.—— Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 80 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Biernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ N Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. kiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 Nr. 141. der Schrecken von Labiau-⸗Wehlau. O Die Stichwahl in dem oſtpreußiſchen Wahlkreiſe abiau⸗Wehlau für den verſtorbenen konſervativen Abge- rdneten Arendt⸗Labiau liegt hinter uns. Sie hat ein eſultat gehabt, das alle noch ſo peſſimiſtiſchen Auffaſſun⸗ en hinter ſich läßt und für die Konſervativen ein er⸗ hütterndes Menetekel darſtellt. Der liberale Kandidat hat licht bloß geſiegt, er hat mit 2000 Stimmen Mehrheit ge⸗ egt in einem Kreiſe, der ſeit längeren Jahren als unan⸗ fochtener konſervativer Beſitzſtand angeſehen werden pnnte. Man leſe: — Labiau, 9. Dezember. Um 10% Uhr abends waren gezählt: für Wagner(fortſchr. Volkspartei) 9762, für Burchardt(konſ.) 7140 Stimmen. Zwei kleine Be⸗ zirke ſtehen noch aus. Wagner iſt ſomit gewählt.(Im erſten Wahlgang, am 2. Dezember, wurden abgegeben: für Wagner 5517, für Landrat a. D. Burchardt 7217, für Linde(Soz.) 3708 Stimmen.) Die liberale Preſſe jubelt in den höchſten Tönen über ieſes Wahlreſultat. So ſchreibt ein führendes Berliner eiſinnsblatt in maßloſem Entzücken: „Es beweiſt faſt noch klarer als das Reſultat der uptwahl, daß die große Mehrheit des Volkes, auch auf platten Lande, auch in den„Hochburgen“ des preu⸗ iſchen Junkertums, eines Regimes ſatt iſt, das ſeine Auf⸗ be in der Bevorzugung einer Kaſte oder Clique ſieht. 8 beweiſt, daß ſelbſt mit der ſkandalöſeſten Aufbietung 8 geſamten Beamtenapparats, mit rückſichtsloſer Be⸗ ohung und mit den lockendſten Verſprechungen die un⸗ bhängige Wählerſchaft nicht mehr für die ſchwarzblauen egierungskandidaten einzufangen iſt.“ Die übrige liberale Preſſe kann ſich zu derartig ufer⸗ oſer Begeiſterung nicht aufſchwingen, aber ſie tut doch it, unbekümmert darum, ob ein ſolcher Begeiſterungs⸗ uch begründet iſt oder nicht. Und die Liberalen haben Grund zu lebhaften Zweifeln rüber, ob ſie ſich nach dieſem ſo ſehr glänzenden Siege fs hohe Pferd zu ſetzen berechtigt ſind. Sie haben ihren ieg errungen mit Mitteln und mit Kraftanſtrengungen, ie ſie ſich nur bei einer vereinzelten Nachwahl, aber nicht ei einer allgemeinen Wahl leiſten können. Noch am Tage or der Wahl war in liberalen Blättern von den vielen underten von Automobilen und Fuhrwerken, von der ngezählten Maſſe von Agitatoren aller Art zu leſen, ie ſich der reiche Liberalismus, beſſer geſagt, der Hanſa⸗ und leiſten kann. Ein ſozialdemokratiſches Blatt, die „Frkf. Volksſt.“ war es wohl, teilte in den Tagen nach er erſten Wahl mit, auf jede fünfte liberale Stimme ſei in liberaler Agitator gekommen. Bei der Stichwahl iſt es icher nicht anders geweſen. Solche Kraftanſtrengungen üſſen ſich natürlich lohnen. Aber ſie ſind nicht immer öglich, beſonders nicht bei einer allgemeinen Wahl, wo er Liberalismus alle ſeine Kräfte anſpannen muß zur 9* ſeiner— auch ſo zuſammengeſchmolzenen Man⸗ Das iſt ein Troſt für die Konſervativen, freilich ein herzlich kleiner, ſchwacher. An ihnen rächt ſich jetzt, 8 ſie all die Jahrzehnte hindurch geſündigt haben. Mit dem Zuſammenbruch des Liberalismus, der in der Kultur⸗ kampfszeit das junge deutſche Reich ſowohl wie auch Preu⸗ ßen beherrſchte, ſtieg das Selbſtbewußtſein der Konſervati⸗ ven, und die Folge davon war die gänzliche Vernachläſſi⸗ gung der Volksaufklärung. Um die Preſſe kümmerte man ſich nicht, ja, man behandelte ſie nur zu oft denk⸗ bar verächtlich. Die Wählermaſſen der konſervativen Wahlkreiſe werden in naivſter Unerfahrenheit ge⸗ halten. Das ging„gut“, bis die Liberalen einbrachen. Die nutzten die Naivetät der Wähler natürlich gründlich aus. Was auf jener Seite geſchwindelt worden iſt, das hat man ja nach der Wahl in Lyck-Oletzko hinreichend erfahren. Dort haben die Liberalen ſogar den Förſtern vorgelogen, die Konſervativen hätten ihre Intereſſen ver⸗ raten, ſie, die Liberalen, aber hätten ſie vertreten. Und die Förſter ſind auf dieſen handgreiflichen Schwindel hineingefallen und haben liberal gewählt. Hätten die Kon⸗ ſervativen ihre Maſſe aufgeklärt, dann durchſchauten ſie derartige Schwindeleien und glaubten nicht an alles, was man ihnen vorſchwindelt. Es iſt zu befürchten, daß die Konſervativen im Laufe der nächſten Zeit noch mehr derartige üblen Erfahrungen werden machen müſſen. Sie werden es ſich dann aber ſelber zuzuſchreiben haben. Politiſche Rundſchau. L Berlin, 12. Dezember. Der Kronprinz und die Kronprinzeſſin baben ihren Aufenthalt auf Ceylon, der nach jeder Dienstag, den 15. Dezember 1910. Richtung befriedigend verlief, beendet. Sie werden ſich nun voneinander trenen, und die Kronprinzeſſin wird in die Heimat zurückkehren, während der Kronprinz nach Colombo weiterreiſt. 2: Zur Unterſtützung der notleidenden Winzer zeigt ſich die Regierung bereit, unter Umſtänden das Ihrige beizutragen. In einer ſtark beſuchten Winzerver⸗ fammlung der Gemarkung Kreuznach unter Vor⸗ ſitz des Landrats v. Naſſe erklärte der Landtagsabgeord⸗ nete Engelsmann nämlich, der Staat ſei bereit, na m⸗ hafte Zuſchüſſe zu leiſten, wenn die Bekämpfung der Rebſchädlinge einheitlich erfolge. In dieſem Falle werde der Staat 50 Prozent der Koſten übernehmen. Der Schaden beträgt allein für Kreuznach in dieſem Jahre eine Million Mark. Hier ſoll nunmehr bei 3000 Morgen Weinbergen im Frühjahr unter Zuhilfenahme der Schulkinder ein allgemeines Vorgehen zur Beſeiti⸗ gung des Rebſchädlings einſetzen. „ Im Kampf gegen die Sozialdemokratie zeigt ſich die heſſiſche Regierung ſcharf und ſchneidig. Der Mini⸗ ſter des Innern erklärte in der heſſiſchen zweiten Kammer dem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Ulrich gegenüber, der ihn einen„Kommis der beſitzenden Klaſſen“ genannt hatte, unumwunden, daß die Regierung auch fernerhin es ablehne, Sozialdemokraten als Bürger⸗ meiſter und Beigeordnete zu beſtätigen. Den Leitern der Kommunen werde die Ausübung ſtaatlicher Hoheits⸗ rechte anvertraut, und man könne unmöglich den ſtaats⸗ erhaltenden Elementen zumuten, daß die Gemeinden von Anhängern einer Partei regiert werden, welche auf den Umſturz der beſtehenden Staats⸗ und Ge⸗ ſellſchaftsordnung hinarbeite. Dagegen müßten die ſtaatserhaltenden Elemente geſchützt werden. 5 2: Profeſſor Martin Spahn und das Centrum. Wie wir bereits mitgeteilt haben, iſt um die Aufnahme des füngſten Centrumsabgeordneten Prof. Dr. Martin Spahn in die Centrumsfraktion eine Meinungsdifferenz entſtanden. Seinerzeit hatten 14 Centrumsabgeordnete vor der Kandi⸗ datur Spahns als Centrumsmann gewarnt. Einer derſel⸗ ben, der Abgeordnete Graf Oppersdorff, hat nun zur Rechtfertigung dieſer Stellungnahme eine Broſchüre her⸗ ausgegeben unter dem Titel:„Eine Gewiſſens⸗ frage: Iſt Martin Spahn Centrumsmann?“ Hierin zitiert der Verfaſſer eine Menge von Auslaſſun⸗ gen Spahns, die zu der Auffaſſung und den Grundſätzen der Centrumspartei im diametralen Gegenſatz ſtehen. So urteilt Spahn einmal über die katholiſche Preſſe:„Sie hat mit dem ganzen Haſſe der Halbbildung gegen jede andere Meinung die Maſſen verwildert und fanatiſiert...! Lag die Klerikaliſierung des kirchlichen Lebens nur in der Konſequenz des Schuldenkens, ſo wird ſie von der kirch⸗ lichen Preſſe mit allen Mitteln betrieben.“— Ueber das Verhältnis von Katholizismus zu Proteſtantismus ſagt Spahn:„Die Stärkung des Germanentums iſt die Haupt⸗ ſache.... Das katholiſche wie das proteſtantiſche Ele⸗ ment des germaniſch⸗mitteleuropäiſchen Religionslebens ſind gleich berechtigt(1) und gleich wertvoll für unſere Kultur.“— Spahn zeigt ſich auch als Gegner des Reichs⸗ wahlrechts, das er an anderer Stelle wieder überzeugt ver⸗ teidigt. In der Polenfrage ſtellt er ſich ganz auf den Standpunkt des Hakatismus. Er ſpricht„von der Größe des Oſtmarken problems, demgegenüber ſich der Staat ſchon in der Defenſive befindet“. Die Broſchüre, die 140 Seiten umfaßt, bringt noch viele derartige Entgleiſungen.— Die Centrumsfraktion hat nun doch in ihrer Mehrheit die Auf⸗ nahme Spahns beſchloſſen. Sie tat dies, nachdem der Ge⸗ lehrte bindende Garantien gegeben hatte, daß er als Ab⸗ geordneter ſich ſtrikte nach den Parteigrundſätzen richten und ſie überall im öffentlichen Leben beſchäftigen werde. (— Der 80 jährige Generalſekretär Bueck vom Zen⸗ tralverband deutſcher Induſtrieller hat ſein Amt niederge⸗ legt und aus dieſem Anlaß eine großartige Ehrung ſeiner Getreuen entgegennehmen können. Es wurde ihm eine „Bueckſpende“ im Betrage von 700 000 Mark überreicht. 9 Nachfolger wurde Regierungsrat Dr. Schweig⸗ offer. „ Wenn einer eine Reiſe tut... Der ſozialdemokra⸗ tiſche Reichstagsabgeordnete Liebknecht hat ſtudienhal⸗ ber eine Reiſe nach Amerika unternommen, und dieſe ſcheint auf ſeine politiſchen Anſchauungen in erfreulicher Weiſe reinigend und läuternd gewirkt zu haben. Er hat nämlich in San Francisco eine Rede gehalten, in der er zwar ſcharf gegen das Gottesgnadentum des deutſchen Kaiſers und gegen den deutſchen Militarismus zu Felde zog, aber nachher ausführte, er ſei im Auslande deutſcher Patriot geworden und hege deswegen Beſorgnis, nach Deutſchland zurückzukehren. Es gebe Län⸗ der, die eine freiere Verfaſſung hätten als Deutſchland; aber dieſe hätten manche Geſetze noch nicht, die Deutſch⸗ land errungen habe. Die amerikaniſche Freiheit werde vom Kapitalismus verſchlungen und ſei ein Hum⸗ bug. Die Ausbeutung der Kinderarbeit in Amerika ſei ſchändlich. Die Demokratie ſtehe nur auf dem Papiere, in Wirklichkeit beſtehe ein Deſpotismus des Kapi⸗ tals.— Vielleicht handelt es ſich nur um den Scherz eines Berichterſtatters. Wenn es aber wahr iſt, daß„Ge⸗ noſſe“ Liebknecht derlei geſaat bat. ſo will das auch noch 26. Jahrgang. nicht viel heißen. Denn nach ſeiner Rückkehr in das Vater⸗ land werden ihn die lieben„Genoſſen“ ſchon wieder ent⸗ ſprechend„umarbeiten“. 33 Parlamentariſches. e 7 Die zweite Leſung der Fernſprechgebührenordnung. die in der Budgetkommiſſion des Reichstages am Samstag begonnen wurde, hat zu weſentlichen Aenderun⸗ gen der Beſchlüſſe erſter Leſung geführt. Die vom Staatsſekretär beſonders angefochtene Einſchaltung einer 250⸗Kilometerzone wurde beſeitigt und der Paragraph 1 der Regierungsporlage wiederhergeſtellt. Somit wird die Pauſchgebühr, die nach den Kommiſſionsbeſchlüſſen je nach Wahl der Abonnenten anſtelle der Geſprächsgebühr neben der Grundgebühr entrichtet werden ſollte, beſei⸗ tigt, Für jeden Anſchluß an ein Fernſprechnetz wird eine Grundgebühr und eine Geſprächsgebühr erhoben, und die Pauſchgebühr wird nur als Form der Geſprächs⸗ gebühr wahlweiſe neben der Einzelgebühr eingeführt. Europäiſches Ausland. e Oeſterreich⸗Ungarn. „ Die italieniſch geſinnten„Irredentiſten“, d. h.„Un⸗ erlöſten“— gemeint iſt die„Erlöſung“ von der öſter⸗ reichiſchen Herrſchaft- machen der Regierung noch immer ſehr viel zu ſchaffen, obwohl man ihnen in der Univer⸗ ſitätsfrage im letzten Jahre ſehr weit entgegengekommen iſt. So ſah ſich die Regierung neuerdings zu ſchärferem Durchgreifen gezwungen: Im Grazer Irredentiſtenprozeß wurden zwölf Angeklagte von der Anklage des Hoch⸗ verrats freigeſprochen, der dreizehnte, der Privatbeamte Deperis, erhielt wegen Majeſtätsbeleidigung zwei Mo⸗ nate ſchweren Kerkers. : Eine öſterreichiſche Miniſterkriſis ſteht unmittelbar bevor. Die Stellung des Kabinetts Bienerth war unhaltbar geworden, als die Polen drohten, bei der Abſtimmung über das Budgetproviſorium aus der Arbeitsmajorität auszutreten. Auf die Frage des Mi⸗ niſterpräſidenten an den Obman des Polenklubs, ob die Polen für die in Verhandlung ſtehende Vorlage ſtimmen würden, erklärte dieſer, das nicht verbürgen zu kön⸗ nen. Der Miniſterpräſident wird nun die definitive Ant⸗ wort des Polenklubs abwarten und, wenn dieſe in dem⸗ ſelben Sinne lauten ſollte, ſofort die Konſequenzen daraus ziehen und die Demiſſion des geſamten Kabinetts überreichen. Wenn die Demiſſion des Miniſterpräſidenten angenommen wird, ſo folgt ein aus Sektionschefs gebildetes Beamtenminiſterium, an deſſen Spitze ein Mitglied des gegenwärtigen Kabinetts ſtehen würde. Dieſes Uebergangsminiſterium hätte die Aufgabe, vom Parlament die Erledigung der Staats⸗ notwendigkeiten zu verlangen, um ſo Zeit für die Bil⸗ dung einer definitiven Regierung zu finden. Griechenland. E Die Parlamentswahlen am Sonntag haben die Re⸗ gierung des ehemaligen Agitators von Kreta und jetzigen griechiſchen Miniſterpräſidenten Venizelos beſtätigt. Sie ergaben für Athen ein offenbares Uebergewicht der Re⸗ gierungskandidaten, und das Gleiche kann nach den vor⸗ liegenden Meldungen auch für die Provinzen, vielleicht mit wenigen Ausnahmen, geſagt werden. Ein vollſtän⸗ diges Urteil iſt noch nicht möglich. Das Ueberraſchende bei den Wahlen war, daß ſie ſich ruhig und ordnungs⸗ mäßig vollzogen, im Gegenſatz zu dem Lärm und dem leidenſchaftlichen Fanatismus der früheren Oppoſitionen. Belgien. : Zu dem Prozeß der Prinzeſſin Luiſe von Kohurg gegen die Teſtamentvollſtrecker ihres am 17. Dezember 1909 verſtorbenen Vaters, des Königs Leopold II. von Belgien, liegen jetzt nähere Meldungen vor. Die ſehr verſchwenderiſche und tief verſchuldete Prinzefſin be⸗ anſprucht, von juriſtiſcher Seite ſtark angezweifelt, Titel und Werte, die aus dem Nachlaß des toten Königs noch in der belgiſchen Nationalbank niedergelegt ſind. Die Mit⸗ teilungen darüber leſen ſich wie ein Roman. Dieſe Werte waren monatelang unauffindbar, bis im Sommer bekannt wurde, daß ſie an 40 Millionen betragen und in meh⸗ reren Koffern verpackt in eiſernen Treſors der National⸗ bank aufbewahrt ſeien; der genaue Betrag aller Werte iſt aber noch immer nicht bekannt. Damals hatte ein unzufriedener Lakai aus dem Dienſte des Königs Leo⸗ pold die Spur angegeben, die ſich dann als richtig erwies. Die Unterſuchung ergab, daß ſich die Koffer wirklich an der bezeichneten Stelle befanden. Der Diener hatte ſie in einem Automobil dorthin gebracht und wurde in den Kellerräumen des Bankhauſes von der Maitreſſe des ver⸗ ſtorbenen Königs, der Pariſer Portierstochter und jetzigen Baronin Vaughan erwartet. Die Koffer wurden in deren Gegenwart eingeſchloſſen, und die Baronin Vaughan, ſo heißt es, hat noch die Schlüſſel zu ihnen bis auf den heutigen Tag. Den Hauptteil dieſer Papiere bilden die Aktien der ſogenannten Koburg⸗Niederfullbacher Stiftung, die Leopold II. gemacht hatte, da er als erzürnter Vater ſeinen Töchtern möͤglichſt viel von ihrem Erbteil entziehen wollte. Es zeigte ſich aber, daß der König kein Recht mehr auf dieſe Rieſenſummen beſaß. und daß er über Vermögenswerte verfügte, die ſchon belgiſches Staatseigentum waren. Als der unabhänatige Konaoſtaat belaiſche Kolonie wurde, hatte 1—— — ———— 2— — 1 der König vertragsmäßig ſeine Kongovorzugsaktien an den Staat auszuliefern. Er hat es aber nicht vollſtändig getan, ſondern die 40 Millionen verſchwiegen. Die bel⸗ giſchen Blätter ſagen ganz deutlich„unterſchlagen“. Mit dieſen Millionen wurde die Koburger Stiftung ausge⸗ ſtattet. Luiſe oder ihre Gläubiger prozeſſieren jetzt um einen Anteil daran. Amerika. Braſilien. : Neue Marinemeutereien ſind in Rio de Ja⸗ neiro, der Hauptſtadt Braſiliens, ausgebrochen, deren durchaus ernſter Charakter, wie deren Niederzwingung folgende Meldung aus Rio erkennen läßt: Der Senat hat trotz des Einſpruchs von Ruy Barboſa die Verhän⸗ gung des Belagerungszuſtandes über Rio de Janeiro für dreißig Tage beſchloſſen. Die auf⸗ ſtändiſche Bewegung iſt nunmehr ganz unterdrückt. Die Bataillone der Aufſtändiſchen hatten mehr als 200 Tote und Verwundete. In der Stadt herrſcht nunmehr voll— kommen Ruhe. An der Meuterei hatte ſich neben den auf der Inſel Las Cobras liegenden Marinemannſchaften auch ein Teil der Beſatzung des Kreuzers„Rio Grande do Sul“ beteiligt. Ueber die neue Meuterei der braſilia⸗ niſchen Flotte hat der braſilianiſche Geſandte in Paris von ſeiner Regierung in Rio de Janeiro folgende Dar⸗ ſtellung erhalten: Am Freitag, um 10 Uhr abends, em- pörten ſich die Mannſchaften des auf der Inſel Las Cobras liegenden Seebataillons und nahmen ihren Kom— mandanten und ihre Offiziere gefangen, die ſie auf das Feſtland hinüberbrachten. Ein Teil der Mannſchaften des Aviſokreuzers„Rio Grande do Sul“ ſchloß ſich den Meuterern an, aber die Mehrzahl der Matroſen blieb der Regierung treu und ſchlug ſich, geführt von ihren Offi⸗ zieren, mit den Meuterern, die gefangen genommen werden konnten. Man ſchickte ſie gefeſſelt ans Land. Die Mannſchaften der anderen Kriegsſchiffe blieben gleich⸗ falls treu und begannen, die Inſel unter Feuer zu nehmen. Die Batterien der Inſel, die von den meutern⸗ den Seeſoldaten bedient wurden, ſchoſſen nicht nur auf die Schiffe, ſie ſchleuderten vielmehr ihre Granaten auch auf die Stadt, wo eine furchtbare Panik ausbrach. Viele Menſchen wurden von den platzenden Ge⸗ ſchoſſen getroffen. Die Zahl der Toten ſoll nicht unbeträchtlich ſein. Um 12 Uhr hißten die Meuterer die weiße Flagge und baten um einen einſtündigen Waffen⸗ ſtillſtand, um ihre Verwundeten bergen zu können. Nach einer Stunde murde das Feuer wieder aufgenommen. Deutſcher Reichstag. Berlin, 9. Dezember. Im Reichstage begann am Freitag die 1. Leſung des Etats für 1911. und der Militärvorlage. Den Auftakt der Debatten bildet, wie herkömmlich, ein langer, mit vielen Zahlen ausgeſtatteter Bericht des Reichsſchatzſekre⸗ tärs Wermuth, der ſich natürlich mit Etatsfragen ßbe⸗ ſchäftigte. Er begann mit der Erklärung, daß die Fi⸗ nanzen des Reiches ſich in fortdauernder Geſundung be— fänden, aber eben deshalb doppelt vorſichtig behandelt werden müſſen. Noch immer leiden wir unter den Laſten, die wir aus früheren Jahren haben überneßmen müſſen, aber im laufenden Jahre halten alle Reſſorts ihren Etat inne, eine Ankündigung, die der Reichstag natürlich eben falls mit Beifall aufnahm. Daß die Zölle und Steuern, namentlich auch die neuen für 1911, die Erwartungen. die man an ſie geknüpft, erfüllen werden, darf man nach den bisherigen Erfahrungen annehmen.„Durch die neuen Steuern iſt ein großer und ſicherer Beſitzſtand erwachſen.“ An den einzelnen Steuern legte der Redner dies näher dar. Der Kriegsminiſter v. Heeringen begründete dann die neue Militärvorlage, und dann begann die Debatte. Abg. Speck(Ctr.) geht von der erfreulichen Einwirkung der Reichsfinanzreform auf den Stand des Reiches aus und verſichert den Reichsſchatzſekretär der Unterſtützung des Centrums. Zu dem Verkauf des Tempolhofer Feldes an die Stadt Berlin wirft er die Frage auf, wie der Kriegs⸗ miniſter durch den Verkauf ohne Vorbehalt das Budagetrecht des Reichstages in die Erörterung gezogen habe. Er kri⸗ tiſiert dann den ehrengerichtlichen Spruch, durch den der Rechtsanwalt Damman mit ſchlichtem Abſchied ent⸗ laſſen worden iſt, weil er einen Betrüger nicht vor die Klinge gefordert hatte. Desgleichen ſtreift, er die Be⸗ gnadigung der Bonner Boruſſen und hält dann der Linken die Wirkung ihrer Steuerhetze vor. Abg. Frhr. v. Richt⸗ hofen(konſ.) gipt ſeiner Freude über die überall zu er⸗ kennedne große Sparſamkeit Ausdruck. Die Reichsfinanz⸗ reform habe ihre Schuldigkeit getan. Die deswegen ein⸗ geleitete Hetze der linksſtehenden Parteien ſei höchſt zu be⸗ dauern. Nachdem Abg. Scheidemann(Soz.) in langer Rede den Etat kritiſiert und gegen die Konſervativen pole⸗ miſiert hatte, wurde die Beratung auf morgen vertaat. Berlin, 10. Dezember. In der heutigen Weiterberatung der erſten Etats⸗ leſung ergriff der Reichskanzler v. Bethmann⸗Holl⸗ weg das Wort, um ſich über die innere Politik zu äußern. Der neue Etat ſei die beſte Rechtfertigung für die Reichs⸗ fingnzreform. Natürlich müſſe nun Sparſamkeit in allen Reſſorts herrſchen, allerdings unter voller Berückſichti⸗ gung unſerer Heeres⸗ und Marinebedürfniſſe. Er wünſche die Veraßſchiedung der Reichsverſicherungsordnung und des elſaß⸗lothringiſchen Verfaſſungsgeſetzes und werde un⸗ entwegt an der Schutzzollpolitik feſthalten. Die Aus⸗ gabe einer Wahlvarole lehnte er ebenſo ab wie die Schaf⸗ fung eines Ausnahmegeſetzes gegen die Sozialdemokratie, über die ja auch ſo das deutſche Volk ein Verdammungs⸗ urteil ſvrechen würde. Er mahnte zu gemeinſamer Ar⸗ beit. Abg. Baſſermann(stl.), der zunächſt ſeine Zu⸗ ſtimmung zu dem Etat ſowie ſeine noch ſtets ableh⸗ nende Haltung zur Finanzreform ausſprach, berührte auch die äußere Politik, was dem Kanzler Anlaß gab, über die durchweg befriedigenden Beziehungen zu den Großmächten einige Mitteilungen zu machen. Abg. Wiemer(,fortſſtr. Vyp.), der unter anderem auf die preußiſche Wahlrechts⸗ reform und die Borromäus⸗Encyklika zurſickkam, lehnte es, ab, dem Sammlungsrufe des Kanzlers zu folgen. Frhr. v. Gamp(Rp.), der gleichfalls eine Reihe poli⸗ tiſcher Tagesfragen berührte, ſprach dem„tüchtigſten“ Staatsſekretär, den er ſeit 26 Jahren kennen lernen konnte, Dank aus. Denn gute Finanzen dienen ge⸗ nau ſo dem Frieden wie ein tüchtiges Heer. Montag wird weiterberaten. Die„Kuhrevolution“ in Indien“ )( Der engliſchen Regierung iſt in Indien eine neue ſchwere Sorge erwachſen. Die brahminiſchen Hindus ver⸗ ehren bekanntlich die Kühe als„heilig“ und wollen nicht dulden, daß die mohammedaniſchen Indier dieſe„heili⸗ gen“ Tiere nach Europäerart ſchlachten und aufeſſen. In⸗ folgedeſſen iſt es in Kalkutta zu ſchweren Kämpfen ge⸗ * kommen, in denen 150 Hindus verwundet und 2 Moham⸗ medaner getötet wurden. Die unmittelbare Urſache war die„Rettung“ einer Kuh durch Hindus aus dem Fleiſcherladen eines Moslems. Die Hindus haben übrigens das Vieh in früheren Zeiten ebenſo geſchlachtet und gegeſſen wie andere Völker, nament⸗ lich zu Zeiten der Hungersnot. Die Folge davon war, daß, wenn die Saatzeit kam und gepflügt werden ſollte. kein Zugvieh vorhanden war; um dieſem Mißſtande zu ſteuern, erklärten ſpäter die Prieſter die Kuh für heilig. Die engliſche Regierung, die von Seiten der Hindus ange⸗ rufen wurde, erklärte den zunächſt beteiligten Marnwari⸗ Hindus, daß ſie ſich in religiöſe Zeremonien, wie das Schlachten von Kühen durch die Mohammedaner, nicht ein⸗ miſchen werde. In der Freitag Nacht kam es zu einem blutigen Zuſammenſtoß zwiſchen Kabulis und Marnwaris. Die Trambahnwagen wurden angegriffen und über hundert Perſonen verwundet. Am Sonntag be⸗ gannen die Prügeleien aufs neue. In Harriſon Road wurden viele Hindus und Mohammedaner verwundet. Als neue Scharen Mohammedaner in drohender Haltung gegen das Marnwariviertel vorrückten, erſchienen zwei Kompagnien Infanterie mit einer Maximkanone und einer Schwadron Lancers auf der Kampfſtätte. Der Mob ver⸗ ſuchte, die Linien zu durchbrechen. Endlich trieb die Poli⸗ zei die Mohammedaner nach geringem Widerſtand in die Flucht. Dabei wurden acht Aufſtändiſche verwundet. Im Burrabazar ſammelten ſich aufgeregte Volksmaſſen an. In Canning⸗Street werden Marnwariläden geplündert. Heute Nacht biwakieren vier Kompagnien Infanterie, eine Eskadron Kavallerie und ein freiwilliges Radfahrerkorps im Norden der Stadt. Durch das Militär getrennt, ſtehen die beiden feindlichen Scharen einander kampfbereit gegen⸗ über. Die Marnwaris haben eine Anzahl Frauen und Kinder mit der Eiſenbahn aus der Stadt bringen laſſen. Der Leutnant⸗Gouverneur beſuchte einige Male das auf⸗ aufſtändiſche Gebiet, um den Streit beizulegen. Die Mohammedaner erklären, die Regierung ver⸗ ſpreche zwar, ihre Rechte zu ſchützen, gebrauche aber Ge⸗ walt gegen ſie. Seit 40 Jahren werden beim Bakrid⸗ feſt Kühe in der mohammedaniſchen Moſchee geſchlachtet. Die neue Empörung der Hindus gegen dieſe Zeremonie ſoll das Werk von Agitatoren der Allhinduliga„En Mir⸗ zapore“ ſein. So hat dieſer Streit beide Teile gegen die Eng⸗ länder aufgebracht, was dieſen abſolut nicht angenehm und nützlich iſt. Weitere Ergebniſſe der Volks⸗ gZählung. 5 1910: 1905: Königreich Württemberg 2 435 000 2302 179 0 Dresden 546802 516 996 Köln 511042 459 019 Breslau 510929 470 904 Düſſeldorf 356 733 253 274 Dortmund 212862 175 557 Kiel 208845 182 501 Zürich ö 6 188930 150 703 Danzig 8 169 306 159 649 Gelſenkirchen 168293 147005 Aachen f 156008 144 095 Bochum 136829 118 455 Karlsruhe 133953 111 249 Krefeld 129 219 110 344 Mainz 113 245 106 348 Saarbrücken 104 390 89 617 Augsburg 101 500 94 923 Bonn 87968 81 996 Bielefeld 77902 71412 Metz 68449 68 058 M.⸗Gladbach 66115 60 714 Flensburg 60 706 53 717 Mülheim a. Rh. 53336 Rheydt 44 000 40 151 Eiſenach 37936 35 153 Hohenſalza 25 635 24471 Emden 24 011 20 754 Nowawes 297797 19025 Dunkirchen 20 048 16 809 Aus Nah und Fern. — Maunheim, 12. Dez. Die hieſige M/ tzger⸗In nung hat beſchloſſen, alle diejenigen Metzger, die Fleiſch zu einem billigeren Preiſe als den von der Innung feſtgeſetzten verkaufen oder bekanntmachen, aus der Genoſſenſchaft der Fetiſchmelze und Häuteverwertung auszuſchließen. — Laudenbach, 12. Dez. Ein bedauerlicher Un- glücksfall traf die 31 Jahre alte Landwirt Stefan Schüßler 6. Ehefran dahier. Die Frau, welche an der Rübenmaſchine mit ſchneiden von Kohlrüben für die Schweine beſchaͤftigt war, wollte nach Beendigung der Arbeit die Maſchine von an- hängenden Kohlrübenreſten befreien und griff zu dieſem Zweck mit der linken Hand von unten in das Getriebe der Maſchine, obgleich das Schwungrad noch langſam im Laufe war. Ein Zahn des Rades erfaßte nun den am linken Zeigefinger der Frau Schüßler befindlichen Ring und riß auf dieſe Weiſe den Finger bis zur Wurzel vollſtändig ab. Wieder eine Mahnung, bei Arbeiten an der Maſchine äußerſt vorſichtig zu ſein. — Lorſch, 12. Dez. Herr Franz Redig kaufte das Hotel Hartmann(Herr Franz Deiß) um 27 000 Mk. Die Uebernahme erfolgt am 1. April 1911.— Letzte Nacht wurde aus einem Garten in der Hirſchſtraße Wäſche, welche zum trocknen aufg hangt war, geſtohlen. — Kirſchhauſen, 12 Dez. Am verfloſſenen Sonn⸗ tag veranſtaltete der bieſige Volksverein eine Proteſtver⸗ ſammlung gegen die Schmähungen, die der hl. Vater in letzter Zeit zu erdulden hatte. Der Hauptredner des Tages war Herr Arbeiterſekretär Knoll aus Mainz, der zeigte, wie die beutigen Käupfe gegen Kirche und Papſttum viel ſchlimmer ſind als die früheren, weil ſie nicht offen und ehrlich geführt werden, ſondern mit verſtecktem Veſir. Er zeigte, wie das Papſttum ah ezeit Kunſt und Wiſſenſchaft förderte, wie un⸗ dankbar deshalb die Schmähungen gegen das Papſttum ſind. Er proteſtierte beſonders gegen die Schmähungen, die unſerem gegenwärtigen Papſte Pius X. durch den Büͤrgermeiſter der Stadt Rom am Tage der Gedbächtnisfeier der Einnahme Roms ſind widerfahren und ſchloß mit einem Hoch auf den hl. Vater. Herr Lehrer Franz ſprach über die Leichenver⸗ trennung. An der ſehr lebhaften Diskuſſion beteiligten außer einigen Herrn von hier, beſonders Herr Lehrer Schroß von Wald-Erlenbach. Man war allgemein der Anſicht, daß man in Kirſchhauſen ſchon lange nicht mehr eine ſo gut be⸗ ſuchte und ſo ſchön verlaufene Verſammlung des Volksvereinz geſehen habe. Der hochw Herr Pfarrer Wiegand als Ge ſchaͤftsführer bat die Anweſenden auch die zukünftigen Volks⸗ ö vereinsverſammlungen zahlreich zu beſuchen. 1 — Freilaubersheim, 12. Ocz. Erſchoſſen hat ſich der 16jäbrige Kaufmannslehrling Heinrich Reith, Sohn des Straßenwärters Philipp Reith von hier. Der junge Mann entfernte ſich morgens aus ſeiner elterlichen Wohnung und vollbrachte die Tat im nahen Walddiſtrikt„Katharinenwald“ Das Amtsgericht Wollſtein nahm den Tatbeſtand auf. Ueber das Motiv kus ſteren allerlei Gerüchte. g — Pforzheim, 12. Dez. Der früher in der Guͤter⸗ ſtraß: dahier wohnende Inſtallateur und Blechner Vogt ver⸗ ſchwand vor einigen Wochen. Wie ſich ſpäter herausſtellte, hatte er ſich des betrugeriſchen Bankerotts ſchuldig gemacht und zu einer Reiſe nach Newyork entſchloſſen, um den Folgen ſeiner Handlungeweiſe aus dem Wege zu gehen. Schon vorher hatte er Frau und Kinder nach Newyork vorausgeſchickt. Vogt konnte ſich aber der inzwiſchen gegen ihn eingeleiteten gericht; lichen Verfolgung nicht entziehen, da er bei ſeiner Ankunft in Newyork verhaftet wurde. Die ganze Familie wird jetzt durch die Bek ö de nach Europa zurückgeſandt werden. a „Untergrombach, 12. Dez. Einem Mädchen von 11 Jabren wurde der Kopf mit Spiritus gewaſchen. Das Mädchen ſchüttelte die Haare zurück und kam dabei unglück⸗ licherweiſe dem brennenden Lichte zu nahe, was zur Folge hatte, daß die Haare ſofort lichterloh brannten. Trotz raſcher Hilfe trug das bedauernswerte Kind an Kopf und Hals ſo ſchwere Brandwunden davon, daß an ſeinem Aufkommen ge- zweifelt wird. 0 — Offenbach, 12. Dezember. Ein 21jähriges Dienſt⸗ mädchen, das bei einer Familie in der Ludwigſtraße zu —— — Offenbach in Stellung war, hat ſich mit Salzſäure ver⸗ giftet. Das Motiv iſt unbekannt. Zu ihrer Schweſter hat ſie ſich wiederholt dahin geäußert, ſie habe den Glauben an Gott verloren und wolle nun ſterben. — Mainz, 12. Dezember. In Biſchofsheim ſtieß eine Rangierabteilung mit einem Güterzug zuſammen. Zehn Wagen wurden erheblich beſchädigt und entgleiſten. Einem Rangierer wurde das linke Bein abgequetſcht. Der Ma⸗ terialſchaden iſt ziemlich groß. — Mainz, 12. Dezember. Gelegentlich einer vor dem Amtsgericht Ober⸗Ingelheim zum Austrag gebrachten Beleidigungsklage iſt jetzt durch Zeugenausſagen feſtge⸗ ſtellt worden, daß ein junger Mann, der in den neun⸗ ziger Jahren bei dem damals noch in Mainz garniſonie⸗ nierenden 118. Regiment diente, im Beiſein mehrerer Per⸗ ſonen äußerte, daß mehrere ihm bekannte Kameraden ſeinerzeit gegen eine Geldbelohnung einen mißliebigen Sergeanten der 118 er von der Mainzer Straßenbrücke aus in den Rhein geſtürzt hätten. ſpäter gelandet worden; man habe aber Selbſtmord ange⸗ nommen. Die eingeleitete Unterſuchung wird ergeben, ob ſich dieſe Erzählung bewahrheitet. — Hirſchhorn, 12. Dezember. Beim Holzfällen im Holzfäller Adolf Weber aus Binau von einem umſtürzen⸗ den Eichbaume am Kopf getroffen, ſo daß der Tod faſt augenblicklich eintrat. — Lindenfels, 12. Dezember. In der Ausſicht in Lindenfels verunglückte der fünfzehnjährige Sohn des Gaſtwirtes und Sägewerkbeſitzers Gehrig. Der Treib⸗ riemen erfaßte ihn und ſchleuderte ihn fort, ſo daß er ſehr ſchwere innere und äußere Verletzungen erlitt. — Wiesbaden, 12. Dezember. In ſeiner Wohnung in Wiesbaden wurde der verheiratete Schreiner Petry erhängt aufgefunden. Die Urſache ſoll Nahrungsſorge ſein. — Vom Rhein, 12. Dezember. Mit einer Getreide⸗ terminbörſe ſucht man neuerdings auch das Rheinland zu beglücken. Die Entſcheidung ruht zurzeit im Handels⸗ miniſterium, dem unter anderem die Anträge von Düſſel⸗ dorf, Duisburg und Köln vorliegen. Namentlich von Düſſeldorf aus gibt man ſich viele Mühe, und man ver⸗ ſucht jetzt, der Regierung den Nachweis zu erbringen, daß der Getreidehandel in Duisburg und Köln in den letzten Jahren ſtark zurückgegangen iſt, während der Handel in Düſſeldorf einen lebhaften Auſſchwung erlebt hat.— Der Vorſtand der Landwirtſchaftskammer Weſt⸗ falens beſchäftigte ſich damit; er faßte einen Beſchluß, in dem es heißt:„Der Vorſtand erkennt ein Bedürfnis für die Errichtung einer Getreidebörſe in der Rhein⸗ provinz nicht an. Wenn aber in der Rheinprovinz eine Getreidebörſe eingerichtet werden ſollte, ſo würde Duis⸗ burg vor Düſſeldorf den Vorzug verdienen. Aus Stadt und Land. ** Errichtung eines„Robert Koch⸗Mauſoleum“. Ein Robert Koch⸗Mauſoleum iſt von Freunden und Verehrern des entſchlafenen Gelehrten im Berliner Inſtitut für In⸗ fektionskrankheiten, an deſſen Spitze Koch einſt ſtand, er⸗ richtet worden. Ein kleiner Kreis hervorragender Perſön⸗ lichkeiten hatte ſich dort zur Beiſetzung der Aſche des be⸗ rühmten Forſchers eingefunden. Bei dieſer feierlich-ernſten Gelegenheit wurde auch das Goldene Buch der Ro⸗ bert Koch⸗Stiftung überreicht und in dem Mauſo⸗ leum niedergelegt; es enthält eine Chronik der Stiftung nebſt den Unterſchriften der Spender, an erſter Stelle diejenige des Kaiſers. 19 Nobelypreisverteilung. Zum 19. Male fand in Stockholm die Verteilung der Nobelpreiſe ſtatt. Von den vier Preisträgern waren anweſend Profeſſor van der Waals⸗Amſterdam(Phyſik), Profeſſor Wallach Göttingen (Chemie) und Profeſſor Koſſel⸗Heidelberg(Medizin). Sie erhielten vom König den ihnen zuerkannten Preis, das Diplom und die Goldene Medaille überreicht. Für den abweſenden Paul Heyſe empfing der deutſche Geſandte Graf von Pückler den Literaturpreis. Der Sekretär der ſchwediſchen Akademie der Wiſſenſchaften, Dr. af Wirſen, erklärte, Paul Heyſe habe auf Vorſchlag von ſechs be⸗ deutenden Männern Deutſchlands auf den Gebieten von Fürſtlich Leiningſchen Walde wurde der 92 Jahre alte Die Leiche ſei 0 did mugläc, u n Folge dg rascher n an ft ubnnn he. Echveſter den Glauben m umſtürzen⸗ et Tod faſt — Literatur, Kunſt und Philoſophie die Ehrung erhalten. Nach der Feier fand ein Feſtmahl zu Ehren der Preis— träger ſtatt, an dem der Kronprinz, die Kronprinzeſſin ſowie andere Mitglieder der königlichen Familie und 300 Eingeladene teilnahmen. ** Weltſeuchen. Die Welt ſteht im Zeichen großer, weitreichender Volksſeuchen. Während vor den Toren Eu⸗ ropas, auf Madeira, in Südrußland und Süditalien die Cholera auf der Lauer liegt, um beim Eintritt warmen Wetters im neuen Jahre hereinzubrechen, ſucht die Peſt Oſtaſien heim. In Charbin, der„Hauptſtadt der Man⸗ dſchurei“, hat die ruſſiſche Regierung das Chineſenviertel Fuzjadin wegen des Ausbruchs der Peſt mit Truppen umzingeln und iſolieren laſſen. Vor der Umzingelung brach eine Panik unter den Chineſen aus. Viele verſuchten zu fliehen. Unter ihnen befanden ſich zahlreiche Peſtkranke. In Zizikar Chailar iſt die Peſt ſehr ſtark verbreitet. Auch ſind Erkrankungen unter den Soldaten eingetreten. In der ebenfalls recht bedeutenden mandſchuriſchen Stadt Zizikar ſind die Banken geſchloſſen und die Schauſtellun⸗ gen unterſagt. Große Erbitterung herrſcht gegen die Ruſſen, die die chineſiſchen Kaufleute aus Furcht vor Anſteckung boykottieren. Von Moskau wurde Profeſſor Sabolotnuy von der Regierung zum Kampf gegen die Peſt nach Oſtaſien abgeſandt. ** Raubmörder. In Militello(Italien) drangen Banditen in das Gehöft des reichen Sizilianers Salvator de Rarocco ein und feſſelten ihn nebſt ſeiner Frau. Als die beiden ſich weigerten, das Verſteck ihres Barvermögens anzugeben, wurden ſie von den Eindringlingen erdroſ⸗ ſelt. Nach Durchwühlen des Gebäudes konnten ſich dieſe mit einer Beute von 50 000 Lire unbehelligt davon Lokales und Vermiſchtes. Viernheim, 13. Dez. — Seinen 80. Geburtstag in voller Körper- und Geiſtesfriſche begeht heute unſer allerverehrter penſtonierter Herr Oberlehrer Schuſter. Wer den biedern Jugend⸗ und Volkserzieher, der 20 Jahre lang der hieſigen Schule vorſtand, des näheren kennt, wird ſich mit uns in dem Wunſche vereinigen, der verdſenſtvolle Lehrer veteran, der Senior der Lehrer des Kreiſes, möge noch recht viele Jahre in gleicher Rüſtigkeit die wohlverdiente Ruhe genießen. — Poſtaliſches. Das Reichs⸗Poſtamt hat folgende Verfügung erlaſſen: Die Verſendung mehrerer Pakete mittels einer Poſtpaketadreſſe iſt für die Zeit vom 12. bis einſchl. 24 Dez. weder im inneren deutſchen Verkehr noch im Verkehr mit dem Ausland— ausgenommen Argentinien— geſtattet. — Gemeinderat sſitzung vom 8. Dezember 1910. Anweſend: Gr. Buͤrgermeiſter Küblwein, Vorſitzender, Ge⸗ meinderatsmttglieder Haas, Hoock, J. Hofmann, A. Hofmann, Jöſt, Kempf, Kühner, Lahres, Stumpf und Winkenbach. Der Vorſttzende eröffnete die Sitzung und gab zu Punkt e der Tagesordnung Herrn Kreisamtmann Haberkorn das Wort zur Ausführung der von Gr. Mintiſterium des Innern gemachten Beanſtandungen zu den abgeänderten Lokalſtatuten. 1. Hieraus war zu entnehmen, daß die abgeänderte Satzung im allgemeinen die Billigung des Gr. Miniſteriums findet, vor Genehmigung aber noch einige formelle Beanſtandungen zu erledigen ſind. Der Gemeinderat ſtimmte einigen dieſer Abänderungs⸗ vorſchläge, weil dieſe eine weitere Verbeſſerung der ſtatutariſchen Beſtimmungen im Intereſſe der Gemeinde ſowohl als auch der bezugsberechtigten Ortsbürger darſtellen zu, lehnte jedoch Aenderungen, die ſich auf Grund der ge- machten Erfahrungen als unpraktiſch erweiſen dürften ab. Die Satzungen werden in der abgeänderten Faſſung nochmals zur Einſicht der Beteiligten offen gelegt werden, und iſt den Ortsbürgern dann Gelegenheit gegeben, Wünſche oder Bedenken in der Offenlegungsfriſt vorzubringen. Für das künftige Jahr wird dann um eine Verzögerung der Auszahlung zu verhüten, nochmals nach den ſeitherigen Satzungen unter Berüͤckſichtigung des Nachtrags vom 9. November 1909 verfahren werden. Dieſer Beratung wohnte außerdem noch das Mitglied der in dieſer Sache beſtellten Kommiſſion, Herr Jak. Adler 3., Schreiner meiſter dahier bei. 2. Gelände⸗Erwerb in der Lampertheimerſtraße. Nachdem in der Lampertheimerſtraße verſchiedene Hof raiten errichtet ſind, muß, da dieſe Straße noch nicht er⸗ offnet iſt, zur E langung einer weiteren Baugenehmigung das ganze in die Straße fallende Gelände ſoweit dieſe be⸗ baut werden ſoll, an die Gemeinde nach Maßgabe der Beſtimmungen des§ 9 des Ortsbau⸗ Statuts abgetreten werden. Dieſes Gelände ſoll nach Moßgabe der vorliegen⸗ den Meßbriefe von der Gemeinde erworben werden. Zum Abſchluß des Kaufvertrags und Unterzeichnung der Urkunden namens der Gemeinde werden außer dem Großh. Bürger⸗ meiſter die Herren Gemeinderatsmitglieder Hoock, J. Hof⸗ mann und Kempf beauftragt. 3. Zu dem Baugeſuch des Gg. Mich. ühlwein 2. in der Ringſtraße in der Nähe der alten Kirche kann der Ge⸗ meinderat eine Zuſtimmung noch nicht erteilen, da einerſeits das Straßengelände von der Bahnhofſtraße bis zu dem be⸗ abſichtigten Bauplatz einſchl. noch nicht Eigentum der Ge⸗ meinde iſt, andererſeits aber auch Verhandlungen im Gange ſind, um auf leichtere und billigere Weiſe zu dem not⸗ wendigen Gelände zu kommen. Der Orts vorſtand hat an⸗ läßlich der Elektriſterung der Nebenbahn eine Gleisverlegung längs der Ringſtraße angeregt, um die anzulegenden Vor⸗ gärten verbreiten und die Straße größtenteils auf Ge⸗ meindegelaͤnde oder doch auf ſolches anlegen zu konnen, das zu einem weſentlich niederen Preiſe erworben werden kann. 4. Bedarf von Bruchab fall für die Gemeinde. Seither wurde der für die Straßen und Wege not- wendige Bruchabfall der Gemeinde unentgeltlich überlaſſen. Der Steinbruchbeſitzer bittet uun um Gewährung einer kleinen Vergütung für Sprengmunition, damit er wenigſtens die ihm dadurch entſtehenden Auslagen teilweiſe decken könne. Aus den Verhandlungen Großh. Bürgermeiſterei geht hervor, daß ſich dieſe mit dem Bruchbeſitzer auf 20 Pf. fuͤr den obm unter der Bedingung geeinigt hat, daß dieſer hierfur für die Folge ſämtlichen von der Gemeinde be nötigten Bruchabfall zu liefern verpflichtet iſt. Das Ver hältnis kann ſeitens der Gemeinde jederzeit gelöſt werden. 5. Zuſtand und event. Weiterverwertung des alten Schulhauſes. Nachdem das alte Schulhaus nicht mehr benutzt wund und werden kann, nimmt die Gr. Bürgermeiſterei Veran⸗ laſſung dem Gemeinderat über die Weiterverwertung Vor⸗ lage zu machen. Aus einem Bericht des Gemeindebaumeiſters geht hervor, daß der Dachſtuhl des Schulhauſes vollſtändig erneuerungs⸗ bedürftig iſt und daß bei einer event. Wiederbenützung größere Reparaturen des Innern des Gebäudes unvermeid- lich ſind. Sonach ſeien weſentliche Ausgaben nötig, zu welchen ſich der Ortsvorſtand vorerſt noch nicht entſchließen kann, zumal er ſich noch nicht darüber einig iſt, welchem Zweck das Gebäude künftig dienen ſoll. Ein Vertagungs⸗ Antrag fand Annahme. 6. Bezeichnung der Straße durch den alten Pfarrgarten. Dieſe Straße bildet eine Verbindung der Rathausſtr. mit der Mannheimerſtr. in Gemeinſchaft mit der bereits angebauten Kirchſtr. Wenn ſich die neue Straße auch nicht unmittelbar an dieſe anſchließt, ſo glaubt der Gemeinderut doch, dieſer ebenfalls die Bezeichnung Kirchſtraße geben zu ſollen, zumal ſie in der Mannheimerſtr. ganz in der Nähe der alten Kirche endet. Die weitere Tagesordnung als 7. Unterſtützungs⸗ und Friſtgeſuche, 8. Verpflegung ortsarmer Kinder und 9. Verſchiedenes wurden in geheimer Sitzung erledigt. Marktbericht. — Weinheim, 10. Dez. Milchſchweine zugeführt 347 Stück, verkauft 340 Stück, das Paar zu 12— 20 Mk. Lauferſchweine zugeführt 2 Stück, verkauft zu 51 Mk. — Rimbach, 8 Dez. Der geſtern dahler abgehaltene Ferkelmarkt zeigte bet mäßigem Auftrieb, es waren 40 Ferkel aufgefahren, einen ruhigen Geſchaͤftsgang. Bezahlt wurden 15—17 Mark pro Paar. Der nächſte Markt findet Mittwoch, den 21. Dez. l. J. ſtatt. Bekanntmachung. Betr.: Bezeichnung der Ortsſtraßen zu Viernheim; hier der Straße durch den alten Pfarrgarten. Die neu projektierte Straße durch den alten Pfarrgarten iſt als eine Verlängerung der beſtehenden Kirchſtraße anzu⸗ ſehen und hat nach Beſchluß des Gemeinderats vom 8. d. Mts. fortan dieſe Bezeichnung zu führen. Betr: Die Reinhaltung und Wegſamkeit der Ortsſtraßen. Die zur Reinigung der Straßen verpflichteten Einwohner ſeien an dieſer Stelle darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Sandüberdeckung auf den neugepflaſterten und ausgebeſſerten Straß enrinnen mindeſtens 4 Wochen liegen bleiben muß, weil andernfalls die Haltbarkeit des neuen Pflaſters eine bedeutende Einbuße erleidet. Ferner machen wir alle Einwohner von Viern⸗ heim darauf aufmerkſam, daß es unterſagt iſt, Schmutzwaſſer irgend welcher Art in Sinkkaſten, Einſteigſchächte, Straßen- rinnen oder auf Fahrdämme zu ſchutten. Dieſer Mißſtand hat ganz beſonders in einigen Straßen, die wir hier noch nicht näher bezeichnen wollen, in erſchreckendem Umfange überhand genommen. Wir haben unſer beſonderes Augenmerk hierauf gerichtet und können die Betreffenden nur zum letztenmale warnen. Die Ortspolizei iſt zu verſchärften Maß nahmen angewieſen, um endlich dieſem, die allgemeine Geſundheit gefährdenden Treiben, ein Ziel zu ſetzen. Vlernheim, den 10. Dezember 1910. Großherzogliche Bürger meiſterei Viernheim: Rühle i n. Verſteigerung. Am Donnerstag, den 15. Dezember J. Js, nachmittags 2 Uhr werden auf Bahnhof Mannheim Käfertal (Wohlgelegen) eine großere Partie ausgebaute, für Eiſenbahn- zwecke nicht mehr taugliche Schwellen, ſowle eichene und kieferne Brückenhölzer verſteigert. Auskunft erteilt die Bahn⸗ meiſterei dortſelbſt. Gr. Bahumeiſterei 85 Herrlicher Weihnachts- Artikel. Schreib-Maschine für Jedermann ohne zu lernen ſofort zu ſchreiben. Preis 25 Mark. Beſchreibung gratis. Vertreter geſucht. G. Leonhardt, Mannheim, nes. Lanzstr. 12. 3⸗Zimmer⸗ Wohnung mit Zubehör zu vermieten. Jos, Martin 5. Wwe. Frauen Haare ausgekämmt od. geschnitten für 100 Gramm Mk. 1.40. Kesel& Maier 0 7, 4 Mannheim 0 7. 4 Eokladen(VIktorla). ZU WEIHNACHTEN empfehle ich als paſſende Weihnachtsgeſchenke fur D⁊amen Hüte gu bedtutend ermäßigten Prriſen „Bitte Schaufenſter zu beachten“ all- und Auto- Shwales, Cheniſſentücher, Hauben ⸗ geſtrichte Weſten, Antertaillen, Anterröcke Auſtandstöcke, Hoſen und Hemden, Haus, Zier-, ſchwarze und bunte Schürzen, Cedertaſchen, Gürtel, Haarſchmuck, Pelze etc. für Herren Schirme, Kragen, Manſchetten, Kravatten, Einſatz⸗ hemden, Olace-, Krimmer-, Stoff- und geſtrickte Handſchuhe, Kragenſchoner etc. Monogramme für Ueberzieher u. Jaquetts p. 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Mts., nach- 8 mittags 3 Uhr vom Sterbehaus Hügelstrasse 22 aus statt. 5 Soldaten-Verein„Teutonia“ Todes-Anzeige. Unſeren Kameraden zur Kenntnis, daß geſtern Abend 6 Uhr unſer Ehrenmitglied Herr Mikolaus Zöller nach kurzem Krankenlager ſanft in ein beſſeres Jen⸗ ſeits abberufen wurde. Der Verſtorbene hatte das 83. Lebensjahr überſchritten, war unſer älteſtes Ehrenmitglied und der älteſte Veteran von Viernheim Ehre ſeinem Andenken! Die Beerdigung findet Mittwoch, den 14. Dez., nachmittags 3 Uhr ſtatt. Zuſammenkunft der Mitglieder 2½ Uhr im Gaſthaus„Zum Fürſten Al⸗xander“.(Die Schützen ⸗ abteilung 2¼ Uhr daſelbſt). Es iſt Ehrenpfllcht aller Kameraden unſerem älteſten Ehrenmitglied die letzte Ehre zu erweiſen und erwarten wir vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Viernheim, den 13. Dezember 1910. Der Vorſtaud. n 2 77 71 Sheela IR g fur Damen- led on reisen:— 1 Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben, nun in Gott ruhenden Sohnes, Enkels und Neffen Adam Rohrbacher sagen wir für die uns bewiesene herzliche Anteilnahme während der langen Krankheit und an dem uns betroffenen schmerzlichen Verluste, ferner für die grosse Kranz- und Blumenspende und die überaus zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte unseren tief. gefühlten Dank. Besonders danken wir der hochw. Geistlichkeit? für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege, allen Wohltätern für die Spendungen während der langen Leidenszeit, ferner der Mar. Jünglings-Sodalität, dem Ge- werkverein und den Kameraden für die dem teueren Verstorbenen erwiesenen letzten Ehrenbezeugungen und Kranzspende n. VIERNHEIM, den 12. Dezember 1910. Die tieftrauernden Eltern und Anverwandten. Kah. Kirchen- 5 Morgen Mittwoch halb 9 Uhr Dbsangs-Pfobe für ſämtliche Männerſtimmen. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen dringend noͤtig. 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