; in tiefgelegenen Ge⸗ markungen, beſonders in Lampertheim, Hofheim uſw. ſind die Blätter kaum handhoch geworden, ſo daß ſich, die Aberntung auf manchen Acker nicht lohnt. Schöner Tabak hingegen, der auf ſandigem Boden und in etwas höher gelegenen Ge⸗ markungsteilen gedieh, wird gute Einnahmen liefern; denn man bietet jetzt ſchon je nach Qualität 42—50 Mark pro Zentner, ein Preis, wie er ſelt vielen Jahren nicht erzielt wurde. — Weinheim a. d. B., 3. Okt. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde der Vertrag mit der ſüddeutſchen Nebenbahngeſellſchaft über die elektriſche Bahn nach Mannheim genehmigt.— Von morgen ab läßt die Firma C. Freuden- berg ein beſonders dazu mit Sitzbänken und Bedachung ver⸗ ſehenes Laſtautomobil und Anhänger zur Arbeiterbeförderung laufen. Die Wagen verkehren morgens und abends zwiſchen Weinheim und Tröſel.— Die Lederfabrik Hirſch beginnt mit dem Entladen der Kartoffeln für ihre Arbeiter für 3,30 Mk. Zu dieſem Zwecke ſind bereits 6000 Zentner beſtellt. Die Arbeiter können ſte je nach Belteben abzahlen. Sehr aner⸗ kennenswert und zur Nachahmung zu empfehlen. — Birkenau, 2. Okt. Die Beteiligung an der Ge⸗ meinderatswahl war eine maͤßige und der Wahlakt verlief ruhig. Die ausſcheidenden 3 Mitglieder wurden ſaͤmtlich wiedergewählt. Zimmermeiſter Peter Treiber erhielt 236, Rentier Joh. Bernhard 3. 226 und Nikolaus Brehm 166 Stimmen. Der vierte aufgeſtellte Kandidat brachte es auf 87 Stimmen.— Unſer altes Armenhaus wurde dieſer Tage mit Grund und Boden auf den Abbruch verſteigert. Georg Diehm erwarb ſich das„Altertum“ um den Preis von 651 Mark. Der Platz wird als Garten angelegt werden.— Unſer neues Armenhaus wird im Laufe dieſer Woche von mehreren Familien bezogen werden.— Die Steuerauſſeher- Witwe Leopold feierte geſtern in körperlicher Rüſtigkeit ihren 80. Geburtstag. — Wald Michelbach, 3. Okt. Die Frau eines hieſigen Metzgermeiſters hat ſich in einem Anfall von Schwer- f mut erhängt. paeg — 2 eg eee N ⁰ε¶-rvu u οννιανe e ανẽ6s⁴ u Uαι,jjů Marktbericht. — Weinheim, 1. Okt. Zugeführt Milchſchweine 292 Stück, verkauft 264 Stück, das Paar von 12— 26 Mk. 3885 zugeführt 17 Stück, verkauft 10 Stück, das Paar zu 4—43 Mk. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim Der heutigen Auflage liegt die Pretsliſte 1910/1911 der Firma Gebr. J. und P. Schulhoff in München, Tal 71, Engros⸗Verſandhaus in Weiß-, Woll⸗, Schnitt⸗, Kurz⸗, Strumpf⸗ und Spielwaren bei. Wieder ver⸗ käufer finden in derſelben, mit Ausnahme von Kolonialwaren, bei gleichmäßig billigſt geſtellten Preiſen, ſämtliche Artikel vereinigt, welche für Handlungen und Krämereien notwendig ſind. et ist altägyptisch u. entspricht unsermdeutschen, dauernd“ 1 hält Cakes und Biscuits TETI-PRGUKUN stets friseh und knusperig. H. SAHL SENS CAKES FABRIK, HANNOVER. Bugers Original-Jauche-Pumpen am Stück verzinkt, rostet nie, schöpft jeden Hub garantiert 10 Liter.— Alleinvertrieb für hier: Jean Munderle. 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