eibner g. Vale 0 nkenbach Nin Lundetle 1 urch bel ift fen iner t in bon ld · An; annbeln. 0 — — F Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Perbreitelſte und geleſenſte Zeitung am hieſigen Platze, daher eſtes und Telephon⸗Nr. 20. wirkungsvolles Inſerkions-Organ. Gegründet 1884. 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn: durch die Poſt Ml. 1.14 vierteljährlich. 1 . Anzeigenpreis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zetle Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Nr. 114. Die Revolution in Portugal. Der drahtloſen Telegraphie iſt es zu verdanken, daß man heute in der Kulturwelt nicht ganz im Unklaren über die Ereigniſſe in Portugal iſt. Aus dem, was ſie da übermittelt, ergibt ſich auch, daß die Republik ſich bereits konſtituiert hat. Telegramme darüber beſagen nämlich: f — Liſſabon, 5. Oktober. Hier hat ſich eine pro⸗ viſoriſche Regierung gebildet, die wie folgt zuſammen⸗ geſetzt iſt: Theophilo Braga, Präſidentſchaft: Al⸗ fonſo Coſt a, Juſtiz; Bernadino Machado, Aeuße⸗ res; Brazilio Telles, Finanzen; Antonio Luiz Gomes, öffentliche Arbeiten; Oberſt Barreto, Krieg; Natonio Joſe Almeida, Inneres; Amaro Azevedo Gomes, Marine; Zivilgouverneur von Liſſa⸗ bon iſt Euſebio Lea o. Die neue, auf dem Stadthauſe gehißte Flagge wurde von der Feldartillerie ſalutiert. Vom Balkon des Rathauſes hielt der republikaniſche Führer Euſebio Leao eine Anſprache, in der er der Bürgerwehr die Polizei und die Aufrechterhaltung der Ordnung anvertraute.„Schonet,“ rief der Redner,„das öffentliche und private Eigentum, ſchonet das Leben eines jeden, wer es auch ſei, ich wieder⸗ hole, wer es auch ſei. Die Republik iſt großmütig und großherzig.“ Eine gewaltige Menge ſtimmte ihm ſtürmiſch bei. Nachrichten aus ſpaniſcher Quelle, die natürlich in ihren Einzelheiten nicht verläßlicher ſind als die anderen, beſagen: a i — Madrid, 5. Oktober. Der Sieg der Republikaner in Liſſabon wurde durch den rechtzeitigen Zuzug von 8000 gut bewaffneten Landleuten aus den Vororten Liſſa⸗ bons entſchieden. Nach Eintreffen dieſer Scharen er⸗ Härten ſich Unteroffiziere und Mannſchaften mehrerer Infanterieregimenter, auf welche ſich die Monaxchiſten ſtützen zu können glaubten, für die Republik. Die Kriegs⸗ ſchiffe der Aufſtändiſchen, die auf die Stadt, beſonders auf die Miniſterien, die die Praca do Commercio um⸗ geben, und auf das Königsſchloß Neceſſidades feuerten, haben großen Schaden an den Gebäuden angerichtet, auch der Turm der Kirche von Neeeſſidades iſt zerſtört. Die Gewehrſalven in der Unterſtadt haben mehrere Paſſanten getötet. Man ſchätzt die Zahl der Toten bis jetzt auf 48 hundert, die Zahl der Verwundeten iſt bedeutend größer. *** In Spanien haben die Vorgänge im Nachbarſtaate natürlich eine ganz bedenkliche Stimmung aufkommen laſſen, zumal dort der Liberalismus ja viel ſtärker iſt als in Portugal: Samstag, den 8. Oktober 1910. 26. Jahrgang. —....——— —— — Madrid, 5. Oktober. Die Truppen ſümtlicher hieſiger Regimenter ſind in den Kaſernen konſigniert. 9 0 und Gendarmerie bewachen die öffentlichen Ge⸗ ude. Die liberale Regierung ſcheint dort alſo einzuſehen, daß ihre Exiſtenz mit dem Königshauſe engſtens zu⸗ ſammenhängt. * * Als eine der Urſachen der allgemeinen Empörung gegen das Königshaus hat die liberale Preſſe immer das angebliche Zuſammenleben des Königs mit einer Pariſer Soubrette Gaby Daslys hervorgehoben: man be⸗ hauptete, ſie lebe in Liſſabon im königlichen Palaſte. Eines der ſo überaus minderwertigen Berliner„Witz“⸗ (beſſer„Schmutz“⸗) Blätter brachte ſogar eine„Illu⸗ ſtration“ in dieſem Sinne. Dieſe Perſon ſollte den König beſonders auch finanziell ruiniert haben. Jetzt ſtellt ſich heraus, daß ſie niemals im Palaſt gewohnt hat, nur ein⸗ mal bei einem Wohltätigkeitsfeſte in Liſſabon war. Sie hat einem Ausfrager gegenüber erklärt: „Sie wollen etwas über den König hören? Nun, er iſt ein guter Junge, hochbegabt, beherrſcht die fran⸗ zöſiſche, engliſche und deutſche Sprache wie ſeine Mutter⸗ ſprache, dabei iſt er von tiefer Frömmigkeit erfüllt. Das Verhältnis zu ſeiner Mutter iſt das denkbar beſte. Die Königin Amelie iſt eine Frau von ſeltener Herzensgüte: ſie iſt ſeine Beraterin und ſeine beſte Freundin. Als der König einmal zufällig ſah, wie ein Kind erkrankte, ließ er ſich die Adreſſe des Kindes geben, das er dann am nächſten Tage im Spital aufſuchte.“ Ueber das, was ihr von den politiſchen Verhältniſſen in Portugal bekannt iſt, will ſich Gaby Delys nicht äußern. Nur als ſie erfährt, daß ein Telegramm ſie zur Mit⸗ ſchuldigen an der Verſtimmung des Volkes gegen den König macht, bricht ſie in Tränen aus und ſagt ſchluch⸗ zend:„Das iſt nicht wahr! Das iſt nicht wahr! Der König ſoll durch mich in finanzielle Schwierigkeiten ge⸗ raten ſein? Die Aufmerkſamkeiten, die er mir erwieſen hat, ſ ind geeignet, ſelbſt ein bürgerliches Budget nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ich habe den König niemals als Objekt der Ausbeutung betrachtet. Ich er⸗ halte mich jetzt zwei Monate in Wien vollſtändig allein und werde ſpäter in Berlin auftreten. Hier iſt mein Vertrag, da ich für drei Monate 93000 Mark Gage bekomme! Ich weiß nicht, ob meine Gage nicht die Revenuen des Königs weit überſteigt.“ Veranlaſſung der Kataſtrophe ſcheint die Unmöglich⸗ keit geweſen zu ſein, die 27 Millionen, die die könig⸗ liche Familie früher, unter König Karlos, aus der Staats⸗ kaſſe genommen hatte, wieder hereinzubringen, in Ver⸗ bindung mit einer Erhöhung der Zivilliſte, die in dem von hohen Steuern ohnehin bedenklich mitgenomme⸗ nen Lande grimmige Entrüſtung hervorrief. Eine Mel⸗ dung beſagt nämlich: „Die Unterſuchungskommiſſion der Kammer hatte feſt⸗ geſtellt, daß frühere Regierungen dem Königshauſe Vor⸗ ſchüſſe im Betrage von 27 Millionen Franks gemacht haben. Bei altgemeiner Aufregung wurde damals be⸗ ſchloſſen, die Summe durch Abzüge von der Zivilliſte langſam einzubringen, ſtatt deſſen erfolgte aber bald darauf eine Erhöhung der Zivilliſte.“ * 4* Eine Nachricht jagt die andere; je nach dem Wege, den ſie eingeſchlagen haben, bringen ſie Neues oder Bei⸗ träge zu dem Aelteren. Eine Reihe offenbar neuerer Meldungen berichtet bereits von einer gewiſſen Feſtigung der neuen Herrſchaft. Der Präſident der proviſoriſchen Regierung, Theophil Braga, hat an die auswärtigen Mi⸗ niſterien der Mächte ein Telegramm gerichtet, das die Proklamierung der Republik und die Einſetzung der pro⸗ viſoriſchen Regierung anzeigt. Die Regierung ſtehe für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ein. 1 Das franzöſiſche Depeſchenbureau„Agence Havas beſtätigt, daß die Ruhe ſehr ſchnell wieder hergeſtellt wer⸗ den wird. Nach ihren Meldungen iſt bis jetzt nicht der geringſte Angriff auf das Eigentum verübt worden. Die Banken werden von Seeleuten bewacht. Aus der Provinz treffen keine Nachrichten ein, da die Ver⸗ bindungen abgeſchnitten ſind.— Der ſpaniſche Geſandte hat in Uniform und in Begleitung eines Sekretärs den republikaniſchen Führern im Rathauſe einen Beſuch ab⸗ geſtattet, was darauf hindeutet, daß Spanien ebenſo wie England die neue Republik offiziell anerkannt hat. Die Mitwiſſerſchaft verſchiedener Großmächte bei dieſer Re⸗ dolution iſt überhaupt ein ſehr eigenartiges Kapitel, das in der Weltgeſchichte viele Federn in Bewegung ſetzen wird. Das Schickſal des Königs iſt noch immer ungewiß. Ein Telegramm, das auf Verwandte des Königs zurück⸗ zuführen iſt, beſagt: i — Innsbruck, 6. Oktober. Nach einer im Schloß Mantelberg bei den Verwandten des portugieſiſchen Königshauſes eingetroffenen Depeſche befindet ſich König Manuel und ſeine Mutter in Liſſabon in ſicherem Schutz an Bord eines engliſchen Kriegsſchiffes. Von anderer Seite wird es ſo dargeſtellt, als ſei er Gefangener der Revolutionäre: — Badajoz, 6. Oktober. Es geht das Gerücht, die königliche Familie ſei gefangen an Bord eines Kriegsſchiffes. ö Die königliche Familie hatte, wiederholt dringend ge⸗ warnt, ihr Privatvermögen ſchon vor Monaten im Aus⸗ lande in Sicherheit gebracht. An den Schulden und der Krone mögen ſich die Revolutionäre erfreuen. Die Gegenrevolution in Portugal. Ganz ſo harmlos und einfach, wie die Revolutionäre ſich gedacht batten, verläuft die Revolution in Portugal Die Brillantagraffe. Erzählung von Reinhold Ortmann. EI(Nachdruck verboten.) Jedenfalls wäre ſie nicht mehr imſtande geweſen, gleich auf der Stelle ſeine Hoffnungen durch eine unzweideutig ab⸗ lehnende Antwort zu vernichten. Und weil ſie ſich nicht dar⸗ über klar zu werden vermochte, was ſie ihm ſonſt hätte ſchreiben können, wählte ſie den Ausweg, den Frauen in ſolchen Zweifelsfällen am liebſten einſchlagen, und beſchloß, die heiß erflehte Antwort auf eine gelegenere Stunde oder einen ge⸗ legeneren Tag zu verſchieben. Von dem Mißgeſchick, das ſie auf der Soiree des Bank⸗ direktors mit dem Verluſt ihrer Brillantagraffe betroffen hatte, war in Akos Szakalys Briefe mit keiner Silbe die Rede. Er hatte alſo entweder nichts davon erfahren, oder er war gar nicht mehr dageweſen, als der Vorfall zwiſchen ihr und einigen wenigen Perſonen zur Erörterung gekommen war. Myra war geneigt, dies letzte anzunehmen, denn ſie hatte ihn beim Durchſchreiten der Zimmer nicht mehr geſehen, und er hatte ihr ja auch beim Abſchied erklärt, daß er die Geſellſchaft ſogleich verlaſſen werde. Sie hatte Szakalys Herzenserguß eben in ihrem Schreib⸗ tiſch verſchloſſen, als ihr der Beſuch eines Herrn Waldſchmidt gemeldet wurde. Erſt als ſie auf der Viſitenkarte den Zuſatz: „Kgl. Kriminal⸗Kommiſſarius a. D., Inhaber eines Detektiv⸗ und Auskunftsinſtituts“ las, erinnerte ſie ſich, in welchem Zu⸗ ſammenhange ſie den Namen bereits gehört hatte, und gab mit einem Seufzer des Mißbehagens Auftrag, den Herrn in ihr Empfangszimmer zu führen. Sie fand, als ſie es einige Minuten ſpäter betrat, einen elegant und ſicher auftretenden Mann von durchaus Vertrauen erweckender äußerer Er⸗ ſcheinung. Er berief ſich zu ſeiner Legitimation auf den Bank⸗ direktor Mörner, erklärte, daß er durch dieſen Herrn über den an Frau Ebbinghaus mutmaßlich verübten Diebſtahl unter⸗ richtet worden ſei und erbat ſich einige nähere Informationen. Myra machte ihm kein Hehl daraus, daß ſie für ihre Perſon noch immer nicht an einen Diebſtahl glauben könne. „Wenn hier überhaupt eine Unredlichkeit in Frage kommt,“ ſagte ſie,„ſo handelt es ſich nach meiner Anſicht lediglich um eine Fundunterſchlagung. Es iſt doch denkbar, daß einer der aufwartenden Dienſtboten die Agraffe gefunden und ſie in Un⸗ kenntnis ihres Wertes zu ſich geſteckt hat— wenn ich damit auch um des Himmelswillen keine Verdächtigung ausgeſprochen haben möchte.“ „Es iſt ſelbſtverſtändlich, gnädige Frau, daß wir auch dieſe Möglichkeit im Auge behalten und ihr nachgehen werden. Der Herr Bankdirektor glaubt ſich für die Redlichkeit ſeiner Dienerſchaft verbürgen zu können, und die zur Aushilfe heran⸗ gezogenen Lohndiener ſcheinen nach meinen vorläufigen Er⸗ kundigungen ebenfalls außer Verdacht. Immerhin ſtehe ich ja erſt im Beginn meiner Recherchen und habe noch gar kein eigenes Urteil— abgeſehen davon, daß ich allerdings im Gegenſatz zu der gnädigen Frau feſt an einen mit äußerſter Frechheit und Gewandtheit ausgeführten Diebſtahl glaube, und daß ich es für den wunderbarſten Zufall von der Welt halten würde, wenn nicht in Ihrem Fall wie in dem der Frau Gräfin Rackwitz derſelbe Spitzbube gearbeitet hätte. Ich habe während meiner amtlichen Tätigkeit viele Jahre hindu auch das Reſſort der Taſchendiebſtähle gehabt, und ich verſtehe mich einigermaßen auf die Praktiken dieſer Herren. Sowohl bei Ihrer Agraffe wie bei dem Haarſtern der Gräfin iſt die haltende Nadel nicht an der eigentlichen Lötſtelle, wo ſie dem Inſtrument den größten Widerſtand entgegengeſetzt haben würde, ſondern unterhalb an zwei Stellen durchſchnitten. Das kann mit Hilfe einer geeigneten Zange von geſchickten Händen recht wohl ſo ſchnell und zugleich ſo behutſam ausgeführt werden, daß die Trägerin des Schmucks nichts davon zu be⸗ merken braucht, zumal wenn ihre Aufmerkſamkeit gerade auf irgendwelche andern Dinge gerichtet war. Es könnte zum Beiſpiel in Ihrem Fall geſchehen ſein, während Sie der Muſikaufführung lauſchten oder ſich in beſonders angeregter Unterhaltung befanden.“ Myra ſchüttelte den Kopf. „Das eine iſt ebenſo vollſtändig ausgeſchloſſen wie das andre. Die Agraffe war noch an ihrem Platze, als ich den Muſikſalon verließ, und bis zu dem Augenblick, wo ich von Frau Mörner auf ihren Verluſt aufmerkſam gemacht wurde—“ Sie ſtockte für einen Augenblick, als wäre ihr plötzlich eine 3 oder Vorſtellung gekommen, die ſie verwirrt und verlegen machte. Aber ſie überwand dieſe kleine Befangenheit ſchnell und fuhr dann um ſo entſchiedener fort: „Bis zu dieſem Augenblick hatte ich mich nicht für die Dauer einer Sekunde in einer Situation befunden, die die Ausführung eines derartigen Diebſtahls möglich gemacht hätte.“ „Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen noch mit einer Frage läſtig falle! Der Herr Bankdirektor ſagte mir, daß Sie ſich aus dem Muſikſalon in ein etwas abſeits gelegenes Bibliothek⸗ zimmer begeben hätten, und daß Sie gleich nach dem Ver⸗ laſſen dieſes Raumes auf Ihren Verluſt aufmerkſam geworden wären. Iſt das richtig?“ „Allerdings!“ „Und in dieſem Bibliothekzimmer— waren gnädige Frau da ganz allein?“ Es gab keinen vernünftigen Grund, der Frau Myra hätte beſtimmen müſſen, die Tatſache ihrer Unterhaltung mit Akos Szakaly abzuleugnen. Aber ſie dachte in dieſem Augenblick nur an den beſchämenden Abſchluß jener Unterhaltung. Und ohne ſich über das Törichte ihrer Lüge klar zu werden, einzig einer echt frauenha;!— Eingebung folgend, ſagte ſie faſt ohne Beſinnen: 5 „Ja, ich war ganz allein.“ Cortſetzung folgt.) nicht. Es ſteht feſt, daß die neue Regierung andauernd mit erheblichen Widerſtänden zu kämpfen hat. Nach und nach läßt ſich der Gang der Dinge während der Revolution beſſer überſehen. Die Revolution war für Mittwoch vorbereitet. Zu Beginn der Woche aber erging, da der König beabſichtigte, in Cascges Aufent⸗ halt zu nehmen, an die Kriegsmarine der Befehl, dorthin auszulaufen. Da die Revolutionäre in der Flotte ihre Hauptſtütze hatten, beſchloſſen ſie, um dieſer Stütze nicht beraubt zu werden, ſofort loszuſchlagen. Am Montag um Mitternacht begaben ſich die republikaniſchen Führer, von zahlreichen ihrer Anhänger begleitet, nach der Ka⸗ ſerne des 16. Infanterie⸗Regiments, die ſofort geöffnet wurde. Die Menge ſtrömte in die Kaſerne ein, es wur⸗ den Waffen verteilt. Darauf begaben ſich alle zur Ka⸗ ſerne des erſten Artillerieregiments, das ſich ebenfalls ſofort der revolutionären Bewegung anſchloß. Es wurden die Kanonen herausgebracht und ſofort das republika⸗ niſche Heerlager auf dem hochgelegenen Teile der Stadt aufgeſchlagen, der eine ausgezeichnete ſtrategiſche Poſi⸗ tion bot. Die Artillerie wurde, die Mündungen der Geſchütze gegen die Stadt gerichtet, ſchußbereit aufge⸗ ſtellt. Darauf bezogen auch die der Regierung treu⸗ gebliebenen Truppen ſofort, den Revolutionären gegen⸗ über, drei Kilometer von ihnen entfernt, ſeſte Stellun⸗ gen und richteten ſchwere Geſchütze und Maſchinenge⸗ wehre gegen das Zentrum der Stadt. Inzwiſchen hatte der den Revolutionären ergebene Kreuzer„Adamaſtor“ von der Waſſerfront der Stadt im Tejo Aufſtellung ge⸗ nommen; er lag in Bereitſchaft, auf gegebenen Befehl ſofort das Bombardement zu eröffnen.„Der Kreuzer „Rafael“ fuhr zur ſelben Zeit den Fluß hinab und legte ſich in Front der Matroſenkaſerne, die, da die Marine⸗ truppen ſich für die Revolution erklärt hatten, von einer ſtarken Abteilung Munizipalgarde umzingelt war. Mitten in der Nacht begann das Geſchützfeuer, das die ganze Stadt in ihren Grundfeſten erzittern machte. Ein Re⸗ giment der Munizipalkavallerie wurde zu einer verwege⸗ nen Attacke vorgeſchickt, um im Sturme das Lager der Aufſtändiſchen zu nehmen. Das tapfere Unternehmen mißlang, denn ehe ſie die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, wurden ſie mit furchtbarem Artilleriefeuer von den Höhen überſchüttet und völlig vernichtet; nur drei Mann entkamen. Zwei Tage und zwei Nächte dauerte im ganzen der Kampf. Am Dienstag ſetzte der Kreuzer „Adamaſtor“ mit der Beſchießung des königlichen Palaſtes Neceſſidades ein. Der König Manuel und die Königin⸗ Mutter Amelia wurden gezwungen, nach Cascaes und von dort nach dem Schloß Mafra zu flüchten. In der⸗ ſelben Nacht richteten die Kreuzer„Adamaſtor“ und „Rafael“ ihr mörderiſches Feuer gegen das Zentrum der Stadt, wo die Streikkräfte der Monarchiſten zu⸗ ſammengezogen waren. Schließlich ermatteten die Königs⸗ treuen. Des furchtbaren Gemetzels müde, ergaben ſie ſich den republikaniſchen Kämpfern, während die jubelnden Hochrufe des Volkes auf die Republik die Stadt erfüllten. Unmittelbar darauf erfolgte die Proklamierung der Repu⸗ blik; auf den meiſten öffentlichen Gebäuden ſtiegen die republikaniſchen Flaggen empor. Die proviſoriſche Re⸗ gierung unter dem Vorſitz Teofilo Bragas trat zuſammen und erließ ſofort die Kundmachung von der Aufrichtung der Republik an die fremden Mächte. *** Die neue republikaniſche Regierung ſucht es nach außen ſo darzuſtellen, als ſei alles auf dem beſten Wege zur Ordnung. Zunächſt beglückt man die Welt mit fol⸗ gendem Telegramm: — Liſſabon, 7. Oktober. Die Republik iſt nunmehr im ganzen Lande anerkannt. Liſſabon iſt ruhig. Die Königsfamilie iſt an Bord ihrer Jacht„Amalie“ in das Ausland geflüchtet. Aehnliches verlautet über England: — London, 7. Oktober. Der portugieſiſche Konſul in Liverpool erhielt ein Donnerstag mittag datiertes Telegramm aus Liſſabon, welches erklärt, daß dort alles ruhig ſei. Die Mitteilung, daß der König mit der Familie zum Kloſter Mafra entflohen ſei, beſtätigt ſich nicht. Er flüchtet in den Schutz Englands, desſelben Englands, das mit den Republikanern konſpiriert und von den Plänen auf Beſeitigung des Königs gewußt hat! Man lieſt mit wachſendem Erſtaunen: — London, 7. Oktober. König Manuel, die Kö⸗ nigin Mutter, Infant Alfonſo ſowie das Gefolge be⸗ finden ſich an Bord der Yacht„Amelia“. Sie kamen Donnerstag abend um 11 Uhr 45 Min. in Gibraltar an. Der König und ſeine Mutter fuhren ſofort nach der Landung zum Palais des britiſchen Gouverneurs. Alle ſind wohl und munter. Das Ausſehen der Mann⸗ ſchaft deutet darauf hin, daß ſie in großer Eile zu⸗ ſammengeſtellt worden iſt. Dieſe Meldung wird beſtätigt durch nachſtehende Mel⸗ dung des franzöſiſchen Depeſchenbureaus: — Liſſabon, 6. Oktober.(Meldung der„Agence Havas“.) Wie verlautet, iſt die Jacht„Amelia“ mit der königlichen Familie und dem Herzog von Oporto an Bord ſchon auf dem Wege nach England. Die Regierung hatte alle Maßnahmen getroffen, um das Leben des Königs und der königlichen Familie ſicher zu ſtellen. Die Königin⸗Witwe Maria Pia wird ſich nach Italien begeben. Auch die„drahtloſe Zeit“ iſt vorüber; man kann wieder telegraphieren: —. Madrid, 7. Oktober. Die Drahtlinie nach Liſſa⸗ bon iſt wieder im Betrieb. Die Einſchiffung des Kö⸗ nigs Manuel nach England wird amtlich beſtätigt. Die Republikaner treten, wie aus allen bisherigen Nachrichten zu erſehen iſt, ſehr ſicher auf, dennoch aber wollen die Zweifel an der Feſtigkeit ihrer Herrſchaft nicht verſtummen, und engliſche Blätter rechnen ſogar mit einem bevorſtehenden Bürgerkrieg, wie das nach⸗ ſtehende Telegramm kundgibt: — London, 7. Oktober. Mehrere engliſche Blätter geben der Befürchtung Ausdruck, daß Portugal vor dem Ausbruch eines blutigen Bürgerkrieges ſteht. Von Oporto hört man nur, daß die Republik„im Norden dieſer Stadt“ proklamiert iſt, und es ſcheint, als ob die dortige Bevölkerung und Garniſon keineswegs ganz einverſtanden mit den Ereigniſſen in Liſſabon ſind. Friede in der Metallinduſtrie. + Es hat noch einmal gut gegangen. Dank eifriger Vermittlungsbeſtrebungen der maßgebenden Inſtanzen iſt es am ſpäten Abend des Donnerstags noch zum Frieden zwiſchen den ausſperrungsluſtigen Großinduſtriellen und ihren Arbeitern gekommen. Die Einigungsbedingungen, von deren Annahme die Entſcheidung abhängt, gehen dahin: Die Einſtellungs⸗ löhne auf den Hamburger Werften ſollen bei der Wieder⸗ aufnahme der Arbeit um 2 Pf. erhöht werden, mit der Maßgabe, daß der niedrigſte Einſtellungslohn 40 Pf. pro Stunde beträgt. Außerdem wird eine Lohnerhöhung für alle Arbeiter um 2 Pf. pro Stunde erfolgen. Dasſelbe Zugeſtändnis machen die nicht⸗hamburgiſchen Werften, jedoch mit der Einſchränkung, daß der niedrigſte Ein⸗ ſtellungslohn der örtlichen Vereinbarung vorbehalten bleibe. Als weitere Konzeſſion wird ferner am 1. Ja⸗ nuar 1911 eine Verkürzung der Arbeitszeit zugeſtanden, und zwar a) auf den hamburgiſchen Seeſchiffswerften auf 55 Stunden in der Woche, b) auf den außerhambur⸗ giſchen Seeſchiffswerften, ſoweit ſie der Gruppe der deut⸗ ſchen Seeſchiffswerften angehören, auf 56 Stunden pro Woche. Der Ausgleich in der Arbeitszeitverkürzung er⸗ folgt durch eine Zulage von einem weiteren Pfennig auf den Stundenlohn. Jetzt wird es ſich darum handeln, ob die Delegierten der beteiligten Arbeiterverbände dieſe Abmachungen an⸗ nehmen. Daran beſteht kein Zweifel. Denn die meiſten der Verbände ſind gar nicht an dem Werftarbeiterſtreik, einer ſozialdemokratiſche Mache, beteiligt, und der rote Metall⸗ arbeiterverband mit ſeiner ſchlappen Kaſſe iſt froh, keine glatte Niederlage erlitten zu habben. Politiſche Rundſchau. ), Kaiſer und Zar. Es kann jetzt als ſicher gelten, daß die geplante Zuſammenkunft zwiſchen dem deutſchen Kaiſer und dem Zaren ganz am Schluſſe des Aufent⸗ halts des ruſſiſchen Kaiſers in Deutſchland ſtattfinden und der Ort der Begegnung außerhalb Heſſens liegen wird. In Uebereinſtimmung mit dieſer Information wird gemeldet, daß die Begegnung des Zaren mit dem deutſchen Kaiſer für Ende Oktober oder Anfang November beſtimmt in Potsdam in Ausſicht geſtellt iſt. Die Großherzogin von Heſſen hat ſich beim Tennisſpiel in Bad Nauheim, an dem auch die ruſ⸗ ſiſche Geſellſchaft teilnahm, den Fuß anſcheinend ernſtlich verletzt. Sie hatte ſtarke Schmerzen und wurde im Auto- mobil nach Friedberg zurückgebracht. — Die Plöner Prinzenſchule. Nachdem Prinz Joachim von Preußen ſein Examen abgelegt und die Prinzenſchule verlaſſen hat, hat der Kaiſer die Schließung der Schule veranlaßt. Die Schule hat demnach vierzehn Jahre lang den Prinzen zur Erziehung und zum Auf⸗ enthalt bis zur Ablegung ihres Reifezeugniſſes gedient. * :: Der dritte deutſche Kolonialkongreß iſt am Don⸗ nerstag in Berlin im Reichstage in Anweſenheit einer ſehr illuſtren Verſammlung eröffnet worden. In der erſten Plenarſitzung ſprach der Präſes der Handelskammer Hamburg, Max Schinkel, über„Die Kolonialwirt⸗ ſchaft als Ergänzung unſerer heimiſchen Landwirtſchaft.“ Er meinte im weſentlichen: Die Induſtrie kann nur bis zu einem gewiſſen Grade in ihrer Leiſtungsfähigkeit durch Schutzzölle geſtärkt werden. Sie iſt auf Maſſenproduk⸗ tion, billige Selbſtkoſten und Exvort ihrer Ueberproduk⸗ tion angewieſen und wird hierbei von den, einem freien Wettbewerb gänzlich preisgegebenen Handel unterſtützt. Der Handel hat die nationale Aufgabe, für deutſche Unternehmungen außerhalb Deutſchlands zu ſorgen und Unternehmergewinne hereinzubringen, die zuſammen mit dem Export der Induſtrie unſere Zahlungsbilanz aktiv erhalten. Induſtrie und Handel haben in den deutſchen Kolonien einen wertvollen Rückhalt, denn mit der„offenen Tür“ in fremden Ländern wird es immer ſchlechter in⸗ folge des Vorzugszollverhältniſſes, in das die anderen Kolonialmächte mehr und mehr zu ihren Kolonien treten. — Der frühere Gouverneur Graf Götzen bejahte in einem weiteren Vortrage die Beſiedelungsmöglichkeit für die meiſten deutſchen Kolonien.— In den Sektionen be⸗ ſchäftigte man ſich u. a. mit der Schlafkrankheit, in einer anderen mit der wichtigen Frage des Islam. Von katho⸗ liſcher Seite verlangte Rektor Hubert Hanſen⸗ Wien eine entſchiedene Stellungnahme der Reichsregierung gegen die Islampropaganda. )( Vom badiſchen Narionalliberalismus. Der Führer der badiſchen Nationalliberalen, Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher, hat mit Rückſicht darauf, daß er kein Man⸗ dat mehr beſitzt, ſein Amt als Vorſitzender der national— liberalen Partei Badens niedergelegt. ( Platz für den 53. Genoſſen. Es iſt erklärlich, daß der Sozialdemokratie nach der langen Siegesreihe hei Erſatzwahlen zum Reichstag der Kamm ſchwillt, daß ſie glaubt, jeden freiwerdenden Wahlkreis als ihren Be⸗ ſitz anſehen zu können, ſo z. B. auch Labiau⸗Wehlau, des verſtorbenen Abg. Arendt(konſ.). Dort war 1903 das Stimmenverhältnis folgendes: Es wurden abgegeben für den Konſervativen 7127, für den Sozialdemokraten 5066 und für den Freiſinnigen 2021 Stimmen, ſo daß nur 50 Stimmen fehlten, um den Genoſſen in eine nicht ausſichtsloſe Stichwahl zu bringen. Jetzt rechnen die Sozialdemokraten allen Ernſtes mit der Möglichkeit, daß der neue Zug nach links ihnen ſelbſt den Sieg in dieſem oſtelbiſchen Wahlkreis zuziehen könnte. Sie werden vor⸗ ausſichtlich einen Genoſſen, der in Oſtpreußen Groß⸗ grundbeſitzer iſt, aufſtellen und ſo einen Teil der bäuer⸗ lichen Wähler an ſich ziehen.— Die Kalkulation iſt, wenn der Liberalismus auch bei dieſer Nachwahl trotz Abmachung ſeitens der Parteileitungen ſo viele ſozial⸗ demokratiſche Nachläufer liefert wie in Friedberg⸗Büdin⸗ gen uſw., gar nicht ſchlecht. Verlaß iſt ja vom Geſichts⸗ punkte eines bürgerlichen Kandidaten auf die liberale Ge⸗ folgſchaft längſt nicht mehr, nicht einmal, wenn ein libe⸗ raler Kandidat zur Wahl ſteht. Parlamentariſches. 2 Die Höhe der Beitragsleiſtung zur Unfallverſiche⸗ rung in ländlichen Betrieben wird nicht wie in den übrigen Genoſſenſchaften nach Gefahrenklaſſen, ſondern nach dem Grundſteuerfuß für die Mitglieder feſtgeſetzt. In der Reichsverſicherungskommiſſion wurde an die⸗ ſem allzu ſpröden Maßſtab, der durchaus nicht immer der Gefahrenhöh edes Betriebes entſpricht, in eingehender Weiſe Kritik geübt und ſchließlich ein Antrag von Cen⸗ trumsſeiten angenommen, nach dem die Grundſteuer grundlegend bleibt, jedoch durch Heranziehung des Ver⸗ hältniſſes des Grundſteuerreinertrages zur Grundfläche und der Kulturart eine Anpaſſung an die wirklichen Ver⸗ hältniſſe erzielt werden ſoll. Weiter wurde das dritte Buch,„Seeunfallverſicherung“, zu Ende beraten. Es iſt nunmehr wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß es gelingen wird, die erſte Leſung der geſamten Reichsver⸗ ſicherung bis zum Zuſammentritt des Reichstages am 22. November und die zweite Leſung bis Weihnachten zu beenden. 7 Napieralski mandatsmüde. Der volniſche Reichs⸗ tagsabgeordnete Napieralski wird laut„Kattowitzer Ztg.“ für die kommende Wahl nicht mehr kandidieren. Er hat den Zentralvorſitzenden der radikalpolniſchen Berufsver⸗ einigung Soſinski-Bochum in Vorſchlag gebracht.— Be⸗ ſtätigung bleibt abzuwarten. Koloniales. — Eine Kaffernrevolte in Deutſch⸗Südweſtafrika iſt nach einem Telegramm des dortigen Gouverneurs aus⸗ gebrochen. Darnach revoltierten bei Wilhelmstal(Süd⸗ weſtafrika) am 4. Oktober Transkavkaffern der Bau⸗ firma für den Umbau der Strecke Karibib— Windhuk. Die Revolte iſt ſofort mit Hilfe von Militär unterdrückt worden. 12 Eingeborene ſind getötet und 10 verwundet. Für ausreichenden militäriſchen und polizei⸗ lichen Schutz iſt geſorgt. Der nähere Tatbeſtand iſt noch unbekannt. Eine eingehende Unterſuchung iſt eingeleitet. Kirche und Schule. Gegen die Beſchimpfungen des hl. Vaters durch den Bürgermeiſter von Rom hat auch der Biſchof von Münſter in einem beſonderen Hirtenbrief feierlich Proteſt eingelegt. Er ordnete überdies einen feierlichen Bittgottesdienſt für den hl. Vater am 16. Oktober, dem Diözeſankirchweihfeſt, an. Aus Nah und Fern. — Heddesheim, 7. Okt. Am Sonntag abend um halb 8 Uhr brach in der Scheuer des Georg Keller Wwe. Feuer aus, das in kurzer Zeit die Scheuer und den angebauten Schuppen in Aſche legte. Zum Glück gelang es der energiſchen Tätigkeit der Feuerwehr, das Feuer auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken und die Nachbargebäude, die ſehr gefaͤhrdet waren, zu ſchützen. Der Schaden iſt ein ſehr bedeutender, da ca. 40 Ztr. Tabak und viel ungedroſchenes Getreide vernichtet wurde. Man vermutet Brandſtiftung. — Weinheim, 5. Okt. Aufſehen erregen wird weit über die Stadt hinaus der Ausgang der heutigen Sitzung des Bürgerausſchuſſes. Anläßlich des 25⸗ jährigen Bürger⸗ meiſter⸗Jubiläums hatte der Gemeinderat beim Buͤrgeraus⸗ ſchuß beantragt, die Penſion des Bürgermeiſters von 2400 Mark auf 3600 Mark zu erhöhen. Bürgermeiſter H. Ehret iſt 72 Jahre alt und ſeine Dienſtzeit in 2 Jahren abgelaufen. Angeſichts des hohen Alters des Jubllars muß von einer Wiederwahl abgeſehen werden. Das neue Geſetz über die Gemeindeordnung regelt die Penſtonsverhältniſſe der Bürger⸗ meiſter, iſt jedoch nicht rückwirkend. Der Gemeinderat glaubte nun, aus freien Stücken Herrn Ehret ſeiner Verdienſte um die Entwicklung der Stadt willen, nicht zuletzt ſeine pekunlären Verhältniſſe halber die Penſion zu erhöhen. Die Vorlage be⸗ gründete Herr Hermann Freudenberg ſeitens des Gemeinde⸗ rats in dieſem Sinne. Der Vorſitzende des auf unpolitiſchem Boden ſtehenden Bürgervereins, Herr Kleh, gab kurz von einem Beſchluß jenes Vereins Kenntnis, nachdem ein großer Teil der Mitglieder gegen die Vorlage ſtimmen werde. Da aber nur in der einſtimmigen Annahme eine Ehrung des Jubilars erblickt werden könne, bat er, die Vorlage zurück zu ziehen. Die Sozialdemokraten gaben die Erklarung ab, daß ſie gegen die Vorlage ſtimmen. Der ſtellvertretende Bürgermeiſter Vogler erſuchte um Vermittlungs vor- ſchläge. Die Verſammlung hüllte ſich jedoch in eiſiges Schweigen. Der Gemeinderat beſchloß darum, die Vorlage zurück zu ziehen. Die Gemeinderäte Herm. Freudenberg und Bechtold legten ſofort ihr Amt nieder. Wie ſich die Sache weiter entwickeln wird und was die Verſagung dieſer Ehrung für Konſtquenzen nach ſich ziehen wird, iſt noch nicht abzuſehen. — Weinheim, 6. Okt. Die erſte unliebſame Folge der geſtrigen Bürgerausſchußſitzung, in der die Jubtläumsgabe der Stadt für Bürgermeister Ehret abgelehnt wurde, iſt zu verzeichnen. Herr Privatier Fr. Karl Freudenberg zog in einem Schreiben an den Gemeinderat eine Schenkung surkunde zu rück, die er auf dem Rathaus deponiert hatte und erſt nach ſeinem Tode geöffnet werden ſollte. Herr Freudenberg begründet dieſe Zuruͤckziehung damit, daß die Ablehnung der Penſtons⸗ erhöhung für den Bürgermeiſter und andere Vorkommniſſe im Bürgerausſchuß der letzten Zelt, eine ſachgemäße Ver⸗ waltung der Stadt in Zweifel zögen. — Weinheim, 7. Okt. Bürgermeiſter Ehret lehnt in ſeiner öffentlichen Erklärung jede Veranſtaltung zu ſeinem 25jährigen Bürgermeiſterjubilaum ab. Trotzdem plant die Bürgerſchaft am Vorabend eine Art Demonſtrationsumzug gegen den Beſchluß der Sozialdemokraten und des Bürgerver⸗ eins, infolgedeſſen die Penſions erhöhung abgelehnt wurde.— Die zurückgezogene Freudenberg'ſche Stiftung hatte den Wert von 200 000 Mark. * Sandhofen, 7. Okt. Hier erhäͤͤngte ſich der 18jährige Volksſchüler Fritz Reiter, Sohn des Landwirts Valentin Reiter, in der Scheune. Schlechte Geſundhett und krüppelhafte Körpergeſtalt nebſt anderen mißlichen Verhälniſſen ſcheinen den Knaben in den Tod getrieben zu haben. Bensheim, 7. Okt. Eln größeres Koſſeler Militär- Pädagogium will ſeine Anſtalt nach hier verlegen und beab⸗ ſichtigt zu dieſem Zwecke die hochgelegene Villabeſitzung des Steuerkontrolleurs Weber anzukaufen. In dem Inſtitut werden junge Leute zum Fähnrichs-Examen vorbereitet. — Lindenfels, 7. Okt. Ein jungen Mann aus Gadernheim fuhr mit ſeinem Rade bei Kolmbach aus eigner Unachtſamkelt in ein Fuhrwerk, wobei er derartig ſchwere Verletzungen erlitt, daß der Tod ſofort eintrat. K — A D — lg ig 70 ls 1(Süd⸗ Dau⸗ aal die erdrückt und 10 ulli ſt noch geleitet urch 1 55 tlic chen er, dem — gend un t Put. Aehauten legen I le- aten, u N et. 40 t vnde. td pet Sihung Dirger⸗ gernus, 1 2400 . Ehret gelauffn. „1 Ager ber hie hütger dane ite um kunlären lage be⸗ emtiube⸗ ſlliſchen uz bon itrelende spot. jedoch b aänderite ſofott twice glue gage nihabe ſt zu 90 1 unde ut nuch tgrindit euſtous⸗ uſſe in Vet- 4 fu I e ng hall .— Went b der wirt ˖ ud gl 0* 15 e abe 1 aus nei e, — Darmſtadt, 6. Okt. Vorgeſtern Abend gegen 6 Uhr hat ſich die 43jährige nervenleidende Ehefrau des Poſt⸗ ſchaffners Petri in der Feldbergſtraße mit Petroleum übergoſſen und das ſelbe dann angezündet. Sie erlitt furchtbare Brand⸗ wunden, an deren Folgen ſie hente Nacht im Krankenhauſe geſtorben iſt.— Der Gardiſt Schitz von der 7. Komp. des Inf.⸗Regts. Nr. 115 hat ſich heute Nacht aus der Kaſerne geſtürzt und war ſofort tot. — Mainz, 7. Okt. Einem frechen Spitzbubenſtreich iſt ein hieſiges Schuhwarengeſchäft zum Opfer gefallen. Am Telephon erhielt der Geſchäftsinhaber den Auftrag, in ein hieſiges Haus ein Paar Herrenſtiefel mit Lackſpitzen zu be⸗ ſorgen; gleichzeitig bat der Anrufende, daß man dem Ueber- bringer der Stiefel für etwa 100 Mark Wechſelgeld mitgeben möge, da er nur im Beſitz eines Hundertmarkſcheines ſei. Der Hausburſche des Geſchaftes traf den Beſteller in ſeiner Wohnung an, und als der„Herr“ die Stiefel anprobierte, paßten ſie ganz vortrefflich.„Haben Sie auch das Wechſelgeld mitgebracht?“ frug er darauf den Hausburſchen, und als dieſer bejahte, erſuchte er ihn, das Geld auf den Tiſch zu zählen. Als dies geſchehen war, ſtrich er das Geld ein und ging ins Nebenzimmer, angeblich um den Hundertmarkſchein zu holen. Als der Burſche nahezu eine halbe Stunde gewartet hatte, öffnete er die Tür und fand das Nebenzimmer leer. Der Burſche erfuhr, daß der Unbekannte zwei Zimmer mit zwei Ausgängen erſt am Nachmittage gemietet hatte. Er blieb ſamt dem Geld und den Stiefeln verſchwunden. — Bruchſal, 7. Okt. In der Wirtſchaft„Zur Krone“ zu Büchenau war der 24jährige Sohn des Altbürgermeiſters Haſenfuß an einem Wirtstiſch eingeſchlafen. Als der Wirt den jungen Mann ſpäter wecken wollte, mußte er die er⸗ ſchreckende Wahrnehmung machen, daß derſelbe tot war. Ein Schlaganfall hatte dem Leben des jungen Mannes ein Ende bereitet. — Köln, 7. Oktober. Einem raffinferken Betrugs⸗ manöver iſt eine Kölner Bankfirma zum Opfer gefallen. In dem Bureau der Bank traf mit der Poſt am 30. Sep⸗ ein legitimierter Bote des Werkes bald nach dem Ein⸗ treffen des Briefes in der Bank erſcheinen und das Geld in Empfang nehmen werde. Das Schreiben trug äußerlich genau den Charakter der ſonſtigen Korreſpondenzen des Werkes ſowie die Unterſchrift von zwei Prokuriſten, an deren Echtheit ebenfalls nicht zu zweifeln war. Der Auftrag des induſtriellen Werkes wurde infolgedeſſen von der Bank prompt erledigt und die auf die Wechſel einzu⸗ zahlende Gegenſumme bereitgehalten und einem Manne, der ſich ſpäter als Bote der Firma auswies, ausgehändigt. Am folgenden Tage erhielt das Werk die Beſtätigung des Geſchäftsabſchluſſes und die Mitteilung von der Belaſtung ſeines Kontos um 45000 Mark zugunſten der Bank. Bald darauf erſchien auch jener Bote, der das Geld erhoben hatte, beim Direktor des Werkes und bat, die ihm Tags zuvor von einem anderen, ihm unbekannten Herrn übertragene Stelle als Vertrauensperſon in dem Werke antreten zu dürfen. Als der Bote von der Polizei verhört wurde, ſtellte ſich heraus, daß er ebenfalls das Opfer der Betrüger geworden war. Er hatte ſich auf eine Zeitungsanzeige hin, in der eine durchaus zuver⸗ läſſige Perſon für eine Vertrauensſtellung geſucht wor⸗ den war, gemeldet und war von den Schwindlern für das Werk engagiert worden. Zuvor ſollte er eine Probe leiſten. Es wurde ihm der Auftrag gegeben, den ihm übergebenen Brief zu der Bank zu bringen und die 45 000 Mark zu holen. Von den Tätern, die ihren Plan zweifel⸗ los ſeit längerer Zeit vorbereitet haben, fehlt jede Spur. — Eſſen, 7. Oktober. Auf der Zeche„Friedrich“ und „Erneſtine“ fand eine Exploſion ſchlagender Wetter ſtatt. Zwei Grubenarbeiter wurden als Leichen geborgen, auch der dritte Verſchüttete, deſſen Leiche noch nicht gefunden wurde, iſt tot. Bei den Rettungsarbeiten wurde ein Bergmann verſchüttet und getötet. Die Kataſtrophe hat alſo Vier Opfer gefordert. i — Frankfurt a. M., 7. Oktober. In ſeiner Woh⸗ nung in der Eckenheimer Landſtraße in Frankfurt a. M. fand man den Kaufmann und Bezirksvorſtand Louis Font⸗ heim und ſein Dienſtmädchen Brand erſchoſſen vor. Man mimmt an, daß das Dienſtmädchen, das ſchon verſchiedene Malte im Irrenhauſe war, den Dienſtherrn und dann ſich alt in Milwaukee ſtarb, wanderte von Worms im Jahre 1851 mit einem Segelſchiff von Rotterdam nach der Neuen Welt aus, landete nach 66tägiger ſehr ſtürmiſcher Fahrt an der Mündung des Miſſiſſippi in St. Orleans, befuhr mehrere Jahre als Schiffsknecht die dortigen Ströme, erſparte ſich durch großen Fleiß ein ſchönes Vermögen, das er dreimal durch falſche Spekulation ver⸗ lor. Schließlich gründete er eine Weinwirtſchaft, eine Weinhandlung und ſpekulierte mit Liegenſchaften ſo glück⸗ lich, daß er nun ſeinen Erben mehrere Millionen hinterläßt. In St. Louis ſtarb Philipp Wolf, 69 Jahre alt, aus Heſſen. Auch er war in Amerika zum Millionär geworden und galt als einer der reichſten Leute im ganzen Staate Illinois. — Aus dem Großherzogtum, 7. Oktober. Die Dampfdreſchmaſchine, die bereits eine lange Reihe von Jahren dem Landwirte gute Dienſte geleiſtet hat, wird allmählich immer mehr verdrängt durch die mit Elektrizitſät betriebene Maſchine. Die Elektri⸗ zität, die jetzt infolge der Ueberlandzentralen mehr und mehr auch auf dem platten Lande verbreitet iſt, liefert den Landwirten eine ſo billige und bequeme Kraft, daß die Rentabilität eines Dreſchmotors außer aller Frage iſt. Auf den meiſten Großgrundbetrieben hat man ſchon ſorche Motore aufgeſtellt. Da kann man dreſchen nach Bedarf und wie es die Witterung erlaubt. Da braucht man nicht zu warten auf die Dreſchmaſchine, wo man eben dreſchen muß, wenn man ſie haben kann. Da hat man nichts zu ſchaffen mit der gefährlichen Feurung uſw. Der Anſchaffungspreis für dieſe praktiſchen Ma⸗ ſchinen iſt ſo niedrig, daß der Kauf einer ſolchen einem Großgrundbeſitzer nicht ſchwerfällt. Zum Dreſchen auf dem Felde hat man ebenfalls größere Dreſcher, die an jede Leitung mitten im Felde angeſchloſſen werden können. Die kleineren Grundbeſitzer fahren ihr Getreide auf einem Acker zuſammen, helfen ſich gegenſeitig beim Dreſchen und paren auf dieſe Weiſe an Unkoſten Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Biernheim Marktbericht. tember ein Brief eines hieſigen induſtriellen Werkes mit einer Anzahl Wechſel im Geſamtwerte von etwa 45 000 Es wurde gebeten, die Papiere zu diskontieren. Mark ein. Gleichzeitig enthielt das Schreiben die Bemerkung. daß Amerika geſtorden. ——— ſelbſt erſchoſſen hat. — Darmſtadt, 7. ſtigte heſſiſche Aus N ſind in dieſen Tagen in Der eine. Adam Orth. der Oktober. Zwei vom Glück begün⸗ 79 Jahre] wurden — Seckenheim, 5. Okt. war mit 86 Stück Milchſchweinen befahren, von denen 70 Stück zum Preiſe von 10 bis 18 Mark pro Paar verkauft Der geſtrige Schweinemarkt — Carl Wild a. Weinheim Bett Nr.! Bett Nr. 2 gett Nr. 3 Bett Nr. A Bett Nr. 5 Bett Nr. 6 1 schläfrig aus rot weis gestr. Barchent 1 Deckbett 180 em. lang 2 Kissen 80080 em. lang 25 Füllung: Graue Enten- M. federn 1 ½ schläfrig aus uni rot Köperbarchent 1 Deckbett 180 em lang 2 Kissen 80100 em lang 50 Füllung: Graue Enten⸗ federn 1 ½ schläfrig, aus uni rot oder rotrosa gestr. Federköper 1 Deckbett 180 em lang 2 Kissen 80100 em lang Füllung: Halbweisser Rupf, küllkräftige Ware 0⁰⁰ 1 ½ schläfrig, aus uni rot Federköper oder rotgelb gestr. Kettsatin 1 Deckbett 180 em lang 2 Kissen 80100 em lang 50 Füllung: Weisser Rupf,* 1 ½ schläfrig aus uni rot oder rotrosa gestr. 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Bei dem nunmehr herabgeſetzten Preiſe, der ſich nach verſchiedenen Gutachten nicht höher ſtellen dürfte als jede andere Beleuchtung, müſſen wir mit einem Mehrverbrauch rechnen, um das Gaswerk auch entſprechend ſeinem Zweck als gemeinnützige wohltätige Anſtalt bezeichnen zu können. Viernheim, den 4. Oktober 1910. Großherzogliche Bürge rmeiſterei Viernheim. Kühlwein. Rechunngsformulare werden ſchnell und dilligſt angefertigt in der Buch- und Verlagsdruckerei von Wilhelm Bingener, Viernheim. —— Perband der kalhol. Jugendvereinigungen der Diözese Mainz. Mittwoch, den 12. Oktober 1910, von ½11 Ahr ab: Herbst- Konferenz im Konkordiaſaal zu Darmstadt, Waldſtraße. e e Freiwillige Feuerwehr. Morgen Sonntag, den 9. Oktober, nachmittags 3 Uhr findet die Schlußprobe der deſthen Wehr ſtatt, wobei auch die Pflichtmannſchaft zu erſcheinen hat. Vollzähliges, ſauberes Erſcheinen aller Mann⸗ ſchaften, auch die der Muſik hat unbedingt zu erfolgen, da jeder Fehlende zur Anzeige kommt. Beſonders werden die aktiven Kameraden aufgefordert, auch nicht durch Abweſenheit zu glänzen Signal halb 3 Uhr. Ortsgewerbe⸗Verein Viernheim. Die eine Lehrerſtelle der Handwerkerfortbildungsſchule iſt neu zu beſetzen. Anmeldungen ſind bis 15. ds. Mis. bei dem Vorſitzenden der Schule, Herrn Lehrer Schroder 1 Der Vorſtand. Das Kommando. 1 2 ͤ ²˙