124 2 . kt —— — — 2 — 8 fenster. 85 2 U r 0 1 Mu. Von eit det erte von Loch- ne mit zondern instilten Konkur- „ kosten ugebole er Kon- golchem leichen, billigen n Wirk- n über. vid bei Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernuſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtablatt der Graßherzaglichen Bürgermeiſterei viernheim Geleſenſte und verbreitetſte FJeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 Rathausſtraße Nr. 19. — 12. ren, den 28. eee 1910. 26. Jahrgang. — — Weihnachten! im Lichte der Politik. „Das göttliche Kind in der Krippe zu Bethlehem iſt dem Weltſinn unſerer Zeit ſo wenig genehm, daß man es ſelbſt aus der lieblichen Weihnachtsfeier aus⸗ zuſchalten und durch einen bärbeißigen Wintermann zu erſetzen ſucht. Kein Wunder. Denn Armut, Demut und Leiden ſind Dinge, die der modernen Genußſucht zum mindeſten als eine ebenſo große Torheit gelten, wie einſt das Kreuz des Herrn dem Heidentume.“ So beginnt die„Germania“ ihren leitenden Aufſatz in der Weihnachts⸗ nummer und gibt damit treffend den Gedanken wieder, der die Grundlage des Weihnachtsfeſtes bei unſeren mo⸗ dernen Menſchen bildet. Ein Blick in die Feſtnummern der großen politiſchen Tagesblätter beſtätigt das. Der„Vorwärts“, das ſozialdemokratiſche Zentralorgan, muß ſeinen Leſern natürlich ebenſo gut wie ein bürgerliches Blatt allerlei Gedanken zum Weihnachts⸗ feſte vortragen. Für ihn liegen die einleitend mitgeteil⸗ ten Gedanken überaus bequem, zu bequem, als daß er ſich in ſeinem„Feſtartikel“ nicht in ödeſtem Phariſäismus gefiele. So paradiert er denn auf höchſtem Pferde: „Daß die ſozialdemokratiſche Preſſe das dogma⸗ tiſche Chriſtentum ablehnt, iſt richtig. Das iſt aber ganz und gar nichts Unerhörtes, hält ſie es damit doch nicht anders als ein erheblicher Teil der pro⸗ teſtantiſchen Theologie und Geiſtlichkeit ſelbſt, der die chriſtliche Mythologie und Dogmatik gleichfalls ver⸗ wirft und nur den ſogenannten ethiſchen Kern des Chriſtentums gelten läßt. Dieſen ethiſchen Gehalt des Chriſtentums hält die Sozialdemokratie ſogar noch viel höher, als das die liberale oder auch die ortho⸗ doxe Theologie nur tun kann... Wenn die Sozial⸗ demokratie gleichwohl eine tiefe Kluft von allen Theo⸗ jogen trennt, ſo deshalb, weil die Sozialdemokratie die Lehre von der Brüderlichkeit aller Menſchen nicht als ewig unerreichbares Ideal betrachtet, dem nur durch ſalbungsreiche Phraſen zu huldigen iſt, ſondern als ein Ziel des geſellſchaftlichen Lebens, an deſſen Ver⸗ wirklichung die Menſchheit alle Kräfte zu ſetzen hat.“ Natürlich folgen im Anſchluß daran ſchauerliche Phraſen über den„Kapitalismus“, jenes tödlich ſicher wir⸗ kende Schlagwort, das ſich bei den genöſſiſchen„Schrift⸗ ſtellern“ und Agitatoren wieder einſtellt, ſobald den Herren faßbare Begriffe und vernünftige Gedanken fehlen. Die farbloſe Preſſe ſteigt natürlich noch einige Grade tiefer. Die geiſtige Beigabe zu den mehr oder minder zweifelhaften, jedenfalls ohne jede moraliſche An⸗ wandlung aufgenommenen Inſerate iſt ja immer nur auf die Armen im Geiſte zugeſchnitten, die ſich das Denken längſt abgewöhnt haben und die daher auf die Lektüre ernſterer Art verzichten. Die bohben kirchlichen Feſte brin⸗ Im Schatten der Freilinde Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Hedwig Lange. 18 Nachdruck verboten. Schweſter Beate hatte in dieſen Tagen die junge Frau des Kaufmanns Pferinger zu pflegen, die an einem Fieber zu Bett lag, während ihr Gatte auf Ge⸗ ſchäftsreiſen abweſend war. Sie hatte der Kranken von ihrem jungen Schützling erzählt, und dieſe hatte aus leicht begreiflicher Urſache den Wunſch ausgeſprochen, Werhthild kennen zu lernen. Mechthild, die unter der Langeweile und Beſchäftigungsloſigkeit ihres Daſeins zu leiden begann, ließ ſich leicht zureden, Schweſter Beate zu begleiten. Und es war nicht allein der Wunſch nach Zerſtreuung— Neugier war es zum größten Teil, eine ihr ſelbſt nicht verſtändliche Neugier, die ſie zur Schweſter des Geliebten dog. Sie fand eine behaglich, ja, reich zu nennende Häus⸗ lichkeit und eine anmutige Frau, die ſie mit großer Freundlichkeit aufnahm. Bald kam Mechthild auch ohne 1 Beate; um am Bett der kranken Frau zu ſitzen, mit ihr zu plaudern und die notwendigen Handreichungen zu machen. Manchmal auch fand ſie Brigittens Mutter vor, welche ebenfalls heimliches Wohlgefallen an dem fremden Mädchen gewann. Auch als die Leidende außer Bett war, mußte Mechthild auf Wunſch der beiden Frauen täglich kommen, um ihr die Zeit vertreiben zu helfen. Die Teilnahme mit welcher Brigitte dem Mädchen um des Klatſches willen, der ſie mit ihrem Bruder in Verbindung brachte, von vornherein entgegengebracht hatte, erwärmte ſich bei näherer Bekanntſchaft zur Freundſchaft, aber ſie war— ebenſo wie ihre Mutter— zartſinnig genug, dieſen Punkt in der Unterhaltung zu umgehen, bis Mecht⸗ hild von 55 Vertrauen gewönne. So tra es ſich eines Tages, daß Mechthild an⸗ —— gen dieſe Blätter in einige Verlegenheit. Da ſoll man „Farbe bekennen“, obgleich man farblos iſt. Hilfreich ſtehen allerlei Schriftſteller bereit, ihnen„Weihnachts⸗ erzählungen“,„Weihnachtsplaudereien“ und„ſchwung⸗ volle“ Weihnachtsartikel“ gegen ſchweres Geld zu ver⸗ kaufen. Zeichner, deren ganze Lebensanſchauungen weit abſeits von den Wegen des Chriſtentums liegen, geben dieſem gefühl⸗ und gemüt⸗ und inhaltloſen Feſtſchwindel den richtigen„Rahmen“, und die Armen im Geiſte ſind befriedigt; ihnen erſetzt ja die Plauderei über den Tan⸗ nenbaum und die verſchiedenen Weihnachtsſitten in aller Herren Länder längſt die Beſchäftigung mit dem hehren Geheimnis des Weihnachtsfeſtes. Die liberale Preſſe wußte früher nie recht, wie ſie ſich bei dieſen Gelegenheiten verhalten ſollte. Sie war damals ja die Trägerin der Freiheitsgedanken auf geiſtigem Gebiete und war im allgemeinen, ſoweit ſie Eugen Richters Einflüſſe unterſtand, beſtrebt, den Kultur⸗ kampf zu vermeiden. Seit aber mit dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Vordringen die bekannte Hoffnungs⸗ und Hilf⸗ loſigkeit über die Liberalen hereingebrochen iſt, iſt natür⸗ lich auch in den Feiertagsartikeln eine Wandlung einzu⸗ treten. Die liberale Annoncenpreſſe muß natürlich in allen Farben ſchillern, und da das mit ernſten Gedanken nicht geht, muß man ſeine Zuflucht zu den Hilfsmitteln der„farbloſen“ Konkurrenz nehmen. Die ernſte liberale Preſſe aber befindet ſich in tödlicher Verlegenheit. Das führende Freiſinnsblatt, die„Freiſinnige Zeitung“, würgt ſich nur ſehr ungeſchickt durch das Dilemna zwiſchen un⸗ gläubigem Gotteshaſſe und„liberaler“ Achtung der Ueber⸗ zeugung des anderen hindurch. Wie eine Art Ahonne⸗ mentseinladungen lieſt es ſich, was das Blatt in der Ein⸗ leitung zu einer Art Jahrescundſchau ſchreibt: „Kriegeriſch ſind bei uns zu Lande dieſe Zeitläufte, die der ſtille Friede des Weihnachtsfeſtes, für eine kurze Weile alle Spannung und Anſpannung löſend, lieblich unterbricht. Zwar iſt's— glücklicherweiſe— ein unblutiger Krieg, ein Kampf der Geiſter, der Mei⸗ mungen, der Ueberzeugungen: aber von ſeinem Getöſe iſt die politiſche Luft erfüllt wie von trotzigem Waffen⸗ klirren.. Wohl ſind die Pforten des Parlaments geſchloſſen; wohl muß der Lärm der politiſchen Leiden⸗ ſchaften verſtummen vor dem holden Zauber, den der geſchmückte Tannenbaum ausſtrahlt. Allein wir wiſſen, daß es ſich nur um einen Waffenſtillſtand von ſehr knapp bemeſſener Dauer handelt; wir wiſſen, daß ſehr bald der Kampf wieder ſein Recht fordern wird, jenes heiße Ringen um die Seele des Volkes, das den Boden für die Ernte am Tage der Entſcheidung, am ſchickſals⸗ vollen Tage der Wahl vorbereiten ſoll. Und wir wol⸗ len dieſen Kampf, den wir mitführen und in dem jeder ſeinen Mann zu ſtehen hat, wahrlich nicht ſchelten: weſend war, als Konrad Tucher bei Brigitte eintrat, um ſich nach ihrem Ergehen zu erkundigen. Die beiden Frauen ſaßen in dem behaglichen, mit vornehm bürger⸗ lichem Geſchmack eingerichteten Wohngemach, am Kamin bei helloderndem Feuer, das in warmen Lichtern über die in ihre Seſſel geſchmiegten Geſtalten und über den dunkel getäfelten Fußboden hinſpielte. Brigitte hatte dem willig lauſchenden Mädchen von den Vorzügen ihres Gat⸗ ten und von ihrer Sehnſucht und Sorge um ſeine glück⸗ liche Wiederkehr geplaudert, und war dann in eine ſüße Träumerei verfallen, wie ſie den von Krankheit Ge⸗ neſenden gern überkommt. In das augenblickliche Schweigen hinein war Konrad Tucher getreten. Mechtshilds vom Schmerz des Ver⸗ ſchmähtſeins geſchärftem Blick entging nicht, daß Kon⸗ rads Antlitz ſich im Schrecken über ihre Gegenwart ver⸗ färbte, und ihr Ohr erfuhr am Klang ſeiner Stimme, wie mühſam er um die Feſtigkeit kämpfen mußte. Bit⸗ teren Stachel ſtießen dieſe Wahrnehmungen ihr wieder ins Herz. Dann nahm er mit am Kamin Platz, und es war Brigitten zu danken, daß die Unterhaltung der drei den leichten Plauderton gewann und erträglichem Fluß blieb. Plötzlich aber ſtand ſie— einer häuslichen Anord⸗ nung willen, wie ſie ſagte,— auf und ging hinaus. Mechthild hätte ſie am Kleide zurückhalten mögen; doch ſand ſie in ihrer Beſtürzung nicht den paſſenden Ein⸗ ſpruch. wiſchen den Zurückgebliebenen herrſchte zuerſt eine beklemmende Stille. Dann ſagte Konrad Tucher plötzlich mit Anſtrengung:„Mechthild, wenn ich Euch um etwas bitten dürfte, bewahrt mir ein gutes Andenken, wenn mir etwas Menſchliches zuſtoßen ſollte. Glaubet, daß meine Euch unbegreiflich erſcheinende Handlungsweiſe nicht eigenem Wollen entſpringt, ſondern einer Macht, die außerhalb meines Willens ſteht.“ „Was bedeuten Eure Worte?“ fragte Mechthild be⸗ — ͤ—.—— ͤ ̃— denn er iſt notwendig, und wir hoffen, daß aus ihm ein ſegensreicher Fortſchritt der vaterländiſchen Ent⸗ wicklung erblühen wird. Nur will er zu weihnachtlichen Empfindungen ſchlecht ſtimmen.“ Was der Fortſchritt durch dieſes„heiße Ringen der Seele des Volkes“ erſtrebt, das ſagt das Blatt vorſichtig nicht. Aber es iſt ja bekannt genug. Zum Weihnachts⸗ feſte ſtimmt es natürlich herzlich ſchlecht. Graf Balleſtrem geſtorben. Aus Schloß Plawniowitz, dem alten Herrenſitz der gräflich Balleſtremſchen Familie, kommt die traurige Kunde, daß Franz Graf von Balleſtrem, der ehemalige große Centrums führer und frühere Reichstagspräſident, daſelbſt nach längeren Leiden in Gott entſchlafen iſt. Franz Graf von Balleſtrem wurde am 5. Septem⸗ ber 1834 zu Plawniowitz in Oberſchleſien geboren. Seine Erziehung genoß er auf geiſtlichen Anſtalten. Die Uni⸗ verſität Lüttich beſuchte er von 1853 bis 1855, und wurde darauf Kavallerie⸗Offizier. Als ſolcher machte er die Kriege 1866 und 1870-71 mit. Infolge eines Sturzes invalide geworden, ſchied er aus der Armee aus und ließ ſich in den Reichstag wählen, wo er ſich der Centrumspartei anſchloß. 1890 wurde er zum exſten Vizepräſidenten des Reichs⸗ tages und 1894 zum Mitglied des preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſes gewählt. Bei der Abſtimmung über die Militärvorlage ſtimmte er, im Gegenſatz zur Centrums⸗ vartei, für dieſelbe und ließ ſich deshalb nach Auflöſung des Reichstages nicht wieder als Kandidaten aufſtellen, blieb aber Mitglied des Abgeordneten hauſes. 1898 er⸗ folgte ſeine Wiederwahl in den Reichstag, zu deſſen Prä⸗ ſident er am 7. Dezember desſelben Jahres berufen wurde. Schon ſeit 1873 päpſtlicher Geheim⸗Kämmerer di ſpada e cappa wurde ihm am 18. Juli 1900 wegen ſeiner vielfachen Verdienſte um das Vaterland der Cha⸗ rakter als preußiſcher Wirklicher Geheimer Rat verliehen. Am 23. Januar 1903 legte er, infolge einer Anzweif⸗ lung ſeiner unparteiiſchen Geſchäftsführung von konſer⸗ vativer Seite ſein Amt als Reichstagspräſident nieder, wurde aber nach glänzenden Vertrauenskundgebungen nach ſechs Tagen mit großer Majorität wiedergewählt. Am 30. Januar erhielt er einen erblichen Sitz im Herren⸗ hauſe. Als der Reichstag im Dezember 1906 aufge⸗ löſt wurde, nahm er eine neue Kandidatur nicht mehr an, und zog ſich ganz ins Privatleben zurück. Die Verdienſte des Verſtorbenen um das Vaterland, deſſen Wohl er mit eiſerner Energie und nie raſtendem Eifer ſeine Lebensarbeit widmete, ſind unvergänglich. In der Verfechtung der heiligen Rechte des deutſchen Katho⸗ lizismus hat er in der Kulturkampfszeit und darüber hin⸗ aus bis in ſeine letzten Lebenstage mit einer Uner⸗ ſtürzt.„Ich verſtehe Euch in dieſem Augenblicke noch weniger, als bisher.“ „Glaub's wohl,“ erwiderte Konrad bitter,„aber ich kann Euch nicht mehr ſagen. Seid ſo gut und entſchuldigt mich bei meiner Schweſter. Es iſt mir nicht möglich, hier länger zu bleiben. Er preßte die Hand des wie betäubt daſitzenden Mädchens in einem Drucke, in den er alles hineinlegen zu wollen ſchien, was ſeine Lippen nicht ausſprechen durften, und war hinaus. VIII. Es fiel Konrad Tucher nicht ein, ſich vor ſeinen Feinden zu verſtecken oder ſich mit Vorſichtsmaßregeln zu umgeben. In ſeinem augenblicklichen Gemütszuſtande lag ihm ſo wenig an ſeinem Leben, daß er trotzig dachte: „Mögen ſie mich doch töten,“ denn daß es auf weniger als ſein Leben abgeſehen ſei, konnte er ſich nicht vor⸗ ſtellen.„Sie haben am Ende ein Recht an mir. Sie nehmen ihre Rache für eine Tat, von der ich nichts weiß, und ſühnen damit unbewußt jene andere, von der ſie nichts wiſſen.“ Da er alſo nicht geſonnen war, ſich zu ſchützen und keinerlei Aenderungen in ſeinen Lebensgewohnheiten ein⸗ treten ließ, machte er es ihnen leicht, ihn zu fangen. Kaum zwei Wochen, nachdem er den verhängnisvollen Brie fempfangen hatte, kehrte er eines Abends nicht von ſeinem gewohnten Spaziergange nach Hauſe zurück. Mechthild hatte ſich in den erſten Tagen nach jenem Zuſammentreffen mit Konrad von Brigitte fern gehalten; doch die junge Frau hatte bald wieder mit der Bitte um ihren Beſuch zu ihr geſchickt, und dieſer die Be⸗ ruhigung beifügen laſſen, ſie möge ſich nicht um eine ihr unliebe Begegnung ſorgen. So waren ſie wieder nach wie vor beiſammen geweſen, doch des Mannes wurde wie auf Verabredung nie zwiſchen ihnen Erwähnung unge Fortſetzung folgt. — ſchrockenheit und Tapferkeit gewirkt, die ihn den großen Führern Windthorſt, Mallinckrodt, Schorlemer-Alſt und den beiden Reichenspergern ebenbürtig an die Seite ſtellen. In dem mutigen Bekenntnis ſeines Glaubens vor der Welt iſt und bleibt er allen Katholiken ein hehres Vorbild. Die Periode ſeiner Reichstagsvpräſidentſchaft iſt hin⸗ ſichtlich der Geſchäftsführung die markanteſte, die das Parlament aufzuweiſen hat. Die Sicherheit, Unpartei⸗ lichkeit und Jovialität, mit welcher er die Geſchäfte des Reichstagspräſidenten führte, brachten ihm die Hochachtung und Sympathie aller Reichstagsmitglieder ein. Mit vornehmem, ſchlichtem Weſen verband er ein herzgewin⸗ nendes Wohlwollen gegen alle, die mit ihm in dienſtliche Berührung kamen. Von ungewöhnlicher Sachkenntnis, großer Erfahrung und begabt mit der Fähigkeit, oft durch einen treffenden Witz über bedenkliche Situationen hinweg⸗ zuhelfen und Gegenſätze zu verſöhnen, hat er ſich ein bleibendes Verdienſt um das parlamentariſche Leben und die Geſetzgebung des deutſchen Reiches erworben. Graf Balleſtrem ſtarb ſo, wie er gelebt. An ſeiner Bahre trauern nicht nur ſeine Familienangehörigen. Es trauert um ihn das geſamte katholiſche Deutſchland, das das Wirken und Schaffen dieſes ſeltenen, ausgezeichneten Mannes für alle Zeit in Ehren halten wird. Der Tod des Grafen Balleſtrem hat der geſamten Preſſe ohne Unterſchied der Parteien mit nur ganz verſchwindenden Ausnahmen zu ſympa⸗ thiſchen Nachrufen Anlaß gegeben, die die hohen Ver⸗ dienſte des Entſchlafenen um das Vaterland in gerechter Weiſe würdigen. Die regierungsſeitige„Nordd. Allg. Zeitung“ ſchreibt: „Mit ihm hat einer der bedeutendſten unter den Mänern, die zur Leitung der Geſchäfte des Reichs tages berufen waren, ſein tätiges Leben beſchloſſen. Was Graf Balleſtrem als Präſident geleiſtet hat, iſt von den verſchiedenſten und politiſch einander entgegen⸗ ſtehenden Seiten oftmals in den lobendſten Ausdrücken anerkannt worden. Er vereinigte vor allem eine große Schlagfertigkeit, die von gutem Humor gewürzt war, mit Unparteilichkeit und umfaſſender Geſchäftskunde; wiederholt hat er ſeine ganze Energie einſetzen müſſen, z. B. in den Kämpfen um den Zolltarif, um überhaupt eine Fortſetzung der Verhandlungen zu ermöglichen. Graf Balleſtrem wußte in ſolchen ſchwierigen Situa⸗ tionen ſeine Autorität trefflich zu wahren, ohne doch durch Schroffheit zu verletzen; mit ſeltener Klug⸗ heit hielt er auch in den verwickeltſten Geſchäftsord⸗ mungsfragen den Faden feſt, und ſein wohlwollen⸗ der Humor half ihm über peinliche Stituatioonen hinweg. So darf die Erinnerung an die achtjährige Amtsperiode des Grafen Balleſtrem als Reichstagsprä⸗ ſident mit Fug eine glänzende genannt werden, und das Andenken des vaterlandslieben⸗ den und klugen Politikers wird in hohen Ehren bleiben.“ Der Kaiſer hat an die Hinterbliebenen folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Schmerzlich bewegt durch die Meldung von dem Hinſcheiden Ihres teuren Vaters ſpreche ich Ihrer Frau Mutter, Ihnen und den übrigen Hinterbliebenen zu dem ſchweren Verluſt mein wärmſtes Beileid aus. Der her⸗ vorragenden Verdienſte wie der charaktervollen Perſön⸗ lichkeit des Entſchlafenen werde ich ſtets gern und dank⸗ bar gedenken. Wilhelm R.“ Die Beileidskundgebung des Reichstagspräſidenten Grafen Schwerin⸗Löwitz namens des deutſchen Reichstages lautet: „Tief erſchüttert durch die ſoeben erhaltene Nach⸗ richt von dem Heimgange Sr. Exzellenz Ihres von mir ſo hoch verehrten Herrn Gemahls ſende ich Eurer Ex⸗ zellenz zugleich namens des Deutſchen Reichstages den Ausdruck allerherzlichſter Teilnahme. Mit dem geſamten deutſchen Volke wird der Deutſche Reichstag ſeinem langjährigen, allverehr⸗ ten und hochverdienten Präſidenten in unvergänglicher Dankbarkeit ein treues und ehrenvolles Andenken be⸗ wahren. Der Präſident des Deutſchen Reichstages Graf Schwerin⸗Löwitz.“ Politiſche Rundſchau. :: Die geplante Reichswertzuwachsſteuer findet an⸗ ſcheinend auch in den Kreiſen der rheiniſchen Landwirt⸗ ſchaft nur geteilte Sympatien. Im Reichsſchatzamte fand daher eine Beſprechung mit dem Generalſekretär des Rhei⸗ niſchen Bauernvereins, Dr. v. Kahlden, ſtatt, in welcher die in den Kreiſen des Rheiniſchen Bauernſtandes in Be⸗ treff der Reichszuwachsſteuer noch beſtehenden Zweifel erörtert wurden. Der Schatzſekretär hob hierbei her⸗ vor, in wie hohem Maße die bisherigen Beratungen be⸗ reits zur Berückſichtigung der geltend gemachten Wünſche geführt hätten, die übrigens in erſter Linie nicht ſowohl bäuerliche Verhältniſſe wie die Verhältniſſe der rheini⸗ ſchen Induſtrieſtädte, insbeſondere auch der nächſten Umgebung Kölns, zum Gegenſtande haben. 1! Landgraf, werde hart! Nach den aus amtlichen Quellen geſpeiſten„Berl. Pol. Nachr.“ beharrt die Regie⸗ rung entſchloſſen auf ihrer Forderung der Streichung der Eiſenbahnarbeiter aus dem Arbeftskam⸗ mergeſetz.— Die Arbeiter ſind im Laufe der Ver⸗ handlungen über das Arbeitskammergeſetz zu der Erkennt⸗ nis gekommen, daß es kaum einen großen Gewinn für ſie bedeuten wird. Dieſe„Drohung“ der Regierung wird ſie alſo einigermaßen kalt laſſen. : Die Leitung des Hanſabundes hat bekanntlich den Frontkampf gegen die Sozialdemokratie abgelehnt und beharrt bei ihrer höchſt zweifelhaften Haltung gegen⸗ über der Umſturzpartei. Den Dank vom Hauſe Sozial⸗ demokratie empfängt ſie in folgenden Auslaſſungen des „Vorwärts“:„Bisher hat die Leitung des Hanſabundes ſich der des Bundes der Landwirte keineswegs als ebenbürtig erwieſen. Sie hat ſich auf das Geldſam⸗ meln beſchränkt, aber nichts getan, um die verſchiedenen Intereſſengegenſätze im Hanſabund, die Gegenſätze zwiſchen Groſſiſten und Detailliſten, Schwereiſeninduſtrie und Fer⸗ tiginduſtrie, Bankfinanz und Handwerk, möglichſt zurückzu⸗ drängen und eine einheitliche feſte Organiſation zu ſchaffen. enn die Herren an der Spitze ſich trotz dieſer Mangel⸗ haftigkeit ihrer bisherigen Leiſtungen nun auch noch ein⸗ bilden, ſie ſeien Strategen, die bei der näch⸗ ſten Reichstagswahl den Kampf beliebig nach mehreren Ichnell bittere Erfahrungen ſammeln.“— Man kann dieſe Abfuhr den ſo eifrig um die ſozialdemokratiſche Liebe werbenden Hanſabrüdern gönnen. Europäiſches Ausland. Enaland. liberalen Führern nach dem Ausfall der Wahlen natür⸗ lich mit beſonderer Heftigkeit weitergeführt. Was man ſich ſchon auf dieſer Seite herausnehmen zu können glaubt, dafür folgendes Beiſpiel: Die„Morning Poſt“ ver⸗ zeichnet ein in informierten Kreiſen umgehendes Gerücht, demzufolge ſich ein führender Miniſter im Kabinett ge⸗ äußert haben ſoll, daß die am 1. Januar zu veröffent⸗ lichende Liſte von Ernennungen und Auszeich⸗ nungen die Namen von zwölf neuen liberalen Peers enthalten werde. Damit werde das Haus der Lords einen kleinen Vorgeſchmack von dem bekommen, was ihm bevorſtehe, falls es ſich noch länger dem Zuſtande⸗ kommen der Pläne der Regierung widerſetze. Außerdem wird erklärt, daß die Draufgänger im Miniſte⸗ rium Asquith nunmehr die Oberhand gewonnen hät⸗ ten. Die Homerule ſoll erſt in der übernächſten Seſ⸗ ſion eingebracht werden, ſich aber nicht auf Irland allein, ſondern auch auf die anderen Teile des Reiches erſtrecken. Dieſes Geſetz werde zu ſeiner Erledigung eine ganze Seſ⸗ ſion in Anſpruch nehmen. Frankreich. * Die Entwicklung der franzöſiſchen Ma⸗ rine, namentlich auf dem Gebiete des Unterſeeboot⸗ weſens, ſchreitet rüſtig vorwärts. In den nächſten Tagen wird in Toulon ein franzöſiſches Unterſeeboot neuen Typs vom Stapel gelaſſen. Das Unterſeeboot, das den Namen„Charles Brun“ führen wird, unterſcheidet ſich von den anderen Unterſeebvoten dadurch, daß es einen einzigen Motor beſitzt, der ſowohl für die Fahrt auf, wie unter Waſſer Verwendung finden kann. Der Er⸗ finder iſt ein Marineoffizier. Er hat ein neues Keſſel⸗ ſyſtem konſtruiert, wonach der Hauptkeſſel eine ziemliche Menge von Hitze ſammelt, die nachher beim Tauchen des Bootes verwendet werden kann. Mit dieſem Syſtem er⸗ zielt man eine größere Geſchwindigkeit als mit den bis⸗ herigen elektriſchen Akkumulatoren. Aſien. China. * Der Kampf der Reformer gegen den al⸗ ten chineſiſchen Zopf— wörtlich und bildlich ge⸗ nommen— nimmt immer ſchärfere Formen an. Vor allem der Hof ſträubt ſich nach wie vor mit der hart⸗ näckigſten Energie gegen die Neuerer. So ſind jetzt hinter⸗ einander zwei kaiſerliche Edikte erlaſſen wor⸗ den. Das letzte hat den Inhalt, daß ein konſtitutionelles Programm, das die Bildung eines verantwortlichen Ka⸗ binetts vorſieht, ſchleunigſt ausgearbeitt und dem Throne vorgelegt werden ſoll. Das neue Edikt erſcheint in Verbindung mit dem früheren als eine kluge Maßnahme, um dem allgemeinen Verlangen nach einem Parlament zu entſprechen, ohne der Würde der Regierung etwas zu vergeben. Darauf wurde die wegen des Edikts verzögerte Throneingabe der Reformer mit Stimmenmehrheit vom Ausſchuß zurückge⸗ zogen. Wie man ſieht, handelt es ſich nur um einen ſchlauen Trick, um den Anſturm der Intellektuellen auf⸗ zuhalten und die Sache zu verzögern. Wir glauben aber, daß die Entwicklung ſtärker ſein wird als die reaktionären Widerſtände der Hofleute. Die furchtbare Grubenexploſion in Enaland. Das Schreckliche iſt eingetreten! Ohne Zweifel ſind alle Bergleute der ſchrecklichen Kataſtrophe zum Opfer ge⸗ fallen. Weiteren Nachrichten aus Bolton zufolge wurde ſchon eine große Anzahl von Toten in der Hard⸗ Grube aufgefunden. Sie werden am Tage unten bereit gelegt und nachts an die Oberfläche gebracht werden Die geförderten Toten liegen in der Leichen⸗ halle aus, wo ſie von trauernden Angehörigen rekognoſ⸗ ziert wurden. Die Szenen, die ſich dabei abſpielten, ſpotten aller Beſchreibun⸗ 40 Särge ſtanden in einer Reihe in einem langen Schuppen. Auf jedem Sarge lag ein rundes Bündel Kleidungsſtücke oder ver⸗ brannte Fetzen von ſolchen, die man von der Leiche ab⸗ genommen hatte; neben den Bündelchen ſtand je ein Paar Pantinen. Die Rekognoſzierung war in vielen Fällen nur durch dieſe Kleidungsſtücke möglich. Bei der unkenntlichen Leiche eines Jungen ſuchte die Mutter nach einem Schlips, da ſie nur daran ihren Sohn erkennen konnte. Manche fanden die Züge ihrer Toten unentſtellt, aber voll⸗ ko mmen ſchwarz; in anderen Fällen waren die Ver⸗ ſtümmelungen grauenhaft. Man ſah auch Leute von Sarg zu Sarg gehen, ohne daß ſie ihre Lieben finden konnten. „Komm,“ ſagten ſie dann mit ſtarrer Ergebung.„Jim oder Tom iſt noch unten in der Grube.“ Eine junge Witwe ſchrie verzweifelt, als ſie die Särge erblickte, und mußte abſeits geführt und beruhigt werden, bis ſie nach ihrem Gatten ſuchen konnte. Im ganzen benimmt ſich die Menge der Betroffenen jedoch mit Ruhe und Faſſung. Kurze Extrazüge brachten die Verwandten der Opfer zum Schacht; Konſtabler hoben die Frauen aus den Wagen, da der Erdboden mit ſchwarzem, ſchlüpfrigem Schmutz bedeckt iſt, und trugen ſie häufig bis zum Trauerſchuppen. Spenden für die Hinterbliebenen fließen von allen Teilen des Landes herbei; der Fonds beträgt ſchon 50 000 Mark. Aus Nah und Fern. — Heddesheim, 28. Dez. Nachdem ſchon im ver- floſſenen Herbſt mehrere Perſonen typhusverdäch“ig erkrankten, die unterdiſſen im akad. Krankenhaus in Heidelberg bereits wieder der Gentſung entgegen geführt wurden, kamen in letzter Zeit wieder Erkrankungen vor. In einer Familie ſind ſogar mehrere Perſonen erkrankt, die letzter Tage ebenfalls wieder nach Heidelberg überführt wurden, wo ihr Zuſtand verhältnis⸗ mäßig annehmbar ſein ſoll. Wie man erfährt, war auch der Großh. Bezirksarzt aus Weinheim in der Angelegenheit hier. Ob die Erkrankungen auf Anſteckung beruhen ober im Trink⸗ waſſer ihren Grund haben, wird ſich wohl herausſtellen. Das Waſſer in dieſem(neuen) Ortsteil wird ſchon lange nicht be · Fronten zu führen vermöchten— dann werden ſie recht ſonders gelobt. * Der Kampf gegen die Lords wird von den — Maunheim, 27. Dez. Elne ſchwere Verbrennung zog ſich geſtern früh die 26 Jahre alte ledige Dienſtmagd im Hauſe G 7, 26 zu. Beim Feuer anmachen entzündeten ſich die Kleider des Mädchens. In ſeiner Angſt ſprang das Mädchen aus einem Fenſter der im zweiten Stock gelegenen Wohnung auf die Straße, wo Paſſanten die Flammen löſchten. Lelder aber iſt das Mädchen derart verbrannt, daß kaum Hoff⸗ nung beſteht, ihr Leben zu erhalten. Man ſchaffte es mit dem Sanitätswagen in das Allgemeine Krankenhaus.— Der ledige 26 Jahre alte Schloſſer Georg Fiedel von hier, wohnhaft H 7, 8 machte Sonntag abend bei einer Chriſtbeſcherung den „Nikolaus“. Zu dieſem Zwecke heftete er ſich einen Flachs bart an. Unglücklicherweiſe kam er dem bengaliſchen Feuer zu nahe. Der Bart faßte Feuer und der junge Mann erlitt im Ge- ſicht ſchwere Brandwunden. Man verbrachte ihn ins allg. Krankenhaus. — Groß-Gerau, 27. Dez. In der Schneiderſchen Oelfabrik war der Schloſſer Reinhard Weber von hier mit einem anderen Schloſſer an einer Füllpreſſe damit beſchäftigt, eine abgeriſſene Schraube neu einzuſetzen. Nachdem die Arbeit fertig war, nahm Weber einen Klotz, der zur Sicherung gegen Herabfallen unter die Schüſſel geſteckt war, heraus, um nach dem Schraubenloch beſſer ſehen zu können. Er legte ſeinen Kopf auf eine Schiene unter die Preſſe und hielt ſich auch noch an der Preßſchüſſel feſt, wodurch dieſe ins Wanken geriet und herabfallen mußte. Die ſechs Zentner ſchwere Schü ſſel druckte den Kopf auf die Schiene, wodurch die Hirnſchale zertrümmert wurde und der Tod ſofort eintrat. — Mainz, 26. Dez. Die Frau eines Taglöhners aus der Heringsbrunnengaſſe hatte ihrer Hauswirtin die Fenſter gereinigt und ſtand dabei auf einem Stuhl, der auf einen Tiſch geſtellt war. Die Frau glitt aus und ſtürzte auf den Boden herab. Geſtern iſt die Frau, die fünf kleine Kinder beſttzt, an innerer Verblutung geſtorben. — Finthen, 26. Dez. Bei ſeiner Rückkehr von der Jagd legte am Samſtag Gemeinderat Kohl ſeine Jagd flinte, deren einer Lauf noch geladen war, auf den Tiſch, um den geſchoſſenen Haſen in die Küche zu tragen. In ſeiner Ab- weſenheit machte ſich der Tjährige Sohn des K. mit der Flinte zu ſchaffen, kam dem Hahn zu nahe und entlud das Gewehr. Die Kugel drang ſeinem jüngeren Brüderchen in den Hinterkopf, den es total zertrümmerte. Der Junge war ſofort tot. — Offenbach, 27. Dez. Auf dem Bahnkörper zwiſchen hier und Mülheim wurde geſtern vormittag eine männliche Leiche mit abgefahrenem Kopf gefunden. Der Kopf war völlig zerquetſcht, ſodaß ein Erkennen des Toten un⸗ moglich war. Aus Stadt und Land. ** Ehrenpromotion des Kaiſers in Klauſenburg. Am Promotionstage hielt in Anweſenheit eines vornehmen Publikums und der Doktoranden Rektor Ludwig Szadecky an der Spitze des Senates der Univerſität eine längere Rede, in der er feierlich ankündigte, die mathematiſch⸗ naturwiſſenſchaftliche Fakultät der Univerſität Klauſenburg habe auf Antrag des ordentlichen Profeſſors Aladar Rich⸗ ter Kaiſer Wilhelm zum Ehrendoktor er⸗ nannt.(Anhaltende Eljenrufe.) Der Rektor wies dar⸗ auf hin, daß der Kaiſer für die Wiſſenſchaft und die Gemeinbildung hervorragendes Intereſſe, Wohlwollen und Opferwilligkeit bewieſen habe. Ein glänzender Beweis hierfür ſei, daß der Kaiſer aus Anlaß des Jubiläums der Univerſität Berlin die Welt mit einer Stiftung von 10 Millionen für das Wohl der Menſchheit fördernde wiſſenſchaftliche Forſchungen überraſcht habe. „Auch iſt es,“ ſo fuhr der Redner fort,„unſere Ueber⸗ zeugung, daß nicht bloß politiſche Beweggründe, ſondern auch Menſchenliebe den Kaiſer leiteten, als er vor zwei Jahren einen blutigen Krieg von unſeren Gren⸗ zen abwenden half. Es iſt allbekannt, daß Kaiſer Wilhelm ein wohlwollender Freund Ungarns iſt.“ Der Rektor erinnerte ferner daran, daß die Uni⸗ verſität der alten transſilvaniſchen Hauptſtadt die be⸗ rufenſte ſei, um die alte geſchichtliche Verbindung auf⸗ zufriſchen, die vor 300 Jahren zwiſchen den Hohen⸗ zollern und dem alten transſilvaniſchen Fürſtentum be⸗ ſtanden habe. Sodann hielt der Rektor eine Anſprache an die Doktoranden, in der er darauf hinwies, mit welch hervorragendem Ereignis ihre Promotion zuſammenfalle. ** Große Feuersbrunſt. In der Jachtwerft von Camper und Nicholſon zu Gosport(England) brach eine Feuersbrunſt von zerſtörender Wirkung aus. Der Brand entſtand durch Kurzſchluß von elektriſchen Drähten, die im Benzinſchuppen eine Anzahl von hef⸗ tigen Exploſionen verurſachten. Ein Feuerwehr⸗ mann wurde durch eine der Exploſionen von der Feuer⸗ ſpritze heruntergeſchleudert, erlitt aber keine ernſten Ver⸗ letzungen. Das Feuer dehnte ſich reißend auf die an⸗ liegenden Gebäude aus, und die ganze Werft brannte 3 85 0 Der Schaden beträgt mehrere Hunderttauſend ark. ** Zu der Ermordung des Deutſchen Unger. Der Hauptſchuldige an der Ermordung des Deutſchen Unger, ein gewiſſer Machnud, iſt, wie aus Haifa berichtet wird, von dem neuen Gendarmeriekommandeur von Akka und ſieben Gendarmen in einer Berghöhle des Karmel feſtgenommen und in das Gefängnis von Akka eingeliefert worden. Die türkiſchen Behörden zeigten dabei ausge⸗ ſprochenen Eifer. Die Einwohner von Tireh, woher Machmud ſtammt, merkten diesmal, daß es ihnen durch⸗ aus ernſt war. Es wurde den Leuten erklärt, daß Mili⸗ tär und Gendarmerie nicht eher zurückgezogen werden würden, als bis Machmud gefangen ſei, worauf ſich die Tirehten entſchloſſen, das Verſteck des Flüchtlings anzu⸗ geben. Seine Ergreifung hat auf die Bevölkerung von Haifa und Umgebung einen ſtarken Eindruck gemacht und ſowohl zur Stärkung der Autorität der Regierung wie zur Erhöhung des deutſchen Anſehens beigetragen. .. Ein ganzer Zug in Brand geraten. Einer Nach⸗ richt aus London zufolge erfolgte in der Nähe von Kirk⸗ ley⸗Stephen ein Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Perſonenzügen. Die Lokomotiven beider Züge ent⸗ gleiſten. Der Speiſewagen eines der Züge geriet in Brand. Wie es heißt, ſind zwei Perſonen getötet und 25 verletzt worden. Nach den neueſten Meldungen iſt der Zuſammenſtoß des ſchottiſchen Expreßzuges mit den beiden vorauffahrenden Lokomotiven eine große Strecke nach vor⸗ wärts geſchleudert und vollſtändia zertrümmert wurden. — N N N ö N jührl Rott zu Das end gal duſtt Hafen Cone Der Kit Ma gete litt, gest Fon 10 9 len— Egle unſgale läfnetz di bie ber uf n lune don der cg, zum ben iner Ab. uit ber fab haz ach u ge war chnlötper lag ele et Kiyf den nn. l. Am nehmen Szadeckh längere latiſch⸗ enburg r Wach t er⸗ es dar⸗ ind die len und Beweis ſläums ftung nſchheit t haber leber⸗ ſondern or zwei Grer⸗ Kaiſer garn e lii⸗ e be⸗ J auf⸗ hohen⸗ im be⸗ ſprache t welch enfalle. ſt von ch eile ant K an ſend Der Die beiden Maſchinen des Expreßzuges entgleiſten und ſtürzten um. Der Zug war ſehr lang und mit etwa 500 Paſſagieren beſetzt. Es wird berichtet, daß alle Wagen einſchließlich des Schlafwagens, aber mit Ausnahme des Bremswagens in Brand gerieten. Mehrere verkohlte Körper wurden unter den Trümmern gefunden. Ein Mit⸗ reiſender erzählt, er habe ein Kind vor den Augen ſeiner Eltern verbrennen ſehen. Amtlich wird die Zahl der Getöteten auf neun angegeben. Da die Nacht ſehr dunkel war und der Ort der Kata⸗ dez ſehr vereinſamt, konnte nur geringe Hilfe geleiſtet werden. * Durch mutterkornhaltiges Brot vergiftet. In Frohnau bei Elbogen in Weſtböhmen ſind drei Kinder der Eheleute Marterer durch Genuß von mutterkornhalti⸗ gem Roggenbrot vergiftet. Mutterkorn nennt man die Samenkörner der Kornrade(Agroſtemma Githago), eines Unkrauts, das in allen Getreideäckern vorkommt. Die Pflanze hat einen hohen, aufrechten, oben äſtigen und zottigen Stengel, der dunkelpurpurrote, ſchön gezeich⸗ nete Blüten trägt. Die ſchwarzen Samenkörner ſind ſeit jeher als ſehr giftig bekannt; das Getreide muß deshalb durch beſondere, ſogenannte Radenſiebe von ihnen gerei⸗ nigt werden, eine Vorſicht, die auf dem Lande gelegentlich außer acht gelaſſen wird. * Ermordung eines greiſen Ehepaares in Bern. In Bern wurde von bisher unbekannten Tätern ein 70⸗ jähriges Ehepaar namens Hirſchi in ſeiner Wohnung er⸗ mordet und beraubt. Um die Spuren der Schandtat zu verwiſchen, wurde die Wohnung in Brand geſteckt. Das Feuer wurde von heimkehrenden Hausbewohnern entdeckt und damit auch das Verbrechen. Die Polizei glaubt den Tätern auf der Spur zu ſein. ** Schiffsuntergang. Der ſpaniſche Dampfer„In⸗ duſtria“ ſtieß auf der Höhe des ſpaniſchen Mittelmeer⸗ hafens Alicante mita dem franzöſiſchen Schiffe„Jean Concel“, das von Alicante nach Oran ſegelte, zuſammen. Der„Jean Concel“ ſank innerhalb weniger Minuten mit der ganzen Bemannung, von der nur ein einziger Matroſe nach einigen Stunden durch ein engliſches Schiff gerettet wurde. Die„Induſtria“, die ſtarken Schaden er⸗ litt, wurde von einem deutſchen Dampfer nach Cartagena geſchleppt. Die Zahl der auf dem„Jean Congel“ umge⸗ kommenen Perſonen beträgt 27. * Ein muſteriöſer Diebſtahl. Die belgiſche Polizei⸗ behörde beſchäftigt ſich ſeit 48 Stunden mit dem eigen⸗ artigen Diebſtahl einer Summe von 262 500 Francs. Ein Pariſer Bankier hat einen ſeiner Angeſtellten beauftragt, dieſe Summe nach Brüſſel zu bringen, um ſie bei einer Drüſſeler Bank zu deponieren. In Brüſſel angekommen, wurde dem Angeſtellten auf dem Wege vom Nordbahn⸗ hof zu der betreffenden Bank die Summe entwendet, ohne daß der Angeſtellte erklären kann, auf welche Weiſe ihm das Geld abhanden gekommen iſt. * Royaliſtiſche Schießereien in Paris. Bei den Roya⸗ liſten geht es immer lebhafter zu. Erſt teilte man nur Prügel aus, jetzt ſchoß man bereits mit Revolvern. In der Avenue de Choiſy war von den royaliſtiſchen Ko⸗ utitees eine kontradiktoriſche Verſammlung anberaumt worden. Es ging ſehr lebhaft bei den Verhandlungen her, und als man ſich gegen 11 Uhr trennte und dem Ausgang zuſtrebte, entſtand ein Gedränge, in dem es bald zu einer Schlägerei kam. Ein Schuß ertönte, und ein Auf⸗ schrei folgte ihm. Nunmehr miſchte ſich auch die Polizei im die Angelegenheit und ließ die das Lokal verlaſſenden Nohyaliſten durch ihre Reihen gehen, um ſie zu unter⸗ ſuchen. Es ſtellte ſich dabei heraus, daß ein Schlächter aus der Vorſtadt Lavillette einen kleinen Meſſerſtich im den Rücken erhalten hatte, aber nicht ſagen konnte, wer ihn in dem Gedränge von hinten geſtochen hatte. Dagegen war ein Mann namens, Secraeſt, der Vorſitzende eines Arbeiterverbandes, ſchwerer verletzt. Ihm war eine Nevolverkugel durch den Unterarm gedrun⸗ gen und hatte eine ſtark blutende Fleiſchwunde verurſacht, ſo daß man ihn nach Anlegung eines Notverbandes in ein Krankenhaus bringen mußte. * Wieder folgenſchwere Exploſionen. Aus Newyork wird berichtet: Eine Geſellſchaft von Bergleuten in Greens⸗ burg feierte im Heim eines Steigers Weihnachten. Beim Fortgang warf einer der Bergleute einen noch glimmen⸗ den Zigarrenſtummel unter die Treppe. Er fiel zwiſchen dort aufgeſtapelte Dynamitpatronen. Ein furchtbarer Kuall folgte. Das Haus erbebte in ſeinen Feſten und drei der Treppe hinuntergehenden Perſonen wurden förm⸗ lich in Stücke zerriſſen. Einige andere erlitten nicht unbedeutende Verletzungen.— Auf den Blewellyn⸗Eiſen⸗ werken in Los Angeles hat eine Exploſion großen Schaden angerichtet. Die Kataſtrophe iſt auf ein Dynamitattentat zurückzuführen, deſſen Urheber noch nicht bekannt ſind. Doch neigt die Polizei dazu, einen Racheakt ausgeſperrter Arbeiter anzunehmen, zumal zwiſchen dem Werk und ſeinen Angeſtellten ſeit längerem heftige Lohnkämpfe herr⸗ ſchen. Der Materialſchaden iſt beträchtlich. Unter den zer⸗ ſtörten Gebäuden wurden mehrere Arbeiter be⸗ graben, von denen die meiſten jedoch—, wenn auch mit Wunden— geborgen werden konnten. Die noch Ver⸗ ſchütteten hofft man gleichfalls retten zu können.— Auch in Catania auf Sizilien erfolgte eine furchtbare Ex⸗ ploſionskataſtrophe. Aus einem Wagen, der ſechs Fäſſer mit Benzin führte, fiel eines dieſer Fäſſer auf das Pfla⸗ ſter und explodierte. Das Feuer brachte auch die anderen Fäſſer zur Exploſion. Die Bewohner eilten herbei, das Flammenmeer, das ſich über die ganze Straße hinzog, zu löſchen. Jedoch war es vergebens, man mußte das vollſtändige Abbrennen des Benzins abwarten. Zahlreiche Perſonen erlitten Brandwunden, ſechs von ihnen ſo ſchwer, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. * Geſtrandetes Schiff. Einer Meldung aus Laro⸗ chelle zufolge iſt das Schiff„Jeune Leonie“ auf der Höhe von Oberon geſtrandet. Sechs Maun der Be⸗ e Bade iterungt in Mecklenburg. Der don Lübed nach Stettin fahrende Perſonenzug entgleiſte infolge Schie⸗ nenbruchs bei Griſchow, zwiſchen den Stationen Staven⸗ hagen und Kleeth in Mecklenburg. Die Lokomotive, der Packwagen und der Poſtwagen wurden zum größten Teil tertrümmert, wodurch bedeutender Materialſchaden ent⸗ ſtand. Außer einem Poſtbeamten, der allerdings ſchwer verletzt wurde, kam niemand zu Schaden. Sturm an der Nordſeeküſte. Seit drei Tagen behindern Sturmwetter und ſtarke Niederſchläge im Nord⸗ ſeegebiet und in der Elbmündung die Schiffahrt ſchwer. Zahlreiche gefährdete Schiffe haben ſich ſchutzſuchend im Hafen von Cuxhaven verſammelt. Infolge andauernder Regengüſſe und des Hochwaſſerſtandes in der Elbmün⸗ dung iſt auch das Oermen ber Seeſchleuſen faſt unmog⸗ lich, ſo daß das Waſſer in den Elbmarſchen weite Strecken überflutet. * Mädchenhändlerin. Vor einigen Monaten traf in Petersburg aus Berlin eine gewiſſe A. G. mit 15 Mädchen im Alter von 15 bis 20 Jahren ein. Sie hatte deren Eltern geſagt, daß deren Töchter einträgliche Stellungen als Bonnen in ruſſiſchen Familien erhalten würden. Da die Eltern aber bis jetzt ohne Nachricht blieben, beauftragte die Berliner Polizei den Petersburger deutſchen Konſul mit Recherchen nach dem Verbleib der Mädchen. Die Petersburger Geheimpolizei ſtellte nun feſt, daß ſämtliche Mädchen ſich in Petersburger Freuden⸗ häuſern befanden. Sie wurden befreit und von dem Kon⸗ ſul einſtweilen in einem Aſyl untergebracht. Die Mädchen⸗ händlerin wird hisber vergeblich geſucht. 5 ** Zum Tode mißhandelter Fremdenlegionür. Im Departement Oran in Algerien war letzthin der einer Diſziplinarabteilung angehörige Soldat Arnoult von Offi⸗ zieren und Unteroffizieren zu Tode gepeinigt worden. Da es ſich in dieſem Falle um einen franzöſiſchen Sträf⸗ ling und nicht um einen unbeſcholtenen Fremdenlegionär wie in dem Fall Weißrock handelte, ſchrieb der Kriegs⸗ miniſter General Brun eine Unterſuchung vor. Der von ihm nach Algerien entſandte General Rabier führte die En⸗ quete perſönlich, die nun beendet iſt. Infolge der dabei ans Licht gekommenen Tatſachen hat der die Diviſion von Oran kommandierende General den Leutnant Saba⸗ tier und die Sergeanten Caſanova und Besnier unter der Anklage abſichtlicher Tötung in militärgerichtliche Un⸗ terſuchung gezogen. Leutnant Sabatier befand ſich ge⸗ rade in Frankreich auf Urlaub und ſtellte ſich ſofort, nach⸗ dem er nach Oran zurückgekehrt war, den Militärbehör⸗ den. Alle drei Beſchuldigten haben einen und denſelben Rechtsanwalt gewählt. Gerichtsſaal. Wegen Rückfalldiebſtahls zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Am 3. November dieſes Jahres wurde der Kaufmann B. S. aus Dortmund in der Selmer katho⸗ liſchen Kirche verhaftet. Es wird ihm zur Laſt gelegt, verſucht zu haben, die Opferſtöcke in dieſer Kirche zu er⸗ brechen; er ſoll aber daran durch das Hinzukommen des Küſters verhindert worden ſein. Bei ſeiner Verhaftung fand man verſchiedene Schlüſſelbunde, Brecheiſen und Leim bei ihm vor. Der Angeklagte beſtreitet die Abſicht eines Diebſtahls, ſagte vielmehr aus, er ſei Inhaber eines Patents für diebesſichere Opferſtöcke und habe eine andere Firma der Nachahmung ſeines Patents in Verdacht. Auch habe er dem Pfarrer in S. Offerte machen wollen und in der Kirche nur nachgeſehen, welcher Art die dort hängen⸗ den Opferſtöcke ſeien. Es war ihm von anderer Seite mit⸗ geteilt worden, daß in der Kirche in Selm Nachahmungen vorhanden ſeien. Der als Zeuge vernommene Küſter, der den Angeklagten während ſeines Aufenthaltes in der Kirche beobachtet hat, behauptet, S. habe zuerſt alle Beichtſtühle nach Perſonen durchſucht, und als er ſich ver⸗ ſichert hatte, daß die Luft rein ſei, habe er die Opfer⸗ ſtöcke nach ihrem Inhalt unterſucht. Vier Wochen vor dieſem Tage hatte der Pfarrer den Angeklagten beobachtet und nachher die Opferſtöcke mit Leim beſtrichen vorge⸗ funden. S. iſt ein vielfach vorbeſtrafter Menſch, unter anderem hat er wegen Kirchendiebſtahls bereits eine drei⸗ einhalbjährige Zuchthausſtrafe abgeſeſſen. Die Straf⸗ kammer zu Münſter, vor der ſich S. zu verantworten hatte, verurteilte ihn wegen verſuchten Rückfalldiebſtahls unter Verſagung mildernder Umſtände zu einem Jahre Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer von fünf Jahren abageſprochen. 2 Bekanntmachung. Betr.: Die Stelle des Wiegemeiſters der Gemeinde Viernheim. Die Stelle des Wiegemeiſters der gemeinheitlichen Brückenwage iſt erledigt und neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ſich bis Freitag, den 30. ds. Mts., vormittags 11 Uhr bei uns melden. Viernheim, 28. Dezember 1910. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Neujahrs-Karten in grosser Auswahl, nur neue moderne Sachen ferner Feuerwerk empfiehlt Voſp eſachsfen dis feinsten Cenſe J. Schweikart, guchhandlg. pr. e —— Hans Einen grossen Posten Roste und Kleider-Abschnitte sehr geeignet für Pathenkleidohen und Blusen empfiehlt zu ganz billigen Preisen Schumacher Schulstrasse. 21 13 Frauen ⸗ Haare ekämmt od. geschnitten für 100 Gramm Mk. 1.40. Kesel& Maier 0 7, 4 Mannheim 0 7. 4 Eekladen(VIktorla). 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