ichollger I Kft. n II. 8 1 AA Ar l U 3 — 4 * Diernheimer Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtablatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wil h. Bingener, Viernheim.— Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. kiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 Nr. IA. Dienstag, den 20. dezember 1910. Was iſt konſervativ? In liberalen Witzblättern war kürzlich ein Bild zu ſehen, das ein durch die Unterſchrift„Junker“ ge⸗ kennzeichnetes Geſicht darbot mit dem Satze:„Kinder, wenn det mit mir ſo weiterjeht, bin ick bald niſcht als ne ſchöne Erinnerung!“ Der Liberalismus rechnet alſo überall mit einem Zurückgehen der konſervativen Machtverhältniſſe, obgleich man ſelber wirklich alle Ver⸗ anlaſſung hätte, die Widerſtandsfähigkeit der liberalen Maſſe gegenüber dem Umſturz beſſer abzutaxieren. Die großen Wahlſiege in Oſtpreußen und nicht zuletzt der große Erfolg der Liberalen in England hat die Herren von der Linken mit maßloſer Hoffnungsſeligkeit erfüllt und ſie um jedes irgendwie treffende Urteil gebracht. Es iſt ja wohl anzunehmen, daß die Konſervativen bei den nächſten Reichstagswahlen einige Verluſte zu verzeichnen haben werden. Es iſt aber ebenſo ſicher da— mit zu rechnen, daß die Liberalen das, was ſie bei dieſem Ruck nach links profitieren werden, an die So— zialdemokraten werden abgeben müſſen. Daher hätten die Liberalen recht wenig Veranlaſſung zu einem der⸗ artigen Uebermut. Was ſie aber in die Siedehitze der Hoffnungsfreudigkeit verſetzen muß, das iſt der Eindruck. den ihr Geſchrei über die angeblich bevorſtehenden kon⸗ ſervativen Mißerfolge auch auf konſervative Kreiſe ge⸗ macht hat. Dort iſt man ſoweit eingeſchüchtert worden, doß man ernſtlich darüber reden konnte, ob es richtiger ſei, den Namen„konſervativ“ zu verwerfen und eine „moderne“ Parteibezeichnung zu ſuchen. Den Liberalen haben dieſe Erörterungen natürlich große Freude gemacht, beſonders in der eigenartigen Begründung, in der ſie nach außen hervortraten. In Kreiſen der ſächſiſchen Konſervativen hat man ſich über dieſe Materie eingehend unterhalten, und in der„Konſervativen Monatsſchrift“ iſt darauf die Mei⸗ nung vorgetragen worden, das Wort„konſervativ“ habe zu wenig Anziehungskraft, weil die Staatseinrichtungen niemals ſo vollkommen ſein könnten, daß die Maſſe ihre Erhaltung in ihrem beſtehenden Zuſtande gegenüber jeder Reform wünſchen könnte. Da auch das Centrum ſich vielfach als„konſervative“ Partei bezeichnet hat, wird man dieſer Auffaſſung, das Weſen einer„konſervativen“ Partei beſtehe in der Erhaltung alles Beſtehenden, einerlei ob gut oder ſchlecht, doch entgegentreten müſſen. Deckte der Begriff„konſervativ“, ſo wie er in der Maſſe verſtanden wird, lediglich jeden Widerſtand gegen die Abänderung beſtehender Zuſtände, dann wäre eine „konſervative“ Partei natürlich nicht zu halten. Das iſt ohne weiteres klar, und fortgeſchrittene Völker, wie zum Im Schatten der Freilinde Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Hedwig Lange. 15(Nachdruck verboten) „Dem edlen, ehrenfeſten, trauten und herzlieben Herrn Konrad Tucher! Meinen Gruß nebſt Liebe und Treue und Wünſchung alles Lieben und Guten zuvor. Euch zur Nachricht, daß es mir mit der Geſundheit leidlich gehet; ſonſt bin ich ſehr traurig und hoffe, Euch bald zu ſehen. Ich bin ſeit geſtern abend hier im Hauſe der guten Beghinenſchweſtern, denen ich für Speiſe und Ob⸗ dach lohnen will, durch mitgebrachte Schmuckſachen, die ſie verkaufen mögen, da ich ſonſt kein Geld habe, und hoffe, es wird nicht zu lange dauern, daß ich ihre Gaſt⸗ freundſchaft in Anſpruch nehmen muß. Ich bin heimlich von Hauſe entwichen, weil ich mich vor meinen Brüdern fürchte und vor dem Reppert, Ihr wißt ſchon, und mich danach ſehnete, in Eurer Nähe und unter Eurem Schutze zu weilen. Kommt bald zu Eurer tiefbetrübten, getreuen, ſehnſüchtig Eurer harrenden Mechthild v. Sch.“ Seit nun drei Tagen weilte Mechthild inmitten der Gemeinſchaft jener mehr oder minder alten Weiblein, denen fromme Stiftung ein zwar kärgliches, doch ſorgen⸗ loſes Alter geſchaffen hatte. Die fromme Stiftung gab ihnen das Dach über dem Haupt, unter dem einſt ein Frauenorden gehauſt, der ſich bei zunehmendem Wohl⸗ ſtande ein behaglicheres Haus gebaut, hatte, gab ihnen Heizung, Licht und auch eine kleine Zuhilfe in Bar⸗ mitteln. Den übrigen Lebensunterhalt— und es war nicht mehr viel, was dieſe bedürfnisloſen alten Frauen brauchten— verdienten ſie ſich mit Spinnen, Weben und anderen weiblichen Arbeiten. Sie gingen auch wohl aus, Krauke zu pflegen oder hilfreich einzuſpringen, wo die Hausfrau fehlte, oder aus dieſem oder jenem Grunde Beiſpiel das engliſche Volk mit ſeiner Jahrhunderte alten politiſchen Erziehung der breiteſten Schichten, würden dann eine konſervative Partei nicht mehr halten können. Tatſächlich aber hat die konſervative Partei in England die Macht, und wenn ſie bei den gegenwärtigen Wahlen nicht mit der ehrlich verdienten Gegnerſchaft der katho⸗ liſchen Irländer und der unverſtändlichen Verteidigung ganz veralteter Rechte des Oberhauſes belaſtet geweſen wäre, dann hätte das Volk ſicher den Ausſchlag für ſie gegeben, und die Liberalen hätten das Nachſehen ge⸗ habt und ihre Miniſter in die Miniſterpenſionen zu⸗ rückgehen ſehen. Gerade England, dieſes fortſchritt⸗ lichſte Kaufmannsvolk der Welt, iſt eben überwie- gend konſervativ. Inſofern freilich haben die Leute von der„Kon⸗ ſervativen Monatsſchrift“ recht; auch in England iſt es nicht der Name, ſondern der Inhalt des Pro- gramms der konſervativen Partei. Der konſervativen Partei Englands liegt nichts ſofern wie die einſeitige Pflege veralteter Rechte. Das Vetorecht im Oberhauſe verteidigt man ſo krankhaft nicht aus Prinzip, ſondern weil die Parteihäupter als Mitglieder des Oberhauſes ſich ihre Rechte nicht verkürzen laſſen wollen. Und gegenüber den katholiſchen Irländern und ihrer Forde⸗ rung nach Selbſtverwaltung verhält man ſich ſo fanatiſch ablehnend, weil die Bewohner der grünen Inſel katholiſch ſind und ferner, weil die engliſchen Großkapitaliſten als Grundbeſitzer in Irland ſich dort durch eine irländiſche Selbſtverwaltung nicht das Heft aus den Händen winden laſſen wollen. Der breiten Maſſe der engliſchen Kon⸗ ſervativen aber iſt beides gleich unwichtig. Für den iſt die konſervative Partei die richtige, weil ſie Ste⸗ tigkeit in dem Gange der öffentlichen Dinge und damit möglichſte Ruhe im Erwerbsleben erſtrebt im Gegenſatz zur liberalen Partei, die trotz zahmſter Veranlagung des engliſchen Liberalismus ſchnellen, vielleicht übereilten Reformen geneigter iſt als die konſervative. In Deutſchland werden die Konſervativen, wenn ſie ihren Beſitzſtand mehr als bisher ſichern wollen, von den engliſchen Konſervativen ſehr viel lernen können. Eine Verfaſſung für Elſaß⸗ Lothringen. ODreieinhalb Jahrzehnte haben die Bewohner der Reichslande Elſaß-Lothringen nach der Beendigung des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges den Diktatur⸗Paragraphen über ihrer ſtaatsrechtlichen Stellung wie ein Damokles⸗ ihrer Pflicht nicht nachgehen konnte. So führten ſie ein ganz behaglich Leben und konnten ſogar, wie eben jetzt, einem verirrten Seelchen, wenn es an ihre Pforte pochte, Unterſchlupf gewähren. Und der Riegel dieſer Pforte hielt feſt genug, den etwaigen Verfolgern be⸗ ſagten verirrten Seelchens erfolgreich Widerſtand zu bieten. Schenk von Schweinsberg, Mechthilds älteſter Bruder, hatte bereits heute vormittag hoch zu Roß vor der Mauer⸗ pforte gehalten und ſtürmiſch genug Einlaß begehrt. Aber ſie hatte ſich ihm dennoch nicht geöffnet. Man heuchelte drinnen vollkommene Taubheit, und reſultatlos und zähne⸗ knirſchend hatte er abziehen müſſen. Alſo der Bruder war, um ſie zurückzuholen, eher dageweſen als Konrad Tucher. Jener hatte erſt mühſam ihren Aufenthaltsort auskundſchaften müſſen, dieſen hatte ihr Brief gleich nach der erſten Nacht unter dem fremden Dache verſtändigt. Mechthild fand nun doch keine Erklä⸗ rung, keine Entſchuldigung mehr für Konrad Tuchers ſelt⸗ ſames Verhalten. Nein, er liebte, er begehrte ſie nicht mehr, und heiße Scham wollte ſie ſchon überkommen ihrer törichten Flucht und ihres Entgegenkommens willen. Voll ſchlecht verhehlten Unmuts ſah ſie auch den dritten Tag ſich neigen, ohne daß ihr ein Lebenszeichen von Konrad wurde, und die guten alten Schweſtern, die mit einander wetteiſernd um das Behagen und die Zufriedenheid ihres vornehmen jungen Gaſtes bemüht waren, hatten genug zu tröſten und zu beruhigen. Mecht⸗ hild hatte ihnen bei ihrem Eintritt in das Haus volles Vertrauen geſchenkt; wollte ſie doch unter ihrem Schutze ihre Beziehungen zu dem jungen Kaufmannsſohne weiter pflegen, wenn möglich, zu glücklichem Abſchluſſe bringen, und ſie hatte die Beghinen auch völlig bereit gefunden, ihr dieſen Schutz zu gewähren. —.. ꝛZ—ÄÄZ—8 2— 26. Jahrgang. ſchwert hängen ſehen, bis eine mildere Auffaſſung in Berlin zum Durchbruch gelangte. Ein weiteres halbes Jahrzehnt iſt ſeitdem vergangen, und jetzt ſoll der heiße Wunſch des ganzen Landes nach einer Verfaſſung zur Verwirklichung gelangen. Der Bundesrat hat ſoeben der Vorlage über den Entwurf eines Geſetzes über die Verfaſſung Elſaß-Lothringens und eines Geſetzes über die Wahlen zur Zweiten Kammer des Landtages für Elſaß⸗Lothringen die Zuſtimmung erteilt. Die weſentlichſten Beſtimmungen der beiden Geſetze, die dem Reichstag alsbald zugehen ſollen, ſind: Der Statthalter wird vom Kaiſer unter Gegen⸗ zeichnung des Reichskanzlers ernannt. Bundesrat und Reichstag ſcheiden als Faktoren der Landesgeſetzgebung Elſaß⸗Lothringens aus. Es ſind zwei Kammern vor⸗ geſehen. Der Erſten Kammer gehören 18 Vertreter kraft ihres Amtes oder auf Grund berufsſtändiſcher Wahl an; ebenſoviele ernennt der Kaiſer auf Vorſchlag des Bundes⸗ rats. Die Zweite Kammer geht hervor aus allgemeinen direkten Wahlen mit geheimer Abſtimmung. Wablbe⸗ rechtigt ſind alle männlichen reichsangehörigen Einwohner Elſaß⸗Lothringens, ſofern ſie über 25 Jahre alt ſind und in der Gemeinde oder in dem Wahlkreis drei Jahre wohnen oder bei einjährigem Wohnſitz entweder ein Grundſtück beſitzen oder ein ſtehendes Gewerbe oder eine Landwirtſchaft ſelbſtändig betreiben oder ein öffent⸗ liches Amt bekleiden oder als Rechtsanwälte oder im Schul- oder Kirchendienſt tätig ſind. Wahlberechtig⸗ ten über 35 Jahre ſtehen zwei Stimmen, Wahl⸗ berechtigten über 45 Jahre drei Stimmen zu. Die Zahl der Abgeordneten zur Zweiten Kammer beträgt 60. Zufrieden wird man in den Reichslanden mit dieſer Löſung der Frage nicht ſein. Immerhin iſt es ein Anfang beſſerer Verhältniſſe. Die Form dieſer Vorlage iſt von außerordentlicher Bedeutung für das übrige Deutſchland. Sie läßt er⸗ kennen, was man ſich in Preußen unter einem zeit⸗ gemüßen Wahlrecht vorſtellt; denn Preußen als Allmacht im Reiche hat natürlich ſeinen Willen durchgeſetzt. Zwei Kammern alſo, deren erſte zur vollen Hälfte(11) vom Kaiſer ernannt wird. Zur anderen Hälfte gehören auch noch eine Anzahl Perſönlichkeiten„kraft ihres Amtes“. Eine der Berliner Reichszentrale genehme Mehrheit iſt alſo auf jeden Fall vorhanden. Da das Unterhaus offen⸗ bar nichts zu ſagen hat, was das Oberhaus nicht bil⸗ ligt, kann dieſe Verfaſſung nie und nimmer zu Maß⸗ nahmen führen, die in Berlin nicht gebilligt werden. Es ſind alſo ſchon durch die Erſte Kammer alle Kautelen gegeben, die denkbar ſind. Aber das genügt nicht. Das Reichstagswahlrecht durfte man trotzdem noch nicht konzedieren. Daher die gewaltige Bevorzugung der „Er wird ſchon kommen, er wird ſchon kommen,“ tröſtete Schweſter Beate von der Ofenbank her, wo ſie ſaß und ſpann.„Die Heiligen wiſſen, was ihn bisher verhindert hat, es wird etwas wichtiges geweſen ſein.“ Doch Mechthild ſchüttelte nur den Kopf zu ſolchen gutmütigen Beſchwichtigungsverſuchen, ſie hoffte nicht mehr. Der dritte Tag alſo war es, der ſich ſeinem Ende zuneiget. Das niedrige ſaalartige Gemach im Erdgeſchoß des Beghinenhauſes, das den Schweſtern zur gemein⸗ ſchaftlichen Verſammlungsſtätte diente, war ſchon in Abenddämmerung gehüllt; doch hatte man die Kien⸗ brände woch nicht angezündet. Die guten Beghinen liebten nach alter Weiblein Weiſe die Dämmerſtunde hinaus⸗ zuziehen, um den Augen Raſt und dem Munde Gelegen heit zu einem behaglichen Schwätzchen zu geben. Ihr Tagwerk, das ſie mit ſo vielen Leuten in Berührung brachte und ſie in manche fremde Häuſer führte, gab ihnen reichlich Gelegenheit zu Beobachtungen und zum Austauſch ihrer Meinungen über dieſen und jenen ihrer lieben Nächſten in der guten Stadt Nürnberg. Die zu⸗ nehmende Dunkelheit ließ von der einfachen, faſt arm⸗ ſeligen Einrichtung des Gemachs nur wenig erkennen. Der Webſtuhl am Fenſter, der ſchwere, weißgeſcheuerte von ein paar Armſtühlen umgebene Tiſch in der Mitte des Raums zeichneten ſich in feſteren Umriſſen ab; alles übrige verſchwand im Schatten, auch die Geſtalten der Beghinen, welche auf der Bank um den rieſigen Kachel⸗ ofen kauerten und dem harmloſen Klatſch oblagen. Mechthild war ruhelos auf und abgewandert; da plötzlich, mitten in ihre unmutigen, quälenden Gedanken hinein, fiel der Schlag des Klopfers an der Pforte. Fortſetzung folgt. 7 10 Beamten und Selbſtändigen, daher das Mehrſtimmrecht für das Alter. Es iſt alſo nur ein kleiner Schritt auf dem Wege zu einer zeitgemäßen Verfaſſung. Aber es iſt doch ein Schritt vorwärts, und zwar einer, der über die Grenze von der abſolut ſtaatsrechtlichen Einflußloſigkeit der Maſſen zur Anerkennung der ſtaatsbürgerlichen Gleichberechtigung mit den Bewohnern der anderen Landesteile hinüberfuhr. Darin liegt eine große Bedeutung dieſer Verfaſſung auch trotz der abſoluten Machtloſigkeit, zu der das neue Par— lament verdammt ſein wird. 4 2* Politiſche Nundſchau. :: Die Frage des Patentausführungszwanges ſcheint ihrer Löſung entgegenzugehen. Den Regierungen der Bundesſtaaten iſt nämlich ein diesbezüglicher Geſetzent⸗ wurf mit dem Erſuchen um Prüfung mitgeteilt worden. Der Entwurf nebſt Erläuterungen wird gleichzeitig im „Reichsanzeiger“ veröffentlicht, um auch weiteren Kreiſen zur Meinungsäußerung Gelegenheit zu geben. Das Ge⸗ ſetz enthält nur vier Artikel, deren wichtigſter ſich mit der Zwangslizenz beſchäftigt und unter Aufhebung des Paragraphen 11 des Patentgeſetzes von 1891 folgendes beſtimmt: Verweigert der Patentinhaber einem ande⸗ ren die Erlaubnis zur Benutzung der Erfin⸗ dung auch bei Angebot einer angemeſſenen Vergütung oder Sicherheitsleiſtung, ſo kann, wenn die Erteilung der Erlaubnis im öffentlichen Intereſſe geboten iſt, das Patent zurückgenommen oder dem anderen die Berech— tigung zur Benutzung der Erfindung zugeſprochen werden. Die Berechtigung kann eingeſchränkt erteilt und von Be⸗ dingungen abhängig gemacht werden. Das Patent kann ferner, ſoweit nicht Staatsverträge entgegenſtehen, urückgenommen werden, wenn die Erfindung aus⸗ chließlich oder hauptſächlich außerhalb des deutſchen Reichs oder der Schutzgebiete ausgeführt wird. Vor Ablauf von drei Jahren ſeit der Bekanntmachung der Erteilung des Patents kann eine Entſcheidung gegen den Patentinhaber nicht getroffen werden. ( Die Anwendung des Enteignungsgeſetzes wird in hakatiſtiſchen Kreiſen immer heftiger gefordert. Dieſem Drängen ſcheint die Regierung inſofern nachgeben zu wollen, als ſie den Ungeduldigen wenigſtens zeigen will, daß ſie nicht ganz in Untätigkeit verharrt. Nach den neueſten Meldungen wird die Anſiedlungs⸗Kom⸗ miſſion für Weſtpreußen und Poſen Mitte nächſten Monats unter dem Vorſitz ihres Präſidenten Dr. Gramſch zu einer zweitägigen Sitzung in Poſen zuſammen⸗ treten. In dieſer Sitzung wird auch über die An⸗ wendung des Enteignungsgeſetzes beraten wer⸗ den. An der Sitzung werden auch die Oberpräſidenten von Poſen und Weſtpreußen von Waldow und von Jagow ſowie mehrere Miniſterialdirektoren und Miniſterialräte teilnehmen.— Nun wird der Eifer der Hetzer wohl für ein kleines Weilchen gedämpft ſein. 8 — Die mecklenburgiſche Verfaſſungsfrage iſt bekannt⸗ lich noch immer nicht gelöſt, und ihre Erledigung dürfte bei dem hartnäckigen Widerſtande der Ritterſchaft wohl noch auf ſich warten laſſen. Zu dem Streit hierüber iſt nun auch noch ein Streit um das Budgetrecht ent⸗ brannt. Die Bürgermeiſter lehnten nämlich in der letzten Sitzung des mecklenburgiſchen Landtages durch Standes- beſchluß den von der Regierung aus der Landesſteuer⸗ kaſſe geforderten Zuſchuß in Höhe von 1800 000 Mark ab, der zu den Koſten des Landesregiments verwendet werden ſoll. Die Ritter erklärten, 1 200 000 Mark zahlen zu wollen. Die Regierungsvorlage iſt ſomit gefallen und der Großherzog hat nunmehr in dieſer Angelegenheit das letzte Wort zu ſprechen. Die hier erwähnte Landſteuer⸗ kaſſe unterſteht der gemeinſamen Verwaltung des Landes⸗ herrn und der Stände und erhält ihre Einnahme aus der allgemeinen Kontribution, verſchiedenen Steuern und gewiſſen Beiträgen des Großherzogs. Ihre Ausgaben werden in der Hauptſache zur Beſtreitung der Verwaltung verwandt. Daneben beſteht noch eine rein ſtändiſche Kaſſe und endlich die landes herrliche Renterei, in die beſonders die Erträge des großherzoglichen Domaniums fließen. Das Fehlen eines einheitlichen Staatsbudgets dürfte in Meck⸗ lenburg jetzt die Entſcheidung der Verfaſſungsfrage be⸗ ſchleunigen. (Gegen die Einführung des Schleppmonopols, be⸗ ſonders gegen ſeine Verpachtung, haben die Rheinſchif⸗ fer in einer an den Kaiſer gerichteten Bittſchrift Wider⸗ ſpruch erhoben. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten hat nunmehr im Einverſtändnis mit dem Handelsminiſter geantwortet, daß die Staatsregierung an der Einführung des Schleppmonopols feſthalte und dem Landtag demnächſt einen Geſetzentwurf vorlegen werde. In Schiffahrtskreiſen nimmt man an, daß die Staatsregierung von einer Ver⸗ pachtung des Monopols abſehen werde. 1 Europäiſches Ausland. 5 Oeſterreich⸗Ungarn. * Das öſterreichiſche Budgetproviſorium iſt im Landtag nun glücklich in allen Leſungen ange⸗ nommen worden. Erfreulicher noch ſind die friedfertigen Erklärungen, die im Laufe der Debatte von den Führern der nationalen Mehrheitsparteien abgegeben wurden. Abg. Ritter v. Wittek erklärte, daß die Chriſtlich⸗Sozialen für das Budgetproviſorium ſtimmen werden; es liege kein Anlaß vor, der Abſtimmung eine politiſche Nuance zu geben, am allerwenigſten gegen die gegenwärtige Re⸗ gierung, deren Kabinettschef ſich bei den Chriſtlich⸗So⸗ zialen warmer Sympathien erfreue. Abg. Globinski er⸗ klärte, daß der Polenklub für das Budgetproviſorium ſtimmen werde; er habe ſich ſehr gefreut, ſo verſöhnliche Worte ſeitens der Führer der Deutſchen zu hören. Dieſes beſtärke ihn in der Hoffnung, daß anſtelle der heute un⸗ haltbaren parlamentariſchen Verhältniſſe normale Zu⸗ ſtände eintreten werden. Es ſei der heißeſte Wunſch des Polenklubs, daß eine Majorität auf der Baſis der Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Deutſchen und Tſchechen geſchaffen werde. Hoffentlich folgen den Worten ent⸗ ſprechende Taten. Frankreich. R Ueber den Tod des Fremdenlegionärs Weißrock, der, wie vor einiger Zeit zu melden war, auf dem Marſche nach Üdjida krank zurückgelaſſen und wahrſcheinlich von Raubtieren aufgefreſſen worden iſt, interpellierte in der Deputierten kammer der ſozialiſtiſche Abgeordnete Wilm. Die Schilderung, die Wilm bei der Begründung der Interpellation von dem tragiſchen Ende des elſäſſiſchen Fremdenlegtonärs gab, machte großen Eindruck und rief wiederholt Ausrufe des Entſehens hervor. Die Antwort des Kriegsminiſters wirkte wenig überzeugend. Er wies darauf hin, daß er den General Deſoille mit allen Vollmachten aus⸗ ſtattete, damit dieſer eine genau Unterſuchung an Ort und Stelle führen konnte. Dieſe habe folgendes ergeben: Der Fremdenlegionär Weisrock, der bei den Berittenen ſtand, wurde zu der Strafe verurteilt, zwei Etappen zu Fuß zu marſchieren. Schließlich erklärte er, nicht weitermar⸗ ſchieren zu können, weshalb er zurückgelaſſen wurde, da⸗ mit ihn eine nachfolgende Kolonne, welche ſich etwa vier bis fünf Kilometer weiter rückwärts befand, aufnehme. Dieſe Kolonne aber traf Weisrock nicht mehr an. An dem⸗ ſelben Tage, an welchem dies geſchah, ſind noch 17 andere Fremdenlegionäre aus demſelben Regiment deſertiert. Von allen hat man bis zur Stunde nichts mehr gehört. Die Kammer nahm dieſe Mitteilungen des Kriegsminiſters ein⸗ fach zur Kenntnis, worauf die Angelegenheit als erledigt abgetan erſcheint. Der Vorfall muß für abenteuerluſtige junge Leute jedenfalls wieder eine ernſte Warnung vor der Fremdenlegion ſein. Türkei. * Ein Waffenerfolg der Türkei in Syrien iſt zu verzeichnen. Die aufſtändiſchen Beduinen an der Hedſchabahn haben eine Niederlage erlitten. Nach einer Meldung aus Konſtantinopel entſetzten die von Sami⸗ Paſcha aufgebotenen türkiſchen Truppen die Zitadelle von Kerak, in welcher der Muteſſarif, der Kommandant und insgeſamt 372 Flüchtlinge verſammelt waren. Die Auf⸗ ſtändiſchen hatten den Regierungskonak und die Schule niedergebrannt, ebenſo die Kaſſen der Regie. Die Bedu⸗ inen werden weiter verfolgt. Der Prügelprozeß von Mieltſchin. * Berlin, 16. Dezember. Der fünfte Verhandlungstag beginnt mit der Ver⸗ nehmung des Angeklagten Lang. Auf Befragen des Präſidenten erklärt dieſer, er ſei zur Uebernahme land⸗ wirtſchaftlicher Arbeiten in Mieltſchin engagiert geweſen und hatte dort die Führung mehrerer Strafkolonnen von fünf bis zehn Zöglingen unter ſich.— Präſ.: Sind Sie mit den Jungen gut ausgekommen, oder waren ſie widerſpenſtig und ſtörriſch?— Angekl.: Einige zeigten ſich wohl mal ſtörriſch, andere waren willig. Die ſtör⸗ riſchen wurden gezüchtigt. Bei den Züchtigungen bin ich dreimal zugegen geweſen.— Präſ.: Worin beſtanden dieſe Züchtigungen?— Angekl.: In Prügelſtrafe.— Präſ.: Haben Sie in einem Falle ſelbſt geſchlagen?— Angekl.: Ja, im Falle Biaskowski. Dieſer Zögling hat im ganzen etwa 100 Schläge bekommen. Im Auf⸗ trage des Inſpektors Engels habe ich ihm die letzten 20 Schläge gegeben.— Präſ.: Wer verhängte die Strafen? — Angekl.: Nur Breithaupt.— Präſ.: War Ihnen irgendwie ſpezielle Anweiſung gegeben worden?— An⸗ geklagter: Nein.— Präſ.: Hatte nicht Breithaupt den ausdrücklichen Befehl gegeben, nicht zu züchtigen, weil er ſich das Züchtigungsrecht ſelbſt vorbehielt?— Angekl.: Ja.— Präſ.: Womit wurde geſchlagen?— Angekl.: Mit Peitſchen.— Es entwickelt ſich ſodann bei dem weiteren Verhör des Angeklagten Lang betreffs der von ihm beobachteten Züchtigungsfälle dasſelbe Bild, das bereits bei den früheren Vernehmungen und aus den Zeugenausſagen bekannt iſt.— Angeklagter Breit⸗ haupt: Ich möchte feſtſtellen, daß in den ſchriftlichen Verträgen, die mit den Angeſtellten abgeſchloſſen worden waren, ausdrücklich beſtimmt war, daß das Züchtigen verboten ſei. Die Mitangeklagten beſtätigen dieſes. Es wird ſo⸗ dann in der Erörterung der Spezialfälle fortgefahren. Die Zeugen und Sachverſtändigen werden aufgerufen. Unter den erſteren befindet ſich wieder eine große Anzahl von früheren Mieltſchiner Zöglingen. Sie machen faſt durchweg einen guten Eindruck und ſind ſauber gekleidet; einer von ihnen, der vorher genannte Biaskowski, er⸗ ſcheint in Uniform; er dient jetzt bei den 46ern in Poſen. Der erſte heute behandelte Fall betrifft den Zögling E hr⸗ lich. Dieſer ſoll zuſammen mit zwei anderen Zöglingen einen Fluchtplan vorbereitet und ſpäter auch ausgeführt haben. Beide Male erhielt er eine Züchtigung. Der An⸗ geklagte Breithaupt erklärt hierzu: Der Zögling Ehrliſch wurde das erſtemal gezüchtigt, weil er aus⸗ reißen wollte. Er hat je 25 Schläge von Engels und mir bekommen. Ich habe, ſoweit ich mich beſinne, mit einem Spazierſtock, Engels hat mit einer Peitſche ge⸗ ſchlagen. Später, als die Flucht ausgeführt war, iſt die Züchtigung wiederholt worden. Es iſt aber auch möglich, daß Ehrlich mehr als zweimal gezüchtigt worden iſt.— Präſ.: Sind Ihnen denn keine Bedenken dabei aufgeſtiegen, wenn Sie mit einem Stock, der nicht elaſtiſch war, ſchlugen?— Angeklagter Breithaupt ſchweigt. Zeuge Ehrlich wird nunmehr in den Saal gerufen. Er iſt ein gut gewachſener junger Mann von 17 Jahren. Er kam im Mai vorigen Jahres von Lichtenberg nach Mieltſchin.— Präſ.: Sind Sie denn dort zufrieden geweſen?— Zeuge: Wenn die Keile nicht geweſen wäre, ging es ja ganz gut. Breithaupt war aber zu ſtreng mit den Schlägen.— Präſ.: Wie oft haben Sie Schläge bekommen?— Zeuge: Das kann ich nicht mehr ſagen, vielleicht dreimal. In der Arreſtzelle bekam ich nur Waſſer und Brot. Die Hände wurden mir in zwei Nächten auf dem Rücken geſchloſſen. Da ich nicht liegen konnte, verſuchte ich, die Hände nach vorn zu bringen, was mir unter großer Mühe gelang.— Präſ.: Da müſſen Sie ja ein Schlan⸗ genmenſch geweſen ſein.— Zeuge erzählt weiter: Vor der Arreſtſtrafe bekam ich 50 Schläge auf das Geſäß vom Inſpektor Engels. Möglich iſt es, daß der Angeklagte Wrobel auch mitgeſchlagen hat.— Der Zeuge Ehrlich bezeichnet ſodann von den auf dem Tiſche liegenden Peit⸗ ſchen diejenigen beiden, mit denen er geſchlagen wurde. — Präſ.: Tat es ſehr weh?— Zeuge: Jawohl. Das erſtemal, als ich geſchlagen wurde, mußte ich bis 25 zählen, im ganzen bekam ich auf einmal 75 Schläge.) Die nächſten Tage konnte ich überhaupt nicht ſitzen. Lehrer Hentſchel von der Lichtenberger Anſtalt bekundet, daß dort Ehrlich ſich nicht als gewalttätig ge⸗ zeigt hatte, aber Neigung zum Umhertreiben hatte. Es folgt der Fall des Fürſorgezöglings Winkler. Bei ihm kommen acht Fälle der Körververletzung und ein Fall der Freiheitsberaubung in Frage. Winkler iſt nach ſeiner Behauptung von den übrigen Angeklagten faſt jede Woche gezüchtigt worden und will ſo⸗ gar in einem Falle 100 Schläge auf einmal n erhalten habe.— Angeklagter Breithaupt erklärt hier⸗ zu: Winkler ſei ein ganz verlogener Burſche, der der Anſtalt unendliche Schwierigkeiten machte. Die Angaben Winklers beſtreitet er entſchieden. Engels gibt zu, dem Winkler einmal 50 Schläge mit der Klopfpeitſche gegeben zu haben. Dieſe ſeien ſo wenig intenſiv geweſen, daß Winkler nachher lachend geſagt habe:„Meeſter, det hat ſcheen jekitzelt!“ E Le lin, 17. Dezember. Am 6. Veehandlungstage dreht ſich die Beweisführung um den Fall des Fürſorgezöglings Winkler, der den Eindruck eines gänzlich verkommenen Menſchen macht und ſehr unglaubwürdig erſcheint. Er will einmal 145 Schläge hintereinander erhalten haben, im ganzen aus⸗ gerechnet 888 Schläge, ſo daß Rechtsanwalt Wronker bemerkt, es ſcheine, daß der Zeuge über ſeine Schläge Buch geführt habe. Der Zeuge Ehrlich ſchildert den Flucht⸗ plan, der zwiſchen ihm, Winkler und dem Zögling Karnal verabredet worden war. Nach der Rückkehr in Mielt⸗ ſchin wurden er und Karnal gezüchtigt, während Winkler in den Keller geſperrt wurde. Der Zeuge war auch ſpäter bei der Züchtigung des Winkler zugegen. Er kann ſich aber der Einzelheiten nicht mehr entſinnen, insbeſondere nicht, ob Winkler auch auf de Fußſohlen geſchlagen worden ſei.— Präſſ.: Früher haben Sie geſagt, Sie wüßten, daß Winkler fünfmal gezüchtigt worden iſt.— Ecrlich: Heute kann ich das nicht mehr genau ſagen. — Präſ.: Iſt es richtig, daß Winkler 60 Hiebe mit der Klopfpeitſche wegen Brotſtehlens bekommen hat?— Zeuge: Ja. Nach Beendigung dieſer Vernehmung wird der Zög⸗ ling Karnal üler dasſelbe Thema vernommen. Neues kann er zur Sache nicht bekunden. Der Fürſorgezögling Pökel, der vernommen wird, war dabei, als Winkler nach ſeiner Entlaſſung aus dem Arreſtkeller fünfzig Peitſchenhiebe bekommen hat. Späterhin habe dann Winkler noch einmal 75, ein zweites Mal fünfzig Hie de wegen Arbeitsverweigerung erhalten. — Präſ.: Machte ſich Winkler aus den Hieben etwas? — Zeuge: Ja. Er ging in die Ecke und krümm ee ſich vor Schmerzen. Aber er überwand es ſehr ſchnell. Andere Zöglinge wein⸗ ten und ſchrieen noch lange nachher.— Präſ.: Wie iſt es Ihnen denn in Mieltſchin ergangen?— Zeuge: Es war ganz gut, aber die Schläge waren unerträglich. Ich war der erſte, der überhaupt in Mieltſchin Schläge be⸗ hommen hat. Die helle Reitpeitſche hat nach mir den Namen„Pökel“ erhalten. Der Zeuge Kreilich hat verſchiedene heftige Züchti⸗ gungen des Winkler mit angeſehen und bei einem dieſer Fälle ihn auch halten müſſen. Einmal habe ein Burſche dem Winkler ein Stück Brot zugeſteckt und deshalb 75 Schläce bekommen, auch Winkler wurde deshalb ge⸗ ſchlagen.— Der Angeklagte Wrobel hat ſeinerzeit An⸗ zeige über die Mißſtände in Mieltſchin erſtattet und darin auch Angaben über das Schlagen auf die Fußſohlen ge⸗ macht. Er erklärt jetzt, daß er in ſeiner Anzeige über ⸗ trieben habe, weil er über ſeine Entlaſſung und fi⸗ nanziellen Differenzen mit der Anſtaltsverwaltung ver⸗ ärgert geweſen.— Der Fürſorgezögling Krüger beſtä⸗ tigt die Behauptung der anderen ſchon vernommenen Augenzeugen, daß ein gezüchtigter Zögling(Schwarzen⸗ berg) auf Befehl des Angeklagten Breithaupt nach den Schlägen auf das Geſäß auch noch Schläge auf die Fuß⸗ ſohlen bekommen habe.— Vors.: An eklagter Breit⸗ haupt, wie dachten Sie es ſich denn, daß die Jungen es aushalten konnten, wenn ſie bei der Verſetzung in die Strafkolonne ſich weder beim Eſſen noch bei der Arbeit noch nachher ſetzen durften?— Breithaupt: Auch in den ſchärfſten Fällen hatten die Zöglinge doch vielfach Ge⸗ legenheit, ſich zu ſetzen.— Angeklagter Engels be⸗ ſtätigt dies. Die Anordnung des Nichtſetzens ſei getroffen worden, damit die betreffenden Zöglinge müde würden und des Nachts nicht auf Fluchtgedanken kommen ſollten. Ueber die Züchtigung des Winkler werden noch ver⸗ ſch'edene Fürſorgezöglinge vernommen, insbeſondere dar⸗ über, ob Winkler auch Schläge über die Fußſohlen be⸗ kommen hat. Ein Arbeiter Jannowitſch hat längere Zeit Ar⸗ beit in der Mieltſchiner Fürſorgeanſtalt zu verrichten ge⸗ habt und oft furchtbare; Wehgeſchrei gehört. Der Zögling Karnal habe ihm einmal ſeinen Ge⸗ ſäßteil gezeigt, er war grün und blau und über und über mit dien Striemen bedeckt. Kreisarzt Dr. Böhnke(Witkowo) wird als Sach⸗ verſtändiger vernommen und bekundet unter anderem, er habe ſchon vor den bekannten Veröffentlichungen in der Preſſe Gelegenheit gehabt, mit Breithaupt über Er⸗ ziehungsweſen zu ſprechen. Breithaupt habe geſagt: „Ohne Prügel geht es nicht!“ Als die ſtädtiſche Kommiſſion erſchien, hat Dr. Böhnke den Winkler auch lörperlich unterſucht und am Geſäß blaue und grüne Striemen und Schwellungen feſtgeſtellt, außerdem noch andere Spuren äußerer Gewalt.— Magiſtratsrat Doktor Voigt äußert ſich über den Eindruck, den bei der Ver⸗ nehmung am 27. Juli Winkler auf ihn gemacht hat. Winkler habe eilentlich den allerſchlechteſten Eindruck auf ihn gemacht und ſei ihm am wenigſten glaubwür⸗ dig erſchienen. Die Zukunft, die ihm der Vormund⸗ ſchaftsrich“er ſeinerzeit einmal in Ausſicht geſtellt hatte, war in den ſchwärzeſten Farben gezeichnet. a Aus Nah und Fern. — Mannheim, 19. Dez. Die Nachprüfung der Volszählungsbogen hat zu zahlreichen nachträglichen Reklamationen wegen der Nichtaus füllung der Kolonne, Religions⸗ zugebörigkett“ geführt. Die nicht zur Freireligiöſen Gemeinde gehörigen Diſſidenten und ſogar viele chriſtlich Getaufte haben die Rubrik einfach nicht ausgefüllt. Ibnen wurde deshalb mit poltzeilichem Vorgehen gedroht, wenn ſie die Rubrik nicht aus- füllten mit irgend einem Religionsbekenntnis. — Worms, 19. Dez. Bei der hier vorgenommenen Landtagserſatzwahl wurde der Oberbürgermeiſter Köhler mit N. UI ort. ftſt Un vol er! bar na fel Un er 1 fluch, 10 Karnal in J) 9 gl Aun ſich Sed Indere ſagt, Sie u iſt.— 1 ſagen. mit der l? 5 r gög⸗ * 9 keuez nen wird ö„ h hen ge⸗ e über⸗ und fi⸗ ung ber⸗ er beſtä⸗ ommenen och b ber- ere dar⸗ hlen be⸗ geit Ar⸗ chten ge⸗ 61 Stimmen anſtelle des verſtorbenen Landtagsabgeordneten N. A. Reinhardt gewählt. Köhler gehörte ſchon früher der weiten heſſiſchen Kammer an. — Hirſchhorn a. N., 19. Dez. Beim Holzfällen im nahen Fürſtlich⸗ Leiningſchen Walde wurde der 29 Jahre alte Holzmacher von einem unvermutet raſch ſtürzenden Eich⸗ baum ſo unglücklich am Kopf getroffen, daß der Tod ſofort eintrat. — Heidelberg, 19. Dez. Am Freitag vormittag er⸗ eignete ſich hier ein ſchrecklicher Unglücksfall. Auf der Neuen heimer Brücke bei der Weiche geriet die Witwe Kerber unter die Elektriſche, die ihr Arme und Beine abfuhr. — Alzey, 17. Dez. Geſtern überfuhr ein Zug un⸗ mittelbar bei Station Framersheim das Fuhrwerk des Metz⸗ gers Gründener aus Alzey. Auf dem Wagen ſaßen Gründener, deſſen Sohn und ein dritter Mann, der gelegentlich mitge⸗ nommen wurde. Der anfahrende Zug gab genau die vor⸗ ſchriftsmäßigen Signale, während der Fuhrmann, trotz War- nung Zuſchauender noch vor dem Zug den Uebergang paſſieren wollte. Der Lokomotivführer konnte leider infolge der Näſſe den Zug nicht mehr zum ſtehen bringen und überfuhr das Fuhrwerk. Gründener blieb ſofort tot, der Sohn wurde ſchwer verletzt ſofort nach Alzey verbracht, während der Dritte mit leichten Verletzungen davon kam. Wie bereits feſtgeſtellt, trifft das Zugperſonal keine Schuld. — Lengfeld i. O., 19. Dez. Gegen jeden Jagdge⸗ brauch verſtoßend, hatte ein Schütze ſein Gewehr nach beendetem Treiben nicht entladen und an die Wand in einer Wirtſchaft gehängt, in der die Jäger bis zur Abfahrt noch vereinigt waren. Plötzlich fiel das Gewehr herab. Ein Schuß ging los und direkt in die Decke; zum Glück fing ein nebenanſttzender Schütze das Gewehr auf, das beim Umfallen ſich leicht weiter entladen konnte. — Höringen, 19. Dez. Ein ſchlechter Witz, der zwar allſeitig belacht wird, dem Betreffenden aber teuer zu ſtehen kommt, wurde vor einigen Tagen hier verübt. Ein biederer Bürger ſchlachtete nämlich ein ſchönes, fettes Borſten- tier und mit Freude ſah man der guten hausmacher Wurſt entgegen, die im Keſſel appetitlich einlud. Doch o Schreck! Als man die Wurſt koſtete, war ſie ungenießbar, ſie war bitter wie Galle. Mit Entſetzen entdeckte man, daß anſtatt Majoran Wermut verwendet worden war. — Offenbach, 19. Dez. Erſchoſſen hat ſich der Werkmeiſter Kolberg, der in einer hieſigen Fabrik beſchäftlgt war, in der Käſemühle, einem beliebten Offenbacher Ausflugs- ort. Das Motiv zur Tat iſt noch nicht mit Beſtimmtheit feſtgeſtellt. Doch laſſen die begleitenden Umſtände auf geiſtige Umnachtung ſchließen. Kolberg hat im vorigen Jahre viel von ſich reden gemacht durch die bekannte Schießaffäre, als er von ſeiner Wohnung aus auf das gegenüberliegende Schilder⸗ haus mehrere Schüſſe abgab. Kolberg will damals die Schüſſe in der Trunkenheit abgegeben haben. Aus Stadt und Land. Der muyſteriöſe Berliner Frauenmord aufgeklärt? Die Berliner Kriminalpolizei war am Samstag abend nach energiſcher fünftägiger Tätigkeit in der Lage, die Per⸗ ſönlichkeit des Mörders der Frau Hoffmann feſtzuſtellen und ſeine Verhaftung zu betreiben. Am Freitag abend erſchien auf dem Polizeipräſidium ein Mann, der ſo wichtige Angaben machte, daß ſofort alle zur Verfügung ſtehenden Beamten herbeigeholt wurden, um ſich auf die Verfolgung des Mörders zu begeben. Der Mann, ein Ungar namens Dilma, verlangte auf dem Präſidium den Strick zu ſehen, der ſeinerzeit in der Wohnung der Er⸗ mordeten an der Türklinke hängend gefunden wurde. Dil⸗ ma erkannte nach kurzer Beſichtigung den Strick als ſein Eigentum wieder und erzählte, daß ihm dieſer von dem Wäſchekutſcher Otto Schulz geſtohlen worden ſei. Schulz habe in der dem Ungarn gehörigen Laube am Tegeler Weg längere Zeit übernachtet und ihm wieder⸗ holt erzählt, daß er die Abſicht habe, einen Mord an einer Witwe in der Blumenthalſtraße zu verüben, um ſich in den Beſitz größerer Geldmittel zu ſetzen. Auch die Trau des Ungarn beſtätigte die Angaben ihres Mannes. Die Angaben des Ungarn wurden durch ſo zahlreiche weitere Einzelheiten unterſtützt, daß es jetzt keinem Zweifel mehr unterliegen kann, daß der Mann, der ſich Otto Schulz nannte, der Mörder iſt. Die Kriminalpolizei, die ſich in fieberhafter Tätigkeit befindet, ſandte ein ganzes Heer von Beamten aus, um den Täter, deſſen Aufent⸗ haltsort ganz unbekannt iſt, zu verhaften. * Die Metalldiebſtähle auf der Kieler Werft, die im Frühjahr aufgedeckt wurden, fanden vor der Kieler Straf⸗ kammer die gerichtliche Sühne. Der Dieb, der 22 jährige Materialienaufſeher Balz, hatte im Laufe eines Monats für mehrere Hundert Mark Metalle aus den ihm unter⸗ ſtellten Beſtänden entwendet und ſie unter ſeiner Jacke in einem Leinwandſack in Portionen von 25 Pfund aus der Werft hinausgeſchmuggelt und ſie dann an Althänd⸗ ler verkauft. Er wurde wegen der Tat zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Seine Ab nehmer, die Produktenhändler Albrecht, Neumann und Samorin, wur⸗ den zu zwei Jahren, ein Jahr ſechs Monaten und ein Jahr drei Monaten Zuchthaus verurteilt. *Das hat noch gefehlt! Im Schlachthaus in Strau⸗ bing hat ſich eine Dorfwirtin aus Niederbayern der Metzgermeiſterprüfung unterzogen. Mit Sicher⸗ heit und Gewandtheit tötete ſie einen Ochſen, ſchlachtete ein Schwein und ein Kalb und richtete die geſchlachteten Tiere für die Fleiſchbank her. Dann beſtand ſie auch die theoretiſche Prüfung mit vollem Erfolg. * Gute Praxis eines„Wunderarztes“. In dem kleinen ſonſt ſehr ſtillen Dörfchen Kroſigk bei Halle a. S. übt ſeit einiger Zeit ſein Metier ein Wunderdoktor aus, bei dem zahlloſe„Patienten“ Heilung ſuchen. Täglich mit den Morgenzügen treffen dieſe von nah und fern ein, um teils zu Wagen, teils zu Fuß das eine halbe Stunde von der Station Wallwitz liegende Dorf, das jetzt einem Wallfahrtsort gleicht, aufzuſuchen. Obwohl man von Heilerfolgen noch nicht viel gehört hat, wird der „Wunderarzt“ täglich von durchſchnittlich 100 Perſonen aufgeſucht. * Revolverattentat wegen ungünſtiger Zeugenaus⸗ ſage. Im Amtsgericht von Saarlouis feuerte ein neun⸗ zehnjähriger Arbeiter gegen eine Zeugin, die für ihn un⸗ günſtig ausgeſagt hatte, nach ſeiner Verurteilung einen Schuß ab, der einen unbeteiligten Mann in die Bruſt traf. Der⸗ Täter, in deſſen Beſitz noch ein zweiter Re⸗ volver gefunden wurde, konnte nach wilder Jagd ver⸗ haftet werden. * Proteſt ruſſiſcher Studenten gegen die Vorgänge in den Gefüngniſſen. Aus Petersburg wird berichtet: Etwa dreitauſend Studierende der Univerſität hielten eine Verſammlung ab und beſchloſſen nach einſtündiger unge⸗ hinderter Beratung, als Proteſt gegen die Vorgänge in den Gefängniſſen in Wologda und Serentui den Vorleſun⸗ gen bis zum 21. Dezember fernzubleiben. e u. 5 Pfg. 5 aoerene. deorgits Nrasiel(a. ella Herrlicher Weihnachts- Artikel. 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