degen⸗ Men 24 — * 2 2— — 22 HL Role. 2 2 4 „ 1 jüte 4 10. . an. hleſer beit heute? ite U inen f fl. 5 — el der ens u 180 neigte Niernheimer Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Zeitung Geſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtablatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Diernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1334 Ar. 158. Hirtenbrief des Kardinals Fiſcher über ſeine Romreiſe. In einem längeren Hirtenſchreiben, ausgegeben zum 111 der Unbefleckten Empfängnis am 8. Dezember, äußert ich der hochw. Kardinal⸗Erzbiſchof Fiſcher von Köln über ſeine Romreiſe wie folgt: Geliebte Erzdiözeſanen! Von der Romreiſe zurückgekehrt, beeile ich mich, euch das eben verleſene, ganz von der Hand des Heiligen Vaters geſchriebene und gleich am Tage nach der erſten Audienz, die ich hatte, mir Pikentte päpſtliche Schreiben mit⸗ zuteilen. Gewiß iſt es für einen Biſchof eine große Freude und eine Berühigung, wenn der Statthalter Gottes auf Erden ihm ſeine Zufriedenheit mit ſeiner Amtstätigkejt ausſpricht. Aber euer Biſchof freut ſich nicht minder über die herzliche Anerkennung, die er euch widmet, ge⸗ Iiebte Erzdiözeſanen. Ich habe dem Heiligen Vater be⸗ richtet, wie infolge meines letzten Hirtenbriefes zahl⸗ reiche heilige Kommunionen, zumal am zweiten Sonntag im Oktober, in ſeiner Meinung ſind geopfert worden, habe ihm den reichen Ertrag der am ſelben Tage abgehaltenen Kollekte überreicht, habe ihm von dem Schmerz und der Entrüſtung geſprochen, die ſich allerwärts in der Erz⸗ diözeſe kundgaben ob der jüngſt in Rom gegen den Papſt und die Kirche verübten Beleidigungen, und die ihren öffentlichen Ausdruck fanden und noch fortdauernd finden m zahlreichen Proteſtverſammlungen, und habe ihn aufs neue in eurem Namen unſerer unentwegten Treue, unſerer Liebe und unſeres Gehorſams verſichert. All dies hat dem Herzen des Vaters der Chriſtenheit wohlgetan; er dankt euch dafür und ſpendet euch ſeinen Segen. „Und ihr werdet das Gelöbnis, das ich in eurem Namen dem Heiligen Vater gemacht, und das ich am Grabe des erſten Papſtes, des hl. Petrus, erneuert und bekräftigt habe, unverbrüchlich halten— nicht wahr, geliebte Erz⸗ diözeſanen? Ihr werdet fortfahren, mitten in den Stür⸗ men der Zeit feſtzuſtehen im heiligen katholiſchen Glau⸗ ben und im Verein mit eurem Erzbiſchof und mit euren 8 fortgeſeßt dahin wirken, daß unſere heilige Kirche von Köln ſtets in Wahrheit und mit Ehren den glorreichen Titel beanſpruchen könne, den ſie von altersher Rune, einer immerdar treuen Tochter der römiſchen Mutterkirche. Ich mache euch aber noch beſonders aufmerkſam, daß ihr in eurer ſchlichten kirchlichen Geſinnung euch nicht ver⸗ wirren und beunxuhigen laſſet durch allerlet Gerede, wie es— wohlgemeint öder in ſchlimmer Abſicht?— ſeit Wochen ſchon verbreitet wurde und teilweiſe noch ver⸗ breitet wird. Man ſprach von bevorſtehender Verurteilung irgendeiner unſerer Organiſationen man ſprach von einer drohenden Spaltung unter den deutſchen Katholiken; man ſprach gar von einem Riß im deutſchen Epiſkopat. Und was für abenteuerliche Sachen hat man nicht in der Preſſe des In⸗ und Auslandes erzählt über meine Rom⸗ wreiſe! Noch jetzt fahren gewiſſe Blätter fort, in gleichem Sinne zu ſchreiben und leichtgläubige Leſer irrezu⸗ führen: es hat faſt den Anſchein, als wüßten ſie beſſer, was meinerſeits mit dem Heiltaen Vater und ſeinem Im Schatten der Freilinde Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Hedwig Lange. 9(Nachdruck verboten) Schon wollte er herausfahren in heftiger Abwehr und ſich gegen einen Auftrag verwahren, gegen den alles in ihm ſich aufbäumte, aber da war es ihm, als legte eine Hand ſich feierlich ſchweigengebietend ihm auf die Lippen und der Wortlaut des Schwurs, den er an jenem bedeutungsvollen Tage unter der Freilinde zu Dortmund geſchworen, erklang in ſeiner Seele wider, vernichtend klar und unentrinnbar. Es gab kein Wehren gegen die Verpflichtung, die er damals auf ſich genommen hatte, und ob es gegen Bruder oder Feind ging. Sein eigen Leben koſtete es zudem, wollte er auch nur den Verſuch machen, ſich ihr zu entziehen. Des weſtfäliſchen Bauern derbes, unverfeinertes Gemüt hätte ſich ſchwer⸗ lich in den ſenſiblen Gedankengängen ſeines Begleiters durechtgefunden, wenn er von deſſen Seelenſtimmung etwas geahnt hätte. So hielt er ſein Schweigen wohl nur ein Nachſinnen in bezug auf die Ausführung des demeinſchaftlichen Vorhabens. „Iſt Euch ſchon ein Weg eingefallen, auf dem wir des Schweinsberg unauffällig habhaft werden können?“ er⸗ munterte er ihm endlich zum Reden. Konrad fuhr aus ſeinem Brüten jäh empor; er hatte den Sinn der Frage nicht verſtanden. „Ich meinte,“ wiederholte Georg Oilpe,„ob Ihr bereits einen Plan entworfen habt, wie wir uns dem Schweinsberg nähern und uns ſeiner bemächtigen können? Es iſt an Euch, dies zu erwägen, da Ihr den Mann und ſeine Gepflogenheiten kennt, während er mir fremd iſt.“ Konrad raffte ſich mit Willensanſtrengung auf, die Schwäche von ſich zu werfen und ſich der Sache mit jener Dienstag, den 6. Dezember 1910. Staatsſekretär beſprochen worden iſt, als ich ſelbſt. Ich wiederhole, geliebte Erzdiözeſanen: Laßt euch nicht ver⸗ wirren und nicht beunruhigen! Der Heilige Vater denkt gar nicht an irgendwelche Verurteilung irgendeiner unſerer Organiſationen; im Gegenteil, er belobt und ſegnet ſie. Wir können, wollen und ſollen ſie weiter erhalten und immer mehr entwickeln. Klebt ihnen Un vollkommenes an, ſo werden wir es beſeitigen, werden uns bemühen, ſie immer vollkommener zu geſtakten im Intereſſe der heiligen Sache, der wir dienen, und zum Wohle unſeres Volkes. Das iſt nicht die bloße Anſicht eures Erzbiſchofs: es iſt die Geſinnung eures Heiligen Vaters. Ich füge noch eigens bei, daß der Papſt mit Entſchiedenheit erklärt hat, daß er in der ſogenannten Gewerkſchaftsfrage nach wie vor den bisherigen Standpunkt einnehme, nämlich daß er den beiden Richtungen, die in dieſer Hinſicht in Deutſchland beſtehen, gleichmäßig neutral gegenüberſtehe. Das dient zur Beruhigung für unſere katholiſchen Ar⸗ beiter, die den„chriſtlichen Gewerkſchaften“ Pefgetreien ſind oder beizutreten gedenken. Nur knüpfe ich daran, wieder im Sinne und im Geiſte des Heiligen Vaters, zwer Bemerkungen: Erſtens wird es für die Zukunft immer mehr unſer Beſtreben ſein, neben den Gewerk⸗ ſchaften unſere ſpezifiſch katholiſchen Arbeiter⸗ organiſationen— Arbeitervereine, Jünglingsvereine, Ge⸗ ſellenvereine, Kongregationen uſw.— weiter auszubauen, ſie nach Möalichkeit zu fordern und ſo den religtöſen, den katholiſchen Geiſt in unſerer braven katholiſchen Arbeiterwelt zu pflegen und zu vertiefen. Zweitens(und das liegt dem Heiligen Vater und eurem Erzhiſchof be⸗ ſonders am Herzen): Möge nun endlich aller Hader und Zwiſt zwiſchen den beiden Richtungen auf gewerkſchaft⸗ lichem Gebiet aufhören! Mögen dieſelben, wenn nicht mit⸗ einander, ſo wenigſtens nebeneinander wirken, ohne ſich gegenſeitig, zur Freude der Gegner, zum Schaden der Ar⸗ beiterwelt, zum Aergernis für weite Kreiſe, zu beſchul⸗ digen und zu befeinden! Alle, die es angeßt, haben in dieſer Hinſicht eine ernſte Verantwortung. Alle, die Ein⸗ fluß haben, mögen gewiſſenhaft in dieſem Sinne wir⸗ ken! Ich ſelber werde es nachhaltig tun in der Erzdiözeſe und rechne auf den Beiſtand von Klerus und Laien. Weiter wendet ſich der Hirtenbrief gegen das Anti⸗ chriſtentum und ſchließt:„Man hat die Mär ver⸗ breitet, euer Erzbiſchof habe in Rom in einer Unter⸗ redung den Kaiſer als von einer beſtimmten politi⸗ ſchen Partei, die uns Katholiken naheſteht, abhä darzuſtellen verſucht. Das iſt Torheit“. Politiſche Nundſchau. 17 Aus Anlaß des Hinſcheidens des Grafen v. Götzen, des früheren Gouverneurs von Deutſch⸗Oſtafrika und preußiſchen Geſandten in Hamburg, hat der Kaiſer an den dortigen Senat, z. H. des Oberbürgermeiſters, auf deſſen Todesmeldung die folgende Drahtantwort erteilt: Neues Palais, 2. Dezember 1910. Ich danke Eurer Magnificenz für die warme Teil⸗ Unperſönlichkeit zu nahen, welche der Freiſtuhl von ſeinen Mitgliedern in allererſter Linie forderte. „In wenig Stunden ſchon,“ ſtieß er heiſer heraus;„er nimmt heute nachmittag teil an der Jagd in der Peg⸗ nitzer Forſt, die mein Vater ausrichtet.“ g Für einen Augenblick wollte es ihn ſchier wieder übermannen, als er das geſagt hatte. Wie ein Judas über⸗ lieferte er einen Wehrloſen ſeinen Verfolger. Und welch' ein Hohn, welch' bitterer Spott des Schickſals ſchien ihm dies, nachdem er ſo andersartige Hoffnungen an dies Zu⸗ ſammenkommen mit Schweinsberg geknüpft hatte. Oilpe ging mit ſichtlicher Befriedigung auf das Nähere ein. „Das trifft ſich gut. So wird meine Sendung raſcher zu Ende geführt, als ich dachte, und es iſt mir lieb. War ſchwer abkömmlich von daheim juſt zur Erntezeit. Nun alſo weiter— wie würden wir die Sache ins Werk zu ſetzen haben?“ f Mit ſchwerer Zunge gab Konrad die gewünſchte Er⸗ läuterung und der kluge Bauer begriff, half ſelber mit und war in wenigen Minuten über alle Umſtände, über Ort, Zeit und Ausführung des Vorhabens im Klaren. „Es iſt gut,“ ſchloß er die Verhandlung,„ich miſche mich alſo unauffällig unter die Jagdgehilfen. Zur Zeit des allgemeinen Aufbruchs nähere ich mich Eurem Vater, den Ihr inzwiſchen verſtändigt habt, und er führt mich nach dem von Euch gedachten Platze, wo wir uns verſtecken. Ihr haltet Euch an Schweinsberg, lockt ihn unter dem Vor⸗ wande, daß Ihr ihm wichtiges mitzuteilen, einen Brief zu übergeben habt, abſeits von der übrigen Jagdgeſellſchaft und führt ihn ebenfalls dorthin. Ein Pfiff ruft uns dann herbei. Macht Eure Sache klug, unauffällig und ſie wird gelingen. Und nehmt hier das Urteil an Euch, damit Ihr Euch bei Eurem Vater aus⸗ weiſen könnt.“ 26. Jahrgang. nahme, welche Sie mir im Namen des Senats bei dem betrübenden Tode des Grafen v. Goetzen ausgeſprochen haben. Ich beklage dieſen Verluſt tief. Der Verewigte hat ſich in den ſchwierigſten Stellungen immer voll bewährt und verſprach, dem Vaterlande im aus⸗ wärtigen Dienſt noch Ausgezeichnetes zu leiſten. Er verdiente das Vertrauen, das man ihm in Hamburg entgegenbrachte, ebenſo, wie er das meine in vollſtem Maße beſaß. Wilhelm J. R. (Zur Hebung des Winzernotſtandes. Der rheiniſche Bauernverein in Köln, der trieriſche Bauernverein in Trier haben beim Reichstag beantragt, zur Hebung des Notſtandes den Winzern vorübergehend die Staatsſteuern zu er laſſen, außerordentliche Mit⸗ tel zu herabgeſetzten Zinsſätzen zur Verfügung zu ſtellen, die Schaumweinſteuer zu verdoppeln ſowie den Zoll für ausländiſche Weine erheblich zu erhöhen und Maßregeln zu ergreifen für die wirkſame Bekämpfung der tieriſchen und ſchmarotzeriſchen Rebenſchädlinge. :: Gegen die Fleiſchteuerung, die ſich namentlich im Königreich Sachſen außerordentlich fühlbar macht, gedenkt die ſächſiſche Regierung energiſche Schritte zu ergreifen. Der ſächſiſche Staatsminiſter Graf Vitzthum v. Eckſtädt empfing im Miniſterium des Innern in Dresden den Direktor der„Allgemeinen Fleiſcher⸗Zeitung“, Aktien⸗ geſellſchaft, in einer Audienz. Direktor Zuelzer legte die ſchwierigen Verhältniſſe dar, in denen ſich zurzeit die Fleiſchverſorgung im deutſchen Reiche befindet. Graf Vitz⸗ thum erkannte dies im beſonderen für das Königreich Sachſen an und erklärte, daß er behufs Bekämpfung der Vieh- und Fleiſchteuerung energiſche Schritte ein- zuleiten beabſichtige. Zunächſt werde die ſächſiſche Regierung eine Sachverſtändigenkommiſſion aus Landwirten, Fleiſchern und Vertretern ſächſiſcher Großſtädte einberufen, um mit ihnen gemeinſam zu be⸗ raten, welche Mittel und Wege am beſten geeignet ſind, der Vieh- und Fleiſchteuerung abzuhelfen. — Die Begnadigung zweier Bonner Boruſſen, welche an den bekannten wüſten Ausſchreitungen gegen einen bürgerlichen Einjährigen-Unteroffizier als Rädelsführer ſeinerzeit teilgenommen hatten, erregt berechtigtes Auf⸗ ſehen. Nach einer Meldung aus Bonn iſt nämlich die gegen die Boruſſen v. Finckenſtein und v. Quiſtorp ver⸗ hängte achttägige Gefängnisſtraſe im Gnadenwege in Feſtungshaft umgewandelt worden. Man braucht nicht unbarmherzig gegen die törichten jungen Leute zu denken, aber man kann es doch auffallend finden, daß hier wieder einmal der Hochadel beſondere Rückſichten genießt. Denn der Mann aus dem Volke hat die Empfin⸗ dung, daß, wenn es ſich um bürgerliche Soldaten als Attentäter gehandelt hätte, jedenfalls der Vollzug einer harten Strafe ohne jede Milderung erfolgt wäre. Es iſt kein Wunder, wenn unter ſolchen Umſtänden immer wieder von Klaſſenjuſtiz geſprochen werden kann, und die Sozial⸗ demokratie neue Anhänger gewinnt.: Damit bog er von der Straße ab und ſchwenkte in eine kleine Nebengaſſe ein. Konrad Tucher ſeinem Nach⸗ denken und ſeiner Verzweiflung überlaſſend. **** Das Wetter war dem großen Jagdfeſte hold. Es war nicht heiß, trotz des klaren Himmels und des lachenden Sonnenſcheins. Ein kühler Wind hatte ſich aufgemacht und verwehte die Schwüle, die an den vorhergehenden Tagen über Stadt und Land gebrütet hatte. Am Rande der Pegnitzer Forſt, faſt bis zum Flußufer ſich herab⸗ ziehend, hatte ſich ein munteres Bild entfaltet. Bunt⸗ bewimpelte Zelte waren da entſtanden, unter denen die ſchmauſenden und trinkenden Gäſte lagerten. Am luſtig flackernden Feuer auf ſchnell errichtetem ſteinernen Herde drehten ſich die Braten am Spieße, brodelten die Keſſel mit ihrem mannigfachem Inhalt. Am rieſigen Wein⸗ faß ſtand der Küfer, und die Diener und Jagdgehilfen liefen mit Bechern und Schüſſeln hin und her und be⸗ dienten die Jagdgäſte. Auch die Damen, deren Anweſen⸗ heit natürlich nicht wenig dazu beitrug, das Schauſpiel am Ufer der Pegnitz heiter und farbenfroh zu geſtalten, nahmen an dem Zeltgelage teil, um nach erfolgtem Auf⸗ bruche zur Jagd allein nach der Stadt zurückzukehren. Unter den Bäumen am Waldrande graſten friedlich die Pferde, und die angebundene Meute kläffte ungeduldig herüber. Eine zahlreiche Volksmenge hatte auch dieſe Schau⸗ ſtellung des Patrizierfeſtes herangelockt. Sie belagerte das jenſeitige Ufer und vertrieb ſich in ähnlicher Weiſe die Zeit. Man ſchmauſte mitgebrachte Vorräte, trank würfelte und gloſſierte Leben und Tun der vornehmen Geſellſchaft da drüben in nicht eben rückſichtsvoller Weiſe. Fortſetzung folgt. Deutſcher Reichstag. [Berlin, 2. Dezember. Der Reichstag ſetzte heute die Beſprechung der Inter⸗ pellationen über die Bekämpfung der Rebſchädlinge fort. Gegenüber dem Abg. Geck(Soz.), der über die geringe Höhe der auf die Reblausbekämpfung verwandten Reichs⸗ mittel klagte, ſtellte der Bundesratsbevollmächtigte von Stein feſt, daß die Reblausbekämpfung zwar nicht vom Reiche, aber von den Bundesſtaaten mit großen Mitteln durchgeführt worden ſei. Vom Centrum ſprachen neun Abgeordnete. Darunter bedauerte der Abg. Paul y⸗ Cochem vor allem die ungeheure Entwertung der Wein⸗ gelände im Moſelgebiet. Abg. Spindler(Ctr.) nahm ſich der Pfälzer Winzer an. Abg. Dr. Zehnter(Ctr.), der über die Verhältniſſe in Baden ſprach, glaubte die Hoffnungen, die man auf die Einführung amerikaniſcher Reben ſetzt, einſchränken zu müſſen, da der daraus ge⸗ wonnene Wein minderwertig ſei. Abg. Dr. Becker ⸗Köln (tr.) möchte durch die Begünſtigung der Obſtkultur in den Weinländern Hilfe ſchaffen und empfiehlt die Ein⸗ berufung eines Weinvarlaments. Nachdem Abg. Bau⸗ mann(tr.) den Rednerreigen geſchloſſen, wurde auf die morgige Tagesordnung der konſervative Mittelſtands⸗ antrag geſetzt. IJ Berlin, 3. Dezember. Vor faſt leeren Abgeordnetenbänken und Regierungs tiſchen wurde heute der von der konſervativen Partei eingebrachte„Mittelſtandsantrag“, der von dem Reichs⸗ kanzler Maßnahmen gegen die wachſende Not des Hand werkerſtandes verlangk, beraten. Abg. Pauli⸗ Potsdam (konſ.) beklagte in ſeiner Begründung die geringe Ent⸗ wicklung des Handwerkerſtandes, an deſſen Wohl der Groß kapitalismus, vor lem die Warenhäuſer und die Konſumvereine, nagen. Abg. Euler(Ctr.), der auf die in Handwerkerkreiſen noch immer wache Vaterlands⸗ liebe und Chriſtenſitte hinwies, forderte vor allem die Bekämpfung der Warenhäuſer und brandmaxkte das Borg⸗ unweſen, das in„beſſeren“ Kreiſen vielfach üblich ſei und den Handwerker ruinieren müſſe. Abg. Dr. Pach⸗ nicke(fſchr. Vp.) ſieht das Heil für die Handwerker in der fachlichen Fortbildung und glaubt, das Fiasko aller konſervativen Mittelſtandsanträge feſtſtellen zu können. Abg. Brühne(Soz.) macht die Reichsfinanzreform für die Not des Handwerkerſtandes verantwortlich, dem die Warenhausſteuer nicht helfen könne, da dieſe auf die Fa⸗ brikanten abgewälzt würde. Abg. Linz(Rp.) regte aufs neue unter anderem an: Abgrenzung zwiſchen Fabrik und Handwerk, Sicherung der Bauforderung, Einſchrän⸗ kung der Gefängnisarbeit. Abg. Raab(wirtſch. Vgg.) macht die liberale Politik der Gewerbefreiheit für die Lage des Handwerkerſtandes veran' wortlich und polemi⸗ ſiert gegen den nur angeblich handwerkerfreundlichen Hanſabund und die mittelſtands feindliche Sozialdemo⸗ kratie. Montag: Arbeitskammergeſetz 2. Leſung. Unwetter⸗Nachrichten. ** Aus allen Teilen Weſteuropas kommen Nachrichten von ſchweren Niederſchlägen. Namentlich in Frankreich wütet das Unwetter beſonders ſchwer, aber auch aus England liegen Hiobspoſten vor: Aus Paris wird berichtet: In der Umgebung von Nantes iſt ein zweiter Dammbruch erfolgt, wo⸗ durch weitere ſechs Gemeinden unter Waſſer geſetzt wurden. Tauſende von Familien ſind obdachlos. Bei Rennes ſtürzten infolge der Ueberſchwemmung mehrere Häuſer ein, das eine ſank vier Meter tief in den Erdboden. Ernſte Befürchtungen hegt man für die Stadt Le Mans. Auch im Seinebecken drohen die Ueberſchwemmungen neuerdings Verheerungen anzurichten. Die Marne ſteigt ſchnell und iſt während der letzten 24 Stunden um einen vollen halben Meter geſtiegen. Aus Angers wird berich⸗ tet, daß die Lage der Stadt Mesnil eine bedrohliche iſt. Mehrere Häuſer ſind eingeſtürzt, viele Perſonen umgekom⸗ men. In der Ebene von Aramon ſteht das Waſſer der Rhone zwei Meter hoch. Die Truppen beteiligen fich an den Rettungsarbeiten. In Sauveterne kenterte ein Boot, wobei zwei Perſonen ertranken. Im Departement Var regnet und ſchneit es unaufhörlich. In Finiſtere gehen immer noch ſündflutartige Regengüſſe nieder. An verſchiedenen Bahnſtellen haben ſich infolgedeſſen Erdrutſche ereignet. Oberhalb der Stadt Reims ſind die Fluren und Felder meilenweit unter Waſſer geſetzt. Einer Meldung aus London zufolge regnet es ſeit 30 Stunden unaufhörlich. Große Ueberſchwem⸗ mungen werden aus dem Trenttal berichtet. In der Umgebung von Nottingham und Wilford ſtehen mehrere hundert Hektar Land unter Waſſer. Eine An⸗ zahl Privathäuſer ſind zerſtört worden. Aus Nah und Fern. — Mauunheim, 5. Dez. Am Samſtag vormittag 8 Uhr zog der 3 Jahre alte Haus Sohn des Iſolierers Thomas Lehner, wohnhaft Beilſtraße 29, die auf dem Tiſche ſtehende brennende Petroleumlampe herunter. Die Lampe explodierte und das Kind wurde derart verbrannt, daß es heute Nachmittag im Allgemeinen Krankenhaus geſtorben iſt. Lampertheim, 3. Dez. Der verheiratete Fabrik⸗ ſchloſſer J. Michel gertet in der Zellſtoff Fabrik in Sandhofen mit einem Arm in das Getriebe einer Papiermaſchine, wobei ihm der Arm vollſtändig ausgeriſſen wurde. — Tröſel, 5. Dez. Gegenwärtig wird die Errichtung einer regelmäßigen Auomobil- Omnibus Verbindung zwiſchen Weinheim und dem Gorxheimer Tal errichtet. Die Koſten werden auf 20000 M. geſchätzt. Die Fahrkoſten ſollen moͤglichſt billig ſein. Arbeiterfahrkarten 1.50 M. und 1.80 M., Ennzel⸗ fahrten 10— 30 Pfg — Von der Bergſtraße, 3. Dez. Die 18 Jahre alte Tochter des Bahnwarts Hartmann in Weinheim fuhr beim Rodeln in der Molkteſtraße wider einen Baum und zer- ſchmetterte ſich dabei den Unterkiefer und das Naſenbein. In gräßlichem Zuſtande wurde das Mädchen vom Platze getragen und ſtarb bald darnach. Ein Knabe erlitt beim Rodeln einen Armbruch.— Ein 20 Jah le altes Dienſtmädchen in Schrits⸗ heim ſtieß in der Küche ein aufgeſtelltes Gefäß mit brennendem Spiritus um, wobei die Kleider des Maͤdchens Feuer fingen und dieſes ſchwere Brandwunden erlitt. — Biblis, 3. Dez. Eine Schlägerei, bei der auch das Meſſer eine Rolle ſpielte, entſtand infolge eines Wortwechſels zwiſchen hieſigen und fremden Arbeitern. Die Arbeiter Karl Kohr und Valt. Hellrich wurden durch Meſſerſtiche ſchwer ver- letzt.— Das ehemalige Poſtgebäude ging zum Preiſe von 12000 M. in den Beſitz von Adam Lock über.— In der Wohnung der Gebrüder Mertz wurde ein Einbruch verübt. Den Kerlen fiel ein größerer Barbetrag in die Hände.— Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden.— Ein neues Poſtgebäude wird zur Zeit hier errichtet. Der architektoniſch ſchoͤne Bau bildet eine Zierde unſeres Ortes.— Ein Schützen⸗ klub, dem bereits 30 Mitglieder beigetreten ſind, hat ſich hier gebildet. — Heidelberg, 3. Dez. Am Karlstor wurde geſtern abend um ¼7 Ubr ein etwa 50 Jahre alter verheirateter Arbeiter Namens Chriſtian Löll, der das Bahngleiſe, wie man ſagt, unberechtigter Weiſe überſchritten hatte, von einem Güter⸗ zug überfahren und ſofort getötet. — Offenbach, 5. Dez. Bei der Volkszählung ließ das Genoſſenblatt die Gelegenheit nicht vorübergehen, um fur den Austritt aus der chriſtlichen Kirche zu wer⸗ ben: Männer und Frauen ſollen ſich als„konfeſſtons⸗ los“ anmelden, zumal ihnen daraus kein Nachteil euwachſen kann, weil dle Zaͤhlerliſte amtsgeheim behandelt wird. Es ſcheint augenblicklich der Abfall vom Chriſtentum als das Allerwichtigſte für echte Sozialdemokraten zu ſein. — Frankfurt, 5. Dez. Wahlhumor bei den Stadt- verordnetenſtichwahlen. Auf einem buͤrgerlich⸗liberalen Zettel im ſiebenten Wahlbezirk, der vollſtändig durchſtrichen war, fand ſich folgendes Verschen: Wer's ganze Jahr aufs Zentrum ſchimpft, Zum Frühſtück ſchon ein Pfaff verſchlingt, Des Mittags Ritter und Heilige ſuppt, Um 4 Uhr Schwarze und Blaue verſchluckt, Am Abend ein Dutzend Jeſuiten gabelt, Und dann von Freiheit und Fortſchritt fabelt. Wer draußen im Reich mit den Sozzen geht, Lieber Rot als Schwarz ruft früh und ſpaͤt, Wer gar noch Anarchiſten verhimmelt, Der wird von mir glatt abgewimmelt. — Vaihingen, 5. Dez. Ein ſeltſames Unglück traf einen 34jährigen Landwirt aus dem nahen Nußdorf, der in einer Wirtſchaft in Vaihingen eingeſtellt hatte. Kurz vor der Abfahrt machte ſich der Mann an der neben dem Hauſe ſtehenden ſteinernen hiſtoriſchen Bildſäule des Sankt Peters zu ſchaffen, die plötzlich abſtürzte und dem Unglück⸗ lichen das Geſicht zerſchmetterte. Stirnbein, Naſe und Kiefer wurden vollſtändig zerdrückt. Auf dem Trans⸗ port ins Krankenhaus ſtarb der Schwerverletzte, der eine noch junge Frau und vier kleine Kinder im Alter von 5 Jahren bis zu 9 Monaten hinterläßt. Frankfurt a. M., 5. Dez. Bei der Deutſchen Bank in Frankfurt am Main erſchien ein junger Mann und überbrachte einen Brief einer mit der Deutſchen Bank in Geſchäftsverbindung ſtehenden Firma, worin dieſe die Deutſche Bank erſuchte, dem Ueberbringer des Briefes einen beſtimmten Betrag auszuzahlen. Da der mit der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit dieſes Schreibens be⸗ auftragte Korreſpondent der Bank Zweifel an der Echtheit der Unterſchrift hegte, telephonierte er an die betreffende Firma und fragte, ob der vorliegende Auftrag mit Rück⸗ ſicht auf die ungewöhnliche Unterſchrift in Ordnung gehe. Der Geſchäftsinhaber erwiderte nur, daß ihm von einem ſolchen Brief nichts bekannt ſei, worauf die Direktion der Bank ſich ſofort mit der Polizei in Verbindung ſetzte und die Verhaftung des Betrügers, der ſich noch wartend im Schalterraum befand, veranlaßte. — Mainz, 5. Dezember. Eine 36jährige Frau aus Mainz wollte auf dem Wochenmarkte Einkäufe machen. Auf dem Wege dorthin wurde ſie von einem Blutſturz be⸗ troffen. Die Erkrankte kam ſofort ins Rochushoſpital und ſtarb nach ihrer Ankunft. — Wiesbaden, 5. Dez. In Wiesbaden hat ſich der 16jährige Schüler Walter Henkel auf offener Straße durch einen Schuß in den Kopf getötet. — Rüfſſelsheim, 5. Dez. Eine Frau Becker von hier, die an Gicht leidet, hatte ſich mit dem Rücken gegen den geheizten Ofen geſetzt. Plötzlich ſtand die Frau in Flam⸗ men: ſie trug ſo ſchwere Brandwunden am Rücken und am Kopf davon, daß ſie eiligſt per Droſchke nach Mainz ins Rochushoſpital gebracht werden mußte. Sie iſt be⸗ reits geſtorben. Ihr Mann befindet ſich in einer Nerven⸗ heilanſtalt. Lokales und Vermiſchtes. Viernheim, 6. Dez — Volkszählung. Nach der vorläufigen Zuſammen⸗ ſtellung der Gr. Bürgermelſterei hat die Gemeinde Viernheim eine Einwohnerzahl von 911 2 gegen 8176 im Jahre 1905. — Die Verſammlung des kath. Männer- vereins am Sonntag, den 27. Nopbr. hatte ſich eines guten Beſuches zu erfreuen. In Verhinderung des Präͤſtdenten er⸗ öffnete um 4¼ Uhr Herr Kaplan Sturn die Verſammlung und erteilte dem hochw. Herin Pfarrer Wolf das Wort. Herr Pfarrer Wolf behandelte in ca. 1½ ſtündigem Vortrage das Thema„Der evangeliſche Bund“. An Hand der Schriften des Bundes zeigte uns der Redner, welchen Zweck der evang. Bund verfolgt; Kampf gegen Rom, Kampf der kath. Kirche. Ueberall machen ſich die Lehren des Bundes bemerkbar. Bei jeder Gelegenheit ſucht man den Katholiken eins zu verſetzen. Verſchiedene Fälle aus unſerer Nachbarſchaft haben dies ge- zeigt. Der evangeliſche Bund täte beſſer, ſich um die innere Angelegenheit des Proteſtantismus zu bekümmern, dort hätte er ſehr viel Arbeit. Gegen einen ſolchen Hetzbund muß Front ge- macht werden. Wir wünſchen in Frieden zu leben mit unſeren evangeliſchen Mitbürgern, ſo ſchloß der hochw. Herr Redner ſeine inhaltsreiche intereſſante Rede. „Der Graf von Luxemburg“ gehört zu den wenigen Operetten, die mit raſender Schnelligkeit einen Siegeslauf durch ganz Deutſchland angetreten und ſich dabei die Gunſt des Publikums im hohen Maße erworben haben. Freunde geſunden Humors und einer leichten, prickelnden Muſik werden einer Wiedergabe des ſchönen Werkes von Franz Lehar immer wieder gern beiwohnen, daher wird ſich auch mit Recht„Der Graf von Luxemburg“ noch lange Zeit auf dem Spielplan der deutſchen Bühnen halten können Das Neue Berliner Operetten⸗ Enſemble, welches uns dieſe Operette, die man unſtreitig zu den beſten Erzeugniſſen auf dem Gebiete der Operette zählen kann, zur Darſtellung bringen wird, beſitzt geſanglich wie ſch au⸗ ſpieleriſch ausgezeichnete Krafte, welche überall wo die Ge— ſeuſchaft bis jetzt gaſtierte, durch ihr vorzügliches Spiel, ſo wohl im Einzeln wie im Ganzen, die höchſte Anerkennung des oft ſehr verwöhnten Publikums fand. Wer ſich alſo noch keinen Platz geſichert hat, der ſäume nicht. Billets ſind zu ha ben bei Joh. Schwetkart, Buchhandlung. — Der Gauverband Nr. 5 Mittelrhein des Deutſchen Radfahrerbundes hielt am Sonntag, den 20. No⸗ vember in Mannheim ſeinen Herbſt-Gautag ab. Auweſend waren 7 Vorſtandsmitglieder und 36 Delegierte. Der Gau⸗ vorſitzende Hch. Klingel von Frankenthal begrüßte die Er- ſchienenen und eröffnete den Gautag. Nach Verleſung des Protokolls des Frühjahrs⸗Gautages, das unveränderte Annahme fand, gaben die einzelnen Vorſtandsmitglieder ihren Bericht über das abgelaufene Jahr. Der Bericht lag wie vergangenes Jahr im Druck vor. Mit beſonderer Genugtuung wurde der Bericht des Ganzahlmeiſters entgegengenommen; trotz der im vergangenen Jahre ſehr ungünſtigen Witterung blieb der Mit⸗ gliederſtand, 1151 gegen 1156 im Jahre 1909, faſt der gleiche. Die Kaſſenverhältniſſe ſind heute günſtig und durch⸗ aus geordnete. Dem Zahlmeiſter wurde nach Anhoͤrung des Reviſtoneberichts, der nichts zu beanſtanden fand, Decharge erteilt. Die Beteiligung an den 6, und 12 ſtändigen Gau⸗ preistouren war eine ſehr ſtarke und können 144 Gaubecher und 54 Bezirksbecher an dem demnächſt ſtattfindenden Gau⸗ kommers zur Verteilung gelangen. Die Dauerfahrt über 200 Kilometer verlief trotz des ſehr ſchlechten Wetters zufrteden⸗ ſtellend. Es ſtarteten 30 Fahrer, der erſte legte die Strecke in 6 Stunden 45 Min. 30 Sek. zurück. Die Neuwahl des Vorſtandes hatte folg ndes Reſultat: 1. Vorſitzender Heinrich kelingel Frankenthal; 2. Vorſttzender Franz Wieße, Mannheim; Schriftführer und Zahlmeiſter Hans Eichelsdorfer, Mannheim, Fahrwarte: Wanderfahren Johann Rech, Speyer; Preistouren Franz Daucher, Friedrichsfeld; Saal und Korſo Herm Lutz, Frankenthal; Bezirksfahrwarte: Nordbezirk Karl Klank, Weinheim; Südbezirk Karl Kühn, Pforzheim; Weſtbezirk A. Schneiderbanger, Landau; Beiſitzer: Fr. Lotz, Mannheim, Karl Claus, Mundenheim, Emil Clauß, Pforzheim, Gauver⸗ treter für Rechtsſchutz Karl Burgſchneider, Pforzheim. Von den Beſchlüſſen iſt die einſtimmige Annahme des Voranſchlages für 1911, der mit 3629 Mk. in Einnahme und Ausgabe balanciert, zu erwähnen. Der Gauvorſtand wird ermächtigt, die Vorarbeiten zu einer großen Fernfahrt Mannheim Frei⸗ burg oder Mannheim⸗Baſel und zurück zu unternehmen und dem Frübjahrsgautag zur Beſchlußfaſſung vorzulegen. Auf Antrag des Vorſtandes wurde die bisher geforderte Leiſtung fur die ſechs⸗ und zwölfſtündigen Gap prelstouren erhöht und haben die Fahrer der Klaſſe A, deren Altersgrenze auf 30 Jahre zurückgeſetzt wurde, mindeſtens 125 Kilometer in 6 Stunden und mindeſtens 210 Kilometer in 12 Stunden zu⸗ rückzulegen. Die Reigenkonkurrenz für 1911 wurde dem Männer⸗Radfahrerverein Speyer übertragen. Als Ort des Frühjahrs-Gautages wurde Weinheim a. Bergſtr. beſtimmt. — Richtigſtellung. In unſerem Bericht über die Gemeinderats Sitzung vom 28 Norbr. cr., Vergebung der Pflaſterarbeiten, muß es dei dem Angebot des Herrn Nikolaus Herſchel Viernheim Mk. 338.— heißen. Der Submittent kommt hiernach mit ſeinem Angebot an 3. Stelle. Aus Stadt und Land. ** Trauriger Schlußakt einer Ehetragödie. Auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin ſcheint ſich der Schlußakt einer Ehetragödie abgeſpielt zu haben. Dort wurde eine unbekannte Frau in den letzten Zügen mit ihrem etwa 2½ Jahre alten Töchterchen im Arme aufgefunden. Die Mut⸗ ter hatte ſich und ihr Kind mit Lyſol vergiftet. Sie ſtarb bald nach ihrer Einlieferung im Krankenhaus, das Kind hoffen die Aerzte am Leben zu erhalten. * Neue Vergiftungsfälle infolge Genuſſes ſchlechter Margarine. Zu den Erkrankungen von vier Berliner Familien nach dem Genuß von Backa-Margarine haben ſich drei neue Erkrankungen in Spandau geſellt. Eine Frau kaufte in Spandau Backa⸗Margarine ein. Während bei den Erwachſenen ſich nach dem Genuß keine üblen Folgen einſtellten, erkrankten die Kinder unter Vergif⸗ tungserſcheinungen. Der Arzt konſtatierte eine Nah⸗ rungsmittelvergiftung. Der bei dem Kaufmann vorge⸗ fundene Reſt der Margarine wurde von der Polizei be⸗ ſchlagnahmt und dem chemiſchen Unterſuchungsamt über⸗ mittelt. Das Befinden der erkrankten Kinder giht zu Be⸗ ſorgniſſen keinen Anlaß. Auch das Befinden der in Berlin Erkrankten iſt durchaus befriedigend. ** Die Brieftaube als Photograph. Die in den letzten Jahren gepflogenen Verſuche, Brieftauben als Photo⸗ graphen zu verwenden, haben nunmehr zu glänzenden Reſultaten geführt. Es iſt gelungen, mit den, den Tauben angeſchnallten Miniatur-Apvaraten außerordentlich ſcharfe Aufnahmen herzuſtellen. Mit der photographierenden Brieftaube ſind nicht nur in der deutſchen und öſter⸗ reichiſchen Armee gut gelungene Verſuche angeſtellt wor⸗ den, ſondern man hat ſich auch in Frankreich und anderen Staaten damit beſchäftigt. Die mit dem winzigen Apparat ausgerüſteten Tauben tragen über ihrer Bruſt ein kü⸗ raſſierartiges Stück Blech, auf welches der Apparat ge⸗ ſchnallt wird. Die kleine Kamera iſt für acht Auf⸗ nahmen aus der Vogelperſpektive beſtimmt, das Obiektiv iſt direkt nach unten gerichtet. Ein fortlaufender Film⸗ ſtreifen nimmt die acht Aufnahmen in beſtimmten, vor⸗ her durch einen ſinnreich konſtruierten Mechanismus ge⸗ nau zu beſtimmten Zeiträumen auf. Die kleine Kamera, welche eine Brennweite von 4 Zentimeter beſitzt, wiegt durchſchnittlich 75 Gramm. ** Ein franzöſiſcher Spion verhaftet. In Friedrichs⸗ hafen wurde ein von Romannshorn ankommender fran⸗ zöſiſcher Offizier unter Spionageverdacht verhaftet. Er ſoll nach Stuttgart übergeführt werden. * Wieder ein Eiſenbahnunglück. Einer Meldung aus Budapeſt zufolge ſtieß auf der Station Spaßmagyaros ein Perſonenzug mit einem Güterzug zuſammen. Zehn Waggons des Laſtzuges entgleiſten, ſechs wurden zertrüm⸗ mert; zwei Eiſenbahner ſind leicht, zwei tödlich und einer ſchwer verletzt. *. Kruppſche Lieferungen von Gebirasſchnellfeuerge⸗ 2 — in 5 gieren S0 1 mand In dez Pech Una wür ſchti teren er in ein u ſi. * Mus de Gel Ver 914 zule Of Unte den. gefül 1 pielt andl lüuſer beide ufer wei Lat r 200 frtben⸗ Etreche N bs Mauri muh in; aunhun eiktburen rn Baß, Klan, datt g. durhein, uber, „ Don uſchloges Ausgabe nacht, n tel, nen und n. Auf Lelfung iht und auf 90 r U 6 Aden zu⸗ de dem N hel unt. tt die Al de ſckolaus bnlttent — uf dem hlußalt de eine n A e Mut- ie starb Kind ſlahlet nliner haben Eine ihrend 5 ergis⸗ Mah⸗ borhe⸗ zei he⸗ 8 ſher⸗ 1 ge⸗ gerlin betten Photo⸗ ſchützen nach Serbien. Wie aus Belgrad gemeldet wird, iſt ein Direktor der Kruppſchen Werke in Belgrad ange- kommen, um den Vertrag zur Lieferung von 15 Batterien Gebirgsſchnellſeuergeſchützen zu unterzeichnen. e Turch eine Hutnadel getötet. Der Polizeipräſident hat bekanntlich dieſer Tage die Berliner Damenwelt ernſt⸗ lich ermahnt, ſich in den Dimenſionen ihrer Hutnadeln Beſchränkungen aufzuerlegen. Wie angebracht das iſt, und wie groß die Gefahren dieſer langen Spieße ſind, hat ſich, wie aus Paris gemeldet wird, erſt dieſer Tage wieder gezeigt. Soviel Unheil aber auch ſchon durch die langen Hutnadeln geſchehen iſt, meiſt waren es nur Paſ⸗ ſanten, die durch die aus den Damenhüten herausragenden Spieße Verletzungen davontrugen. Jetzt iſt eine junge Pariſerin durch ihre eigene Hutnadel auf gräßliche Weiſe ums Leben gekommen. Als das Mädchen vom Straßen⸗ bahnwagen ſtieg, glitt es aus und ſtürzte. Die Nadel fiel aus dem Hut, blieb indeſſen mit dem Kopf am Kleide hängen und drehte ſich während des Sturzes ſo unglücklich, daß ſie dem jungen Mädchen mit voller Gewalt in die Schläfe fuhr. Die Unglückliche war ſofort tot. k Ein Kind der Zukunft. Auf dem Bahnhof von Erdington(England) wurde ein zartes Jüngelchen von etwa 15 Jahren verhaftet, als es verſuchte, ſich ohne Fahrkarte in einen Eiſenbahnzug einzuſchmuggeln. Als man ſeine Taſchen durchſuchte, fanden ſich einige kleine Münzen in einer Damenbörſe, ein Rinderrevolver, ein Zigarettenetui und eine Pfeife nebſt Tabaksbeutel. Man hatte Verdacht, daß der Kleine ſeinen Eltern entlaufen war und lieferte ihn in der Polizeiſtation ein. Dort er⸗ gab ſich, daß der Knabe ein Mädchen war und ſeiner in Birmingham lebenden Mutter entlaufen war. „Zwei Opfer des Luftſports. Ein in der tragiſchen Geſchichte der Flugunfälle bisher vereinzelt daſtehender Todesſturz, bei dem ein Aviatiker und ſein Begleiter gemeinſam das Leben einbüßten, hat ſich in der Nähe von Rom ereignet. Bei einem Uebungsfluge verſagte plötz⸗ lich der Mot or des Militäraeroplans ſeinen Dienſt. Die beiden Inſaſſen, der Ingenieur Cam marota, und ſein Begleiter, der Pionjer Ca ſtellani, ſtürzten aus be⸗ trächtlicher Höhe ab und wurden unter den Trümmern des Aeroplans begraben. Caſtellani war ſofort tot, wäh⸗ rend der Ingenieur ſterbend ins Krankenhaus gebracht wurde. . Jolgenſchweres Automobilunglück, bei dem ſämt⸗ liche drei Inſaſſen des Autos, die Gräfin Nicolay, deren Sohn und der Chauffeur, den Tod fanden, hat ſich in Frankreich bei einer nächtlichen Fahrt infolge Unvorſich⸗ tigkeit des Autolenkers ereignet. Eine Meldung beſagt: Gräfin Nicolay, die Gattin des bekannten großen Pferde⸗ züchters, und ihr 26 jähriger Sohn Chriſtian hatten in der Nacht zum Sonntag einer Feſtlichkeit auf dem bei Le Mans gelegenen Schloſſe Beauchamp des Grafen Beau⸗ mont beigewohnt und waren gegen Mitternacht in ihrem Automobil aufgebrochen, um ihr 50 Kilometer entferntes Schloß Motfort wieder zu erreichen. Ein anderes Auto⸗ mobil des Herrn de Bouriat eilte dem der Gräfin auf dem gleichen Wege voran. Der Weg führte über eine Eiſenbahnkreuzung hinweg. Da nun die Barriere bei dieſem Uebergang heruntergelaſſen und der Bahnwärter nicht zu ſehen war, ſtieg der Chauffeur des Grafen von ſeinem Sitz und öffnete die Barriere, worauf er mit ſeinem Automobil die Gleiſe paſſierte. Als nun der Chauf⸗ feur der Gräfin mit ſeinem Wagen ihm folgen wollte, ſauſte plötzlich der Pariſer Schnellzug mit einer Geſchwindigkeit von 80 Kilometern da⸗ her und überfuhr das Auto der Gräfin. Der Wagen wurde bei dem Zuſammenſtoß 50 Meter weit geſchleudert: dem Lokomotivführer gelang es darauf, den Zug zum Stehen zu bringen. Es war aber bereits zu ſpät, denn an der Lokomotive hing die ſchrecklich ver⸗ ſtümmelte Leiche der Gräfin mit zerſchmettertem Kopfe, neben den Gleiſen lag halb verkohlt die Leiche ähres Sohnes und einige Schritte davon entfernt die d es Chauffeurs. Der Benzinbehälter des Autos der Gräfin war bei dem Zuſammenſtoß in Brand ge⸗ raten und hatte auch noch einige Waggons des Zuges in Flammen aufgehen laſſen, wodurch unter den Paſſa⸗ gieren des Trains eine furchtbare Panik entſtand. So weit bisher bekannt, iſt von den letzteren jedoch nie⸗ mand zu Schaden gekommen. Die drei Leichen wurden in den Zug gebracht und auf der nächſten Station aus⸗ geſetzt. Der ſchreckliche Unglücksfall iſt in ſeiner letzten Urſache auf ſträflichen Leichtſinn des Strecken⸗ wärters zurückzuführen, der, ſtatt die Schranken vor⸗ ſchriftsmäßig zu ſichern, geſchlafen hatte. Nach einer wei⸗ teren Meldung wurde der Bahnwärter verhaftet, zumal er unterlaſſen hatte, die niedergelaſſenen Schranken durch ein Schloß gegen eigenmächtiges Oeffnen von Paſſanten zu ſichern. ** Sechs Perſonen dem Feuertode anheimgefallen. Aus dem ruſſiſchen Orte Olginskaja bei Roſtow kommt die Nachricht von einer furchtbaren Feuersbrunſt. Sechs Perſonen kamen in den Flammen um, viele erlitten Verletzungen. Der Ort iſt beinahe ganz vernichtet; 314 Häuſer ſind eingeäſchert. ** Zur Benzin⸗Exhloſion bei Berlin. Das Feuer des zuletzt brennenden Benzintanks 6 auf dem Nobelhof in Borhagen⸗Rummelsburg iſt von der Berliner Feuerwehr unter Leitung des Brandmeiſters v. Berger gelöſcht wor⸗ den. Die Löſchung iſt lediglich durch Waſſergeben herbei⸗ geführt worden. * Ein Untergebener als Meſſerheld. In Berlin ſpielte ſich eine blutige Szene ab. In einer Geflügel⸗ handlung war der Beſitzer des Geſchäfts mit ſeinem Ver⸗ käufer noch nach Ladenſchluß beſchäftigt. Bald gerieten beide in einen Wortwechſel, in deſſen Verlauf der Ver⸗ käufer im Jähzorn das Meſſer zog und ſeinem Chef zwei Stiche in den Unterleib verſetzte. Der Schwer⸗ verletzte wurde nach Anlegung eines Notverbandes in ſeine Wohnung transportiert. Der Täter wurde verhaftet. * Drei Perſonen erſtickt. Aus Kattowitz(Ober⸗ ſchleſien) wird gemeldet: Der Bäckermeiſter Wendlocha ſowie zwei Bergleute erſtickten infolge ausſtrömenden Kohlenoxids in der Backſtube. Alle drei waren ſofort tot. e Ein Opfer ſeines eigenen Bruders. Einer Mel⸗ dung aus Ottawa zufolge wurde auf der Jagd nach Damwild Mr. Fred Drexel Rodgers von einem ange⸗ ſchoſſenen Trier angefallen. Als ſein Bruder ihm zu fe eilte und mehrere Schüſſe auf das Tier abgab, el er plötzlich tot nieder. Eine Kugel des Bruders atte ihn getroffen. Zum ſchrecklichen Unwetter auf dem Kaſpiſchen Meere. Die Sturmwellen des Kaſpiſchen Meeres haben im ganzen Bezirk großen Schaden angerichtet. Viele Fiſcher ſind verunglückt, Häuſer ſind fortge⸗ ſchwemmt worden. und das Vieh iſt maſſenhaft ertrunken. Schweres Eiſenbalmunglück. Ein auf der Fahrt nach St. Louis begriffener amerikaniſcher Expreßzug ent⸗ gleiſte und ſtürzte über einen 25 Fuß hohen Damm. Zwei Schlafwagen überſchlugen ſich mehrmals. Trotzdem iſt kein Todesfall zu verzeichnen. 35 Perſonen wurden verletzt, darunter einige ſchwer. Ein in Brand geratener Dampfer. Wie aus Lon⸗ don gemeldet wird, kollidierte auf der Merſey der Paſſa⸗ gierdampfer„Munidian“ von der Allen-Linie mit dem Küſtendampfer„Timbo“. Letzterer geriet infolge des Zuſammenſtoßes in Brand. Seine aus neun Mann be⸗ ſtehende Beſatzung kletterte von dem brennenden Verdeck auf den„Numidian“. Der„Timbo“ trieb in vollen Flammen davon und ging unter. FJamilien-Chronik der Gemeinde Viernheim vom 20. Oktober bis 30. Nov. Geburten: 27. Okt. Eliſabetha, T. d. Maurers Joſ. Ringhof 1. 30.„ Maria Kath., T. d. Redakteurs Heinrich Scharlach. 30.„ Nikolaus, S. d. Maurers Philipp Pfenning 3. 31.„ Wilhelm, S. d. Fabrikarbeiters Peter Klee 1. 31.„ Leonhard, S. d. Maurers Leonhard Knapp 4. Nov. Georg, S. d. Fabrikarbeiters Anton Gg. Walter. Engelina, T. d. Eiſendrehers Johann Niebler 5. Eva Kath., T. d. Fabrikarbeiters Heinrich Fetſch 1. Friedrich, S. d. Landwirts Johann Niebler 4. Philipp Jakob, S. d. Maurers Joh. Mandel 13. Maria, T. d. Fabrikarbeiters Mathäus Schmitt 1. Bernhard, S. d. Bleilöters Johann Bugert 6. „ Georg, S. d. Laboranten Heinrich Kühlwein 1. Nikolaus, S. d. Fabrikarbeiters Val. Helbig 6. „ Cäcilia, T. d. Tünchers Johann Bauer 10. 13.„ Anna Cäcilia Eva, T. d. Spenglers Nikolaus Alexander Rahlier. Val., S. d. Schmiedes Karl Herm. Wilh. Hagemann. 14. Maria Maad., T. d. Taglöhners Jak. Weidner 10. * X X X* 2 * S ο ο — 2 * 14.„ Nikolaus, S d. Tünchers Adam Hofmann 5. 14.„ Jobanna, T. d. Keſſelſchmiedes Georg Lahres 2. 16.„ Nikolaus, S. d. Fabrikarbeiters Edm. Martin 2. 20.„ Franz, S. d. Taglöhners Johannes Dieter 3. 20.„ Maria, T. d. Fabrikarbeiters Georg Kempf 8. 23.„ Franz, S. d. Maurers Mathäus Beikert 1. 23.„ Eliſabetha, T. d. Tünchers Johann Bläß 4. 23.„ Eliſabetbo, T. d. Maurers Georg Sommer 6. 25.„ Anna, T. d. Maurers Inhann Bähr 1. 26.„ Margaretha, T. d. Fabrikarbeiters Ad. Ehrhard 1. 29.„ Adam Joſeph, S. d. Milchhändlers Val. Hauf 2. 30.„ Marla Kath, T. d. Maſchtnenarb. Ad. Brechtel 3. Sterbefälle: 25. Ott. Lehrer Rudershauſen. 8. Nov. K uth. Franziska, T. d. Landwirts Val. Müller 1. 3 M. 5 T. 13.„ Kail Michael, S. d. Schloſſers Leonhard Knapp 5. 5 M. 11 T. 16.„ Ernſt, S. d. Bäckers Georg Jakob Kühner 1. 5 M. 7 T. 18.„ Karl, S. d. Fabrikarbeiters Jak. Benz 3. 2 T. 20.„ Helene Hedwig, T. d. Bäckers Gg. Jak. Kühner 1. 5 M. 11 T. 24„—Sobina Brechtel geb. Weidner 38 J. 1 M. 12 T. 25.„ Barbara Weidner geb. Knapp 84 J. 6 M. 28 T. 27.„ Philipp Schröder Lehrer 71 J. 2 M. 23 T. 29.„ Eva, T. d. Sorttermelſters Georg Froſchauer 3. 2 M. 2 T 1. Dez. Anna Maria Adler geb. Grammig 44 J. 6 M. 25 T. Trauungen: 29. Okt. Gg. Friedrich Klee 1. und Katharina Schalk. 29. Sebaſtian Sommer 1. und Anna Babylon. 5. Nov. Philipp Wiegand 1. und Anna Maria Hoock. 5.„ Johannes Brückmann und Eliſe Weidner. 5.„ Georg Hoock 15. und Eliſabetha Mandel. 12.„ Heinrich Hertinger und Katharina Schmitt. 12.„ Adam Wunder 6. und Magdalena Lang. 12.„ Nikolaus Roos 3. und Margaretha Bauer. 12.„ Alfred Gerlinger und Barbara Haas. 12.„ Johann Klemm und Anna Maria Klee. 23.„ Wilhelm Leuſer und Margaretha Huber. 23.„ Karl Schreiber und Anna Maria Helbig. 26.„ Valentin Wunder und Katharina Bauer. 26.„ Nikolaus Friedel und Anna Martin. Marktbericht. — Weinheim, 3. Dez. Milchſchweine waren 201 Stück zugeführt; verkauft wurden alle, das Paar zu 14—18 Mk. Läufer waren 6 Stück zugeführt, verkauft wurden alle, das Paar zu 32— 40 Mk. Briefkaſten. Herr H. hier. Von der Aufnahme ihres Eingeſandt können wir abſehen. Nach uns gewordener Mittellung bleiben die in der Bahnhofſtraße gepflanzten Bäumchen ſtehen, nur die zur Stütze der ſelben notwendigen Pfähle werden ſtraßene in⸗ wärts geſetzt. Theater- Anzeiger. Spielplan des Großh. Hof- und National Fheaters in Maunheim. Donnerſtag, 8. Dez.„Kater Lampe“. Kleine Preiſe. Anf. 7½ Uhr. Sonntag. 11. Dez.„Margarete“. Hohe Preiſe. Anfang 6½ Uhr. Neues Theater. „Der Stammhalter“. Anf. 8 Uhr. Donnerſtag, 8. Dez. „Kater Lampe“. Anfang 7½ Uhr. Sonntag, 11. Dez. Taubſäge-Werkzeug, Laub- ſügen, Taubſägen-Vorlagen Taubſäge⸗Jolz von 30 Pfg. au Weihnachtskrippen J. S chweikart, uchhaudlung. Manches Goldſtück ſparen viele Familien, indem ſie die Stoffe zu ihren Anzügen und Koſtümen direkt ohne Zwiſchenhandel aus renommterten Fabriken beziehen. Eine empfehlenswerte Firma dieſer Art iſt die Tuchfabrik Schwetaſch u. Seidel in Spremberg N., deren heute dieſem Blatte beigefügter Proſpekt jedermann der ge⸗ fälligen Beachtung zu empfehlen iſt. CCC Bekanntmachung. Betr.: Die Beſeitigung der Miſteln auf Obſtbäumen. Wir machen die Beſitzer von Obſtbäumen darauf auf- merkſam, daß dieſe von der Miſtel alsbald gründlich zu reinigen ſind. Ganz abgeſehen von der im Zuwiderhandlungs falle ein- tretenden Beſtrafung, iſt es auch im eigenen Intereſſe der Beſitzer gelegen, Ihre Obſtbäume von dieſem Unkraut gereinigt zu wiſſen. Event. wird unſererſeits Reinigung auf Koſten der betreffenden Baumbeſitzer veranlaßt. Am 29. November l. Is. wurde ein Schlüſſel als „gefunden“ bei uns abgegeben. Viernheim, den 5. Dezember 1910. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Küblwein. Bekanntmachung. Das Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wiſhelm 1. Nr. 110 hält am 5., 6., 7., S., 9., 10., 12., 13., 14. und 18. Dezember ds. Is. größere Schußübungen mit ſcharfer Munition auf den Schießſtänden im Käfertaler Walde ab. Gefährdet iſt das Waldgelände in dem Abſchnitt: Straße Waldhof— Pumpſtation— Sandtorf— Heſſiſche Grenze Karlſtern— Hütte Schießſtand. Das Betreten des Geländes iſt an den genannten Tagen von 8 Vormittags bis 12 Uhr Mittags und von 1 Uhr Nachmittags bis 5 Uhr abends mit Lebensgefahr verbunden und wird daher verboten. Den Weiſungen der aufgeſtellten Poſten iſt unbedingt Folge zu leiſten. Die bezeichneten Straßen ſelbſt, ſowie der Weg längs der Heſſiſchen Grenze können betreten werden. Königliches Kommando des 2. Badiſchen Grenadier Regiments Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110. FCC A Ut Architekten, Baumeister, Bäcker-, 0 ung! Metzger- Meister und Hausbesitzer! Die feinsten und billigsten, der Neuzeit entsprechenden Wand- und Bodenplattenbeläge sowie Trottoirplattenbeläge, liefert Paul Partes, H 3, 19, Mannheim. Tel. 2833 Grosses Lager in glasslerten Wand- und Bodenplatton sowie Wasserstelne und Spül tröge. Ole Vorlegunge-Arbelten werden nur durch tüchtige Spexla- sten ausgeführt. Vertreter der Melssener Ofen- u. Porzellanfabrik C. Teichert. Die günstigsten Zahlungs bedingungen. Sr—trir5—— Die Städtische Sparkasse Weinheim unter Garantie der Stadtgemeinde Welnheim verzinst sämtliche Einlagen 1 mit 4 Prozenl. 4 Kassens tunden: Jeden Werktag von 912 und 3—5 Uhr. Telephon-Nr. 28. Helmeparblloheen. SSS TN Sr Man abonniert jederzeit auf das ſchönſte und billigſte Familien-Witzblatt Meggendorfer-Blätter 0 München„ ꝙ Eeitſchrikt kür Humor und Kunſt. 0 J 0 N 0 vierteljährlich 15 Nummern nur i. 3.—, bei direkter ulendung wöckenklich vom berlag M. 3.25 Abonnement bei allen Buchandlungen und Poſtanſtalten. berlangen Sie eine Grakls-probe- nummer vom Verlag, Flüncken, Theatinerſtr. 47 Kein Beſucher der Stadt München ſollte es verſäumen, die in den Räumen der Redaktion, Theatinerſtraße 471 befindliche, àußerſt intereſfante Hus ſtellung von Originalzeichnungen der Keggendorker-Bläkter zu beſicktigen. 0 1 tagum gesftnet. eintritt für jedermann frei! EDE rer erer r Wegzugshalber iſt ein faſt neues Wohnhaus mit ſchöner Stallung u. groß. Garten für 9000 Mk. zu verkaufen. 2. Hypothek kaun event. geſtellt werden. Offerten unter Nr. 100 an die Exped. d. Blattes erbeten. Pieruheim Gaſthaus J. Karpfen. Freitag, den 9. Dezember 1910, abends 8 Uhr 20 Minuten einmaliges Gaſtſpiel des„Neuen Berliner Operetten⸗Euſemble“ Der Graf. Lunemburg von Franz Lehar. Größter Operettenſchlager der Saiſon. Vom Komponiſten der„Luſtigen Witwe.“ In Berlin und Wien täglich aus verkaufte Häuſer erzielend. Im Vor verkaufe: Preise der Plätze: Sperrſitz 1.50 Mk., 1. Platz 1 Mk., 2. Platz 60 Pfg. An der Abendkaſſe: Sperrſitz 1.78 M., 1. Platz 1 25 M. 2. Platz 80 Pfg. Stehplatz 40 Pfg. Der Vorverkauf findet bei Herrn J. Schweikart, Buchhandlung, Viernheim ſtatt. f Ranchen ſtreug verboten. ——— ZU WEIHNACHTEN empfehle ich als paſſende Weihnachtsgeſchenke für ͤʃ½dwamen Hüte gu bedeutend ermäßigten Preiſen „Bitte Schaufenſter zu beachten“ all- und Auto- Shwales, Chenillentücher, Hauben geſtrichte Weſten, Antertaillen, Anterröck e, Anſtandsröcke, Hoſen und Hemden, Haus Zier-, ſchwarze und bunte Schürzen, Cedertaſchen, Gürtel, Haarſchmuck, Pelze etc. für Herren Schirme, Kragen, Manſchetten, Kravakten, Einſatz⸗ hemden, Olace-, Krimmer-, Stoff und geſtrickte Hand ſchuhe, Kragen ſchoner etc. Monogramme für Ueberzieher u. Jaquetts p. Sl. 1.— M. fur Kinder Geſtrickte Kleidchen, feſtonierte Röckchen in weiß und zunt, Sweaters, Teil- und Seelhoſeu, Kopf ⸗ bedeckungen, Pelze, Velzgarnituren elc. 10% Rab. in bar od. doppelte Rabattmarken mit Ausnahme von Hüten. Hofralte Bismarckstr. Nr. 20 iſt zu verkaufen. Nähere Auskunft erteilt Joh. Wunderle Holzſtraße Ar. 5. e Reife Milch⸗ Schweine hat zu verkaufen Karl Helfrich Annaſtraße 47. Reife Milchschweine hat zu verkaufen Joh. Hook 9, Neubauſtr. Unterzeichneter empfiehlt ca. 40 Zentner unberegnet. Wieſenhen ferner eine Partie gute Eß kartoffeln ſowie alle Sorten Obstbaum-Setzlinge welche auf Wunſch in Feld und Gärten verpflanzt werden. Michael Faltermann Hansſtraße 17. Ein Logis iſt ſofort zu vermieten Aunastrasse Nr. 39, Flechten als. u. trockene Schuppenflechte, akroph. Ekzema, Hautausschläge, offene Füge Zeinschiden, Beingeschwüre, Ader- beine, böse Finger, alte Wunden sind oft sehr hartnäckig; wer bisher vergeblich hoffte eheilt zu werden, mache noch einen ersuch mit der bestens bewährten Rino-Salbe trel von schädl. Bestandteilen. Dose Mark 1,15 u. 2,25. Dankschreiben gehen täglich ein. Nur echt in Originalpackung weiß- grün- rot und mit Firma gchubert x Co., Weinböhla-Dresden. Fälschungen weise man zurück. Zu haben in den Apotheken. Oskar Schäfer g Putz-, Kurz, Weiß und Wollwaren. FFFCFCCCC Günſtige Kaufgelegenheit für Schuhwaren! Trotz der billigen Preiſe erhält jeder Käufer bis Weih- nachten bei einem Einkauf von 5 Mark an einen ſchönen Abreißkalender und bei einem Einkauf von 10 Mark ein anderes nuͤtzliches Weihnachtsgeſchenk, welche im Schau ⸗ fenſter ausgeſtellt ſind. Benütze daher Jeder dieſe günſtige Gelegenheit. Hochachtend! G. V. Hook I. Ecke der Rathaus⸗ und Waſſerſtraße. P. J. Tonger, Köln a. f Hofmusikalien⸗ und Instrumentenhändler Sr. Maj. des Kaisers und Königs Wilhelm II. versendet Musikalien Katalog sowie illustriertes Instrumenten verzeichnis Reisende gegen hohe Provision zum Ver- kauf von Nähmaschinen, Wasch- maschinen, Fahrräder u. Spezial- maschinen sofort oder später gesucht. Wirkungskreis Um- gebung ca. 10-80 km. Offert Postfach 19 Heidelberg. Frauen Haare ausgekämmt od. geschnitten für 100 Gramm Mk. 1.40. Kesel& Maier 0 7, 4 Mannheim 0 7. 4 Eekladen(Viktor la). in weißem Plüſch und in allen anderen Farben empfiehlt Joh. Karl Kempf Ww. Waſſerſtraße. Empfehle alle Sorten Kohlen Briketts, Ruhr⸗Kohlen Fettſchrot, Anthrazit kohlen deutſche u. engliſche. Nik. Hoock 6., Aras strasse 1 Partie größere Tontöpfe eeignet für Fleiſch · lande, friſch eingetroffen. Kinder⸗ Hauben Kathol. Kirehen-Phor Morgen Mittwoch halb 9 Uhr Oesangs-Probe für 1. und 2. Teuor. Der Dirigent. Perſchönerungs- und Verkehrs ⸗Verein. Heute abend 8½% Uhr Vorstands- Sitzung bei Wtw. Schalk(Gaſthaus zum Bahnhof). Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten. Der Vorſitzende. Zwiebeln das Pfund 7 Pfennig das Pfund Kartoffel 4 Weng per Zentner Mark 3.90 ſowie fſt. Tafel-Obſt verkauft zu billigen Preiſen Nik. Hook, Waldstr. Ju verkaufen: 1 vollländiges eiſernes Kinderbett, ſowie eine kiſerne Beltlade. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. * Gute Existenz! erhalten kostenlos Junge Leute ausführl. Prospekt der Landwirtschaftl. Lehranstalt und Lehrmolkerei, Braunschweig, Madamenweg 158.— Tausende von Stellungen besetzt. Direktor Krause. In 16 Jahren über 3000 Schüler. Onne Voraus-— bezahlung und 2 ohne Nachnahme 7 8 U 1 8 9 U ve roe nden i.. 10 Anotoſit unò deu. MN. fung unoere W Colonia Nähma- schinen u. Colonia Fahrräder Nähma- Moll om schinen me notes u. N liefern pꝛeĩotoer- OI lecſton von teste Fa- 48 Mark briſlat. an. Ferner empfelilen Musikinstrumente Sprechmaschinen, photogr. Apparate, Uhren, Waffen etc. au Gen billigoten dre ĩoen Mau verlange Mata fo. Colonia- Fabrrad-U. Maschinen- Gebellschaft Ia Köln Nr. 3200 Buger's Original⸗ Jauche⸗ Pumpen am Stück verzinkt, roſtet nie, ſchöͤpft jeden Hub garant. 10 Liter. Alleinvertrieb für hier: J. Wunderle. Kartaffeln Verkaufe Kartoffeln per Pfd. 4 Pfg. Abnahme bei 5 Ztr. 3.80, bei 10 Ztr. 3.60, bei größerer Abnahme noch billiger. Zwiebeln per Pfd. 6 Pfg., Ztr. 5.50 Jaſiob Helfrich Neubauſtr. 12. Empfehle: Jauchepumpen Rübenmühlen n. Hückſelmaſchinen ſowie Schutzvorrichtungen für Häckſelmaſchinen. . TX Philipp Lahres. Karl Lambert Sohn Gemeindekaſſe. 5„Nach dem 12. d. Mts. entſtehen Mahnkoſten auf das 3 und 4. Ziel Kommunalſtener pro 1910. Jöſt. Viernheim, den 5. Dezbr. 1910. Bezirks⸗Sparkaſſe Lorſch. Die Bezirksſparkaſſe Lorſch unter Garantie der 12 Gemeinden des Vereinsbezirks, einſchließlich Viernheim, und mit einem Reſervefond von über 400,000 Mk. verzinſt ſeit 1. Januar 1908 Einlagen in jeder Höhe mit 4%— Müdelſichere Kaſſe.— Einlagen wollen ſtets vor dem 27. d. Mts. gemacht werden.— Kaſſengeſchäfte feder Art können erledigt werden an den üblichen Zahltagen und außerdem an Dienstagen vormittags non 8—12 Uhr, worauf beſonders anfmerkſam gemacht wird. Viernheim, den 1. Dezember 1910. Die Agentur: 25 fl. Für Apparatenbau wird ein tüchtiger Jpenglermeiſter geſucht. Augeb. unt.„Alluminiunm“ a. d. Bl. Kaffee gebrannt und ungebrannt, prima Qualitäten, in allen Preislagen Malz kaffee in Paketen per Pfund 25 Pfg. empfiehlt Kaiſers Kaffee-Geſchäft Nothausſtraße 3 h Rathausſtruße 3 Düten und Beutel gute Qualitäten, in allen Größen und ſortiert in 5 ver- ſchiedenen Farben zu Fabrik⸗Preiſen ſtets zu haben in der Buchdruckerei n Wilh. Bingener Fortwährend zu haben: Eier 55 8 5 8, 9, 10 u. 12 Pfg. 1 Füßrahmbutter billig ſt. Verſchiedene Sorten Delikateß-Käſe 1 meißen Käs ſtets friſch. Mehrere Jorten Koch- U. Tafel⸗Aepfel zentner⸗ und pfundweiſe zu billigſten Tagespreiſen. Kartoffel Pfd. 4 Pfg. Gemüſe etc. Jakob Beyer, bis-d- vis der Apolheke. Vereine und Gesell- finden grosse Aus- schaften wahl 12 Verlo- sungsgegenständen und Kegel- preisen sowohl zum praktischen Gebrauch, als auch zu Luxus- und Dekorationszwecken in Por- :: zellan, Majolika und Metall:: Louis Franz o 2.2 Mannheim(Paradeplatz). 1 2 2 2 * * 2 * bei* . 2 1 * * . . 2 22 2 — Dute Ml. 5. 1 5 batiben schwar Phanta Gegnet, krebſ. die fis chiſtli der P natür! in der ſtande beſſe Knalle einen Wehl kraten, Freifn blauen tagse den Kl 624 8 unterſt Stichw. dünn, bisher Der bor dem gemacht weiſer Gedeih nicht Tatſach Arbeits Grun! hbeitskan ſtehen! konſerbe Regieru daraus; Geſetes vie die dann hat hben, di dummen, Höbertlen allem 9