Viernheimer Anzeiger Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Viernheimer Zeitung (GHeſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtablatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Fernſprech⸗Nr. 20 Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Gegründet 1884 Nr. 157. f Samstag, den 3. dezember 1910. 26. Jahrgang. ————— ä rr 9 Wochenrundſchau. Der Kaiſer iſt in neuerer Zeit aus ſeiner frühe⸗ ren Zurückhaltung, die wohl weſentlich auf tiefe Ver⸗ ſtimmung zurückzuführen war, herausgetreten und hat wieder zu reden begonnen. Als es ſich um die deutſch⸗ engliſchen diplomatiſchen Schwierigkeiten handelte und Ge⸗ fahr im Anzuge war, daß durch mißverſtandene Kaiſer⸗ worte die Intereſſen Deutſchlands dem Auslande gegen⸗ über gefährdet werden könnten, hat ſich der Reichstag erhoben zu einer Kritik, welche dem Monarchen zur Mahnung dienen konnte, in politiſchen Dingen ſich die allergrößte Reſerve aufzuerlegen. Und das war gewiß voll berechtigt. Wenn nun aber unter Berufung darauf vom Kaiſer verlangt wird, er ſolle überhaupt den Mund halten, ſo kann eine ſolche Forderung nur als Anmaßung bezeichnet werden; denn in den Reden, die der Kaiſer neuerdings gehalten hat, wird die Politik mit keinem Worte berührt. Es iſt lediglich die poſitiv⸗ chriſtliche Weltanſchauung, welcher der Kaiſer in Königs⸗ berg, Marienburg und Beuron Ausdruck gegeben hat. Das haben ſeine Kritiker wohl auch gefühlt, und des⸗ 7 ſuchen ſie die Sache ſo zu drehen, als ob der aiſer abſolutiſtiſchen Neigungen hätte fröhnen wollen. Hierbei klammerten ſie ſich an die Worte, daß ſich der Kaiſer für ein Inſtrument des Himmels halte und als von Gottes Gnaden eingeſetzt. Und weil der Kaiſer in Beuron die Benediktiner lobte, da ihr Orden, wie durch die geſchichtliche Entwickelung bewieſen, zu allen Zeiten den poſitip⸗chriſtlichen Glauben in hervorragender Weiſe gefördert hat, ſo ſtoßen dieſe Herren in die Kultur⸗ kampfstrompete und ſind nicht weit davon entfernt, ihren leichtgläubigen Mitläufern einzureden, der Kaiſer befände ſich in jeſuitiſchen Krallen und werde demnächſt wahr⸗ ſcheinlich heimlich Katholik werden. Die Inſzenierer dieſer häßlichen Agitation ſind natürlich die Herren Sozialdemo⸗ kraten im Verein mit dem demokratiſchen Liberalismus. Es ſind Leute die dem poſitiven Chriſtentum, den Krieg erklärt haben. Dieſe finden es unausſtehlich, daß der Kaiſer die Grundlagen der feſtſtehenden Staatsordnung, die ſie ſo gerne ſtürzen möchten, feſtigt und zu ihrer Ver⸗ teidigung das Vaterland aufruft. Würde der Kaiſer die chriſtliche Weltanſchauung als veraltet bei Seite legen, ſo wären dieſelben Leute weit entfernt davon, zu tadeln: ſie würden vielmehr ſeinem Genie Weihrauch ſtreuen. Die Debatten über die Kaiſerreden im Reichstage haben denn auch zu einem gelinden Fiasko der Interpellanten geführt. Es iſt gut, daß der Kaiſer ſich auf ſeinem Wege durch das radikale Geſchrei nicht beirren läßt. Auch jetzt wieder hat er gelegentlich der Einweihung der tech⸗ niſchen Hochſchule in Breslau mit herrlichen Worten die Lehrenden wie die Studierenden dazu aufgefordert, ihre ganze wiſſenſchaftliche Lebensarbeit auf Gott und den Glauben an ihn zu ſtellen; denn nur ſo könne ganze Arbeit geleiſtet werden. Auch an dieſen Kaiſerworten zu Im Schatten der Freilinde Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Hedwig Lange. 8 Machdruck verboten.) Trotz der frühen Stunde ließ man ſich ſchon den Würz⸗ burger Wein gut ſchmecken, und die Nachwirkung der vor⸗ hergegangenen Feſtfreuden erhöhte die Stimmung und gab den Stoff zur Unterhaltung. Zwiſchen den Gäſten bewegte ſich Konrad Tucher, um an dieſer Stelle die Pflichten des Gaſtgebers zu üben; nötigte hier zum Zulangen, trank dort Beſcheid zu und wußte ſowohl auf ernſte, als auf ſcherzende Anrede paſ⸗ ſende und freundliche Antwort. Da fiel ſein Auge zu⸗ fällig auf einen abſeits von der geſchloſſenen Geſellſchaft in einem Fenſterwinkel ſitzenden Mann in bäuerlicher Kleidung, der ebenfalls ein Frühmahl vor ſich hatte, dem⸗ ſelben aber weniger Aufmerkſamkeit zuwendete, als dem fröhlichen Treiben vor ſeinen Augen. Konrad Tucher fiel es auf, daß etwas wie Spannung in dem Blicke lag, mit dem der Fremde ihn ins Auge nahm. Aus dem Ge⸗ fühl heraus, daß er dem aus frohem Kreiſe gleichſam Ausgeſchloſſenen etwas Freundliches erweiſen müſſe, ſchritt er auf den Mann in der Fenſterniſche zu. Da. als er ihm nahe genug gekommen war, daß Konrad die Be⸗ wegung wahrnehmen mußte, legte der Fremde ſein Meſſer auf den Teller mit der Spitze nach ſeiner Bruſt gekehrt. Konrad ſtutzte; ein leiſes Erſchrecken ging über ſeine Züge, dann aber ſammelte er ſich raſch, ging um den Tiſch herum und legte dem Mann die rechte Hand auf die linke Schulter. „Gott grüß Euch, lieber Mann, was fanget Ihr hier an?“ raunte er ihm zu. nörgeln und zu tadeln, daran wird den Herrſchaften woyr der Appetit vergangen ſein. Die Kämpfe zwiſchen dem Oberhaus und dem Unter⸗ haus in England haben ſchließlich zur Auflöſung des Parlaments geführt. Die Regierung iſt in den Wahlkampf eingetreten, und die Parole lautet: gegen die konſervativen Lords und Abſchaffung oder wenigſtens Neugeſtaltung des Oberhauſes im liberalen Sinne. Dazu kommt für die Iren, die im Vordergrunde des politiſchen Intereſſes ſtehen, die Forderung der Homerule, das heißt der Be⸗ freiung der Iren in politiſcher und ſozialer Beziehung. Der Wahlkampf, in dem die bisherigen Miniſter eine bemerkenswerte Rührigkeit an den Tag legen, hat mit ungewöhnlicher Heftigkeit eingeſetzt, und es iſt ſogar mehr⸗ fach ſchon zu blutigen Ausſchreitungen gekommen. Auch die politiſierenden Frauen, die ſogenannten Frauenſtimm⸗ rechtlerinnen, ſind dabei in die erſten Reihen getreten und haben durch ihre wüſten Ausſchreitungen und An⸗ griffe auf Miniſter der Welt ein überaus häßliches und abſtoßendes Schauſpiel geboten. Man denkt, wenn man dieſes Treiben betrachtet, unwillkürlich an Schillers Worte: Da werden Weiber zu Hyänen In Rußland hat der Tod des großen Dichters Tolſtoi, der zugleich ein verworrener Philoſoph war und als ſolcher der Staatsordnung feindlich und revolutionär entgegen⸗ trat, einen Aufruhr hervorgerufen, der ſich in wüſten Exzeſſen, namentlich der Studentenſchaft in Petersburg und Moskau, kundgab. Es iſt bezeichnend, daß unter der Fahne Tolſtois auch eine leidenſchaftliche Agitation für die Abſchaffung der Todesſtrafe einſetzte. Den Sicherheits- organen gelang es indeſſen, die Ruheſtörer in verhältnis⸗ mäßig kurzer Zeit wieder in Räſon zu bringen. In Kreta iſt die Nationalverſammlung zuſammenge⸗ treten und zwar unter Berufung auf den König der Helenen als Landesherrn. Dadurch ſind natürlich diplo⸗ matiſche Schwierigkeiten mit der Türkei entſtanden, welche bei den Signatarmächten proteſtiert hat. In Amerika iſt die Revolution gegen den Präſiden⸗ ten Portiorie Diaz von Mexiko entbrannt. Sie konnte aber nach vielem Blutvergießen mit Gewalt unterdrückt werden. Die gleichzeitig in Braſilien ausgebrochene Re⸗ volution ſtellte ſich als eine Meuterei der Kriegsflotte dar, welche ebenfalls nach kurzem Kampfe erſtickt werden konnte. Allerdings mußte den Meuterern für ihr Ver⸗ brechen völlige Amneſtie zugeſaat und bewilliat werden. Volitiſche Rundſchau. 25: Vie freche Unverſchamtheit der ſozialdemotratiſchen Preſſe kennt keine Grenzen, namentlich, wenn es ſich um die Verhöhnung der chriſtlichen Weltanſchauung handelt. In Breslau hatte gelegentlich der Einweihung der neuen techniſchen Hochſchule der Rektor Prof. Schenk eine Rede gehalten, in der er u. a. auf Gott als den gewaltigſten Ingenieur, den Schöpfer der Welten, hinwies. Dieſe Wendung verſieht der„Vorwärts“ mit folgender Gloſſe: Begrüßung in derſelben 1 „Alles Glücke kehre ein, Der Fremde erwiderte die Weiſe und ſagte ebenſo leiſe: wo die Freienſchöppen ſein.“ Darauf Konrad Tucher:„Stock, Stein,“ und der Fremde:„Gras, Grein.“ Zwei Wiſſende der Fehme hatten ſich erkannt. Konrad ließ ſich an dem Tiſche nieder, und ebenfalls etwas zu eſſen und zu trinken bringen, um den Schein harmloſer Unterhaltung zu wahren. Der fremde Mann ſtellte ſich ihm als der Freibauer Georg Oilpe aus Weſt⸗ falen vor, den ein Auftrag des Dortmunder Stuhls bis hierher geführt hatte.„Doch zuvor— wir brauchen noch einen dritten Wiſſenden zur Ausführung des Urteils; wiſſet Ihr mir einen zu nennen?“ „Mein Vater,“ erwiderte Konrad. „Das trifft ſich gut,“ meinte Georg Oilpe mit Be⸗ friedigung;„ſo brauche ich nicht weiter zu ſuchen. Alles Uebrige nachher. Ihr geſtattet, daß ich Euch auf Eurem Heimwege begleite und Euch Ausführlicheres über meine Sendung berichte. Hier unter ſo vielen Ohren ſcheint es mir nicht rätlich.“ Konrad brach balo auf. Eibe unbehagliche Empfin⸗ dung hatte ſich ſeiner bemächtigt. Ihm war, als ob eine Wolke über die Sonne gezogen, als ob eine unſichtbare Hand ihm allen Glanz von ſeiner Stimmung geſtreift hätte. Die heilige Fehme, der er ſich auf dringenden Wunſch ſeines Vaters zugeſchworen— nach altem Her⸗ kommen hatten alle erwachſenen Mitglieder ſeines Hau⸗ ſes dem Bunde als Wiſſende angehört—trat zum erſten Male fordernd an ihr heran, und ſein Gemüt ſträubte ſich in dunkler Ahnung gegen einen Auftrag, deſſen Be— deutung und Tragweite er noch nicht voll zu erkennen vermochte. Gleich nach ihm verließ auch der Freibauer den Saal und ſchloß ſich ihm dann auf der Straße an. „Die Auffaſſung Gottes als eines Ingenieurs it immerhin originell und unterſcheidet ſich ſehr merklich von der des Südſeeinſulaners und Fetiſchanbeters, der ſeinem Stein oder Holzblock göttliche Kräfte zutraut. Sie kommt zugleich der Auffaſſung Gottes als eines Inſtrumentenmachers ſehr entgegen und beweiſt aufs neue die alte Erkenntnis, daß ſich die Menſchen die Götter nach ihrem Ebenbilde geſtalten.“ Und die„Leipziger Volkszeitung“ ſchreibt unter dem Titel:„Der liebe Gott als Dr.⸗Ing.“: „Hoffentlich macht die neue Hochſchule von ihrem Promovotionsrecht ſofort richtigen Gebrauch und ver⸗ leiht* gewaltigſten aller Ingenieure“ den Doktor⸗ t e. Dieſe dreiſten Schamloſigkeiten, ſo bemerkt dazu die „Deutſche Tagesztg.“, wird man der Sozialdemokratie entgegenhalten müſſen, wenn ſie wieder mit der Lüge hauſieren geht, daß ſie der Religion neutral gegenüber⸗ ſtehe. Sie legen aber auch direkt die Frage nahe, ob ſich daschriſtliche Empfinden unſeres Volkes derartiges bieten laſſen muß!— Wir geben der„Deutſch. Tagesztg.“ recht, wenn ſie ihrer Ent⸗ rüſtung in flammenden Worten Ausdruck gibt. Allein ihre Frage iſt eigentlich keine Frage. Wenigſtens muß die Antwort auf dem Fuße folgen. Und ſie kann nur lauten: Nein! Das brauchen wir uns nicht gefallen zu lafſen. Die Indolenz der ſtaatlichen Behörden gegenüber ſolchen Ausſchreitungen iſt geradezu unbegreiflich. In dem Maße, wie an dieſen Stellen Gleichgiltigkeit beſteht, wächſt die Frechheit des ſozialdemokratiſchen Mobs. f (=) lever das Verhaltnis der Konſervativen zum Centrum äußerte ſich neuerdings der konſervative Führer Frhr. v. Heydebrand in einer Wählerverſammlung ſeiner Partei zu Stettin in bemerkenswerter Weiſe. Er ſagte u. a.: „Wir werden im Parlament vielleicht etwas weniger werden. Mancher wird ſich vielleicht zurückziehen, weil er glaubt, daß es ſchlechter wird mit den Konſervativen. Mögen ſie gehen! Daß wir mit dem Centrum zu⸗ ſammengehen, iſt nicht zu verwundern, da es ſolche ſind, die das Chriſtentum und die nationale Ar⸗ beit ſtützen wollen. Die Partei, die die Autorität auf ihre Fahnen geſchrieben hat, kann nicht untergehen. Wir wollen und werden nicht vergeſſen, daß wir dazu da ſind, das zu erhalten, was zur Exiſtenz des Reiches notwendig iſt.“ Das iſt im weſentlichen der Standpunkt, den auch wir ſtets vertreten haben. Daß Herr v. Heydebrand ausdrücklich hervorhebt, das Centrum ſtütze die natio⸗ nale Arbeit, mögen ſich alle Kulturkämpfer hinter die Ohren ſchreiben, die noch immer mit der blöden Be⸗ hauptung krebſen gehen, das Centrum ſei eine antinatio⸗ nale Partei. (—) Ein Reichsmilchgeſetz? Der ſächſiſche Landes⸗ kulturrat beſchloß. die ſächſiſche Reaierung zu erſuchen, „Wiſſet alſo“, eröffnete er die Unterredung, nachdem er ſich vorſichtig umgeſchaut, ob auch niemand in un⸗ mittelbarer Nähe hinter ihnen ginge,„das Fehmurteil, das mir zur Vollſtreckung übergeben worden, betrifft einen ritterlichen Herrn, hieſiger Gegend, der angeklagt und überwieſen worden iſt, den Kaufmann Simſon aus Nörd⸗ lingen beraubt und gefangen gehalten zu haben, ſo daß dieſer Mann an den Folgen erlittener Mißhandlung ge⸗ ſtorben iſt. Der Angeklagte hat ſich der Ladung nicht ge⸗ ſtellt und ſo ſind wir Schöffen und Wiſſende ermahnt worden bei unſeren Eiden und Treuen, die wir der heim⸗ lichen Acht getan, daß wir den verfehmten Mann, ſobald wir ihn bekommen, henken ſollen an den nächſten Baum, den wir haben mögen.“ Er zog, um Konrad Tuchers etwaigen Zweifeln zu begegnen, ein Schreiben aus ſeiner Bruſttaſche, das mit dem Siegel der heimlichen Acht verſehen war, und ſteckte es nach vorſichtiger Umſchau wieder zu ſich. „Der Name des beklagten Herrn?“ fragte Konrad. „Es iſt der Ritter Kunz von Schweinsberg. Solltet Ihr ihn nicht kennen, da er nicht weit von Nürnberg ſitzt?“ Ein jähes, heftiges Erſchrecken ging über Konrads Züge. „Der Schweinsberg?“ ſtieß er heraus. „Wohl! Ihr kennt ihn alſo.“ Konrad blieb eine Weile die Antwort ſchuldig. Mächtige Bewegung arbeitete in ihm. Welch' unſelig ver⸗ hängnisvoller Zufall wollte ihn— juſt ihn— zum Mit⸗ vollſtrecker des Urteils der heimlichen Acht machen an dem Manne, der der Vater ſeines geliebten Mädchens war. Fortſetzung ſolgt. auf Erlaß ernes Reichsmilchgeſetzes hinzuwir⸗ ken. Der Landeskulturrat beſtreitet nämlich den Gemein⸗ den das Recht, örtliche Beſtimmungen zu erlaſſen, in denen der Mindeſtfettgehalt unverfälſchter Milch feſtgeſetzt wird. Er will ein Reichgesſetz, das es ermöglicht, un⸗ verfälſchte Milch mit weniger Fettgehalt als bis⸗ her in den Handel zu bringe— Aha! (— Der Bund der Landwirte verbrüdert ſich mit dem bayeriſchen Bauernbund. In einer in Land ſtuhl abgehaltenen Verſammlung des Bundes der Land⸗ wirte in der Pfalz, in der die Führer Dr. Hahn und Tauffer ſprachen, erklärte letzterer, daß der Bund bezüg⸗ lich der nächſten Wahlen zu der nationalliberalen Partei erſt Stellung nehmen könne, wenn die verſchiedenen Rich⸗ tungen der Liberalen ſich geeinigt hätten und man klar erſehen könne, was die Liberalen wollen.(Als ob man das nicht längſt wüßte! D. Red.) Dr. Hahn erklärte ein Zuſammengehen mit den Liberalen erſt dann für möglich, wenn dieſe dem Deutſchen Bauernbund und dem Hanſabund den Laufpaß geben.(Was dieſe natürlich auf Kommando des Dr. Hahn nicht tun werden. Red.) Der Bund der Landwirte will im erſten Wahl⸗ gange überall eigene Kandidaten aufſtellen und in der Stichwahl mit den Parteien von Heyl bis Heydebrand den Kampf gegen Rot mitmachen. Das Centrum will der Bund nicht vor den Kopf ſtoßen, denn ohne das Centrum ſei, wie erklärt wurde, keine„Mittelſtandspolitik“ mög⸗ lich.— Sehr richtig! 2: Ein obdachloſer Parteiführer. Für Herrn Baſſer⸗ mann, den nationalliberalen Führer, ſcheint man nun endlich einen Wahlkreis gefunden zu haben. Wie verlautet, ſoll er in Guben⸗Lübben an Stelle des Prinzen zu Schönaich⸗Carolath aufgeſtellt werden, der jüngſt erklärte, bei den nächſten Reichstagswahlen nicht wieder kandi⸗ dieren zu wollen. Bei den letzten Wahlen wurde Prinz zu Schönaich⸗Carolath mit 15 262 Stimmen gegen 5909 ſozialdemokratiſche und 52 Centrumsſtimmen im erſten Wahlgange gewählt. Der Kreis iſt alſo relativ ſicher und würde einen verläßlichen dauernden Unterſchlupf für den obdachloſen Parteiführer bilden. HF Die großkapitaliſtiſche Konzentration der Berliner Preſſe ſchreitet rapide fort. Wie eine Lokalkorreſpondenz meldet, ſoll die„Deutſche Warte“ von einem„bekann⸗ ten Berliner Buchdruckereibeſitzer in der Friedrichſtraße“ angekauft worden ſein. Die Uebergabe ſoll in nächſter Zeit ſtattfinden.— Gemeint iſt Büxenſtein, der neuer⸗ dings die ehemals Kruppſchen„Berl. N. Nachrichten“, dann die über⸗alldeutſche, von Friedrich Lange begründete „Deutſche Zeitung“, ferner das radikale Beamtenblatt „Deutſche N. hrichten“ in ſeinem„Conzern“ vereinigt hat und nach eiterer Arbeit für ſeine große Druckerei ſucht. Die„Deurſche Warte“, ein herzlich harmloſes Blatt, war bislang ſelbſtändig, es fehlte ihr aber jeder„große Zug“. 12 Der deutſche Kolonialkongreß tagt gegenwärtig in Elberfeld, und zwar in Anweſenheit des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg und des Oberpräſidenten der Rheinprovinz, Frhrn. v. Rhein⸗ baben. Der Begrüßungsabend verlief unter den üb⸗ lichen Feſtreden in angeregter Weiſe. Ueber die Verhand⸗ lungen werden wir berichten. Kirche und Schule. 7 Euchariſtiſcher Kongreß 1911. Der nächſte inter⸗ nationale Euchariſtiſche Kongreß wird in Madrid ſtatt⸗ finden. Das ſtändige Komitee hat in Paris unter dem Vorſitz des Biſchofs von Namur, Mſgr. Heylen, beſchloſſen, dieſen Kongreß am 25. Juni beginnen zu laſſen und ihn um Feſte der Apoſtelfürſten mit einer großen Prozeſſion zu ſchließen. 5 Europäiſches Ausland. Holland. 85 : Ueber die Neutralität Hollands und Belgiens entſpann ſich in der holländiſchen zweiten Kammer eine lebhafte Diskuſſion. In der letzten Sitzung, an der über das Budget des Miniſteriums des Aeußern verhandelt wurde, warf der Sozialiſt Hugenholtz der bel⸗ giſchen Politik Verſtöße gegen die Neutralität vor. Ins beſondere werde Deutſchland zum Nachteile Englands begünſtigt, was in dem Projekt der Küſtenver⸗ teidigung zum Ausdruck komme. Der Liberale Patyn betonte, Holland ſei keineswegs verpflichtet, die Schelde für kriegsführende Mächte, welche die Neutralität Belgiens ſchützen wollten, zu ſperren. Die Befeſti⸗ gung von Vliſſingen würde durchaus keinen unfreundlichen Akt gegen Belgien bedeuten. England. E Die Wahlen zum Unterhauſe haben nunmehr begonnen. Vierzehn Kandidaten, elf Unioniſten und drei Liberale, wurden als gewählt erklärt, da kein Gegen⸗ kandidat aufgeſtellt worden iſt. Darunter befindet ſich Balfour in der Londoner City und Joſeph Cham⸗ berlain in Birmingham. In London gélangen zehn Mandate zur Beſetzung, von denen ſich bisher ſieben in den Händen der Radikalen befanden.— Welche grotesken Blüten der Kampf hervorbringt, kann man aus folgender Zumutung an einen Miniſter entnehmen: Cohan und Harris, eine Newyorker Theateragentur und Beſitzer meh⸗ rerer Tingeltangel, haben an den Schatzkanzler Lloyd George folgendes Telegramm gerichtet:„Wir ſtellen Ihnen das neue Cohantheater zur Verfügung und garantieren Ihnen 20000 Mark wöchentlich, wenn Sie herüberkommen, um in Amerika eine Kampagne gegen die Lords zu organiſieren. Sie müſſen zwei⸗ mal täglich im Stil Ihrer Limehouſerede, der hier unbe⸗ kannt iſt, ſprechen.“ Trotzdem dies offenſichtlich ein plum⸗ per Kniff irgendeines konſervativen Wahlagenten iſt, wird er doch von der unioniſtiſchen Preſſe in ihrem Parteiinter⸗ eſſe ausgebeutet. Serbien. : Die Annahme des öſterreichiſch⸗ſerbi⸗ ſchen Handels vertrages iſt nach den neueſten Meldungen aus Belgrad erfolgt. Bei den diesbezüg⸗ lichen Verhandlungen im ſerbiſchen Parlament erklärte der Handelsminiſter, durch den Vertrag ſei der Export ge⸗ ſichert und die ſerbiſche Induſtrie geſchützt. Miniſter Milo⸗ zwanowitſch führte aus, Serbien lege Gewicht auf die Offenhaltung des öſterreichiſch-ungariſchen Weges, weil er der beſte Exportweg für Gerbien ſei. Ferner er⸗ klärte der Miniſter, Serbien ſei der Friedenspolitik aufrichtig zugetan. Der Handelsvertrag wurde darauf angenommen. Deutſcher Reichstag. J Berlin, 30. November. Das Haus nahm zunächſt den von der Heſchäfts⸗ ordnungskommiſſſon gemachten Vorſchlag, die Er lau b⸗ urs zu einer Strafverfolgung gegen den Abg. Dr. Pachnicke(Pp.) zu verſagen, an. Das Feſez zum Schutze der Reichs banknoten wurße alsdann in dritter Leſung dehattelos verabſchiedet. Den Geſetzent⸗ wurf, betreffend Mißſtände im Heilgewerbe, das ſoge⸗ nannte Kurpfuſchergeſetz, begründete alsdann der Staats⸗ ſekretär des Innern Dr. Delbrück. Durch das Geſetz ſoll der Gewerbebetrieb der nicht approbierten Heilbe⸗ fliſſenen zwar nicht verboten, aber einer Kontrolle unter⸗ worfen werden. Ferner ſollen die Auswüchſe der öffent⸗ lichen Refſame für die Geheimmittef“ peſchränkt merden. Abg. Faßbender(Ctr.) war mit dem Grundgedanken des Geſetzes einverſtanden, bedauerte jedoch, daß durch die Vorlage auch die Naturheilbewegung und erfolgreiche, nicht ſtudierte Männer geſchädigt werden würden. Abg. Zretſch(Soz.) glaubt, in dem Entwurf einen reinen Intereſſenſchutz wirtſchaftlicher Art für die Aerzte er⸗ kennen zu müſſen, was von dem RNegierungsvertreter aufs ſchärfſte zurückgewieſen wurde, da es ſich ledialich um den Schutz der Volksgeſundheit handele. Abg. Mül⸗ ler⸗ Meiningen(Pp.) beſchwert ſich darüber, daß der Reichstag mit dieſem Entwurf überflüſſigerweiſe belaſtet werde. Abg. Dr. Arning(natl.) fordert die Gebil⸗ deten auf, im Kampfe gegen das Kurpfuſchertum mit gutem Beiſpiel voranzugehen. Nachdem die Abgg. Höf⸗ fel(Rp.) und Lattmann(wirtſch. Vag.) ſich kritiſch zu den Ausführungsbeſtimmungen des Entwurfes ge⸗ äußert hatten, vertagte ſich das Haus. Auf der Tages⸗ ordnung vom Donnerstgg ſteht die Fortſetzung der heu⸗ tigen Beratungen und die Interpellationen des Centrums und der Nationalliberalen wegen der Rebſchädlinge. I Berlin, 1. Dezember. Der Reichstag ſetzte am Donnerstag die erſte Leſung des Kurpfuſchergeſetzes fort. Der Abg. Dr. Me yer⸗ Kaufbeuren(Ctr.) warf die Frage auf, ob es ſich nicht mehr empfehle, die bereits beſtehenden Beſtimmungen in den Bundesſtaaten auszubauen, als ein neues Geſetz zu ſchaffen. Der Abg. Stücklen(Soz.) bezweifelt, ob die Mißſtände im Heilgewerbe ſo groß ſeien, daß ein geſetz⸗ geberiſches Einſchreiten notwendig wäre, abgeſehen von dem Heilmittelſchwindel, der allerdings mit aller Energie bekämpft werden müſſe. Freundlicher ſtellte ſich der Abg. Dr. Struve(fortſchr. Vp.), ein Arzt, der Vorlage gegen⸗ über. Er verſuchte verſchiedene Einwände der Vorredner zu widerlegen. Nachdem Dr. Streſemann(ntl.) be⸗ ſonders davor gewarnt hatte, die für das Volkswohl äußerſt ſegensreiche Naturheilbewegung durch das Geſetz zu ſchädigen, wurde der Entwurf einer Kommiſſion von 28 Mitaliedern überwieſen.— Die Interpellationen wegen der Rebſchädlinge wurden für das Centrum durch den Abg. Dr. Jaeger, für die Nationalliberalen durch den Abg. Dr. Blankenhorn bearündet. Staatsſekretär Dr. Del⸗ brück wies in ſeiner Antwort darauf hin, daß den vor⸗ handenen ſchweren Notſtänden im deutſchen Weinbau vor allem durch die Bundesſtagaten entgegengetreten werden müſſe. Sobald aber die Wirkſamkeit des von Bayern in der Pfalz angewandten Mittels zweifelsfrei feſtſtehe, werde die Reichsregierung ein gemeinſames Vorgehen in die Wege leiten. Abg. Huber(Soz.) wünſcht, daß der Kampf gegen die Rebſchädlinge ebenſo geſetzlich geregelt werde wie der Schutz gegen Viehſeuchen. Abg. Dr. Naumann (Py.) ſieht eine Haupturſache für die Ausdehnung der Reb⸗ ſchödlinge in der ſchonungsloſen Vernichtung der Vogel⸗ welt. Abg. Dr. Dahlem(tr.) bezeichnet die direkte finanzielle Unterſtützung der weinbauenden Beyölkerung als unumgänglich notwendig. Der bayeriſche Miniſterial⸗ direktor Dr. Ströſenreuther ſagt eine ſolche finan zielle Unterſtützung für die pfölziſchen Weinbauern auch zu. Morgen wird das Haus die Beſprechungen über die Intervellationen fortſetzen. Zur Benzin⸗Exploſion bei Berlin. (% Bis jetzt ſind leider noch alle Löſchverſuche ge⸗ ſcheitert. Der Tank 6 brennt weiter, obgleich alle Anſtrengungen gemacht wurden, die Flammen zum Er⸗ löſchen zu bringen. Die Situation war ſogar zeitweiſe kritiſcher als an den erſten Tagen. Neben der hellen Flammenentwickelung bilden ſich jetzt dicke, ſchwarze Rauch⸗ wolken, die bisher gerade bei dieſem Tank nicht in die Erſcheinung traten, da das Benzin gereinigt iſt. Es muß alſo von den anderen Tanks ein größeres Quantum ungereinigtes Benzin beſtändig nachfließen. In den Nachmittagsſtunden wurde ein Verſuch gemacht, die Flam⸗ men mit Tetrachlorkohlenſtoff zu löſchen. Zu dieſem Zweck wurden 500 Kilogramm dieſes Stoffes in Gas ſpritzen gefüllt und dann durch Kohlenſäure unter hohem Druck in den brennenden Tank 6 geſpritzt. Tetrachlorkohlen⸗ ſtoff iſt leichter als Benzin. Er ſoll ſich auf dieſes legen und dadurch das Benzin von der Luft abſchneiden. Von den Angeſtellten der Firma wurde etwa 15 Meter von dem brennenden Tank 6 entfernt eine Saugpumpe aufge⸗ ſtellt, mit der verſucht werden ſoll, das noch in dem Tank befindliche Benzin auszupumpen. Alsbald wurde mit dem Auspumpen begonnen. Nach der Schätzung von Sachverſtändigen enthält der Tank noch über hundert Tonnen Benzin. Zwiſchen der Pumpe und dem Tank iſt ein Sicherheitsventil angebracht, das ſofort abgeſtellt wird, ſobald Entzündungsgefahr droht⸗ Die Pumparbeit wird natürlich lange Zeit in Anſpruch nehmen. Das Benzin wird in kleine Gefäße geleitet, bis die Tankwagen zur Stelle ſind. Für die Mannſchaften der Feuerwehr handelt es ſich nach wie vor darum, die Tanks fortgeſetzt unter Waſſer zu halten. Zwiſchen der Brandſtelle und dem Standort der Dampfſpritzen an der Spree iſt jetzt übrigens vom Tele⸗ graphenbataillon eine Telephonleitung hergeſtellt worden, um eine ſchnellere Verſtändigung zu ermöglichen. Aus Nah und Fern. — Maunheim, 2. Dez. Zu bedauerlichen Aus⸗ ſchreitungen kam es am letzten Samſtag Nachmittag bei der badiſchen Aktiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetrans⸗ port. Ein Arbeiter, der tätlich geworden ſein ſoll, war ent⸗ loſſen worden. Die anderen erklärten ſich ſolidariſch. Als der Kranenführer Völker weiterarbeitete, riefen ihm die Ar⸗ beiter zu, er ſolle machen, daß er herunterkomme. Als er nicht Folge leiſtete, ſprang ihm der Arbeiter Wildt drohend entgegen. Volker ergriff einen Hammer und ſchlug Wildt derart auf den Schädel, daß er zertrümmert wurde. Schwer verletzt wurde der Getroffene ins Krankenhaus gebracht, wo er bis jetzt bewußtlos darniederliegt. Die Differenzen wurden inzwiſchen beigelegt und die Arbeit wieder aufgenommen. — Sandhofen, 2. Dez. Am Dienſtag, den 29. d. Mts. erhängte ſich der 37jäbrige verheiratete Spenglermeiſter Peter Wehe im Sandhöfer Walde. Warum er das tat, weiß man bis jetzt noch nicht. — Worms, 2. Dez. An einem rheinheſſiſchen Schoͤffengericht wurde kürzlich eine Körperverletzungsſache ver- handelt. Eine ſchwächliche Frau war ihrem kranken Manne beigeſprungen, als dieſer von einer feindlichen Nachbarin über⸗ fallen und mißhandelt worden war. Das Ehepaar ſowie die einzelne Frau hatten ſich wegen Körperverletzung zu verant- worten. Der Amtsanwalt beantragte nach dem Zeugenverhör, das Ehepaar freizuſprechen, die Nachbarin aber zu verurteilen, denn ſie ſei der angreifende Teil geweſen. Aber die Nach⸗ barin hatte einen Verteidiger. Der war genau umgekehrter Meinung und reklamierte das Recht der Notwehr für ſeine Klientin, die mit vereinten Kräften von dem Ehe⸗ paar angegriffen worden ſeil. Nur über einen Punkt hatte der Verteideger noch hinweg zu kommen: ſeine Klientin hatte der Gegenſeite mit ihren wohlgenagelten Schuhen durch Fuß⸗ tritte Verletzungen beigebracht. Alſo erhob der Verteidiger die Stimme, um folgenden, in Naturtreue wiedergegebenen Satz zu ſprechen:„Und daß Frau KX. nach den beiden getreten hat? Sie iſt nur eine Frau und hatte demgemäß gar keine andere Waffe in der Hand als ihre Füße!“ Trotz dieſer Leiſtung behielt der Amtsanwalt recht! — Rimbach im Weſchnitztal, 2. Dez. Der früher bei Bäcker Adam Wecht als Gehilfe beſchäftigte Bäckerburſche Artur Ebert drang abends in die Wohnung ſeines Brotherrn ein, um zu rauben oder einen Racheakt auszuführen. Als er ſeinen Arbeitgeber erblickte, verſetzte er dieſem mit einem Metzgermeſſer eine klaffende Wunde und ergriff daan die Flucht. Polizeidiener Trautmann nahm den Ebert bald da⸗ rauf auf der Straße feſt und brachte ihn nach dem Amtsge⸗ richtsgefaͤngnis zu Fürth i. O. — Biblis, 30. Nov. Wie im Disdzeſanamtsblatt be⸗ kannt gemacht wird, iſt der bekannte ehemalige Kaplan von Biblis, Joſeph Kriegsheim aus Offenbach, der ſich zurzeit in Heidelberg als Student aufhaͤlt, durch Urteil des Biſchöflichen Offizials vom 17. November d. J.„fur immer ſuſpendiert und zur Erlangung und Ausübung kirchlicher Würden und Benefizien für dauernd unfähig erklärt“ worden. Zugleich iſt Kriegsheim, da er ſelbſt ſeinen Abfall vom Glanben erklärt hat, der Exkommunikation verfallen. — Oſthofen, 2. Dez. Herr Lehrer Singer, der am 1. Oktober l. Is. in den Ruheſtand verſetzt wurde und ſeit dieſer Zeit in Regensburg weilte, iſt geſtern abend plötzlich geſtorben. — Mainz, 2. Dezember. Ein hieſiges Mädchen, das im Begriff ſtand, aus der Kirche nach Hauſe zurückzu⸗ kehren, wurde, als es eben durch die Haustür eintreten wollte, von einem Menſchen überfallen und ohne weiteres mit einem Meſſer geſtochen. Das Mädchen floh blut⸗ überſtrömt vor dem Mordbuben und erreichte noch den Flur des Nachbarhauſes, wo es tot zuſammenfſank. Bald darauf wurde es gefunden; der vermeintliche Mör⸗ der lief davon und begab ſich in eine Wirtſchaft. In⸗ zwiſchen war die Polizei hinter dem Meuchelmörder her, die Kunde von der abſcheulichen Tat und der Perſon des Mörders war ſchon in die Wirtſchaft gedrungen, und ehe der Menſch durch die Polizei feſtgenommen wurde, hatte ihn die zuſammengelaufene Volksmenge halb tot geſchlagen. Man weiß noch nicht genau, um welche Be⸗ weggründe es ſich handelt, ob zwiſchen dem Mörder und dem Mädchen irgendwelche Beziehungen beſtanden uſw., es muß in dieſer Hinſicht die Unterſuchung abgewartet werden. Als Mörder wurde der zwiſchen 30 und 40 Jahren alte, mehrfach vorbeſtrafte Tagelöhner Hein⸗ rich Legel aus Mainz bezeichnet, es hat ſich aber bald ergeben, daß er derſelbe nicht ſein kann. Sein Opfer iſt die 36 Jahre alte Maria Dietz, die bei einer Haupt⸗ mannswitwe in Dienſten ſtand. Der Mörder wurde auf der Polizei zunächſt einem Verhör unterzogen und kam dann in Unterſuchungshaft. Näheres iſt zurzeit nicht bekannt. — Frankfurt a. M., 2. Dezember. Ein bedauer⸗ licher Unglücksfall ereignete ſich in Frankfurt a. M. Ein Wirt ſpielte mit einem Revolver. Dieſer entlud ſich und traf einen Friſeur in das linke Auge, ſo daß dieſer auf der Stelle tot zuſammenbrach. Der Täter wurde ver⸗ Haftet. Aus Stadt und Land. * Neue Hochwaſſerkataſtrophen im Rheingebiet in Ausſicht. Im Rheingebiet droht zum ſiebenten Male in dieſem Jahre eine Hochwaſſerkataſtrophe. Der Kölner Pegel iſt bereits über fünf Meter geſtiegen. Der amtliche Hochwaſſernachrichtendienſt wurde wieder eingerichtet, und die tiefergelegenen Orte am Oberrhein und in den Seiten⸗ tälern wurden von der Hochflut gewarnt. Von ober⸗ rheiniſchen Nebenflüſſen wird anhaltend ſtarkes Steigen des Waſſers gemeldet. Beſonders die Nahe richtet große Verheerungen an und überſchwemmt weite Gebiete. Die an der rechten Seite der Moſel gelegenen Orte find wiederum vom Verkehr abgeſchnitten. * Die Rathenower Bluttat geklärt. Die Bluttat bei Rathenow iſt jetzt vollſtändig geklärt. Der Tote wurde rekognoſziert als der 32 jährige Kutſcher Hermann Zuhl aus Rubenwalde, Kreis Schlochau. Neben der Leiche Zuhls wurde der Hut des Dienſtknechtes Johann Blume gefunden, der zuſammen mit Z. auf dem Gute Ohnewitz gearbeitet hatte. Blume wurde unter dem Verdacht des Totſchlages verhaftet und dem Rathenower Amtsgefängnis zugeführt. Die Obduktion der Leiche hat bereits ſtattge⸗ funden. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Tod durch einen Schlag auf den Schädel mit einem ſtumpfen Gegenſtand herbeigeführt worden iſt. Blume und Zuhl hatten in dem Gaſthof Zum Werder ſtark gekneipt und waren dann in Streit geraten, in deſſen Verlauf ſich Blume zu der Blut⸗ tat hinreißen ließ. * Weitere 50 Perſonen infolge des Genuſſes ſchlech⸗ ter Margarine erkrankt. Wie wir bereits berichteten, er⸗ krankten in Hamburg 100 Perſonen wegen Genuſſes ſchlechter Margarine. Neuerdings ſind der Hamburger Polizeibehörde noch eine ganze Reihe von Krankheits⸗ fällen angezeigt worden, die auf den Genuß von Mar⸗ garine zurückgeführt werden. Offiziell werden bereits 150 Krankheitsfälle gezählt. Ein Mann liegt im Krankenhauſe in einem ſolchen Zuſtande. daß man Beſoraniſſe für ſein löblatt he⸗ wlan don zungelt in cölicen funden itden und zulech it ben etllärt 5, der an und set 0 flat chen, das zurückzu⸗ eintteten weiteres oh blut⸗ noch den enſank. even hegt. Die Polizei warnt in öffentlichen An⸗ ſchlägen vor dem Genuß der Margarine. Es handelt ſich um die„Marke Backa“, die erſt ſeit einigen Tagen von der Margarinefabrik Mohr u. Co., G. m. b. H., in den Handel gebracht worden iſt. Die Fabrik bemüht ſich zwar, die geſamten Beſtände der„Backa“-Margarine, ſoweit es ihr möglich iſt, wieder aus den Geſchäften, an die ſie verkauft wurden, zurückzuziehen. Aber die noch fortgeſetzt einlaufenden Meldungen von neuen Krank⸗ heitsfällen laſſen erkennen, daß ihr dies nicht mehr über⸗ all gelungen iſt. Die chemiſche Unterſuchung der Mar⸗ garine iſt noch nicht abgeſchloſſen, doch iſt mit einiger Sicherheit anzunehmen, daß ſich der Krankheitserreger in einem neuen, aus England eingeführten Fettöl befindet. Die Polizei ſtellt gegenwärtig mit dieſem Oel Unterſuchungen an. Automobildiebe, denen das Benzin ausging. Nur eine kleine Automobilfahrt haben die Diebe genießen kön⸗ nen, die das Automobil des Spezialarztes Dr. Hartung aus Berlin ſtahlen. Die Diebe nahmen die Richtung nach Schönhauſen, bis ihnen in der Heide hinter dieſem plötzlich das Benzin ausging. Da neues Benzin ſo ſchnell nicht zu beſchaffen war, ließen die Diebe den Wagen kurz entſchloſſen ſtehen. Dagegen nahmen ſie alles wert⸗ volle Zubehör als Entſchädigung mit. Das Automobil, ein dunkelgrün lackierter Opelwagen mit der Nummer 7086, wurde in der Heide führerlos aufgefunden und der Polizei übergeben, die es dann dem Beſitzer zurück⸗ erſtattete. Die Diebe ſind noch nicht ermittelt. * Verhaftete Straßenräuber. Wegen Straßenraubes verhaftet wurden in Berlin vier galiziſche Polen. Die herumreiſenden ruſſiſchen und galiziſchen Polen bilden in ganz Deutſchland eine wahre Landplage. Sie machen ſich hauptſächlich an ihre Landsleute heran. Wenn dieſe Geld verdient haben, ſuchen ſie ſie, hauptſächlich auf den großen Kreuzungsſtationen, entweder„auszufleddern“, indem ſie ihnen im Falſchſpiel Geld abnehmen, oder wenn ihnen das nicht gelingt, verſchleppen ſie die Leute, nach⸗ dem ſie ſie betrunken gemacht haben. Sie ſcheuen ſelbſt vor einem Morde nicht zurück, wie die Taten bei Liſſa und Breslau beweiſen. In Berlin ſind bereits zwanzig von dieſen Leuten feſtgenommen worden, die ſich in ähn⸗ licher Weiſe ſtrafbar gemacht haben. Die vier feſtgenom⸗ menen Gauner haben auf dem Schleſiſchen Bahnhof einen Landsmann getroffen, der nach ſeiner Heimat zurück⸗ kehren wollte. Sie ſchleppten ihn ſchließlich nach dem Stralauer Platz, wo einer den Kopf des Opfers plötzlich nach hinten riß und ihm den Mund zuhielt, ſo daß er nicht ſchreien konnte. Dann nahmen ſie ihm ſein Porte⸗ monnaie und die ſonſtigen Wertſachen ab und ließen ihn liegen. Nur dadurch, daß eine Kriminalpatrouille die vier Spitzbuben ſchon vorher auf dem Schleſiſchen Bahnhof geſehen hatte, gelang es, ſie feſtzunehmen. * Traurige Liebesaffäre. Aus Stanislau wird ge⸗ meldet: Ein Oberleutnant, welcher ſeit längerer Zeit ein Liebesverhältnis mit einer Kaſſiererin unterhielt, ver⸗ übte Selbſtmord, nachdem er zuvor ſeine Geliebte erſchoſſen hatte. Die Tat führte er in der Kaſerne des Regiments auf ſeiner Stube aus, allem Anſcheine nach im Einverſtändnis mit ſeiner Braut. Aufſehen erregt es, daß die Leichen der beiden Lebensmüden erſt 8 Tage nach der Tat in der Stube des Offiziers aufgefunden wurden. Als Motiv der Tat gilt die Ausſichtsloſigkeit der beiden, einander heiraten zu können. Neun Kinder dem Ertrinkungstode anheimgefallen. Einer Meldung aus Peſt zufolge ſind in Fetsvöderna beim Schlittſchuhlaufen auf einer ungenügend zugefrorenen Waſſerfläche zehn Kinder eingebrochen, von denen neun ertranken, trotzdem in der Nähe befindliche Arbeiter ſofort zu ihrer Hilfe herbeieilten. ider Nordpolſchwindler Cook hat ſeinen Schwindel eingeſtanden in der Form, daß er nicht weiß, ob der Nordpol von ihm erreicht worden iſt. Er entſchuldigt ſich damit, daß er wahrſcheinlich unter einer Geiſtesverwirrung zu leiden habe, die infolge der zwei⸗ einhalb Jahre lang getragenen Strapazen und infolge der Einſamkeit im höchſten Norden aufgetreten ſei. Cook ver⸗ ſpricht, Weihnachten nach Newyork heimzukehren und kün⸗ digt die Veröffentlichung aller ſeiner Erlebniſſe an. Er macht das Zugeſtändnis ſeiner abſoluten Ungewißheit wegen des Pols und hofft, daß dann die Welt ſeinen „guten Glauben“ anerkennen werde.— Wunderbarer „guter Glaube“! ** Zum großen Sturme auf dem Kaſpiſchen Meere. Einer Meldung aus Petersburg zufolge hat der Miniſter des Innern den Gouverneur von Aſtrachan aufgefordert, zur Rettung der vom Sturm in der Wolgamündung und auf dem Kaſpiſchen Meere Betroffenen kein Mittel unverſucht zu laſſen. Wie aus Aſtrachan gemeldet wird, ſitzen die Dampfer und Eisbrecher, die zur Rettung der vom Sturm auf dem Kaſpiſchen Meere ereilten 44 Schiffe ausgeſchickt worden ſind, ſeit drei Tagen im Eiſe der Wolgamündung feſt. In mehreren an der Mündung der Wolga gelegenen Dörfern ſtehen 100 Häuſer unter Waſſer, 60 ſind eingeſtürzt; viele Fiſcherboote ſind zerſchellt, mehrere Fiſcher ertrunken. Die Lage der Obdachloſen iſt verzweifelt. Infolge der fehlenden Verbindungen iſt es faſt unmöglich, Hilfe zu bringen. Wieder ein Eiſenbahnunglück. Aus München wird gemeldet: Der Perſonenzug 314, von Meiningen nach Schweinfurt, fuhr auf den vor dem Einfahrtsſignal der Station Ebenhauſen(Unterfranken) haltenden Güter⸗ zug 1792 auf. Der Poſtſchaffner des Perſonenzuges iſt anſcheinend ſchwer, 13 Reiſende ſind leicht ver⸗ letzt. Die Reiſenden fuhren mit dem Schnellzug 32 nach Schweinfurt weiter. Von dem Zug 314 ſind der Packwagen und ein Perſonenwagen entgleiſt. Der Geſamt⸗ verkehr der Strecke wird auf dem Gleis Schweinfurt— Meiningen durchaeführt. Der Unfall iſt darauf zurückzu⸗ juhren, daß der Zug 314 von der Statton Rottershauſen abgelaſſen wurde, bevor die Strecke frei war. * Schreckliches Unwetter. Wie aus Madrid gemeldet wird, hat an der ſpaniſchen Nordküſte ein gewaltiges Unwetter großen Schaden angerichtet. Seit zwei Tagen regnet es in Strömen. In Muros ſteht das Waſſer in den Straßen bis 80 Zentimeter hoch. Vor La Coruna iſt ein Fiſcherboot mit 11 Perſonen geſtrandet. Den Rettungsbooten war es unmöglich, auszufahren und den Schiffbrüchigen Hilfe zu bringen. Von Bord eines Dampfers wurden durch eine Sturzwelle drei Mann hinweggeſpült und ertranken. Eine deutſche Reiſegeſellſchaft von Italienern über⸗ fallen. In Oberitalien wurden drei Reiſewagen der Süd⸗ tiroler Unternehmung Voltolini mit einer deutſchen Reiſe⸗ geſellſchaft von 50 Perſonen von zwölf mit Stöcken be⸗ waffneten Burſchen angehalten. Dieſe zwangen die Rei⸗ ſenden, auszuſteigen, und die Kutſcher, ohne ihre Paſſa⸗ giere zurückzufahren. Beim Ueberfall wurde ein Kut⸗ ſcher ſchwer verletzt, ein Pferd lahm geſchlagen und die Fenſterſcheiben der Wagen zertrümmert. Den Reiſenden geſchah nichts. Der Ueberfall war vermutlich gegen die Unternehmung gerichtet. Beginnung der Prozeſſe der Brüder Wright wegen Patentverletzung. Wie aus Newyork gemeldet wird, kün⸗ digt Alphons Barnes von der Wright Co. einen Prozeß der beiden Erfinder⸗Brüder gegen Graham White als den erſten einer Reihe von Klagen gegen die amerikaniſchen Fliegerkonſtrukteure an. Die Brüder Wright erklären, daß das Prinzip der Seitenſteuerung ſowie der Flächen⸗ verwindung Beſtandteile des Wrightſchen Patentes ſind und daß infolgedeſſen kein Nordamerikaner— Barnes behauptet ſogar auch kein ausländiſcher Flugmaſchinen⸗ Konſtrukteur— zur Verwendung dieſes Prinzips be⸗ rechtigt iſt. Da bei vielen Fliegerſyſtemen— Zwei⸗ wie Eindeckern— die bekannte Seitenſteuerung und Ver⸗ windung angewandt werden, hätten die beiden Ameri⸗ kaner dann das Recht, von den Konſtrukteuren Lizenz⸗ gebühren zu fordern. Barnis gibt bereits jetzt bekannt, daß dies auch die Abſicht der Brüder Wright iſt, wenn⸗ gleich ſie keinesfalls den Bau anderer Syſteme durch hohe Abgaben zu unterbinden gedenken. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. An einem wenig benutzten Fußwege bei Jößnitz wurde die Leiche des Muſikers Hermann Schmidt aus Jößnitz aufgefunden. Der Mann iſt auf dem Heimwege von einem Tanzvergnügen im Schnee ſtecken geblieben und er⸗ froren. In München hat ſich der 26 Jahre alte Hofwagen⸗ fabrikant und Automobilagent Franz Gmelch wegen zer⸗ rütteter Vermögensverhältniſſe erſchoſſen. Ueber die Firma wird der Konkurs exöffnet werden. In Daun an der Eifel ſtürzte der neuerrichtete Anbau eines Bauernhofes um, wobei vier Kinder unter den Trümmern begraben wurden; nach langem Bemühen wur⸗ den eins tot, eins ſchwer und zwei unverletzt geborgen. Guten Tag! Jedem ein Paar Stiefel Was kaufst du Deiner Familie zu Weihnachten? Schuhmarkt bietet ferner nicht nur den Vorteil extra billiger Preise in allen Abteilungen und auf allen Artikeln, sondern eine unübertrefflich grosse Auswahl vom Feinsten bis zum Billigsten, sowie unvergleichlich kulante Bedienung Zum Beweis, dass unter Preis verkauft wird, erwähne ich z. B., dass ich jetzt einen soliden Boxstiefel Gr. 27—30 zu Mk. 2.90, Gr. 31—35 zu Mk. 3.40 verkaufe. Eine extra gute Ware, schön ausgeführt, jedes Paar garantiert, Gr. 27—30 zu Mk. 3.90, Gr. 31-35 zu Mk. 4.40. Dann einen Herren- Stiefel, amerikan. Fagon, sehr elegant, gute Qualität, jetzt Mk. 8.50, sonst Mk. 10.50. Ferner einen sehr billigen Damen-Stiefel, der aber sehr schick ist und als solid empfohlen werden kann, zu Mk. 5.50. Goodyear-Welt- Damen-Stiefel, la. Ware(3 Artikel) während des Schuhmarktes nur Mk. 10.50 usw. im Schuhmarkt bei Otto Baum denn das ist stets erwünscht. Tausende Paare : Unter Sehunhaus Preis!: Otto Baum MAINXIHEIM, Breitestrasse J, 1, 1 und Schwetzingerstrasse 32. CC ³˙·.. Lmburger⸗, Rahm⸗ u. Schweizerkäſe in beſter Qualität. 1 Friſche Butter u. Eier empfiehlt zu billigſten Preiſen Auton Fiſcher ind dog Arbeitshandſchuhe mit Finger und Fauſthandſchuhe mit und ohne Leder⸗ beſatz empfiehlt Joh. Karl Kempf Ww. 10 jahr. Praxis Mannhelm. 10- jahr. Praxls 145 Nervenschwache Ie Nervenzerrüttung en Sohwächezustände, Blasen- und 3 i donleohtekraakbelten, seule Gicht, I a lschlas, Muskelschwund, Hysterle, Neuralgien, Haarkrank- ö heiten, Flechten, Belngesohwüre eto, auch alte u. sehwere Fiille, behandelt mit bestem Erfolge ohne Berufsstörung arznellos duroh Natur- und elektrisches Lichtheilverfahren 1100 2 Kräuterkuren u. Elektrotheraphle aunff ortet Direktor Heinrich Schäfer Lichtheil- Institut Elektron nur M3, 3, Mannheim Vis-à-vis dem Restaurant zum„Wilden Mann“. Sprechstunden: täglich von 9—12 und 2—9 Uhr abends Sonntags von 9—12 Uhr. Wunderbare Erfolge. Hunderte Dankschreiben. Damenbedlenung d. Frau Rosa Schdfer Avlle Prelse. Prosp. grat. Tel. 4320 Erst., gr. u. bedeut. Institut am Platze Aus führilche Broschlire gratis. Frauen Haare ausgekämmt od. geschnitten für 100 Gramm Mk. 1.40. Kesel& Maier O 7, 4 Mannheim 0 7. 4 Eekladen(Viktoria). Staunen billiger Möbel- m Verkauf 2 unt. Garantle f. gute Aualltat. Günstigste Bezugsquelle für Brautleute! f Benugsquehe für Uhren und Gold-Waren. Enerme Auswahl in 11 Teitzablung gestattst 1! N 5 A. gestabte Ge währe zu den billig Spez.: Kompl. Schlafzl b 8 12 f dergl. Kies Preisen eh la. pol. Chiffonler.. 48.—= Ertra- Rabatt. „„ Vertlke.. 48.— „„ Splegelschrank 75.— „ Pluschdlwan u. Fed. 45.—, 55.—, 65.— „ Chalselongues.. 32.— „ 3 tell. Wollmatratze mit Polster 25.— „ Stahlrost m. Gegen- Sichtbare Preise. Jedes Brautnaar erhält ein Geschenk. Herm. North druok u. Schon. 18.— Bretter. Masahele 1 J, 7. Grosses Lager lacklerter Möbel!“ la. lack. Chiffonler.. 35.— 5 eto. eto. N Möbelhaus Wiäbeim rey; Fſt. Tafeloſt wie Aepfel und Birnen verkauft billigſt nur H 2, 6/7. Tel. 2388. Adam Müller Ww. Für den WInterbedarf 2 E Ausserge wöhnlich billige Angebote 2 3 1 1 N23* Ein Posten Ein Posten Winter⸗Jacken- Kleider Farbiger Paletots eee 24⁰⁰ 39⁰⁰ 3900 eee eee, 9* 10˙⁰⁰ 27⁰⁰ zum Aussuchen 135 em. lang. zum Aussuchen Ein Posten Ein Posten Jacken-Kleider Schwarze Tuch-Paletots 9 aden e eee 900 390 5 bee, e ee 2050 J500 490⁰⁰ Verarbeitung zum Aussuchen zum Aussuchen 9 Ein Posten Posten Kostüm- Röcke Blusen 105 schwarz, blau und farbig in ver-* 20⁰ 7⁰ 1 in guten Woll- und Seidenstoffen 9 0⁰⁰ 12 schiedenen Ausführungen Eff. Abend-Kleider, Samt-Mäntel. Pelzstolas, Pelz- Jacken e Besichtigen Sie meine Schaufenster! damit Es is Angel keit eingef zwar den E a SSN 3 3. S S S. S SSA 5 a zutze Mannheim Mannheim Tüte Portu U Nanken, G 3, 4 Hanleen, G 3, 4 0 6 neben der taupiposi. Speziaſhaus/ Hanges l. Dumen-Nonſeltjon 4 noben der Iaupiposi— 2 Jahren Schon 1 euer d f 5 4 person . 2 52 N SSSR“, Achtung! eee een durohlesen! Kinder 2 Hauben Kartoffeln ate lier f eee, 0 f Atelier für moderne Phot hi due 5 f 110 Verkaufe Kartoffeln Ogra 105 5 J Grosser Räumungs-Verkauf! in Wan Farben evpfebll der Pe. 4 Pg Adnan 5 d Aran 8 fiche 2 anderen Far mpftehl f J 5 Wegen Aufgabe meiner Mannheimer Filiale u. Joh Karl Kempf Ww bei 5 Ztr. 3.80, bei 10 Ztr. un ergrösserungsanstalt 2 fut S bevorstehenden 3. 11 850 Vorrat 8 Waſſerſtraße 3.60, bei größerer Abnahme 8 8 dt reicht, zu aussergewöhnlich billigen Preisen. Ca. 15 J 0 4H. 0 7 7 E 50 Fahrräder, nur n mit u. ohne 8 7 de R 1 noch bil A.„ 2 Ser, ein eim zur K Freilauf, Herren-, Damen- u. Kinderräder, neu und 4 Ausende Raucher ent 2 gebraucht. Ca. 100 Nähmaschinen, beste Fabrikate, 4 empfehlen Zwiebeln 2 Hauptstrasse 77, Telephon 249 8 e 3 Hand u. Fuss. Tret. uud Handmaschinem Lang“, 2 Mmeinengarantzert nie tert erstklassige Arbeiten zu mässigen P 8 in E 3 Schwing-, Rund- und e n 85 25 n e per Pfd. 6 Pfg., Ztr. 5.50 8 9 reisen. 1 gebrauch u. gewerbliche Zwecke(Schneidermaschi- S dcesha. 3 Ruhe 9 vor- u. Tückwärts nähend, rener 825 Fe 1 Jakob Helfrich 20 Auswärtige Aufnahmen ohne Preisaufschlag.& vahrer bis 5 Schubladen, versenkbare Maschinen, Ca. 30 888 42 ITabakspfeife N Holzwaschmaschinen mit seitlichem u. horizontalem 8 g F Neubauſtr. 12 n— 888 5 n 5 88 8 ef Hebel, doppelter Uebersetzung, Kiefer-, Pitschpin- S I poörstertabak für— Reuge und Eichenholz, nur bestbe währte Konstruktionen. E125 frko. 9 Pd, Fasto- 1 N. C0. 20 johnsche Volldampf-Waschmaschinen u. andere Fresnel. k. 8.— frko. 9 Pfd. treffe, Dampfwaschmaschinen aus Blech, mit u. ohne Ofen, Jab. an. N auf den Herd zu stellen, eckige und runde Form, F militär e Peitenk 8. 50frkc. 4. holland. Canaster m. 11 Pfeife Mk. 7. 50 frko. 9Pfu. 0 Frankfurter Kana-— ster m. Pfeife kost. frko. 1 7 7 Mk. 10.— gegen Nachn. liegt mit Wasserschiff, Kartoffeldämpfer usw. in allen Grössen. Schuhmacher- Elastikmaschinen, Sohlen- walzen, Solenspaltmaschinen, Hebelpressen, Stanz- maschinen, Strickmaschinen, St aubsaugeapparate Bitte anzug eb. ob neben- für Teppiche u. Möbel Mk. 15.—, Buttermaschinen,— stehende Gesundheits. ig 5 Wäschepressen. Fahrradpneumatics u. a. m. Oel- S. 1 tin 2 lampen von 70 Pfg. an, Carbidlampen von Mk. 1.50 tn e nsch. oder 8 weich h S an(für Fahrräder), Carbid kg. 50 Pfg. 8 E. Köller, Brubsalr(Badem) Er 2 U. Jin 4 1 e wt 0 E Sonntags bis 7 Uhr geöffnet! 58 Fabrik. Weltr 25 3 Walter's Maschinen- und Fahrrad-Etablisement 8 AcHTUNGd! ſind eingetroffen. 9 7 Inh. J. Scheichel, Heidelberg. 2 50 000 Paar Schuhe Ich unterhalte ein außergewöhnlich großes Lager Echt * Anlage Nr. 48. Telefon 793. 4 paar Schuhe für nur 7 Mark. in ausgeſucht ſchönſter und geſchmacksvollſter 75 Wegen Zahlungsstockung mehrerer au 1 ** l Enorm billige Prelse! Nur solange Vorrat reicht! grossen Fabriken wurde ich beauf- I Zeit tragt einen grossen Posten Schuhe erren- Un In 8 U nada On- 0 Ol Un tief unter dem Erzeugungspreis los- 7* 0 * zuschlageu. lech verkaufe daher an 1 0 . fertig und nach Maß, vom eleganteſten bis zum einfachſten Genre! d. schw. galoschirt, K Besatz, 5 1 3 bail eee, beer gegen. Meine Roellität und Preiswürdigkeit iſt altbekannt. ocheleg. neuest zon. 3rö 0 In 8 9 8 laut Nr. Alle 4 Paar kosten nur 7. Ulster, elegant chice, von Mk. 20.—, 24.—, 28.—, 35.—, 40.—, 55.— U Versand pr. Nachnahme. 22. 80——— Paletot für Herbſt u. Winter H. Fa mod. eleg. Fagons, v. Mk. 24.—, 28.—, 32.—, 35.—, 40.„ 45.—, 50.— 1 N Umtausch gestattet auch Geld retour. Bozener Mäntel waſſerdicht, Kaufen Sie Ihre N 2 Die i glatt u. hgerüden v. Mk. 22.—, 26.—, 30.—, 32.—,. 35.— Peler inen in jeb. Glöße 4 3 f Schuh- Damenwelt waſſerdicht, Münch. Loden v. Mk. 10.—,12.—,14.—,16. 18.——,4.— liebt eine roſiges, jugendfriſches Loden-Joppen,, ö Antlitz und einen reinen, zarten, ſchönen Teint. Alles dies erzeugt 2 5 2 Steckenpferd⸗ Anzüge, hochelegant, engliſch u. deutſche Fabrikate, Gehrock, Jag ert Sack Fagon Lilienmilch⸗ Seife von Mk. 20.—, 24.—, 28.—, 30.—, 35.—, 40.—, 45.—, 50.— u. höher von Bergmann u. Co., Radebeul Ffigd. Ebert, Weinheim abe en e Wilhelm Bergdollt glatt u. Falten⸗Fagon von Mk. 7.—, 9.—, 12.—, 14.—, 16 is 24.— rote und ſpröde Haut in einer ö ö. 1 a 2. Tube 50 pf h schen: H, 5 srenestr. Mannheim srenestr. Hl, 5 via-u- vis demiBadischen Hof. Emil Richter, Otto Schmitt;