1 Biernheimer Nachricht Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. ieriheimer Anzeiger Amt latt der Großh Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) erzoglichen Bürgermeiſterei Biernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Rstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Fernſprech⸗Nr. 20 aktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Gegründet 1884 Ar. 2. Donnerſtag, den 3. Januar 1911. 27. Jahrgang. — E——————————— 2 2 5 kommandierte, den Gefangenen nicht einmal ein Löffel— Der großherzoglich heſſi e Geſandte „Liberalismu gegeben wurde, um das Wenige, das man ihnen gab, eſſen 5 2 2 N. Der Liberalismus ſetzt, ſeinem N entſprechend, bei ſeinen Anhängern eine freiheitliche mütige,„frei⸗ finnige“ Auffaſſung in allen Streitfſi des Lebens voraus. Ein Blick in die politiſche Geſte der Kultur⸗ in der Praxis ſatz zu ſeinem Namen gegenüber allen Andersdenkenpvon erleſenſter völker zeigt jedoch, daß der Liberalis von ganz anderer Art iſt, daß er im Unduldſamkeit iſt. Es gab eine Zeit, in der der Libergus in Deutſch⸗ land ſich einigermaßen„liberal“ gabs war zu der Zeit, da der Freiſinn unter Eugen pters Führung ſein bißchen Bedeutung, das ihn in iſchland jemals zierte, lediglich der Unterſtützung diſentrums „liberalen“ Behandlung der katholiſchefche, der Katho⸗ liken. Als Eugen Richter aber vo chauplatz ver⸗ ſchwand, da machten ſeine„Erben“ dzülowſche„Jagd auf Schwarzwild“ begeiſtert mit, unute treiben die liberalen Blätter den Kulturkampf der ſchlimmſten Form, genau ſo wie die Liberalen fgler Länder, mit Ausnahme der engliſchen, die ja vo Stimmen der katholiſchen Irländer abhängig ſind daher anſtändi⸗ ger ſein müſſen. Ein beſonderes Denkmal morali anſpruchen die Liberalen Portugals authentiſche Klarſtellung über ihre Adtaten während der Revolution vor. In dieſen aber hat der Jeſuitenorden ſeine Feſtſtellungen ülie Ausſchreitun⸗ gen veröffentlicht, deſſen ſich die porſſiſchen Liberalen unter dem Beifall der internationaßbreſſe, der deut⸗ ſchen voran, ſchuldig gemacht haben. iſt geradezu ent⸗ ſetzlich, was da feſtgeſtellt wird. Alieſt die folgen⸗ den Einzelheiten nur mit erſchauen Entrüſtung: „Diejenigen, die in Vorausſicht ſer Schrecken flie⸗ hen konnten, wurden über Plätze uffentliche Straßen wie wilde Tiere verfolgt; auf einiſon ſechs weiß ich es mit Beſtimmtheit) wurden Gehrſchüſſe, ab⸗ gegeben, viele andere durch Beſcffungen und bru⸗ tale Schläge und Stöße beleiſ es waren ſogar auch ſolche(geſegnet ſei Jeſus tus, daß er uns in der Ertragung dieſer Art von Sſch mit ſeinem Bei⸗ ſpiel voranging), denen in gemeinßbeiſe ins Angeſicht geſpieen wurde. Schließlich wurdeeſe Männer, deren Namen niemals im Polizeiregiſtͤſtanden, wie ge⸗ meine Uebeltäter in Kerker eingͤſſen, wo ſie die größten Entbehrungen erduldeten lange Zeit von jeder Verbindung mit der Welt abgeſcht waren. Und was nun die Entbehruncgketrifft, ſo erwähne ich nur, daß in dem Gefängnis drſten Artillerieregi⸗ ments, wo nicht das Heer, ſondeer gemeinſte Pöbel Im Schatten deyreilinde Erzählung aus dem 1 5fthundert von Hedwig Le. ꝛachdruck verboten) „Was foll ich ſagen?“ erwidcher Angeredete, und ſeine Stimme klaug ein ganz Igutmütiger.„Was ich immer geſagt: Sie iſt Brot ehnt, ſie wird wieder kommen. lind ſiehe— ſie iſt der gekommen Mechthild gab ihrem beben Herzen einen Ruck und erwiderte in ſo recht true unverzagtem Tone: „Nun ja, Du haft recht, Wolf. bin das karge Leben tt, das Hungerleben, das ſie oten im Beghinenhauſe hren. Die Langeweile dazu te mich ſchier um⸗ „Das war alſo nichts für zochter unſeres Vaters. And mum— wie denkt Du Dis nun weiter?“ fragte Mechthild zuckte anſche inggleichgültig die Achſel. „Ja, nun ben ich eben wieder dd gedenke dazubleiben. „So, und Du meiuſt, dair Dich nach alle dem Schimpf, den Du uns angetchit Freuden und offenen Armen wieder aufnehmen en?“ erwiderte Schenk drohend. g „Nun wenn Ihr nicht in ſagte Mechthild trotzig, „ſo ſagt den Reppert, daß ihn jetzt will; bis dahin werdet Ihr wich doch wohl i faf die Landſtraße ſtoßen.“ Und wenn auch der nicht mehr will?“ „Owrief ̃thild keckr will ſchon! Den brauch ich bloß einmal wieder fykich anzuſehen. Wolf und Schenk verſißten ſich mit einem Blick, 1 d ee meinte der verdrie während 6 i letztere verdrig. K Tiefſtandes be⸗ isher lag keine ver- dankte; da fühlte auch der Freiſinn ſereſſe an einer zu können; man ſetzte ihnen ſogar einen Zwiſchenraum von acht Stunden feſt, nach dem ſie ſich einen Augenblick zurückziehen konnten, und man erklärte auch den armen Kranken, daß eine ſolche Tyrannei das Leben hätte koſten können, daß jeder kurze Ausgang als bloßer Schein⸗ grund und Vorwand betrachtet würde, um die Zeit zu vertreiben und ſich zu zerſtreuen. In eben demſelben Quartier war es auch, wo während der Nacht die Wache den Gefangenen drohte, Feuer zu geben, falls einer es wagen ſollte, ſich zu erheben. In den letzten Tagen dieſes Martyriums wagte man es ſogar, ſchamloſe Weiber zu den Gefangenen hineinzuführen, die ſich jedoch bald wieder zurückziehen mußten, da ſie trotz ihrer Frechheit beſtürzt und verwirrt wurden durch die hervorragende Tugend und die beſcheidene Würde meiner bewunderns⸗ werten Mitbrüder. In einem Gefängnis der Zivilbe⸗ hörde mußten einige andere unſerer teueren Gefangenen noch größere Entbehrungen erleiden als diejenigen, die bei dem erſten Artillerieregiment eingekerkert wurden. So mußten ſie ſich, obwohl 23 an der Zahl, in einem kleinen Raume zuſammenpferchen laſſen, wo kaum für drei Platz genug war; fünf Tage atmeten ſie hier in der verpeſteten Luft, und es war ihnen unter keinen Um⸗ ſtänden erlaubt, dieſen elenden Aufenthaltsort zu ver⸗ laſſen. 5 Aber vor der Abreiſe in die Verbannung wurde den Opfern noch eine ſchmerzliche Demütigung zuteil. Ehrwürdige Greiſe, gelehrte und hervorragende Männer, geachtet im In⸗ und Auslande, mußten ſich, einer nach dem anderen, zur anthropometriſchen Meſſung ſtellen! Hier wurden die perſönlichen Merkmale regi⸗ ſtriert, es wurden Photographien angefertigt und aufs genaueſte ihre Maße, ſogar die der Fingerglieder, ge⸗ nommen, gleichſam, als ob ſie berüchtigte Verbrecher ſeien, und dies alles geſchah nur, um nachher in den Zeitungen die Bilder mit Zahlen⸗ und Maßangaben der Entehrten erſcheinen zu laſſen.“ Man kann ſich leicht ausmalen, von welchen Tob⸗ ſuchtsanfällen der Liberalismus heimgeſucht worden wäre, wenn ſolche Schandtaten an— ruſſiſchen Dynamitorden berübt worden wären. Bei den katholiſchen Ordensmit⸗ dliedern, die der Welt nur Gutes erwieſen haben, die mo⸗ caliſch unantaſtbar daſtehen, die ſich keine Verſtöße gegen Geſetze haben zu Schulden kommen laſſen, findet dieſelbe liberale Preſſe das ganz in der Ordnung. Die Ueberſetzung von„liberal“ heißt nämlich heute „kulturkämpferiſch“ und„engherzig“. Politiſche Nundſchau. der ſo wenig freunkn ſcherzhaf 2 ſie ole aber nicht moch — Das Befinden des Kaiſers Franz Jo⸗ ſeph von Oeſterreich bietet andauernd nicht den geringſten Anlaß zu Beſorgniſſen. einmal auf durchgängeriſche Gelüſte verfallen. Schenk auf einmal der Argwohn, daß Mechthilds plötz⸗ lichem Wiedererſcheinen eine beſondere geheime Abſicht zugrunde liege. „Höre,“ meinte er,„die Sache kommt mir verdächtig vor.“ Er beugte ſich von neuem herab, um in Mechthilds Mienen zu leſen.„Haſt wohl was läuten hören und denkſt nun hier zu erfahren, wo die Glocken hängen?“ „Meinſt Du Konrad Tuchers Verſchwinden? Wohl, davon weiß ich und vermute guch wohl ficht mit Un⸗ recht, daß Ihr Eure Hände dabei im Spiele habt.“ „Aha! Und wenn dem ſo wäre?“ „Ich würde dazu ſagen: Das iſt die beſte, die einzig gute Tat Eures Lebens. Es iſt eines guten Bruders würdig, die Ehre der Schweſter zu rächen.“ „„Wie, ſo ſpricht unſer ſanftes Täubchen? Das zahme Seelchen, das noch vor kurzem verſuchte, auch die heilloſen Brüder auf den Pfad der Ingend zu locken?“ rief Schenk voll boshaften Spottes. Ja, ſo ſpreche ich, rief Mechthild leidenſchaftlichz „denn ich bin ein Weib, und ein Weib verzeiht alles, nur nicht, daß man ſeine Liebe verſchmäht. Den Mam, der das getan hat, mag es nur noch tot wiſſen. Er iſt doch tot?“ Sie warf dies letzte wie etwas Selbſtverſtändliches, wie eine überflüſſige Frage hin. Sie hatte den Ton gut getroffen. Schenk hörte das wild erregte Herz nicht hindurchpochen. Er ging ihr diesmal ohne Arg in die Falle.„So blutdürſtig alſo? Nun, es freut mich, daß wir einmal desſelben Sinnes ſind.“ „Ihr habt ihn doch umgebracht?“ wiederholte Mecht⸗ hald ungeduldig ihre Frage.„Mich däucht, ich kann erſt wieder zufrieden ſein, wenn ich gewiß weiß, daß uns beide dieſelbe Erde nicht mehr trügt.“ Da kam Hur, machte Schenk zögernd, der nen aufſteigendes N zu xfichtiger Zurückhaltung veranlaßte. in Berlin, Maximilian Freiherr v. Gagern, iſt am Dienstag geſtorben. Freiherr v. Gagern iſt 67 Jahre alt geworden. Sein Vater war der berühmte Prä⸗ ſident der 1848er Nationalverſammlung in Frankfurt. Seit dem Jahre 1908 war v. Gagern Bundesratsbevoll⸗ mächtigter in Berlin. * :: Mit weiteren Neuerungsplänen trägt ſich die Reichs poſtverwaltung außer den beabſichtigten Neuerungen auf dem Gebiete des Eilbeſtelldienſtes. Mit der Telephonreform, die in Handelskreiſen bisher nur wenig Anklang gefunden hat, ſoll auch eine Einrichtung verbunden ſein, die vermutlich von allen Teilnehmern mit Genugtuung begrüßt werden wird. Alle Abon⸗ nenten ſollen nämlich eine Legitimation erhalten, die ſie zur unentgeltlichen Benutzung aller öffentlichen Fernſprecher innerhalb des Anſchluß⸗ netzes berechtigen wird. Es kommen für dieſen Zweck allerdings nicht die hier und da aufgeſtellten Telephon⸗ automaten in Frage, ſondern die für den Fernverkehr vor⸗ behaltenen Fernſprechzellen, zu denen der Schlüſſel am Schalter aufbewahrt wird, von wo er gegen Vorzeigung der Legitimationskarte in Empfang genommen werden kann. Die Erwägungen über die Einführung der Neue⸗ rung ſind noch nicht völlig abgeſchloſſen, dürften aber vorausſichtlich zu einem poſitiven Ergebnis führen. Kirche und Schule. J Der hl. Vater hat nach einer Mitteilung des vati⸗ kaniſchen„Oſſervatore Romano“ einen Brief an den apoſtoliſchen Delegaten im Orient gerichtet. Nach einer Einleitung über die Geſchichte der Einigungs⸗ verſuche der römiſchen und orientaliſchen Kirche behandelt der hl. Vater den Artikel des Prinzen Max von Sachſen und erklärt, daß kaum auf ſo geringem Raum mehr theologiſche und hiſtoriſche Irrtümer hätten unter⸗ gebracht werden können. Der hl. Vater kennzeichnet ſo⸗ dann die Irrtümer im einzelnen und verſichert, nichts ſehnlicher zu wünſchen, als die Vereinigung der Orientkirche mit Rom; er hoffe, daß die Orientalen ein⸗ ſehen werden, daß die einzige volle Wahrheit bei Rom ſei, und daß Rom nichts begehre außer der Anerkennung ſeiner Dogmen. Der hl. Vater ſchließt mit dem Er⸗ ſuchen an den Delegaten, den Orientalen ſeinen latei⸗ niſch geſchriebenen Brief in der Volksſprache allgemein kundzugeben. Lokales und Vermiſchtes. Viernheim, 5. Jan. — RNeichstagswahlkreis Worms Heppenheim Wimpfen. Für die Fortschrittliche Volkspartei wird im Reichstagswahlkreis Worms Heppenheim-Wimpfen Rechtsan- walt Dr. Soldan in Mainz kandidieren. „Freilich, was ſollten wir wohl ſonſt mit ihm gemacht haben. Er iſt doch weg, vom Erdboden verſchwunden.“ Mechthild ſchwieg, ſo von Schwindel und Schwäche be⸗ fallen, daß ſie ihrer Stimme nicht Herrin zu ſein fürch⸗ tete. Erft nach einer Weile ſagte ſie tonlos:„Aber Ihr? Fürchtet Ihr nicht die Folgen? Was wird man Euch deswegen tun? Dachtet Ihr nicht an unſeres Vaters Schickſal?/ „Das laß Du nur unſere Sorge ſein,“ erwiderte Schenk barſch. „Er iſt ein angeſehener Mann, man wird ein Ge⸗ ſchrei erheben und vor Kaiſer und Reich gehen. Auch andere Leute werden Euch im Verdacht haben, ſo gul wie ich gleich auf Euch argwöhnte „Man kann uns nichts. Es ging in aller Form des Rechts vor ſich. Wir hatten ihm den Fehdebrief ge⸗ ſchickt. Warum verſtand er ſich nicht beſſer zu wehren.“ Mechthild begann einzuſehen, daß ſie auf dem ein⸗ geſchlagenen Wege nicht zur unbedingten Wahrheit ge⸗ langte. Sie fühlte, daß Schenk vor ihr Verſtecken ſpielte, weil er ihr mißtraute. Ihr Herz ſträubte ſich mit aller Mucht dagegen, zu glauben, daß Konrad Ducher wirklich tot fei; es wollte die Hoffnung noch nicht fahren laſfen, die ſie zurückgetrieben hatte. Sie mußte es daher qy⸗ ders anfangen. Wolf, der ſih während der ganzen Un⸗ terredung, in der er dem auf und ab gehenden Schenk faſt allein das Wort gelaſſen, auf der Ofenbank mat weit von fich geſtreckten Beinen gerütelt und mehrmatßs hörbar und andauernd gegähnt hatte, ſprang plötzluh auf, ging nach der Tür und rief mit dröhnender Stimme nach Licht und der berabſduntten Veſper hinaus. A8 die alte Dorothee, ein Brett mit dem Beſperimbeß nur ſich tragend, erſchien, erte ſich Mrchtheld vun ihrem Platze und zog ſich, eine Exrnuldung borgebend in ihr Zimmer zuwttck. Jortſetzung ee § Das Ergebnis der Volkszählung für Vieru⸗ 2 iſt nach Prüfung durch die Zäͤhlungs⸗Kommiſſion folgendes: 1. bewohnte Wohnhaͤuſer. 1110 2. unbewohnte Wohnhaͤuſer 5. 3 3. ſonſtige Baulichkeiten(bewohnte) 2 zuſammen 1415 In dieſen wohnen: 1. einzeln lebende Perſonen mit eigenem Haushalt 4 0 8 g 84 2. gewöhnliche Haushaltungen 1742 3. Anſtalten 5 5 0 8 2 ergibt zuſ. Haushaltungen u. Anſtalten 1828 Die Einwohnerzahl beträgt: a) männliche Perſonen 0 4558 b) weibliche Perſonen 5 4682 zuſammen 9240 5 Gemeinderats⸗ Sitzung vom 30. Dezember 1909, nachmittags 3 Uhr. Anweſend waren Großh. Bürgermeiſter Kühlwein als Vorſitzender, Großh. Beigeordneter Martin und die Gemeinderatsmitglieder Hoock, Winkenbach, Brechtel, Haas, Helbig, Kempf, Kühner, Jöſt, J. Hofmann, A. Hofmann, Roos, Lahres, Friedel und Stumpf. Nach Eröffnung der Sitzung trat man in die Tages⸗ ordnung ein: 1. Die Gehaltsverhältuſſſe des Schuldieners Martin wurden unter Anſchlag der ihm beim neuen Schulhaus überlaſſen werdenden Dienſtwohnung entſprechend feſtgeſetzt. Die Ge⸗ meinde behält ſich die teilweiſe Benützung der Scheuer etc. zwecks Unterbringung der gemeinheitlichen Maſchinen etc. vor. Näheres ſoll durch Vertrag geregelt werden. Der ſeitherige 1. Wagemeiſter der Gemeinde, Herr Andr. Stumpf, hatte ſchon vor zirka/ Jahr um Entbindung von dieſem Amte bei der Bürgermeiſterei nachgeſucht. Da- mals hielt man aber die Anſtellung eines anderen Wage⸗ melſters noch nicht für angebracht, da die Verhandlungen wegen Verlegung der Brückenwage noch nicht zu Ende geführt ſeien. Es wäre dann der erhebliche Miß ſtand zu befürchten, daß die Wohnung des zu beſtellenden Wage⸗ meiſters im Falle der Verlegung der Wage ſehr ungünſtig ſei. Nachdem nun Ausſicht beſteht, daß die Staatsbahn am Bahnhof eine Wage aufſtellen läßt, ſo erſcheint es für die Gemeinde nicht empfehlenswert, eine immerhin mit bedeutenden Koſten verbundene Verlegung der Brückenwage vorzunehmen. Es wurde daher die Entbindung des ſeit⸗ berigen Wagemeiſters genehmigt und die Stelle zur Kon⸗ kurrenz ausgeſchrieben. Der Gemeinderat wählte in ſeiner heutigen Sitzung Herrn Adam Martin 5. zum Wagemeiſter. Im Weiteren wurde ein Friſtgeſuch genehmigt und der Ueberdeckung des Spielplatzes der Jünglings⸗Sodalität mit Schlacken, ſowie deſſen teilweiſen Einfriedigung nach den Vor⸗ ſchlägen Gr. Oberförſterei zugeſtimmt. Um 4 Uhr fand in Anweſenheit der ſeitherigen Gemeinde- ratsmitglieder die Verpflichtung und Dienſteinweiſung der neu⸗ gewählten ſtatt. Nachdem dieſe Herren der Verſammlung vor- geſtellt und über ihre Rechte und Pflichten belehrt worden waren, erfolgte durch den Vorſitzenden die Verpflichtung. Es wurde hierbei beſonders hervorgehoben, daß die Neugewahlten als künftige Gemeinderatsmitglieder das Amt nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen zu verwalten und ſich unter keinen Um⸗ ſtänden durch eigenes oder Intereſſe anderer, vielmehr lediglich durch die Rückſicht auf Wahrung des als richtig erachteten In- tereſſes der Gemeinde bei ihren Beſchluͤſſen leiten laſſen ſollen. Nicht das Intereſſe einer Partei, ſondern lediglich dasjenige der Gemeinde ſei im Auge zu behalten. Im Namen der aus⸗ ſcheidenden Gemeinderatsmitglieder dankte Herr Jöſt ſeinen Herren Kollegen für die rege Mitarbeit und das ſtete kollegiale Verhältnis. Es ſei eine große Arbeit, die der Gemeinderat in der letzten Periode zu leiſten hatte. Große Fragen ſeien es geweſen, die aufgerollt wurden und man dürfe heute ſagen, daß man mit deren Löſung zufrieden ſein könne. Seine Worte endigten mit dem Dank an die Gr. Bürgermeiſterei, die durch ihre rege Tätigkeit alle Anerkennung verdiene. Nach herzlichen Dankesworten des Gr. Bürgermeiſters an die ausſcheidenden Herren, wurde die Sitzung geſchloſſen. h. Der Geſangverein„Liedertafel“ darf mit ſeinem dies jährigen Konzerte, welches am Neujahrstage im „Weißen Roß“ ſtattfand, zufrieden ſein. In großer Zahl fanden ſich die Mitglieder, Freunde und Gönner der„Lieder tafel“ ein. Die Chorgeſänge, Coupletts, Solos, Theaterſtücke wurden gut vorgetragen und fanden auch reichen Applaus. Den Schluß der Veranſtaltung bildete ein Ball, der die tanz⸗ lustige junge und alte Welt bis in die frühen Morgenſtunden in animierteſter Stimmung beiſammen hielt. Sport. Einen guten Anfang für 1911 machte die 2. Maunſchaft des Fußball- Klubs Sodalität. Dieſelbe errang am Neujahrstage einen Sieg gegen kath. Juͤnglings⸗Verein Weinheim mit 0: 10 Toren. Am 8. Januar ſpielt die 1. Mannſchaft der Sodalität gegen Feudenheim. Aus Nah und Fern. — Weinheim, 4. Jan. Schwere Folgen hatte die Neu jahrs nacht für den Knecht eines Landwirts von hier. Er lud ein Gasrohr und bei der Exploſton der Ladung explodierte das Rohr und zerſchmetterte dem Manne die Kinnlade, außer⸗ dem wurden ihm zwei Finger der einen Hand abgeriſſen. Ebenſo erlitt er noch andere ſchwere Verletzungen. Der be⸗ danerns werte Mann mußte nach Heidelberg in die Klinik ver ⸗ bracht werden. — Lampertheim, 4. Jan. Unſere Gemeinde hat dei der Volkzzählung vom 1. d. M. mit 10 335 Einwohnern die Zahl(10 000) überſchritten, bei der nach der dermaligen Seſetzgebung die Städteordnung eingefuhrt werden müßte. Da aber nach der neuen Städteordnung die Einwohnergrenze für Einführung der Städteordnung auf 15 000 heraufgeſetzt 0 werden ſoll, ſo wird unſerer Gemeinde wohl Zelt gelaſſen werden, dieſe Frage bis zur Verabſchiedung der neuen Städte- ordnung zurückzuſtellen, da ein beſonderes Verlangen zur Ein⸗ führung der letzteren bier nicht vorllegt. — Heddesheim, 3. Jan. Wie man erfährt, ſoll auch den hieſigen bedürftigen Kriegsveteranen auf Neujahr ein Geſchenk von je 20 M. von der Gemeinde ausbezahlt worden ſein. — Birkenau, 1. Jau. Mit dem heutigen Tage tritt Herr Bürgermeiſter Brehm in den Ruheſtand. Die Dienſtge⸗ ſchäfte der Bürgermeiſterei wurden vorläufig dem Großh. Bei⸗ geordneten, Herrn Sattlermeiſter Georg Jung, übertragen. Wie verlautet, wird die Wahl eines neuen Bürgermeiſters in Bälde ſtattfinden. Man ſpricht von verſchiedenen Kandidaten. — Lorſch, 4. Jau. Der ſeinerzeit wegen Mordes an dem Polizeidiener Joh. Schneller von Lorſch zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilte J. Roſenberger von Bürſtadt iſt im Zuchthauſe zu Rockenberg geſtorben. — Worms, 3. Jan. In der Sylveſternacht wollte der 19 jährige Schreinergeſeſelle Michael Kopp von hier in einer Wirtſchaft der Sptyererſtraße einen Revolver abfeuern. Die Waffe verſagte und als er nach der Urſache ſehen wollte, ging der Schuß los. Die Kugel traf den bedauernswerten ins Gehirn. Er war ſofort tot. — Neuſtadt a. H., 2. Jan. Geſtern abend machte der Architekt Peter Kippenhan durch Erſchießen ſeinem Leben ein Eude. Kippenhan war Junggeſelle und ſtand im Alter von 51 Jahren. Wie man hört, ſollen Bauſpekulationen die Urſache dieſes Schrittes ſein. Der Verlebte ſtammt aus Baden und erfreute ſich hier allgemeiner Beliebtheit. Aus Stadt und Land. * Militäriſcher Ueberlandflug Döberitz⸗Magdeburg. Der erſte Militärpilot der preußiſchen Armee, Leutnant Mackenthun, hat zuſammen mit Leutnant Foerſter auf einem Aviatik⸗Doppeldecker einen glänzenden Flug nach Magdeburg ausgeführt. Obwohl die Wetterwarte Schnee⸗ ſturm angekündigt hatte, beſtiegen die beiden Flieger gegen 2½ Uhr die Maſchine und erhoben ſich nach einigen Proberunden auf zweihundert Meter Höhe. Im 80⸗ bis 85⸗Kilometer⸗Tempo ging es dann über die Döberitzer Heide, an dem Städtchen Ketzin vorbei nach Branden- burg und von da aus in ſüdweſtlicher Richtung über Zieſar und Möckern auf Magdeburg zu. Dieſer Flug iſt der erſte größere Ueberlandflug, den ein deutſcher Militärpilot ausgeführt hat. Einen kleineren Flug, der ihn bis Rathenow führte, hatte Leutnant Mackenthun erſt vor einigen Wochen gemacht. ** Entſprungener Verbrecher. Aus dem Amtsge⸗ richtsgefängnis zu Emden entſprang der wegen Betrugs in Unterſuchungshaft befindliche, vielfach vorbeſtrafte 30⸗ jährige Auguſt Thiede aus Stegen. Der Flüchtige wußte ſich den Weg zum Dach zu bahnen und kletterte von dort aus an einem nebenſtehenden Baum hinab ins Freie. ** Zu Tode gebiſſen. Die ehemalige Ballettänzerin Lehomanow wurde in Pietrow in Polen von einer ihrer Doggen zu Tode gebiſſen. Die Leiche iſt furchtbar verſtümmelt. * Die Inſaſſen des Ballons„Altenburg“ freigelaſſen. Die Inſaſſen des von Altenburg nach Zuronun in Ruß⸗ land geflogenen Ballons„Altenburg“, die, wie gemeldet, von den ruſſiſchen Behörden feſtgenommen waren, ſind nunmehr freigelaſſen worden. . Ruchloſe Tat. Ein Bubenſtreich hat in Württem⸗ berg einen ſchweren Automobilunfall herbeigeführt. Kürz⸗ lich ſtieß das Automobil eines Vaihinger Arztes, in dem ſich ſeine Kinder mit einem Dienſtmädchen befanden, gegen einen mutwilligerweiſe über die Straße gelegten Baumſtam m. Wie verlautet, iſt dem Chauffeur der Bruſtkorb eingedrückt. Das eine der Kinder iſt tödlich verletzt, die anderen leichter. Das Dienſtmädchen wurde ſchwer verletzt. i Ausſchreitungen von Raufbolden. In Hausham kam es in der Silveſternacht in einer Grubenſchänke aus Anlaß einer Chriſtbaumfeier des dortigen Arbeiter⸗ vereins zu ſchweren Exzeſſen. Es hatten ſich zu der Feier auch nicht zum Verein gehörige Burſchen hineingedrängt, und als ſie hinausgewieſen waren, eröff⸗ neten ſie aus Wut ein regelrechtes Bombardement auf die Schänke und ſchoſſen mit Revolvern. Sämt⸗ liche Fenſter der Schänke wurden zertrümmert. Ein Stei⸗ ger erhielt zwei Schüſſe. Es wurden 26 Verhaftungen vorgenommen. Ein Bierſtreik. In Neuſes im Frankenwald hat ſich die Einwohnerſchaft bei hoher Geldſtrafe verpflichtet, im neuen Jahre kein Bier zu trinken, bis die Wirte den Preis für den Liter von 24 wieder auf 20 Pfg. herab⸗ ſetzen.— Wenn die guten Bürger das nur aushalten! „ Selbſtmord von Mutter und Tochter. Zwei von Köln nach Belgien beurlaubte Soldaten fanden bei einem Beſuch der Gipelltalſperre auf der Schutzwehr zwei Frauenhüte und Damenhandſchuhe. Die Nachforſchungen ergaben, daß zwei Damen, vermutlich Mutter und Toch⸗ ter aus Aachen, Selbſtmord begangen haben, indem ſie ſich in den Stauweiher der Talſperre ſtürzten. Das Strombett der Sperre ſoll durchſucht werden. „ Maſſenſchlägerei. In der Station Kowel in Ruſ⸗ ſiſch⸗Polen kam es zwiſchen Rekruten aus dem Kaukaſus und ſolchen aus den alexandriniſchen Gegenden zu großen Schlägereien, wobei viele verwundet wurden. Militär mußte einſchreiten und die Ruhe wieder herſtellen. * Vierfache Mordtat krotaiſcher Bahnarbeiter. Im bergiſchen Orte Kalkhofen kam es zwiſchen kroatiſchen Bahnarbeitern nach einem Trinkgelage zu Streitigkeiten, in deren Verlaufe einem Arbeiter der Leib aufgeſchlitzt wurde. Die Täter ergriffen die Flucht und raubten unterwegs noch einen Radfahrer aus, nachdem ſie ihn mit dem Tode bedroht hatten. Unterdeſſen erſtattete ein anderer Kroate die Anzeige, daß die Flüchtigen früher einen bisher ungeſühnten vierfachen Mord verübt, nämlich an einer anderen Bahnſtrecke den Kantinenwirt mit ſeiner Frau und zwei Kindern ermordet hätten. Die Behörde iſt eifrigſt bemüht, die Spur der flüchtigen Mordbuben aufzudecken. ** Großfeuer. Wie aus Görlitz berichtet wird, iſt das Bergwerk in Nieder⸗Halbendorf mit ſämtlichen Ma ſchinen und Gebäuden durch ein Feuer vollſtändig zer ſtört worden. Vermutlich liegt Brandſtiftung vor. Wie ferner eine Meldung aus Poſen beſaat, ſind drei Trockenſchnichuppen der neuen Zuckerfabrik von Kosten abgebrannt. er Geſamtſchaden beträgt etwa 200 000 M. * Fünerſonen umgekommen. Aus Oſtende wird gemeldet: Untergang einer Schaluppe, der durch einen tſammenſtoß mit einem anderen Fahrzeug verurſacht ide, ſind fünf Mann ihrer Beſatzung er⸗ trunken. * Einlgenſchwerer Gerüſteinſturz ereignete ſich in einem ibau der Dresdener Hygiene-Ausſtellung. Vier auf ein Gerüſt beſchäftigte Malergehilfen verſuch⸗ ten in einehöhe von etwa zehn Metern das ſchwere Gerüſt an Wand hin fortzubewegen. Durch einſeitige Belaſtung ßte das Gerüſt aber in ſich zuſammen und begrub die jungen Leute unter ſich. Drei von ihnen erlitten Schlbrüche und ſchwere Gehirnerſchütterungen und wurden hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht. 2 Vierte iſt weniger ſchwer verletzt. *r An: Bonner Studentenerzeſſe erinnerte ein Berufsverfan vor dem Münchener Schöffengericht. Es verurteilte en eines auf eine Woche Haft lautenden Strafbefehlst 22 Jahre alten cand. ing. Arnold Vockel⸗ mann aus elde i. W., der nach einem Kneipabend in einem Mhener Vorort auf der Heimfahrt mit noch zwei Komnonen die Lokomotive eines Vorortzuges beſtiegen unif der Maſchine während der Fahrt allerlei Unfug verülnt, zu 80 Mark Geldſtrafe oder acht Tagen Haft. Der itsanwalt, von dem der erſte Strafbefehl ausgegangenar, wollte es bei der Verhandlung bei der höchſt zyigen Geldſtraſe von 150 Mark bewenden laſſen, nach! ſich der Angeklagte auf ſinnloſe Trunken⸗ heit hinauste. Er hatte 12 Liter Bier getrunken. In der Urtbegründung wird erklärt, daß von einer Freiheitsſtramit Rückſicht auf das Fortkommen des Angeklagten geſehen werde, deſſen Benehmen aber eines gebild Menſchen unwürdig geweſen ſei. * Das e Opfer der Winterſport⸗Saiſon. Auf der Bobfleigh⸗Be in St. Moritz, dem bekannten Winter⸗ ſportplatz inr Schweiz, hat ſich ein ſchwerer Unfall ereignet, bein ein Berliner Ingenieur ſchwer verletzt wurde. Eingeration, die vorgenommen wurde, konnte keine Hilfe r bringen; der Schwerverletzte iſt ver— ſtorben. * Zur vehr von Unterſeebooten glaubt man in der franzöſiſ Marine einen Apparat erfunden zu haben, der inulon erprobt wird. Es handelt ſich da um ein Syſtemn dünnen Gummireifen, die, in einer gewiſſerntfernung vom Schiffsrumpf unter die Waſſerlinie vnkt, in drei verſchiedenen Tiefen anzu⸗ bringen ſind.das Syſtem bezweckt, bei der Annähe⸗ rung das Uſeeboot in einem Knoten einzuſchließen und im entſckhnden Augenblick durch eine vom Kriegs⸗ ſchiff ausgeh elektriſche Leitung zur Exploſion zu bringen. ** Ein faſchwerer Tribüneneinſturz ereignete ſich in der Umgeg von Liſſabon. Dort ſtürzte eine Tri⸗ büne ein, awelcher 500 Perſonen Platz genommen hatten, um e Prozeſſion zuzuſehen. Vier Perſonen wurden getötes3 ſchwer verletzt, 100 erlitten leich⸗ tere Verletzung ** Todesß eines franzöſiſchen Aviatikers. Einer Meldung auszris zufolge wurde von einem töd⸗ lichen Un fe der 32 Jahre alte Militäravia⸗ tiker Leutnare Caumont vom 8. Dragoner⸗Regi⸗ ment in Lune betroffen, der in St. Cyr einen Probe⸗ aufſtieg mit ei Nieuport⸗Eindecker unternahm. Der Apparat war einem hundertpferdigen Motor ver⸗ ſehen und entulte eine rieſige Geſchwindigkeit. Nach einigen Minuteegann der Eindecker, der in 80 Meter Höhe ſchwebte, ig zu ſchwanken. Der Aviatiker ſtellte den Motor ab uließ den Apparat im Gleitfluge nieder⸗ gehen, mußte in jäh landen, um nicht in einen Weiher zu fallen. Delnprall war ſo heftig, daß ſich der Apparat überſch und in Trümmer ging. Der Leut⸗ nant brach ſiei dem Sturz beide Schenkel und wurde ins Milßoſpital geſchafft. Am ſpäten Abend erlag de Caun ſeinen Verletzungen. Wenige Stun⸗ den vor ſeinem e hatte ihm Präſident Fallieres das Kreuz der Ehrlegion verliehen.— Der Verſtor⸗ bene hatte im Frihr ſeine Pilotenprüfung abgelegt und ſich ſeitdem durchehrere größere Ueberlandflüge ausge⸗ zeichnet. Kleine Nachten aus Stadt und Land. Die Hamburggauptſtation für Erdbebenforſchung regiſtrierte ein hies Fernbeben in 4500 Kilometer Entfernung. Der ed der Erderſchütterungen dürfte im Mittelaſien liegen Auf dem deutt Dampfer„Liebenfels“ ſind auf der Fahrt von Kata nach Hamburg infolge Platzens eines Dampfrohrs indiſche Heizer getötet worden. Beim Rodeln ſ in Forchheim drei Kinder in die Aiſch gefahren und runken. Nach der Behaing mit Ehrlich⸗Hata 606 iſt in Budapeſt ein Gutsber unter großen Qualen geſtor⸗ ben. Der Vorfall ne der Staatsanwaltſchaft zur An⸗ zeige gebracht, weldofort die Einleitung einer ſtraf⸗ gerichtlichen Unterſüug anordnete. Gichtsſaal. I Moabiter Krathrozeß. Der am Freitag ergan⸗ genen Aufforderung daandgerichtsdirektors Lieber ent⸗ ſprechend ſindſämtle Angeklagten zur Stelle, wie am erſten Verhandgstage. Wenn keine neuen Zwi⸗ ſchenfälle erfolgen odenträge geſtellt werden, ſoll die Beweisaufnahmeſchloſſen werden. Die Plä⸗ doyers werden mehrererge in Anſpruch nehmen. Am Freitag oder Samstagire dann das Urteil zu er⸗ warten. Von den Zenausſagen iſt die des Zeugen Pritſchau bemerkenswer Der Zeuge wohnt außerhalb, war aber während deroabiter Vorgänge geſchäftlich in Berlin. Er iſt nachtoabit gefahren, um ſich die zerſtörte Kirche anzuſehe der Zeuge bekundet u. a., er habe längere Zeit einehroßen ſtattlichen Mann, der einen Stock trug, beobal Wenn die Schutzleute eine Attacke machten, blieb dehzann ruhig ſtehen, hob den Stock hoch und rief:„Kge!“. Darauf blieb er von den Schutzleuten unbehel. Dieſer Mann, der nach Anſicht des Zeugen Pritſc ein Kriminalbeamter war, habe wiederholt„Behunde!“ gerufen. Jedes⸗ mal, wenn er dieſen Ruf grieß, habe die Menge, in der ſich viele halbwüchſige Bhen befanden, eingeſtimmt, und bald darauf erfolgten en Attacken der Schutzleute. 2 — f 190 SSS — 2 —— 5 D. runken. 1 einer en dez 1 cher luf der dinter⸗ Unfal berlett Tonne t her⸗ tun in 1 j da um die, in er die auzu⸗ mähe⸗ ließen riegs⸗ n zu e ſih Tri⸗ men chen leich⸗ iner ö d⸗ ia⸗ legi⸗ obe⸗ Der ver⸗ Nach etet ellte der⸗ iher der üt⸗ unt bend tun⸗ das ſtor⸗ und ge⸗ ung eter auf —— Billige Baumwoll-Waren bedeutend unter Preis. 3 Posten Velours in hübchen Dessins Meter jetzt 38, 50, 65 Pfg. 3 Posten Hemdenflanelle t st: Meter jetzt 30, 50, 75 Pfg. 2 Posten Tennisstoffe bekannte Qualität Meter jetzt 65 und 75 Pfg. 2 Posten Rhenania gute Dessins Meter jetzt 50 und 75 Pfg. 3 Posten Bettkattun in grösster Auswahl Metet jetzt 25, 33, 55 Pgf. 3 Posten Spor tflanell für Hemden Meter jetzt 38, 50, 75 Pfg. 2 rosten Unterrockbiber was Meter jetzt 50 und 60 Pfg. 2 Posten türkische Satins f. 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Januar u 78 im Saale des Gasthauses„Zum goldenen Karpfen“ 2 25 Ile Il Ni Ni NJ I Ii Ile Es kommen auser wahlte Lieder u. A= 82 Humoristische Sachen zurn Vortrag 82 . Eintritt für Michtmitglieder à Person 50 Pig. 82 N Kasseneröffnung 7 Uhr Anfang 8 Uhr. Ile J Wir laden unsere verehrl. Mitglieder nebst Angehörigen, N82 . Freunde und Gönner zu zahlreichem Besuche hierdurch frül. ein. N N Der Vorstand. N eSrggggg ggg dd dd eee CCC, Kall. Mirchen-Chor Morgen Freitag abend halb 9 Uhr Geſang⸗Probe fur ſämtliche Männerſtimmen. Der Dirigent. abzugeben; die Fuhre 1 Mk., Zweiſpänner 1.50 Mk.) Naͤheres bei Georg Kempf 9. neben dem„Roten Kreuz.“ Abbruch- Material Vom Abbruch der ehemaligen Zuckerfabrik Mannheim H 8, No. 809 ſind Dachziegel, Bruchſteine, Backſteine, Bauholz, Bretter, Feuſter, Läden, Breunholz uſw. ſofort abzugeben. Näh. Abbruchſtelle Tel. 7237. Damen und Herren ist zum HEIRATEN stets gute Gelegenheit geboten dureh Frau Pfeiffer, Frankfurt a. M. Mainzerlandstr. 711. Achtung! 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Heute Donnerſtag abend ½9 Uhr Vorſtands⸗ Sitzung im„Eichbaum“. Samſtag abend /9 Uhr Verſammlung in „Deutſchen Kaiſer“. Sonntag, den 8. Jannar, nachm. 3 Uhr Wettſpiel der 1. Mannſchaft gegen Feudenheim. Der Vorſtand. ist es, zu glauben, dass es gleichgültig sei, welche Wichse oder Crẽème man zum Putzen der Schuhe verwendet. Lang jährige Erfahrungen haben aber gezeigt, dass Pilo heute die beste Schuherẽme ist, die existiert. Verkaufsstellen sind durch Plakate kenntlich! Nur Rosengartenstr. 32 Ecke Tennis-Platz. Komplettes modernes Schlafzimmer mit grossem Spiegelschrank Waschtisch mit weissem Marmor und Fassetspiegel- aufsatz zu nur 175 Mark Diwangerrbetet 35. Vertikos heben 388,0. zu verkaufen. Bad. Holz-Industrie Recha Posener Mannheim Rosengartenstr. Nr. 32 Ecke Tennis-Platz. + Elektro-phys. Lichtheilanstalt A. Königs M 2, 6 Mannheim N 2, 6 Tel. 4329 Ecke Paradeplatz u. Kunststr. Tel. 4329 früher O 4, 14 Behandlung aller chron. Krankheiten unter ärztlicher Leitung. 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