I fle Haft zu Mann- da jeher alben Ahelt 10 o. . wbt 0. fuld 10. Viernheimer Viernheimer Zeitung. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag mit den Beilagen: „Sonntagsblatt“ u.„Sonntagsfeier“. Bezugspreis: Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim. Berhreitelſte und geleſenle Zeitung am ſieſigen Platze, daher beſtes und che. 20. Firfungsbollſles Inſerfions-Drgan. Gegründet 1884. 30 Pfg. monatlich einſchließlich Trägerlohn durch die Poſt Ml. 1.14 vierteljährlich. Anzeigenpreis: 12 Pfennig die einſpaltige Petit⸗Zeile Lokal⸗Anzeigen 10 Pfennig. Reklamen: 30 Pfg. die 3⸗ſpaltige Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Druck und Verlag von Wilhelm Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Bei event. gerichtlicher Beitreibung oder im Falle eines Konkurſes kommt jeder Rabatt in Wegfall. Nr. 115. Revolution und Religionshaß. O Wahrlich, ſie wohnen eng beieinander, der Haß gegen die Religion, der Haß gegen die beſtehende Ord- nung, und unwillkürlich denkt man an Fr. W. Webers Worte von den Kreuzzerbrechern, die auch die Königs⸗ kronen nicht ſchonen. Die Revolution in Portugal nimmt ihren Fortgang. Der revolutionäre Mob, der ſich ſelbſt nach den in dieſem Punkte doch gewiß einwandsfreien Mitteilungen liberaler Preſſevertreter während der Schießereien„mutig“ in Kellern verſteckte, hat ſeine Heldenſeele plötzlich ent— deckt und zieht jetzt mit grimmiger Begeiſterung in den Krieg gegen— wehrloſe Mönche und Nonnen in den Klöſtern. Religion iſt nicht mehr„Privatſache“, der Kampf gegen die Religion und alles, was mit ihr zu⸗ ſammenhängt, iſt Herzensſache jedes echten portugieſiſchen Revolutionärs aus allen Geſellſchaftsſchichten. Wo man nur ein Kloſter findet, da tobt auch ſchon der Sturm: denn dabei haben die„mutigen Barrikadenkämpfer“ aus den ſchützenden Kellern ja nicht viel mehr zu riskieren als ihre„Kollegen“ in Moabit. Was man da in zahl⸗ reichen Depeſchen lieſt, bietet ein abſchreckendes Bild furchtbarſter moraliſchen Verwüſtung: — Liſſabon, 10. Oktober. In der Nacht zum Freitag ſind Bewaffnete in das Frauenkloſter Trenas gedrungen. Die 150 Schweſtern verſuchten Widerſtand zu leiſten. In dem Tumult wurden 12 Nonnen leicht verwundet, ſie wurden nach dem Militärkrankenhaus gebracht, die übrigen Nonnen wurden auf Wagen weg⸗ geführt; man weiß nicht wohin. Das Kloſter iſt von Militär beſetzt worden. Hier ſind noch mehrere Nach⸗ richten über Angriffe auf Ordensniederlaſſungen einge⸗ laufen. Da man befürchtet, daß ſich dieſe Angriffe verallgemeinern werden, ſind Sicherheitsmaßregeln an⸗ geordnet worden. In zahlreichen Häuſern von An⸗ hängern des alten Regimes ſind Hausſuchungen vorge⸗ nommen worden. Ein Zwiſchenfall ereignete ſich nicht. Die Perſonen waren abweſend, das Eigentum wurde angeblich reſpektiert. „Die liberale Skandalpreſſe der Kulturländer ſchämt fich dieſer empörenden Skandale denn doch ein wenig. Daher ſucht man den Anſchein zu erwecken, als hätten die Mönche die Truppen angegriffen!!! Als ob das ein nur halbwegs vernünftiger Menſch glauben könnte! Aber wie ſoll man die liberalen Schandtaten ſonſt vertuſchen? Eingeſtehen, daß empörende Vorgänge zu verzeichnen ſind, muß man nämlich. Daher gibt ein beſonders gehäſſiges liberales Skandalblatt in Berlin einer bezüglichen Mit⸗ teilung folgende Form: — Liſſabon, 10. Oktober. Die Gefechte zwiſchen Jeſuiten und Republikanern dauern an, obwohl die Re⸗ gierung Blutvergießen vermeiden möchte. Sie muß Dienstag, den II. Oktober 1910. den Jeſuitenmönchen, die die Truppen mit Revolvern und Bomben angriffen, energiſch zu Leibe gehen. Das Kloſter von d'Eſtrelle, von dem aus, wie berichtet, die Jeſuiten Bomben geworfen hatten, wurde nach einem mehrſtündigen Gefecht eingenommen. Die Brüder ent⸗ kamen indeſſen durch einen unterirdiſchen Gang, der mit anderen Klöſtern in Verbindung ſteht. Dort ſetzten ſie den Widerſtand fort. Vom Kloſter Merces aus warfen Jeſuiten mehrere Dynamitbomben auf Trup⸗ pen, die vorüberzogen, und riefen dadurch in der gan⸗ zen Stadt Erregung und Schrecken hervor. Heute wur⸗ den etwa 50 Jeſuiten gefangen genommen, die unter verſchiedenen Verkleidungen herumzogen. Sie wurden in einem Zuge gefeſſelt durch die Straßen geführt. Zweihundert Nonnen, die ſich gleichfalls der neuen Staatsgewalt widerſetzt hatten, wurden gefangen ge⸗ nommen und auf ein Kriegsſchiff gebracht. Trotz der fortgeſetzten ſchmutzigen Verdächtigungen der Jeſuiten gebt doch auch aus dieſer Meldung die Hägliche Rolle hervor, die die„tapfere“ Soldateska gegen⸗ über den wenigen armen wehrloſen Mönchen, die zu ihrer Verteidigung ſchließlich offenbar Abwehrmittel er⸗ griffen haben, geſpielt hat. Was man mit den Orden beabſichtigt, verrät im einzelnen eine Meldung aus einer der neuen Regierung naheſtehende Quelle: „Die geiſtlichen Orden aller Art werden gezwungen werden, ſich aufzulöſen. Eine große Anzahl ihrer Mit⸗ glieder iſt übrigens arrettiert worden, teils wegen ge⸗ meiner Verbrechen, teils weil ſie im Beſitz von Waffen und ganzer Munitionsarſenale gefunden wurden, teils 26. Jahrgang. ͤ ˙ ARA—————————————————— ů weil man ſie der Rache durch die empörten Volksmaſſen entziehen will. Uebrigens will die Regierung nicht, daß den Ordensbrüdern und ⸗ſchweſtern ein Haar gekrümmt werde. Man will ſogar den bewaffneten Widerſtand der Ordensmitglieder vergeſſen, diejenigen Ordensangehöri⸗ gen, welche die portugieſiſche Nationalität beſitzen, werden auf ihren Antrag in ihren Heimatsort befördert; die fremden Mönche und Nonnen ſollen in einigen Tagen aus⸗ gewieſen werden. Die Vertreter der beteiligten Staaten werden von dieſer Maßregel vorher verſtändigt. Die Güter der Jeſuiten werden kurzerhand konfisziert. Ueber die Güter der anderen Kongregationen wird zunächſt das Inventariſierungsverfahren eröffnet. Der Juſtizminiſter behält ſich vor, den Urſprung dieſer Kloſtervermögen zu prüfen, und wird ſpäter der Regierung und dem Par⸗ lament geeignete Maßregeln zur Liquidation dieſer Ver⸗ mögensmaſſen vorſchlagen.“ Man will alſo„ganze“ Arbeit machen. Das alles ge⸗ ſchieht im Namen der„Freiheit“! Politiſche Rundſchau. L Berlin, 10. Oktober. — Der ruſſiſche Zar fuhr am Sonntag mit ſeinen Töchtern nach Homburg v. d. Höhe zur ruſſiſchen Kirche, wo ſie von der Kronprinzeſſin von Griechenland und ihrem äälteſten Sohne, die von Schloß Friedrichshof ge⸗ kommen waren, empfangen wurden. — Der Reichskanzler traf von Hohenfinow am Montag wieder in Berlin ein. — Der deutſche Staatsſekretär v. Kiderlen⸗ Wächter iſt am Sonntag abend in Wien aus Sinaja eingetroffen und am Bahnhofe von dem deutſchen Bot⸗ ſchafter empfangen worden. Er wurde am Montag in beſonderer Audienz von Kaiſer Franz Joſef empfangen. * : Prälat Dr. Daller, der langjährige Vorſitzende der bayeriſchen Centrumsfraktion, Rektor am Prieſter⸗ lyzeum in Freiſing, iſt von einem längeren Erholungs⸗ aufenthalt aus Bozen in ſehr unbefriedigendem Geſund⸗ heitszuſtand zurückgekehrt. Der 76 Jahre alte Parla⸗ mentarier, unter deſſen Führung die frühere ſogenannte bayeriſche Patriotenpartei, das ſpätere Centrum, ſich zu ſeiner gegenwärtigen bedeutenden Stellung entwickelte, leidet an Arterienverkalkung. Sein Zuſtand iſt beſorgniserregend, doch nicht direkt lebensgefährlich. 2! Ruſſiſche Grenzüberſchreitungen und kein Ende! ſo ruft entrüſtet ſchon die ſonſt ſo ruſſenbegeiſterte„Deut⸗ ſche Tageszeitung“. Die wotka⸗freudigen ruſſiſchen Gren⸗ zer werden allmählich eine Plage für unſere wie auch die öſterreichiſche Grenzbevölkerung. Nachdem noch vor kurzem wieder allerlei empörende Verhaftungen erfolgt waren. meldet man jetzt wieder einen neuen Fall, in dem Die Brillantagraffe. Erzählung von Reinhold Ortmann. 101(Nachdruck verboten.) Und in demſelben Atem noch, wie um damit alle weiteren unbequemen Fragen abzuſchneiden, fügte ſie hinzu: „Aber es iſt vollkommen überflüſſig, mein Herr, mich einem Verhör zu unterwerfen; denn ich habe Ihnen alles mit⸗ geteilt, was ich zu ſagen weiß, und ich vermöchte Ihnen außerdem nichts, aber auch rein gar nichts anzugeben, was Sie auf die Fährte des ſo beharrlich vermuteten Diebes führen kann. Käme es allein auf mich an, ſo würde ich die Sache überhaupt am liebſten auf ſich beruhen laſſen und es dem Zufall anheim geben, ob ich meinen Schmuck wiederſehen ſoll oder nicht.“ Der ehemalige Kriminalkommiſſar, der für ſeinen dank⸗ baren Auftrag fürchten mochte, hielt es für angezeigt, die letzten Worte der erſichtlich etwas nervös gewordenen jungen Frau zu überhören und gleichzeitig ſeinen anſcheinend unwill⸗ kommenen Beſuch tunlichſt abzukürzen. Er erbat ſich alſo nur noch eine nähere Beſchreibung des verſchwundenen Schmuck⸗ ſtücks und zögerte, nachdem er ſie erhalten, nicht mehr, ſich zu empfehlen. Nach dieſer Unterhaltung war Frau Myra erfſt recht nicht mehr in der Stimmung, Akos Szakalys glühenden Brief zu be⸗ antworten, und ſie verbrachte einen ihrer übelſten Tage. War ſie doch in der fatalen Gemütsverfaſſung eines Menſchen, der mit Ungeduld auf etwas wartet, daß er ſich ſehnlich wünſcht und deſſen Eintritt er doch aus eigener Macht nicht zu be⸗ ſchleunigen oder herbeizuführen vermag. Und ob ſie ſich auch ſträubte, es ihrem eigenen Herzen zuzugeſtehen, dieſes Etwas war in Wahrheit nichts andres als der Beſuch des Dr. Hain⸗ roth, auf den ſie ſchon ſeit dem frühen Morgen im ſtillen ge⸗ hofft hatte, und der nun doch ausblieb. Der Doktor hätte nach ihrem Dafürhalten nicht nur ein Recht, ſondern geradezu die Pflicht gehabt, ſich heute nach ihrem Befinden zu er⸗ kundigen, ſowohl in ſeiner Eigenſchaft als ihr Arzt, den ſie ſchon wiederholt wegen unbedeutender nervöſer Beſchwerden konſultiert hatte, wie vor allem als ihr Kavalier vom geſtrigen Abend und als ein Zeuge des unangenehmen Vorkommniſſes in ſeines Oheims Hauſe. Und es gab zu alledem noch etwas andres, das ſie nach ihrer Meinung berechtigt hätte, gerade heute ſeinen Beſuch zu erwarten. Ihre Unterhaltung während der geſtrigen Abend— tafel war keines von den gewöhnlichen, nichtsſagenden Tiſch⸗ geſprächen geweſen, mit denen man ſonſt in der Geſellſchaft die Zeit zu töten pflegt. Akos Szakalys eiferſüchtiger Argwohn hatte ſo ziemlich das Rechte getroffen, als er in dem Benehmen des Arztes den Wunſch zu erkennen geglaubt, Frau Myra zu gefallen. Nur daß es durchaus kein Hofmachen im landläufigen Sinne des Wortes geweſen war. Für einen ſogenannten Flirt machte ſeine ernſte Natur den Dr. Hainroth ſehr wenig geeignet. Er war weder ein glänzender Plauderer, noch ein liebenswürdiger Charmeur. Seine perſönlichen Vorzüge beſtanden vielleicht einzig in ſeiner rückhaltloſen Aufrichtigkeit, in der Schlichtheit ſeines Weſens und in dem mitleidsvollen Verſtändnis, das er für alle Beſonderheiten und Schwächen ſeiner Nebenmenſchen hatte. Unter den Männern, die Frau Myra ſeit ihrer Ueber⸗ ſiedlung nach Berlin entgegengetreten waren, war er ſicherlich weder der impoſanteſte noch der beſtechendſte. Und wenn ſie ihm trotzdem während des geſtrigen Abends ziemlich unzwei⸗ deutig zu verſtehen gegeben hatte, daß keines andern Mannes Geſellſchaft ihr ſoviel Freude bereite als die ſeinige, ſo konnten es einzig ſeine Ehrlichkeit und ſeine Herzensgüte geweſen ſein, die ihm zu ſolchem Erfolge verholfen hatten. Aber eine Frau, die mit der Offenbarung ihrer Empfindungen bis an die Grenze des Zuläſſigen gegangen iſt, kann nicht tiefer gekränkt, in ihrem weiblichen Stolz nicht tödlicher verwundet werden als durch ein Nichtverſtehen oder ein Nichtbeachten ihres er⸗ mutigenden Entgegenkommens. Und das Benehmen des Doktors— ſeine unbegreifliche Zurückhaltung bei ihrem geſtrigen Aufbruch, wie ſein heutiges Ausbleiben— ließen kaum eine andere Deutung zu als die, daß er ſeinen Beziehungen zu der jungen Witwe einen intimeren Charakter nicht zu geben wünſche. Die Tiefe des Schmerzes erſt, den ſie darüber empfand, machte ihr offenbar, welche Rolle die nun zerſtörten Hoffnungen in ihrem Leben bereits geſpielt hatten, und die ſchöne, viel⸗ beneidete junge Frau fühlte ſich heute ſo unglücklich, wie kaum je in ihrem Leben. Am Nachmittag des folgenden Tages, als ſie es längſt aufgegeben hatte, ihn zu erwarten, ließ Dr. Hainroth ſich dennoch bei ihr melden. Myras Herz klopfte raſcher, und ihre Wangen brannten wie die eines ſchämigen jungen Mädchens, als ſie das Zimmer betrat, in dem er ihrer harrte. Aber ein einziger Blick auf ſein Geſicht belehrte ſie, daß ſie keine Veranlaſſung habe, ſich ſeines Beſuches zu erfreuen. Denn er ſah noch ernſter aus als gewöhnlich, und die Ver⸗ beugung, mit der er ſie begrüßte, war ſo ſteif, wie wenn er damit von vornherein etwas wie eine unſichtbare Schranke zwiſchen ſich und ihr aufrichten wolle. Er erkundigte ſich nach ihrem Befinden; aber er tat es ausdrücklich im Auftrage ſeines Oheims, der zu ſeinem Be⸗ dauern durch eine Ueberlaſt von Geſchäften bisher verhindert worden ſei, der gnädigen Frau ſeine Aufwartung zu machen. Dann, nachdem er ſich— ihrer Einladung folgend— in einiger Entfernung von ihr niedergelaſſen, gab es ein pein⸗ liches, ſekundenlanges Schweigen, ehe er zögernd und mit einer Unſicherheit, die ſie bisher niemals an ihm wahrgenommen hatte, ſagte: „Ich komme ſoeben aus dem Detektivbureau, das mit den Nachforſchungen über den Verbleib Ihrer Brillantagraffe be⸗ traut worden iſt. Und ich habe es übernommen, Ihnen von dem bisherigen, leider noch ſehr unbefriedigenden Ergebnis der Recherchen Kenntnis zu geben.“ Cortſetzung folgt.) nich ruſſiſche Grenzer geradezu unerhört venommen haven: „Ueber grobe Ausſchreitungen ruſſiſcher Grenz⸗ ſoldaten wird der„Kattowitzer Zeitung“ von der ſchle⸗ ſiſch⸗galiziſchen Grenze gemeldet: drei bewaffnete Grenz⸗ poſten kamen über die Grenze in den Grenzort Brody und beſuchten ein Lokal, in dem nur die Schank⸗ wirtin undein Dienſtmädchen anweſend waren. Sie bedrohten erſtere mit dem Tode, wenn ſie ihnen nicht ihr geſamtes Geld herausgebe. Dem Dienſtmädchen gelang es, die Gewehre der Gäſte an ſich zu nehmen und die Polizei zu rufen. Es entſtand ein furchtbarer Kampf auf beiden Seiten, bis ſchließlich die Ruſſen überwältigt und verhaftet wurden.“ Der Ruf, wann das endlich aufhören werde, iſt leicht zu beantworten: Sobald Deutſchland auch den Ruſſen gegenüber dieſelbe Tonart anſchlägt, mit der es z. in viel harmloſeren Dingen in Venezuela dazwiſchen fuhr. Das wird freilich nie geſchehen! 6 Elektriſierung der Staatsbahn. Vorausſichtlich ſchon 2 5 1. Januar ab wird auf der Strecke Bitter⸗ feld⸗Deſſau elektriſcher 5 etrieb ſowohl bei den Schnell⸗ und Perſonenzügen, als auch bei den ter rde, eingeführt werden.— Hoffentlich folgen bald recht viele andere Strecken. 0 Der Bund deutſcher Frauenvereine, der in den letzten Tagen in Heidelberg tagte, beſchäftigte ſich mit dem Kellnerinnenelend und beſchloß dann eine Reſolu⸗ tion, in der es u. a. heißt: Wo immer die Mitarbeit der Frau in der Gemeinde ſich durchgeſetzt hat, iſt ſie ein wertvoller Faktor der Selbſtverwaltung ge⸗ worden. Daher iſt die Aenderung von Landesgeſetzen und Ortsſtatuten überall da anzuregen, wo dieſe die Mitwirkung der Frauen in der Gemeindeverwaltung einſt⸗ weilen noch ausſchließen. 1! Kein Dernburg. Die Bewohner des von der Parteileitung für den Exſtaatsſekretär Dernburg in Aus⸗ ſicht genommenen Wahlkreiſes Huſum haben ſich eines anderen beſonnen: An Stelle des bisherigen Reichstags⸗ abgeordneten Dr. Leonhart ſtellten am Sonntag die Frei⸗ ſinnigen im Wahlkreiſe Huſum⸗Tondern einſtimmig das Hamburger Bürgerſchaftsmitglied Rechtsanwalt Dr. Blunck als Reichstagskandidaten auf.— Was mag die Parteileitung dazu ſagen? 0 Die Polizei in Moabit beſchäftigte am Sonntag zahlreiche ſozialdemokratiſche Volksverſammlungen in allen Teilen der Stadt Berlin. Nach allgemeinen heftigen Reden wurde eine im grimmigſten Roſa⸗Stile gehaltene Reſolution angenommen, worin es u. a. heißt:„Die Ver⸗ ſammelten proteſtieren mit Entrüſtung gegen ein Syſtem, das, unfähig, die Ordnung mit vernünftigen Mitteln auf⸗ recht zu erhalten, die Bewohnerf chaft eines ganzen Stadt⸗ viertels während mehrerer Tage der Schreckensherrſchaft des Polizeiſäbels, des Brownings und des Gummiknüp⸗ pels der Geheimen unterſtellt. Sie proteſtieren dagegen, daß die Polizei die gewalttätigen Triebe der ſogenann⸗ ten Arbeitswilligen durch auffällige Maßnahmen er⸗ mutigt und ſo die Veranlaſſung zu Zuſammenf ſtößen und Polizeiattacken geſchaffen hat.... Die Verſammelten brandmarken die feige, volksverräteriſche Haltung der ſo⸗ genannten unparteiiſchen Blätter, vor allem aber der linksliberalen Preſſe, zu dem unerhörten polizeilichen Vorgehen und fordern auf, dieſe Hlätter aus den Wohnun⸗ gen der Arbeiter und kleinen Leute zu entfernen. Sie proteſtieren gegen die verlogenen Darſtellungen der bürgerlichen Preſſe, gegen die freche Lüge vom ſozial⸗ demokratiſchen Aufruhr, die Stimmung machen ſoll für eine neue Zuchthausvorlage und ein neues Ausnahmege⸗ ſetz gegen die Arbeiterklaſſe, um die ſpärlichen Rechte der Arbeiterf ſchaft und der Staatsbürger zu nichte zu machen.“ Der Tag verlief für die Polizei überaus aufgeregt. Mit Hilfe eines der langohrigen Schmoks der liberalen Sen⸗ ſationspreſſe von der Qualität des Urhebers des Wiener Bebel⸗Interviewers in Magdeburg, die ſich unerkannt hinter ſprechende Gruppen ſtellen und das Erlauſchte in die Welt telegraphieren, hatten die Gen olſen die Nachricht in die Welt geſebt, es ſeien große Demonſtrationen ge⸗ plant. Die Polizei traf gewaltigſte Vorbereitungen, aber es paſſierte nichts. Parlamentariſches. 7 Die Witwen⸗ und Waiſenverſicherung hat bei der Beratung in der Reichstagskommiſſion der Reichsverſiche⸗ rungsordnung zu lebhaften Ausſprachen über die Lei⸗ ſtungen und die Laſten geführt. Der Freiſinn, der längſt alle Verantwortung abgeſchoben hat, legt ſich auf über⸗ triebene Forderungen und behauptet, der Geſetzentwurf bringe den Witwen weniger als die Armenpflege; dazu be⸗ merkt der Staatsſekretär, daß allerdings die vorgeſehenen Bezüge der Witwen und Waiſen nicht hoch ſeien, aber der Entwurf bringe ihnen im Durchſchnitt doch mehr, als die Armenpflege bisher leiſte. In Ausnahmefällen werde die Armenpflege in der Lage und bereit ſein, weitere Unter⸗ ſtützung den Bedürftigen zu gewähren. Gegenüber den wiederholten Klagen der Unternehmer wegen der Be⸗ taſtung verwerſt ein Centrumsabgeordneter daruf, daß durch Abtrehnung der vorgeſehenen Hälftelung der Bei⸗ träge bei der Krankenverſicherung für die Unternehmer 56 Millionen Mark geſpart worden ſeien. Die bisherigen Beſchlüſſe und die von ſeiner Seite geſtellten Anträge brächten nicht entfernt eine Belaſtung in Höhe der ge⸗ nannten Summe. Gegenüber 1 75 Angriffen der Ge⸗ noſſen betonte die Regierung: Die jetzige Vorlage bringe dem Reiche eine Mehrausgabe 5 27 Millionen Mark, der Geſamtheit eine ſolche von 126 Millionen Mark. Kein Land der Welt habe eine ſolche bis in die Einzelheiten durchgeführte e Die Leiſtungen der⸗ ſelben hätten bis 1907 den Betrag von 8 Milliarden Mark überſchritten. Die in Frage kommenden 56 Millionen Mark ſtänden nicht zur Verfügung. i Koloniales. Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft für Südwefefrite hatte am Samstag ihre Jahres⸗Generalverſammlung. Da die Papiere dieſer Geſellſchaft auf das letzte Expoſe des Vorſtandes über trübe Zukunftsausſichten von ihrer ſtolzen Höhe bedenklich herabgerutſcht ſind, haben unzählige Aktienbeſitzer, die ſich faſt ausſchließlich aus den kolonial⸗ begeiſterten Kreiſen rekrutierten, ſchwere Verluſte erlitten, über die man natürlich ſehr entrüſtet iſt. Die Schuld an dieſen Verluſten ſchiebt man jetzt— der Verwaltung in die Schuhe, die ſolche trübe Nachrichten verbreitet habe. Staatsanwalt Müller rühmte die glänzende finanzielle Lage der Geſellſchaft. Getrübt aber werde das Bild durch die Ausſichten, welche die Verwaltung eröffnet habe; und dabei ſeien ſeinerzeit ohne Widerſpruch der Geſell⸗ ſchaft Zahlen bis tauſend Millionen und mehr als Wert . für das Sperrgebiet angegeben worden. Der Widerſpruch zwiſchen dem damaligen Optimismus und dem jetzigen nn ſei einfach unverſtändlich.(Sehr richtig!) Die Verwaltung verteidigte ihre warnende Aufklärung mit ihrer Pflicht als Verwaltung. Hätte die Verwaltung zu den zirkulierenden Gerüchten über den Wert des Unter⸗ nehmens im Sperrgebiet nicht Stellung genommen, dann wäre der Kurs der Anteile ins Ungemeſſene geſtiegen. Die Geſellſchaft habe ihre Auslaſſungen nach ihren letzten Erfahrungen getan, und dieſe Erfahrungen ſeien nicht günſtig geweſen. Noch bedenklicher waren die Mittei⸗ lungen, die der frühere Gouverneur von Bennigſen machte. Danach ſcheint er die Anſicht zu haben, daß es mit der Diamantenherrlichkeit überhaupt recht bedenklich beſtellt iſt. Ein merkwürdiger Zufall habe es gewollt, daß„ge⸗ rade die beſten Diamantenvorkommen gleich gefunden wur⸗ den“. Er iſt danach der Anſicht, daß beſſere Funde nicht mehr zu erwarten ſind. — Die„Windhuker Nachrichten“ in Windhuk(Deutſch⸗ Südweſtafrika) gehen am 1. Januar des nächſten Jahres in den Beſitz des Deutſch-Südweſtafrikaniſchen Farmer⸗ bundes über. Man wird das Blatt alſo in erſter Linie als Vertretung der Farmerintereſſen anzuſehen haben. Europäiſches Ausland. Belgien. * Die Hochzeit der Prinzeſſin Klementine von Belgien mit dem Prinzen Viktor Napoleon Bonaparte iſt jetzt feſtgelegt. Im Brüſſeler Rathaus iſt durch Anſchlag ver⸗ kündet worden, daß die Hochzeit am 18. November auf Schloß Moncalieri in Italien ſtattfindet. Frankreich. * Es iſt wahrlich kein erbauliches Bild, das man aus den täglichen Depeſchen aus Frankreich gewinnt. Das Land iſt mit ſeiner Politik mehr und mehr dem ekhi⸗ ſchen und moraliſchen Gleichgewicht geraten. So haben jetzt die Werkſtättenarbeiter der Nordbahn die Arbeit niedergelegt. Der nationale Kongreß des franzöſiſchen Arbeiterverbandes zu Toulouſe ſchloß unter großem Lärm mit einem Siege des Radikalismus ſeine Beratungen. Es wurde ein Antrag der ſchärfſten Militärfeinde zum Be⸗ ſchluß erhoben, wonach unter den Rekruten eine lebhafte Agitation zu entfalten iſt, um ſie von vornherein zu Feinden des Militarismus zu erziehen. Zu dieſem Zwecke ſollen eigene Kaſſen gegründet und beſon⸗ dere Liſten geführt werden. Im allgemeinen iſt das be⸗ reits jetzt gründlich geſchehen: Aus der weſtfranzöſiſchen Hafenſtadt Breſt wird gemeldet, daß auf dem Panzerſchiffe „Edgar Quinet“, 14000 Tonnen Waſſerverdrängung, eine ſchwere„Sabotage“ entdeckt wurde. In einem an das Schlachtſchiff angehängten kleinen Boote fand man nämlich zwiſchen Aſche und Kohlenreſten Teile von Prä⸗ ziſionsapparaten und viele Schrauben des Schiffes, die aus den ſchweren Geſchützen von verbrecheriſcher Hand losgelöſt worden waren. Nun erſt kann man ſich erklären, aus welchem Grunde bei den letzten Scharf⸗ ſchießen des„Edgar Quinet“ ſo ſchlechte Ergebniſſe erzielt wurden. Türkei. * Die Druſenaufſtände in Syrien, mit denen auch wohl die Eben Ausſchreitungen gegen Deutſche im Zuſammen⸗ hang ſtehen, machen, dank der geheimen Unterſtützung der Aufſtändiſchen durch engliſche Agenten, der Türkei er⸗ hebliche Schwierigkeiten. Es ſpielt ſich dort ein regel⸗ rechter Krieg ab. Nach den letzten Meldungen aus dem Hauran hat Samy Paſchas Südkorps die aufſtändiſchen Druſen zurückgeworfen. Ein Teil derſelben ergab ſich mit den Waffen. Die Telegraphenlinie nach Fetewal und Mefale iſt wiederhergeſtellt. Bei Schehba kam es zu einem blutigen Gefecht, bei dem die türkiſchen Truppen vierzig Verwundete hatten. Die Zahl der Toten iſt„ während die Aufſtändiſchen über dreihundert Tote und Verwundete verloren. Unter den Gefallenen find auch mehrere einflußreiche Führer der Druſen.— In Syrien iſt es in der Gegend von Safet zu Unruhen gekommen, bei denen über fünfzig Menſchen im Kampfe mit den Truppen ihren Tod gefunden haben. Griechenland. * Nach einer mehrwöchigen Vertagung trat die am 14. September eröffnete griechiſche N kationalverſammlung wieder zuſammen. Ihre erſte Aufgabe beſteht in der Wahl des Pr räſidiums, von deren Ausfall die Zuſammen⸗ ſetzung des zukünftigen Miniſteriums abhängig gemacht wird. Rußland. * Die Geſchichte der ruſſiſchen Korruption wird die Geſchichte des ruſſiſchen Staates um die Jahrhundertwende ſein. Wir berichteten über die ſenſationelle Verhaf⸗ tung des kaiſerlich ruſſiſchen Stallmeiſters und früheren Generaloberſten Wonljarljarski, der der Teil⸗ nahme an der Teſtamentsfälſchung in der Millionen- erbſchaftsaffäre Oginski beſchuldigt wird. Nun verlautet weiter: Wonljarljarski hatte in der letzten Zeit mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Unter den beſchlagnahmten Papieren fand man ſehr wertvolle Dokumente, die ſich auf die bekannte Waldkonzeſſion am Jalu vor Ausbruch des Japaniſchen Krieges be⸗ ziehen. Bekanntlich partizipierte daran außer Beſobraſow und Abaſa auch Wonljarljarski. Dieſer beſaß ſogar einen Kontrakt mit der ruſſiſchen Regierung zur Goldgewinnung auf der Tſchuktſchen⸗Halbinſel.— Alſo dieſer Teſtaments⸗ fälſcher hat in der Vorgeſchichte des Krieges eine große Rolle geſpielt, der vielleicht über die ganze Entwicklung eien entſchieden hat. 3 Afrika. 5 5 Südafrikaniſche Union. : General Botha, der alte Burenführer und Leiter der nationaliſtiſchen Partei, der bei der erſten Wahl zum neuen Parlament trotz des Sieges ſeiner Anhänger durch⸗ gefallen war, iſt nunmehr in einem anderen Wahlkreiſe ohne Gegenkandidat gewählt worden. Er teilte in einer Wahlrede mit, im Kabinett werde keine Aenderung ein⸗ treten. Ferner kündigte er an, er werde zur Entwicklung der Landwirtſchaft eine ſorgfältige Bodenpolitik ausar⸗ beiten, die Südafrika zum Rivalen Amerikas im Ausfuhrhandel machen werde. 5 Soziales. Fortbildungsſchulen für junge Mädchen. Der in 165 abgehaltene Fortbildungsſchultag be unter anderem eine Reſolution, in der es heißt: 5 Berne hält es für notwendig, in umfaſſenderer 1 S 8 2. Weiſe, als bisher geſchehen, ole Einrichtung verbindlicher Mädchen⸗Fortbildungsſchulen in Angriff zu nehmen, in denen neben der fachlichen Ausbildung der gelernten Ar⸗ beiterin der hauswirtſchaftlichen Ausbildung aller Mäd⸗ chen beſondere Berückſichtigung zu ſchenken iſt, ſieht aber zurzeit von der Feſtlegung beſtimmter Richtlinien für die Geſtaltung der Mädchen⸗Fortbildungsſchule ab, in der Erwägung, daß auch auf dieſem Gebiete der ortsſtatua⸗ riſchen Regelung unter Berückſichtigung der beſonderen Bedürfniſſe zunächſt Spielraum gelaſſen werden muß, und daß weitere Erfahrungen nur aus mannigfaltiger Ge⸗ ſtaltung gewonnen werden können. — Neue Beunruhigung des Baugewerbes. Aus Eſſen wird berichtet: Der Vorſtand des Deutſchen Ar⸗ beitgeberverbandes für das Baugewerbe beſchloß, der nächſten ordentlichen Hauptverſammlung zu empfehlen, für den Arbeitgeberbund einen Wehrſchatz zu bilden. Er hat die Höhe dieſes Wehrſchatzes vorbehaltlich der Genehmigung der Hauptverſammlung auf eine Million Mark feſtgeſetzt und in Ausſicht genommen, dieſe Summe durch außerordentliche Mitgliederbeiträge aufzubringen. — Der Friede in der Metallinduſtrie geſichert! Die Werftarbeiter haben am Samstag die Vergleichsvorſchläge angenommen. Die Abſtimmung durch Stimmzettel ergab 1678 ja und 1475 nein. Die Arbeit wird wieder aufge— nommen, da der Beſchluß zur Wiederaufnahme der Arbeit mit einer Mehrheit von 203 Stimmen gefaßt worden iſt. = Der Moabiter Streik. der die Veranlaſſung zu den Berliner Straßenerzeſſen bildete und die Kohlenfirma Kupfer u. C. betraf, ſteht vor der Beilegung. Die Firma ſagte eine Lohnerhöhung ab 1. April 1911 zu und weiter, daß keiner der im Ausſtande befindlichen Ar— beiter gemaßregelt werden ſolle. Die Arßbeiter müſſen ſich verpflichten, ſpäteſtens am Montag die Arbeit wieder aufzunehmen. Aus Stadt und Land. * Neue furchtbare Bergwerkskataſtrophe. Bei Tri⸗ nidad(Colorado) ereignete ſich in einer Grube der Colo⸗ rado Fuel and Iron Company eine ſchwere Exploſion, durch die ein ganzer Schacht einſtürzte. Ungefähr hundert Grubenarbeiter ſind eingeſchloſſen. Man hofft jedoch, daß ſie ſich durch einen Nachbarſchacht haben retten können. ** 300 Menſchen im Waldbrande umgekommen. Bei furchtbaren Waldbränden, die ſeit Samstag im Staate Minneſota in den Vereinigten Staaten wüten, ſind die Städte Beaudette und Spooner zerſtört worden. Ueber 1000 Menſchen ſind obdachlos. Hunderte von Anſiedlern ſollen im Feuer umgekommen ſein. Sie hatten ſich auf den Weg zum Fort William gemacht, jedoch iſt niemand dort angeommen. Die Stadt Rainy River im anadi⸗ ſchen Staate Ontario brennt gleichfalls. Der Schaden an Eigentum wird auf mehrere Millionen Dollars ge⸗ ſchätzt. Nach einer Depeſche aus Warren(Minneſota) haben die Waldbrände auch die Ortſchaften Pitt und Gra⸗ ceton eingeäſchert. Mehrere andere Städte ſind bedroht. Bisher ſind 75 Leichen von Anſiedlern aufgefunden wor⸗ den. Man glaubt, daß im ganzen 300 Menſchen dem Waldbrande zum Opfer gefallen ſind. * Der Parſevalballon„P. L. 6“ iſt am Montag vormittag 10 Uhr in München zur Fahrt nach Berlin aufgeſtiegen. Er will am Montag bis Plauen fliegen und am Dienstag in Bitterfeld eintreffen. Ein Revolverheld. Beim Rekrutenabſchiedsball des Turnvereins Jahn in Elbing zog der Schmied Lam⸗ kau, der aus einem Lokal verwieſen wurde, den Re⸗ volver und ſchoß damit blindlings unter die Menge. Ein Kellner wurde durch beide Beine geſchoſſen, ein zehn⸗ jähriges Mädchen erhielt einen lebensgefährlichen Schuß durch die Bruſt, eine dritte Perſon wurde von der Kugel geſtreift. ** Aus dem Reich der Lüfte. In Berlin hat am Sonntag wieder eine„Flugwoche“ begonnen.— In Dresden fand ſoeben der deutſche Luftſchiffer⸗ tag ſtatt. Die nächſte Tagung findet in Breslau ſtatt. — In Newppork hat der reklameſüchtige„König der gelben Preſſe“ 5 Hearſt, für einen Aeroplanflug von Boſton oder Newyork nach San Francisco oder Los Angeles oder um⸗ gekehrt, alſo quer durch Nordamerika, einen Preis von 250000 Mark ausgeſetzt.— Eine 1500 Kilometer weite Luftreiſe 1 der ruſſiſche Luftballon„Waſſili Korn“ gemacht. Der Ballon war im Petersburger Aerodrom aufgeſtiegen und landete nach 23 ſtündiger Fahrt zwei⸗ hundert Kilometer öſtlich von Sſaratow. Die größte Höhe betrug 6400 Meter. ** Eiſenbahnräuber auf Sardinien. Nach amerika⸗ niſchem Muſter haben Eiſenbabnräuber bei Cagliari auf Sardinien gearbeitet. Dort brachte eine bewaffnete Räu⸗ berbande in der Nähe des Bahnhofes Uſſarai einen Zug, in dem ſich ein Beamter der Bahn mit Geld zur Ent⸗ lohnung des Eiſenbahnperſonals befand, zum Entgleiſen. Den Räubern fielen nur etwa 5000 Lire in die Hände, da der größte Teil des Geldes bereits W war. Das Zugperſonal iſt unverletzt. * Ein zumfangr eiches Diebes 95 wurde in Köln aus⸗ 9 Die dortige. Kriminalpolizei verhaftete den ürſchner Korowina, einen gebürtigen Ungarn, und ſeine 2 0 eine Berlinerin. Man fand bei den Leuten für mehr als 1000 Mark Pelzſachen, die aus einem Ber⸗ liner Pelzdiebſtahl herrührten, bei dem für über 100 000 Mark Pelze geſtohlen wurden. Die Pelze ſind zum Teil in Brüſſel veräußert worden, wohin ſich das Ehepaar vor einiger Zeit begab. Die Verhaftung des Kölner Ehevaares hat zur Entdeckung einer großangelegten Hehlergeſellſchaft in Köln geführt. Die Polizei beſchlag⸗ nahmte auch ein Zigarrenlager im Werte von 30 000 Mark, das aus Hamburger und Bremer Geſchäften ge⸗ ſtohlen war. * Wird er es wagen? Die angekündigte Fahrt des „Parſeval 6“ von München nach Berlin ſcheint doch auch von den kühnen Luftſchiffern als ein Wagnis betrachtet zu werden. Die Fahrt iſt auf Anraten der meteorologiſchen Zentralſtation der ungünſtigen Wetter⸗ lage wegen bis auf weiteres verſchoben worden. Es ſoll überhaupt erſt eine ruhigere Wetterlage für dieſe große Fahrt abgewartet werden. ** Der Kloſterraub von Czenſtochau bat jetzt eine Aufkläruna gefunden. Als Urheber des Sakrileaiums ſtel leg zur UN. 1 * * oſion, dert och, daß können. ien. Hei Otaate ſind die nd Gra⸗ heoroht. hor⸗ N dem Montag t nach Plauen 0 wurde ein Mönch ermittelt, der, nach dem zu urteilen, was die Senſationspreſſe über ſein Vorleben und ſeine ſonſtigen Taten mitteilt, zweifellos irrſinnig im aller⸗ höchſten Grade ſein muß. * Von der Cholera. Der herannahende Winter hat wegen der lauen Witterung der Cholera noch keinen Abbruch tun können. In der Zeit vom 4. bis 6. Oktober ſind in Trapezunt 31 Erkrankungen und 17 Todes⸗ fälle an Cholera vorgekommen, darunter 14 Erkrankun⸗ gen und zwei Todesfälle bei den Truppen.— Sogar Paris wird jetzt heimgeſucht. Ein im dortigen Hotel Dieu abgeſtiegener Fremder iſt unter choleraverdächtigen Erſcheinungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ob es ſich tatſächlich um Cholera handelt, ſteht bisher noch nicht feſt. 2 ** Bäuerliche Raufluſt verurſachte auf dem Gute Weitenhagen bei Stolpmünde einen ſchrecklichen Todes⸗ fall. Dort gerieten die Gutsarbeiter Auguſt Saedler und Fritz Katzke in angetrunkenem Zuſtande in Streit. Auf die Hilferufe ſeines Vaters kam der Pferdeknecht Franz Saed⸗ ler herbei und verletzte den Katzke mit einer Heugabel ſchwer. Dann ſchleppten Vater und Sohn den bewußt⸗ los daliegenden Knecht aus dem Stalle und warfen ihn auf einen Dunghaufen; hier fand man ihn am nächſten Morgen auf und veranlaßte ſofort die Ueber⸗ führung in das Stolper Kreiskrankenhaus, wo der Schwerverletzte jetzt ſeinen Wunden erlegen iſt. Der Ver⸗ ſtorbene hinterläßt ſeine alte Mutter, deren einziger Er⸗ nährer er war, ſowie ſeine Frau mit drei kleinen Kin⸗ dern. Der Täter wurde verhaftet und nach Stolp ge⸗ bracht. ** Die herbſtliche Großfeuerperiode hat ihren Ein⸗ zug gehalten und hat bereits ſchweren Schaden angerichtet. Aus Freiburg i. Br. wird gemeldet: In Fuetzen(Amt Bonndorf) brach im Gaſthauſe zum Hirſchen ein Feuer aus, das raſch um ſich griff und ſechzehn Wohn⸗ häuſer zerſtörte. Prinz Max von Baden, der den Brandort auf der Fahrt zur Theatereinweihung in Frei⸗ burg i. Br. im Auto paſſierte, war Augenzeuge des Brandes und ſprach dem Gemeindevorſteher ſein Beileid aus. Das Feuer iſt vermutlich durch Selbſtentzündung entſtanden. Ein ſchweres Disziplinarverbrechen ereignete ſich in Grenoble(Frankreich). Hauptmann Pernoud vom Infanterieregiment iſt verhaftet und dem Militärgefäng⸗ nis zugeführt worden; er wird vor ein Kriegsgericht ge⸗ ſtellt. Die Militärbehörde verweigert über die Ange- legenheit jede Auskunft, doch ſoll ſchwerer Ungehorſam zur Verhaftung des Offiziers geführt haben. ** Man muß ſich zu helfen wiſſen! Ein kleiner ergötzlicher Vorfall ruft gegenwärtig in den militäri⸗ ſchen Kreiſen Frankreichs und darüber hinaus einiges Aufſehen hervor. Wie dem„Tägl. Korr.“ aus Paris geſchrieben wird, entſtand in einer normanniſchen Gar⸗ niſon plötzliche eine„Schlafſtellennot“. Und das kam daher, daß die neu ausgehobenen Rekruten bereits am 6. Oktober eintrafen, während die gedienten Soldaten, die„alten Leute“, erſt tags darauf freigelaſſen werden ſollten. Der Oberſt war ratlos: Die Betten reichten nicht aus. Was tun? Er depeſchierte ans Korpskom⸗ mando, vergebens! Niemand wußte Rat. Er wandte ſich in einem vertraulichen Handſchreiben an den ihm be⸗ freundeten General, und da kam der lakoniſche Beſcheid: „Alte Leute Nachtübung 6. auf 7. Oktober!“ Dem braven Oberſt fiel ein Stein vom Herzen und die Betten für die jungen Rekruten waren frei. „ Das Opfer meineidiger Zeugen waren zwei ruſ⸗ ſiſche Bauern geworden. Das Kriegsgericht in Kiew hatte die Bauern Bez und Kowalenko wegen Verübung eines Ueberfalles im Kreiſe Nieshyn zum Tode durch Erhängen verurteilt. Die Kaſſationsklage des Verteidigers wurde verworfen. Nunmehr zeigte der Verteidiger die beiden Belaſtungszeugen Klimkow und Koroſchtſchik wegen Mein⸗ eides an, und die Vollſtreckung der Todesurteile wurde deshalb aufgeſchoben. In der Verhandlung geſtanden Klimkow und Koroſchtſchik, daß ſie aus Haß gegen Bez und Kowalenko falſch ausgeſagt hätten. Sie wurden wegen Meineides verurteilt und die beiden unſchuldig Verur⸗ teilten aus der Haft entlaſſen. Vom„heiligen“ Ganges verſchlungen wurden nach einre Meldung aus Kalkutta 700 brahmaniſche Pil⸗ ger, die ſich an den Ufern des indiſchen Stromes bei Agra gelagert hatten. Es brach unverſehens eine mäch⸗ tige Flutwelle über ſie herein. Die Welle überſchwemmte mit ſolcher Schnelligkeit das Flußufer, daß kein einziger Brahmane des Pilgerzuges ſich retten konnte. Alle er⸗ tranken in den Fluten des Ganges. Verurteilung des Bankſchwindlers Rothbarth. A. Rothbarth, der Vertreter der Frankfurter Hopfenfirma Rothbarth, der, wie berichtet, Newyorker Banken um faſt 150 000 Dollars betrogen hatte, indem er durch falſche Angaben über ſeine Kreditfähigkeit ſich Geld verſchaffte, iſt für ſchuldig befunden worden. Seine Strafe ſoll nicht unter drei und nicht über ſieben Jahre Gefängnis be⸗ tragen. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In Spandau iſt die Frau eines Werkmeiſters mit ihren beiden Kindern infolge von Gasvergiftung geſtorben. In Landeshut wurde der Nachtwächter von Ein⸗ orechern, die er überraſchte, erſchlagen. Sosnowitzer Meldungen zufolge iſt an der ruſſiſchen Grenze der Hungertyphus ausgebrochen. In der Gegend von Inſiorno ereignen ſich täglich dreißig bis vierzig Todesfälle. Beim Neubau eines Hauſes, das zur Elektrizitäts⸗ anlage von Limoges gehört, erfolgte ein Einſturz. Zwan⸗ zig Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben. Der Mörder der Eliſe Vandamme wurde, da er die Tat in der Trunkenheit beging, von den Pariſer Geſchwo⸗ renen zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. In dem bekannten Sing⸗Sing⸗Gefängnis in Newyork brach eine Revolte aus. Fünf Gefangene überwältigten nach heftigem Kampf ihre Wärter, knebelten ſie und ent⸗ Lokale Nachrichten. „Viernheim, 11. Okt. — Die elektriſche Bahn. Zum Zweck der Er- bauung, des Erwerbs und Betriebs von Bahnen und Ge ſchäften, die damit im Zuſammenhang ſtehen, ſoll unter der Firma Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft A.⸗G. mit dem Sitz in Mannheim eine Aktiengeſellſchaft gegründet werden, deren Gründer die Stadt Mannheim, die ſuͤddeutſche Eſſenbahnge⸗ ſellſchaft, die neue Rheinau-Aktiengeſellſchaft, die rheiniſche Schuckertgeſellſchaft für elektriſche Induſtrie und die ſüͤddeutſche Diskonto⸗A.⸗G.⸗Mannheim ſind. Der Beitritt anderer Ge⸗ meinden iſt ausdrücklich vorbehalten. In die neue Geſellſchaft ſollen unter anderem das Material für die alsbaldige Elektri- ſierung des ſogenannten ſüddeutſchen Eiſenbahndrei⸗ ecks Mannheim Weinheim⸗Heidelberg⸗Mann⸗ heim, die Vorortbahn Käfertal-Heddeshelm, die Konzeſſion für die Linie Mannheim— Schriesheim und Schwetzingen—Ketſch, ſowie die Elektrizitätswerke Rheinau und Ladenburg eingeworfen werden. Das Grundkapital der neuen Aktiengeſellſchaft beträgt 8 Millionen Mark, wovon die Stadt Mannheim 51 9¾, die übrigen Gründer 49% übernehmen. Außerdem iſt die Vergebung einer Obligationsanleihe bis zur Höhe von 16 Millionen Mark geplant. * Der Chriſtusdarſteller Laug in Manu⸗ heim. Berühmten Beſuch hat zur Zeit die Familie Heinrich Lanz. Der Darſteller des Chriſtus bei den Oberammerg auer Paſſionsſpielen, Bildhauer Lang, iſt Gaſt von Frau Geh. Rat Julia Lanz und beſuchte geſtern mit Frau Lanz und Frau Röchling die Vorſtellung des„G'wiſſenswurm“ im Hoftheater. Die Anweſenheit des Oberammergauers wurde bald im Hauſe bekannt, und bald war die Lanz'ſche Proſzeniumsloge das Ob⸗ jekt zahlreicher Operngucker. Aus Nah und Fern. + Gernsheim, 10. Okt. An der Bahn werden die Kartoffeln der Doppelzentner zu 5.70 Mk. eingeladen. Die Kartoffelſorte„Wohltmann“ fällt dieſes Jahr ſehr gut aus. — Griesheim, 10. Okt. Mit dem gemeldeten „Pferdediebſtahl“ ſcheint es ſeine eigene Bewandtnis zu haben. Nachmittags kamen ein Pferdehändler aus Mannheim und ein Gaſtwirt aus Karlsruhe, die ſich als die Beſlohlenen ausgaben. Nach einer kurzen Auseinanderſetzung mit dem angeblichen Pferdedieb löſte ſich die Diebſtahlsgeſchichte, die den ganzen Ort in Aufregung verſetzt hatte, in Wohlgefallen auf. Man trank zuſammen einige Flaſchen Wein und wanderte dann in ſchönſter Eintracht nach Pfungſtadt zu, welchen Weg Pferde und Fuhrwerk ſchon vorher genommen hatten. — Schwetzingen, 10. Okt. Die Süddeutſche Möbel⸗ Induſtrie G. m. b. H. Schwetzingen, bekanntlich eine Gründung von 22 Schreinermeiſtern, iſt nach kaum ½ jährigem Beſtehen in Zahlungsſchwierigkeiten geraten und ſucht ſich mit ihren Gläubigern mit 30 Prozent ihrer Forderungen abzufinden. Die Hoffnungen, die die Gründer dieſer Genoſſenſchaft, alle anerkannt tüchtige und rührige Schreinermeiſter, auf den Er- folg der gemeinſamen Tätigkeit und den aufgewendeten Fleiß ſetzten, haben ſich nicht erfüllt. Es iſt denſelben trotz ange⸗ ſtrengteſter Tätigkeit bei der allgemeinen ſchlechten Geſchäftslage und ſonſtiger widriger Umſtände nicht gelungen, vorwärts zu kommen und zu btſtehen. Durch das Arrangement ſoll der Geſellſchaft die Möglichkeit geboten werden, das Geſchäft unter neuer kaufmänniger Leitung mit friſcher Kraft aufzunel men und emporzuarbeiten. * Alzey, 10. Okt. Die Frau des Handwerkers Rauprich trank, infolge häuslicher Zwiſtigkeiten lebensmüde, Lyſol. Sie kam ins Krankenhaus, wo ſie hoffnungslos dar⸗ nlederliegt. — Grünberg(Oberheſſen), 10. Okt. Auf der Nebenbahn Lich-Grünberg wurde gleich nach 8 Uhr der Gaſt- wirt Chr. Wagner, der mit einem Einſpänner auf der Straße die Bahn kreuzte, überfahren. Das Gefährt ging in Trümmer. Wagner wurde ſchwer verletzt, beide Beine wurden ihm über- fahren. Der Zug war ohne die vorgeſchriebenen Vorſichtsmaß- regeln von der Lokomotive rückwärts über die Straßenkreuzung gedrückt worden. — Büdingen, 10. Okt. Der Schlachter Wilhelm Fetzberger nahm auf dem Viehhof die Schlachtung einer an Milzbrand erkrankten Kuh vor. Er nahm unvorſichtigerweiſe tas Schlachtmeſſer in den Mund, wodurch er ſich eine Ver⸗ giftung zuzog, die ſeinen baldigen Tod herbeiführte. Auch der Pächter des Viehhofes, der bei der Schlachtung Hilfe leiſtete, zog ſich eine Verletzung an der Hand zu und iſt infolge Blut- vergiftung ſchwer erkrankt. — Aus Heſſen, 10. Oktober. Der überaus ungünſtige Ausfall der diesjährigen Weinernte wird von allen Seiten beſtätigt. An der Bergſtraße iſt in dieſem Jahre die „Weinleſe beendet“ worden, d. h. ſie brauchte nicht anzu⸗ fangen. Die Stadtverwaltung erſparte ſich das übliche Verbot des Betretens der Weinberge im Auguſt und Sep⸗ tember. Winzer, die ſonſt mit Wagen und Pferd hinaus⸗ fuhren, machten es diesmal mit einer Fahrt mit dem — Kinderwagen. Ein Wirt hatte von einem großen Weinberg einen Eimer voll Moſt. Im Jahre 1909 gingen die Weinberge von 123 Hektar auf 80 Hektar zurück.— Wahrlich, mit den Winzern hat es„Herr Halley“ ſehr ſchlecht gemeint. — Vom Oberrhein, 10. Oktober. Das Artilleriedepot in Müllheim i. B. iſt durch einen Brand vollſt ändig mernichtet worden. Der aus Holz und Eiſen er⸗ baute, etwa hundert Meter lange Schuppen ſtand wenige Minuten, nachdem das auf noch unaufgeklärte Weiſe ent⸗ ſtandene Feuer bemerkt worden war, ſchon vollſtändig in Flammen, ſo daß trotz der ſofortigen Alamierung der Feuerwehr jede Rettung unmöglich war. Zwölf Ge⸗ ſchütze ſind bis auf die Metallteile, die natürlich gleich⸗ falls ſchwer beſchädigt ſind, mitverbrannt. Marktbericht. — Rimbach, 10. Okt. Geringe Kaufluſt herrſchte auf dem vorige Woche dahier abgehaltenen Ferkelmarkt. Auf- getrieben waren etwas über 40 Ferkel, die zu 12 bis 14 Mark das Paar verkauft wurden. Der nächſte Markt, ein Prämitrungsmarkt, findet Mittwoch, den 19. Oktober ſtatt. Verantwortlich für die Redaktion: Wilhelm Bingener, Viernheim vorzügliche 1 Hrazielſa 2 u. S Pfg. Cigarette. g Einem verehrl. Publikum von Viern⸗ heim und Umgebung bringe ich meine Lohn-Kutscherei in empfehlende Erinnerung. 3„%„qͤ( Gute Bedienung! Solide Preiſe! Anton Fischer Ecke Ernſt⸗Ludwigſtraße. Zucker! Würfel“, Hut-, Gries-, Staub- u. Vanille⸗Zucker zu billigſten Tagespreiſen; Puddingpuluer, Backpulver Himbeerſaft alles in e Qualität u. ſtets friſch zu 17 5 im Kaiſers Kaffee⸗Geſchäft „ Weidne 3 Bathansdrafe 3 Nathauskraße 3 Fſt. Speiſeöl Ltr. 0.85 Mk. Est. 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